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Collectie Pohlsander - ArcH

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FAVO Bronbewerking <strong>Collectie</strong> <strong>Pohlsander</strong><br />

1866 ist die Größe des Hofes mit 424 Morgen 33 Quadratruten angegeben. Zu dieser Fläche<br />

kommt die Abfindung aus dem Grönloher Zuschlag in der Quakenbrücker Wohldmark, an<br />

dem Beckermann beteiligt war. Der Grönloher Zuschlag, zwischen der Quakenbrück-<br />

Dinklager Landstrasse, dem Grenzkanal, dem Wehdeler Felde und dem Stadtforst<br />

Quakenbrücks, der Dieken Hörsten genannt ist, belegen, ist etwa 8,7 ha gross und im<br />

Prozesssege in den Interessenten für Weideberechtigungen in der Quakenbrücker Mark<br />

zugesprochen. Beteiligt waren die Vollerben Beckermann, Brake, Grosse Greve und Grönloh<br />

mit je einem vollen Antheil von ungefähr 1¼ ha und die Markkotten Kleine Greve<<br />

Steingerd-Picker, Kuhre und Johann Grönloh mit je _ Antheil. Bald nach dem ersten<br />

Weltkriege verkauften die meisten Interessenten ihre Anteile an Siedler aus dem<br />

Quakenbrücker Wohld, nur die Colonen Grönloh und Kleine Greve waren 1957 noch im<br />

Besitz ihrer Anteile.<br />

1869 hatte Colon Beckermann mit seinem Heuermann D. Devermann Streit. Dieserhalb trat<br />

auf Verlangen des Colons Beckermann die Heuer-Commission am 18.10.1869 zusammen.<br />

Beckermann trug vor, er habe Devermann auf den 1.9.1869 die Heuer gekündigt, aber<br />

Devermann wolle keine Folge leisten. Devermann dagegen erwiderte, er habe noch eine<br />

Heuer von 4 Jahren. Sühneversuche der Heuer-Commission wurden von beiden Parteien<br />

nicht angenommen, sodass die Heuer-Commission die Sache dem Amtsgericht übergab.<br />

Nachricht auf Hof Netheler in Grönloh.<br />

19.7.1870 musste Colon Beckermann mit seinen Pferden wie alle übrigen Pferdehalter der<br />

Kirchspiele Badbergen und Menslage auf dem Marktplatze in Quakenbrück erscheinen, wo<br />

dann die brauchbaren Pferde für den Kriegsdienst ausgehoben wurden.<br />

1876 geriet der Bauer Gerhard Heinrich Rudolph Beckermann in Vermögensverfall, er<br />

verkaufte den Hof und wanderte nach Amerika aus. Käufer des Hofes war ein aus Dinklage<br />

stammender, in Holländischen Kolonien reich gewordener Kaufmann Wehry, der den Hof<br />

für 30.000 Thl. erwarb. Der neue Eigentümer wandte viel Geld zur verbesserung und<br />

verschönerung des grossen Hofes an. Er liess alle Gebäude renovieren, und da er<br />

Katholischer Religion war, erbaute er auf dem Hofe eine Kapelle, liess viel Oedland<br />

entwässern, planieren und kultiviren, schuf Rieselwiesen, forstete einen grossen Teil des<br />

Diekes auf und legte als Zufahrtsweg die wundervolle vierreihige Baumallee von der<br />

Landstrasse nach dem Hofe an. Am Eingange der Allee stellte er zwei Sandsteinpfeiler mit<br />

der Inschrift "Labora" auf. Obgleich er eine Kapelle errichtete, scheint er mehr von Arbeit als<br />

vom Beten gehalten zu haben, sonst hätte er doch wohl die Inschrift "Ora et Labora"<br />

gewählt. Ora heisst bete, und labora arbeite. Die Inschrift ist im Volksmunde auf den Hof<br />

übergegangen, und auch auf den neuesten Landkarten ist der Beckermannsche Hof als<br />

"Labora" gekennzeichnet.<br />

Im Jahre 1895 hat Wehry den Hof an seinen treuen Mitarbeiter Georg Enders, der den Hof<br />

schon seit 5 Jahren als Pächter bewirtschaftete, für 115.000 Mark veräussert. Sicher ist, dass<br />

1. 0 ARCH 21-9-2011 137 / 140

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