24.05.2017 Aufrufe

Festschrift Salatkirmes 2017

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

1


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

2<br />

Herzlich Willkommen<br />

zur 289. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />

Seit 1728 - also bereits seit 289 Jahren - wird im<br />

Schwälmer Land die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />

gefeiert. Das Heimat- und Trachtenfest erinnert<br />

an jenen Tag, an dem Landgraf Karl die<br />

Schwälmer Bauern von der Not wendigkeit<br />

des Kartoffelanbaus überzeugen wollte und<br />

sie zu einem Kartoffel- und Salatessen nach<br />

Ziegenhain einlud. Dies war die Geburtsstunde<br />

des beliebten Volksfestes, das traditionell zwei<br />

Wochen nach Pfingsten gefeiert wird und zu<br />

dem ich Sie - auch im Namen der Gremien<br />

unserer schönen Stadt - ganz herzlich einlade.<br />

Die diesjährige <strong>Salatkirmes</strong>, die vom 16. bis<br />

19. Juni <strong>2017</strong> veranstaltet wird, steht unter dem<br />

Motto „Die Schwalm – mehr als nur ein Fluss“<br />

Inoffiziell startet das beliebte Heimat- und<br />

Trachtenfest bereits am Mittwochabend mit dem<br />

Kirmesansingen auf dem Paradeplatz. Offiziell<br />

wird die Kirmes am Freitagabend mit dem<br />

Hissen der Kirmesfahne eröffnet.<br />

Eine solch traditionelle Veranstaltung wirft<br />

immer ihre Schatten voraus und so haben schon<br />

vor einigen Monaten die Vorbereitungen zur<br />

diesjährigen <strong>Salatkirmes</strong> begonnen. Vieles galt es<br />

zu organisieren und zu planen. Mein Dank gilt<br />

allen, die uns diese schönen Tage ermöglichen<br />

und dafür sorgen, dass alles rund läuft.<br />

Die Organisatoren haben wieder ein buntes<br />

Programm zusammengestellt, das sicherlich bei<br />

Jung und Alt punkten wird. Die <strong>Salatkirmes</strong> ist<br />

ein Fest für Alle: für Kinder und Erwachsene,<br />

für Familien und Singles, für hier Geborene<br />

und später Zugezogene, für Ortsansässige und<br />

unsere Gäste aus dem Umgebung. Alle sind<br />

willkommen, um gemeinsam zu feiern und<br />

fröhliche Stunden miteinander zu verbringen.<br />

Der Festplatz wartet mit bewährten und neuen<br />

Attraktionen auf, mit Nervenkitzeln und<br />

Höhenflügen. Kirmesfans sind sicherlich schon<br />

sehr gespannt auf die Fahrgeschäfte. Und wer<br />

wieder festen Boden unter den Füßen spüren<br />

will, kann an den Buden vorbeischlendern,<br />

deren Auslagen zum Schauen und Kaufen<br />

einladen. Im Festzelt spielt die Musik und lockt<br />

bis in die Nacht zum Tanz.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

3<br />

Höhepunkt der diesjährigen <strong>Salatkirmes</strong><br />

wird auch in diesem Jahr wieder der große<br />

Trachtenfestzug sein. Viele Festzugsgruppen<br />

haben ihre Teilnahme zugesagt und sind bei<br />

ihrem Marsch durch Ziegenhains Straßen<br />

zu bewundern. Anschließend ziehen die<br />

Mitwirkenden ins Festzelt – hier findet<br />

eine große Tanz- und Musikshow mit den<br />

Festzugsteilnehmern statt.<br />

Auch der Kirmesmontag bietet ein attraktives<br />

Programm: Er wartet mit der traditionellen<br />

Feuerwehrübung sowie dem anschließenden<br />

Lattchen der Ziegenhainer Neubürgerinnen und<br />

Neubürger im Festzelt auf. Der Kirmesmontag gilt<br />

zudem als Familientag, da in allen Fahrgeschäften<br />

ermäßigte Fahrpreise angeboten werden.<br />

Sie sehen, ein Besuch der <strong>Salatkirmes</strong> lohnt<br />

sich – gerne an allen Tagen. Ich wünsche Ihnen<br />

unbeschwerte Stunden auf unserem schönen Fest.<br />

Schwalmstadt, im Mai <strong>2017</strong><br />

Stefan Pinhard, Bürgermeister


An der Feuerwache 20<br />

34613 Schwalmstadt<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Fon: 0 66 91 - 94 10 0<br />

Fax: 0 66 91 - 94 10 50<br />

4<br />

www.heidelmann.de<br />

info@heidelmann.de<br />

Liebe Mitbürgerinnen und<br />

Mitbürger, liebe Freunde der<br />

Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>,<br />

es ist so weit und das traditionsreichste<br />

Heimatfest des Rotkäppchenlandes lädt wieder<br />

ein, um zum 289. Mal die Ziegenhainer<br />

<strong>Salatkirmes</strong> zu feiern. Innerhalb von vier Tagen<br />

wird der Alleeplatz und alles rundherum in<br />

einen Ausnahmezustand versetzt. Wir freuen<br />

uns dieses traditionelle Fest mit Besuchern<br />

von Nah und Fern feiern zu können, wozu<br />

ich sie hiermit recht herzlich im Namen der<br />

Ziegenhainer Burschenschaft einladen möchte.<br />

Es ist mir eine Ehre bei der traditionellen<br />

Kirmeseröffunung am Freitag als erste weibliche<br />

Vorsitzende mitwirken zu dürfen. Diese wird<br />

anschließend durch das Abendprogramm<br />

mit den „Jungen Aalbachtalern“ gebührend<br />

gefeiert. Am Samstag geht das Programm mit<br />

dem Ständchenspielen der Burschenschaft<br />

Ziegenhain innerhalb unseres Stadtgebietes<br />

weiter. Der Fischerei-Club Neptun Ziegenhain<br />

veranstaltet erstmals ein Entenrennen auf der<br />

Schwalm. Start um 11.00 Uhr ist am alten<br />

Schwimmbad im Badeweg. Am Nachmittag<br />

findet das Kinderprogramm für die kleinen<br />

und kleinsten Festbesucher in unserem Festzelt<br />

statt. Für die Großen sorgt am Abend die Band<br />

„Mission2Party“, welche im letzten Jahr am<br />

Kirmesmontag zum grandiosen Abschluss<br />

der Kirmes und für ordentliche Stimmung in<br />

unserem Festzelt beitrug. Am Sonntag steht<br />

unser traditioneller Festzug im Mittelpunkt des<br />

Geschehens dem dem Motto „Die Schwalm<br />

– mehr als nur ein Fluss“, wirken zahlreiche<br />

Musikgruppen und Vereine mit, um zu zeigen,<br />

was die Schwalm alles zu bieten hat. Die<br />

anschließende Musikshow im Festzelt sorgt<br />

zunächst für einen Abschluss, bis es am Abend<br />

mit dem Konzerthighlight losgeht. Kommen Sie<br />

mit der PUR-Coverband ins „Abenteuerland“.<br />

Die Burschenschaft Ziegenhain kann als<br />

Mitorganisator der <strong>Salatkirmes</strong> nicht nur auf<br />

eine gelungene Ausrichtung unseres jährlichen<br />

Heimatfestes zurückblicken, sondern auch auf<br />

ein erfolgreiches Vereinsjahr.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

5<br />

Es war ein Besonderes, denn in diesem Jahr<br />

feierte die Burschenschaft Ziegenhain ihr<br />

70-jähriges Jubiläum. Zum einen mit einer<br />

Ausstellung in den Räumlichkeiten der<br />

Kreissparkasse Ziegenhain, zum anderen<br />

mit einem Jubiläumstag mit Frühschoppen<br />

und Familiennachmittag in unserem neu<br />

gestrichenen Vereinsheim. Zu den weiteren<br />

Highlights, die unser Vereinsleben prägten,<br />

zählten unser „5. Rock Over Ziegenhain“<br />

und die „X-Mas Party“ mit den größten<br />

Hits der 90er Jahre.<br />

Abschließend bleibt mir nur noch, Ihnen<br />

einen angenehmen Aufenthalt mit viel Spaß<br />

und Freude auf unserem Festgelände mit den<br />

zahlreichen Attraktionen und kulinarischen<br />

Köstlichkeiten zu wünschen. An dieser Stelle<br />

möchte ich mich noch besonders bei allen<br />

Helferinnen und Helfern für ihren bereits<br />

erbrachten und zukünftigen Beitrag zum<br />

Gelingen unseres gemeinsamen Heimatfestes<br />

recht herzlich bedanken.<br />

Annamaria Ebel<br />

Vorsitzende der Burschenschaft<br />

1946 Ziegenhain e.V.


Ausstellung<br />

„Sprache ohne Worte<br />

- Was drücken Kleidung &<br />

Trachten aus?“<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Festprogramm zur 289. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />

Mittwoch, 14. Juni <strong>2017</strong> Donnerstag, 15. Juni <strong>2017</strong><br />

19.00 Uhr<br />

17.00 Uhr<br />

15. Juni,17.00 Uhr<br />

Vernissage <strong>Salatkirmes</strong>-Ausstellung<br />

„Kirmesausstellung - Sprache ohne Worte<br />

- Was drücken Kleidung & Trachten aus ?“<br />

(bis 13.August)<br />

16. August, 19.00 Uhr<br />

Kunstbetrachtung mit K. Nachtwey:<br />

„Die Sixtinische Kapelle im Vatikan<br />

- Ort des Gebets, der Papstwahl oder<br />

der Kunst?<br />

27. August 11.30 Uhr<br />

Vernissage. „Schätze der Heimat<br />

- Seltenes und Neues aus dem Depot“<br />

(bis 22. Oktober)<br />

03. Sept. 12.00-17.00 Uhr<br />

„Lebendiges Museum“<br />

20. Sept. 19.00 Uhr<br />

Kunstbetrachtung mit K. Nachtwey<br />

„Otto Dix: Das Auge der Welt<br />

- Die Neue Sachlichkeit“<br />

05. Nov. 11.30 Uhr<br />

Ausstellung Willi Schütz<br />

„Geologische Funde der Region“<br />

(bis 03. Dezember)<br />

Weihnachtsmarkt im Museum<br />

15. Dezember * 14.00 - 18.00 Uhr<br />

16. Dezember * 11.00 - 19.00 Uhr<br />

17. Dezember * 11.00 - 18.00 Uhr<br />

Änderungen sind aus vielfältigen Gründen denkbar<br />

und möglich, werden aber in der Presse rechtzeitig<br />

bekannt gemacht!<br />

* Die genauen Zeiten sind der Presse oder der<br />

Homepage des Museums zu entnehmen.<br />

Kirmesansingen auf dem Paradeplatz unter<br />

Mitwirkung des Sängerchores 1832 Ziegenhain<br />

e.V. und des Posaunenchores Ziegenhain<br />

anschl. Tanz mit der Alpentross Band<br />

und einem weiteren Überraschungsgast<br />

Vernissage <strong>Salatkirmes</strong>-Ausstellung „Kirmesausstellung<br />

– Sprache ohne Worte – Was drücken<br />

Kleidung & Trachten aus?“<br />

Museum der Schwalm<br />

Öffnungszeiten:<br />

6<br />

Dienstag bis Sonntag und feiertags<br />

von 14:00 - 17:00 Uhr<br />

7


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Freitag, 16. Juni <strong>2017</strong><br />

ab 19.00 Uhr<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Kirmeseröffnung<br />

Abholung des Bürgermeisters mit Magistrat,<br />

Stadtverordneten, Ortsbeirat, geladenen<br />

Gästen und Kirmesausschuss vom<br />

Rathaus durch die Burschenschaft; Abmarsch<br />

mit dem Blasorchester Schwalmstadt<br />

zum Festzelt. Eröffnung der 289.<br />

<strong>Salatkirmes</strong> durch Bürgermeister Stefan<br />

Pinhard und der Burschenschaftsvorsitzenden<br />

Annamaria Ebel – Hissen der<br />

Kirmesfahne. Tanz und Unterhaltung im<br />

Festzelt mit den Jungen Albachtalern.<br />

8<br />

9


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Samstag, 17. Juni <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

ab 10.00 Uhr<br />

Ständchenspielen innerhalb des Stadtgebietes<br />

ab 11.00 Uhr<br />

Erstes Ziegenhainer Entenrennen auf der<br />

Schwalm. Startplatz am „Alten Schwimmbad“,<br />

Badeweg<br />

ab 14.00 Uhr<br />

Kindernachmittag im Festzelt für unsere<br />

kleinen und kleinsten Festbesucher. Jedes<br />

Kind nimmt an einer Verlosung mit wertvollen<br />

Preisen teil.<br />

10<br />

11


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Samstag, 17. Juni <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

ab 21.00 Uhr<br />

Rockabend mit der Coverband Mission2Party<br />

Die Vollblutmusiker von MISSION:2PARTY können allesamt auf hunderte von Auftritten im<br />

In- und Ausland sowie jede Menge Supports namhafter Künstler wie z.B. Silbermond, Peter<br />

Maffay, Rodgau Monotones, Manfred Mann‘s Earthband, Fiddlers Green, Erste Allgemeine<br />

Verunsicherung u.v.a. zurückblicken und spielten deutschlandweit für bekannte Veranstalter<br />

und Events.<br />

Alle Bandmitglieder waren über viele<br />

Jahre bei beliebten Cover-Formationen<br />

in ganz Deutschland tätig.<br />

Die „Fusion“ der Musiker bei<br />

MISSION:2PARTY verspricht Euch<br />

nun eine neue Dimension<br />

endgeiler Partyabende...<br />

PARTYGARANTIE<br />

12<br />

13


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Sonntag, 18. Juni <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

10.00 Uhr<br />

Ökumenischer Gottesdienst im Festzelt<br />

ab 11.00 Uhr<br />

Platzkonzert des Spielmanns- und Musikzuges<br />

der Freiwilligen Feuerwehr Großropperhausen<br />

am Senioren- und Pflegezentrum<br />

Phönix, Hessenallee<br />

ab 14.00 Uhr<br />

Bunter Festzug<br />

unter dem Motto „Die Schwalm – mehr<br />

als nur ein Fluss“ anschl. Musikshow im<br />

Festzelt<br />

14<br />

15


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Sonntag, 18. Juni <strong>2017</strong><br />

ab 20.00 Uhr<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Kirmes-Highlight, Konzert mit der PUR-Coverband ABENTEUERLAND<br />

ab 19.00 Uhr Support mit FAT-CAT<br />

16<br />

17


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Montag, 19. Juni <strong>2017</strong><br />

10.30 Uhr<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

11.00 - 21.00 Uhr<br />

Feuerwehrübung der Freiwilligen Feuerwehr<br />

Feuerwehrübung am Haus Töpfer,<br />

Gartenstraße 4 a<br />

ab 11.30 Uhr<br />

Abmarsch zum Festzelt. Kommers und<br />

Lattchen der Neubürger, anschließend Tanz<br />

und Unterhaltung mit Blechquadrat<br />

blech.Quadrat<br />

das Original aus dem Rotkäppchenland<br />

2<br />

b<br />

Familientag<br />

Auf den Rummelplatz<br />

bieten alle Fahrgeschäfte<br />

ein abwechslungsreiches<br />

Programm mit familienfreundlichen,<br />

reduzierten Preisen<br />

ab 19.00 Uhr<br />

Die Festwirte wurden gelatcht.<br />

Kirmesausklang mit Thundershot<br />

In einer schweistreibenden Show werden hier die besten Songs der letzten 40 jahre Metal und<br />

Rockgeschichte zelebriert: AC/DC sin city, Bon Jovi, ACCEPT, blink 182, die Ärtzte, die Toten<br />

Hosen, Metallica, Iron Maiden, Motörhead.... +++.......<br />

18<br />

19


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Die Festwirte der <strong>Salatkirmes</strong><br />

Timo und Simone Zimmer – Powerehepaar aus Immichenhain<br />

Vor dem großen Fest hatten wir die Gelegenheit in einer der wenigen ruhigen Minuten<br />

mal mit dem Festwirtsehepaar Timo und Simone Zimmer (Beide 32 Jahre jung) zu sprechen.<br />

Timo Zimmer ist gelernter Veranstaltungskaufmann und hat seinen Beruf von der<br />

Pike auf im Schloss Romrod erlernt. Zusammen mit Ihrer Tochter leben Sie in Ottrau –<br />

Immichenhain.<br />

Timo und Simone, Ihr seid ja nun zum dritten Mal Festwirte der Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>.<br />

Wie gefällt es Euch denn bei uns in Ziegenhain?<br />

Timo und Simone:<br />

Es war damals schon eine besondere Herausforderung für uns. Bei den vielen Veranstaltungen<br />

im Jahr wussten wir nicht wirklich was auf uns zukommt. Mit unternehmerischem<br />

Mut haben wir uns aber der Aufgabe gestellt und es bis heute nicht bereut. Wir sind von<br />

Anfang an gut aufgenommen und akzeptiert worden. Gelattcht wurden wir ja auch gleich<br />

im ersten Jahr. Kurz gesagt, wir freuen uns auch im dritten Jahr auf die <strong>Salatkirmes</strong>.<br />

Wie lange plant Ihr an der <strong>Salatkirmes</strong>? Ist sie aufwendiger zu planen wie die anderen<br />

Feste?<br />

Timo und Simone:<br />

Eigentlich das ganze Jahr. Sobald eine Veranstaltung gelaufen ist, wird geprüft ob alles<br />

geklappt hat, ob bestimmte Dinge zu optimieren sind oder ob wieder noch zusätzliche<br />

Anschaffungen anstehen. Da wir natürlich das ganze Jahr über unterwegs sind, ist der<br />

Planungsprozess fließend. In den letzten Wochen vor der <strong>Salatkirmes</strong> steigt der Arbeitsaufwand<br />

dann bis zur Eröffnung an. Wenn wir jedoch vom Gesamtaufwand reden, ist sie<br />

auch wie andere Veranstaltungen, nur eben größer.<br />

Was habt Ihr an Technik in den letzten Jahren hier verbessert, bzw. erweitert?<br />

Timo:<br />

Na ja, unser Eventservice ist schon recht stark gewachsen. Wir wollen natürlich alles<br />

möglichst optimal anbieten. Da sind schon einige Investitionen notwendig. So haben wir<br />

die Lichtanlage verbessert. Mit dem neuen Eingangsbereich haben wir auch den ersten<br />

Eindruck für die Gäste verbessert. Und natürlich viele technische Erweiterungen im Bereich<br />

Hygiene und Sicherheit, die nicht unbedingt auf den ersten Blick von den Gästen<br />

gesehen werden, mussten auch angeschafft werden.<br />

Simone:<br />

Timo ist Perfektionist. Und das kostet manchmal viel Geld. Für uns als junges Unternehmen<br />

ist das auch immer ein Stück Risiko. Aber ich vertraue ihm da ganz. Und wenn er<br />

dann mal über die Strenge schlägt, dann weiß ich ihn schon zu bremsen.<br />

Wie sieht es mit den Ziegenhainer Gästen aus? Normalerweise fragt man ja immer die<br />

Gäste, ob sie mit dem Wirt zufrieden sind. Heute mal umgekehrt.<br />

Timo und Simone:<br />

Wir sind ja von hier. (Timo kommt aus Immichenhain und Simone aus Zella). Den ein<br />

oder anderen haben wir ja auch schon vorher gekannt. Wir sind zufrieden mit unseren<br />

Ziegenhainer Gästen. Die <strong>Salatkirmes</strong> ist immer noch etwas Besonderes und ein Magnet.<br />

Das merken wir an den Gästen aus den umliegenden Dörfern.<br />

20<br />

21


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Ihr beide seid ja ein eingespieltes Team. Habt Ihr eine klare Aufgabenteilung oder wie<br />

ergänzt Ihr Euch?<br />

Timo und Simone:<br />

Das meiste machen wir zusammen. Ich, Timo bestimme wo es langgeht und Simone hat das<br />

letzte Wort. So einfach ist das bei uns geregelt. Wenn es Arbeit gibt, muss eben jeder ran.<br />

Wenn Ihr euch etwas wünschen könntet(außer gute Umsätze), was wäre das?<br />

Timo und Simone:<br />

Erstmal Wetter nach Wahl. Nicht zu heiß, aber auch keinen Regen. Eben gutes Zeltwetter.<br />

