Festschrift Salatkirmes 2017
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
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Herzlich Willkommen<br />
zur 289. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />
Seit 1728 - also bereits seit 289 Jahren - wird im<br />
Schwälmer Land die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />
gefeiert. Das Heimat- und Trachtenfest erinnert<br />
an jenen Tag, an dem Landgraf Karl die<br />
Schwälmer Bauern von der Not wendigkeit<br />
des Kartoffelanbaus überzeugen wollte und<br />
sie zu einem Kartoffel- und Salatessen nach<br />
Ziegenhain einlud. Dies war die Geburtsstunde<br />
des beliebten Volksfestes, das traditionell zwei<br />
Wochen nach Pfingsten gefeiert wird und zu<br />
dem ich Sie - auch im Namen der Gremien<br />
unserer schönen Stadt - ganz herzlich einlade.<br />
Die diesjährige <strong>Salatkirmes</strong>, die vom 16. bis<br />
19. Juni <strong>2017</strong> veranstaltet wird, steht unter dem<br />
Motto „Die Schwalm – mehr als nur ein Fluss“<br />
Inoffiziell startet das beliebte Heimat- und<br />
Trachtenfest bereits am Mittwochabend mit dem<br />
Kirmesansingen auf dem Paradeplatz. Offiziell<br />
wird die Kirmes am Freitagabend mit dem<br />
Hissen der Kirmesfahne eröffnet.<br />
Eine solch traditionelle Veranstaltung wirft<br />
immer ihre Schatten voraus und so haben schon<br />
vor einigen Monaten die Vorbereitungen zur<br />
diesjährigen <strong>Salatkirmes</strong> begonnen. Vieles galt es<br />
zu organisieren und zu planen. Mein Dank gilt<br />
allen, die uns diese schönen Tage ermöglichen<br />
und dafür sorgen, dass alles rund läuft.<br />
Die Organisatoren haben wieder ein buntes<br />
Programm zusammengestellt, das sicherlich bei<br />
Jung und Alt punkten wird. Die <strong>Salatkirmes</strong> ist<br />
ein Fest für Alle: für Kinder und Erwachsene,<br />
für Familien und Singles, für hier Geborene<br />
und später Zugezogene, für Ortsansässige und<br />
unsere Gäste aus dem Umgebung. Alle sind<br />
willkommen, um gemeinsam zu feiern und<br />
fröhliche Stunden miteinander zu verbringen.<br />
Der Festplatz wartet mit bewährten und neuen<br />
Attraktionen auf, mit Nervenkitzeln und<br />
Höhenflügen. Kirmesfans sind sicherlich schon<br />
sehr gespannt auf die Fahrgeschäfte. Und wer<br />
wieder festen Boden unter den Füßen spüren<br />
will, kann an den Buden vorbeischlendern,<br />
deren Auslagen zum Schauen und Kaufen<br />
einladen. Im Festzelt spielt die Musik und lockt<br />
bis in die Nacht zum Tanz.<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
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Höhepunkt der diesjährigen <strong>Salatkirmes</strong><br />
wird auch in diesem Jahr wieder der große<br />
Trachtenfestzug sein. Viele Festzugsgruppen<br />
haben ihre Teilnahme zugesagt und sind bei<br />
ihrem Marsch durch Ziegenhains Straßen<br />
zu bewundern. Anschließend ziehen die<br />
Mitwirkenden ins Festzelt – hier findet<br />
eine große Tanz- und Musikshow mit den<br />
Festzugsteilnehmern statt.<br />
Auch der Kirmesmontag bietet ein attraktives<br />
Programm: Er wartet mit der traditionellen<br />
Feuerwehrübung sowie dem anschließenden<br />
Lattchen der Ziegenhainer Neubürgerinnen und<br />
Neubürger im Festzelt auf. Der Kirmesmontag gilt<br />
zudem als Familientag, da in allen Fahrgeschäften<br />
ermäßigte Fahrpreise angeboten werden.<br />
Sie sehen, ein Besuch der <strong>Salatkirmes</strong> lohnt<br />
sich – gerne an allen Tagen. Ich wünsche Ihnen<br />
unbeschwerte Stunden auf unserem schönen Fest.<br />
Schwalmstadt, im Mai <strong>2017</strong><br />
Stefan Pinhard, Bürgermeister
An der Feuerwache 20<br />
34613 Schwalmstadt<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Fon: 0 66 91 - 94 10 0<br />
Fax: 0 66 91 - 94 10 50<br />
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www.heidelmann.de<br />
info@heidelmann.de<br />
Liebe Mitbürgerinnen und<br />
Mitbürger, liebe Freunde der<br />
Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>,<br />
es ist so weit und das traditionsreichste<br />
Heimatfest des Rotkäppchenlandes lädt wieder<br />
ein, um zum 289. Mal die Ziegenhainer<br />
<strong>Salatkirmes</strong> zu feiern. Innerhalb von vier Tagen<br />
wird der Alleeplatz und alles rundherum in<br />
einen Ausnahmezustand versetzt. Wir freuen<br />
uns dieses traditionelle Fest mit Besuchern<br />
von Nah und Fern feiern zu können, wozu<br />
ich sie hiermit recht herzlich im Namen der<br />
Ziegenhainer Burschenschaft einladen möchte.<br />
Es ist mir eine Ehre bei der traditionellen<br />
Kirmeseröffunung am Freitag als erste weibliche<br />
Vorsitzende mitwirken zu dürfen. Diese wird<br />
anschließend durch das Abendprogramm<br />
mit den „Jungen Aalbachtalern“ gebührend<br />
gefeiert. Am Samstag geht das Programm mit<br />
dem Ständchenspielen der Burschenschaft<br />
Ziegenhain innerhalb unseres Stadtgebietes<br />
weiter. Der Fischerei-Club Neptun Ziegenhain<br />
veranstaltet erstmals ein Entenrennen auf der<br />
Schwalm. Start um 11.00 Uhr ist am alten<br />
Schwimmbad im Badeweg. Am Nachmittag<br />
findet das Kinderprogramm für die kleinen<br />
und kleinsten Festbesucher in unserem Festzelt<br />
statt. Für die Großen sorgt am Abend die Band<br />
„Mission2Party“, welche im letzten Jahr am<br />
Kirmesmontag zum grandiosen Abschluss<br />
der Kirmes und für ordentliche Stimmung in<br />
unserem Festzelt beitrug. Am Sonntag steht<br />
unser traditioneller Festzug im Mittelpunkt des<br />
Geschehens dem dem Motto „Die Schwalm<br />
– mehr als nur ein Fluss“, wirken zahlreiche<br />
Musikgruppen und Vereine mit, um zu zeigen,<br />
was die Schwalm alles zu bieten hat. Die<br />
anschließende Musikshow im Festzelt sorgt<br />
zunächst für einen Abschluss, bis es am Abend<br />
mit dem Konzerthighlight losgeht. Kommen Sie<br />
mit der PUR-Coverband ins „Abenteuerland“.<br />
Die Burschenschaft Ziegenhain kann als<br />
Mitorganisator der <strong>Salatkirmes</strong> nicht nur auf<br />
eine gelungene Ausrichtung unseres jährlichen<br />
Heimatfestes zurückblicken, sondern auch auf<br />
ein erfolgreiches Vereinsjahr.<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
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Es war ein Besonderes, denn in diesem Jahr<br />
feierte die Burschenschaft Ziegenhain ihr<br />
70-jähriges Jubiläum. Zum einen mit einer<br />
Ausstellung in den Räumlichkeiten der<br />
Kreissparkasse Ziegenhain, zum anderen<br />
mit einem Jubiläumstag mit Frühschoppen<br />
und Familiennachmittag in unserem neu<br />
gestrichenen Vereinsheim. Zu den weiteren<br />
Highlights, die unser Vereinsleben prägten,<br />
zählten unser „5. Rock Over Ziegenhain“<br />
und die „X-Mas Party“ mit den größten<br />
Hits der 90er Jahre.<br />
Abschließend bleibt mir nur noch, Ihnen<br />
einen angenehmen Aufenthalt mit viel Spaß<br />
und Freude auf unserem Festgelände mit den<br />
zahlreichen Attraktionen und kulinarischen<br />
Köstlichkeiten zu wünschen. An dieser Stelle<br />
möchte ich mich noch besonders bei allen<br />
Helferinnen und Helfern für ihren bereits<br />
erbrachten und zukünftigen Beitrag zum<br />
Gelingen unseres gemeinsamen Heimatfestes<br />
recht herzlich bedanken.<br />
Annamaria Ebel<br />
Vorsitzende der Burschenschaft<br />
1946 Ziegenhain e.V.
Ausstellung<br />
„Sprache ohne Worte<br />
- Was drücken Kleidung &<br />
Trachten aus?“<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Festprogramm zur 289. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />
Mittwoch, 14. Juni <strong>2017</strong> Donnerstag, 15. Juni <strong>2017</strong><br />
19.00 Uhr<br />
17.00 Uhr<br />
15. Juni,17.00 Uhr<br />
Vernissage <strong>Salatkirmes</strong>-Ausstellung<br />
„Kirmesausstellung - Sprache ohne Worte<br />
- Was drücken Kleidung & Trachten aus ?“<br />
(bis 13.August)<br />
16. August, 19.00 Uhr<br />
Kunstbetrachtung mit K. Nachtwey:<br />
„Die Sixtinische Kapelle im Vatikan<br />
- Ort des Gebets, der Papstwahl oder<br />
der Kunst?<br />
27. August 11.30 Uhr<br />
Vernissage. „Schätze der Heimat<br />
- Seltenes und Neues aus dem Depot“<br />
(bis 22. Oktober)<br />
03. Sept. 12.00-17.00 Uhr<br />
„Lebendiges Museum“<br />
20. Sept. 19.00 Uhr<br />
Kunstbetrachtung mit K. Nachtwey<br />
„Otto Dix: Das Auge der Welt<br />
- Die Neue Sachlichkeit“<br />
05. Nov. 11.30 Uhr<br />
Ausstellung Willi Schütz<br />
„Geologische Funde der Region“<br />
(bis 03. Dezember)<br />
Weihnachtsmarkt im Museum<br />
15. Dezember * 14.00 - 18.00 Uhr<br />
16. Dezember * 11.00 - 19.00 Uhr<br />
17. Dezember * 11.00 - 18.00 Uhr<br />
Änderungen sind aus vielfältigen Gründen denkbar<br />
und möglich, werden aber in der Presse rechtzeitig<br />
bekannt gemacht!<br />
* Die genauen Zeiten sind der Presse oder der<br />
Homepage des Museums zu entnehmen.<br />
Kirmesansingen auf dem Paradeplatz unter<br />
Mitwirkung des Sängerchores 1832 Ziegenhain<br />
e.V. und des Posaunenchores Ziegenhain<br />
anschl. Tanz mit der Alpentross Band<br />
und einem weiteren Überraschungsgast<br />
Vernissage <strong>Salatkirmes</strong>-Ausstellung „Kirmesausstellung<br />
– Sprache ohne Worte – Was drücken<br />
Kleidung & Trachten aus?“<br />
Museum der Schwalm<br />
Öffnungszeiten:<br />
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Dienstag bis Sonntag und feiertags<br />
von 14:00 - 17:00 Uhr<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Freitag, 16. Juni <strong>2017</strong><br />
ab 19.00 Uhr<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Kirmeseröffnung<br />
Abholung des Bürgermeisters mit Magistrat,<br />
Stadtverordneten, Ortsbeirat, geladenen<br />
Gästen und Kirmesausschuss vom<br />
Rathaus durch die Burschenschaft; Abmarsch<br />
mit dem Blasorchester Schwalmstadt<br />
zum Festzelt. Eröffnung der 289.<br />
<strong>Salatkirmes</strong> durch Bürgermeister Stefan<br />
Pinhard und der Burschenschaftsvorsitzenden<br />
Annamaria Ebel – Hissen der<br />
Kirmesfahne. Tanz und Unterhaltung im<br />
Festzelt mit den Jungen Albachtalern.<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Samstag, 17. Juni <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
ab 10.00 Uhr<br />
Ständchenspielen innerhalb des Stadtgebietes<br />
ab 11.00 Uhr<br />
Erstes Ziegenhainer Entenrennen auf der<br />
Schwalm. Startplatz am „Alten Schwimmbad“,<br />
Badeweg<br />
ab 14.00 Uhr<br />
Kindernachmittag im Festzelt für unsere<br />
kleinen und kleinsten Festbesucher. Jedes<br />
Kind nimmt an einer Verlosung mit wertvollen<br />
Preisen teil.<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Samstag, 17. Juni <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
ab 21.00 Uhr<br />
Rockabend mit der Coverband Mission2Party<br />
Die Vollblutmusiker von MISSION:2PARTY können allesamt auf hunderte von Auftritten im<br />
In- und Ausland sowie jede Menge Supports namhafter Künstler wie z.B. Silbermond, Peter<br />
Maffay, Rodgau Monotones, Manfred Mann‘s Earthband, Fiddlers Green, Erste Allgemeine<br />
Verunsicherung u.v.a. zurückblicken und spielten deutschlandweit für bekannte Veranstalter<br />
und Events.<br />
Alle Bandmitglieder waren über viele<br />
Jahre bei beliebten Cover-Formationen<br />
in ganz Deutschland tätig.<br />
Die „Fusion“ der Musiker bei<br />
MISSION:2PARTY verspricht Euch<br />
nun eine neue Dimension<br />
endgeiler Partyabende...<br />
PARTYGARANTIE<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Sonntag, 18. Juni <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
10.00 Uhr<br />
Ökumenischer Gottesdienst im Festzelt<br />
ab 11.00 Uhr<br />
Platzkonzert des Spielmanns- und Musikzuges<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Großropperhausen<br />
am Senioren- und Pflegezentrum<br />
Phönix, Hessenallee<br />
ab 14.00 Uhr<br />
Bunter Festzug<br />
unter dem Motto „Die Schwalm – mehr<br />
als nur ein Fluss“ anschl. Musikshow im<br />
Festzelt<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Sonntag, 18. Juni <strong>2017</strong><br />
ab 20.00 Uhr<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Kirmes-Highlight, Konzert mit der PUR-Coverband ABENTEUERLAND<br />
ab 19.00 Uhr Support mit FAT-CAT<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Montag, 19. Juni <strong>2017</strong><br />
10.30 Uhr<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
11.00 - 21.00 Uhr<br />
Feuerwehrübung der Freiwilligen Feuerwehr<br />
Feuerwehrübung am Haus Töpfer,<br />
Gartenstraße 4 a<br />
ab 11.30 Uhr<br />
Abmarsch zum Festzelt. Kommers und<br />
Lattchen der Neubürger, anschließend Tanz<br />
und Unterhaltung mit Blechquadrat<br />
blech.Quadrat<br />
das Original aus dem Rotkäppchenland<br />
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b<br />
Familientag<br />
Auf den Rummelplatz<br />
bieten alle Fahrgeschäfte<br />
ein abwechslungsreiches<br />
Programm mit familienfreundlichen,<br />
reduzierten Preisen<br />
ab 19.00 Uhr<br />
Die Festwirte wurden gelatcht.<br />
Kirmesausklang mit Thundershot<br />
In einer schweistreibenden Show werden hier die besten Songs der letzten 40 jahre Metal und<br />
Rockgeschichte zelebriert: AC/DC sin city, Bon Jovi, ACCEPT, blink 182, die Ärtzte, die Toten<br />
Hosen, Metallica, Iron Maiden, Motörhead.... +++.......<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Die Festwirte der <strong>Salatkirmes</strong><br />
Timo und Simone Zimmer – Powerehepaar aus Immichenhain<br />
Vor dem großen Fest hatten wir die Gelegenheit in einer der wenigen ruhigen Minuten<br />
mal mit dem Festwirtsehepaar Timo und Simone Zimmer (Beide 32 Jahre jung) zu sprechen.<br />
Timo Zimmer ist gelernter Veranstaltungskaufmann und hat seinen Beruf von der<br />
Pike auf im Schloss Romrod erlernt. Zusammen mit Ihrer Tochter leben Sie in Ottrau –<br />
Immichenhain.<br />
Timo und Simone, Ihr seid ja nun zum dritten Mal Festwirte der Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>.<br />
Wie gefällt es Euch denn bei uns in Ziegenhain?<br />
Timo und Simone:<br />
Es war damals schon eine besondere Herausforderung für uns. Bei den vielen Veranstaltungen<br />
im Jahr wussten wir nicht wirklich was auf uns zukommt. Mit unternehmerischem<br />
Mut haben wir uns aber der Aufgabe gestellt und es bis heute nicht bereut. Wir sind von<br />
Anfang an gut aufgenommen und akzeptiert worden. Gelattcht wurden wir ja auch gleich<br />
im ersten Jahr. Kurz gesagt, wir freuen uns auch im dritten Jahr auf die <strong>Salatkirmes</strong>.<br />
Wie lange plant Ihr an der <strong>Salatkirmes</strong>? Ist sie aufwendiger zu planen wie die anderen<br />
Feste?<br />
Timo und Simone:<br />
Eigentlich das ganze Jahr. Sobald eine Veranstaltung gelaufen ist, wird geprüft ob alles<br />
geklappt hat, ob bestimmte Dinge zu optimieren sind oder ob wieder noch zusätzliche<br />
Anschaffungen anstehen. Da wir natürlich das ganze Jahr über unterwegs sind, ist der<br />
Planungsprozess fließend. In den letzten Wochen vor der <strong>Salatkirmes</strong> steigt der Arbeitsaufwand<br />
dann bis zur Eröffnung an. Wenn wir jedoch vom Gesamtaufwand reden, ist sie<br />
auch wie andere Veranstaltungen, nur eben größer.<br />
Was habt Ihr an Technik in den letzten Jahren hier verbessert, bzw. erweitert?<br />
Timo:<br />
Na ja, unser Eventservice ist schon recht stark gewachsen. Wir wollen natürlich alles<br />
möglichst optimal anbieten. Da sind schon einige Investitionen notwendig. So haben wir<br />
die Lichtanlage verbessert. Mit dem neuen Eingangsbereich haben wir auch den ersten<br />
Eindruck für die Gäste verbessert. Und natürlich viele technische Erweiterungen im Bereich<br />
Hygiene und Sicherheit, die nicht unbedingt auf den ersten Blick von den Gästen<br />
gesehen werden, mussten auch angeschafft werden.<br />
