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Landshuter_WirtschaftsLEBEN_Nr.4

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Bau und Immobilien<br />

„Es wird sich schon vom<br />

Gewöhnlichen abheben“<br />

Bauträger l Mit einem Planungs-Workshop und der Einbeziehung der zuständigen<br />

Stellen der Stadt Landshut schon im Vorfeld des Projekts „Ludmilla 24“ hat die Mottinger<br />

Wohn- und Gewerbebau GmbH & Co. KG neue Wege beschritten und will auch<br />

in der Ausführung Maßstäbe setzen. Unternehmensleiter Peter Schnitzer und Architekt<br />

Joachim Daubenmerkl stehen <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> Rede und Antwort.<br />

Herr Schnitzer, für uns als Laien sieht Ihr Projekt „Ludmilla<br />

24“ aus wie eine ganz normale Wohnanlage ...<br />

Schnitzer: Ist es aber nicht. Das geht schon los mit der<br />

ganzen Entstehungsgeschichte. Im Sommer 2015 haben<br />

wir ein konkurrierendes Verfahren gemacht, zu dem wir<br />

vier Architektur-Büros – drei <strong>Landshuter</strong> und ein Münchener<br />

– eingeladen haben. Mit Jury und allem Drum<br />

und Dran. Der Gestaltungsbeirat war involviert und Vertreter<br />

der Stadt Landshut, angefangen vom Baudirektor<br />

bis hin zum Planungsamt.<br />

Wie genau ist das gelaufen?<br />

Schnitzer: Wir haben eben versucht, das mal anders zu<br />

machen. Anstatt einen fertigen Plan vorzulegen, haben<br />

wir gleich im Vorfeld mit der Stadt die Vorbedingungen<br />

für den Workshop abgeklärt.<br />

Wie kann man sich den Workshop vorstellen?<br />

Schnitzer: Da wurden von den vier Büros die Arbeiten<br />

präsentiert und gleich von der Jury kommentiert. Die<br />

einzelnen Büros haben dann noch am selben Tag die<br />

Kriterien der Jury in ihre Entwürfe eingearbeitet und<br />

noch mal präsentiert. Am späten Abend hat dann die<br />

Jury entschieden. Die nächsten Stufen waren die Vorstellung<br />

beim Stadtrat und der Bebauungsplan. Das ist<br />

natürlich auch für die Stadt eine wesentlich bessere<br />

Ausgangssituation.<br />

Also eine Jury mit Vertretern der Stadt hat entschieden,<br />

wie gebaut wird?<br />

Schnitzer: Genau. Und das Büro Asböck aus München<br />

hat dann den Zuschlag bekommen. Herr Daubenmerkl<br />

ist dementsprechend unser Partner bei der Realisierung.<br />

Das war das Besondere in der Planungsphase. Und am<br />

Projekt selbst?<br />

Schnitzer: Dahinter steht schon der Anspruch, dass es<br />

was Besonderes wird, vom Städtebaulichen wie auch<br />

vom Architektonischen her, bis hin zur Ausführung. Etwas,<br />

das sich abhebt von dem, was man heute landauf<br />

landab sieht, .<br />

Was bedeutet das konkret?<br />

Daubenmerkl: Im Vorfeld schaut man sich die Umgebung<br />

an. Hier war ganz klar die Aufgabe, ein relativ großes<br />

Gewerbegrundstück in eine Wohnbebauung umzugestalten.<br />

Wir haben hier ein interessantes Viertel, das<br />

ziemlich im Umbruch ist. Man schaut sich die anderen<br />

Gebäude an, wie hoch die sind. Hier ist es fast<br />

ausschließlich Straßenrandbebauung, in Teilbereichen<br />

Hofsituationen. Da wollten wir uns einfügen und die<br />

vorhandene Situation aufnehmen. Deswegen haben<br />

wir im ersten Bauabschnitt im Nordteil einen großen<br />

Wohnhof mit dem höheren Gebäude an der Ludmillastraße,<br />

das ein Erdgeschoss und vier Obergeschosse<br />

hat und die Traufhöhe der Nachbargebäude aufnimmt.<br />

Im hofseitigen Bereich zwei Gebäudeflügel mit drei<br />

Obergeschossen.<br />

Die Höhe wechselt also?<br />

Daubenmerkl: So ist es. Und es gibt einen geschützten<br />

Innenhof, zu dem sich die Wohnungen hin orientieren<br />

können. Von außen sind die Zugänge über Wohnwege<br />

oder direkt von den Straßen aus vorgesehen.<br />

In der Visualierung sieht es aus, als wäre der Hof quasi<br />

öffentlich zugänglich.<br />

Daubenmerkl: Das ist tatsächlich so beabsichtigt. Es gibt<br />

einen halb öffentlichen Weg, und der ganze Hof ist von<br />

der Straße aus begehbar; das Gelände wird nicht einfach<br />

abgezäunt sein.<br />

Es gibt auch einen zweiten Bauabschnitt?<br />

Daubenmerkl: Ja, und zwar im südlichen Bereich, da sind<br />

wir allerdings nur städtebaulich beauftragt, also nicht<br />

mit der Umsetzung.<br />

Aber da stehen doch noch mehrere Gebäude, Motorrad<br />

Maier z. B.<br />

Schnitzer: Ja, der südliche Teil ist ja auch noch Zukunftsmusik.<br />

Aber städtebaulich hatte man das gesamte<br />

Gelände zu planen; man wollte ja festlegen, wie das<br />

Quartier dann mal ausschauen soll.<br />

Daubenmerkl: Die Erschließung des späteren zweiten<br />

Bauabschnitts wird über einen Wohnweg gehen. Dort<br />

gibt es dann eine aufgelockerte Hofbebauung mit Geschosswohnungen,<br />

und das sind dann eigentlich Reihenhäuser.<br />

„Wohngruppe“, wie man städtebaulich sagt.<br />

Gut, aber zurück in die Gegenwart. Was hat „Ludmilla<br />

24“, was andere nicht haben?<br />

Schnitzer: Bei den Gebäuden hier im Nordteil ist immer<br />

das oberste Geschoss als Sondergeschoss ausgebildet,<br />

mit entsprechenden Dachterrassen, das wir dann auch<br />

bei den rückwärtigen Gebäuden gestalterisch absetzen.<br />

Daubenmerkl: Von der Fassade her ist es also eine dreigeschossige<br />

Bebauung und oben haben wir einen von der<br />

Fassade abgesetzten Teil mit terrassengroßen Atrien,<br />

um den Baukörper in der Höhe zu gliedern.<br />

Im Süden, auf der Hofseite, liegen zurückgezogene<br />

Das Projekt „Ludmilla 24“ der Mottinger Wohnund<br />

Gewerbebau GmbH & Co. KG: Ansicht<br />

Renatastraße (oben) und Innenhof: individuelle<br />

Objekte in der mittleren Preisklasse für Anleger<br />

und Eigennutzer. (www.ludmilla24.de)<br />

Abbruch-Arbeiten in der Ludmillastraße auf dem<br />

Gelände der ins Gewerbegebiet Essenbach/<br />

Altheim umgezogenen Firma Kran Maier: Hier ent-<br />

14 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 4 l April 2017

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