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Landshuter_WirtschaftsLEBEN_Nr.4

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Bau und Immobilien<br />

Landshut wurde mit einem Geldumsatz im Immobilienmarkt<br />

des Jahres 2015 von 294,2 Millionen Euro fast<br />

der doppelte Umsatz von Straubing (167,4 Millionen Euro)<br />

und Passau (135,9 Millionen Euro) erzielt.<br />

Seit 2009 hat sich damit der (Immobilien-)Geldumsatz<br />

in Landshut um etwa 40 Prozent gesteigert,<br />

wobei die umgesetzten Flächen von 44 Hektar auf 55,6<br />

Hektar nur um 26 Prozent gestiegen sind. Der umsatzstärkste<br />

Bereich des <strong>Landshuter</strong> Immobilienmarktes ist<br />

nach wie vor der Eigentumswohnungsbau. Der Geldumsatz<br />

verharrt in diesem Teilbereich seit 2014 bei knapp<br />

130 Millionen Euro, wobei aber die Vertragszahlen mit<br />

einem Minus von 27 Prozent deutlich gesunken sind.<br />

Auch hier ist der Rückschluss auf steigende Quadratmeterpreise<br />

offensichtlich.<br />

Die aktuellen Bodenrichtwerte für die Stadt Landshut<br />

sind seit April erhältlich (Online-Auskunft unter<br />

www.boris-bayern.de). Mit den Bodenrichtwerten, die<br />

die Wertentwicklung aller Grundstücke im Stadtgebiet<br />

darstellen, können sich auch weniger erfahrene Teilnehmer<br />

am Immobilienmarkt einen sicheren Überblick<br />

über Preisentwicklungen verschaffen. Was die Entwicklungen<br />

im Stadtgebiet angeht: Sie bescheinigen – wen<br />

wundert es – dem Immobilienstandort Landshut eine<br />

hohe Attraktivität.<br />

Insgesamt betrachtet hat sich der Grundstücksmarkt<br />

demnach in Landshut weiter relativ stark nach<br />

oben entwickelt. Insbesondere durch „die außergewöhnliche<br />

Lagegunst” der Stadt „mit einer sehr guten<br />

Verkehrsanbindung, der vorausschauenden Grundstückspolitik<br />

und einer besonderen Güte bei den weichen<br />

Standortfaktoren (Bildung, Kultur, Freizeit, Sport,<br />

etc.)” sei nach wie vor festzustellen, dass Investitionen<br />

am <strong>Landshuter</strong> Immobilienmarkt eine sichere Anlageform<br />

darstellen. Zudem wirkten sich „die zunehmende<br />

Raumknappheit” und “die weiter exorbitant steigenden<br />

Preise” in München verstärkt auf das Preisniveau in der<br />

Dreihelmenstadt aus.<br />

„Die Preisentwicklung ist da”, resumiert Rathaus-<br />

Chef Alexander Putz, „und der Druck auf den sozialen<br />

Wohnungsbau ebenso.” Die Stadt müsse nun mit<br />

ihrem Konzept durchdringen, 20 Prozent der Flächen<br />

bei neuen Wohngebieten (ab einer bestimmten Größe)<br />

für sozialen Wohnungsbau zu nutzen – und zwar<br />

mindestens. Nach Angaben von Putz soll die Quote bei<br />

OB Putz: Sozialer Wohnungsbau<br />

„mit privatem<br />

Geld funktioniert!<br />

Mindestens 20 %<br />

neuen Baulands<br />

müssen dafür reserviert sein.”<br />

Innere Münchnener Straße: Hier saniert Eller<br />

(linke Seite), das Bauvorhaben auf dem<br />

Areal des ehemaligen Edeka-Marktes (re.)<br />

ist vorerst wegen strittiger Höhe gestoppt.<br />

dem zur Bebauung anstehenden Quartier westlich des<br />

Hauptbahnhofs, wo 350 bis 400 Wohneinheiten geplant<br />

sind (s. S. 7), bei 30 Prozent liegen und bei einem gerade<br />

in Vorbereitung befi ndlichen Areal an der Altdorfer<br />

Straße sogar bei 50 Prozent. Vom Erfolg dieser Strategie<br />

ist der OB überzeugt: Wenn man diese Grundstücke<br />

auf den Markt bringe, werde man „sehen, dass es mit<br />

privatem Geld funktioniert” – sprich: auch ohne städtische<br />

Wohnbaugeselllschaft. Hans Eller ist da anderer<br />

Meinung (s. Interview S. 10).<br />

Beim Thema Sanierungen kochen in Landshut immer<br />

wieder die Emotionen hoch. Im Streit um den Moserbräu<br />

haben sich die Kontrahenten in eine Sackgasse<br />

manövriert, aus der jetzt Gerichte einen Ausweg fi nden<br />

sollen. Das Thema Karlschwaige ist relativ geräuschlos<br />

aus der Diskussion verschwunden, nachdem Oberhauser<br />

belegen kann, dass er genauso gebaut hat, wie<br />

genehmigt, und als Ergebnis immerhin ein schmuckes<br />

Häuschen inmitten von Großbauten zu sehen ist.<br />

Verzwickt ist die Lage auch in der Inneren Münchener<br />

Straße. Architekt Bernd Hanseder darf am<br />

Münchener Tor nicht so hoch bauen, wie er aus wirtschaftlichen<br />

Gründen möchte, und geht vor Gericht. In<br />

der Nachbarschaft hat der Stadtrat, ebenfalls vor allem<br />

wegen der Höhe, das Supermarkt- und Wohnbau-Projekt<br />

des Investors Jens Janke gestoppt, der nun erst<br />

einmal überlegen will, wie er weiter vorgeht. Das sieht<br />

auch nach einer juristischen Klärung aus. Der bereits<br />

angekündigte neue Supermarkt jedenfalls kommt vorerst<br />

nicht.<br />

Ein gelungenes Beispiel für eine reibungslose<br />

Sanierung ist das jetzt als neuer Gastronomiebetrieb<br />

eröffnete Rauchensteinerhaus – mit einem Restaurantkonzept,<br />

das ebenso wie das erneuerte Gebäude eine<br />

Symbiose aus Tradition und Moderne umsetzt. n<br />

<strong>WirtschaftsLEBEN</strong> l Ausgabe Landshut 4 l April 2017 9

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