Simone:<br />
Timo ist Perfektionist. Und das kostet manchmal viel Geld. Für uns als junges Unternehmen<br />
ist das auch immer ein Stück Risiko. Aber ich vertraue ihm da ganz. Und wenn er<br />
dann mal über die Strenge schlägt, dann weiß ich ihn schon zu bremsen.<br />
Wie sieht es mit den Ziegenhainer Gästen aus? Normalerweise fragt man ja immer die<br />
Gäste, ob sie mit dem Wirt zufrieden sind. Heute mal umgekehrt.<br />
Timo und Simone:<br />
Wir sind ja von hier. (Timo kommt aus Immichenhain und Simone aus Zella). Den ein<br />
oder anderen haben wir ja auch schon vorher gekannt. Wir sind zufrieden mit unseren<br />
Ziegenhainer Gästen. Die <strong>Salatkirmes</strong> ist immer noch etwas Besonderes und ein Magnet.<br />
Das merken wir an den Gästen aus den umliegenden Dörfern.<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Ihr beide seid ja ein eingespieltes Team. Habt Ihr eine klare Aufgabenteilung oder wie<br />
ergänzt Ihr Euch?<br />
Timo und Simone:<br />
Das meiste machen wir zusammen. Ich, Timo bestimme wo es langgeht und Simone hat das<br />
letzte Wort. So einfach ist das bei uns geregelt. Wenn es Arbeit gibt, muss eben jeder ran.<br />
Wenn Ihr euch etwas wünschen könntet(außer gute Umsätze), was wäre das?<br />
Timo und Simone:<br />
Erstmal Wetter nach Wahl. Nicht zu heiß, aber auch keinen Regen. Eben gutes Zeltwetter.<br />
Das können wir ja nicht beeinflussen. Nein im Ernst – Wir wünschen uns ein fröhliches<br />
und harmonisches Fest ohne unangenehme Zwischenfälle. Der Rest kommt dann von<br />
selbst.<br />
Was ist das Geheimnis Eures Erfolgs? Euer kleines Unternehmen wächst ja kontinuierlich<br />
an. Ihr seid bei vielen Festen aktiv und bereichert u.a. ja auch den Schwälmer Weihnachtsmarkt<br />
mit Eurem Feuerzangenbowle Zelt. Kann man Euch auch für kleinere Feste<br />
buchen?<br />
Timo und Simone:<br />
Wir machen fast alles, wenn es sich ums Thema Event handelt. Viele Hochzeiten oder<br />
auch andere Familienfeiern werden von uns komplett organisiert. Dazu haben wir uns<br />
in der letzten Zeit einen großen Bestand an Equipment angeschafft. Das reicht von der<br />
Bierzapfanlage und dem kompletten Ausschankwagen bis hin zum Besteck und Geschirrverleih<br />
für mehrere Hundert Personen. Unsere beiden mobilen Cocktailbars sind der<br />
Renner und ständig vermietet. Hier zur <strong>Salatkirmes</strong> sind wir auch wieder mit der Cocktailbar<br />
vertreten.<br />
Cocktailbar, gutes Stichwort. Anscheinend ist das ja ein großer Trend. Die Trinkgewohnheiten<br />
haben sich ja schon im Laufe der Jahrzehnte geändert. Wie tragt Ihr diesem Wandel<br />
Rechnung?<br />
Timo uns Simone:<br />
Oh ja, heute reicht es nicht mehr ein Fass Bier anzustechen und als alkoholfreies Getränk<br />
Mineralwasser und Cola zu bieten. Die Gäste sind anspruchsvoller geworden. Mixgetränke<br />
und alkoholfreie Alternativen sind sehr gefragt. Auch das Angebot an Wein und<br />
Sekt darf nicht fehlen. Wir müssen ständig das Ohr am Kunden haben um die richtigen<br />
Trendgetränke dann auch anbieten zu können. Mit unserer Getränkekarte können wir<br />
uns durchaus sehen lassen.<br />
Vielen Dank Timo und Simone für Eure Antworten. Wir dürfen Euch nun eine schöne Kirmeszeit,<br />
immer nette und zufriedene Gäste und Mitarbeiter wünschen. Vor allem wünschen<br />
wir Euch, dass Ihr bei all dem Trubel auch mal ein paar Minuten Zeit für Euch und<br />
die kleine Familie habt.<br />
Timo und Simone gelatcht 2015<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Ortsverein Ziegenhain<br />
Tel. 61 80 + Fax 22 06 33<br />
mail@regine-mueller.de<br />
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Viel Spaß auf der<br />
289. Ziegenhainer<br />
<strong>Salatkirmes</strong> wünscht<br />
Ihnen Ihre<br />
Landtagsabgeordnete<br />
REGINE MÜLLER<br />
Herzlichen Dank allen ehrenamtlichen<br />
Helferinnen und Helfern, ohne<br />
die unser schönes Heimatfest so<br />
nicht stattfinden könnte.<br />
www.Regine-Mueller.de<br />
Tel. 61 80 + Fax 22 06 33<br />
mail@regine-mueller.de<br />
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Die Schwalm<br />
…. mehr als nur ein Fluss<br />
von Gerhard Reidt<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Schwalm - Der Fluss<br />
Sie ist ganze 97,1 Kilometer lang und fließt<br />
ausschließlich durch Hessen. Die Schwalm<br />
entspringt im Vogelsberg und mündet bei<br />
Felsberger Stadtteil Rhünda, gegenüber<br />
dem Bergfried der Altenburg in die Eder,<br />
die dann wiederum bei Grifte auf der Gemeindegrenze<br />
von Edermünde und Guxhagen<br />
in die Fulda mündet. Weiter geht<br />
es dann bis Hann. Münden, wo sich die<br />
Fulda mit der Werra trifft und zur Weser<br />
wird. Bei Bremerhaven mündet dann die<br />
Weser in die Nordsee.<br />
So einfach ist die geografische Lage unserer<br />
Schwalm von der Quelle bis zur Mündung<br />
im Schnelldurchlauf erklärt. Das Wasser<br />
der Schwalm landet also in die Nordsee.<br />
Dies ist bei der nächsten Flaschenpost aus<br />
der Schwalm zu beachten.<br />
Der Flussnamen „Schwalm“ ist aus dem<br />
im 8./9. Jahrhundert gebräuchlichen althochdeutschen<br />
Wörtern suualmanaha,<br />
suualmaha und Swalmanaha entstanden<br />
und bedeutet soviel wie wallendes Wasser<br />
oder in anderer Auslegung Dampf - oder<br />
Nebelwasser.<br />
Schwalm - Heimat<br />
Aber unsere Schwalm ist viel mehr als nur<br />
der Fluss. Unsere Schwalm ist Heimat, sie<br />
ist Brauchtum, sie steht für gutes Essen,<br />
unser Schwälmer Bier, die einmalig schöne<br />
Schwälmer Tracht, sie ist Erinnerung an<br />
vergangene Zeiten und vor allem ist sie<br />
eine der schönsten Landschaften Hessens,<br />
ach was…. sie ist mit ihrer Vielfalt eine der<br />
schönsten Landschaften Deutschlands.<br />
Nur was genau ist dann die Schwalm?<br />
Vielfach hört man im Gespräch mit echten<br />
Schwälmern die Aussage: „Wir sind doch<br />
in der Schwalm.“ Oftmals ist diese Aussage<br />
im Unterton negativ gemeint.<br />
Wir Schwälmer sollten diese Aussage jedoch<br />
vielmehr positiv belegen und selbstbewusst<br />
zu unserer Heimat stehen.<br />
Für die meisten Einheimischen beginnt die<br />
Landschaft der Schwalm hinter Alsfeld,<br />
nördlich von Heidelbach, wenn sie den<br />
Vogelsberg verlässt. Der Verlauf von der<br />
Quelle im Vogelsberg, wo sie als kaum<br />
wahrnehmbares Rinnsal am nördlichen<br />
Rand des hessischen Mittelgebirges, etwas<br />
200 Meter südöstlich der Kreisstraße<br />
K 130 zwischen den Orten Meiches und<br />
Köddingen entspringt und der Mündung in<br />
die Eder ab Neuental gehört natürlich auch<br />
zur Schwalm. Wir konzentrieren uns in unserer<br />
kleinen Darstellung jedoch auf den<br />
Kernbereich. Eben den Bereich, wo sich<br />
die Menschen auch „Schwälmer“ nennen.<br />
Natürlich gibt es auch hier sehr viele<br />
Meinungen was ein echter Schwälmer ist.<br />
Sind nun Neukircher Bürger Schwälmer<br />
oder Heckenschwälmer? Sind Ziegenhainer<br />
oder Treysaer überhaupt Schwälmer?<br />
Die können ja nicht mal richtig platt. In<br />
der Tat war und ist es so, dass man in den<br />
Dörfern Schwälmer Platt spricht, aber<br />
in Ziegenhain und Treysa das Platt zwar<br />
verstanden, aber nicht gesprochen wird.<br />
Klingt komisch, ist aber wirklich so,….<br />
auch heute noch.<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
40<br />
Schwalm – Orte und Geschichte<br />
Als Tor zur Schwalm gilt Schrecksbach.<br />
Im Jahre 1140 ging der zu diesem Zeitpunkt<br />
erstmals urkundlich erwähnte Ort<br />
Schrecksbach in den Besitz des Klosters<br />
Fulda über. Im 14. Jahrhundert wurde im<br />
Ort ein fuldischer Zehnthof eingerichtet;<br />
dort residierte ein Decimator, der die Güter<br />
bewirtschaftete und eine Vorratshaltung<br />
für durchreisende höhere Bedienstete<br />
betrieb. Zwischen 1307 und 1447 fiel der<br />
Ort schrittweise an die Grafen von Ziegenhain,<br />
die ihre Stellung als Vögte der<br />
Abtei Fulda erfolgreich zur Erweiterung<br />
ihres eigenen Besitzes nutzten. Nach dem<br />
Erlöschen des Ziegenhainer Grafengeschlechts<br />
im Jahre 1450 mit Johann II. fiel<br />
die gesamte Grafschaft an Landgraf Ludwig<br />
I. von Hessen.<br />
1526 wurde Schrecksbach mit der Einführung<br />
der Reformation in der Landgrafschaft<br />
Hessen protestantisch. Als erster<br />
lutherischer Pfarrer nahm 1568 Diedrich<br />
Helm (in anderer Schreibweise auch Hell)<br />
seine Arbeit auf. Da Schrecksbach bei der<br />
Teilung der Landgrafschaft Hessen im Jahre<br />
1567 südlicher Grenzort der Landgrafschaft<br />
Hessen-Kassel gegenüber der Landgrafschaft<br />
Hessen-Marburg geworden war,<br />
wurde der Ort in den Folgejahren durch<br />
Verteidigungsanlagen und durch unterirdische<br />
Gänge miteinander verbundene<br />
burgartige Adelssitze befestigt. Als Lehnsmannen<br />
der Landgrafen von Hessen-Kassel<br />
hatten verschiedene Adelsgeschlechter<br />
Burgsitze, befestigte Häuser, im Ort und<br />
die damit verbundene Verpflichtung, den<br />
Ort militärisch zu schützen. Von den einst<br />
sechs bekannten Burgsitzen im Ort – Altes<br />
Burghaus, Hattenbachscher Burgsitz,<br />
Schleierscher Burgsitz, Schwertzellscher<br />
Burgsitz sowie je ein weiterer derer von<br />
Langenstein und von Hattenbach sind<br />
heute nur noch zwei in Teilen erhalten,<br />
das von den Herren von Langenstein genannt<br />
Gonzenrod erbaute Alte Burghaus<br />
(heute als Restaurant genutzt) und der<br />
Schwerzellsche Burgsitz (Mauerreste heute<br />
in das Gemeindezentrum integriert).<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
41<br />
Im Dreißigjährigen Krieg wurde Schrecksbach<br />
am Weihnachtstag 1635 von kroatische<br />
Reitern geplündert und weitgehend<br />
niedergebrannt. Eine Anzahl der Einwohner<br />
soll sich in die Gänge zwischen den<br />
Kellern zweier Burgsitze gerettet haben,<br />
andere flohen in die Gruft unter der Kirche,<br />
heißt es in alten Überlieferungen. Ein<br />
zweites Mal wurde das Ortsgebiet am 14.<br />
November 1640, am Tage vor dem Gefecht<br />
am Riebelsdorfer Berg, heimgesucht, als<br />
kaiserliche Truppen des Generals Hans Rudolf<br />
von Breda die Siedlungen der Umgebung<br />
niederbrannten.<br />
Das Tunnelsystem, wenn es ein solches<br />
gab, ist seit Generationen nicht mehr begehbar,<br />
aber im Keller des Alten Burghauses<br />
sind noch immer die Eingänge von<br />
mindestens drei Gängen (oder weiteren<br />
Kellergewölben) sichtbar, eingefasst mit<br />
schweren Sandsteinblöcken und ausgemauert<br />
mit Feldsteinen.<br />
Symbol für die Landschaft der Schwalm ist<br />
der Schönberg bei Röllshausen. Wenn man<br />
als Schwälmer von einer langen Reise die<br />
Autobahn bei Alsfeld verlässt und in Richtung<br />
Ziegenhain fährt, erblickt man kurz<br />
hinter Schrecksbach die Kapelle Schönberg,<br />
die im Jahr 1030 als Schenkung des<br />
Klosters Fulda erstmals urkundlich erwähnt<br />
wird. Aufgrund der Lage Schönbergs an der<br />
alten Fernhandelsstraße Durch die langen<br />
Hessen war die Kapelle bis zur Reformation<br />
ein vielbesuchtes Wallfahrtsziel. Die<br />
Tradition, zu Christi Himmelfahrt auf den<br />
Schönberg zu wandern, hat sich im protestantischen<br />
Umfeld bis heute erhalten. Die<br />
Kirche ist von einem alten Friedhof umgeben,<br />
dessen Grabsteine von der Kunstfertigkeit<br />
örtlicher Steinmetze des 16. bis 19.<br />
Jahrhunderts zeugen.<br />
Vorbei an Salmshausen, führt der Verlauf<br />
der Schwalm in den Kernbereich der<br />
gleichnamigen Landschaft nach Zella und<br />
Loshausen, zwei Ortsteile der Gemeinde<br />
Willingshausen. Beide Orte haben, wie<br />
alle entlang des Flusses, eine sehr lange<br />
Geschichte.
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
42<br />
Die Geschichte Zellas geht bis ins Jahr 1224<br />
zurück. Der Name wird von Cella, einer<br />
mönchischen Ansiedlung, aus der Höfe und<br />
Dörfer wurden, abgeleitet. Auch Zella wurde<br />
im Dreißigjährigen Krieg, am Vorabend<br />
des Gefechts am Riebelsdorfer Berg, dem<br />
14. November 1640, ebenso wie Niedergrenzebach,<br />
Steina, Leimbach, Loshausen,<br />
Ransbach und Salmshausen, von kaiserlichen<br />
Truppen des Generals Hans Rudolf<br />
von Breda vollständig niedergebrannt.<br />
Die Schwalm bei Zella<br />
Heute geht alles viel friedlicher zu in den<br />
Orten. Sehr traditionsverbunden feiert man<br />
in Zella auch die Kirmes. Mit einem großen<br />
Bierwagen mit Pferden fahren die Burschen,<br />
in Tracht gekleidet, am Freitag durch die<br />
Schwalm und laden zur Kirmes ein. Jährlich<br />
ein großes Spektakel ist dann das Brühtrogrennen<br />
am Sonntag auf der Schwalm.<br />
Loshausens Geschichte beginnt im Jahr 1106<br />
unter dem Namen Lazhusun. Loshausen<br />
besitzt seit 1669 ein Schloss mit wunderschönem<br />
Schlosspark. Das alte Renaissanceschloss<br />
wurde 1891 abgerissen und durch<br />
das heutige Schloss ersetzt. Die Schwalm<br />
fließt direkt durch den Schlosspark. Der<br />
Schlosspark ist mittlerweile zu einem überregional<br />
bekannten kulturellen Treffpunkt<br />
geworden. Im Juli treffen sich in Loshausen<br />
Tausende Hippies um ausgelassen und entspannt<br />
zu feiern. Begleitet wird das Treffen<br />
von vielen Konzerten und musikalischen<br />
Workshops. In Loshausen herrscht zu der<br />
Zeit dann Ausnahmezustand und die Wiesen<br />
zwischen Zella und Loshausen verwandeln<br />
sich in eine riesige Zeltstadt, in der dann Tag<br />
und Nacht gefeiert wird.<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
43<br />
Natürlich finden übers Jahr verteilt auch<br />
viele weitere größere und kleinere Feste<br />
dort statt. Die Loshäuser Kirmes sowie<br />
Rock im Park sind weitere Höhepunkte im<br />
Jahr. Beschaulicher geht es bei den Lagerfeuerkonzerten<br />
zu. An zwei Donnerstagen<br />
im Monat treten auf der kleinen Bühne<br />
direkt am Schloss bekannte und weniger<br />
bekannte Künstler am Lagerfeuer auf.<br />
So wie fast alle Orte entlang der Schwalm,<br />
spielt die Tradition eine große Rolle auch<br />
in Loshausen. Eine der größten und aktivsten<br />
Trachten- und Brauchtumsgruppen<br />
kommt aus diesem Ortsteil der Gemeinde<br />
Willingshausen. Zur <strong>Salatkirmes</strong> stellt<br />
Loshausen auch immer den Schwälmer<br />
Brautzug. Natürlich darf nicht unerwähnt<br />
bleiben, dass zur <strong>Salatkirmes</strong> alle Trachtenvereine<br />
ihre besten Kleidungsstücke<br />
auf dem Schrank holen und zum großen<br />
Festzug präsentieren. In kaum einer Region<br />
gibt es eine solche Trachtenvielfalt wie<br />
hier in der Schwalm.<br />
Seit vielen Jahren haben sich wieder Störche<br />
angesiedelt. War es erst nur das Storchenpaar<br />
Alex und Alexa auf dem Schornstein<br />
der Molkerei in Loshausen, so finden sich<br />
mittlerweile einige Storchennester in der<br />
Schwalm. Der Hauptbereich ist aber auch<br />
hier Loshausen. Im Bereich der Schwalm an<br />
der „Schwarzen Brücke“ gibt es sogar einen<br />
Storchenkamera. Dort kann man Brut und<br />
Aufzucht der jungen Störche bis zur Abreise<br />
Tag und Nacht live verfolgen.<br />
Durch eine flache Wiesenlandschaft verlässt<br />
die Schwalm nun Loshausen und<br />
erreicht Ziegenhain. Entstanden im 11.<br />
Jahrhundert als Sicherung eines Übergangs<br />
über die Schwalm, wurden die Grafen von<br />
Cigenhagen im Jahr 1144 erstmals urkundlich<br />
erwähnt. 1275 erhielt Ziegenhain das<br />
Stadtrecht.<br />
Nach dem Tod von Johann II., dem letzten<br />
Grafen von Ziegenhain, im Jahre 1450 fiel<br />
die Grafschaft und mit ihr die Stadt Ziegenhain<br />
an die Landgrafschaft Hessen. Graf<br />
von Ziegenhain ist noch heute Bestandteil<br />
der Titulatur im hessischen Fürstenhaus.
