Landshuter_WirtschaftsLEBEN_Nr.4
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Bau und Immobilien<br />
hauser ist ein anerkannter Ausbildungsbetrieb. Trotz<br />
dieser personellen Enge will Oberhauser die Holz- und<br />
Wohnbau-Sparte nicht vernachlässigen. Ein breites<br />
Kompetenzspektrum zeichnet das Unternehmen aus:<br />
Es reicht von Einfamilienhausneubauten, Carports,<br />
Sichtdachstühle und Doppelhaushälften über Sanierung<br />
von (Holz-)Dachstühlen, Asbestfassaden, Kirchen und<br />
Kirchtürmen bis hin zu Hallenbau bzw. landwirtschaftlich<br />
und gewerblich genutzten Bauten,<br />
Seine Unternehmensphilosophie erläutert Hans<br />
Oberhauser am liebsten mit jener Episode, wonach ein<br />
Käufer die letzte Tranche für ein Immobilienobjekt nicht<br />
bezahlen wollte – wegen angeblicher kleiner Mängel.<br />
Weil Oberhauser überzeugt war, dass es diese Mängel<br />
gar nicht gab, bot er dem säumigen Kunden an, den<br />
Kauf rückgängig zu machen und den vollen Kaufpreis<br />
zurückzuerstatten. Der Käufer aber machte einen Rückzieher.<br />
Es sei nicht so gemeint gewesen. Er überwies<br />
auf der Stelle den restlichen Betrag und kauft seither<br />
immer wieder mal bei Oberhauser. Mittlerweile verkauft<br />
Oberhauser seine Objekte zum Großteil an Stammkunden,<br />
vielfach Kapitalanleger. „Wir sind da ganz gerade<br />
heraus“, schmunzelt Oberhauser. „Unsere Preise sind<br />
solide kalkuliert und nicht überzogen, drum wird da<br />
nachträglich nichts gemauschelt.“<br />
Für Kapitalanleger bietet Oberhauser auch an, die<br />
Wohnungen gleich an potenzielle Mieter zu vermitteln. Ein<br />
Service, den viele Kunden sehr schätzen. Für die Mietinteressenten<br />
hat das den Vorteil, dass sie fundierte Aussagen<br />
über Wohnungsdetails aus erster Hand erhalten.<br />
In diesen Wochen wird das derzeit größte Projekt<br />
der Oberhauser Wohnbau GmbH fertig: Der „Wohnpark<br />
Siebenbrückenweg“ mit insgesamt fünf Komplexen,<br />
drei davon realisiert die Oberhauser Wohnbau GmbH.<br />
„Da hast du alles – Stadtnähe, Burg und Martinskirche<br />
im Blick, Tiefgarage und viel Grün, mehr geht<br />
nicht,“ ist Oberhauser begeistert. „Und das zu einem<br />
Preis zwischen zehn und zwölf Euro.“ Konkret handelt<br />
es sich um drei Häuser mit den ausgesuchten Namen<br />
„Trotz stetiger Expansion sind wir<br />
ein familiär geführtes<br />
Unternehmen geblieben.“<br />
„Herzogin Hedwig von Bayern“, „Margarete von Bayern“<br />
und „Herzog Georg von Bayern“; die ersten beiden<br />
sind bereits fertig, letzteres wird in diesen Tagen abgeschlossen.<br />
Mit größeren neuen Projekten ist allerdings derzeit<br />
nicht viel zu holen in Landshut, beklagt Oberhauser, wie<br />
auch ein anderes Urgestein der hiesigen Immobilien-<br />
branche, Hans Eller. Es gibt zu wenig Flächenerschließungen,<br />
sodass die Aktivitäten sich mehr in Richtung<br />
Sanierung orientieren. Die Firma Oberhauser kann auf<br />
eine jahrzehntelange Erfahrung in diesem Bereich zurückblicken.<br />
Renommiertestes Objekt dabei wohl die<br />
Martinskirche. Den fundierten Rat von Hans Oberhauser<br />
und seinem Bauleiterteam weiß man in Landshut zu<br />
schätzen. Aktuell konnte Oberhauser einen öffentlichen<br />
Auftrag gewinnen: die Sanierung vier alter Bestandsbauten<br />
in der Altstadt.<br />
Trotz der schwierigen Grundstückssituation ist es<br />
Oberhauser gelungen, ein geeignetes Grundstück für<br />
ein großes neues Bauprojekt in Landshut West zu erwerben.<br />
Geplant ist ein Baubeginn im Herbst.<br />
Es war allerdings nicht immer leicht. Mit Grausen<br />
erinnert sich Oberhauser an die Zeit nach der Wende,<br />
Anfang der 1990er: „Da war der Markt hier so gut<br />
wie tot, weil alle im Osten investiert haben, wegen der<br />
Sonderabschreibungen. Das war hart.“ Überhaupt blickt<br />
Hans Oberhauser auf ein bewegtes, spannendes Leben<br />
zurück. Gefragt, warum man sich das überhaupt antut,<br />
antwortet er: „Zuerst ist es die pure Leidenschaft, aber<br />
irgendwann kannst du nicht mehr aus. Du musst weitermachen.<br />
Stehen bleiben geht nicht.“ So wäre denn<br />
Hans Oberhauser auch nicht er selbst, wenn er nicht<br />
schon wieder auf der Suche nach einem neuen Grundstück<br />
wäre. Stillstand – ein Fremdwort für ihn.<br />
Die Zukunft des Unternehmens ist gesichert, die<br />
allmähliche Überführung an die zweite Generation ist<br />
im Gange.<br />
Trotz des Erfolgs ist Oberhauser bodenständig geblieben.<br />
Alljährlich findet in den Altstadt-Räumlichkeiten<br />
des Unternehmens das Treffen der „<strong>Landshuter</strong> Glaubensbrüder<br />
– zwölf Apostel“ statt. Eine schon legendär<br />
gewordene Zusammenkunft <strong>Landshuter</strong> Persönlichkeiten<br />
in der Faschingszeit – dem Anlass entsprechend<br />
nicht ganz ernst gemeint. Höchstens bierernst. n<br />
Bilder v. l.: Firmensitz in der <strong>Landshuter</strong><br />
Altstadt, Sanierungsprojekt Martinsturm<br />
(2014/15), Impressionen von den drei<br />
Häusern im „Wohnpark Siebenbrückenweg“<br />
samt Spielplatz.<br />
<strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 4 l April 2017 13