Das können wir ja nicht beeinflussen. Nein im Ernst – Wir wünschen uns ein fröhliches<br />

und harmonisches Fest ohne unangenehme Zwischenfälle. Der Rest kommt dann von<br />

selbst.<br />

Was ist das Geheimnis Eures Erfolgs? Euer kleines Unternehmen wächst ja kontinuierlich<br />

an. Ihr seid bei vielen Festen aktiv und bereichert u.a. ja auch den Schwälmer Weihnachtsmarkt<br />

mit Eurem Feuerzangenbowle Zelt. Kann man Euch auch für kleinere Feste<br />

buchen?<br />

Timo und Simone:<br />

Wir machen fast alles, wenn es sich ums Thema Event handelt. Viele Hochzeiten oder<br />

auch andere Familienfeiern werden von uns komplett organisiert. Dazu haben wir uns<br />

in der letzten Zeit einen großen Bestand an Equipment angeschafft. Das reicht von der<br />

Bierzapfanlage und dem kompletten Ausschankwagen bis hin zum Besteck und Geschirrverleih<br />

für mehrere Hundert Personen. Unsere beiden mobilen Cocktailbars sind der<br />

Renner und ständig vermietet. Hier zur <strong>Salatkirmes</strong> sind wir auch wieder mit der Cocktailbar<br />

vertreten.<br />

Cocktailbar, gutes Stichwort. Anscheinend ist das ja ein großer Trend. Die Trinkgewohnheiten<br />

haben sich ja schon im Laufe der Jahrzehnte geändert. Wie tragt Ihr diesem Wandel<br />

Rechnung?<br />

Timo uns Simone:<br />

Oh ja, heute reicht es nicht mehr ein Fass Bier anzustechen und als alkoholfreies Getränk<br />

Mineralwasser und Cola zu bieten. Die Gäste sind anspruchsvoller geworden. Mixgetränke<br />

und alkoholfreie Alternativen sind sehr gefragt. Auch das Angebot an Wein und<br />

Sekt darf nicht fehlen. Wir müssen ständig das Ohr am Kunden haben um die richtigen<br />

Trendgetränke dann auch anbieten zu können. Mit unserer Getränkekarte können wir<br />

uns durchaus sehen lassen.<br />

Vielen Dank Timo und Simone für Eure Antworten. Wir dürfen Euch nun eine schöne Kirmeszeit,<br />

immer nette und zufriedene Gäste und Mitarbeiter wünschen. Vor allem wünschen<br />

wir Euch, dass Ihr bei all dem Trubel auch mal ein paar Minuten Zeit für Euch und<br />

die kleine Familie habt.<br />

Timo und Simone gelatcht 2015<br />

22<br />

23


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

24<br />

25


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Ortsverein Ziegenhain<br />

Tel. 61 80 + Fax 22 06 33<br />

mail@regine-mueller.de<br />

26<br />

27


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

28<br />

29


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

30<br />

31


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

32<br />

33


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Viel Spaß auf der<br />

289. Ziegenhainer<br />

<strong>Salatkirmes</strong> wünscht<br />

Ihnen Ihre<br />

Landtagsabgeordnete<br />

REGINE MÜLLER<br />

Herzlichen Dank allen ehrenamtlichen<br />

Helferinnen und Helfern, ohne<br />

die unser schönes Heimatfest so<br />

nicht stattfinden könnte.<br />

www.Regine-Mueller.de<br />

Tel. 61 80 + Fax 22 06 33<br />

mail@regine-mueller.de<br />

34<br />

35


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

36<br />

37


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Die Schwalm<br />

…. mehr als nur ein Fluss<br />

von Gerhard Reidt<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Schwalm - Der Fluss<br />

Sie ist ganze 97,1 Kilometer lang und fließt<br />

ausschließlich durch Hessen. Die Schwalm<br />

entspringt im Vogelsberg und mündet bei<br />

Felsberger Stadtteil Rhünda, gegenüber<br />

dem Bergfried der Altenburg in die Eder,<br />

die dann wiederum bei Grifte auf der Gemeindegrenze<br />

von Edermünde und Guxhagen<br />

in die Fulda mündet. Weiter geht<br />

es dann bis Hann. Münden, wo sich die<br />

Fulda mit der Werra trifft und zur Weser<br />

wird. Bei Bremerhaven mündet dann die<br />

Weser in die Nordsee.<br />

So einfach ist die geografische Lage unserer<br />

Schwalm von der Quelle bis zur Mündung<br />

im Schnelldurchlauf erklärt. Das Wasser<br />

der Schwalm landet also in die Nordsee.<br />

Dies ist bei der nächsten Flaschenpost aus<br />

der Schwalm zu beachten.<br />

Der Flussnamen „Schwalm“ ist aus dem<br />

im 8./9. Jahrhundert gebräuchlichen althochdeutschen<br />

Wörtern suualmanaha,<br />

suualmaha und Swalmanaha entstanden<br />

und bedeutet soviel wie wallendes Wasser<br />

oder in anderer Auslegung Dampf - oder<br />

Nebelwasser.<br />

Schwalm - Heimat<br />

Aber unsere Schwalm ist viel mehr als nur<br />

der Fluss. Unsere Schwalm ist Heimat, sie<br />

ist Brauchtum, sie steht für gutes Essen,<br />

unser Schwälmer Bier, die einmalig schöne<br />

Schwälmer Tracht, sie ist Erinnerung an<br />

vergangene Zeiten und vor allem ist sie<br />

eine der schönsten Landschaften Hessens,<br />

ach was…. sie ist mit ihrer Vielfalt eine der<br />

schönsten Landschaften Deutschlands.<br />

Nur was genau ist dann die Schwalm?<br />

Vielfach hört man im Gespräch mit echten<br />

Schwälmern die Aussage: „Wir sind doch<br />

in der Schwalm.“ Oftmals ist diese Aussage<br />

im Unterton negativ gemeint.<br />

Wir Schwälmer sollten diese Aussage jedoch<br />

vielmehr positiv belegen und selbstbewusst<br />

zu unserer Heimat stehen.<br />

Für die meisten Einheimischen beginnt die<br />

Landschaft der Schwalm hinter Alsfeld,<br />

nördlich von Heidelbach, wenn sie den<br />

Vogelsberg verlässt. Der Verlauf von der<br />

Quelle im Vogelsberg, wo sie als kaum<br />

wahrnehmbares Rinnsal am nördlichen<br />

Rand des hessischen Mittelgebirges, etwas<br />

200 Meter südöstlich der Kreisstraße<br />

K 130 zwischen den Orten Meiches und<br />

Köddingen entspringt und der Mündung in<br />

die Eder ab Neuental gehört natürlich auch<br />

zur Schwalm. Wir konzentrieren uns in unserer<br />

kleinen Darstellung jedoch auf den<br />

Kernbereich. Eben den Bereich, wo sich<br />

die Menschen auch „Schwälmer“ nennen.<br />

Natürlich gibt es auch hier sehr viele<br />

Meinungen was ein echter Schwälmer ist.<br />

Sind nun Neukircher Bürger Schwälmer<br />

oder Heckenschwälmer? Sind Ziegenhainer<br />

oder Treysaer überhaupt Schwälmer?<br />

Die können ja nicht mal richtig platt. In<br />

der Tat war und ist es so, dass man in den<br />

Dörfern Schwälmer Platt spricht, aber<br />

in Ziegenhain und Treysa das Platt zwar<br />

verstanden, aber nicht gesprochen wird.<br />

Klingt komisch, ist aber wirklich so,….<br />

auch heute noch.<br />

38<br />

39


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

40<br />

Schwalm – Orte und Geschichte<br />

Als Tor zur Schwalm gilt Schrecksbach.<br />

Im Jahre 1140 ging der zu diesem Zeitpunkt<br />

erstmals urkundlich erwähnte Ort<br />

Schrecksbach in den Besitz des Klosters<br />

Fulda über. Im 14. Jahrhundert wurde im<br />

Ort ein fuldischer Zehnthof eingerichtet;<br />

dort residierte ein Decimator, der die Güter<br />

bewirtschaftete und eine Vorratshaltung<br />

für durchreisende höhere Bedienstete<br />

betrieb. Zwischen 1307 und 1447 fiel der<br />

Ort schrittweise an die Grafen von Ziegenhain,<br />

die ihre Stellung als Vögte der<br />

Abtei Fulda erfolgreich zur Erweiterung<br />

ihres eigenen Besitzes nutzten. Nach dem<br />

Erlöschen des Ziegenhainer Grafengeschlechts<br />

im Jahre 1450 mit Johann II. fiel<br />

die gesamte Grafschaft an Landgraf Ludwig<br />

I. von Hessen.<br />

1526 wurde Schrecksbach mit der Einführung<br />

der Reformation in der Landgrafschaft<br />

Hessen protestantisch. Als erster<br />

lutherischer Pfarrer nahm 1568 Diedrich<br />

Helm (in anderer Schreibweise auch Hell)<br />

seine Arbeit auf. Da Schrecksbach bei der<br />

Teilung der Landgrafschaft Hessen im Jahre<br />

1567 südlicher Grenzort der Landgrafschaft<br />

Hessen-Kassel gegenüber der Landgrafschaft<br />

Hessen-Marburg geworden war,<br />

wurde der Ort in den Folgejahren durch<br />

Verteidigungsanlagen und durch unterirdische<br />

Gänge miteinander verbundene<br />

burgartige Adelssitze befestigt. Als Lehnsmannen<br />

der Landgrafen von Hessen-Kassel<br />

hatten verschiedene Adelsgeschlechter<br />

Burgsitze, befestigte Häuser, im Ort und<br />

die damit verbundene Verpflichtung, den<br />

Ort militärisch zu schützen. Von den einst<br />

sechs bekannten Burgsitzen im Ort – Altes<br />

Burghaus, Hattenbachscher Burgsitz,<br />

Schleierscher Burgsitz, Schwertzellscher<br />

Burgsitz sowie je ein weiterer derer von<br />

Langenstein und von Hattenbach sind<br />

heute nur noch zwei in Teilen erhalten,<br />

das von den Herren von Langenstein genannt<br />

Gonzenrod erbaute Alte Burghaus<br />

(heute als Restaurant genutzt) und der<br />

Schwerzellsche Burgsitz (Mauerreste heute<br />

in das Gemeindezentrum integriert).<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

41<br />

Im Dreißigjährigen Krieg wurde Schrecksbach<br />

am Weihnachtstag 1635 von kroatische<br />

Reitern geplündert und weitgehend<br />

niedergebrannt. Eine Anzahl der Einwohner<br />

soll sich in die Gänge zwischen den<br />

Kellern zweier Burgsitze gerettet haben,<br />

andere flohen in die Gruft unter der Kirche,<br />

heißt es in alten Überlieferungen. Ein<br />

zweites Mal wurde das Ortsgebiet am 14.<br />

November 1640, am Tage vor dem Gefecht<br />

am Riebelsdorfer Berg, heimgesucht, als<br />

kaiserliche Truppen des Generals Hans Rudolf<br />

von Breda die Siedlungen der Umgebung<br />

niederbrannten.<br />

Das Tunnelsystem, wenn es ein solches<br />

gab, ist seit Generationen nicht mehr begehbar,<br />

aber im Keller des Alten Burghauses<br />

sind noch immer die Eingänge von<br />

mindestens drei Gängen (oder weiteren<br />

Kellergewölben) sichtbar, eingefasst mit<br />

schweren Sandsteinblöcken und ausgemauert<br />

mit Feldsteinen.<br />

Symbol für die Landschaft der Schwalm ist<br />

der Schönberg bei Röllshausen. Wenn man<br />

als Schwälmer von einer langen Reise die<br />

Autobahn bei Alsfeld verlässt und in Richtung<br />

Ziegenhain fährt, erblickt man kurz<br />

hinter Schrecksbach die Kapelle Schönberg,<br />

die im Jahr 1030 als Schenkung des<br />

Klosters Fulda erstmals urkundlich erwähnt<br />

wird. Aufgrund der Lage Schönbergs an der<br />

alten Fernhandelsstraße Durch die langen<br />

Hessen war die Kapelle bis zur Reformation<br />

ein vielbesuchtes Wallfahrtsziel. Die<br />

Tradition, zu Christi Himmelfahrt auf den<br />

Schönberg zu wandern, hat sich im protestantischen<br />

Umfeld bis heute erhalten. Die<br />

Kirche ist von einem alten Friedhof umgeben,<br />

dessen Grabsteine von der Kunstfertigkeit<br />

örtlicher Steinmetze des 16. bis 19.<br />

Jahrhunderts zeugen.<br />

Vorbei an Salmshausen, führt der Verlauf<br />

der Schwalm in den Kernbereich der<br />

gleichnamigen Landschaft nach Zella und<br />

Loshausen, zwei Ortsteile der Gemeinde<br />

Willingshausen. Beide Orte haben, wie<br />

alle entlang des Flusses, eine sehr lange<br />

Geschichte.


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

42<br />

Die Geschichte Zellas geht bis ins Jahr 1224<br />

zurück. Der Name wird von Cella, einer<br />

mönchischen Ansiedlung, aus der Höfe und<br />

Dörfer wurden, abgeleitet. Auch Zella wurde<br />

im Dreißigjährigen Krieg, am Vorabend<br />

des Gefechts am Riebelsdorfer Berg, dem<br />

14. November 1640, ebenso wie Niedergrenzebach,<br />

Steina, Leimbach, Loshausen,<br />

Ransbach und Salmshausen, von kaiserlichen<br />

Truppen des Generals Hans Rudolf<br />

von Breda vollständig niedergebrannt.<br />

Die Schwalm bei Zella<br />

Heute geht alles viel friedlicher zu in den<br />

Orten. Sehr traditionsverbunden feiert man<br />

in Zella auch die Kirmes. Mit einem großen<br />

Bierwagen mit Pferden fahren die Burschen,<br />

in Tracht gekleidet, am Freitag durch die<br />

Schwalm und laden zur Kirmes ein. Jährlich<br />

ein großes Spektakel ist dann das Brühtrogrennen<br />

am Sonntag auf der Schwalm.<br />

Loshausens Geschichte beginnt im Jahr 1106<br />

unter dem Namen Lazhusun. Loshausen<br />

besitzt seit 1669 ein Schloss mit wunderschönem<br />

Schlosspark. Das alte Renaissanceschloss<br />

wurde 1891 abgerissen und durch<br />

das heutige Schloss ersetzt. Die Schwalm<br />

fließt direkt durch den Schlosspark. Der<br />

Schlosspark ist mittlerweile zu einem überregional<br />

bekannten kulturellen Treffpunkt<br />

geworden. Im Juli treffen sich in Loshausen<br />

Tausende Hippies um ausgelassen und entspannt<br />

zu feiern. Begleitet wird das Treffen<br />

von vielen Konzerten und musikalischen<br />

Workshops. In Loshausen herrscht zu der<br />

Zeit dann Ausnahmezustand und die Wiesen<br />

zwischen Zella und Loshausen verwandeln<br />

sich in eine riesige Zeltstadt, in der dann Tag<br />

und Nacht gefeiert wird.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

43<br />

Natürlich finden übers Jahr verteilt auch<br />

viele weitere größere und kleinere Feste<br />

dort statt. Die Loshäuser Kirmes sowie<br />

Rock im Park sind weitere Höhepunkte im<br />

Jahr. Beschaulicher geht es bei den Lagerfeuerkonzerten<br />

zu. An zwei Donnerstagen<br />

im Monat treten auf der kleinen Bühne<br />

direkt am Schloss bekannte und weniger<br />

bekannte Künstler am Lagerfeuer auf.<br />

So wie fast alle Orte entlang der Schwalm,<br />

spielt die Tradition eine große Rolle auch<br />

in Loshausen. Eine der größten und aktivsten<br />

Trachten- und Brauchtumsgruppen<br />

kommt aus diesem Ortsteil der Gemeinde<br />

Willingshausen. Zur <strong>Salatkirmes</strong> stellt<br />

Loshausen auch immer den Schwälmer<br />

Brautzug. Natürlich darf nicht unerwähnt<br />

bleiben, dass zur <strong>Salatkirmes</strong> alle Trachtenvereine<br />

ihre besten Kleidungsstücke<br />

auf dem Schrank holen und zum großen<br />

Festzug präsentieren. In kaum einer Region<br />

gibt es eine solche Trachtenvielfalt wie<br />

hier in der Schwalm.<br />

Seit vielen Jahren haben sich wieder Störche<br />

angesiedelt. War es erst nur das Storchenpaar<br />

Alex und Alexa auf dem Schornstein<br />

der Molkerei in Loshausen, so finden sich<br />

mittlerweile einige Storchennester in der<br />

Schwalm. Der Hauptbereich ist aber auch<br />

hier Loshausen. Im Bereich der Schwalm an<br />

der „Schwarzen Brücke“ gibt es sogar einen<br />

Storchenkamera. Dort kann man Brut und<br />

Aufzucht der jungen Störche bis zur Abreise<br />

Tag und Nacht live verfolgen.<br />

Durch eine flache Wiesenlandschaft verlässt<br />

die Schwalm nun Loshausen und<br />

erreicht Ziegenhain. Entstanden im 11.<br />

Jahrhundert als Sicherung eines Übergangs<br />

über die Schwalm, wurden die Grafen von<br />

Cigenhagen im Jahr 1144 erstmals urkundlich<br />

erwähnt. 1275 erhielt Ziegenhain das<br />

Stadtrecht.<br />

Nach dem Tod von Johann II., dem letzten<br />

Grafen von Ziegenhain, im Jahre 1450 fiel<br />

die Grafschaft und mit ihr die Stadt Ziegenhain<br />

an die Landgrafschaft Hessen. Graf<br />

von Ziegenhain ist noch heute Bestandteil<br />

der Titulatur im hessischen Fürstenhaus.