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Landgraf Ludwig II. (der Freimütige) von<br />
Hessen ließ die Burg in Ziegenhain 1470<br />
zu einem Schloss umbauen. Sein Enkel Philipp<br />
I. ließ sie von 1537 bis 1548 zu einer<br />
Wasserfestung ausbauen, und diese galt bis<br />
1807 als hessische Hauptfestung. Östlich<br />
des befestigten Stadtbezirks entstand die<br />
Vorstadt Weichaus, die gegen Ende des 16.<br />
Jahrhunderts bereits nach Anzahl der Haushaltungen<br />
größer als Ziegenhain war. Die<br />
beiden Stadtteile wuchsen durch weitere<br />
Bebauung im Laufe der Jahre zusammen.<br />
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Schwalm - Weltgeschichte<br />
Im Jahre 1538 trat in Ziegenhain auf Anregung<br />
des Straßburger Reformators Martin<br />
Bucer eine Versammlung zusammen, die<br />
1539 die sogenannte Ziegenhainer Zuchtund<br />
Ältestenordnung beschloss. Mit dieser<br />
Kirchenzuchtordnung wurde die Konfirmation<br />
und das Amt des Kirchenvorstehers<br />
in der Landgrafschaft Hessen eingeführt.<br />
Heute gilt Ziegenhain als „Wiege der Konfirmation“.<br />
In allen protestantischen Ländern<br />
wird sie weltweit gefeiert. So hat Ziegenhain<br />
Weltgeschichte geschrieben.<br />
Die Schwalm zwischen Ziegenhain & Treysa<br />
Mit dem Stadtteil Treysa kommen wir zum<br />
zweiten großen Ort im Kernbereich der<br />
Schwalm Im 8. Jahrhundert war Treise im<br />
Besitz der Abtei Hersfeld. Die Grafen von<br />
Ziegenhain, als Vögte der Abtei, brachten<br />
Treysa im Jahr 1186 in ihren Besitz und befestigten<br />
den Ort. Das Wahrzeichen Treysas,<br />
die Martinskirche (heute Totenkirche), wurde<br />
1230 gebaut. Treysa erhielt die Stadtrechte<br />
zwischen 1229 und 1270. Nach dem Tod<br />
des letzten Grafen von Ziegenhain, Johann<br />
II., 1450 fiel Treysa mit der gesamten Grafschaft<br />
an die Landgrafschaft Hessen.<br />
Im August 1945 fanden in Treysa die Verhandlungen<br />
zur Gründung der Evangelischen<br />
Kirche in Deutschland (EKD) statt („Kirchenkonferenz<br />
von Treysa“). Damit wurde ein Zusammenschluss<br />
der lutherischen, reformierten<br />
und unierten Landeskirchen vollzogen. Zwei<br />
weitere Kirchenversammlungen der EKD im<br />
Mai 1946 und im Juni 1947 versuchten, das<br />
Gespräch über unterschiedliche Auffassungen<br />
zum Abendmahl in Gang zu bringen und<br />
befassten sich mit der Entnazifizierung. Am<br />
31. Dezember 1970 wurde Treysa in die neue<br />
Stadt Schwalmstadt eingegliedert.<br />
Ein zweites Mal schrieb Ziegenhain Weltgeschichte<br />
als Landgraf Friedrich II. von<br />
Hessen-Kassel einem Vertrag mit dem<br />
britischen König schloss, nachdem dieser<br />
12.000 hessische Soldaten für 30 Taler<br />
Kopfgeld „mietete“. Sie mussten für ihn<br />
im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg<br />
kämpfen. In Ziegenhain wurden diese Soldaten<br />
rekrutiert und über Karlshafen nach<br />
Amerika gebracht. Einige Szenen des Dreiteilers<br />
„Der Winter der ein Sommer war“<br />
wurden im Jahr 1976 am Originalschauplatz<br />
in Ziegenhain gedreht. Der Roman<br />
von Sandra Paretti befasste sich in einer<br />
fiktiven Geschichte mit dem Thema der<br />
„Subsidiensoldaten“ und verwende dazu<br />
den historischen Hintergrund.<br />
Im Jahr 1728 lud Landgraf Karl die Schwälmer<br />
Bauern nach Ziegenhain zu einem<br />
Kartoffel- und Salatessen ein, um sie vom<br />
Kartoffelanbau zu überzeugen. Zur Erinnerung<br />
daran findet seither am zweiten Wochenende<br />
nach Pfingsten die Ziegenhainer<br />
<strong>Salatkirmes</strong> statt. Die Kirmes hat sich seit<br />
Beginn sehr gewandelt, jedoch kommen<br />
durch die Idee des Landgrafen immer noch<br />
die Menschen der Region zusammen und<br />
feiern gemeinsam ein fröhliches Fest.<br />
Während der Zeit des napoleonischen<br />
Königreichs Westphalen (1807–1813) war<br />
Ziegenhain Hauptort des Kantons Ziegenhain<br />
und Sitz des dortigen Friedensgerichts.<br />
1821 wurde Ziegenhain Kreisstadt<br />
des gleichnamigen Kreises. Bis 1943 bestand<br />
das Amtsgericht Ziegenhain.<br />
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1939 entstand das Stammlager IX A, das<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg als Durchgangslager<br />
für Displaced Persons diente<br />
und auf dessen Areal 1951 die Ortschaft<br />
Trutzhain angelegt wurde. Der berühmteste<br />
Gefangene dieses Lagers war der<br />
spätere französische Staatspräsident Francois<br />
Mitterand. Er war Redakteur der Lagerzeitung<br />
und Dozent an der Lageruniversität.<br />
Bis zu 11.000 Gefangene waren<br />
zeitweise im Stalag untergebracht. Heute<br />
befindet sich im Ort eine Gedenkstätte<br />
und ein sehr sehenswertes Museum zur<br />
Geschichte des Lagers.<br />
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen in<br />
den 1970er Jahren wurden die beiden<br />
Städte Treysa und Ziegenhain mit umliegenden<br />
Dörfern am 31. Dezember 1970<br />
zur Stadt Schwalmstadt zusammengelegt.<br />
Schwalmstadt übernahm somit von Ziegenhain<br />
die Funktion der Kreisstadt, verlor<br />
diese aber an Homberg, als die Landkreise<br />
Ziegenhain, Melsungen und Fritzlar-Homberg<br />
am 1. Januar 1974 zum Schwalm-<br />
Eder-Kreis zusammengelegt wurden.<br />
Schwalm – Das Hochwasser<br />
Seit dem Ausbau der Wasserfestung Ziegenhain<br />
im 16. Jahrhundert speisten Neue<br />
- und Alte Schwalm das Wassergrabensystem<br />
der Festung. In der Zeit des Landgrafen<br />
Wilhelm IV. zwischen 1574 und 1576<br />
gab es bereits Bestrebungen zum Bau<br />
eines Wasserweges zwischen Kassel und<br />
Ziegenhain, die auch die Schiffbarmachung<br />
der Schwalm zum Gegenstand hatten.<br />
Zwei Risse aus dieser Zeit sind noch<br />
im Staatsarchiv Marburg erhalten. Die<br />
Schwalm war Bestandteil des von Landgraf<br />
Karl um 1710 geplanten Rhein-Weser-Kanals.<br />
Ein kleines Stück (21 km von<br />
insgesamt ca.195 km) von diesem Projekt<br />
wurde zwischen Karlshafen und Hümme<br />
in den Jahren 1715 bis 1730 verwirklicht<br />
und ist heute noch z. T. sichtbar. Es sollte<br />
eine schiffbare Verbindung zwischen Weser<br />
und Rhein hergestellt werden. Nach<br />
dem Tod Landgraf Karls am 23.März 1730<br />
wurde das Projekt eingestellt.<br />
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Bevor die Edertalsperre, von 1908 - 1914,<br />
erbaut wurde, wurden auch im Bereich der<br />
Schwalmpforte Untersuchungen angestellt,<br />
ob hier eine Sperrmauer errichtet werden<br />
könne? Dies wurde aber dann aufgrund der<br />
günstigeren geologischen Voraussetzungen,<br />
vom preußischen Staat, zugunsten des<br />
Edertals bei Hemfurt entschieden.<br />
Die Schwalm hat ein Einzugsgebiet von<br />
ca. 1.300 km². Ihr Gefälle ist sehr gering,<br />
durchschnittlich nur 60 cm - 1,30 m auf<br />
1.000 Meter. In früheren Jahren führte dieser<br />
Umstand zu häufigen Überschwemmungen.<br />
Eine Anekdote aus der Region<br />
der Schwalm sagte: „Wenn im Juni/Juli ein<br />
Hochwasser hereinbrach dann kostete es<br />
den Schwälmer Bauern alle sieben Jahre<br />
eine volle Heuernte. Die Frühjahrsüberschwemmungen<br />
fanden jedoch seinen<br />
Beifall, weil sie seine Wiesenflur mit fettem<br />
Schlamm beschenkten.“<br />
Die Hochwasser gehören der Vergangenheit<br />
an, da man in den Jahren 1965 bis<br />
1968 bei Heidelbach ein Hochwasserrückhaltebecken<br />
mit einem Stauraum von 5,6<br />
Millonen Kubikmetern Inhalt und zwischen<br />
Ziegenhain und Treysa von 1967 bis 1972<br />
ein Rückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen<br />
von 8 Millionen Kubikmeter geschaffen<br />
hat. Zudem wurde an der Antrift,<br />
einem Nebenfluss der Schwalm, ein weiteres<br />
Rückhaltebecken mit einem Volumen<br />
von 2,1 Millionen Kubikmetern geschaffen.<br />
Hinter Treysa und Rommershausen verlässt<br />
der Fluss Schwalm die gleichnamige Region<br />
Richtung Bad Zwesten bis zur Mündung<br />
in die Eder bei Felsberg.<br />
Die Schwalm bei Edermünde
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Hier erzählt Otti Schwalm (91)<br />
Ich heiße so wie unsere Region –<br />
und das seit 1951<br />
Ja, sie ist wirklich 91 Jahre alt. Und, nein,<br />
man merkt es ihr nicht an. Otti Schwalm führt<br />
zur Begrüßung erst mal ihren neuen, digitalen<br />
Bilderrahmen vor. „Hier“, sagt sie, „Blumen<br />
aus meinem Garten. Die Bilder habe<br />
ich letztens selber gemacht. Meine Enkelin<br />
Anna Lena hat mir ein Handy geschenkt und<br />
drei Nummern einprogrammiert – für den<br />
Notfall. Ich finde aber vor allem die Kamera<br />
interessant.“ Natürlich hortet Otti nicht<br />
nur Fotos aus dem eigenen Garten. Sie hat<br />
über die Jahre einen kleinen historischen<br />
Goldschatz angesammelt, Zeitungsberichte<br />
über Ziegenhain, Fotos in Schwarz-Weiß<br />
aus einer Zeit, in der Autos in den Straßen<br />
der Schwalm die Ausnahme und Pferde und<br />
Kühe die Regel waren, Kirchenbriefe, Auszeichnungen<br />
und <strong>Festschrift</strong>en. Den größten<br />
Schatz hat Otti Schwalm aber im Kopf: Sie ist<br />
das Ziegenhainer Gedächtnis. Hier erzählt<br />
sie, wie sie 1951 ihren Nachnamen von Haner<br />
zu Schwalm gewechselt hat und wie zu<br />
dieser Zeit <strong>Salatkirmes</strong> gefeiert wurde.<br />
Die Geschichte könnte am 28. April 1951<br />
beginnen, dem Hochzeitstag von Otti Haner<br />
und ihrem Karl Schwalm. Wir starten ein paar<br />
Jahre früher, auf der Schulbank in der alten<br />
Volksschule an der Landgraf-Philipp-Straße,<br />
errichtet in den Jahren von 1842 bis 1846.<br />
Einhundert Jahre lang gingen Ziegenhainer<br />
Kinder dort zur Schule, es gab vier Lehrer,<br />
vier Klassen mit je zwei Jahrgängen und 200<br />
bis 250 Schüler. Von 1932 bis 1940 gehörten<br />
Otti und Karl dazu, lernten acht Jahre<br />
zusammen Rechnen und Schreiben. Und sahen<br />
sich auch nach der Schule. „Es gab ein<br />
Kino im Rosengarten, mittwochs, samstags<br />
und sonntags wurden dort Filme gezeigt“,<br />
sagt Otti. Aber viel war damals nicht los in<br />
Ziegenhain, der Krieg. „Wir hatten schlechte<br />
Zeiten.“ Nach der Schule begann Karl eine<br />
Ausbildung zum Verwaltungsangestellten<br />
beim Kreis Ziegenhain. Mit 14 Jahren! Dass<br />
er mal beim Kreis anfangen würde, war eigentlich<br />
klar: Sein Vater Heinrich, geboren<br />
1899, arbeitete als Chauffeur beim Kreis Ziegenhain,<br />
hat die Dienst-Karossen von vier<br />
Landräten gefahren, 40 Jahre lang, von 1924<br />
bis 1964. Die Familie Schwalm wohnte damals<br />
sogar ganz nah beim Arbeitsmaterial,<br />
über den Garagen der Dienstwagen am Großen<br />
Wallgraben.<br />
Zurück zu Otti. Sie hieß damals noch Haner<br />
mit Nachnamen, wohnte in der Wiederholdstraße,<br />
wo ihr Vater eine Klempnerei betrieb.<br />
1940, nach dem Ende der Schulzeit, stand<br />
für die Mädchen damals das obligatorische<br />
Pflichtjahr an. Die beiden Optionen: Entweder<br />
in einer kinderreichen Familie arbeiten<br />
oder in der Landwirtschaft. Otti schwante<br />
schon Schlimmes: „Meine Mutter kam ja aus<br />
Thüringen, sie hatte viele Kontakte zur dortigen<br />
Verwandtschaft. Eine Cousine von mir<br />
hatte drei kleine Kinder, dort hätte ich mein<br />
Pflichtjahr machen können. Aber das konnte<br />
ich nicht machen, war ja noch nie von zu<br />
Hause weg.“ So ergab es sich, dass Otti Ihren<br />
Dienst bei der Familie des Gasthauses<br />
und Fleischerei Adolf Auffahrt, und zwar in<br />
dem Haus in dem jetzt die Fleischerei Bechtel<br />
ansässig ist. Zwei Jahre ist sie geblieben,<br />
Landrat Wilhelm Wisch erkannte das als<br />
Pflichtjahr an.<br />
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Aber wir wollten ja über den 28. April 1951<br />
reden. Die Hochzeit. Morgens ging es für<br />
Otti Haner und Karl Schwalm aufs Standesamt<br />
im Ziegenhainer Rathaus, der Standesbeamte<br />
hieß Herr Aey. Nachmittags schon<br />
stand die kirchliche Trauung in der Schlosskirche<br />
an, Pfarrer Adamek traute das junge<br />
Paar. Und Otti zeigt das Foto, sie im weißen<br />
Kleid mit weißen Tulpen, Karl im schwarzen<br />
Anzug, mit weißen Handschuhen und Zylinder<br />
in der linken Hand, Friseurin Helene<br />
Rausch läuft hinterher, hält die Schleppe. Von<br />
der Schlosskirche ging es erst zu Foto Odyk<br />
und dann zu Haners in die Wiederholdstraße,<br />
Feier mit Verwandten und Nachbarn. Um<br />
alle unterbringen zu können, hatten sie sogar<br />
die Küche ausgeräumt. „An ein Lokal und<br />
eine große Feier war gar nicht zu denken“,<br />
sagt Otti, „es waren ja die kargen Nachkriegsjahre.“<br />
Also kochte man das Essen selber.<br />
Und da gab es ja noch das Haus im Eichendorffweg.<br />
„Schwalms hatten 1950 angefangen<br />
zu bauen, als wir geheiratet haben,<br />
war das alles ja noch gar nicht fertig.“ Und<br />
so wohnte Otti Schwalm, geborene Haner,<br />
noch vier Monate bei ihren Eltern. Am 18.<br />
August 1951 endlich der Umzug in die eigenen<br />
vier Wände. Und zwar mit Kinderwagen<br />
und dem kleinen Sohn Karl-Heinrich darin.<br />
Otti lächelt: „Wir mussten heiraten.“ Aber<br />
den Kinderwagen von damals, den hat sie<br />
noch, der steht im Schuppen hinterm Haus.<br />
Zwischen Hochzeit und Einzug war <strong>Salatkirmes</strong>.<br />
Otti weiß noch ganz genau, wie die<br />
Ziegenhainer das Fest zu jener Zeit zelebriert<br />
haben. Natürlich wurde die <strong>Salatkirmes</strong><br />
1951 auch wieder zwei Wochen nach<br />
Pfingsten gefeiert, Kirmesfreitag war demnach<br />
der 25. Mai. Kulturhalle, Grundschule<br />
und Kindergarten am Alleeplatz gab es zu<br />
jener Zeit noch nicht, der Festplatz reichte<br />
bis dahin, wo heute die Absperrungen sind.<br />
Der Tanzboden lag mitten auf der Allee, die<br />
Kapelle Lange aus der Obergasse spielte auf<br />
einem alten Leiterwagen unter Linden Musik,<br />
der ganze Boden war ziemlich staubig.<br />
„Man musste sich jeden Abend die Füße<br />
waschen“, sagt Otti und lacht. Es gab Buden<br />
beiderseits der heutigen Landgraf-Philipp-<br />
Straße, von der Sparkasse bis zu Bechsteins<br />
kleinem Haus. In dem, erinnert sich Otti,<br />
wurden während der <strong>Salatkirmes</strong> Fischbrötchen<br />
verkauft. Es gab ein Pferdekarussell<br />
von Bierhenkels aus Neukirchen, und an<br />
Winters Schießbude kann sie sich erinnern.<br />
„Da habe ich mein ganzes Kirmesgeld ausgegeben.<br />
Am Montag habe ich denen die<br />
Blumen wieder hingebracht und gesagt: Ich<br />
wollte doch nur schießen!“<br />
Otti heißt jetzt seit 66 Jahren so wie das<br />
Land, aus dem sie nie wegwollte. Schwalm.<br />
Aber eigentlich hatte sie schon als Kind Bezug<br />
zur Schwalm, also in flüssiger Form.<br />
Gleich hinter ihrem Elternhaus verläuft der<br />
Fluss, der unserer Heimat den Namen gibt,<br />
„Alt und Jung, Groß und Klein haben darin<br />
gebadet, die Jungs haben selbst einen Steg<br />
gebaut, um besser rein und wieder raus zu<br />
kommen.“ Ende August 1932 wurde das<br />
Ziegenhainer Schwimmbad an der Schwalm<br />
eingeweiht, eine große Attraktion. Auch<br />
für Ottis Cousine Lotte Vogel aus Westfalen.<br />
Die kam in den Sommerferien immer<br />
zur Oma zu Besuch und wollte täglich ins<br />
Schwimmbad. Otti fühlte sich an Land aber<br />
viel wohler. „Lotte war eine richtige Wasserratte<br />
und wollte mir das Schwimmen beibringen.<br />
Dabei musste ich einmal Wasser<br />
schlucken und von da an nicht mehr mit<br />
hin. Dennoch hatten wir immer eine schöne<br />
Zeit zusammen“.<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Wir sind doch in der Schwalm… und hier ist richtig was los.<br />
Mit dem Angebot einer Großstadt können<br />
und wollen wir Schwälmer uns nicht messen.<br />
Aber, dass hier nichts los ist, das kann<br />
niemand behaupten. Übers Jahr hin bietet<br />
die Schwalm viele große und kleine Veranstaltungen<br />
oder Events, wie man heutzutage<br />
sagt. Wir wollen ein paar davon hier vorstellen.<br />
Die Vorstellung erhebt keinen Anspruch<br />
auf Vollständigkeit, soll aber zeigen, dass<br />
man durchaus weiß, wie man Feste feiert,<br />
sich sportlich betätigt oder einfach auch die<br />
Landschaft per Rad oder zu Fuß genießt.<br />
Ziegenhain – <strong>Salatkirmes</strong> 16. – 19. 6. <strong>2017</strong><br />
Über die <strong>Salatkirmes</strong> muss an dieser Stelle<br />
nichts geschrieben werden. Schließlich sind<br />
Sie Gast unseres großen Volksfestes und halten<br />
die diesjährige <strong>Festschrift</strong> in den Händen.<br />
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und<br />
einen angenehmen Aufenthalt bei der 289.<br />
Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>. Wir möchten aber<br />
nicht versäumen, Ihnen die vielfältigen Veranstaltungen<br />
unserer Schwalm vorzustellen.<br />
Treysa – Fest der Kulturen – 24. 6. <strong>2017</strong><br />
Ein neues Kulturfest für Schwalmstadt! Erstmalig<br />
wird in Treysa an der Totenkirche ein<br />
ganztägiges „Fest der Kulturen“ stattfinden,<br />
das von einer besonderen Kooperation der<br />
örtlichen Kulturschaffenden getragen wird.<br />
Schwalmstadt, als Wohnort von Menschen<br />
aus über 80 verschiedenen Nationen, wird<br />
dann auch zu einem Ort der Begegnung für<br />
ein internationales Publikum.<br />
von Gerhard Reidt<br />
54<br />
Koordiniert von der Stadt Schwalmstadt,<br />
bereiten die „Altstadtfreunde Treysa“, der<br />
„Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde“,<br />
die Evangelische Kirchengemeinde<br />
„Franz von Roques in Schwalmstadt“, der<br />
Kulturverein „Kultur-vor-Ort“, der „Partnerschaftsverein<br />
Schwalmstadt“, die „Pepperland-Group“<br />
und die „Stadtjugendpflege<br />
Schwalmstadt“ eine große Bühne für internationale<br />
Künstler vor. Beginnen wird das<br />
