Landshuter_WirtschaftsLEBEN_Nr.4
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Bau und Immobilien<br />
„Mit größeren Flächen ist zu wenig passiert.“<br />
Immobilienmarkt l Der Grandseigneur der Branche, Hans Eller, im „<strong>WirtschaftsLEBEN</strong>“-Gespräch über die Baugrundknappheit und die<br />
Preisentwicklung, die Chancen einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft, Auswüchse des Denkmalschutzes, Irrwege bei Baugenehmigungen<br />
sowie über die aktuellen Bauten der Regierung von Niederbayern in Landshut.<br />
Herr Eller, man hört von vielen Marktteilnehmern, dass<br />
es eng ist mit entwicklungsfähigen Flächen. Landshut<br />
boomt, aber es kann gar nicht genug gebaut werden.<br />
Eller: Jeder sucht Bauland, Bauland, Bauland. Allgemein<br />
ist einfach in den letzten Jahren in Landshut zu wenig<br />
Bauland ausgewiesen worden, und die Baukosten sind<br />
auch gestiegen. Dadurch haben wir die Preissteigerungen.<br />
Heute kostet Wohnfl äche in einigermaßen guter<br />
Lage weit über 4.000 Euro pro Quadratmeter, Tendenz<br />
5.000 und mehr.<br />
Warum ist nichts ausgewiesen worden, hat da jemand<br />
geschlafen?<br />
Eller: Man hat immer so kleine Gebiete ausgewiesen,<br />
aber mit größeren Flächen ist zu wenig passiert. Wo<br />
man dann auch einmal eine größere Straße bauen<br />
müsste, Straßen, Kanal und was eben notwendig ist.<br />
Dann kann man solche Gebiete entwickeln, für Geschossbau<br />
oder auch Einfamilienhäuser.<br />
Hans Eller: „Bei uns wird immer alles zerredet,<br />
oftmals von Leuten, die nichts vom Baugewerbe<br />
verstehen.“<br />
Es gibt wahrscheinlich einfach keine Flächen?<br />
Eller: Flächen gibt es genügend; in der Münchenerau<br />
zum Beispiel.<br />
Aber auch Flächen zu kaufen?<br />
Eller: Landwirte verkaufen immer, wenn der Preis passt.<br />
Aber da muss man halt aktiv dranbleiben.<br />
Auf Deutsch gesagt: Die Stadt tut zu wenig?<br />
Eller: Jedenfalls haben wir zu wenig Bauland.<br />
Was könnte die Situation entschärfen?<br />
Eller: Eine Wohnungsbaugesellschaft, die die Stadt installiert,<br />
um billige Wohnungen zu bauen, wohl kaum.<br />
Denn bei Sozialwohnungen liegen die Baukosten nur<br />
minimal unter einer normalen Eigentumswohnung. Die<br />
ganzen Vorschriften, Brandschutz, Wärmeschutz etc.,<br />
das muss ja alles eingehalten werden.<br />
Das müsste dann also subventioniert werden, um günstigen<br />
Wohnraum zu schaffen?<br />
Eller: Genau. Denn ohne Zuschuss, im frei fi nanzierten<br />
10 <strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 4 l April 2017