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Landgraf Ludwig II. (der Freimütige) von<br />

Hessen ließ die Burg in Ziegenhain 1470<br />

zu einem Schloss umbauen. Sein Enkel Philipp<br />

I. ließ sie von 1537 bis 1548 zu einer<br />

Wasserfestung ausbauen, und diese galt bis<br />

1807 als hessische Hauptfestung. Östlich<br />

des befestigten Stadtbezirks entstand die<br />

Vorstadt Weichaus, die gegen Ende des 16.<br />

Jahrhunderts bereits nach Anzahl der Haushaltungen<br />

größer als Ziegenhain war. Die<br />

beiden Stadtteile wuchsen durch weitere<br />

Bebauung im Laufe der Jahre zusammen.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Schwalm - Weltgeschichte<br />

Im Jahre 1538 trat in Ziegenhain auf Anregung<br />

des Straßburger Reformators Martin<br />

Bucer eine Versammlung zusammen, die<br />

1539 die sogenannte Ziegenhainer Zuchtund<br />

Ältestenordnung beschloss. Mit dieser<br />

Kirchenzuchtordnung wurde die Konfirmation<br />

und das Amt des Kirchenvorstehers<br />

in der Landgrafschaft Hessen eingeführt.<br />

Heute gilt Ziegenhain als „Wiege der Konfirmation“.<br />

In allen protestantischen Ländern<br />

wird sie weltweit gefeiert. So hat Ziegenhain<br />

Weltgeschichte geschrieben.<br />

Die Schwalm zwischen Ziegenhain & Treysa<br />

Mit dem Stadtteil Treysa kommen wir zum<br />

zweiten großen Ort im Kernbereich der<br />

Schwalm Im 8. Jahrhundert war Treise im<br />

Besitz der Abtei Hersfeld. Die Grafen von<br />

Ziegenhain, als Vögte der Abtei, brachten<br />

Treysa im Jahr 1186 in ihren Besitz und befestigten<br />

den Ort. Das Wahrzeichen Treysas,<br />

die Martinskirche (heute Totenkirche), wurde<br />

1230 gebaut. Treysa erhielt die Stadtrechte<br />

zwischen 1229 und 1270. Nach dem Tod<br />

des letzten Grafen von Ziegenhain, Johann<br />

II., 1450 fiel Treysa mit der gesamten Grafschaft<br />

an die Landgrafschaft Hessen.<br />

Im August 1945 fanden in Treysa die Verhandlungen<br />

zur Gründung der Evangelischen<br />

Kirche in Deutschland (EKD) statt („Kirchenkonferenz<br />

von Treysa“). Damit wurde ein Zusammenschluss<br />

der lutherischen, reformierten<br />

und unierten Landeskirchen vollzogen. Zwei<br />

weitere Kirchenversammlungen der EKD im<br />

Mai 1946 und im Juni 1947 versuchten, das<br />

Gespräch über unterschiedliche Auffassungen<br />

zum Abendmahl in Gang zu bringen und<br />

befassten sich mit der Entnazifizierung. Am<br />

31. Dezember 1970 wurde Treysa in die neue<br />

Stadt Schwalmstadt eingegliedert.<br />

Ein zweites Mal schrieb Ziegenhain Weltgeschichte<br />

als Landgraf Friedrich II. von<br />

Hessen-Kassel einem Vertrag mit dem<br />

britischen König schloss, nachdem dieser<br />

12.000 hessische Soldaten für 30 Taler<br />

Kopfgeld „mietete“. Sie mussten für ihn<br />

im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg<br />

kämpfen. In Ziegenhain wurden diese Soldaten<br />

rekrutiert und über Karlshafen nach<br />

Amerika gebracht. Einige Szenen des Dreiteilers<br />

„Der Winter der ein Sommer war“<br />

wurden im Jahr 1976 am Originalschauplatz<br />

in Ziegenhain gedreht. Der Roman<br />

von Sandra Paretti befasste sich in einer<br />

fiktiven Geschichte mit dem Thema der<br />

„Subsidiensoldaten“ und verwende dazu<br />

den historischen Hintergrund.<br />

Im Jahr 1728 lud Landgraf Karl die Schwälmer<br />

Bauern nach Ziegenhain zu einem<br />

Kartoffel- und Salatessen ein, um sie vom<br />

Kartoffelanbau zu überzeugen. Zur Erinnerung<br />

daran findet seither am zweiten Wochenende<br />

nach Pfingsten die Ziegenhainer<br />

<strong>Salatkirmes</strong> statt. Die Kirmes hat sich seit<br />

Beginn sehr gewandelt, jedoch kommen<br />

durch die Idee des Landgrafen immer noch<br />

die Menschen der Region zusammen und<br />

feiern gemeinsam ein fröhliches Fest.<br />

Während der Zeit des napoleonischen<br />

Königreichs Westphalen (1807–1813) war<br />

Ziegenhain Hauptort des Kantons Ziegenhain<br />

und Sitz des dortigen Friedensgerichts.<br />

1821 wurde Ziegenhain Kreisstadt<br />

des gleichnamigen Kreises. Bis 1943 bestand<br />

das Amtsgericht Ziegenhain.<br />

44<br />

45


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

46<br />

1939 entstand das Stammlager IX A, das<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg als Durchgangslager<br />

für Displaced Persons diente<br />

und auf dessen Areal 1951 die Ortschaft<br />

Trutzhain angelegt wurde. Der berühmteste<br />

Gefangene dieses Lagers war der<br />

spätere französische Staatspräsident Francois<br />

Mitterand. Er war Redakteur der Lagerzeitung<br />

und Dozent an der Lageruniversität.<br />

Bis zu 11.000 Gefangene waren<br />

zeitweise im Stalag untergebracht. Heute<br />

befindet sich im Ort eine Gedenkstätte<br />

und ein sehr sehenswertes Museum zur<br />

Geschichte des Lagers.<br />

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen in<br />

den 1970er Jahren wurden die beiden<br />

Städte Treysa und Ziegenhain mit umliegenden<br />

Dörfern am 31. Dezember 1970<br />

zur Stadt Schwalmstadt zusammengelegt.<br />

Schwalmstadt übernahm somit von Ziegenhain<br />

die Funktion der Kreisstadt, verlor<br />

diese aber an Homberg, als die Landkreise<br />

Ziegenhain, Melsungen und Fritzlar-Homberg<br />

am 1. Januar 1974 zum Schwalm-<br />

Eder-Kreis zusammengelegt wurden.<br />

Schwalm – Das Hochwasser<br />

Seit dem Ausbau der Wasserfestung Ziegenhain<br />

im 16. Jahrhundert speisten Neue<br />

- und Alte Schwalm das Wassergrabensystem<br />

der Festung. In der Zeit des Landgrafen<br />

Wilhelm IV. zwischen 1574 und 1576<br />

gab es bereits Bestrebungen zum Bau<br />

eines Wasserweges zwischen Kassel und<br />

Ziegenhain, die auch die Schiffbarmachung<br />

der Schwalm zum Gegenstand hatten.<br />

Zwei Risse aus dieser Zeit sind noch<br />

im Staatsarchiv Marburg erhalten. Die<br />

Schwalm war Bestandteil des von Landgraf<br />

Karl um 1710 geplanten Rhein-Weser-Kanals.<br />

Ein kleines Stück (21 km von<br />

insgesamt ca.195 km) von diesem Projekt<br />

wurde zwischen Karlshafen und Hümme<br />

in den Jahren 1715 bis 1730 verwirklicht<br />

und ist heute noch z. T. sichtbar. Es sollte<br />

eine schiffbare Verbindung zwischen Weser<br />

und Rhein hergestellt werden. Nach<br />

dem Tod Landgraf Karls am 23.März 1730<br />

wurde das Projekt eingestellt.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

47<br />

Bevor die Edertalsperre, von 1908 - 1914,<br />

erbaut wurde, wurden auch im Bereich der<br />

Schwalmpforte Untersuchungen angestellt,<br />

ob hier eine Sperrmauer errichtet werden<br />

könne? Dies wurde aber dann aufgrund der<br />

günstigeren geologischen Voraussetzungen,<br />

vom preußischen Staat, zugunsten des<br />

Edertals bei Hemfurt entschieden.<br />

Die Schwalm hat ein Einzugsgebiet von<br />

ca. 1.300 km². Ihr Gefälle ist sehr gering,<br />

durchschnittlich nur 60 cm - 1,30 m auf<br />

1.000 Meter. In früheren Jahren führte dieser<br />

Umstand zu häufigen Überschwemmungen.<br />

Eine Anekdote aus der Region<br />

der Schwalm sagte: „Wenn im Juni/Juli ein<br />

Hochwasser hereinbrach dann kostete es<br />

den Schwälmer Bauern alle sieben Jahre<br />

eine volle Heuernte. Die Frühjahrsüberschwemmungen<br />

fanden jedoch seinen<br />

Beifall, weil sie seine Wiesenflur mit fettem<br />

Schlamm beschenkten.“<br />

Die Hochwasser gehören der Vergangenheit<br />

an, da man in den Jahren 1965 bis<br />

1968 bei Heidelbach ein Hochwasserrückhaltebecken<br />

mit einem Stauraum von 5,6<br />

Millonen Kubikmetern Inhalt und zwischen<br />

Ziegenhain und Treysa von 1967 bis 1972<br />

ein Rückhaltebecken mit einem Fassungsvermögen<br />

von 8 Millionen Kubikmeter geschaffen<br />

hat. Zudem wurde an der Antrift,<br />

einem Nebenfluss der Schwalm, ein weiteres<br />

Rückhaltebecken mit einem Volumen<br />

von 2,1 Millionen Kubikmetern geschaffen.<br />

Hinter Treysa und Rommershausen verlässt<br />

der Fluss Schwalm die gleichnamige Region<br />

Richtung Bad Zwesten bis zur Mündung<br />

in die Eder bei Felsberg.<br />

Die Schwalm bei Edermünde


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

48<br />

49


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Hier erzählt Otti Schwalm (91)<br />

Ich heiße so wie unsere Region –<br />

und das seit 1951<br />

Ja, sie ist wirklich 91 Jahre alt. Und, nein,<br />

man merkt es ihr nicht an. Otti Schwalm führt<br />

zur Begrüßung erst mal ihren neuen, digitalen<br />

Bilderrahmen vor. „Hier“, sagt sie, „Blumen<br />

aus meinem Garten. Die Bilder habe<br />

ich letztens selber gemacht. Meine Enkelin<br />

Anna Lena hat mir ein Handy geschenkt und<br />

drei Nummern einprogrammiert – für den<br />

Notfall. Ich finde aber vor allem die Kamera<br />

interessant.“ Natürlich hortet Otti nicht<br />

nur Fotos aus dem eigenen Garten. Sie hat<br />

über die Jahre einen kleinen historischen<br />

Goldschatz angesammelt, Zeitungsberichte<br />

über Ziegenhain, Fotos in Schwarz-Weiß<br />

aus einer Zeit, in der Autos in den Straßen<br />

der Schwalm die Ausnahme und Pferde und<br />

Kühe die Regel waren, Kirchenbriefe, Auszeichnungen<br />

und <strong>Festschrift</strong>en. Den größten<br />

Schatz hat Otti Schwalm aber im Kopf: Sie ist<br />

das Ziegenhainer Gedächtnis. Hier erzählt<br />

sie, wie sie 1951 ihren Nachnamen von Haner<br />

zu Schwalm gewechselt hat und wie zu<br />

dieser Zeit <strong>Salatkirmes</strong> gefeiert wurde.<br />

Die Geschichte könnte am 28. April 1951<br />

beginnen, dem Hochzeitstag von Otti Haner<br />

und ihrem Karl Schwalm. Wir starten ein paar<br />

Jahre früher, auf der Schulbank in der alten<br />

Volksschule an der Landgraf-Philipp-Straße,<br />

errichtet in den Jahren von 1842 bis 1846.<br />

Einhundert Jahre lang gingen Ziegenhainer<br />

Kinder dort zur Schule, es gab vier Lehrer,<br />

vier Klassen mit je zwei Jahrgängen und 200<br />

bis 250 Schüler. Von 1932 bis 1940 gehörten<br />

Otti und Karl dazu, lernten acht Jahre<br />

zusammen Rechnen und Schreiben. Und sahen<br />

sich auch nach der Schule. „Es gab ein<br />

Kino im Rosengarten, mittwochs, samstags<br />

und sonntags wurden dort Filme gezeigt“,<br />

sagt Otti. Aber viel war damals nicht los in<br />

Ziegenhain, der Krieg. „Wir hatten schlechte<br />

Zeiten.“ Nach der Schule begann Karl eine<br />

Ausbildung zum Verwaltungsangestellten<br />

beim Kreis Ziegenhain. Mit 14 Jahren! Dass<br />

er mal beim Kreis anfangen würde, war eigentlich<br />

klar: Sein Vater Heinrich, geboren<br />

1899, arbeitete als Chauffeur beim Kreis Ziegenhain,<br />

hat die Dienst-Karossen von vier<br />

Landräten gefahren, 40 Jahre lang, von 1924<br />

bis 1964. Die Familie Schwalm wohnte damals<br />

sogar ganz nah beim Arbeitsmaterial,<br />

über den Garagen der Dienstwagen am Großen<br />

Wallgraben.<br />

Zurück zu Otti. Sie hieß damals noch Haner<br />

mit Nachnamen, wohnte in der Wiederholdstraße,<br />

wo ihr Vater eine Klempnerei betrieb.<br />

1940, nach dem Ende der Schulzeit, stand<br />

für die Mädchen damals das obligatorische<br />

Pflichtjahr an. Die beiden Optionen: Entweder<br />

in einer kinderreichen Familie arbeiten<br />

oder in der Landwirtschaft. Otti schwante<br />

schon Schlimmes: „Meine Mutter kam ja aus<br />

Thüringen, sie hatte viele Kontakte zur dortigen<br />

Verwandtschaft. Eine Cousine von mir<br />

hatte drei kleine Kinder, dort hätte ich mein<br />

Pflichtjahr machen können. Aber das konnte<br />

ich nicht machen, war ja noch nie von zu<br />

Hause weg.“ So ergab es sich, dass Otti Ihren<br />

Dienst bei der Familie des Gasthauses<br />

und Fleischerei Adolf Auffahrt, und zwar in<br />

dem Haus in dem jetzt die Fleischerei Bechtel<br />

ansässig ist. Zwei Jahre ist sie geblieben,<br />

Landrat Wilhelm Wisch erkannte das als<br />

Pflichtjahr an.<br />

50<br />

51


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong> 289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Aber wir wollten ja über den 28. April 1951<br />

reden. Die Hochzeit. Morgens ging es für<br />

Otti Haner und Karl Schwalm aufs Standesamt<br />

im Ziegenhainer Rathaus, der Standesbeamte<br />

hieß Herr Aey. Nachmittags schon<br />

stand die kirchliche Trauung in der Schlosskirche<br />

an, Pfarrer Adamek traute das junge<br />

Paar. Und Otti zeigt das Foto, sie im weißen<br />

Kleid mit weißen Tulpen, Karl im schwarzen<br />

Anzug, mit weißen Handschuhen und Zylinder<br />

in der linken Hand, Friseurin Helene<br />

Rausch läuft hinterher, hält die Schleppe. Von<br />

der Schlosskirche ging es erst zu Foto Odyk<br />

und dann zu Haners in die Wiederholdstraße,<br />

Feier mit Verwandten und Nachbarn. Um<br />

alle unterbringen zu können, hatten sie sogar<br />

die Küche ausgeräumt. „An ein Lokal und<br />

eine große Feier war gar nicht zu denken“,<br />

sagt Otti, „es waren ja die kargen Nachkriegsjahre.“<br />

Also kochte man das Essen selber.<br />

Und da gab es ja noch das Haus im Eichendorffweg.<br />

„Schwalms hatten 1950 angefangen<br />

zu bauen, als wir geheiratet haben,<br />

war das alles ja noch gar nicht fertig.“ Und<br />

so wohnte Otti Schwalm, geborene Haner,<br />

noch vier Monate bei ihren Eltern. Am 18.<br />

August 1951 endlich der Umzug in die eigenen<br />

vier Wände. Und zwar mit Kinderwagen<br />

und dem kleinen Sohn Karl-Heinrich darin.<br />

Otti lächelt: „Wir mussten heiraten.“ Aber<br />

den Kinderwagen von damals, den hat sie<br />

noch, der steht im Schuppen hinterm Haus.<br />

Zwischen Hochzeit und Einzug war <strong>Salatkirmes</strong>.<br />

Otti weiß noch ganz genau, wie die<br />

Ziegenhainer das Fest zu jener Zeit zelebriert<br />

haben. Natürlich wurde die <strong>Salatkirmes</strong><br />

1951 auch wieder zwei Wochen nach<br />

Pfingsten gefeiert, Kirmesfreitag war demnach<br />

der 25. Mai. Kulturhalle, Grundschule<br />

und Kindergarten am Alleeplatz gab es zu<br />

jener Zeit noch nicht, der Festplatz reichte<br />

bis dahin, wo heute die Absperrungen sind.<br />

Der Tanzboden lag mitten auf der Allee, die<br />

Kapelle Lange aus der Obergasse spielte auf<br />

einem alten Leiterwagen unter Linden Musik,<br />

der ganze Boden war ziemlich staubig.<br />

„Man musste sich jeden Abend die Füße<br />

waschen“, sagt Otti und lacht. Es gab Buden<br />

beiderseits der heutigen Landgraf-Philipp-<br />

Straße, von der Sparkasse bis zu Bechsteins<br />

kleinem Haus. In dem, erinnert sich Otti,<br />

wurden während der <strong>Salatkirmes</strong> Fischbrötchen<br />

verkauft. Es gab ein Pferdekarussell<br />

von Bierhenkels aus Neukirchen, und an<br />

Winters Schießbude kann sie sich erinnern.<br />

„Da habe ich mein ganzes Kirmesgeld ausgegeben.<br />

Am Montag habe ich denen die<br />

Blumen wieder hingebracht und gesagt: Ich<br />

wollte doch nur schießen!“<br />

Otti heißt jetzt seit 66 Jahren so wie das<br />

Land, aus dem sie nie wegwollte. Schwalm.<br />

Aber eigentlich hatte sie schon als Kind Bezug<br />

zur Schwalm, also in flüssiger Form.<br />

Gleich hinter ihrem Elternhaus verläuft der<br />

Fluss, der unserer Heimat den Namen gibt,<br />

„Alt und Jung, Groß und Klein haben darin<br />

gebadet, die Jungs haben selbst einen Steg<br />

gebaut, um besser rein und wieder raus zu<br />

kommen.“ Ende August 1932 wurde das<br />

Ziegenhainer Schwimmbad an der Schwalm<br />

eingeweiht, eine große Attraktion. Auch<br />

für Ottis Cousine Lotte Vogel aus Westfalen.<br />

Die kam in den Sommerferien immer<br />

zur Oma zu Besuch und wollte täglich ins<br />

Schwimmbad. Otti fühlte sich an Land aber<br />

viel wohler. „Lotte war eine richtige Wasserratte<br />

und wollte mir das Schwimmen beibringen.<br />

Dabei musste ich einmal Wasser<br />

schlucken und von da an nicht mehr mit<br />

hin. Dennoch hatten wir immer eine schöne<br />

Zeit zusammen“.<br />

52<br />

53


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Wir sind doch in der Schwalm… und hier ist richtig was los.<br />

Mit dem Angebot einer Großstadt können<br />

und wollen wir Schwälmer uns nicht messen.<br />

Aber, dass hier nichts los ist, das kann<br />

niemand behaupten. Übers Jahr hin bietet<br />

die Schwalm viele große und kleine Veranstaltungen<br />

oder Events, wie man heutzutage<br />

sagt. Wir wollen ein paar davon hier vorstellen.<br />

Die Vorstellung erhebt keinen Anspruch<br />

auf Vollständigkeit, soll aber zeigen, dass<br />

man durchaus weiß, wie man Feste feiert,<br />

sich sportlich betätigt oder einfach auch die<br />

Landschaft per Rad oder zu Fuß genießt.<br />

Ziegenhain – <strong>Salatkirmes</strong> 16. – 19. 6. <strong>2017</strong><br />

Über die <strong>Salatkirmes</strong> muss an dieser Stelle<br />

nichts geschrieben werden. Schließlich sind<br />

Sie Gast unseres großen Volksfestes und halten<br />

die diesjährige <strong>Festschrift</strong> in den Händen.<br />

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und<br />

einen angenehmen Aufenthalt bei der 289.<br />

Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>. Wir möchten aber<br />

nicht versäumen, Ihnen die vielfältigen Veranstaltungen<br />

unserer Schwalm vorzustellen.<br />

Treysa – Fest der Kulturen – 24. 6. <strong>2017</strong><br />

Ein neues Kulturfest für Schwalmstadt! Erstmalig<br />

wird in Treysa an der Totenkirche ein<br />

ganztägiges „Fest der Kulturen“ stattfinden,<br />

das von einer besonderen Kooperation der<br />

örtlichen Kulturschaffenden getragen wird.<br />

Schwalmstadt, als Wohnort von Menschen<br />

aus über 80 verschiedenen Nationen, wird<br />

dann auch zu einem Ort der Begegnung für<br />

ein internationales Publikum.<br />

von Gerhard Reidt<br />

54<br />

Koordiniert von der Stadt Schwalmstadt,<br />

bereiten die „Altstadtfreunde Treysa“, der<br />

„Arbeitskreis für Toleranz und Menschenwürde“,<br />

die Evangelische Kirchengemeinde<br />

„Franz von Roques in Schwalmstadt“, der<br />

Kulturverein „Kultur-vor-Ort“, der „Partnerschaftsverein<br />

Schwalmstadt“, die „Pepperland-Group“<br />

und die „Stadtjugendpflege<br />

Schwalmstadt“ eine große Bühne für internationale<br />

Künstler vor. Beginnen wird das<br />

Fest am frühen Samstagnachmittag und es<br />

endet gegen Mitternacht. Neben Tanz- und<br />

Musikgruppen, die an unterschiedlichen<br />

Plätzen auf dem Festivalgelände auftreten,<br />

werden auch Programmpunkte in Kellern<br />

der Altstadt dargeboten. Das „Fest der Kulturen“<br />

umfasst auch ein Kinderprogramm. Die<br />

Gäste erwartet außerdem ein breites kulinarisches<br />

Angebot. Der Eintritt ist frei.<br />

Auf der Hauptbühne an der Totenkirche treten<br />

u.a. auf:<br />

Hamid Baroudi (Kassel) aus Algerien, mit<br />

Worldmusic, inspiriert durch Flamenco,<br />

Blues und Jazz-House<br />

Mil Santos (Berlin) aus Kolumbien, Singer,<br />

Songwriter und Globetrotter mit lyrischen<br />

Texten und Salsa-Traditionen<br />

Absinto-Orkestra (Mainz) mit Balkanbeat,<br />

inspiriert von den mitreißenden Rhythmen<br />

osteuropäischer Hochzeitskapellen<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Zella – Brühtrogrennen zur Kirmes<br />