Fest am frühen Samstagnachmittag und es<br />
endet gegen Mitternacht. Neben Tanz- und<br />
Musikgruppen, die an unterschiedlichen<br />
Plätzen auf dem Festivalgelände auftreten,<br />
werden auch Programmpunkte in Kellern<br />
der Altstadt dargeboten. Das „Fest der Kulturen“<br />
umfasst auch ein Kinderprogramm. Die<br />
Gäste erwartet außerdem ein breites kulinarisches<br />
Angebot. Der Eintritt ist frei.<br />
Auf der Hauptbühne an der Totenkirche treten<br />
u.a. auf:<br />
Hamid Baroudi (Kassel) aus Algerien, mit<br />
Worldmusic, inspiriert durch Flamenco,<br />
Blues und Jazz-House<br />
Mil Santos (Berlin) aus Kolumbien, Singer,<br />
Songwriter und Globetrotter mit lyrischen<br />
Texten und Salsa-Traditionen<br />
Absinto-Orkestra (Mainz) mit Balkanbeat,<br />
inspiriert von den mitreißenden Rhythmen<br />
osteuropäischer Hochzeitskapellen<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Zella – Brühtrogrennen zur Kirmes<br />
25. 8. – 28. 8. <strong>2017</strong><br />
Sie ist schon etwas Besonderes, die Kirmes<br />
in Zella. Beginnend mit der Fahrt des Bierwagens<br />
durch die Schwälmer Nachbardörfer<br />
hat die „Zellsche Kermes“ schon einen außergewöhnlich<br />
guten Ruf.<br />
Sehr großer Beliebtheit erfreut sich seit Jahren<br />
das Brühtrogrennen der Burschenschaft<br />
Zella zur Kirmes. Teilnehmen können Teams<br />
mit jeweils 2 Personen. Gestartet wird in der<br />
Nähe des Sportplatzes. Das Rennen finden<br />
natürlich auf der Schwalm auf einem vorher<br />
festgelegten Parcours mit Hindernissen statt.<br />
Viele Zuschauer säumen bei diesem Spektakel<br />
die Ufer und feuern ihre Mannschaften<br />
an, die sich meist mehr unter Wasser als auf<br />
dem Wasser bewegen. Egal wie, aber durchkommen<br />
tun fast alle.<br />
Loshausen – 28. Open Air Rock im Park<br />
1. 7. <strong>2017</strong><br />
Es war 1984 als Loshäuser Jugendliche auf<br />
die Idee kamen, Live-Konzerte durchzuführen.<br />
Nicht immer nur Kirmes dachte man<br />
sich damals.<br />
Neben Saalveranstaltungen wollte man<br />
auch Freiluftkonzerte organisieren. Was war<br />
naheliegender als den herrlichen Schlosspark<br />
dafür zu nutzen. Der Name war schnell<br />
gefunden: Mit „ROCK im PARK“ wurde man<br />
zur festen Größe bei den regionalen Festivals<br />
von Vogelsberg und Schwalm-Eder.<br />
Ein „Ferein“ musste noch gegründet werden.<br />
Man wollte sich absetzen von den<br />
klassischen Kulturvereinen, aber seine<br />
Schwälmer Wurzeln nicht vergessen, deshalb<br />
Loshäuser Guldurferein.<br />
55
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
56<br />
Es ist die Atmosphäre, die den Park auszeichnet.<br />
Wo sonst gibt es ein solches Gelände,<br />
auf dem man unter alten Eichen und Kiefern<br />
gemütlich zusammensitzt. Das Lagerfeuer<br />
knistert, die Schwalm fließt ruhig zwischen<br />
Schloss und Bühne daher. Man kühlt sich in<br />
ihr ab, wenn es einem zu heiß wird. Alles<br />
in Sichtweite der Störche auf dem Molkereischornstein,<br />
die über das Gelände kreisen.<br />
Dazu noch ein schönes Heimatbier mit<br />
dem Hasen drauf. So schlägt jedem Konzertgänger<br />
das Herz höher. Daher wird auch<br />
dieses Jahr wieder im Park gerockt. Am 01.<br />
Juli werden neben dem Hauptact The New<br />
Roses, Beat Cuisine, Leftover Voltage, Zores<br />
und The Punch ‚n‘ Judy Show aufspielen.<br />
Mehr Infos unter: www.lgf.de<br />
Loshausen - World – Musik – Festival<br />
21.7. - 23. 7. <strong>2017</strong><br />
Bereits zum 16. Mal findet im Schlosspark in<br />
Loshausen das World – Music _ Festival der<br />
Klangfreunde statt. Drei Tage drei Generationen<br />
auf einem Festival. Musik, Workshops<br />
und Ethno-Kultur in gewohnt friedlicher und<br />
familiärer Atmosphäre. Bands, Workshops,<br />
Basar und Internationale Köstlichkeiten im<br />
Schlosspark. Man kann es nicht beschreiben,<br />
man muss es erlebt haben. Das Drei-Tages<br />
Ticket kostet 20,- Euro. Sonntag freier Eintritt!<br />
Loshausen – Lagerfeuerkonzerte<br />
jeden 2. Donnerstag ab Mai bis September<br />
Klein und fein sind sie. Die Lagerfeuerkonzerte<br />
sind fast noch ein Geheimtipp. Ab Mai<br />
spielen jeden zweiten Donnerstag bekannte<br />
und weniger bekannte Künstler beim gemütlichen<br />
Lagerfeuer auf. Vertreten sind alle Musikrichtungen.<br />
Es ist schon eine ganz besondere<br />
Atmosphäre unter den uralten Bäumen<br />
des Loshäuser Schlossparks. Und wer einmal<br />
dort war, einen schönen Abend genossen<br />
hat, der kommt sicher wieder.<br />
Treysa – Weindorf an der Totenkirche<br />
6. 7. – 9. 7. <strong>2017</strong><br />
Die Totenkirche ist das Wahrzeichen von<br />
Treysa. Rund um die in der Treysaer Oberstadt<br />
gelegene Ruine finden zahlreiche<br />
Open Air Veranstaltungen statt. Der seit<br />
Jahren beliebteste Event ist das „Weindorf“,<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
57<br />
welches seit dem Hessentag in 1995 alljährlich<br />
von der Stadt Schwalmstadt veranstaltet<br />
wird. Vor der herrlichen Kulisse des Treysaer<br />
Wahrzeichens bieten Winzer aus dem<br />
Rheingau ihren köstlichen Wein, Secco oder<br />
Sekt an. Das Getränkeangebot wird durch<br />
diverse alkoholfreie Erfrischungsgetränke<br />
ergänzt. Zu einem Weinfest passende kulinarische<br />
Köstlichkeiten werden durch Angebote<br />
aus der regionalen und internationalen<br />
Küche erweitert. Im herrlichen Ambiente<br />
der Ruine Totenkirche wird ein abwechslungsreiches<br />
Unterhaltungsprogramm mit<br />
hochkarätiger Livemusik geboten. Das musikalisch<br />
breitgefächerte Programm bietet<br />
Vielen die Gelegenheit, mal wieder ordentlich<br />
abzufeiern und zu tanzen oder einfach<br />
nur angenehmer und amüsanter Gesellschaft<br />
ein paar gemütliche Stunden zu verbringen.<br />
Das komplette Programm gibt es unter www.<br />
schwalmstadt.de<br />
Treysa - Schwälmer Circus Sause<br />
und Hutzelkirmes<br />
Nach einer künstlerischen Pause in den Jahren<br />
2015 und 2016 lassen die Treysaer Kirmesburschen<br />
die Hutzelkirmes wiederaufleben.<br />
Somit hat Treysa neben der neuen Sommer<br />
Sause auch eine runderneuerte Hutzelkirmes.<br />
Das Team der Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />
wünscht beiden Veranstaltern, die auch beide<br />
den diesjährigen Festzug der <strong>Salatkirmes</strong> mit<br />
ihrer Teilnahme bereichern viel Erfolg und jeweils<br />
ein paar unbeschwerte Tage.<br />
Schwälmer Circus Sause 21. 7. – 23. 7. <strong>2017</strong><br />
Nachdem im ersten Jahr die Sommersause<br />
stattfand, lassen Sie sich in diesem Jahr von<br />
der Zauberwelt des Circus der Schwälmer<br />
Burschen den Atem rauben. Als erstmaliges,<br />
noch nie dagewesenes Event präsentieren sie<br />
die „Schwälmer Circus Sause“. Zwei Zirkuszelte<br />
und eine aufwendige Dekoration sorgen<br />
für das richtige Flair. Mit einer Mischung<br />
aus Zirkus Atmosphäre und Festveranstaltung,<br />
haben sie eine einmalige Veranstaltung<br />
für die Gäste kreiert. Die kostümierten Burschen<br />
werden sie in den ganzen Abend als<br />
Clown, Dompteur oder Bauchtänzerinnen<br />
verwöhnen. Das Programm kann sich sehen<br />
lassen.
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
58<br />
Am Freitag findet eine „Afterwork“ Party<br />
statt. Gestartet wird schon ab 17:00Uhr mit<br />
den „Schwälmer Jungs“. Firmen und deren<br />
Mitarbeiter sind herzlich eingeladen. Ab<br />
20:00Uhr geht es dann mit Abendprogramm<br />
und den „Musik Dreams“ weiter. Samstag<br />
heißt es dann „Manege frei für die Burschenschaften“.<br />
Am Samstagabend wird die Band<br />
„Let the Butterfly“ mit Crossover Musik die<br />
Gäste verwöhnen. Am Sonntag findet ab<br />
11Uhr ein Frühschoppen mit dem „Blasorchester<br />
Schwalmstadt“ statt. Außerdem wird<br />
ein attraktives Kinderprogramm geboten.<br />
Mit Pauken und Trompeten freuen sich die<br />
Schwälmer Burschen auf Ihren Besuch.<br />
Hutzelkirmes – 12. 8. – 14. 8. <strong>2017</strong><br />
Den Auftakt bildet am Samstag, dem 12. August<br />
ein Senioren- Nachmittag. Hier lädt die<br />
Stadtverwaltung die Bürger über 70 Jahren<br />
zu einigen fröhlichen Stunden unterm Kirmeszelt<br />
ein. Dort werden auch altverdiente<br />
Mitglieder der Kirmesburschen geehrt.<br />
Um 18.00 Uhr wird die Kirmes offiziell eröffnet.<br />
Im Anschluss sorgen die Bobtown<br />
Cats mit gekonntem Rock‘n Roll und Rockabilly<br />
für Stimmung. Diese Formation hat<br />
schon seit vielen Jahren treue Anhänger und<br />
ihre Fans für Musik aus den Golden Sixties<br />
begeistert. Abgelöst werden die Boptown<br />
Cats von der noch jungen Band Bäck to the<br />
Future - Musik aus allen Zeitzonen für alle<br />
Generationen. Den Höhepunkt des Abends<br />
bildet ein Platzfeuerwerk, welches den<br />
Himmel über der Lehmenkaute in bunten<br />
Farben erstrahlen lässt.<br />
Der Sonntag beginnt mit dem traditionellen<br />
ökumenischen Gottesdienst im Festzelt. Im<br />
Anschluss daran bietet der Caterer ein Tagesessen<br />
an, so dass die heimische Küche<br />
an diesem Sonntag kalt bleiben kann. Das<br />
Nachmittagsprogramm startet mit einer Geräteschau<br />
der Freiwilligen Feuerwehr Treysa,<br />
und die United Force Squad wird mit ihren<br />
STAR WARS Kostümen und -Requisiten die<br />
jüngeren Besucher sicherlich zu Begeisterungsstürmen<br />
hinreißen. Kostüme und Fotos<br />
sind erwünscht. Die Bewirtung mit Kaffee<br />
und Kuchen übernimmt die Jugend Abteilung<br />
Fußball des ESV Jahn Treysa.<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
59<br />
Erlöse aus dem Verkauf kommen der Jugendarbeit<br />
zugute. Am Abend ab 17:00 Uhr haben<br />
die Kirmesburschen das Blasorchester<br />
Schwalmstadt zu einem Dämmerschoppen<br />
bis in den frühen Abend gewinnen können.<br />
Die Mitwirkung des Blasorchesters<br />
Schwalmstadt hat eine lange Tradition bei<br />
der Hutzelkirmes. Am Montag laden die<br />
Kirmesburschen ab 13.00 Uhr zum Bürgerschoppen<br />
ein. Die Kirmesburschen versprechen<br />
einen „Kirmesmontag wie in alten<br />
Zeiten“. Für Stimmung sorgen zunächst die<br />
Schwälmer Jungs und im Anschluss die Alpentross<br />
Band.<br />
Ziegenhain - Schwälmer Weihnachtsmarkt<br />
15. 12. – 17. 12. <strong>2017</strong><br />
Der dritte Advent steht in Ziegenhain ganz<br />
im Zeichen des Schwälmer Weihnachtsmarktes.<br />
Die ganze Festungsstadt hüllt sich<br />
ein in weihnachtliche Stimmung. Viele Konzerte<br />
auf der großen Bühne am Paradeplatz,<br />
der Schlosskirche sowie im Sternenzelt und<br />
über 100 Marktstände bieten eine große Vielfalt<br />
an interessanten Höhepunkten. Zum 32.<br />
mal laden wir zum Schwälmer Weihnachtsmarkt<br />
auf den Paradeplatz nach Schwalmstadt<br />
- Ziegenhain ein. Das im letzten Jahr<br />
erstmalig angebotene Märchenzelt wird mit<br />
noch größerem Programm aufwarten. Es gibt<br />
viel zu entdecken. Besuchen Sie auch die<br />
neuen Räume der Touristinformation in der<br />
neuen Wache am Paradeplatz. Mehr Informationen<br />
gibt es unter www.schwaelmerweihnachtsmarkt.de<br />
Dies ist nur eine kleine Auswahl von vielen<br />
Veranstaltungen. Auch viele Dorf-Kirmessen<br />
laden zum Verweilen ein. Hinzu kommen<br />
die Museen in Schwalmstadt Ziegenhain, das<br />
Museum und die Gedenkstätte in Trutzhain,<br />
das Schwälmer Dorfmuseum Holzburg und<br />
viele Vereine. Große traditionelle Märkte wie<br />
der Frühlingsmarkt, der Markt „Ziegenhain<br />
vom Feinsten“, der Michaelismarkt und der<br />
Scherzmarkt zum Jahresende zählen ebenfalls<br />
zu den Publikumsmagneten der Region.<br />
Für Jung und Alt wird in der Schwalm rund<br />
ums ganze Jahr etwas geboten. Also auf geht´s.<br />
Runter vom Sofa und rein ins Vergnügen!
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Liebe Gäste, liebe Kunden,<br />
wieder einmal ist es soweit. Die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> präsentiert sich zum 289. Mal im Herzen der Schwalm.<br />
Veranstaltungsdienst<br />
Baustellen- & Revierkontrolle<br />
Notruf- und Service-Leitstelle<br />
Interventionsdienst<br />
Wir sind zertifiziert gemäß:<br />
ISO 9001 und DIN 77200<br />
Wie bereits in den Jahren zuvor, dürfen wir das traditionsreiche Fest durch<br />
unser Sicherheitsunternehmen betreuen.<br />
Sehr gerne möchten wir und unser freundliches Sicherheitspersonal dazu<br />
beitragen, dass Sie Sich sicher und wohl fühlen.<br />
Das Team von ProSecure wünscht Ihnen eine schöne Zeit auf der<br />
Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> und wir hoffen Sie auf dem Alleeplatz begrüßen<br />
zu dürfen.<br />
• UNSERE DIENSTLEISTUNGEN •<br />
Dirk Bode<br />
Geschäftsinhaber<br />
SICHERHEIT<br />
• Objekt- und Werkschutz<br />
• Alarm- und Videoaufschaltungen<br />
• Alarm- und Interventionsmanagement<br />
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• Veranstaltungs- und Eventschutz<br />
• Kaufhausüberwachungen<br />
• Begleitschutzdienste<br />
• Bewaffnete Dienste<br />
• Schulungen<br />
• Sicherheitsanalysen und -konzepte<br />
• Vermietung von Absperrsystemen<br />
SERVICE<br />
• Stageservice (Auf- & Abbaupersonal)<br />
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Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an!<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Schwälmer Vereinsleben …. Ohne sie gäbe es keinen Festzug<br />
von Gerhard Reidt<br />
Wenn am Kirmessonntag ab 14 Uhr der Festzug<br />
durch die Stadt zieht und Tausende Besucher<br />
die Kasseler Straße, die Wiederholdstraße,<br />
Landgraf-Philippstraße, Festungsstraße<br />
und Steinweg säumen, sind diesem Spektakel<br />
viele Wochen, Tage und Stunden der Vorbereitung<br />
vorausgegangen. Nach der Festlegung<br />
des Mottos werden die Vereine eingeladen. In<br />
mehreren Terminen werden dann die einzelnen<br />
Bilder herausgearbeitet. Und dann geht es<br />
an die Arbeit. Es wird geplant und gewerkelt.<br />
Manche Bilder sind sehr aufwendig, bei anderen<br />
wiederum sind es die vielen Personen,<br />
die stets aufs Neue motiviert werden müssen.<br />
Alles muss auf den Punkt genau fertig sein.<br />
Wir möchten stellvertretend für die vielen<br />
Teilnehmer des Festzugs ein paar beteiligte<br />
Vereine mit einem Kurzportrait vorstellen. Dabei<br />
sind natürlich die nicht zu vergessen, die<br />
jetzt nicht besonders erwähnt werden. Treue<br />
Partner der Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> begleiten<br />
uns bereits seit Jahrzehnten. Immer wieder<br />
überzeugen sie alle mit Kreativität bei der<br />
Gestaltung der Bilder.<br />
Der Kulturverein Obergrenzebach<br />
wurde 2013 als Verein für Brauchtum und<br />
Kultur geründet. Das Ziel des Vereins ist es<br />
ehrenamtlich zur Bereicherung des kulturellen<br />
Lebens in Obergrenzebach und zur Förderung<br />
der Dorfgemeinschaft beizutragen.<br />
Unsere Aktivitäten sind sehr vielseitig und wir<br />
möchten mit unseren Veranstaltungen interessante<br />
und außergewöhnliche Angebote für<br />
Jung und Alt bieten, die es im allgemeinen<br />
Vereinsleben unseres Dorfes bislang nicht<br />
gab. So haben wir in den letzten 4 Jahren die<br />
unterschiedlichsten Projekte präsentiert und<br />
sehr positive Resonanz aus Obergrenzebach<br />
und darüber hinaus bekommen. Dazu zählten<br />
ein großer Erntedank & Dreschfest mit<br />
Oldtimertreffen 2013. Eine Wasserwanderung<br />
von der Quelle bis zum Hochbehälter am<br />
Leydesberg in 2014 verdeutlichte wo unser<br />
Trinkwasser entspringt und welchen Weg es<br />
nimmt bevor es aus dem Wasserhahn läuft.<br />
Weiterhin ein Open Air-Kino, Laientheater in<br />
87<br />
Schwälmer Mundart und noch weiteres zur<br />
inoffiziellen 1000.Jahrfeier in 2015 im Jahr<br />
2015. Workshops für Baumschnitt und der<br />
alten Kunst des Besenbindens. Alte Bräuche<br />
wie der „Pfingtsbügel“ wurden wiederbelebt.<br />
Tagesfahrten in die Marburger Tapetenfabrik<br />
und den Hessenpark. Ein Märchenwald mit<br />
zugehörigen Märchenerzählungen für Kinder<br />
in der Adventszeit 2016. Zuletzt ein großes<br />
Kirchenkonzert und eine Rocknacht mit Musikern<br />
aus Obergrenzebach. Wir bieten also ein<br />
buntes Programm an Aktivitäten.<br />
Wir freuen uns über jedes neue Mitglied und<br />
möchten mit neuen Impulsen und neuen Ideen<br />
auch weiterhin interessante und vielseitige<br />
Freizeitangebote bieten.<br />
Zum Festzug der Ziegenhainer Kirmes sind<br />
wir mit einer Schwälmer Kindergruppe vertreten,<br />
denn es liegt uns auch am Herzen die<br />
Tradition der Schwälmer Tracht „von Kindesbeinen<br />
an“ weiterleben zu lassen. Homepage:<br />
Info@kulturverein-obergrenzebach.de<br />
Reservisten Weißenborn<br />
In diesem Jahr feiern die Reservisten Weißenborn<br />
1992 e.V. ihr 25jähriges Bestehen. Gegründet<br />
wurde der Verein am 28.08.1992 im<br />
Gasthaus Battenberg (Kalkbergschänke) in<br />
Weißenborn. In den Anfangsjahren, bis hin<br />
zur Jahrtausendwende, fungierte die Reservisten-kameradschaft<br />
Weißenborn überwiegend<br />
in Bereichen mit militärischer Ausprägung.<br />
(Schießübungen, Wettkämpfe, Nachtmärsche<br />
etc.). Hier konnten Zahlreiche Erfolge gefeiert<br />
werden.<br />
Im Laufe der Jahre verabschiedete man sich immer<br />
mehr von den militärischen Aktivitäten und<br />
setzte vielmehr auf soziale Aspekte. Die Hauptaufgabe<br />
des Vereins liegt seit dieser Zeit, in der<br />
Pflege des Kinderspielplatzes, der Schutzhütte<br />
am Kalkberg und des Festplatzes im Ortskern<br />
von Weißenborn. Durch die Ausrichtung von<br />
Weihnachtsmärkten, Hörnerschlittenrennen<br />
und anderen Aktivitäten, fördert der Verein<br />
schon seit langem den Zusammenhalt im Ort.<br />
Jedes Jahr üben die Mitglieder eine Einlage zur<br />
Kirmes in Weißenborn ein.
