Collectie Pohlsander - ArcH

FAVO Bronbewerking Collectie Pohlsander
Von den übrigen Bürgern aber, welche Immen haben, soll der Burgvogt den Zehnten und
Schatz zur gewöhnlichen Zeit nehmen und entrichten lassen. Kanzler Langenbeck
wiederholte unter dem 27.4.1661 diesen Bescheid mit der Abänderung, dass wann besagte
Bürger ihre Immenzäune selber besitzen und gebrauchen oder an andere Bürger in und vor
der Stadt vermieten, der Bürger Immen von Schatz und Zehntimme auf was solches
hergebracht nicht unbillig befreit sein und bleiben. Hingegen aber, wenn besagte Stätten
von auswärtigen Junkern und Bauersleuten erheuert und gebrauchet werden, der Schatz
und Zehende unweigerlich entrichtet werden solle. Damit scheint die Sache endgültig
beigelegt zu sein, wenigstens finden sich spätere Aktenstücke darüber nicht vor, eine
Eingabe sämtlicher Eingesessenen aus dem Kirchspiel Gross-Hehlen ausgenommen, die sich
unter dem 29.6.1693 bei der Regierung darüber beschweren, was massen einige Bürger aus
Zelle ihre Immen auf unsere Gerechtigkeit und bei den Buchweizen zu setzen sich
eigenmächtiger Weise unternehmen.
Gross Hehlen, anno 1724. Christoph Balcke, ein alter Mensch gegen 30 Jahre, welcher ob er
schon von schlechtem Verstande aufs Guthe, und dazu, weil er unordentlicher Sprache, in
der Jugend mit Schulgehen versäumet, dennoch durch Gottes Gnade mit vieler Mühe so
weit gebracht, dass er die Notwendigsten Stücke der Seeligkeit gefasst und die Fragen drob
mit ja und nein beantworten können, um so mehr, da er inständig angehalten, mit zur
Communion gelassen zu werden.
Konfirmantenverzeichnis Parochie Gross-Hehlen 1724.
Christopher Balcke in Gross-Hehlen, ins 53. Jahr, am 8.11.1747 in Gross-Hehlen begraben.
D.T.B. Gross-Hehlen.
Dieser 1747 verstorbene Christopher Balcke in Gross-Hehlen ist wohl mit 100% Sicherheit
mit dem anno 1724 Konfirmierten Christoph Balcke personengleich. Der Altersangabe von
1724 und 1747 nach ist er im Jahre 1694 geboren, doch seine Eltern sind nicht bekannt.
Anno 1728. Als der am 15.9.1728 verstorbene Christian Balke in Gross-Hehlen am 17.9.1728
zu Grabe getragen wurde, entstand über den bevorzugten Begräbnisplatz bei einigen
Einwohnern von Gross-Hehlen Unruhe und Unzufriedenheit. Der Gross-Hehlener Pastor
macht dazu nachstehenden Vermerk in wortgetreuer Wiedergabe;
Bey Beerdigung dieser Leiche hatte Hans Jürgen Heyne und andere nachher ein grosses
Maul gehabt, dass die Leiche neben dem Thurm, wie ich dem Seligen Mann auf sein
Versprechen, begraben worden, als nun solches erfahren, habe solchen durch Peter Thies
den Geschworenen sagen lassen, wie der Kirchhof gleich der Kirche dem König zuständig
und die drauff nichts zu befehlen, wollten sie aber davon anmassen und eigene Begräbniss
darauf haben, könnten sie sich melden und solche Plätze von der Kirchekasse kauffen und,
so offt ein solch Erbbegräbniss jemand begraben würde, für dessen Öffnung gehörigt geben.
Unter dessen sollte sich Heyne nur anschicken, den auf seinen Vatter und Mutter liegenden
Stein, wie ihm vor einigen Jahren Obrigkeitlich zuerkandt, nächstens zu bezahlen.
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