25. 8. – 28. 8. <strong>2017</strong><br />

Sie ist schon etwas Besonderes, die Kirmes<br />

in Zella. Beginnend mit der Fahrt des Bierwagens<br />

durch die Schwälmer Nachbardörfer<br />

hat die „Zellsche Kermes“ schon einen außergewöhnlich<br />

guten Ruf.<br />

Sehr großer Beliebtheit erfreut sich seit Jahren<br />

das Brühtrogrennen der Burschenschaft<br />

Zella zur Kirmes. Teilnehmen können Teams<br />

mit jeweils 2 Personen. Gestartet wird in der<br />

Nähe des Sportplatzes. Das Rennen finden<br />

natürlich auf der Schwalm auf einem vorher<br />

festgelegten Parcours mit Hindernissen statt.<br />

Viele Zuschauer säumen bei diesem Spektakel<br />

die Ufer und feuern ihre Mannschaften<br />

an, die sich meist mehr unter Wasser als auf<br />

dem Wasser bewegen. Egal wie, aber durchkommen<br />

tun fast alle.<br />

Loshausen – 28. Open Air Rock im Park<br />

1. 7. <strong>2017</strong><br />

Es war 1984 als Loshäuser Jugendliche auf<br />

die Idee kamen, Live-Konzerte durchzuführen.<br />

Nicht immer nur Kirmes dachte man<br />

sich damals.<br />

Neben Saalveranstaltungen wollte man<br />

auch Freiluftkonzerte organisieren. Was war<br />

naheliegender als den herrlichen Schlosspark<br />

dafür zu nutzen. Der Name war schnell<br />

gefunden: Mit „ROCK im PARK“ wurde man<br />

zur festen Größe bei den regionalen Festivals<br />

von Vogelsberg und Schwalm-Eder.<br />

Ein „Ferein“ musste noch gegründet werden.<br />

Man wollte sich absetzen von den<br />

klassischen Kulturvereinen, aber seine<br />

Schwälmer Wurzeln nicht vergessen, deshalb<br />

Loshäuser Guldurferein.<br />

55


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

56<br />

Es ist die Atmosphäre, die den Park auszeichnet.<br />

Wo sonst gibt es ein solches Gelände,<br />

auf dem man unter alten Eichen und Kiefern<br />

gemütlich zusammensitzt. Das Lagerfeuer<br />

knistert, die Schwalm fließt ruhig zwischen<br />

Schloss und Bühne daher. Man kühlt sich in<br />

ihr ab, wenn es einem zu heiß wird. Alles<br />

in Sichtweite der Störche auf dem Molkereischornstein,<br />

die über das Gelände kreisen.<br />

Dazu noch ein schönes Heimatbier mit<br />

dem Hasen drauf. So schlägt jedem Konzertgänger<br />

das Herz höher. Daher wird auch<br />

dieses Jahr wieder im Park gerockt. Am 01.<br />

Juli werden neben dem Hauptact The New<br />

Roses, Beat Cuisine, Leftover Voltage, Zores<br />

und The Punch ‚n‘ Judy Show aufspielen.<br />

Mehr Infos unter: www.lgf.de<br />

Loshausen - World – Musik – Festival<br />

21.7. - 23. 7. <strong>2017</strong><br />

Bereits zum 16. Mal findet im Schlosspark in<br />

Loshausen das World – Music _ Festival der<br />

Klangfreunde statt. Drei Tage drei Generationen<br />

auf einem Festival. Musik, Workshops<br />

und Ethno-Kultur in gewohnt friedlicher und<br />

familiärer Atmosphäre. Bands, Workshops,<br />

Basar und Internationale Köstlichkeiten im<br />

Schlosspark. Man kann es nicht beschreiben,<br />

man muss es erlebt haben. Das Drei-Tages<br />

Ticket kostet 20,- Euro. Sonntag freier Eintritt!<br />

Loshausen – Lagerfeuerkonzerte<br />

jeden 2. Donnerstag ab Mai bis September<br />

Klein und fein sind sie. Die Lagerfeuerkonzerte<br />

sind fast noch ein Geheimtipp. Ab Mai<br />

spielen jeden zweiten Donnerstag bekannte<br />

und weniger bekannte Künstler beim gemütlichen<br />

Lagerfeuer auf. Vertreten sind alle Musikrichtungen.<br />

Es ist schon eine ganz besondere<br />

Atmosphäre unter den uralten Bäumen<br />

des Loshäuser Schlossparks. Und wer einmal<br />

dort war, einen schönen Abend genossen<br />

hat, der kommt sicher wieder.<br />

Treysa – Weindorf an der Totenkirche<br />

6. 7. – 9. 7. <strong>2017</strong><br />

Die Totenkirche ist das Wahrzeichen von<br />

Treysa. Rund um die in der Treysaer Oberstadt<br />

gelegene Ruine finden zahlreiche<br />

Open Air Veranstaltungen statt. Der seit<br />

Jahren beliebteste Event ist das „Weindorf“,<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

57<br />

welches seit dem Hessentag in 1995 alljährlich<br />

von der Stadt Schwalmstadt veranstaltet<br />

wird. Vor der herrlichen Kulisse des Treysaer<br />

Wahrzeichens bieten Winzer aus dem<br />

Rheingau ihren köstlichen Wein, Secco oder<br />

Sekt an. Das Getränkeangebot wird durch<br />

diverse alkoholfreie Erfrischungsgetränke<br />

ergänzt. Zu einem Weinfest passende kulinarische<br />

Köstlichkeiten werden durch Angebote<br />

aus der regionalen und internationalen<br />

Küche erweitert. Im herrlichen Ambiente<br />

der Ruine Totenkirche wird ein abwechslungsreiches<br />

Unterhaltungsprogramm mit<br />

hochkarätiger Livemusik geboten. Das musikalisch<br />

breitgefächerte Programm bietet<br />

Vielen die Gelegenheit, mal wieder ordentlich<br />

abzufeiern und zu tanzen oder einfach<br />

nur angenehmer und amüsanter Gesellschaft<br />

ein paar gemütliche Stunden zu verbringen.<br />

Das komplette Programm gibt es unter www.<br />

schwalmstadt.de<br />

Treysa - Schwälmer Circus Sause<br />

und Hutzelkirmes<br />

Nach einer künstlerischen Pause in den Jahren<br />

2015 und 2016 lassen die Treysaer Kirmesburschen<br />

die Hutzelkirmes wiederaufleben.<br />

Somit hat Treysa neben der neuen Sommer<br />

Sause auch eine runderneuerte Hutzelkirmes.<br />

Das Team der Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />

wünscht beiden Veranstaltern, die auch beide<br />

den diesjährigen Festzug der <strong>Salatkirmes</strong> mit<br />

ihrer Teilnahme bereichern viel Erfolg und jeweils<br />

ein paar unbeschwerte Tage.<br />

Schwälmer Circus Sause 21. 7. – 23. 7. <strong>2017</strong><br />

Nachdem im ersten Jahr die Sommersause<br />

stattfand, lassen Sie sich in diesem Jahr von<br />

der Zauberwelt des Circus der Schwälmer<br />

Burschen den Atem rauben. Als erstmaliges,<br />

noch nie dagewesenes Event präsentieren sie<br />

die „Schwälmer Circus Sause“. Zwei Zirkuszelte<br />

und eine aufwendige Dekoration sorgen<br />

für das richtige Flair. Mit einer Mischung<br />

aus Zirkus Atmosphäre und Festveranstaltung,<br />

haben sie eine einmalige Veranstaltung<br />

für die Gäste kreiert. Die kostümierten Burschen<br />

werden sie in den ganzen Abend als<br />

Clown, Dompteur oder Bauchtänzerinnen<br />

verwöhnen. Das Programm kann sich sehen<br />

lassen.


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

58<br />

Am Freitag findet eine „Afterwork“ Party<br />

statt. Gestartet wird schon ab 17:00Uhr mit<br />

den „Schwälmer Jungs“. Firmen und deren<br />

Mitarbeiter sind herzlich eingeladen. Ab<br />

20:00Uhr geht es dann mit Abendprogramm<br />

und den „Musik Dreams“ weiter. Samstag<br />

heißt es dann „Manege frei für die Burschenschaften“.<br />

Am Samstagabend wird die Band<br />

„Let the Butterfly“ mit Crossover Musik die<br />

Gäste verwöhnen. Am Sonntag findet ab<br />

11Uhr ein Frühschoppen mit dem „Blasorchester<br />

Schwalmstadt“ statt. Außerdem wird<br />

ein attraktives Kinderprogramm geboten.<br />

Mit Pauken und Trompeten freuen sich die<br />

Schwälmer Burschen auf Ihren Besuch.<br />

Hutzelkirmes – 12. 8. – 14. 8. <strong>2017</strong><br />

Den Auftakt bildet am Samstag, dem 12. August<br />

ein Senioren- Nachmittag. Hier lädt die<br />

Stadtverwaltung die Bürger über 70 Jahren<br />

zu einigen fröhlichen Stunden unterm Kirmeszelt<br />

ein. Dort werden auch altverdiente<br />

Mitglieder der Kirmesburschen geehrt.<br />

Um 18.00 Uhr wird die Kirmes offiziell eröffnet.<br />

Im Anschluss sorgen die Bobtown<br />

Cats mit gekonntem Rock‘n Roll und Rockabilly<br />

für Stimmung. Diese Formation hat<br />

schon seit vielen Jahren treue Anhänger und<br />

ihre Fans für Musik aus den Golden Sixties<br />

begeistert. Abgelöst werden die Boptown<br />

Cats von der noch jungen Band Bäck to the<br />

Future - Musik aus allen Zeitzonen für alle<br />

Generationen. Den Höhepunkt des Abends<br />

bildet ein Platzfeuerwerk, welches den<br />

Himmel über der Lehmenkaute in bunten<br />

Farben erstrahlen lässt.<br />

Der Sonntag beginnt mit dem traditionellen<br />

ökumenischen Gottesdienst im Festzelt. Im<br />

Anschluss daran bietet der Caterer ein Tagesessen<br />

an, so dass die heimische Küche<br />

an diesem Sonntag kalt bleiben kann. Das<br />

Nachmittagsprogramm startet mit einer Geräteschau<br />

der Freiwilligen Feuerwehr Treysa,<br />

und die United Force Squad wird mit ihren<br />

STAR WARS Kostümen und -Requisiten die<br />

jüngeren Besucher sicherlich zu Begeisterungsstürmen<br />

hinreißen. Kostüme und Fotos<br />

sind erwünscht. Die Bewirtung mit Kaffee<br />

und Kuchen übernimmt die Jugend Abteilung<br />

Fußball des ESV Jahn Treysa.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

59<br />

Erlöse aus dem Verkauf kommen der Jugendarbeit<br />

zugute. Am Abend ab 17:00 Uhr haben<br />

die Kirmesburschen das Blasorchester<br />

Schwalmstadt zu einem Dämmerschoppen<br />

bis in den frühen Abend gewinnen können.<br />

Die Mitwirkung des Blasorchesters<br />

Schwalmstadt hat eine lange Tradition bei<br />

der Hutzelkirmes. Am Montag laden die<br />

Kirmesburschen ab 13.00 Uhr zum Bürgerschoppen<br />

ein. Die Kirmesburschen versprechen<br />

einen „Kirmesmontag wie in alten<br />

Zeiten“. Für Stimmung sorgen zunächst die<br />

Schwälmer Jungs und im Anschluss die Alpentross<br />

Band.<br />

Ziegenhain - Schwälmer Weihnachtsmarkt<br />

15. 12. – 17. 12. <strong>2017</strong><br />

Der dritte Advent steht in Ziegenhain ganz<br />

im Zeichen des Schwälmer Weihnachtsmarktes.<br />

Die ganze Festungsstadt hüllt sich<br />

ein in weihnachtliche Stimmung. Viele Konzerte<br />

auf der großen Bühne am Paradeplatz,<br />

der Schlosskirche sowie im Sternenzelt und<br />

über 100 Marktstände bieten eine große Vielfalt<br />

an interessanten Höhepunkten. Zum 32.<br />

mal laden wir zum Schwälmer Weihnachtsmarkt<br />

auf den Paradeplatz nach Schwalmstadt<br />

- Ziegenhain ein. Das im letzten Jahr<br />

erstmalig angebotene Märchenzelt wird mit<br />

noch größerem Programm aufwarten. Es gibt<br />

viel zu entdecken. Besuchen Sie auch die<br />

neuen Räume der Touristinformation in der<br />

neuen Wache am Paradeplatz. Mehr Informationen<br />

gibt es unter www.schwaelmerweihnachtsmarkt.de<br />

Dies ist nur eine kleine Auswahl von vielen<br />

Veranstaltungen. Auch viele Dorf-Kirmessen<br />

laden zum Verweilen ein. Hinzu kommen<br />

die Museen in Schwalmstadt Ziegenhain, das<br />

Museum und die Gedenkstätte in Trutzhain,<br />

das Schwälmer Dorfmuseum Holzburg und<br />

viele Vereine. Große traditionelle Märkte wie<br />

der Frühlingsmarkt, der Markt „Ziegenhain<br />

vom Feinsten“, der Michaelismarkt und der<br />

Scherzmarkt zum Jahresende zählen ebenfalls<br />

zu den Publikumsmagneten der Region.<br />

Für Jung und Alt wird in der Schwalm rund<br />

ums ganze Jahr etwas geboten. Also auf geht´s.<br />

Runter vom Sofa und rein ins Vergnügen!


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

60<br />

61


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

62<br />

63


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Liebe Gäste, liebe Kunden,<br />

wieder einmal ist es soweit. Die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> präsentiert sich zum 289. Mal im Herzen der Schwalm.<br />

Veranstaltungsdienst<br />

Baustellen- & Revierkontrolle<br />

Notruf- und Service-Leitstelle<br />

Interventionsdienst<br />

Wir sind zertifiziert gemäß:<br />

ISO 9001 und DIN 77200<br />

Wie bereits in den Jahren zuvor, dürfen wir das traditionsreiche Fest durch<br />

unser Sicherheitsunternehmen betreuen.<br />

Sehr gerne möchten wir und unser freundliches Sicherheitspersonal dazu<br />

beitragen, dass Sie Sich sicher und wohl fühlen.<br />

Das Team von ProSecure wünscht Ihnen eine schöne Zeit auf der<br />

Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> und wir hoffen Sie auf dem Alleeplatz begrüßen<br />

zu dürfen.<br />

• UNSERE DIENSTLEISTUNGEN •<br />

Dirk Bode<br />

Geschäftsinhaber<br />

SICHERHEIT<br />

• Objekt- und Werkschutz<br />

• Alarm- und Videoaufschaltungen<br />

• Alarm- und Interventionsmanagement<br />

• Revierdienste<br />

• Veranstaltungs- und Eventschutz<br />

• Kaufhausüberwachungen<br />

• Begleitschutzdienste<br />

• Bewaffnete Dienste<br />

• Schulungen<br />

• Sicherheitsanalysen und -konzepte<br />

• Vermietung von Absperrsystemen<br />

SERVICE<br />

• Stageservice (Auf- & Abbaupersonal)<br />

• Fahrservice (Produktionsrunner)<br />

• Theken- & Servicepersonal<br />

• Logistiker<br />

• Cateringhelfer<br />

• Kassierer<br />

• Garderobieren<br />

• Stewards / Reiselenkung<br />

• Parkplatzeinweisung & -überwachung<br />

• Kontrollbänder<br />

Haben Sie Fragen? Rufen Sie uns an!<br />

64<br />

65


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

66<br />

67


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

68<br />

69


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

70<br />

71


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

72<br />

73


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

74<br />

75


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

76<br />

77


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

78<br />

79


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

80<br />

81


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

82<br />

83


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

84<br />

85


Originale,<br />

Reproduktionen,<br />

graphische<br />

Gestaltung,<br />

Leinwanddrucke auf<br />

Keilrahmen,<br />

Inh.: Gabi Albert<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

86<br />

Kunstdrucke,<br />

Festungsstrasse 3<br />

34613 Schwalmstadt<br />

Großformatdruck<br />

Konzeption von Ausstellungen<br />

auf eigenem Stellwandsystem,<br />

Satz & Layout<br />

von Ausstellungskatalogen ...<br />

Hochwertige Rahmungen<br />

in Holz & Aluminium<br />

Galerieschienensysteme<br />

kleinefestungsgalerie.de<br />

Fon: 0 66 91 - 92 92 85<br />

info@wt-albert.de<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Schwälmer Vereinsleben …. Ohne sie gäbe es keinen Festzug<br />

von Gerhard Reidt<br />

Wenn am Kirmessonntag ab 14 Uhr der Festzug<br />

durch die Stadt zieht und Tausende Besucher<br />

die Kasseler Straße, die Wiederholdstraße,<br />

Landgraf-Philippstraße, Festungsstraße<br />

und Steinweg säumen, sind diesem Spektakel<br />

viele Wochen, Tage und Stunden der Vorbereitung<br />

vorausgegangen. Nach der Festlegung<br />

des Mottos werden die Vereine eingeladen. In<br />

mehreren Terminen werden dann die einzelnen<br />

Bilder herausgearbeitet. Und dann geht es<br />

an die Arbeit. Es wird geplant und gewerkelt.<br />

Manche Bilder sind sehr aufwendig, bei anderen<br />

wiederum sind es die vielen Personen,<br />

die stets aufs Neue motiviert werden müssen.<br />

Alles muss auf den Punkt genau fertig sein.<br />

Wir möchten stellvertretend für die vielen<br />

Teilnehmer des Festzugs ein paar beteiligte<br />

Vereine mit einem Kurzportrait vorstellen. Dabei<br />

sind natürlich die nicht zu vergessen, die<br />

jetzt nicht besonders erwähnt werden. Treue<br />

Partner der Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> begleiten<br />

uns bereits seit Jahrzehnten. Immer wieder<br />

überzeugen sie alle mit Kreativität bei der<br />

Gestaltung der Bilder.<br />

Der Kulturverein Obergrenzebach<br />

wurde 2013 als Verein für Brauchtum und<br />

Kultur geründet. Das Ziel des Vereins ist es<br />

ehrenamtlich zur Bereicherung des kulturellen<br />

Lebens in Obergrenzebach und zur Förderung<br />

der Dorfgemeinschaft beizutragen.<br />

Unsere Aktivitäten sind sehr vielseitig und wir<br />

möchten mit unseren Veranstaltungen interessante<br />

und außergewöhnliche Angebote für<br />

Jung und Alt bieten, die es im allgemeinen<br />

Vereinsleben unseres Dorfes bislang nicht<br />

gab. So haben wir in den letzten 4 Jahren die<br />

unterschiedlichsten Projekte präsentiert und<br />

sehr positive Resonanz aus Obergrenzebach<br />

und darüber hinaus bekommen. Dazu zählten<br />

ein großer Erntedank & Dreschfest mit<br />

Oldtimertreffen 2013. Eine Wasserwanderung<br />

von der Quelle bis zum Hochbehälter am<br />

Leydesberg in 2014 verdeutlichte wo unser<br />

Trinkwasser entspringt und welchen Weg es<br />

nimmt bevor es aus dem Wasserhahn läuft.<br />

Weiterhin ein Open Air-Kino, Laientheater in<br />

87<br />

Schwälmer Mundart und noch weiteres zur<br />

inoffiziellen 1000.Jahrfeier in 2015 im Jahr<br />

2015. Workshops für Baumschnitt und der<br />

alten Kunst des Besenbindens. Alte Bräuche<br />

wie der „Pfingtsbügel“ wurden wiederbelebt.<br />

Tagesfahrten in die Marburger Tapetenfabrik<br />

und den Hessenpark. Ein Märchenwald mit<br />

zugehörigen Märchenerzählungen für Kinder<br />

in der Adventszeit 2016. Zuletzt ein großes<br />

Kirchenkonzert und eine Rocknacht mit Musikern<br />

aus Obergrenzebach. Wir bieten also ein<br />

buntes Programm an Aktivitäten.<br />

Wir freuen uns über jedes neue Mitglied und<br />

möchten mit neuen Impulsen und neuen Ideen<br />

auch weiterhin interessante und vielseitige<br />

Freizeitangebote bieten.<br />

Zum Festzug der Ziegenhainer Kirmes sind<br />

wir mit einer Schwälmer Kindergruppe vertreten,<br />

denn es liegt uns auch am Herzen die<br />

Tradition der Schwälmer Tracht „von Kindesbeinen<br />

an“ weiterleben zu lassen. Homepage:<br />

Info@kulturverein-obergrenzebach.de<br />

Reservisten Weißenborn<br />

In diesem Jahr feiern die Reservisten Weißenborn<br />

1992 e.V. ihr 25jähriges Bestehen. Gegründet<br />

wurde der Verein am 28.08.1992 im<br />

Gasthaus Battenberg (Kalkbergschänke) in<br />

Weißenborn. In den Anfangsjahren, bis hin<br />

zur Jahrtausendwende, fungierte die Reservisten-kameradschaft<br />

Weißenborn überwiegend<br />

in Bereichen mit militärischer Ausprägung.<br />

(Schießübungen, Wettkämpfe, Nachtmärsche<br />

etc.). Hier konnten Zahlreiche Erfolge gefeiert<br />

werden.<br />

Im Laufe der Jahre verabschiedete man sich immer<br />

mehr von den militärischen Aktivitäten und<br />

setzte vielmehr auf soziale Aspekte. Die Hauptaufgabe<br />

des Vereins liegt seit dieser Zeit, in der<br />

Pflege des Kinderspielplatzes, der Schutzhütte<br />

am Kalkberg und des Festplatzes im Ortskern<br />

von Weißenborn. Durch die Ausrichtung von<br />

Weihnachtsmärkten, Hörnerschlittenrennen<br />

und anderen Aktivitäten, fördert der Verein<br />

schon seit langem den Zusammenhalt im Ort.<br />

Jedes Jahr üben die Mitglieder eine Einlage zur<br />

Kirmes in Weißenborn ein.