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Diese Auftritte sind fester Bestandteil des<br />
Dorfabends und begeistern die Gäste schon<br />
seit vielen Jahren. Am 19.3.2014 wurde der<br />
Verein ins Vereinsregister eingetragen und<br />
unterstreicht hiermit den gemeinnützigen<br />
Anspruch. Die Reservisten Weißenborn haben<br />
26 Mitglieder, die mit guten Ideen, Fleiß<br />
und Kameradschaft das Vereinsleben bis<br />
heute am Leben erhalten.<br />
Im diesjährigen Jubiläumsjahr nehmen die<br />
Reservisten Weißenborn erstmals am Festzug<br />
der <strong>Salatkirmes</strong> in Ziegenhain teil. Mit<br />
dem Thema „Radweg“ besetzen die Reservisten<br />
ein Festzugsbild, das besser nicht hätte<br />
passen können. Weißenborn liegt direkt<br />
am Radweg. Fährt man im Ortskern vom<br />
Radweg ab, kommt man direkt an der „Wiesenhütte“<br />
vorbei. Die Wiesenhütte ist das<br />
Domizil der Reservisten, das idyllisch gelegen,<br />
der Treffpunkt des Vereins ist.<br />
Die Reservisten Weißenborn wünschen der<br />
289. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> einen guten<br />
und erfolgreichen Verlauf und freuen sich<br />
auf die Teilnahme am Festzug.<br />
Schwälmer Volkstanzgruppe Röllshausen e.V.<br />
Im Jahre 1979 trafen sich unternehmungslustige<br />
Jugendliche, die sich für Musik und Tanz<br />
interessierten. Im November des gleichen<br />
Jahres gründeten eben diese Jugendlichen die<br />
Tanz- und Landjugendgruppe Röllshausen. In<br />
den folgenden Jahren traf man sich regelmäßig<br />
aus Spaß am Tanzen, zu Übungsabenden und<br />
studierte gemeinsam, unter Anleitung eines<br />
Tanzleiters, Volkstänze ein. Bei den ersten öffentlichen<br />
Auftritten wurde eine Fantasietracht<br />
getragen, die im Laufe der Jahre immer wieder<br />
ergänzt wurde. Nachdem die Gruppe 1983 als<br />
eingetragener Verein angemeldet und vom Finanzamt<br />
für förderungswürdig anerkannt wurde,<br />
beschlossen die Jugendlichen in Schwälmer<br />
Tracht zu tanzen. Es lag somit auch nahe,<br />
der Gruppe einen passenden Namen zu geben<br />
und zwar nannten sie sich ab sofort Schwälmer<br />
Volkstanzgruppe Röllshausen e.V.<br />
Für die Jüngeren, die sich für unseren Verein<br />
begeistern konnten und können, wurde eigens<br />
1997 eine Kindertanzgruppe gegründet und<br />
so aktiv mit der Nachwuchsarbeit begonnen.<br />
88<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Schwalmstadt Tel: 06697/91 995 16<br />
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Waschen<br />
Imprägnieren von<br />
Feuerwehrbekleidung<br />
Trikotservice<br />
Waschen von Federbetten<br />
Annahmestelle Reinigung<br />
Waschen von Pferdedecken<br />
Obergrenzebach<br />
0 66 91 - 92 96 06<br />
Gemeinsam oder auch Einzeln sind wir<br />
hessenweit bei zahlreichen Auftritten und<br />
Festzügen vertreten. Aber nicht nur der<br />
Volkstanz soll unser Ziel sein, auch das<br />
Brauchtum will gepflegt und erhalten werden.<br />
Die Röllshäuser stellen in <strong>2017</strong> erstmalig<br />
mit Maria Lara Schmidt (7Jahre) das<br />
Gesicht der Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>.<br />
Verein zur Pflege des Schwälmer Brauchtums<br />
Tanz und Trachtengruppe Loshausen 1978 e.V.<br />
Bereits Anfang der 70er Jahre trafen sich einige<br />
Loshäuser Ehepaare in lockerer Verbindung<br />
zu unregelmäßigen Übungsstunden, um Lieder<br />
und Tänze einzustudieren. Sie traten in<br />
Schwälmer Tracht bei verschiedenen öffentlichen<br />
Veranstaltungen auf und fühlten sich der<br />
Pflege des Schwälmer Brauchtums verpflichtet.<br />
Als Initiatoren traten besonders die Eheleute<br />
Erika und Georg Becker, Annleis und Hans<br />
Glänzer sowie Annemarie und Georg Laudenbach<br />
in Erscheinung. Zunächst fanden die Auftritte<br />
ohne formellen Vereinscharakter statt und<br />
waren als reine Privatinitiative entstanden. Die<br />
Teilnehmer trafen sich aus Freude an der Pflege<br />
des Schwälmer Brauchtums, der Trachten<br />
und der Gemeinschaft. Anlässlich der Loshäuser<br />
Kirmes im August 1976 kamen auch erstmals<br />
Jugendliche aus dem Dorf zusammen,<br />
um Tänze einzuüben, die durch Trachtenträger<br />
aufgeführt werden sollten. Diese Übungsstunden<br />
und Auftritte fanden so großen Anklang,<br />
dass die Jugendlichen am 28. November 1976<br />
in einer Versammlung offiziell die Jugend Tanzund<br />
Trachtengruppe Loshausen gründeten.<br />
Zu diesem Zeitpunkt bestanden die Jugendund<br />
die Seniorengruppe unabhängig voneinander,<br />
obwohl sie auch hin und wieder gemeinsam<br />
bei Veranstaltungen mitwirkten.<br />
Am 20. Januar 1978 schlossen sich beide<br />
Gruppen zusammen und gründeten einen gemeinsamen<br />
Verein.<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Gerne veröffentlichen wir in unserer nächsten<br />
<strong>Festschrift</strong> das Kurzportrait Ihres Vereins und<br />
bedanken uns bei allen 56 Gruppen dieses<br />
Festzugs für das riesige Engagement zur Ziegenhainer<br />
<strong>Salatkirmes</strong> und freuen uns über die<br />
vielen kreativen Ideen zur Umsetzung des Mottos:<br />
Die Schwalm….. mehr als nur ein Fluss!<br />
90<br />
91
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
92<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
E-Mail für Dich!<br />
Was Heimat für uns heißt<br />
und warum wir auch nüchtern besoffen sind<br />
Dieser Text entstand praktisch über Nacht.<br />
Gerhard Reidt und Andreas May, die einige<br />
der Texte für diese Kirmeszeitschrift<br />
schreiben, haben sich ausgetauscht: Über<br />
Ziegenhain, Traditionen, die Zukunft der<br />
<strong>Salatkirmes</strong>. Der eine, Gerhard (59), war<br />
lange Hotelier, organisiert, fotografiert und<br />
schreibt nun für seine Heimatstadt Ziegenhain.<br />
Der andere, Andreas (45), lebt seit 17<br />
Jahren in Hamburg und arbeitet als Redakteur.<br />
Eine Mail ergab die andere. Lesen Sie<br />
mal, warum beide Ziegenhain so mögen.<br />
Andreas: Grüß Dich, Gerhard! Es ist Samstagabend,<br />
in Hamburg ist Hafengeburtstag<br />
und ich sitze vorm Rechner. Kannst Du Dir<br />
vorstellen, die <strong>Salatkirmes</strong> zu schwänzen,<br />
weil Du im Eichendorffweg Dein Fotoarchiv<br />
entrümpelst?<br />
Gerhard: Hallo Andreas, Moin nach Hamburg.<br />
Du als Exil-Schwälmer hast es nicht<br />
einfach. Ich kann da mitfühlen. In den<br />
vielen Jahren, die ich beruflich bedingt außerhalb<br />
unserer Heimat verbringen durfte,<br />
gab es eine Zeit im Jahr, da fiel es mir außerordentlich<br />
schwer, nicht in Ziegenhain<br />
zu sein. Das war natürlich die Zeit der Kirmes.<br />
Ich habe bestimmt gefühlte 50 Mal<br />
mit meinem Vater telefoniert, wenn ich es<br />
nicht nach Ziegenhain schaffen konnte.<br />
Heute bin ich durch die Beteiligung an der<br />
<strong>Festschrift</strong> und durch meine ehrenamtliche<br />
Tätigkeit in der Schwalm so sehr verwurzelt,<br />
dass es für mich völlig unvorstellbar<br />
ist, wegen Entrümplung meines Fotoarchivs<br />
die Kirmes zu schwänzen. Im Gegenteil,<br />
so eine Kirmes stockt das Archiv<br />
meist um die 3000 Bilder auf. Also, um<br />
Deine Frage zu beantworten: Nein, ich<br />
freue mich, dass ich meinen Teil zu unserem<br />
Heimatfest beitragen darf. Aber wie<br />
geht es Dir als ehemaliger Vorsitzender der<br />
Burschenschaft? Hast Du schon mal eine<br />
Kirmes verpasst?<br />
93<br />
Andreas: Sorry, ich versteh’ die Frage nicht.<br />
Als Ziegenhainer die <strong>Salatkirmes</strong> zu verpassen<br />
wäre so, wie die eigene Hochzeit<br />
zu schwänzen, weil grade Fußball ist. Theoretisch<br />
möglich, gehört sich aber nicht!<br />
Du bleibst übrigens immer Ziegenhainer,<br />
ein Leben lang, da kannst du wohnen wo<br />
du willst. Uli Reidt kommt zum Beispiel jedes<br />
Jahr aus München angereist, sein Bruder<br />
Christian aus Köln, unser Freund Peter<br />
Vaupel aus Münster, sein Bruder Theo aus<br />
Darmstadt. Die haben noch nie eine Kirmes<br />
verpasst, jede Wette. Und das ist für<br />
mich der Unterschied zum Hafengeburtstag:<br />
Ein schönes, großes Fest vor traumhafter<br />
Kulisse. Aber eben anonym. <strong>Salatkirmes</strong><br />
heißt nach Hause kommen, die ganzen alten<br />
Freunde wiedersehen. Diese Tradition<br />
werden wir pflegen, bis wir irgendwann<br />
mit dem Rollator über den Platz schleichen.<br />
Was meinst Du? Wird es Feste wie<br />
die <strong>Salatkirmes</strong> dann noch geben? Ich habe<br />
nämlich das Gefühl, dass viele junge Leute<br />
lieber per Smartphone in der virtuellen<br />
Welt unterwegs sind anstatt im „Real Life“<br />
Freundschaften fürs Leben zu knüpfen.<br />
Gerhard: Mit einer solchen Antwort habe<br />
ich gerechnet. Was Anderes hätte mich<br />
auch sehr verwundert. Aber es ist tatsächlich<br />
so, eine Kirmes zu verpassen ist wirklich<br />
fast unmöglich. Ob solche Feste wie die<br />
<strong>Salatkirmes</strong> überleben werden, liegt auch<br />
zum Teil an uns. Wenn wir es schaffen, das<br />
Gefühl weiterzugeben an Nachfolgegenerationen,<br />
dann wird eine <strong>Salatkirmes</strong> auch<br />
in den nächsten Jahrzehnten noch gefeiert<br />
werden. Die Zeiten einer Burschenschaft<br />
mit über 70 aktiven Mitgliedern sind zwar<br />
vorbei, aber auch heute gibt es engagierte<br />
junge Leute, die sich den Traditionen verbunden<br />
fühlen. Leicht wird es nicht werden,<br />
aber wenn es leicht wäre, dann könnte<br />
es ja jeder schaffen, ein solch schönes<br />
großes und beliebtes Fest zu feiern.
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
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95
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
96<br />
Wir haben heute zum ersten Mal eine<br />
weibliche Vorsitzende der Burschenschaft,<br />
aus meiner Sicht eine Bereicherung. Was<br />
meinst Du dazu? Mangel an männlichem<br />
Nachwuchs oder einfach wirklich ein<br />
Stück Normalität?<br />
Andreas: Frauen an die Macht! Ich bin ein<br />
großer Fan davon, dass sich die Burschenschaft<br />
geöffnet hat und könnte mir jetzt<br />
noch in den Allerwertesten beißen, dass<br />
mir das damals nicht eingefallen ist. Aber<br />
es waren noch andere Zeiten. Ich erinnere<br />
mich an eine Vorstandssitzung, so 1993<br />
oder 1994, Uli Reidt war Vorsitzender,<br />
Heiko Gringel sein Stellvertreter, Martin<br />
Schenk und Heiko Walter Kassierer, Long<br />
Kamjunke und ich Schriftführer. Es gab das<br />
Angebot der Post, einen Münzfernsprecher<br />
im Vereinsheim zu installieren. Wir haben<br />
uns tief in die Augen gesehen und gelacht.<br />
Nicht mit uns! Dann können unsere Eltern<br />
und Freundinnen ja jederzeit anrufen und<br />
uns nach Hause bitten… Also, nee. Inzwischen<br />
hat sich die Welt weitergedreht, und<br />
wer das nicht einsieht, ist ziemlich doof.<br />
Deshalb ist es egal, ob eine Frau oder ein<br />
Mann an der Spitze der Burschenschaft<br />
steht, Hauptsache sie oder er brennt für die<br />
Sache. Was mir viel mehr Sorgen macht:<br />
Immer weniger Menschen wollen sich ehrenamtlich<br />
engagieren. Dabei hilft Dir so<br />
was später im Berufsleben. Wer als Bursche<br />
Verantwortung übernimmt, wird es im<br />
Job leichter haben, ein Team zu führen. Bin<br />
ich da zu sehr Schwarzmaler oder siehst<br />
Du das ähnlich?<br />
Gerhard: Ich glaube nicht unbedingt, dass<br />
es am Willen der Menschen liegt, sich ehrenamtlich<br />
zu engagieren. Die Politik ist<br />
aus meiner Sicht da auch ein wenig gefordert.<br />
Mit vielen Worten wird das Ehrenamt<br />
immer von allen Politikern (die ja meist<br />
auch ehrenamtlich tätig sind) gelobt, aber<br />
wenn es darum geht, die Rahmenbedingungen<br />
für Ehrenamtliche zu schaffen,<br />
da klemmt es dann doch sehr oft. Es gibt<br />
natürlich Dinge, die nicht übers Ehrenamt<br />
organisiert und erledigt werden können.<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
97<br />
Einsparungen in der Verwaltung können<br />
ebenfalls nicht über Ehrenamtliche erreicht<br />
werden. Aber Ehrenamtliche erfüllen meist<br />
Aufgaben mit viel mehr Herzblut als Menschen,<br />
die von Amts wegen für eine Sache<br />
eingesetzt werden. Natürlich ebnet ehrenamtliche<br />
Arbeit auch in vielen Dingen die<br />
Wege für die berufliche Zukunft. Wir können<br />
nur hoffen, dass der Gedanke, etwas<br />
Gutes für die Gemeinschaft zu tun, auch<br />
über die nächsten Generationen weiter<br />
getragen wird. Ich bin froh, dass es gerade<br />
in Ziegenhain auch einige junge Menschen<br />
gibt, die den Gedanken weitertragen. Aber<br />
mal abgesehen vom Ehrenamt, was mich<br />
seit Jahren schon aufregt, sind die endlosen<br />
Diskussionen mit einigen Festzugsbesuchern<br />
am Sonntag, die sich einen Sport<br />
daraus machen, um das Eintrittsgeld herumzukommen.<br />
Das ist auch ein bisschen<br />
Missachtung des Ehrenamtes. So viele hundert<br />
Menschen schaffen es jedes Jahr, einen<br />
attraktiven Festzug auf die Beine zu stellen.<br />
Viele Kosten entstehen dabei. Und da<br />
gibt es Zeitgenossen, die sich vor den drei<br />
Euro für die Plakette drücken wollen. Mehr<br />
noch, die jungen Leute der Burschenschaft<br />
werden teilweise angepöbelt, weil sie die<br />
Frechheit besitzen, von manchen Zeitgenossen<br />
Geld zu verlangen. Ich finde das<br />
sehr schäbig. Was meinst Du dazu?<br />
Andreas: Denen kann man nicht helfen,<br />
man kann sie nur mit hartnäckiger Freundlichkeit<br />
vorführen. Ich wundere mich täglich<br />
bei vielen Facebook-Kommentaren, bei<br />
Fünfzeilern unter Zeitungsartikeln, wie viel<br />
Wut da in manchen steckt. Wir müssen diese<br />
Dummheiten ertragen. Und wir können<br />
uns trösten: Es ist nicht alles so schlecht,<br />
wie Du es vielleicht wahrnimmst. Nach<br />
17 Jahren in Hamburg kann ich Dir sagen,<br />
dass die wirklich Freundlichen auf dem<br />
Land wohnen. Erst wenn du weg bist, weißt<br />
du das alles zu schätzen. Letztens ging ich<br />
mit Freundin und Hund in Ziegenhain aufs<br />
Frühlingsfest. Plausch bei Happy Hans-Karl<br />
am Gartenzaun, der Weg von Schlemmers<br />
Hof bis zum Rathaus dauerte eine Viertelstunde,<br />
überall Freunde oder Bekannte.
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
98<br />
In der Großstadt bist Du einer von vielen.<br />
Aber du wirst angehupt, wenn du mit dem<br />
Auto nicht bei Grün in die verstopfte Kreuzung<br />
fährst. Das würde sich in Ziegenhain<br />
keiner trauen, da achten die Menschen noch<br />
aufeinander, nehmen Rücksicht. Ist Dir das<br />
nicht auch aufgefallen, als Du nach all den<br />
Jahren wieder nach Hause gekommen bist?<br />
Gerhard: Ganz so schlimm habe ich es nicht<br />
empfunden, als ich „in der Fremde“ war.<br />
Rügen ist auch keine Großstadt. Nach vielen<br />
Jahren musste ich erst viele Leute wieder<br />
kennenlernen. Zu manchem hatte man doch<br />
über die Jahre den Kontakt verloren. Aber so<br />
richtig schwer ist es mir auch nicht gefallen.<br />
Ist eben doch das Zuhause. Wenn man will,<br />
kriegt man auch wieder den Anschluss. Man<br />
muss es eben von sich aus machen und darf<br />
sich nicht hinter der großen Hecke oder dem<br />
Gartenzaun verstecken. Leider sind auch<br />
hier viele Menschen lieber anonym. Beim<br />
Ständchenspielen am Samstagvormittag<br />
kannst Du das sehr gut beobachten. Viele<br />
Türen öffnen sich und die Jungs und Mädels<br />
werden freundlich empfangen. Bei anderen<br />
gehen die Rolläden erst hoch, wenn die Kapelle<br />
vorbeigezogen ist. Aber Du hast schon<br />
Recht, es ist hier trotzdem viel persönlicher.<br />
Zwar haben wir sehr viele neue Mitbürger,<br />
trotzdem kennt man sich und gibt auf den<br />
anderen Acht. Was jedoch für mich unergründlich<br />
ist, das ist der Spruch: „Wir sind<br />
doch in der Schwalm….“ Dieser wird immer<br />
zur Rate gezogen, wenn etwas negativ behaftet<br />
ist. Ich würde dies viel mehr positiv<br />
belegen. Man sollte diesen Spruch viel öfter<br />
mit Freude ausrufen. Kennst Du diese Aussage<br />
auch? Wie klingt sie für Dich?<br />
Andreas: „Wir sind doch in der Schwalm“ -<br />
den Spruch finde ich sehr reizvoll. Wir haben<br />
tolle Fachwerkhäuser, wir haben Tradition,<br />
weil wir seit 1728 <strong>Salatkirmes</strong> feiern, wir haben<br />
die Ahle Wurscht, bei uns wurde die Konfirmation<br />
erfunden, bei uns haben die Brüder<br />
Grimm ihre Märchen aufgeschrieben, meine<br />
Oma sah mit ihrem Schnatz und ihrer Tracht<br />
so aus wie Rotkäppchen. So beschreibe ich<br />
Freunden und Kollegen meine Heimat.Und<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
99<br />
ich bin total stolz darauf. Mittlerweile habe<br />
ich sie sogar angefüttert, muss Stracke und<br />
Kartoffelwurst mitbringen. Mag sein, dass<br />
viele ihre Heimat eher skeptisch sehen und<br />
Veränderungen kritisch gegenüber stehen.<br />
Für mich ist die Schwalm ein Goldschatz,<br />
den es zu heben gilt. Warum gibt es zum<br />
Beispiel in Ziegenhain noch keinen Laden,<br />
der so aussieht wie vor 100 Jahren, in dem<br />
Bauern und Landfrauen selbstgemachte<br />
Marmelade, Ahle Wurscht und Sauerteigbrot<br />
aus dem Backhaus anbieten, in dem<br />
es nachmittags Blechkuchen und Kartoffelplatz<br />
gibt und abends Schwälmer Klöße? Ich<br />
würde da hingehen. Wäre das nicht was für<br />
Dich, Gerhard? Du bist doch Gastronom!<br />
Gerhard: Aus dem Gastronomenalter bin ich<br />
schon eine Weile raus. Die Idee ist ja gut.<br />
Vielleicht schnappt sie jemand auf, wenn<br />
er unseren Dialog liest. Ich würde das sogar<br />
gerne unterstützen. In meiner Zeit in der<br />
Fremde konnte ich wirklich mit ’ner Stracken<br />
sehr überzeugen. Ich habe auch nirgendwo<br />
so gute Wurscht gegessen wie hier bei uns<br />
in der Schwalm. So wie Deine Oma hat<br />
auch meine noch die Schwälmer Tracht als<br />
Alltagskleidung und aus voller Überzeugung<br />
getragen. Und ja, ich war und bin sehr stolz<br />
darauf, dass ich sie noch als Original Schwälmerin<br />
erleben durfte. Am Selbstbewusstsein<br />
für unsere Region müssen wir noch ein wenig<br />
arbeiten. Ich bin fest davon überzeugt,<br />
dass viele Schwälmer ihre Heimat sehr viel<br />
positiver sehen würden, wenn sie mal eine<br />
Weile von „außen“ schauen würden. Das<br />
soll jetzt nicht heißen, dass jetzt alle die<br />
Schwalm verlassen sollen. Aber mal über<br />
den Tellerrand schauen, hat noch niemandem<br />
geschadet. Wie sieht es aus mit Dir? Du<br />
hast ja noch ein Weilchen Zeit, bevor Du in<br />
den dann wohlverdienten Ruhestand gehst.<br />
Wo wirst Du den verbringen?<br />
Andreas: Ich bin doch noch so jung und hab<br />
vor Kurzem erst Abi-Klausuren geschrieben!<br />
Nee, im Ernst: Mit 45 habe ich im Job gerade<br />
Halbzeit und will auch unbedingt noch<br />
arbeiten, denn das, was ich mache, macht<br />
mir total viel Spaß. Was danach kommt?
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
100<br />
Ich mag ja eigentlich das Leben in meinem<br />
Hamburger Viertel und die Anonymität der<br />
Großstadt. Aber ich werde auch immer<br />
mein eigenes Bett in Ziegenhain haben.<br />
Und ich werde regelmäßig meine Freunde<br />
in Ziegenhain besuchen. Denn egal wie<br />
viele andere Menschen du im Leben kennen<br />
lernst, die Jungs, mit denen du von der<br />
Disco nach Hause gelaufen bist und die dir<br />
für ’ne Mark einen Einkaufswagen gekauft<br />
haben, wenn du nicht mehr konntest, die<br />
Jungs, mit denen du an den Theken der<br />
Schwalm standst und die dir nachts um<br />
drei auch nicht sagen konnten, wie sie<br />
nach Hause kommen, die Jungs, die dir geholfen<br />
haben, wenn irgendwer dir an die<br />
Wäsche wollte, diese Jungs bleiben für immer.<br />
Hast Du auch solche Freunde, die Du<br />
mehrere Monate nicht siehst, aber bei denen<br />
es so ist, als seist Du nie weg gewesen?<br />
Gerhard: Na sicher, die hast Du nur Zuhause.<br />
Wir lernen so viele Menschen im<br />
Laufe unseres Lebens kennen. Bis zu meinem<br />
30. Lebensjahr war ich ja sehr stark<br />
mit der Schwalm verwurzelt. Meine Eltern,<br />
vor allem mein Vater, waren ja auch so<br />
richtige Ziegenhainer. Wenn man den Namen<br />
Reidt nannte, haben alle nachgefragt:<br />
welcher Reidt? Aber wenn man „Schießer“<br />
sagte, war es klar. Das war der Willi Reidt.<br />
Leider ist er im vorigen Jahr gestorben. Wir<br />
werden in diesem Jahr sicher ein Bierchen<br />
auf sein Wohl trinken können. Erschreckenderweise<br />
kann ich mit meinen fast 60<br />
Jahren nun schon selbst über die Kirmes<br />
von 50 Jahren berichten. Ich war schließlich<br />
dabei. Was ist für Dich das persönliche<br />
Highlight der <strong>Salatkirmes</strong>? Natürlich<br />
ist es für den Gast der Schwalm immer der<br />
Festzug, aber als Ziegenhainer sieht man<br />
das ja doch anders, oder?<br />
Andreas: Also, ich hab’ da zwei Höhepunkte.<br />
Beim Kirmesansingen am Mittwoch<br />
ist die Ziegenhain-Dichte unter<br />
den Besuchern ja besonders hoch. Der<br />
Paradeplatz ist für mich der schönste Teil<br />
unserer Stadt; wenn in der blauen Stunde,<br />
also kurz vor Sonnenuntergang, die Lichter<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
101<br />
leuchten und das Fachwerk in seiner vollen<br />
Pracht angestrahlt wird, das ist schon<br />
ziemlich groß; da sind viele auch nüchtern<br />
besoffen vor Glück. Der eigentliche<br />
Kirmes-Höhepunkt ist für mich der Freitag.<br />
Wenn gegen 18 Uhr die Old Boys bei Löwes<br />
zusammenkommen, Peter Hill, Stefan<br />
Rehberg, Harry Matthäus, Markus Stübing,<br />
Matze Reuter, J.R. Rabich und alle anderen,<br />
wenn wir zwei große Bier trinken und<br />
schnell zahlen, weil sich vorm Rathaus<br />
schon die Kapelle warm spielt, dann kribbelt<br />
es. Das erreicht seinen Höhepunkt,<br />
wenn „Fritzchen freu’ Dich!“ im Festzelt<br />
gespielt wird. Der Freitag ist auf alle Fälle<br />
mein Feiertag. Lieber Gerhard, Du hast<br />
jetzt das Schlusswort: Was würdest Du tun,<br />
damit jeden Tag Kirmesfreitag wäre?<br />
Gerhard: Ich würde die Kirmes erst mal verlängern.<br />
Nein im Ernst, die <strong>Salatkirmes</strong> ist<br />
bei aller Freude der Besucher von Nah und<br />
Fern auch immer wieder eine Veranstaltung,<br />
bei der viele Menschen Verantwortung tragen.<br />
Die Mitglieder des Kirmesausschusses<br />
machen sich übers ganze Jahr Gedanken<br />
zum Motto, zum Ablauf, zum Aufbau des<br />
Platzes, zu den Kapellen und Bands die alle<br />
Gäste unterhalten sollen. Nicht immer wird<br />
jeder Geschmack getroffen, aber insgesamt<br />
zeigt sich doch, dass die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />
beständig auf hohem Niveau<br />
organisiert wird. Hier sind wir wieder am<br />
Anfang unseres Dialogs, bei den Ehrenamtlichen.<br />
Ohne die wäre das Ganze nicht<br />
möglich. Ich würde mir wünschen, dass wir<br />
es schaffen, von den Besuchern zu hören:<br />
Das war eine tolle Kirmes, wir freuen uns<br />
aufs nächste Jahr. Wenn jeder der Besucher<br />
dann im Folgejahr einen zusätzlichen Gast<br />
mitbringt, schaffen wir auch zum Festzug<br />
wieder höhere Besucherzahlen. Denn bei<br />
allem Feiern ist auch die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />
darauf angewiesen, entsprechende<br />
Einnahmen zu generieren. Nur wer die<br />
nötigen finanziellen Mittel in der Hand hat,<br />
kann auch etwas bewegen. Daher mein<br />
Wunsch: Immer schön eine Eintrittsplakette<br />
kaufen und somit die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />
unterstützen.
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Von Ziegenhain in die ganze Welt<br />
Ziegenhain – Wiege der Konfirmation<br />
Martin Luther zeigte vor 500 Jahren der Reformation<br />
als Theologe die Richtung, Philipp<br />
verwirklichte ihr als Politiker und Heerführer<br />
zusammen mit anderen den Weg.<br />
Landgraf Philipp I., genannt der Großmütige,<br />
war einer der bedeutendsten Landesfürsten<br />
seiner Zeit – sowie einer der politischen<br />
Anführer der Reformationsbewegung.<br />
1521 auf dem Reichstag in Worms hatte er<br />
seine erste Begegnung mit Martin Luther<br />
und schließt sich 1524 dem evangelischen<br />
Glauben an. Dadurch führte er in der Landgrafschaft<br />
Hessen schon früh die Reformation<br />
ein und enteignete die Klöster. Deren<br />
Vermögen wurde dazu verwendet, Hospitäler<br />
für Arme, sowie die erste protestantische<br />
Hochschule der Welt, die heutige Philipps-<br />
Universität in Marburg, zu gründen.<br />
Noch immer wird die Konfirmation bei<br />
den evangelischen Gläubigen weltweit so<br />
gefeiert wie es in der „Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung“<br />
1539 in Nordhessen<br />
erstmals geregelt wurde. (…Allen getreuen<br />
Hirten und Seelsorgern, auch allen gläubigen<br />
und gottesfürchtigen Gemeinden<br />
Christi Jesu, unseres Herrn, im Fürstentum<br />
Hessen usw. Gnade und Friede von Gott,<br />
unserem himmlischen Vater, und unserem<br />
Heiland Jesus Christus…)<br />
Landgraf Philipp I hatte im Jahre 1538 in der<br />
heftig geführten Streitfrage um Kinder- oder<br />
Erwachsenentaufe zu einem Gespräch der<br />
gegensätzlichen Parteien nach Ziegenhain<br />
eingeladen. Er setzte mit seiner Einladung<br />
zum Gespräch ein Zeichen der Toleranz,<br />
der geistlichen Weitsicht und Menschenwürde,<br />
außerdem setzte er sich dafür ein,<br />
dass in Hessen niemand nur wegen seines<br />
Glaubens hingerichtet werden sollte. Unter<br />
der Leitung des Straßburger Theologen<br />
Martin Bucer wurde schließlich 1539 in<br />
Ziegenhain eine Gemeinde- und Kirchenordnung<br />
verfasst, in der man festlegte, dass<br />
Kinder systematisch im Katechismus unterrichtet<br />
werden sollten, ehe man sie konfirmierte<br />
und damit zum Abendmahl zuließ.<br />
102<br />
103
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Dies war die Grundlage für die evangelisch<br />
/ lutherischen Kirchen in Hessen. Um die<br />
Jugendlichen in der christlichen Lehre zu<br />
unterrichten, mussten sie lesen und schreiben<br />
können. Dadurch entstanden landesweit<br />
Schulen, die die Kinder entsprechend<br />
unterrichteten und als Abschluss wurde die<br />
Konfirmation gefeiert.<br />
Aus diesem Grund durften sich 1699 im<br />
Raum Treysa 100 Hugenottenfamilien ansiedeln.<br />
Sie gründeten 1701 den Ort Frankenhain<br />
und behielten lange Zeit die französische<br />
Sprache bei. In besonderer Weise<br />
befruchteten sie das kirchliche Leben.<br />
In Schwalmstadt gibt es eine neue offene<br />
Stadtführung zum Thema „Ziegenhain – Geburtsort<br />
der Konfirmation“. Diese Stadtführung<br />
wird von April bis Oktober an jedem 3.<br />
Sonntag im Monat um 11.15 Uhr angeboten.<br />
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – Treffpunkt<br />
ist vor der Neuen Wache auf dem Paradeplatz<br />
– Kosten 2,50 € pro Person. Kosten<br />
bis 9 Personen 25,00 € und ab 10 Personen<br />
2,50 € pro Person. schwalmstadt@rotkaeppchenland.de,<br />
Tel.-Nr. 06691/207-200.<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Anlässlich des Jubiläums<br />
„475 Jahre Konfirmation“ hat<br />
der Evangelische Kirchenkreis<br />
Ziegenhain einen eigenen<br />
Pilgerweg eingerichtet.<br />
Der 21 Kilometer lange „Katechismuspfad“<br />
verbindet<br />
fünf Kirchengemeinden, die<br />
zu jeweils einem der fünf<br />
Themen des lutherischen Katechismus<br />
unterschiedliche<br />
Angebote wie Hörspiele, Bilder<br />
und Aktionen bereithalten.<br />
Die Katechismusthemen<br />
der einzelnen Orte sind das<br />
Abendmahl in Treysa, das<br />
Vaterunser in Loshausen, die<br />
zehn Gebote in Trutzhain,<br />
die Taufe in Niedergrenzebach<br />
sowie das Glaubensbekenntnis<br />
in Ziegenhain.<br />
104<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Schwalm-Radweg<br />
Begleiter des Flusses von der Quelle bis zur Mündung quer durchs Rotkäppchenland<br />
Auf rund 100 km führt der Schwalm-<br />
Radweg von der Quelle der Schwalm bei<br />
Feldatal-Köddingen im Vogelsbergkreis<br />
bis zur Mündung in die Eder kurz vor<br />
den Toren der 3-Burgen-Stadt Felsberg im<br />
Schwalm-Eder-Kreis.<br />
Der Radweg verläuft überwiegend auf asphaltierten<br />
bzw. befestigten Wegen durch<br />
eine schöne Flusslandschaft mit Wiesen<br />
und Feldern, Dörfern und Fachwerkstädtchen.<br />
Nur selten sind kurze Anstiege zu<br />
bewältigen.<br />
In der Schwalmaue von Alsfeld bis<br />
Schwalmstadt-Treysa verläuft die Strecke<br />
vollständig flach und bietet herrliche Einblicke<br />
in die Natur. Hier durchfahren Sie die<br />
märchenhafte Kulturlandschaft Schwalm,<br />
die bekannt ist durch die gleichnamige<br />
farbenprächtige Tracht. Die unverheirateten<br />
Frauen trugen ein rotes Käppchen, das<br />
die Brüder Grimm zum Märchen vom Rotkäppchen<br />
angeregt haben soll und heute<br />
Namensgeber für das Rotkäppchenland ist.<br />
In Alsfeld und den Schwalmstädter Stadtteilen<br />
Treysa und Ziegenhain lohnt sich ein<br />
entspannender Bummel durch die Altstadt.<br />
Von Schwalmstadt über Bad Zwesten und<br />
Borken bis zur Drei-Burgen-Stadt Felsberg<br />
flankieren zahlreiche Seen und Teiche den<br />
Radweg. Rastplätze, Biergärten und Restaurants<br />
laden Sie zu einer Pause ein.<br />
Für Langstreckenradler ist der Schwalm-<br />
Radweg ein attraktives Teilstück einer interessanten<br />
Nord-Süd-Verbindung. Vom<br />
Weser-Radweg über den Fulda-Radweg<br />
R1 und die Documenta-Stadt Kassel kommend,<br />
fährt der Radler weiter über den<br />
Eder-Radweg zum Schwalm-Radweg. Über<br />
den hessischen Radfernweg R4 erreichen<br />
Sie südlich von Alsfeld den Nidda-Radweg,<br />
der Sie bis nach Frankfurt a. M. führt.<br />
Quelle Text und Karte - Rotkäppchenland<br />
106<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Vor<br />
50 Jahren<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
1967<br />
Die Konfirmanden von Ziegenhain 28.1.1967<br />
Am kommenden Sonntag, dem 22. Januar<br />
1967, werden in Ziegenhain konfirmiert: Frank<br />
Schneider, Berlinerstr., Wolfgang Haldorn,<br />
Wiederholdstr.,Werner Möller, Wiederholdstr.,<br />
Gotthard Lotz, Wiederholdstr., Klaus Heil, Kasseler<br />
Str., Andreas Forßbohm, Großer Wallgraben,<br />
Dieter Füllgrabe,Tilsiterstr., Karl Wagner,<br />
Gartenstr., Gerhard Schrammel, Bunter Bock,<br />
Dieter Kiebler, Bunter Bock, Georg Merle, Kasseler<br />
Str.,Reihold Wieck, Neustädter Str., Reinhard<br />
Berneburg, An den Tannen, Klaus Wolff,<br />
Kasseler Str., Paul Dippel, Ascheröder Str.<br />
Renate Albert, Zur langen Hecke, Helga Hiller,<br />
Treysaer Str., Inge Neubert, Hessenallee, Karola<br />
Kreilein, Muhlystr., Thea Ide, Kornhausstr.,<br />
Marlies Fuß, Kirchgasse, Brigitte Pietzonka, im<br />
Landratsamt, Karin Ludwig, An der Seilbach,<br />
Elke Rannesberger,Stettinerstr., Lieselotte Peukert,<br />
Wiederholdstr., Gerda Faust, Steinweg,<br />
Erika Schröder, Wiederholdstr., Annemarie<br />
Schmidt, Steinbühlweg, Waltraud Kaiser, Ringweg,<br />
Ingelore Völker, Grüner Weg, Irmtraud<br />
Kordes, Breslauerstr., Brunhilde Ritter, Holzgraben,<br />
Gabriele Becker, Holzgraben.<br />
Jugend vor falschen Leitbildern bewahren<br />