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Diese Auftritte sind fester Bestandteil des<br />

Dorfabends und begeistern die Gäste schon<br />

seit vielen Jahren. Am 19.3.2014 wurde der<br />

Verein ins Vereinsregister eingetragen und<br />

unterstreicht hiermit den gemeinnützigen<br />

Anspruch. Die Reservisten Weißenborn haben<br />

26 Mitglieder, die mit guten Ideen, Fleiß<br />

und Kameradschaft das Vereinsleben bis<br />

heute am Leben erhalten.<br />

Im diesjährigen Jubiläumsjahr nehmen die<br />

Reservisten Weißenborn erstmals am Festzug<br />

der <strong>Salatkirmes</strong> in Ziegenhain teil. Mit<br />

dem Thema „Radweg“ besetzen die Reservisten<br />

ein Festzugsbild, das besser nicht hätte<br />

passen können. Weißenborn liegt direkt<br />

am Radweg. Fährt man im Ortskern vom<br />

Radweg ab, kommt man direkt an der „Wiesenhütte“<br />

vorbei. Die Wiesenhütte ist das<br />

Domizil der Reservisten, das idyllisch gelegen,<br />

der Treffpunkt des Vereins ist.<br />

Die Reservisten Weißenborn wünschen der<br />

289. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> einen guten<br />

und erfolgreichen Verlauf und freuen sich<br />

auf die Teilnahme am Festzug.<br />

Schwälmer Volkstanzgruppe Röllshausen e.V.<br />

Im Jahre 1979 trafen sich unternehmungslustige<br />

Jugendliche, die sich für Musik und Tanz<br />

interessierten. Im November des gleichen<br />

Jahres gründeten eben diese Jugendlichen die<br />

Tanz- und Landjugendgruppe Röllshausen. In<br />

den folgenden Jahren traf man sich regelmäßig<br />

aus Spaß am Tanzen, zu Übungsabenden und<br />

studierte gemeinsam, unter Anleitung eines<br />

Tanzleiters, Volkstänze ein. Bei den ersten öffentlichen<br />

Auftritten wurde eine Fantasietracht<br />

getragen, die im Laufe der Jahre immer wieder<br />

ergänzt wurde. Nachdem die Gruppe 1983 als<br />

eingetragener Verein angemeldet und vom Finanzamt<br />

für förderungswürdig anerkannt wurde,<br />

beschlossen die Jugendlichen in Schwälmer<br />

Tracht zu tanzen. Es lag somit auch nahe,<br />

der Gruppe einen passenden Namen zu geben<br />

und zwar nannten sie sich ab sofort Schwälmer<br />

Volkstanzgruppe Röllshausen e.V.<br />

Für die Jüngeren, die sich für unseren Verein<br />

begeistern konnten und können, wurde eigens<br />

1997 eine Kindertanzgruppe gegründet und<br />

so aktiv mit der Nachwuchsarbeit begonnen.<br />

88<br />

89


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Schwalmstadt Tel: 06697/91 995 16<br />

braunsteiner-entsorgung@gmx.de<br />

MANGELSTUBE<br />

Wir machen<br />

alles platt !<br />

FRISCH &SAUBER<br />

Heißmangel<br />

Waschen<br />

Imprägnieren von<br />

Feuerwehrbekleidung<br />

Trikotservice<br />

Waschen von Federbetten<br />

Annahmestelle Reinigung<br />

Waschen von Pferdedecken<br />

Obergrenzebach<br />

0 66 91 - 92 96 06<br />

Gemeinsam oder auch Einzeln sind wir<br />

hessenweit bei zahlreichen Auftritten und<br />

Festzügen vertreten. Aber nicht nur der<br />

Volkstanz soll unser Ziel sein, auch das<br />

Brauchtum will gepflegt und erhalten werden.<br />

Die Röllshäuser stellen in <strong>2017</strong> erstmalig<br />

mit Maria Lara Schmidt (7Jahre) das<br />

Gesicht der Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>.<br />

Verein zur Pflege des Schwälmer Brauchtums<br />

Tanz und Trachtengruppe Loshausen 1978 e.V.<br />

Bereits Anfang der 70er Jahre trafen sich einige<br />

Loshäuser Ehepaare in lockerer Verbindung<br />

zu unregelmäßigen Übungsstunden, um Lieder<br />

und Tänze einzustudieren. Sie traten in<br />

Schwälmer Tracht bei verschiedenen öffentlichen<br />

Veranstaltungen auf und fühlten sich der<br />

Pflege des Schwälmer Brauchtums verpflichtet.<br />

Als Initiatoren traten besonders die Eheleute<br />

Erika und Georg Becker, Annleis und Hans<br />

Glänzer sowie Annemarie und Georg Laudenbach<br />

in Erscheinung. Zunächst fanden die Auftritte<br />

ohne formellen Vereinscharakter statt und<br />

waren als reine Privatinitiative entstanden. Die<br />

Teilnehmer trafen sich aus Freude an der Pflege<br />

des Schwälmer Brauchtums, der Trachten<br />

und der Gemeinschaft. Anlässlich der Loshäuser<br />

Kirmes im August 1976 kamen auch erstmals<br />

Jugendliche aus dem Dorf zusammen,<br />

um Tänze einzuüben, die durch Trachtenträger<br />

aufgeführt werden sollten. Diese Übungsstunden<br />

und Auftritte fanden so großen Anklang,<br />

dass die Jugendlichen am 28. November 1976<br />

in einer Versammlung offiziell die Jugend Tanzund<br />

Trachtengruppe Loshausen gründeten.<br />

Zu diesem Zeitpunkt bestanden die Jugendund<br />

die Seniorengruppe unabhängig voneinander,<br />

obwohl sie auch hin und wieder gemeinsam<br />

bei Veranstaltungen mitwirkten.<br />

Am 20. Januar 1978 schlossen sich beide<br />

Gruppen zusammen und gründeten einen gemeinsamen<br />

Verein.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Gerne veröffentlichen wir in unserer nächsten<br />

<strong>Festschrift</strong> das Kurzportrait Ihres Vereins und<br />

bedanken uns bei allen 56 Gruppen dieses<br />

Festzugs für das riesige Engagement zur Ziegenhainer<br />

<strong>Salatkirmes</strong> und freuen uns über die<br />

vielen kreativen Ideen zur Umsetzung des Mottos:<br />

Die Schwalm….. mehr als nur ein Fluss!<br />

90<br />

91


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

92<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

E-Mail für Dich!<br />

Was Heimat für uns heißt<br />

und warum wir auch nüchtern besoffen sind<br />

Dieser Text entstand praktisch über Nacht.<br />

Gerhard Reidt und Andreas May, die einige<br />

der Texte für diese Kirmeszeitschrift<br />

schreiben, haben sich ausgetauscht: Über<br />

Ziegenhain, Traditionen, die Zukunft der<br />

<strong>Salatkirmes</strong>. Der eine, Gerhard (59), war<br />

lange Hotelier, organisiert, fotografiert und<br />

schreibt nun für seine Heimatstadt Ziegenhain.<br />

Der andere, Andreas (45), lebt seit 17<br />

Jahren in Hamburg und arbeitet als Redakteur.<br />

Eine Mail ergab die andere. Lesen Sie<br />

mal, warum beide Ziegenhain so mögen.<br />

Andreas: Grüß Dich, Gerhard! Es ist Samstagabend,<br />

in Hamburg ist Hafengeburtstag<br />

und ich sitze vorm Rechner. Kannst Du Dir<br />

vorstellen, die <strong>Salatkirmes</strong> zu schwänzen,<br />

weil Du im Eichendorffweg Dein Fotoarchiv<br />

entrümpelst?<br />

Gerhard: Hallo Andreas, Moin nach Hamburg.<br />

Du als Exil-Schwälmer hast es nicht<br />

einfach. Ich kann da mitfühlen. In den<br />

vielen Jahren, die ich beruflich bedingt außerhalb<br />

unserer Heimat verbringen durfte,<br />

gab es eine Zeit im Jahr, da fiel es mir außerordentlich<br />

schwer, nicht in Ziegenhain<br />

zu sein. Das war natürlich die Zeit der Kirmes.<br />

Ich habe bestimmt gefühlte 50 Mal<br />

mit meinem Vater telefoniert, wenn ich es<br />

nicht nach Ziegenhain schaffen konnte.<br />

Heute bin ich durch die Beteiligung an der<br />

<strong>Festschrift</strong> und durch meine ehrenamtliche<br />

Tätigkeit in der Schwalm so sehr verwurzelt,<br />

dass es für mich völlig unvorstellbar<br />

ist, wegen Entrümplung meines Fotoarchivs<br />

die Kirmes zu schwänzen. Im Gegenteil,<br />

so eine Kirmes stockt das Archiv<br />

meist um die 3000 Bilder auf. Also, um<br />

Deine Frage zu beantworten: Nein, ich<br />

freue mich, dass ich meinen Teil zu unserem<br />

Heimatfest beitragen darf. Aber wie<br />

geht es Dir als ehemaliger Vorsitzender der<br />

Burschenschaft? Hast Du schon mal eine<br />

Kirmes verpasst?<br />

93<br />

Andreas: Sorry, ich versteh’ die Frage nicht.<br />

Als Ziegenhainer die <strong>Salatkirmes</strong> zu verpassen<br />

wäre so, wie die eigene Hochzeit<br />

zu schwänzen, weil grade Fußball ist. Theoretisch<br />

möglich, gehört sich aber nicht!<br />

Du bleibst übrigens immer Ziegenhainer,<br />

ein Leben lang, da kannst du wohnen wo<br />

du willst. Uli Reidt kommt zum Beispiel jedes<br />

Jahr aus München angereist, sein Bruder<br />

Christian aus Köln, unser Freund Peter<br />

Vaupel aus Münster, sein Bruder Theo aus<br />

Darmstadt. Die haben noch nie eine Kirmes<br />

verpasst, jede Wette. Und das ist für<br />

mich der Unterschied zum Hafengeburtstag:<br />

Ein schönes, großes Fest vor traumhafter<br />

Kulisse. Aber eben anonym. <strong>Salatkirmes</strong><br />

heißt nach Hause kommen, die ganzen alten<br />

Freunde wiedersehen. Diese Tradition<br />

werden wir pflegen, bis wir irgendwann<br />

mit dem Rollator über den Platz schleichen.<br />

Was meinst Du? Wird es Feste wie<br />

die <strong>Salatkirmes</strong> dann noch geben? Ich habe<br />

nämlich das Gefühl, dass viele junge Leute<br />

lieber per Smartphone in der virtuellen<br />

Welt unterwegs sind anstatt im „Real Life“<br />

Freundschaften fürs Leben zu knüpfen.<br />

Gerhard: Mit einer solchen Antwort habe<br />

ich gerechnet. Was Anderes hätte mich<br />

auch sehr verwundert. Aber es ist tatsächlich<br />

so, eine Kirmes zu verpassen ist wirklich<br />

fast unmöglich. Ob solche Feste wie die<br />

<strong>Salatkirmes</strong> überleben werden, liegt auch<br />

zum Teil an uns. Wenn wir es schaffen, das<br />

Gefühl weiterzugeben an Nachfolgegenerationen,<br />

dann wird eine <strong>Salatkirmes</strong> auch<br />

in den nächsten Jahrzehnten noch gefeiert<br />

werden. Die Zeiten einer Burschenschaft<br />

mit über 70 aktiven Mitgliedern sind zwar<br />

vorbei, aber auch heute gibt es engagierte<br />

junge Leute, die sich den Traditionen verbunden<br />

fühlen. Leicht wird es nicht werden,<br />

aber wenn es leicht wäre, dann könnte<br />

es ja jeder schaffen, ein solch schönes<br />

großes und beliebtes Fest zu feiern.


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

94<br />

95


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

96<br />

Wir haben heute zum ersten Mal eine<br />

weibliche Vorsitzende der Burschenschaft,<br />

aus meiner Sicht eine Bereicherung. Was<br />

meinst Du dazu? Mangel an männlichem<br />

Nachwuchs oder einfach wirklich ein<br />

Stück Normalität?<br />

Andreas: Frauen an die Macht! Ich bin ein<br />

großer Fan davon, dass sich die Burschenschaft<br />

geöffnet hat und könnte mir jetzt<br />

noch in den Allerwertesten beißen, dass<br />

mir das damals nicht eingefallen ist. Aber<br />

es waren noch andere Zeiten. Ich erinnere<br />

mich an eine Vorstandssitzung, so 1993<br />

oder 1994, Uli Reidt war Vorsitzender,<br />

Heiko Gringel sein Stellvertreter, Martin<br />

Schenk und Heiko Walter Kassierer, Long<br />

Kamjunke und ich Schriftführer. Es gab das<br />

Angebot der Post, einen Münzfernsprecher<br />

im Vereinsheim zu installieren. Wir haben<br />

uns tief in die Augen gesehen und gelacht.<br />

Nicht mit uns! Dann können unsere Eltern<br />

und Freundinnen ja jederzeit anrufen und<br />

uns nach Hause bitten… Also, nee. Inzwischen<br />

hat sich die Welt weitergedreht, und<br />

wer das nicht einsieht, ist ziemlich doof.<br />

Deshalb ist es egal, ob eine Frau oder ein<br />

Mann an der Spitze der Burschenschaft<br />

steht, Hauptsache sie oder er brennt für die<br />

Sache. Was mir viel mehr Sorgen macht:<br />

Immer weniger Menschen wollen sich ehrenamtlich<br />

engagieren. Dabei hilft Dir so<br />

was später im Berufsleben. Wer als Bursche<br />

Verantwortung übernimmt, wird es im<br />

Job leichter haben, ein Team zu führen. Bin<br />

ich da zu sehr Schwarzmaler oder siehst<br />

Du das ähnlich?<br />

Gerhard: Ich glaube nicht unbedingt, dass<br />

es am Willen der Menschen liegt, sich ehrenamtlich<br />

zu engagieren. Die Politik ist<br />

aus meiner Sicht da auch ein wenig gefordert.<br />

Mit vielen Worten wird das Ehrenamt<br />

immer von allen Politikern (die ja meist<br />

auch ehrenamtlich tätig sind) gelobt, aber<br />

wenn es darum geht, die Rahmenbedingungen<br />

für Ehrenamtliche zu schaffen,<br />

da klemmt es dann doch sehr oft. Es gibt<br />

natürlich Dinge, die nicht übers Ehrenamt<br />

organisiert und erledigt werden können.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

97<br />

Einsparungen in der Verwaltung können<br />

ebenfalls nicht über Ehrenamtliche erreicht<br />

werden. Aber Ehrenamtliche erfüllen meist<br />

Aufgaben mit viel mehr Herzblut als Menschen,<br />

die von Amts wegen für eine Sache<br />

eingesetzt werden. Natürlich ebnet ehrenamtliche<br />

Arbeit auch in vielen Dingen die<br />

Wege für die berufliche Zukunft. Wir können<br />

nur hoffen, dass der Gedanke, etwas<br />

Gutes für die Gemeinschaft zu tun, auch<br />

über die nächsten Generationen weiter<br />

getragen wird. Ich bin froh, dass es gerade<br />

in Ziegenhain auch einige junge Menschen<br />

gibt, die den Gedanken weitertragen. Aber<br />

mal abgesehen vom Ehrenamt, was mich<br />

seit Jahren schon aufregt, sind die endlosen<br />

Diskussionen mit einigen Festzugsbesuchern<br />

am Sonntag, die sich einen Sport<br />

daraus machen, um das Eintrittsgeld herumzukommen.<br />

Das ist auch ein bisschen<br />

Missachtung des Ehrenamtes. So viele hundert<br />

Menschen schaffen es jedes Jahr, einen<br />

attraktiven Festzug auf die Beine zu stellen.<br />

Viele Kosten entstehen dabei. Und da<br />

gibt es Zeitgenossen, die sich vor den drei<br />

Euro für die Plakette drücken wollen. Mehr<br />

noch, die jungen Leute der Burschenschaft<br />

werden teilweise angepöbelt, weil sie die<br />

Frechheit besitzen, von manchen Zeitgenossen<br />

Geld zu verlangen. Ich finde das<br />

sehr schäbig. Was meinst Du dazu?<br />

Andreas: Denen kann man nicht helfen,<br />

man kann sie nur mit hartnäckiger Freundlichkeit<br />

vorführen. Ich wundere mich täglich<br />

bei vielen Facebook-Kommentaren, bei<br />

Fünfzeilern unter Zeitungsartikeln, wie viel<br />

Wut da in manchen steckt. Wir müssen diese<br />

Dummheiten ertragen. Und wir können<br />

uns trösten: Es ist nicht alles so schlecht,<br />

wie Du es vielleicht wahrnimmst. Nach<br />

17 Jahren in Hamburg kann ich Dir sagen,<br />

dass die wirklich Freundlichen auf dem<br />

Land wohnen. Erst wenn du weg bist, weißt<br />

du das alles zu schätzen. Letztens ging ich<br />

mit Freundin und Hund in Ziegenhain aufs<br />

Frühlingsfest. Plausch bei Happy Hans-Karl<br />

am Gartenzaun, der Weg von Schlemmers<br />

Hof bis zum Rathaus dauerte eine Viertelstunde,<br />

überall Freunde oder Bekannte.