24.01.1967. Über die Auswirkungen der<br />
Umwelteinflüsse, denen die Jugend der<br />
modernen Industriegesellschaft durch die<br />
Publikationsmittel ausgesetzt ist, referierte<br />
Kreisjugendpfleger Georg Weckert.<br />
Der Vortragende wies darauf hin, daß durch die<br />
Lektüre von Schmökern, Comics, Bildstreifenheften<br />
sowie durch Illustrierte & Fernsehen den<br />
Jugendlichen häufig, ein falsches Lebensbild<br />
vermittelt würde. Diese Art „Literatur“ gaukele<br />
den jungen Menschen eine Welt vor, die es in<br />
Wirklichkeit nicht gibt. Diese falsche Lebensvorstellung<br />
trage die Gefahr in sich, daß die<br />
jungen Menschen später in ihrem Leben scheitern.<br />
Er richte daher immer wieder den Appell<br />
an die Eltern, sich nicht nur um das materielle<br />
Wohlergehen ihrer Kinder, sondern sich vor allem<br />
auch um ihr seelisches & geistliches Wohl<br />
zu kümmern. Weckert gab auch Richtlinien bekannt,<br />
wonach Kinder von 6-10 Jahren täglich<br />
nicht länger als 20 Min. und Kinder von 10-12<br />
Jahren nicht länger als eine Std. vor dem Bildschirm<br />
sitzen sollte. An seine Ausführungen<br />
schloß sich eine rege Diskussion an.<br />
„Ziegenhain ahoi“ - war das Motto des<br />
Karnevals der Ziegenhainer Vereine.<br />
31.01.1967. Närrisches Treiben in der herrlich<br />
geschmückten Kulturhalle - Elferrat tagte<br />
Der Versuch, den die Ziegenhainer Vereine<br />
vor einem Jahr starteten,nämlich ein<br />
großes,gemeinsames Faschingsfest zu feiern, hat<br />
sich bewährt. In diesem Jahr stand der Ziegenhainer<br />
Karneval unter dem Motto „Ziegenhain<br />
ahoi“,- ein Bezug auf die in Zukunft eingedeichte<br />
Kreisstadt. Theodor Luckhardt als Präsident des<br />
Elferrates, dem die Vorsitzenden der Ziegenhainer<br />
Vereine angehörten, leitete mit viel Humor<br />
& Umsicht das närrische Treiben. Mehr als eine<br />
Woche hatten der Grafiker Vincent Burek &<br />
Kunsterzieher Bernhard Sydow mit den Mitgliedern<br />
der Freiwilligen Feuerwehr die Kulturhalle<br />
festlich dekoriert. Große Wandbilder, dezente<br />
Beleuchtung und ein Himmel voller Luftballons<br />
schufen mit den in prächtigen Kostümen erschienenen<br />
Besuchern die richtige Faschingsatmosphäre.<br />
Für die gute Laune sorgten nicht nur die<br />
Kapelle Scholz sondern auch die gut präparierten<br />
Büttenredner. Als Kurgast wußte Heinrich Münch<br />
allerlei von „Kurschatten“ zu berichten und Margot<br />
Bechstein als „Politikerin von Format“ gab<br />
praktischen Unterricht zur Erhaltung der D-Mark.<br />
Willi Knauf servierte „Schwälmer Erlebnisse“<br />
und überbrachte Grüße aus aller Welt. Als „Kasseler<br />
Kupille“ stellte sich K.H. Bechstein vor. Der<br />
Stammtischler Willi Schmidt berichtete von seinen<br />
Erfahrungen bei der Bundeswehr. Bei dem<br />
anschließenden Ball herrschte bis in die frühen<br />
Morgenstunden großartige Stimmung. Am kommenden<br />
Samstag ist nochmals Gelegenheit den<br />
Ziegenhainer Fasching zu genießen.<br />
108<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong> 289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Achtung! Hier geht´s um den Führerschein<br />
3.02.67 Wer jetzt im Karneval noch tüchtig<br />
feiern will, sollte sich doch vorher einige Zahlen<br />
einprägen, die der ADAC in seiner neuen<br />
Zeitschrift veröffentlicht hat. Abgesehen davon,<br />
daß ein Kraftfahrer möglichst gar nichts an<br />
Alkohol trinken soll, wenn er Auto fahren will,<br />
so sind doch folgende Tatsachen wichtig. Ab<br />
1,3 Promille kommt man ins Gefängnis; aber<br />
man kann auch schon mit niedrigerem Promillesatz<br />
verdonnert werden. Auf alle Fälle ist der<br />
Führerschein für ein halbes Jahr futsch. Drum<br />
merkt: 2 1/2 Gläser Bier, oder vier Schnäpse,<br />
oder 1/4 Liter Weißwein, oder 3 kleine Gläser<br />
Rotwein oder 3 kleine Gläser Sekt genügen,<br />
um mit 1,3 Promille in den Knast zu wandern.<br />
Wer möchte die schöne Faschingszeit schon<br />
mit solch einer Strafe büßen?<br />
Ziegenhain siegte im Kreispokalendspiel<br />
06.02.1967 Die Kreisstädter bezwangen<br />
Treysa in der Lehmenkaute mit 3:1.<br />
Etwa 700 Zuschauer waren am Samstag in die<br />
Lehmenkaute zum Endspiel gekommen. Nach<br />
verteiltem Spiel konnte Treysa in der 30. Min.<br />
durch ein Eigentor in Führung gehen. Anschließend<br />
vergab man die Chance auf 2:0 zu erhöhen,<br />
indem ein Elfmeter ausgelassen wurde.<br />
Die 2. Halbzeit gehörte klar den Gästen aus<br />
Ziegenhain. Orth III verwandelte einen Elfmeter<br />
zum Ausgleich. 10 Min. später erzielte Linker<br />
das 2:1 für Ziegenhain. Treysa hatte keine Möglichkeit<br />
den Rückstand auszugleichen und mußte<br />
sogar in der Endphase noch den 3. Treffer von<br />
Orth I kassieren. Die Mannschaft des Tuspo Ziegenhain<br />
vertritt den Kreis nun auf Bezirksebene.<br />
Jetzt ist Clay wirklich „der Größte“ 08.02.1967<br />
Punktsieg über Ernie Terrell - Herausforderer<br />
hatte niemals eine Chance.<br />
Seit Montag Abend amerikanischer Zeit ist<br />
Cassius Clay wirklich „der größte“ Schwergewichtsboxer.<br />
Der 25 Jahre alte farbige<br />
Amerikaner besiegte vor 30 000 Zuschauern<br />
im riesigen Astrodom von Houston (Texas)<br />
seinen zwei jahre älteren Landsmann nach<br />
15 Runden einstimmig nach Punkten und<br />
verteidigte damit zum achten Male erfolgreich<br />
seinen Titel als „Meister aller Klassen“.<br />
08.02. 1967 gehört - gesehen<br />
Aus Mangel an Geld mußte die Stadt Ziegenhain<br />
die Kanalisierungsarbeiten am großen<br />
Wallgraben einstellen. Die Baugruben sind wieder<br />
zugeschüttet worden. Geblieben sind die<br />
riesigen Betonrohre, die nun die Böschungen<br />
am Wallgraben zieren sowie die Wasserlöcher<br />
in den Wegen. Der einst so schöne Spazierweg<br />
der Ziegenhainer Bürger ist vom Haus Schmitt<br />
bis zum Kreisgesundheitsamt schlecht begehbar.<br />
Schade drum, denn auch die Insassen des<br />
Altersheimes machten hier gern ihre Spaziergänge.<br />
Übrigens ist der Anblick der Strafanstalt<br />
alles andere als erbaulich. Hatte nicht einst der<br />
Landeskonservator bedenken wegen der Bebauung<br />
des großen Wallgrabens, weil der Blick auf<br />
die Festung leiden könne? Es wäre ein Glück,<br />
wenn hier Häuser mit schönen Gärten entständen<br />
und die grauen Mauern verdeckten.<br />
Zeichnender Computer 19.02.1967<br />
Auf der im Frankfurter US-Handelszentrum<br />
stattgefundenen Ausstellung „Elektronische Datenverarbeitung“<br />
wurde ein Computer LINC-8<br />
der amerikanischen Firma Digital Equipment<br />
gezeigt, der speziell für die Überwachung<br />
wissenschaftlicher Versuche & Experimente<br />
bestimmt ist. Beim Eingeben entsprechender<br />
Codes kann der Computer auch bildliche Darstellungen<br />
liefern. Hier füttert eine junge Dame<br />
dem Computer die erforderlichen Codes für die<br />
bildliche Wiedergabe eines Martini-Glases ein.<br />
Auf dem Bildschirm erscheint ein vom Computer<br />
in Umrissen „gezeichnetes“ Glas. Preis des<br />
Computers LINC-8: 172 000 DM.<br />
Schützenverein Ziegenhain baut moderne<br />
Schießanlage 25.02.1967<br />
Auf der Jahreshauptversammlung des Schützenvereins<br />
1539 Ziegenhain in der Gaststätte<br />
Oberländer berichtete der 1. Vorsitzende Hrch.<br />
Rabich über die Arbeiten am Schießstand im<br />
Schützenwald. Diese zunächst als Instandsetzung<br />
geplant, haben sich auf Grund verschiedener<br />
Schwierigkeiten so ausgeweitet, daß eine<br />
Reparatur auf längere Sicht nicht mehr zu verantworten<br />
ist. Daher sei man übereingekommen,<br />
einen praktisch vollständigen Neubau durchzuführen.<br />
So sollen auf dem Gelände vier Schießbahnen<br />
für KK 50m, eine Bahn für KK 100m &<br />
vier Pistolenstände eingerichtet werden.<br />
110<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Schwalmverband erörterte technische Fragen<br />
für den Bau des Rückhaltebeckens 02.03.1967<br />
„Wir hoffen das Projekt der Schwalmregulierung<br />
im Rahmen der konjunkturellen Belebung<br />
Nordhessens so schnell wie möglich voranzutreiben“,<br />
sagte der Vorsteher des Verbandes<br />
Landrat Franke auf einer Sitzung des Vorstandes<br />
im „Ziegenhainer Hof“. Auf der Tagung<br />
konnte der Leiter des Koblenzer Planungsbüros<br />
Dr. Kalweit die Bedenken der Stadt Ziegenhain<br />
hinsichtlich des Grundwasserspiegels beim<br />
Stau des Schwalmwassers ausräumen.<br />
31 Gemeinden im Kreis Ziegenhain erhalten<br />
Polizei-Rufsäulen 04.03.1967. Bei<br />
Notfällen & Feuer schnelle Verbindung mit<br />
dem Polizeikommissariat Ziegenhain<br />
Eine solche Rufsäule ist gewissermaßen ein automatisches<br />
Telefon. Nach dem Herunterdrücken<br />
eines Hebels wählt der Automat das Kommissariat<br />
in Ziegenhain an. Dieses Anwählen kann bis zu einer<br />
Minute dauern bis sich der Dienstgruppenleiter<br />
meldet. An einem Gerät kann dieser gleich feststellen,<br />
von welcher Rufsäule gesprochen wird. Es<br />
ist auch möglich, von Ziegenhain aus durch Klingeln<br />
& Rundleuchte einen Polizeibeamten, der in<br />
dem betreffenden Ort tätig ist, an die Rufsäule heranzuholen,<br />
um Mitteilungen zu machen. Gewarnt<br />
werden muß mit allem Nachdruck vor dem Mißbrauch<br />
dieser kostspieligen Anlagen. Mißbräuchliche<br />
Anrufe können empfindlich bestraft werden. Es<br />
bleibt auch zu hoffen, daß die teuren Geräte nicht<br />
vorsätzlich beschädigt werden.<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Schwalmkaufhaus lud zur Modenschau für<br />
junge Leute ein. 14.03.1967 „Treffpunkt<br />
junge Mode“ - unter diesem Motto stand<br />
eine Modenschau, zu der das Schwalmkaufhaus<br />
Ziegenhain am Samstag aus Anlass<br />
der Eröffnung eines Jugendmodegeschäftes<br />
in der Kulturhalle der Kreisstadt eingeladen<br />
hatte. Der Abend war eine gelungene Show.<br />
Mehr als 100 Mädchen & Jungen sowie einige<br />
Vertreter der „älteren“ Generation hatten rund<br />
um den Laufsteg Platz genommen, um als die<br />
Ziegenhainer Beatband „The Phons“ lautstark<br />
die Modenschau eröffneten. In bunter Folge<br />
führten Amateur-Mannequins & Junior-Dressmen<br />
eine Vielzahl von Modellen für junge Leute<br />
vor. Dem Publikum gefielen - wie der Beifall bewies<br />
- nicht nur die Modelle, sondern auch die<br />
Preise, die für junge Leute erschwinglich waren.<br />
Insgesamt herrschte die sportliche Note vor.<br />
Man sah für Mädchen flotte Cordanzüge in<br />
kräftigen Farben, Miniröcke & Sexipullis mit<br />
tollen Streifen und viele schöne Kleider in fliederblau,<br />
teerosengelb, orangerot & maiengrün.<br />
Die Röcke gaben natürlich „Viel Bein“ frei,<br />
kein Wunder, denn Mädchen in diesem Alter<br />
können sich die Minimode erlauben. Dazu trugen<br />
die Mannequins Stiefelchen im Courréges-<br />
Stil. Bei den Jungen dominierten Blümchenhemden<br />
& Blümchenkravatten sowie Hemden<br />
in leuchtenden Farben, „Minischlipse“ & ausgestellte<br />
Hosen. Zwischen den Vorführungen<br />
wurde kräftig gebeatet. - Es herrschte bei alkoholfreien<br />
Geträngen fröhliche Stimmung.<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong> 289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Einbruch in Ziegenhain 23.03.1967<br />
Bisher unbekannte Täter brachen in der Nacht<br />
zum Mittwoch in die Raiffeisen-Warenzentrale,<br />
Lagerhaus Ziegenhain ein. Die Diebe stiegen<br />
von der Bahnseite her in das Bürofenster<br />
ein und schweißten einen Panzerschrank auf.<br />
Bei dem Einbruch fielen den Dieben über<br />
1000 DM an Bargeld in die Hände. - Die<br />
Ermittlungen hat das Staatliche Kriminalkommissariat<br />
Marburg übernommen.<br />
Zwei Sicherungsverwahrte entkamen aus der<br />
Strafanstalt Ziegenhain 30.03.1967 Fahndung<br />
im gesamten Bundesgebiet. Geflüchtet<br />
sind aus der Strafanstalt am Montagabend im<br />
Schutze der einbrechenden Dunkelheit & bei<br />
Regen & Sturm zwei Sicherheitsverwahrte. Es<br />
handelt sich um Diebe, die mehrfach rückfällig<br />
waren & deshalb in der Sicherheitsverwahrung<br />
gehalten wurden. Beide waren schon seit<br />
längerer Zeit auf Außenkommando bei einer<br />
Firma beschäftigt. Vom Dach des Kornhauses<br />
hoben sie die Dachziegel ab & kletterten an einem<br />
langen Strick in die Freiheit. Offenbar sind<br />
sie dann über die Kornhausstr. entkommen.<br />
Achzig Matrosen stürmten Amsterdamer<br />
„Gammler Hochburg“ 06.04.1967 - Langhaarige<br />
waren gegen Blitzaktion machtlos.<br />
Die Matrosen stürmten in einer Überraschungsaktion<br />
die „Gammler Hochburg“ in der großen<br />
Eingangshalle des Amsterdamer Bahnhofes.<br />
Die anrückenden Marinesoldaten riegelten die<br />
Ausgänge der Bahnhofshalle ab und verwickelten<br />
die Langhaarigen, die schon seit Monaten<br />
tagtäglich auf dem Bahnhof herumlungerten &<br />
Reisende, vor allem junge Paare, belästigten, in<br />
eine handfeste Schlägerei. Die Gammler wehrten<br />
sich zum Teil mit Schlagwaffen. Sie waren<br />
jedoch gegen das entschlossene Marine-Überfallkommando<br />
machtlos & mußten heulend &<br />
schreiend und zum Teil Blutüberströmt erdulden,<br />
daß die „Blauen Jungs“ ihnen die schulterlangen<br />
Mähnen abschnitten & als Souvenir mitnahmen.<br />
Reisende &sahen der Blitzaktion tatenlos & teils<br />
mit unverhohlener Schadenfreude zu.<br />
Evangelisches Gemeindezentrum entsteht in der<br />
Hessenallee. 24.03.1967 Räume für Jugendund<br />
Gemeindearbeit - Moderne Flachbauten<br />
- Baubeginn noch in diesem Jahr. Der Kirchenvorstand<br />
beschloß einstimmig, auf den Wiesen<br />
gegenüber der Berufsschule & der AOK in drei<br />
Bauabschnitten neue Begegnungsstätte für die<br />
Kirchengemeinde Ziegenhain zu schaffen. Dekan<br />
Albrecht erläuterte in einem Pressegespräch<br />
das umfangreiche Bauvorhaben. - „Die gegenwärtigen<br />
Gemeinderäume sind völlig unzureichend.<br />
Eine volle Gemeinde und besonders Jugendarbeit<br />
in dem vorhandenen Gemeinderaum<br />
ist nicht möglich.“ Wie Dekan Albrecht weiter<br />
mitteilte, sehen die Planungsunterlagen auch für<br />
die Zukunft den Bau eines Jugendheimes vor,<br />
das für Übernachtungen geeignet ist, wenn z. B.<br />
einmal Wochenendseminare stattfinden. - Nördlich<br />
des Zentrums soll ein Kleinspielplatz eingerichtet<br />
werden, die den vier Jugendgruppen, die<br />
sich alle wöchentlich treffen, auch die Möglichkeit<br />
zu Ballspielen u. ä. gibt.<br />
Konfirmanden in Ziegenhain 18.04.1967<br />
Am kommenden Sonntag, dem 23. April werden<br />
in Ziegenhain konfirmiert: Bernd Bick, Im Hain;<br />
Ralf Burkert, Lüdertor; Wolfgang Burri, Wiederholdstr.;<br />
Karl-Dieter Dietz, Kasselerstr.; Reinhard<br />
Dörrbecker, Grüner Weg; Hagen Engelhardt, Grüner<br />
Weg; Rüdiger Engelhardt, Grüner Weg; Volker<br />
Engelhardt, Grüner Weg; Hans-Joachim Göbel,<br />
Im Hain; Günter Huber, Kasselerstr.; Jürgen Keil,<br />
Im Hain; Norbert Keller, Kasselerstr.; Gerhard Krämer,<br />
An der Seilbach; Gerfried Laudenbach, Danziger<br />
Str.; Wolfgang Montanus, Wiederholdstr.;<br />
Martin Pflaum, Wiederholdstr.; Ulrich Schindler,<br />
Landgraf-Philipp-Str.; Friedhelm Trübelhorn, Stettinerstr.;<br />
Hans-Jürgen Quehl, Kasselerstr.; Barbara<br />
Bechstein, Steinweg; Monika Berneburg, An<br />
den Tannen; Susanne Bittnar, Landgraf-Philipp-<br />
Str.; Isolde Bock, Am Bunten Bock; Birgit Forst,<br />
Landgraf-Philipp-Str.; Karin Grede, Hessenallee;<br />
Henrika Heck, Fünftenweg;Helga Heck, Kasselerstr.;<br />
Edith Heger, An der Seilbach; Gabriele Knabe,<br />
Steinweg; Ursula Joneleit, Hessenallee; Elvira<br />
Keller, Kasselerstr.; Barbara Kuppka, Steinweg;<br />
Hannelore Mittendorf, Aueweg; Angelika Möller,<br />
Wiederholdstr.; Gudrun Mütze, Hessenallee;<br />
Friederike Pinzel, Hessenallee; Erika Rehbein,<br />
Muhlystr.; Angelika Reitz, Lüdertor; Margot Rönnicke,<br />
Nordbahnhof; Doris Schmidt, Am Bunten<br />
Bock; Marion Schmidt, Kasselerstr.; Beate Seil,<br />
Ringweg; Renate Steffes, Kirchgasse; Ursula Steffes,<br />
Kirchgasse; Petra Stecher, Wiesenweg; Adelheit<br />
Witzorky, Doris Witzorky, Doris Witzorky,<br />
Kasselerstr.; Angelika Zülch, Königsbergerstr.<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong> 289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
12.05.1967 Mahnung an die Kraftfahrer<br />
Soll Deine Fahrt so enden? Unfallursache<br />
überhöhte Geschwindigkeit. Mit diesem<br />
Schild und einem Unfallwagen werden die<br />
Soldaten des Feldartilleriebataillon 21 vor<br />
dem Verlassen ihrer Kaserne gewarnt. - Jährlich<br />
sterben einige hundert Bundeswehrsoldaten<br />
durch Verkehrsunfälle. Hoffen wir, daß<br />
die Soldaten diese Warnung beherzigen.<br />
239. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> mit großem<br />
Historischem- und Trachtenfestzug<br />
12.05.1967 Höhepunkt der Ziegenhainer<br />
<strong>Salatkirmes</strong> wird in diesem Jahr der große<br />
historische & Trachtenfestzug werden. Der<br />