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

98<br />

In der Großstadt bist Du einer von vielen.<br />

Aber du wirst angehupt, wenn du mit dem<br />

Auto nicht bei Grün in die verstopfte Kreuzung<br />

fährst. Das würde sich in Ziegenhain<br />

keiner trauen, da achten die Menschen noch<br />

aufeinander, nehmen Rücksicht. Ist Dir das<br />

nicht auch aufgefallen, als Du nach all den<br />

Jahren wieder nach Hause gekommen bist?<br />

Gerhard: Ganz so schlimm habe ich es nicht<br />

empfunden, als ich „in der Fremde“ war.<br />

Rügen ist auch keine Großstadt. Nach vielen<br />

Jahren musste ich erst viele Leute wieder<br />

kennenlernen. Zu manchem hatte man doch<br />

über die Jahre den Kontakt verloren. Aber so<br />

richtig schwer ist es mir auch nicht gefallen.<br />

Ist eben doch das Zuhause. Wenn man will,<br />

kriegt man auch wieder den Anschluss. Man<br />

muss es eben von sich aus machen und darf<br />

sich nicht hinter der großen Hecke oder dem<br />

Gartenzaun verstecken. Leider sind auch<br />

hier viele Menschen lieber anonym. Beim<br />

Ständchenspielen am Samstagvormittag<br />

kannst Du das sehr gut beobachten. Viele<br />

Türen öffnen sich und die Jungs und Mädels<br />

werden freundlich empfangen. Bei anderen<br />

gehen die Rolläden erst hoch, wenn die Kapelle<br />

vorbeigezogen ist. Aber Du hast schon<br />

Recht, es ist hier trotzdem viel persönlicher.<br />

Zwar haben wir sehr viele neue Mitbürger,<br />

trotzdem kennt man sich und gibt auf den<br />

anderen Acht. Was jedoch für mich unergründlich<br />

ist, das ist der Spruch: „Wir sind<br />

doch in der Schwalm….“ Dieser wird immer<br />

zur Rate gezogen, wenn etwas negativ behaftet<br />

ist. Ich würde dies viel mehr positiv<br />

belegen. Man sollte diesen Spruch viel öfter<br />

mit Freude ausrufen. Kennst Du diese Aussage<br />

auch? Wie klingt sie für Dich?<br />

Andreas: „Wir sind doch in der Schwalm“ -<br />

den Spruch finde ich sehr reizvoll. Wir haben<br />

tolle Fachwerkhäuser, wir haben Tradition,<br />

weil wir seit 1728 <strong>Salatkirmes</strong> feiern, wir haben<br />

die Ahle Wurscht, bei uns wurde die Konfirmation<br />

erfunden, bei uns haben die Brüder<br />

Grimm ihre Märchen aufgeschrieben, meine<br />

Oma sah mit ihrem Schnatz und ihrer Tracht<br />

so aus wie Rotkäppchen. So beschreibe ich<br />

Freunden und Kollegen meine Heimat.Und<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

99<br />

ich bin total stolz darauf. Mittlerweile habe<br />

ich sie sogar angefüttert, muss Stracke und<br />

Kartoffelwurst mitbringen. Mag sein, dass<br />

viele ihre Heimat eher skeptisch sehen und<br />

Veränderungen kritisch gegenüber stehen.<br />

Für mich ist die Schwalm ein Goldschatz,<br />

den es zu heben gilt. Warum gibt es zum<br />

Beispiel in Ziegenhain noch keinen Laden,<br />

der so aussieht wie vor 100 Jahren, in dem<br />

Bauern und Landfrauen selbstgemachte<br />

Marmelade, Ahle Wurscht und Sauerteigbrot<br />

aus dem Backhaus anbieten, in dem<br />

es nachmittags Blechkuchen und Kartoffelplatz<br />

gibt und abends Schwälmer Klöße? Ich<br />

würde da hingehen. Wäre das nicht was für<br />

Dich, Gerhard? Du bist doch Gastronom!<br />

Gerhard: Aus dem Gastronomenalter bin ich<br />

schon eine Weile raus. Die Idee ist ja gut.<br />

Vielleicht schnappt sie jemand auf, wenn<br />

er unseren Dialog liest. Ich würde das sogar<br />

gerne unterstützen. In meiner Zeit in der<br />

Fremde konnte ich wirklich mit ’ner Stracken<br />

sehr überzeugen. Ich habe auch nirgendwo<br />

so gute Wurscht gegessen wie hier bei uns<br />

in der Schwalm. So wie Deine Oma hat<br />

auch meine noch die Schwälmer Tracht als<br />

Alltagskleidung und aus voller Überzeugung<br />

getragen. Und ja, ich war und bin sehr stolz<br />

darauf, dass ich sie noch als Original Schwälmerin<br />

erleben durfte. Am Selbstbewusstsein<br />

für unsere Region müssen wir noch ein wenig<br />

arbeiten. Ich bin fest davon überzeugt,<br />

dass viele Schwälmer ihre Heimat sehr viel<br />

positiver sehen würden, wenn sie mal eine<br />

Weile von „außen“ schauen würden. Das<br />

soll jetzt nicht heißen, dass jetzt alle die<br />

Schwalm verlassen sollen. Aber mal über<br />

den Tellerrand schauen, hat noch niemandem<br />

geschadet. Wie sieht es aus mit Dir? Du<br />

hast ja noch ein Weilchen Zeit, bevor Du in<br />

den dann wohlverdienten Ruhestand gehst.<br />

Wo wirst Du den verbringen?<br />

Andreas: Ich bin doch noch so jung und hab<br />

vor Kurzem erst Abi-Klausuren geschrieben!<br />

Nee, im Ernst: Mit 45 habe ich im Job gerade<br />

Halbzeit und will auch unbedingt noch<br />

arbeiten, denn das, was ich mache, macht<br />

mir total viel Spaß. Was danach kommt?


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

100<br />

Ich mag ja eigentlich das Leben in meinem<br />

Hamburger Viertel und die Anonymität der<br />

Großstadt. Aber ich werde auch immer<br />

mein eigenes Bett in Ziegenhain haben.<br />

Und ich werde regelmäßig meine Freunde<br />

in Ziegenhain besuchen. Denn egal wie<br />

viele andere Menschen du im Leben kennen<br />

lernst, die Jungs, mit denen du von der<br />

Disco nach Hause gelaufen bist und die dir<br />

für ’ne Mark einen Einkaufswagen gekauft<br />

haben, wenn du nicht mehr konntest, die<br />

Jungs, mit denen du an den Theken der<br />

Schwalm standst und die dir nachts um<br />

drei auch nicht sagen konnten, wie sie<br />

nach Hause kommen, die Jungs, die dir geholfen<br />

haben, wenn irgendwer dir an die<br />

Wäsche wollte, diese Jungs bleiben für immer.<br />

Hast Du auch solche Freunde, die Du<br />

mehrere Monate nicht siehst, aber bei denen<br />

es so ist, als seist Du nie weg gewesen?<br />

Gerhard: Na sicher, die hast Du nur Zuhause.<br />

Wir lernen so viele Menschen im<br />

Laufe unseres Lebens kennen. Bis zu meinem<br />

30. Lebensjahr war ich ja sehr stark<br />

mit der Schwalm verwurzelt. Meine Eltern,<br />

vor allem mein Vater, waren ja auch so<br />

richtige Ziegenhainer. Wenn man den Namen<br />

Reidt nannte, haben alle nachgefragt:<br />

welcher Reidt? Aber wenn man „Schießer“<br />

sagte, war es klar. Das war der Willi Reidt.<br />

Leider ist er im vorigen Jahr gestorben. Wir<br />

werden in diesem Jahr sicher ein Bierchen<br />

auf sein Wohl trinken können. Erschreckenderweise<br />

kann ich mit meinen fast 60<br />

Jahren nun schon selbst über die Kirmes<br />

von 50 Jahren berichten. Ich war schließlich<br />

dabei. Was ist für Dich das persönliche<br />

Highlight der <strong>Salatkirmes</strong>? Natürlich<br />

ist es für den Gast der Schwalm immer der<br />

Festzug, aber als Ziegenhainer sieht man<br />

das ja doch anders, oder?<br />

Andreas: Also, ich hab’ da zwei Höhepunkte.<br />

Beim Kirmesansingen am Mittwoch<br />

ist die Ziegenhain-Dichte unter<br />

den Besuchern ja besonders hoch. Der<br />

Paradeplatz ist für mich der schönste Teil<br />

unserer Stadt; wenn in der blauen Stunde,<br />

also kurz vor Sonnenuntergang, die Lichter<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

101<br />

leuchten und das Fachwerk in seiner vollen<br />

Pracht angestrahlt wird, das ist schon<br />

ziemlich groß; da sind viele auch nüchtern<br />

besoffen vor Glück. Der eigentliche<br />

Kirmes-Höhepunkt ist für mich der Freitag.<br />

Wenn gegen 18 Uhr die Old Boys bei Löwes<br />

zusammenkommen, Peter Hill, Stefan<br />

Rehberg, Harry Matthäus, Markus Stübing,<br />

Matze Reuter, J.R. Rabich und alle anderen,<br />

wenn wir zwei große Bier trinken und<br />

schnell zahlen, weil sich vorm Rathaus<br />

schon die Kapelle warm spielt, dann kribbelt<br />

es. Das erreicht seinen Höhepunkt,<br />

wenn „Fritzchen freu’ Dich!“ im Festzelt<br />

gespielt wird. Der Freitag ist auf alle Fälle<br />

mein Feiertag. Lieber Gerhard, Du hast<br />

jetzt das Schlusswort: Was würdest Du tun,<br />

damit jeden Tag Kirmesfreitag wäre?<br />

Gerhard: Ich würde die Kirmes erst mal verlängern.<br />

Nein im Ernst, die <strong>Salatkirmes</strong> ist<br />

bei aller Freude der Besucher von Nah und<br />

Fern auch immer wieder eine Veranstaltung,<br />

bei der viele Menschen Verantwortung tragen.<br />

Die Mitglieder des Kirmesausschusses<br />

machen sich übers ganze Jahr Gedanken<br />

zum Motto, zum Ablauf, zum Aufbau des<br />

Platzes, zu den Kapellen und Bands die alle<br />

Gäste unterhalten sollen. Nicht immer wird<br />

jeder Geschmack getroffen, aber insgesamt<br />

zeigt sich doch, dass die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />

beständig auf hohem Niveau<br />

organisiert wird. Hier sind wir wieder am<br />

Anfang unseres Dialogs, bei den Ehrenamtlichen.<br />

Ohne die wäre das Ganze nicht<br />

möglich. Ich würde mir wünschen, dass wir<br />

es schaffen, von den Besuchern zu hören:<br />

Das war eine tolle Kirmes, wir freuen uns<br />

aufs nächste Jahr. Wenn jeder der Besucher<br />

dann im Folgejahr einen zusätzlichen Gast<br />

mitbringt, schaffen wir auch zum Festzug<br />

wieder höhere Besucherzahlen. Denn bei<br />

allem Feiern ist auch die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />

darauf angewiesen, entsprechende<br />

Einnahmen zu generieren. Nur wer die<br />

nötigen finanziellen Mittel in der Hand hat,<br />

kann auch etwas bewegen. Daher mein<br />

Wunsch: Immer schön eine Eintrittsplakette<br />

kaufen und somit die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />

unterstützen.


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Von Ziegenhain in die ganze Welt<br />

Ziegenhain – Wiege der Konfirmation<br />

Martin Luther zeigte vor 500 Jahren der Reformation<br />

als Theologe die Richtung, Philipp<br />

verwirklichte ihr als Politiker und Heerführer<br />

zusammen mit anderen den Weg.<br />

Landgraf Philipp I., genannt der Großmütige,<br />

war einer der bedeutendsten Landesfürsten<br />

seiner Zeit – sowie einer der politischen<br />

Anführer der Reformationsbewegung.<br />

1521 auf dem Reichstag in Worms hatte er<br />

seine erste Begegnung mit Martin Luther<br />

und schließt sich 1524 dem evangelischen<br />

Glauben an. Dadurch führte er in der Landgrafschaft<br />

Hessen schon früh die Reformation<br />

ein und enteignete die Klöster. Deren<br />

Vermögen wurde dazu verwendet, Hospitäler<br />

für Arme, sowie die erste protestantische<br />

Hochschule der Welt, die heutige Philipps-<br />

Universität in Marburg, zu gründen.<br />

Noch immer wird die Konfirmation bei<br />

den evangelischen Gläubigen weltweit so<br />

gefeiert wie es in der „Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung“<br />

1539 in Nordhessen<br />

erstmals geregelt wurde. (…Allen getreuen<br />

Hirten und Seelsorgern, auch allen gläubigen<br />

und gottesfürchtigen Gemeinden<br />

Christi Jesu, unseres Herrn, im Fürstentum<br />

Hessen usw. Gnade und Friede von Gott,<br />

unserem himmlischen Vater, und unserem<br />

Heiland Jesus Christus…)<br />

Landgraf Philipp I hatte im Jahre 1538 in der<br />

heftig geführten Streitfrage um Kinder- oder<br />

Erwachsenentaufe zu einem Gespräch der<br />

gegensätzlichen Parteien nach Ziegenhain<br />

eingeladen. Er setzte mit seiner Einladung<br />

zum Gespräch ein Zeichen der Toleranz,<br />

der geistlichen Weitsicht und Menschenwürde,<br />

außerdem setzte er sich dafür ein,<br />

dass in Hessen niemand nur wegen seines<br />

Glaubens hingerichtet werden sollte. Unter<br />

der Leitung des Straßburger Theologen<br />

Martin Bucer wurde schließlich 1539 in<br />

Ziegenhain eine Gemeinde- und Kirchenordnung<br />

verfasst, in der man festlegte, dass<br />

Kinder systematisch im Katechismus unterrichtet<br />

werden sollten, ehe man sie konfirmierte<br />

und damit zum Abendmahl zuließ.<br />

102<br />

103


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Dies war die Grundlage für die evangelisch<br />

/ lutherischen Kirchen in Hessen. Um die<br />

Jugendlichen in der christlichen Lehre zu<br />

unterrichten, mussten sie lesen und schreiben<br />

können. Dadurch entstanden landesweit<br />

Schulen, die die Kinder entsprechend<br />

unterrichteten und als Abschluss wurde die<br />

Konfirmation gefeiert.<br />

Aus diesem Grund durften sich 1699 im<br />

Raum Treysa 100 Hugenottenfamilien ansiedeln.<br />

Sie gründeten 1701 den Ort Frankenhain<br />

und behielten lange Zeit die französische<br />

Sprache bei. In besonderer Weise<br />

befruchteten sie das kirchliche Leben.<br />

In Schwalmstadt gibt es eine neue offene<br />

Stadtführung zum Thema „Ziegenhain – Geburtsort<br />

der Konfirmation“. Diese Stadtführung<br />

wird von April bis Oktober an jedem 3.<br />

Sonntag im Monat um 11.15 Uhr angeboten.<br />

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich – Treffpunkt<br />

ist vor der Neuen Wache auf dem Paradeplatz<br />

– Kosten 2,50 € pro Person. Kosten<br />

bis 9 Personen 25,00 € und ab 10 Personen<br />

2,50 € pro Person. schwalmstadt@rotkaeppchenland.de,<br />

Tel.-Nr. 06691/207-200.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Anlässlich des Jubiläums<br />

„475 Jahre Konfirmation“ hat<br />

der Evangelische Kirchenkreis<br />

Ziegenhain einen eigenen<br />

Pilgerweg eingerichtet.<br />

Der 21 Kilometer lange „Katechismuspfad“<br />

verbindet<br />

fünf Kirchengemeinden, die<br />

zu jeweils einem der fünf<br />

Themen des lutherischen Katechismus<br />

unterschiedliche<br />

Angebote wie Hörspiele, Bilder<br />

und Aktionen bereithalten.<br />

Die Katechismusthemen<br />

der einzelnen Orte sind das<br />

Abendmahl in Treysa, das<br />

Vaterunser in Loshausen, die<br />

zehn Gebote in Trutzhain,<br />

die Taufe in Niedergrenzebach<br />

sowie das Glaubensbekenntnis<br />

in Ziegenhain.<br />

104<br />

105


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Schwalm-Radweg<br />

Begleiter des Flusses von der Quelle bis zur Mündung quer durchs Rotkäppchenland<br />

Auf rund 100 km führt der Schwalm-<br />

Radweg von der Quelle der Schwalm bei<br />

Feldatal-Köddingen im Vogelsbergkreis<br />

bis zur Mündung in die Eder kurz vor<br />

den Toren der 3-Burgen-Stadt Felsberg im<br />

Schwalm-Eder-Kreis.<br />

Der Radweg verläuft überwiegend auf asphaltierten<br />

bzw. befestigten Wegen durch<br />

eine schöne Flusslandschaft mit Wiesen<br />

und Feldern, Dörfern und Fachwerkstädtchen.<br />

Nur selten sind kurze Anstiege zu<br />

bewältigen.<br />

In der Schwalmaue von Alsfeld bis<br />

Schwalmstadt-Treysa verläuft die Strecke<br />

vollständig flach und bietet herrliche Einblicke<br />

in die Natur. Hier durchfahren Sie die<br />

märchenhafte Kulturlandschaft Schwalm,<br />

die bekannt ist durch die gleichnamige<br />

farbenprächtige Tracht. Die unverheirateten<br />

Frauen trugen ein rotes Käppchen, das<br />

die Brüder Grimm zum Märchen vom Rotkäppchen<br />

angeregt haben soll und heute<br />

Namensgeber für das Rotkäppchenland ist.<br />

In Alsfeld und den Schwalmstädter Stadtteilen<br />

Treysa und Ziegenhain lohnt sich ein<br />

entspannender Bummel durch die Altstadt.<br />

Von Schwalmstadt über Bad Zwesten und<br />

Borken bis zur Drei-Burgen-Stadt Felsberg<br />

flankieren zahlreiche Seen und Teiche den<br />

Radweg. Rastplätze, Biergärten und Restaurants<br />

laden Sie zu einer Pause ein.<br />

Für Langstreckenradler ist der Schwalm-<br />

Radweg ein attraktives Teilstück einer interessanten<br />

Nord-Süd-Verbindung. Vom<br />

Weser-Radweg über den Fulda-Radweg<br />

R1 und die Documenta-Stadt Kassel kommend,<br />

fährt der Radler weiter über den<br />

Eder-Radweg zum Schwalm-Radweg. Über<br />

den hessischen Radfernweg R4 erreichen<br />

Sie südlich von Alsfeld den Nidda-Radweg,<br />

der Sie bis nach Frankfurt a. M. führt.<br />

Quelle Text und Karte - Rotkäppchenland<br />

106<br />

107


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Vor<br />

50 Jahren<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

1967<br />

Die Konfirmanden von Ziegenhain 28.1.1967<br />

Am kommenden Sonntag, dem 22. Januar<br />

1967, werden in Ziegenhain konfirmiert: Frank<br />

Schneider, Berlinerstr., Wolfgang Haldorn,<br />

Wiederholdstr.,Werner Möller, Wiederholdstr.,<br />

Gotthard Lotz, Wiederholdstr., Klaus Heil, Kasseler<br />

Str., Andreas Forßbohm, Großer Wallgraben,<br />

Dieter Füllgrabe,Tilsiterstr., Karl Wagner,<br />

Gartenstr., Gerhard Schrammel, Bunter Bock,<br />

Dieter Kiebler, Bunter Bock, Georg Merle, Kasseler<br />

Str.,Reihold Wieck, Neustädter Str., Reinhard<br />

Berneburg, An den Tannen, Klaus Wolff,<br />

Kasseler Str., Paul Dippel, Ascheröder Str.<br />

Renate Albert, Zur langen Hecke, Helga Hiller,<br />

Treysaer Str., Inge Neubert, Hessenallee, Karola<br />

Kreilein, Muhlystr., Thea Ide, Kornhausstr.,<br />

Marlies Fuß, Kirchgasse, Brigitte Pietzonka, im<br />

Landratsamt, Karin Ludwig, An der Seilbach,<br />

Elke Rannesberger,Stettinerstr., Lieselotte Peukert,<br />

Wiederholdstr., Gerda Faust, Steinweg,<br />

Erika Schröder, Wiederholdstr., Annemarie<br />

Schmidt, Steinbühlweg, Waltraud Kaiser, Ringweg,<br />

Ingelore Völker, Grüner Weg, Irmtraud<br />

Kordes, Breslauerstr., Brunhilde Ritter, Holzgraben,<br />

Gabriele Becker, Holzgraben.<br />

Jugend vor falschen Leitbildern bewahren<br />

24.01.1967. Über die Auswirkungen der<br />

Umwelteinflüsse, denen die Jugend der<br />

modernen Industriegesellschaft durch die<br />

Publikationsmittel ausgesetzt ist, referierte<br />

Kreisjugendpfleger Georg Weckert.<br />

Der Vortragende wies darauf hin, daß durch die<br />

Lektüre von Schmökern, Comics, Bildstreifenheften<br />

sowie durch Illustrierte & Fernsehen den<br />

Jugendlichen häufig, ein falsches Lebensbild<br />

vermittelt würde. Diese Art „Literatur“ gaukele<br />

den jungen Menschen eine Welt vor, die es in<br />

Wirklichkeit nicht gibt. Diese falsche Lebensvorstellung<br />

trage die Gefahr in sich, daß die<br />

jungen Menschen später in ihrem Leben scheitern.<br />

Er richte daher immer wieder den Appell<br />

an die Eltern, sich nicht nur um das materielle<br />

Wohlergehen ihrer Kinder, sondern sich vor allem<br />

auch um ihr seelisches & geistliches Wohl<br />

zu kümmern. Weckert gab auch Richtlinien bekannt,<br />

wonach Kinder von 6-10 Jahren täglich<br />

nicht länger als 20 Min. und Kinder von 10-12<br />

Jahren nicht länger als eine Std. vor dem Bildschirm<br />

sitzen sollte. An seine Ausführungen<br />

schloß sich eine rege Diskussion an.<br />

„Ziegenhain ahoi“ - war das Motto des<br />

Karnevals der Ziegenhainer Vereine.<br />

31.01.1967. Närrisches Treiben in der herrlich<br />

geschmückten Kulturhalle - Elferrat tagte<br />

Der Versuch, den die Ziegenhainer Vereine<br />

vor einem Jahr starteten,nämlich ein<br />

großes,gemeinsames Faschingsfest zu feiern, hat<br />

sich bewährt. In diesem Jahr stand der Ziegenhainer<br />

Karneval unter dem Motto „Ziegenhain<br />

ahoi“,- ein Bezug auf die in Zukunft eingedeichte<br />

Kreisstadt. Theodor Luckhardt als Präsident des<br />

Elferrates, dem die Vorsitzenden der Ziegenhainer<br />

Vereine angehörten, leitete mit viel Humor<br />

& Umsicht das närrische Treiben. Mehr als eine<br />

Woche hatten der Grafiker Vincent Burek &<br />

Kunsterzieher Bernhard Sydow mit den Mitgliedern<br />

der Freiwilligen Feuerwehr die Kulturhalle<br />

festlich dekoriert. Große Wandbilder, dezente<br />

Beleuchtung und ein Himmel voller Luftballons<br />

schufen mit den in prächtigen Kostümen erschienenen<br />

Besuchern die richtige Faschingsatmosphäre.<br />

Für die gute Laune sorgten nicht nur die<br />

Kapelle Scholz sondern auch die gut präparierten<br />

Büttenredner. Als Kurgast wußte Heinrich Münch<br />

allerlei von „Kurschatten“ zu berichten und Margot<br />

Bechstein als „Politikerin von Format“ gab<br />

praktischen Unterricht zur Erhaltung der D-Mark.<br />

Willi Knauf servierte „Schwälmer Erlebnisse“<br />

und überbrachte Grüße aus aller Welt. Als „Kasseler<br />

Kupille“ stellte sich K.H. Bechstein vor. Der<br />

Stammtischler Willi Schmidt berichtete von seinen<br />

Erfahrungen bei der Bundeswehr. Bei dem<br />

anschließenden Ball herrschte bis in die frühen<br />

Morgenstunden großartige Stimmung. Am kommenden<br />

Samstag ist nochmals Gelegenheit den<br />

Ziegenhainer Fasching zu genießen.<br />

108<br />

109


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong> 289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Achtung! Hier geht´s um den Führerschein<br />