historische Teil stellt einen Rückblick auf die<br />
Geschichte der Landgrafen von Ziegenhain bis<br />
zur Angliederung an Hessen dar. So zeigt auch<br />
die Kirmesplakette ein Relief des Grafen Johann<br />
II., der von 1392-1450 in Ziegenhain die<br />
Geschicke der Festung leitete.Erstmals gibt es<br />
zwei verschiedenfarbige Plaketten, eine goldfarbene<br />
für alle vier Festtage (2,- DM) und eine<br />
silberfarbene für Sonntag & Montag (1,- DM).<br />
Damit hat der Kirmesausschuß eine günstige<br />
Lösung für die vielen auswärtigen Besucher<br />
getroffen, die nur zum Festsonntag wegen des<br />
Festzuges nach Ziegenhain kommen.<br />
Ziegenhain wurde Gruppenmeister der A-Klasse.<br />
23.05.1967 Mit einem überzeugenden<br />
Spiel und einer klaren Torausbeute wurde der<br />
Tuspo Ziegenhain einen Sonntag vor Beendigung<br />
der Runde bereits Meister der Gruppe IV<br />
in der A-Klasse. Hauptakteur beim Spiel in Unshausen<br />
war Orth III, der allein vier Treffer erzielte,<br />
den weiteren Treffer erzielte Hansmann.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Erstmals Weinbrunnen auf der <strong>Salatkirmes</strong>.<br />
26.05.1967. Weinkönigin mit Winzerpaaren<br />
nimmt am Festzug teil.<br />
Die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> bietet ihren<br />
Gästen in diesem Jahr eine neue Attraktion.<br />
Nachdem sich das Bayerische Bierzelt schon<br />
viele Freunde erobert hat, wird jetzt auch ein<br />
Weinbrunnen vor dem Zelt die durstigen Besucher<br />
versorgen. Für eine Mark gibt es einen naturreinen<br />
1966er Rhein-Hessen, Spätlese mit<br />
einem Glas, das man ebenfalls behalten kann.<br />
An dem Festzug zur 239. <strong>Salatkirmes</strong> beteiligt<br />
sich auch die Weinkönigin von Johannisberg/<br />
Rheingau mit einigen Winzerpaaren. Vielseitig<br />
& interessant ist in diesem Jahr der große Vergnügungspark<br />
mit Autoskooter, Raupenbahn,<br />
Kinderkarussell, Kettenkarussell, Verkehrskinderkarten,<br />
einer Go-Kart-Rennbahn, einem<br />
Sessellift, einem Round-Up sowie einer Vielzahl<br />
von Spiel- & Verlosungshallen.<br />
Rekordbsuch auf der 239. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>.<br />
29.05.1967. Weit über 10 000<br />
sahen gestern bei hochsommerlichem Wetter<br />
den großen historischen & Trachtenfestug<br />
auf der 239. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>. Der<br />
Festzug war gleichzeitig Höhepunkt des<br />
Schwälmer Heimat- und Trachtenfestes. Für<br />
die vielen auswärtigen Besucher und die<br />
große Schar der Fotografen erwiesen sich<br />
die Schwälmer Trachtengruppen als der interessanteste<br />
Teil des Festzuges. Mehrfach<br />
erhielten die Schwälmer Kinder & der Brautzug<br />
starken Beifall von den dicht gedrängten<br />
Menschenmassen! Die Trachtentänze auf<br />
dem Paradeplatz schlossen den Festzug ab.<br />
Eintracht Braunschweig ein würdiger Meister.<br />
05.06.1967. Dr. Gösmann übergab die<br />
„Salatschüssel“ - Zum ersten Male in der Vereinsgeschichte<br />
höchsten Titel errungen. Letzte<br />
Zweifel, wer den Titel eines Deutschen Fußballmeisters<br />
1966/67 tragen darf, zerstörte<br />
die Braunschweiger Eintracht am Sonntag vor<br />
37200 Zuschauern durch einen überlegenen<br />
4:1 Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg. Der Jubel<br />
kannte im Eintracht Stadion keine Grenzen.<br />
Die Bayern sind wieder deutscher Pokalsieger.<br />
12.06.1967. HSV mit 4:0 ausgespielt - Die größere<br />
technische Reife setzte sich durch.<br />
116<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
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Cassius Clays „erste Niederlage“ - Richter<br />
sprach Höchststrafe aus. 22.06.1967. Boxchampion<br />
wegen Wehrdienstverweigerung<br />
zu fünf Jahren Haft verurteilt. Muhammad Ali<br />
alias Cassius Clay, im Boxring unbesiegt, hat<br />
mit dem Urteil des Bundesgerichts von Houston<br />
seinen ersten schweren Kampf verloren.<br />
Seit über einem Jahr hat der nicht von einem<br />
sportlichen Gegner, sondern von den großen<br />
amerikanischen Boxverbänden entthronte<br />
frühere Schwergewichts-Weltmeister gegen<br />
seine Einberufung zur Armee gekämpft.<br />
„Siebenfaches Lottoglück“ war Betrug.<br />
27.06.1967. Sechzehnjähriger stieg in Annahmestelle<br />
ein - Schein selbst abgestempelt.<br />
Mit einem gefälschten Lottoschein wollte<br />
der Junge das Glück erzwingen. Wie die<br />
Ermittlungen ergaben, stieg er, nachdem er<br />
die Gewinnzahlen kwußte, durch ein Fenster<br />
einer Annahmestelle & stempelte seinen<br />
Schein ab, auf dem siebenmal „sechs Richtige“<br />
angekreuzt waren. Die ersten Zweifel<br />
tauchten auf, als sich im Laufe der Woche<br />
das Orginal des Lottoscheins in der staatlichen<br />
Lotterieverwaltung nicht auffinden ließ.<br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
119<br />
Erstmals Farbfernsehen im Kreis Ziegenhain.<br />
30.06.1967. Die Möglichkeit, erstmals<br />
farbiges Fernsehen im Kreis Ziegenhain zu<br />
sehen, bot uns gestern vormittag die Fa.<br />
Fernseh-Nordmann. Auf einem Farbfernsehgerät<br />
sahen wir ausgezeichnete Farbdias<br />
von Blumen & Landschaften sowie einen<br />
Dokumentarfilm aus Persien. Zum Vergleich<br />
konnte auch der Film auf einem Schwarz-<br />
Weiß-Empfänger betrachtet werden. Die<br />
Testsendung wurde vom Hohen Meißner<br />
empfangen. Die Bildqualität kann als hervorragend<br />
bezeichnet werden. In diesem<br />
Jahr werden wir vorraussichtlich längst nicht<br />
alle Käuferwünsche von der Industrie erfüllt<br />
werden können, da noch nicht so viele Geräte<br />
produziert werden.<br />
20 Jahre Kreisreiterverein der Schwalm.<br />
07.07.1967. Am 8. & 9. Juli steht die Kreisstadt<br />
im Zeichen der Kreistierschau & des<br />
Reitturniers.Es ist übrigens das 15. Reitturnier<br />
des KRV, der in diesem Jahr sein 20-jähriges<br />
Bestehen feiern kann. 1947 fanden sich einige<br />
interessierte Männer zusammen, um auch in<br />
der Schwalm einen Reiterverein zu gründen.<br />
Schloßturm in Ziegenhain erhält Kupferdach.<br />
05.08.1967. Mit einem Kupferdach<br />
wird der Turm der Strafanstalt Ziegenhain<br />
jetzt versehen. Das bisherige Schieferdach<br />
wurde bei Stürmen oft beschädigt. Wie<br />
Direktor Meyer-Felde mitteilte, bleibt die<br />
Schieferummantelung des oberen Turmteiles<br />
erhalten. Neu gestrichen werden auch<br />
die Gesimse & die Fenster, so daß das<br />
Wahrzeichen Ziegenhains bald wieder im<br />
neuen Schmuck prangen wird.<br />
Detroit wird zum Katastropengebiet erklärt.<br />
28.017.1967. Bilanz des Schreckens nach<br />
Rassenunruhen - Plünderungen in New<br />
York. Die Stadt Detroit soll nach den schweren<br />
Rassenunruhen zum Katastrophengebiet<br />
erklärt werden. Weite Teile der Stadt liegen<br />
in Schutt und Asche. Die angerichteten<br />
Schäden werden inzwischen allein in der<br />
Automobilstadt auf zwei Milliarden DM geschätzt.<br />
In Detroit wurden bis Donnerstag<br />
37 Menschen als Todesopfer gezählt. 5000<br />
Bewohner wurden obdachlos.
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Ziegenhains Wasserversorgung ist auch für die<br />
Zukunft gesichert. 19.08.1967. Neue Anlagen<br />
bewährten sich beim Spitzenverbrauch während<br />
der Hitzeperiode. Die Kreisstadt mußte in sieben<br />
Jahren 1 Mill. DM für die Wasserversorgung<br />
ausgeben. „Jahrzehntelang hatte die Kreisstadt<br />
Ziegenhain im Hochsommer Schwierigkeiten<br />
mit der Wasserversorgung. In diesem Jahr war<br />
es uns dank der neuen Wasserversorgungsanlagen<br />
erstmals möglich ausreichend Wasser zu<br />
liefern.“ sagte Bürgermeister Pfuhl bei der Besichtigung<br />
der neuen Wasserversorgungsanlagen<br />
im Schützenwald. Der fertige Hochbehälter<br />
faßt rund 1000 Kubikmeter. Damit hat die<br />
Stadt nicht nur eine ausreichende Wasserreserve<br />
im Brandfall, sondern auch noch genügend<br />
Vorrat für den Verbrauch bei Spitzenbelastungen.<br />
Der Durchschnittsverbrauch der Stadt<br />
Ziegenhain liegt nämlich 650 Kubikmeter.<br />
300 Jahre ev. Stadtkirche in Ziegenhain.<br />
30.08.1967. Am 3. September Jubiläumsfeier<br />
Am 30. August 1967 kann die ev. Kirche in<br />
Ziegenhain auf eine 300-jährige Geschichte<br />
zurückblicken. Der Kasseler Superintendent<br />
Stöckenius weihte am 30.8.1667 im<br />
Beisein der Landgräfin Hedwig Sophie, das<br />
Gotteshaus ein. Die Landgräfin nahm mit<br />
ihrem Gefolge an dem Gottesdienst teil.<br />
Sie trug auch das Kind eines Sergeanten<br />
der Festungsgarnison als Patin zur Taufe.<br />
Großflugtag in Ziegenhain war eine tolle Sache.<br />
12.09.1967. Segel- u. Motorflugmeister<br />
zeigten ihr Können - Erstklassige Fallschirmabsprünge<br />
- Zuschauer sahen interessante<br />
Vorführungen. Auch der dritte Großflugtag der<br />
Flugsportvereinigung Schwalm war wieder ein<br />
Erfolg. Über den Köpfen von Tausenden von<br />
Menschen vollführten die besten Piloten von<br />
Segel- u. Motorflugzeugen atemberaubende<br />
Flugakrobatik. Es fällt schwer, aus dem vierstündigen<br />
Programm Höhepunkte zu nennen,<br />
denn alle Vorführungen waren Spitzenklasse!<br />
Rheinische Fröhlichkeit in Ziegenhain.<br />
30.09.1967. Weinkönigin Christel II. eröffnet<br />
Weinfest in der Kulturhalle. Am Samstag,<br />
dem 7.10. findet in der Kulturhalle der Kreisstadt<br />
ein fröhliches Weinfest statt. Hierzu<br />
wird die Rheingauer Weinkönigin erwartet.<br />
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Orginal Rheingauer Winzergruppen und<br />
ein „singender Kellermeister“ werden im<br />
Rahmenprogramm auftreten. Es spielt die<br />
Tanzkapelle Klein aus Wiesbaden, die von<br />
vielen Rüdesheimer Weinfesten bekannt<br />
ist. Im Ausschank gibt es die Rheingauer<br />
Weine. Karten im Vorverkauf erhältlich.<br />
Meisterprüfung bestanden. 06.10.1967.<br />
Vor dem Meisterprüfungsausschuß der<br />
Handwerkskammer Kassel bestanden folgende<br />
Tischlermeister die Prüfung: Georg<br />
Friedrich, Schorbach, Jürgen Schenk, Ziegenhain,<br />
Kurt Gieß, Hatterode.<br />
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Fernsehzuschauer jagen erstmals Verbrecher.<br />
10.10.1967. Nach „Vorsicht Falle“ nun „Aktenzeichen<br />
XY... ungelöst“. Sämtliche Polizeidienststellen<br />
der Bundesrepublik werden<br />
am 20. Okt. ab 20 Uhr in besondere Bereitschaft<br />
gesetzt - wenn Eduard Zimmermann<br />
seine neue Sendereihe „Aktenzeichen XY...<br />
ungelöst“ startet. „Vielleicht die Fahndungsmethode<br />
des 21. Jhdt.“ meinte der Präsident<br />
des Bundeskriminalamtes, zu dieser Sendung,<br />
die mir Unterstützung der Fernsehzuschauer<br />
versuchen will, bisher der Kriminalpolizei<br />
nicht lösbare Fälle klären zu helfen. Merken<br />
Sie sich die Telefon-Nummer: (06121) 36001!<br />
Großfeuer in Ziegenhain richtet Schaden von<br />
über 800 000 DM an. 23.10.1967. 60 000 Paar<br />
Rohde-Schuhe verbrannten in einer Lagerhalle -<br />
80 Feuerwehrmänner im Einsatz. Ein Raub der<br />
Flammen wurden am frühen Sonntagmorgen<br />
ca. 60 000 Paar Schuhe die in einer angepachteten<br />
Halle lagerten. Der Schaden hätte die Millionengrenze<br />
überschritten, wären auch noch<br />
die Busse der Firma Bonte im vorderen Teil der<br />
Halle verbrannt. Busunternehmer Bonte, der mit<br />
Unterstützung der Polizei und Feuerwehr seine<br />
Fahrzeuge retten konnte, mußte mit Rauchvergiftungen<br />
ins Kreiskrankenhaus gebracht werden.<br />
Obwohl 80 Feuerwehrmänner aus Ziegenhain,<br />
Ascherode & Niedergrenzebach pausenlos aus<br />
12 Strahlrohren gegen die Flammen vorgingen,<br />
gab es auch am Gebäude nichts zu retten.<br />
Mäntel & Kostüme im Wert von 100 000 DM<br />
gestohlen. 24.10.1967. Diebe nahmen nur die<br />
besten Stücke. Einen dreisten Diebstahl verübten<br />
in der Nacht zum Montag bisher unbekannte<br />
Täter in der Kleiderfabrik Zeißler<br />
in Allendorf/Ldsbg. Sie entwendeten ganze<br />
Reihen von Mänteln & Kostümen. Dabei bevorzugten<br />
die Diebe Stücke mit Nerzbesatz.<br />
Gerhard Müller „Fußballer des Jahres“<br />
28.10.1967. Sechs Tage vor seinem 22. Geburtstag<br />
wurde Nationalspieler Gerhard Müller<br />
mit großem Vorsprung zum „Fußballer des<br />
Jahres“ gewählt. Müller, der maßgeblichen<br />
Anteil an den Erfolgen von Bayern München,<br />
insbesondere am Europapokalsieg hatte, siegte<br />
mit fast der Hälfte der abgegebenen 580<br />
Stimmen vor seinem Vereinskamerad Franz<br />
Beckenbauer & dem Mittelläufer der Nationalmannschaft,<br />
Willi Schulz (HSV). Überraschend<br />
bekam der schon bisher zweimalige Fußballer<br />
des Jahres Uwe Seeler nur drei Stimmen.<br />
Prozeßzeuge: „Teufel wollte beißen“.<br />
30.11.1967. Im Prozeß gegen des schweren<br />
Landfriedensbruchs angeklagten Fritz Teufel erklärte<br />
Polizeioberrat Iwicki, Teufel habe bei seiner<br />
Festnahme nicht nur passiven, sondern auch<br />
aktiven Widerstand geleistet. Er habe, als man<br />
ihn wegtrug, versucht, einen Polizisten zu beißen<br />
& mit den Beinen gestrampelt. Teufel dagegen<br />
behauptet, er habe den Mund geöffnet, um<br />
„nicht zu beißen, sondern um ein Wehgeschrei<br />
auszustoßen“ , da er mißhandelt worden sei. Gegenüber<br />
dem Gericht zeigte er sich ab und zu respektlos.<br />
Als der Gerichtsvorsitzende nach einer<br />
Verhandlungspause den Saal betrat blieb Teufel<br />
beispielsweise als einziger sitzen. Der Aufforderung,<br />
aufzustehen, kam er mit den Worten nach:<br />
„Ja, wenn das die Wahrheitsfindung erleichtert.“<br />
Ein Auto wird geschenkt! 01.12.1967.<br />
Ihre Kreisstadt hat sich für alt und jung WEIH-<br />
NACHTLICH GESCHMÜCKT mit festlichen<br />
Schaufenstern, beleuchteten Sternen in den<br />
Straßen & einem riesigen Christbaum in der<br />
Allee. Das große Weihnachtsgeschenk, ein<br />
VW, für einen glücklichen Besucher, steht<br />
auf abendlich angestrahltem Podest daneben!<br />
Genießen Sie mit Ihrer Familie diese<br />
Weihnachtsvorfreude! Glückslose erhalten<br />
Sie in den gekennzeichneten Geschäften.<br />
Die Gewinn-Nummer wird unter notarieller<br />
Aufsicht ermittelt und am 30.12.1967<br />
durch Anzeige bekanntgegeben.
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Der neue Landrat des Kreises Ziegenhain.<br />
16.12.1967. Bürgermeister Pfuhl erhielt 15 von<br />
28 abgegebenen Stimmen. Bürgermeister Albert<br />
Pfuhl wurde vom Kreistag in seiner gestrigen Sitzung<br />
zum neuen Landrat für den Kreis Ziegenhain<br />
gewählt. An der Kreistagssitzung, an der<br />
von der Aufsichtsbehörde Regierungspräsident<br />
Alfred Schneider teilnahm, zeigten auch zahlreiche<br />
Bürger sowie die Schulen großes Interesse.<br />
Die Kulturhalle war fast bis auf den letzten<br />
Platz besetzt. Als der Kreistagsvorsitzende Hermann<br />
Schütte das Wahlergebnis bekanntgab,<br />
wurde es durch lebhaften Beifall, namentlich<br />
von der jüngeren Generation, begrüßt.<br />
Schneeschmelze & Regen ließen die Schwalm<br />
über die Ufer treten. 27.12.1967. Die Wassermassen<br />
verwandelten am Heiligabend weite<br />
Teile der Flußniederung in einen riesigen See.<br />
Zahlreiche Gebäude standen unter Wasser.<br />
Die Straße Ziegenhain-Niedergrenzebach war<br />
viele Stunden unpassierbar, ebenso die Straße<br />
Loshausen-Riebelsdorf. Bei Treysa überflutete<br />
die Schwalm zahlreiche Baustellen für die Kanalisation<br />
& Schwalmregulierung. Noch heute<br />
stehen einige Baumaschinen unter Wasser.<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
Rotkäppchen Maria Lara<br />
Das Gesicht der Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />
Ganze sieben Jahre ist sie alt und schon<br />
ein „alter Hase“. Maria Lara kommt aus<br />
Röllshausen. Natürlich kommt sie von dort,<br />
Röllshausen unterhalb des Schönbergs ist so<br />
sehr Schwalm, mehr geht gar nicht. Bereits<br />
mit zwei Monaten trug sie das „Rosenkleidchen“<br />
und war beim Ziegenhainer Festzug<br />
dabei. Seit dieser Zeit durfte ich sie fotografisch<br />
begleiten und habe Tausende Bilder<br />
von ihr geschossen. Nun gibt sie der <strong>Salatkirmes</strong><br />
zum ersten Mal ein Gesicht.<br />
Wenn man sie nach ihrem Hobby fragt,<br />
ist das ganz schnell beantwortet. Sie tanzt<br />
leidenschaftlich gerne in der Kindergruppe<br />
der Trachtengruppe Röllshausen. Andere<br />
Hobbys, wie Inliner fahren sind zweitrangig.<br />
In der Schule mag sie das Fach Deutsch.<br />
Mathe, so sagt sie, ist nicht so ihr Ding. Vor<br />
der Kamera steht sie gerne. Und das merkt<br />
man auch. Sobald die Kamera auf sie gerichtet<br />
ist, setzt sie das beste Fotogesicht auf.<br />
Eine sehr aufgeschlossene kleine Schwälmerin.<br />
Überzeugen Sie sich selbst bei der<br />
Eröffnung der <strong>Salatkirmes</strong> und beim Festzug.<br />
Gerhard Reidt<br />
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289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />
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