3.02.67 Wer jetzt im Karneval noch tüchtig<br />

feiern will, sollte sich doch vorher einige Zahlen<br />

einprägen, die der ADAC in seiner neuen<br />

Zeitschrift veröffentlicht hat. Abgesehen davon,<br />

daß ein Kraftfahrer möglichst gar nichts an<br />

Alkohol trinken soll, wenn er Auto fahren will,<br />

so sind doch folgende Tatsachen wichtig. Ab<br />

1,3 Promille kommt man ins Gefängnis; aber<br />

man kann auch schon mit niedrigerem Promillesatz<br />

verdonnert werden. Auf alle Fälle ist der<br />

Führerschein für ein halbes Jahr futsch. Drum<br />

merkt: 2 1/2 Gläser Bier, oder vier Schnäpse,<br />

oder 1/4 Liter Weißwein, oder 3 kleine Gläser<br />

Rotwein oder 3 kleine Gläser Sekt genügen,<br />

um mit 1,3 Promille in den Knast zu wandern.<br />

Wer möchte die schöne Faschingszeit schon<br />

mit solch einer Strafe büßen?<br />

Ziegenhain siegte im Kreispokalendspiel<br />

06.02.1967 Die Kreisstädter bezwangen<br />

Treysa in der Lehmenkaute mit 3:1.<br />

Etwa 700 Zuschauer waren am Samstag in die<br />

Lehmenkaute zum Endspiel gekommen. Nach<br />

verteiltem Spiel konnte Treysa in der 30. Min.<br />

durch ein Eigentor in Führung gehen. Anschließend<br />

vergab man die Chance auf 2:0 zu erhöhen,<br />

indem ein Elfmeter ausgelassen wurde.<br />

Die 2. Halbzeit gehörte klar den Gästen aus<br />

Ziegenhain. Orth III verwandelte einen Elfmeter<br />

zum Ausgleich. 10 Min. später erzielte Linker<br />

das 2:1 für Ziegenhain. Treysa hatte keine Möglichkeit<br />

den Rückstand auszugleichen und mußte<br />

sogar in der Endphase noch den 3. Treffer von<br />

Orth I kassieren. Die Mannschaft des Tuspo Ziegenhain<br />

vertritt den Kreis nun auf Bezirksebene.<br />

Jetzt ist Clay wirklich „der Größte“ 08.02.1967<br />

Punktsieg über Ernie Terrell - Herausforderer<br />

hatte niemals eine Chance.<br />

Seit Montag Abend amerikanischer Zeit ist<br />

Cassius Clay wirklich „der größte“ Schwergewichtsboxer.<br />

Der 25 Jahre alte farbige<br />

Amerikaner besiegte vor 30 000 Zuschauern<br />

im riesigen Astrodom von Houston (Texas)<br />

seinen zwei jahre älteren Landsmann nach<br />

15 Runden einstimmig nach Punkten und<br />

verteidigte damit zum achten Male erfolgreich<br />

seinen Titel als „Meister aller Klassen“.<br />

08.02. 1967 gehört - gesehen<br />

Aus Mangel an Geld mußte die Stadt Ziegenhain<br />

die Kanalisierungsarbeiten am großen<br />

Wallgraben einstellen. Die Baugruben sind wieder<br />

zugeschüttet worden. Geblieben sind die<br />

riesigen Betonrohre, die nun die Böschungen<br />

am Wallgraben zieren sowie die Wasserlöcher<br />

in den Wegen. Der einst so schöne Spazierweg<br />

der Ziegenhainer Bürger ist vom Haus Schmitt<br />

bis zum Kreisgesundheitsamt schlecht begehbar.<br />

Schade drum, denn auch die Insassen des<br />

Altersheimes machten hier gern ihre Spaziergänge.<br />

Übrigens ist der Anblick der Strafanstalt<br />

alles andere als erbaulich. Hatte nicht einst der<br />

Landeskonservator bedenken wegen der Bebauung<br />

des großen Wallgrabens, weil der Blick auf<br />

die Festung leiden könne? Es wäre ein Glück,<br />

wenn hier Häuser mit schönen Gärten entständen<br />

und die grauen Mauern verdeckten.<br />

Zeichnender Computer 19.02.1967<br />

Auf der im Frankfurter US-Handelszentrum<br />

stattgefundenen Ausstellung „Elektronische Datenverarbeitung“<br />

wurde ein Computer LINC-8<br />

der amerikanischen Firma Digital Equipment<br />

gezeigt, der speziell für die Überwachung<br />

wissenschaftlicher Versuche & Experimente<br />

bestimmt ist. Beim Eingeben entsprechender<br />

Codes kann der Computer auch bildliche Darstellungen<br />

liefern. Hier füttert eine junge Dame<br />

dem Computer die erforderlichen Codes für die<br />

bildliche Wiedergabe eines Martini-Glases ein.<br />

Auf dem Bildschirm erscheint ein vom Computer<br />

in Umrissen „gezeichnetes“ Glas. Preis des<br />

Computers LINC-8: 172 000 DM.<br />

Schützenverein Ziegenhain baut moderne<br />

Schießanlage 25.02.1967<br />

Auf der Jahreshauptversammlung des Schützenvereins<br />

1539 Ziegenhain in der Gaststätte<br />

Oberländer berichtete der 1. Vorsitzende Hrch.<br />

Rabich über die Arbeiten am Schießstand im<br />

Schützenwald. Diese zunächst als Instandsetzung<br />

geplant, haben sich auf Grund verschiedener<br />

Schwierigkeiten so ausgeweitet, daß eine<br />

Reparatur auf längere Sicht nicht mehr zu verantworten<br />

ist. Daher sei man übereingekommen,<br />

einen praktisch vollständigen Neubau durchzuführen.<br />

So sollen auf dem Gelände vier Schießbahnen<br />

für KK 50m, eine Bahn für KK 100m &<br />

vier Pistolenstände eingerichtet werden.<br />

110<br />

111


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Schwalmverband erörterte technische Fragen<br />

für den Bau des Rückhaltebeckens 02.03.1967<br />

„Wir hoffen das Projekt der Schwalmregulierung<br />

im Rahmen der konjunkturellen Belebung<br />

Nordhessens so schnell wie möglich voranzutreiben“,<br />

sagte der Vorsteher des Verbandes<br />

Landrat Franke auf einer Sitzung des Vorstandes<br />

im „Ziegenhainer Hof“. Auf der Tagung<br />

konnte der Leiter des Koblenzer Planungsbüros<br />

Dr. Kalweit die Bedenken der Stadt Ziegenhain<br />

hinsichtlich des Grundwasserspiegels beim<br />

Stau des Schwalmwassers ausräumen.<br />

31 Gemeinden im Kreis Ziegenhain erhalten<br />

Polizei-Rufsäulen 04.03.1967. Bei<br />

Notfällen & Feuer schnelle Verbindung mit<br />

dem Polizeikommissariat Ziegenhain<br />

Eine solche Rufsäule ist gewissermaßen ein automatisches<br />

Telefon. Nach dem Herunterdrücken<br />

eines Hebels wählt der Automat das Kommissariat<br />

in Ziegenhain an. Dieses Anwählen kann bis zu einer<br />

Minute dauern bis sich der Dienstgruppenleiter<br />

meldet. An einem Gerät kann dieser gleich feststellen,<br />

von welcher Rufsäule gesprochen wird. Es<br />

ist auch möglich, von Ziegenhain aus durch Klingeln<br />

& Rundleuchte einen Polizeibeamten, der in<br />

dem betreffenden Ort tätig ist, an die Rufsäule heranzuholen,<br />

um Mitteilungen zu machen. Gewarnt<br />

werden muß mit allem Nachdruck vor dem Mißbrauch<br />

dieser kostspieligen Anlagen. Mißbräuchliche<br />

Anrufe können empfindlich bestraft werden. Es<br />

bleibt auch zu hoffen, daß die teuren Geräte nicht<br />

vorsätzlich beschädigt werden.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Schwalmkaufhaus lud zur Modenschau für<br />

junge Leute ein. 14.03.1967 „Treffpunkt<br />

junge Mode“ - unter diesem Motto stand<br />

eine Modenschau, zu der das Schwalmkaufhaus<br />

Ziegenhain am Samstag aus Anlass<br />

der Eröffnung eines Jugendmodegeschäftes<br />

in der Kulturhalle der Kreisstadt eingeladen<br />

hatte. Der Abend war eine gelungene Show.<br />

Mehr als 100 Mädchen & Jungen sowie einige<br />

Vertreter der „älteren“ Generation hatten rund<br />

um den Laufsteg Platz genommen, um als die<br />

Ziegenhainer Beatband „The Phons“ lautstark<br />

die Modenschau eröffneten. In bunter Folge<br />

führten Amateur-Mannequins & Junior-Dressmen<br />

eine Vielzahl von Modellen für junge Leute<br />

vor. Dem Publikum gefielen - wie der Beifall bewies<br />

- nicht nur die Modelle, sondern auch die<br />

Preise, die für junge Leute erschwinglich waren.<br />

Insgesamt herrschte die sportliche Note vor.<br />

Man sah für Mädchen flotte Cordanzüge in<br />

kräftigen Farben, Miniröcke & Sexipullis mit<br />

tollen Streifen und viele schöne Kleider in fliederblau,<br />

teerosengelb, orangerot & maiengrün.<br />

Die Röcke gaben natürlich „Viel Bein“ frei,<br />

kein Wunder, denn Mädchen in diesem Alter<br />

können sich die Minimode erlauben. Dazu trugen<br />

die Mannequins Stiefelchen im Courréges-<br />

Stil. Bei den Jungen dominierten Blümchenhemden<br />

& Blümchenkravatten sowie Hemden<br />

in leuchtenden Farben, „Minischlipse“ & ausgestellte<br />

Hosen. Zwischen den Vorführungen<br />

wurde kräftig gebeatet. - Es herrschte bei alkoholfreien<br />

Geträngen fröhliche Stimmung.<br />

112<br />

113


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong> 289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Einbruch in Ziegenhain 23.03.1967<br />

Bisher unbekannte Täter brachen in der Nacht<br />

zum Mittwoch in die Raiffeisen-Warenzentrale,<br />

Lagerhaus Ziegenhain ein. Die Diebe stiegen<br />

von der Bahnseite her in das Bürofenster<br />

ein und schweißten einen Panzerschrank auf.<br />

Bei dem Einbruch fielen den Dieben über<br />

1000 DM an Bargeld in die Hände. - Die<br />

Ermittlungen hat das Staatliche Kriminalkommissariat<br />

Marburg übernommen.<br />

Zwei Sicherungsverwahrte entkamen aus der<br />

Strafanstalt Ziegenhain 30.03.1967 Fahndung<br />

im gesamten Bundesgebiet. Geflüchtet<br />

sind aus der Strafanstalt am Montagabend im<br />

Schutze der einbrechenden Dunkelheit & bei<br />

Regen & Sturm zwei Sicherheitsverwahrte. Es<br />

handelt sich um Diebe, die mehrfach rückfällig<br />

waren & deshalb in der Sicherheitsverwahrung<br />

gehalten wurden. Beide waren schon seit<br />

längerer Zeit auf Außenkommando bei einer<br />

Firma beschäftigt. Vom Dach des Kornhauses<br />

hoben sie die Dachziegel ab & kletterten an einem<br />

langen Strick in die Freiheit. Offenbar sind<br />

sie dann über die Kornhausstr. entkommen.<br />

Achzig Matrosen stürmten Amsterdamer<br />

„Gammler Hochburg“ 06.04.1967 - Langhaarige<br />

waren gegen Blitzaktion machtlos.<br />

Die Matrosen stürmten in einer Überraschungsaktion<br />

die „Gammler Hochburg“ in der großen<br />

Eingangshalle des Amsterdamer Bahnhofes.<br />

Die anrückenden Marinesoldaten riegelten die<br />

Ausgänge der Bahnhofshalle ab und verwickelten<br />

die Langhaarigen, die schon seit Monaten<br />

tagtäglich auf dem Bahnhof herumlungerten &<br />

Reisende, vor allem junge Paare, belästigten, in<br />

eine handfeste Schlägerei. Die Gammler wehrten<br />

sich zum Teil mit Schlagwaffen. Sie waren<br />

jedoch gegen das entschlossene Marine-Überfallkommando<br />

machtlos & mußten heulend &<br />

schreiend und zum Teil Blutüberströmt erdulden,<br />

daß die „Blauen Jungs“ ihnen die schulterlangen<br />

Mähnen abschnitten & als Souvenir mitnahmen.<br />

Reisende &sahen der Blitzaktion tatenlos & teils<br />

mit unverhohlener Schadenfreude zu.<br />

Evangelisches Gemeindezentrum entsteht in der<br />

Hessenallee. 24.03.1967 Räume für Jugendund<br />

Gemeindearbeit - Moderne Flachbauten<br />

- Baubeginn noch in diesem Jahr. Der Kirchenvorstand<br />

beschloß einstimmig, auf den Wiesen<br />

gegenüber der Berufsschule & der AOK in drei<br />

Bauabschnitten neue Begegnungsstätte für die<br />

Kirchengemeinde Ziegenhain zu schaffen. Dekan<br />

Albrecht erläuterte in einem Pressegespräch<br />

das umfangreiche Bauvorhaben. - „Die gegenwärtigen<br />

Gemeinderäume sind völlig unzureichend.<br />

Eine volle Gemeinde und besonders Jugendarbeit<br />

in dem vorhandenen Gemeinderaum<br />

ist nicht möglich.“ Wie Dekan Albrecht weiter<br />

mitteilte, sehen die Planungsunterlagen auch für<br />

die Zukunft den Bau eines Jugendheimes vor,<br />

das für Übernachtungen geeignet ist, wenn z. B.<br />

einmal Wochenendseminare stattfinden. - Nördlich<br />

des Zentrums soll ein Kleinspielplatz eingerichtet<br />

werden, die den vier Jugendgruppen, die<br />

sich alle wöchentlich treffen, auch die Möglichkeit<br />

zu Ballspielen u. ä. gibt.<br />

Konfirmanden in Ziegenhain 18.04.1967<br />

Am kommenden Sonntag, dem 23. April werden<br />

in Ziegenhain konfirmiert: Bernd Bick, Im Hain;<br />

Ralf Burkert, Lüdertor; Wolfgang Burri, Wiederholdstr.;<br />

Karl-Dieter Dietz, Kasselerstr.; Reinhard<br />

Dörrbecker, Grüner Weg; Hagen Engelhardt, Grüner<br />

Weg; Rüdiger Engelhardt, Grüner Weg; Volker<br />

Engelhardt, Grüner Weg; Hans-Joachim Göbel,<br />

Im Hain; Günter Huber, Kasselerstr.; Jürgen Keil,<br />

Im Hain; Norbert Keller, Kasselerstr.; Gerhard Krämer,<br />

An der Seilbach; Gerfried Laudenbach, Danziger<br />

Str.; Wolfgang Montanus, Wiederholdstr.;<br />

Martin Pflaum, Wiederholdstr.; Ulrich Schindler,<br />

Landgraf-Philipp-Str.; Friedhelm Trübelhorn, Stettinerstr.;<br />

Hans-Jürgen Quehl, Kasselerstr.; Barbara<br />

Bechstein, Steinweg; Monika Berneburg, An<br />

den Tannen; Susanne Bittnar, Landgraf-Philipp-<br />

Str.; Isolde Bock, Am Bunten Bock; Birgit Forst,<br />

Landgraf-Philipp-Str.; Karin Grede, Hessenallee;<br />

Henrika Heck, Fünftenweg;Helga Heck, Kasselerstr.;<br />

Edith Heger, An der Seilbach; Gabriele Knabe,<br />

Steinweg; Ursula Joneleit, Hessenallee; Elvira<br />

Keller, Kasselerstr.; Barbara Kuppka, Steinweg;<br />

Hannelore Mittendorf, Aueweg; Angelika Möller,<br />

Wiederholdstr.; Gudrun Mütze, Hessenallee;<br />

Friederike Pinzel, Hessenallee; Erika Rehbein,<br />

Muhlystr.; Angelika Reitz, Lüdertor; Margot Rönnicke,<br />

Nordbahnhof; Doris Schmidt, Am Bunten<br />

Bock; Marion Schmidt, Kasselerstr.; Beate Seil,<br />

Ringweg; Renate Steffes, Kirchgasse; Ursula Steffes,<br />

Kirchgasse; Petra Stecher, Wiesenweg; Adelheit<br />

Witzorky, Doris Witzorky, Doris Witzorky,<br />

Kasselerstr.; Angelika Zülch, Königsbergerstr.<br />

114<br />

115


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong> 289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

12.05.1967 Mahnung an die Kraftfahrer<br />

Soll Deine Fahrt so enden? Unfallursache<br />

überhöhte Geschwindigkeit. Mit diesem<br />

Schild und einem Unfallwagen werden die<br />

Soldaten des Feldartilleriebataillon 21 vor<br />

dem Verlassen ihrer Kaserne gewarnt. - Jährlich<br />

sterben einige hundert Bundeswehrsoldaten<br />

durch Verkehrsunfälle. Hoffen wir, daß<br />

die Soldaten diese Warnung beherzigen.<br />

239. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> mit großem<br />

Historischem- und Trachtenfestzug<br />

12.05.1967 Höhepunkt der Ziegenhainer<br />

<strong>Salatkirmes</strong> wird in diesem Jahr der große<br />

historische & Trachtenfestzug werden. Der<br />

historische Teil stellt einen Rückblick auf die<br />

Geschichte der Landgrafen von Ziegenhain bis<br />

zur Angliederung an Hessen dar. So zeigt auch<br />

die Kirmesplakette ein Relief des Grafen Johann<br />

II., der von 1392-1450 in Ziegenhain die<br />

Geschicke der Festung leitete.Erstmals gibt es<br />

zwei verschiedenfarbige Plaketten, eine goldfarbene<br />

für alle vier Festtage (2,- DM) und eine<br />

silberfarbene für Sonntag & Montag (1,- DM).<br />

Damit hat der Kirmesausschuß eine günstige<br />

Lösung für die vielen auswärtigen Besucher<br />

getroffen, die nur zum Festsonntag wegen des<br />

Festzuges nach Ziegenhain kommen.<br />

Ziegenhain wurde Gruppenmeister der A-Klasse.<br />

23.05.1967 Mit einem überzeugenden<br />

Spiel und einer klaren Torausbeute wurde der<br />

Tuspo Ziegenhain einen Sonntag vor Beendigung<br />

der Runde bereits Meister der Gruppe IV<br />

in der A-Klasse. Hauptakteur beim Spiel in Unshausen<br />

war Orth III, der allein vier Treffer erzielte,<br />

den weiteren Treffer erzielte Hansmann.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Erstmals Weinbrunnen auf der <strong>Salatkirmes</strong>.<br />

26.05.1967. Weinkönigin mit Winzerpaaren<br />

nimmt am Festzug teil.<br />

Die Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong> bietet ihren<br />

Gästen in diesem Jahr eine neue Attraktion.<br />

Nachdem sich das Bayerische Bierzelt schon<br />

viele Freunde erobert hat, wird jetzt auch ein<br />

Weinbrunnen vor dem Zelt die durstigen Besucher<br />

versorgen. Für eine Mark gibt es einen naturreinen<br />

1966er Rhein-Hessen, Spätlese mit<br />

einem Glas, das man ebenfalls behalten kann.<br />

An dem Festzug zur 239. <strong>Salatkirmes</strong> beteiligt<br />

sich auch die Weinkönigin von Johannisberg/<br />

Rheingau mit einigen Winzerpaaren. Vielseitig<br />

& interessant ist in diesem Jahr der große Vergnügungspark<br />

mit Autoskooter, Raupenbahn,<br />

Kinderkarussell, Kettenkarussell, Verkehrskinderkarten,<br />

einer Go-Kart-Rennbahn, einem<br />

Sessellift, einem Round-Up sowie einer Vielzahl<br />

von Spiel- & Verlosungshallen.<br />

Rekordbsuch auf der 239. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>.<br />

29.05.1967. Weit über 10 000<br />

sahen gestern bei hochsommerlichem Wetter<br />

den großen historischen & Trachtenfestug<br />

auf der 239. Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong>. Der<br />

Festzug war gleichzeitig Höhepunkt des<br />

Schwälmer Heimat- und Trachtenfestes. Für<br />

die vielen auswärtigen Besucher und die<br />

große Schar der Fotografen erwiesen sich<br />

die Schwälmer Trachtengruppen als der interessanteste<br />

Teil des Festzuges. Mehrfach<br />

erhielten die Schwälmer Kinder & der Brautzug<br />

starken Beifall von den dicht gedrängten<br />

Menschenmassen! Die Trachtentänze auf<br />

dem Paradeplatz schlossen den Festzug ab.<br />

Eintracht Braunschweig ein würdiger Meister.<br />

05.06.1967. Dr. Gösmann übergab die<br />

„Salatschüssel“ - Zum ersten Male in der Vereinsgeschichte<br />

höchsten Titel errungen. Letzte<br />

Zweifel, wer den Titel eines Deutschen Fußballmeisters<br />

1966/67 tragen darf, zerstörte<br />

die Braunschweiger Eintracht am Sonntag vor<br />

37200 Zuschauern durch einen überlegenen<br />

4:1 Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg. Der Jubel<br />

kannte im Eintracht Stadion keine Grenzen.<br />

Die Bayern sind wieder deutscher Pokalsieger.<br />

12.06.1967. HSV mit 4:0 ausgespielt - Die größere<br />

technische Reife setzte sich durch.<br />

116<br />

117


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

118<br />

Cassius Clays „erste Niederlage“ - Richter<br />

sprach Höchststrafe aus. 22.06.1967. Boxchampion<br />

wegen Wehrdienstverweigerung<br />

zu fünf Jahren Haft verurteilt. Muhammad Ali<br />

alias Cassius Clay, im Boxring unbesiegt, hat<br />

mit dem Urteil des Bundesgerichts von Houston<br />

seinen ersten schweren Kampf verloren.<br />

Seit über einem Jahr hat der nicht von einem<br />

sportlichen Gegner, sondern von den großen<br />

amerikanischen Boxverbänden entthronte<br />

frühere Schwergewichts-Weltmeister gegen<br />

seine Einberufung zur Armee gekämpft.<br />

„Siebenfaches Lottoglück“ war Betrug.<br />

27.06.1967. Sechzehnjähriger stieg in Annahmestelle<br />

ein - Schein selbst abgestempelt.<br />

Mit einem gefälschten Lottoschein wollte<br />

der Junge das Glück erzwingen. Wie die<br />

Ermittlungen ergaben, stieg er, nachdem er<br />

die Gewinnzahlen kwußte, durch ein Fenster<br />

einer Annahmestelle & stempelte seinen<br />

Schein ab, auf dem siebenmal „sechs Richtige“<br />

angekreuzt waren. Die ersten Zweifel<br />

tauchten auf, als sich im Laufe der Woche<br />

das Orginal des Lottoscheins in der staatlichen<br />

Lotterieverwaltung nicht auffinden ließ.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

119<br />

Erstmals Farbfernsehen im Kreis Ziegenhain.<br />

30.06.1967. Die Möglichkeit, erstmals<br />

farbiges Fernsehen im Kreis Ziegenhain zu<br />

sehen, bot uns gestern vormittag die Fa.<br />

Fernseh-Nordmann. Auf einem Farbfernsehgerät<br />

sahen wir ausgezeichnete Farbdias<br />

von Blumen & Landschaften sowie einen<br />

Dokumentarfilm aus Persien. Zum Vergleich<br />

konnte auch der Film auf einem Schwarz-<br />

Weiß-Empfänger betrachtet werden. Die<br />

Testsendung wurde vom Hohen Meißner<br />

empfangen. Die Bildqualität kann als hervorragend<br />

bezeichnet werden. In diesem<br />

Jahr werden wir vorraussichtlich längst nicht<br />

alle Käuferwünsche von der Industrie erfüllt<br />

werden können, da noch nicht so viele Geräte<br />

produziert werden.<br />

20 Jahre Kreisreiterverein der Schwalm.<br />

07.07.1967. Am 8. & 9. Juli steht die Kreisstadt<br />

im Zeichen der Kreistierschau & des<br />

Reitturniers.Es ist übrigens das 15. Reitturnier<br />

des KRV, der in diesem Jahr sein 20-jähriges<br />

Bestehen feiern kann. 1947 fanden sich einige<br />

interessierte Männer zusammen, um auch in<br />

der Schwalm einen Reiterverein zu gründen.<br />

Schloßturm in Ziegenhain erhält Kupferdach.<br />

05.08.1967. Mit einem Kupferdach<br />

wird der Turm der Strafanstalt Ziegenhain<br />

jetzt versehen. Das bisherige Schieferdach<br />

wurde bei Stürmen oft beschädigt. Wie<br />

Direktor Meyer-Felde mitteilte, bleibt die<br />

Schieferummantelung des oberen Turmteiles<br />

erhalten. Neu gestrichen werden auch<br />

die Gesimse & die Fenster, so daß das<br />

Wahrzeichen Ziegenhains bald wieder im<br />

neuen Schmuck prangen wird.<br />

Detroit wird zum Katastropengebiet erklärt.<br />

28.017.1967. Bilanz des Schreckens nach<br />

Rassenunruhen - Plünderungen in New<br />

York. Die Stadt Detroit soll nach den schweren<br />

Rassenunruhen zum Katastrophengebiet<br />

erklärt werden. Weite Teile der Stadt liegen<br />

in Schutt und Asche. Die angerichteten<br />

Schäden werden inzwischen allein in der<br />

Automobilstadt auf zwei Milliarden DM geschätzt.<br />

In Detroit wurden bis Donnerstag<br />

37 Menschen als Todesopfer gezählt. 5000<br />

Bewohner wurden obdachlos.


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

120<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Ziegenhains Wasserversorgung ist auch für die<br />

Zukunft gesichert. 19.08.1967. Neue Anlagen<br />

bewährten sich beim Spitzenverbrauch während<br />

der Hitzeperiode. Die Kreisstadt mußte in sieben<br />

Jahren 1 Mill. DM für die Wasserversorgung<br />

ausgeben. „Jahrzehntelang hatte die Kreisstadt<br />

Ziegenhain im Hochsommer Schwierigkeiten<br />

mit der Wasserversorgung. In diesem Jahr war<br />

es uns dank der neuen Wasserversorgungsanlagen<br />

erstmals möglich ausreichend Wasser zu<br />

liefern.“ sagte Bürgermeister Pfuhl bei der Besichtigung<br />

der neuen Wasserversorgungsanlagen<br />

im Schützenwald. Der fertige Hochbehälter<br />

faßt rund 1000 Kubikmeter. Damit hat die<br />

Stadt nicht nur eine ausreichende Wasserreserve<br />

im Brandfall, sondern auch noch genügend<br />

Vorrat für den Verbrauch bei Spitzenbelastungen.<br />

Der Durchschnittsverbrauch der Stadt<br />

Ziegenhain liegt nämlich 650 Kubikmeter.<br />

300 Jahre ev. Stadtkirche in Ziegenhain.<br />

30.08.1967. Am 3. September Jubiläumsfeier<br />

Am 30. August 1967 kann die ev. Kirche in<br />

Ziegenhain auf eine 300-jährige Geschichte<br />

zurückblicken. Der Kasseler Superintendent<br />

Stöckenius weihte am 30.8.1667 im<br />

Beisein der Landgräfin Hedwig Sophie, das<br />

Gotteshaus ein. Die Landgräfin nahm mit<br />

ihrem Gefolge an dem Gottesdienst teil.<br />

Sie trug auch das Kind eines Sergeanten<br />

der Festungsgarnison als Patin zur Taufe.<br />

Großflugtag in Ziegenhain war eine tolle Sache.<br />

12.09.1967. Segel- u. Motorflugmeister<br />

zeigten ihr Können - Erstklassige Fallschirmabsprünge<br />

- Zuschauer sahen interessante<br />

Vorführungen. Auch der dritte Großflugtag der<br />

Flugsportvereinigung Schwalm war wieder ein<br />

Erfolg. Über den Köpfen von Tausenden von<br />

Menschen vollführten die besten Piloten von<br />

Segel- u. Motorflugzeugen atemberaubende<br />

Flugakrobatik. Es fällt schwer, aus dem vierstündigen<br />

Programm Höhepunkte zu nennen,<br />

denn alle Vorführungen waren Spitzenklasse!<br />

Rheinische Fröhlichkeit in Ziegenhain.<br />

30.09.1967. Weinkönigin Christel II. eröffnet<br />

Weinfest in der Kulturhalle. Am Samstag,<br />

dem 7.10. findet in der Kulturhalle der Kreisstadt<br />

ein fröhliches Weinfest statt. Hierzu<br />

wird die Rheingauer Weinkönigin erwartet.<br />

121


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

122<br />

Orginal Rheingauer Winzergruppen und<br />

ein „singender Kellermeister“ werden im<br />

Rahmenprogramm auftreten. Es spielt die<br />

Tanzkapelle Klein aus Wiesbaden, die von<br />

vielen Rüdesheimer Weinfesten bekannt<br />

ist. Im Ausschank gibt es die Rheingauer<br />

Weine. Karten im Vorverkauf erhältlich.<br />

Meisterprüfung bestanden. 06.10.1967.<br />

Vor dem Meisterprüfungsausschuß der<br />

Handwerkskammer Kassel bestanden folgende<br />

Tischlermeister die Prüfung: Georg<br />

Friedrich, Schorbach, Jürgen Schenk, Ziegenhain,<br />

Kurt Gieß, Hatterode.<br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

123<br />

Fernsehzuschauer jagen erstmals Verbrecher.<br />

10.10.1967. Nach „Vorsicht Falle“ nun „Aktenzeichen<br />

XY... ungelöst“. Sämtliche Polizeidienststellen<br />

der Bundesrepublik werden<br />

am 20. Okt. ab 20 Uhr in besondere Bereitschaft<br />

gesetzt - wenn Eduard Zimmermann<br />

seine neue Sendereihe „Aktenzeichen XY...<br />

ungelöst“ startet. „Vielleicht die Fahndungsmethode<br />

des 21. Jhdt.“ meinte der Präsident<br />

des Bundeskriminalamtes, zu dieser Sendung,<br />

die mir Unterstützung der Fernsehzuschauer<br />

versuchen will, bisher der Kriminalpolizei<br />

nicht lösbare Fälle klären zu helfen. Merken<br />

Sie sich die Telefon-Nummer: (06121) 36001!<br />

Großfeuer in Ziegenhain richtet Schaden von<br />

über 800 000 DM an. 23.10.1967. 60 000 Paar<br />

Rohde-Schuhe verbrannten in einer Lagerhalle -<br />

80 Feuerwehrmänner im Einsatz. Ein Raub der<br />

Flammen wurden am frühen Sonntagmorgen<br />

ca. 60 000 Paar Schuhe die in einer angepachteten<br />

Halle lagerten. Der Schaden hätte die Millionengrenze<br />

überschritten, wären auch noch<br />

die Busse der Firma Bonte im vorderen Teil der<br />

Halle verbrannt. Busunternehmer Bonte, der mit<br />

Unterstützung der Polizei und Feuerwehr seine<br />

Fahrzeuge retten konnte, mußte mit Rauchvergiftungen<br />

ins Kreiskrankenhaus gebracht werden.<br />

Obwohl 80 Feuerwehrmänner aus Ziegenhain,<br />

Ascherode & Niedergrenzebach pausenlos aus<br />

12 Strahlrohren gegen die Flammen vorgingen,<br />

gab es auch am Gebäude nichts zu retten.<br />

Mäntel & Kostüme im Wert von 100 000 DM<br />

gestohlen. 24.10.1967. Diebe nahmen nur die<br />

besten Stücke. Einen dreisten Diebstahl verübten<br />

in der Nacht zum Montag bisher unbekannte<br />

Täter in der Kleiderfabrik Zeißler<br />

in Allendorf/Ldsbg. Sie entwendeten ganze<br />

Reihen von Mänteln & Kostümen. Dabei bevorzugten<br />

die Diebe Stücke mit Nerzbesatz.<br />

Gerhard Müller „Fußballer des Jahres“<br />

28.10.1967. Sechs Tage vor seinem 22. Geburtstag<br />

wurde Nationalspieler Gerhard Müller<br />

mit großem Vorsprung zum „Fußballer des<br />

Jahres“ gewählt. Müller, der maßgeblichen<br />

Anteil an den Erfolgen von Bayern München,<br />

insbesondere am Europapokalsieg hatte, siegte<br />

mit fast der Hälfte der abgegebenen 580<br />

Stimmen vor seinem Vereinskamerad Franz<br />

Beckenbauer & dem Mittelläufer der Nationalmannschaft,<br />

Willi Schulz (HSV). Überraschend<br />

bekam der schon bisher zweimalige Fußballer<br />

des Jahres Uwe Seeler nur drei Stimmen.<br />

Prozeßzeuge: „Teufel wollte beißen“.<br />

30.11.1967. Im Prozeß gegen des schweren<br />

Landfriedensbruchs angeklagten Fritz Teufel erklärte<br />

Polizeioberrat Iwicki, Teufel habe bei seiner<br />

Festnahme nicht nur passiven, sondern auch<br />

aktiven Widerstand geleistet. Er habe, als man<br />

ihn wegtrug, versucht, einen Polizisten zu beißen<br />

& mit den Beinen gestrampelt. Teufel dagegen<br />

behauptet, er habe den Mund geöffnet, um<br />

„nicht zu beißen, sondern um ein Wehgeschrei<br />

auszustoßen“ , da er mißhandelt worden sei. Gegenüber<br />

dem Gericht zeigte er sich ab und zu respektlos.<br />

Als der Gerichtsvorsitzende nach einer<br />

Verhandlungspause den Saal betrat blieb Teufel<br />

beispielsweise als einziger sitzen. Der Aufforderung,<br />

aufzustehen, kam er mit den Worten nach:<br />

„Ja, wenn das die Wahrheitsfindung erleichtert.“<br />

Ein Auto wird geschenkt! 01.12.1967.<br />

Ihre Kreisstadt hat sich für alt und jung WEIH-<br />

NACHTLICH GESCHMÜCKT mit festlichen<br />

Schaufenstern, beleuchteten Sternen in den<br />

Straßen & einem riesigen Christbaum in der<br />

Allee. Das große Weihnachtsgeschenk, ein<br />

VW, für einen glücklichen Besucher, steht<br />

auf abendlich angestrahltem Podest daneben!<br />

Genießen Sie mit Ihrer Familie diese<br />

Weihnachtsvorfreude! Glückslose erhalten<br />

Sie in den gekennzeichneten Geschäften.<br />

Die Gewinn-Nummer wird unter notarieller<br />

Aufsicht ermittelt und am 30.12.1967<br />

durch Anzeige bekanntgegeben.


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Der neue Landrat des Kreises Ziegenhain.<br />

16.12.1967. Bürgermeister Pfuhl erhielt 15 von<br />

28 abgegebenen Stimmen. Bürgermeister Albert<br />

Pfuhl wurde vom Kreistag in seiner gestrigen Sitzung<br />

zum neuen Landrat für den Kreis Ziegenhain<br />

gewählt. An der Kreistagssitzung, an der<br />

von der Aufsichtsbehörde Regierungspräsident<br />

Alfred Schneider teilnahm, zeigten auch zahlreiche<br />

Bürger sowie die Schulen großes Interesse.<br />

Die Kulturhalle war fast bis auf den letzten<br />

Platz besetzt. Als der Kreistagsvorsitzende Hermann<br />

Schütte das Wahlergebnis bekanntgab,<br />

wurde es durch lebhaften Beifall, namentlich<br />

von der jüngeren Generation, begrüßt.<br />

Schneeschmelze & Regen ließen die Schwalm<br />

über die Ufer treten. 27.12.1967. Die Wassermassen<br />

verwandelten am Heiligabend weite<br />

Teile der Flußniederung in einen riesigen See.<br />

Zahlreiche Gebäude standen unter Wasser.<br />

Die Straße Ziegenhain-Niedergrenzebach war<br />

viele Stunden unpassierbar, ebenso die Straße<br />

Loshausen-Riebelsdorf. Bei Treysa überflutete<br />

die Schwalm zahlreiche Baustellen für die Kanalisation<br />

& Schwalmregulierung. Noch heute<br />

stehen einige Baumaschinen unter Wasser.<br />

124<br />

125


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

Rotkäppchen Maria Lara<br />

Das Gesicht der Ziegenhainer <strong>Salatkirmes</strong><br />

Ganze sieben Jahre ist sie alt und schon<br />

ein „alter Hase“. Maria Lara kommt aus<br />

Röllshausen. Natürlich kommt sie von dort,<br />

Röllshausen unterhalb des Schönbergs ist so<br />

sehr Schwalm, mehr geht gar nicht. Bereits<br />

mit zwei Monaten trug sie das „Rosenkleidchen“<br />

und war beim Ziegenhainer Festzug<br />

dabei. Seit dieser Zeit durfte ich sie fotografisch<br />

begleiten und habe Tausende Bilder<br />

von ihr geschossen. Nun gibt sie der <strong>Salatkirmes</strong><br />

zum ersten Mal ein Gesicht.<br />

Wenn man sie nach ihrem Hobby fragt,<br />

ist das ganz schnell beantwortet. Sie tanzt<br />

leidenschaftlich gerne in der Kindergruppe<br />

der Trachtengruppe Röllshausen. Andere<br />

Hobbys, wie Inliner fahren sind zweitrangig.<br />

In der Schule mag sie das Fach Deutsch.<br />

Mathe, so sagt sie, ist nicht so ihr Ding. Vor<br />

der Kamera steht sie gerne. Und das merkt<br />

man auch. Sobald die Kamera auf sie gerichtet<br />

ist, setzt sie das beste Fotogesicht auf.<br />

Eine sehr aufgeschlossene kleine Schwälmerin.<br />

Überzeugen Sie sich selbst bei der<br />

Eröffnung der <strong>Salatkirmes</strong> und beim Festzug.<br />

Gerhard Reidt<br />

126<br />

127


289. <strong>Salatkirmes</strong> Ziegenhain <strong>2017</strong><br />

128

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!