PROMAGAZIN MAI 2017
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SPEZIAL<br />
Spaß mit der Familie: Fünf Tagestouren durch die Region | www.pro-magazin.de<br />
für die Region Heilbronn-Franken.<br />
05 I 17<br />
17. Jahrgang | 3,20 Euro | 52856<br />
Mit „Heft im Heft“<br />
Endlich Sommer!<br />
Inspiration<br />
Hohenlohekreis:<br />
Blick hinter die Kulissen<br />
Braunsbach – ein Jahr nach der Flut I Zukunftstrends I Spedition & Logistik I pro-magazin.de
EDITORIAL<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
ein Jahr ist es her: der verhängnisvolle Abend des 29. Mai 2016.<br />
Ein Abend, der Heilbronn-Franken, insbesondere die Gemeinde<br />
Braunsbach, verändern wird. Eine Sturzflut aus Schlamm und<br />
Geröll hinterlässt im Ort eine Schneise der Verwüstung. Das Leben<br />
für die Menschen verändert sich vom einen Tag auf den anderen<br />
dramatisch. Auch heute – ein Jahr nach der Naturkatastrophe –<br />
sind die Schäden deutlich zu sehen. Wir haben mit Betroffenen<br />
über den Abend gesprochen. Sie brauchen jetzt vor allem Geduld,<br />
Durchhaltevermögen und Inspiration. Mehr dazu ab Seite 8.<br />
Wie viel Inspiration in Heilbronn-Franken steckt, lässt sich immer<br />
wieder aufs Neue herausfinden. Hier leben kluge Köpfen mit teils<br />
verrückten Ideen. Auch der Hohenlohekreis ist voll von solchen<br />
Menschen. Wir stellen in der Titelstrecke einige echte Hohenloher<br />
vor und blicken hinter die Kulissen des Landkreises: Was passiert<br />
hier? Was gibt es Neues? Wie wird der Kreis in Zukunft aussehen?<br />
Diese und weitere Fragen beantworten wir ab Seite 12.<br />
Kontakt<br />
Sie haben Anmerkungen, Wünsche<br />
oder Fragen? Melden Sie sich!<br />
lydia.hilpert@pro-vs.de<br />
Zukunft kann ohne eine zündende Idee nicht gestaltet werden.<br />
Das war in der Vergangenheit so – und wird auch künftig so sein.<br />
Wir haben einige Trends genauer unter die Lupe genommen und<br />
sie in unserer Strecke ab Seite 30 vorgestellt.<br />
Der Sommer naht in großen Schritten. Für all diejenigen, die noch<br />
nicht wissen, wie sie die warmen Tage in der Region verbringen<br />
können, haben wir uns auf Ideensuche gemacht – und sind fündig<br />
geworden. Nachzulesen ab Seite 45. Lassen Sie sich inspirieren!<br />
Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen<br />
Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Redaktionsleitung<br />
WIR LADEN HERZLICH EIN<br />
zu unserem kulinarischen Leseabend am 04. Mai um<br />
19.00 Uhr im Jäger’s Landhaus Rössle in Niedernhall.<br />
Erfahren Sie mehr über das Buch „Die Mitte – eine Region zeigt Gesicht“.<br />
Die amtierenden Hohenloher Weinhoheiten Isabell Hütter und Verena Heyer führen<br />
Sie mit einer Weinprobe durch die vielseitige Weinregion Hohenlohe. Durch die<br />
literarischen Beiträge der Gastautoren Peter Botsch, Harry Weber (Mitglieder der<br />
Band Annâweech) und Carmen Brucker (Trainerin und Business Coach) wird der<br />
Abend zu einem literarischen und kulinarischen Erlebnis.<br />
Der Eintritt beträgt 22,- Euro inklusive Weinprobe, Wasser und Fingerfood.<br />
Um eine verbindliche Anmeldung bis zum 03. Mai wird gebeten.<br />
verena.heyer@pro-vs.de | 0791 950 61-19<br />
3
INHALT<br />
IN DIESER AUSGABE<br />
Politik<br />
8 „Wie die Stunde Null“<br />
Das Aufräumen in Braunsbach ist in vollem Gange<br />
10 Das Leben nach der Flut<br />
Eine Betroffene erzählt vom Hochwasser im Mai 2016<br />
Titel<br />
12 „Ein halber Hohenloher steckt in mir“<br />
Landrat Dr. Matthias Neth im Interview<br />
16 Auf der Suche nach den Schwachstellen<br />
Wo es im Hohenlohekreis noch Handlungsbedarf gibt<br />
18 Anhaltender Rückenwind<br />
Der Gewerbepark Hohenlohe wächst<br />
20 Gemeinsame Berührungspunkte<br />
Füreinander wichtig: Öhringen und Künzelsau<br />
22 Neue Maßstäbe setzen<br />
Blick hinter die Kulissen des Carmen-Würth-Forums<br />
24 Hohenlohe im Ohr<br />
Die Mundartband Annâweech im Porträt<br />
26 Wie ein Déjà-vu<br />
Jugend-forscht-Regionalsieger über ihr Projekt<br />
28 Blaue Revolution<br />
Im Jeansmuseum von Mustang gibt es viel Kurioses<br />
Wirtschaft<br />
30 In Heilbronn rollt‘s von allein<br />
Eine Teststrecke für autonomes Fahren entsteht<br />
32 Technik, die mitdenkt<br />
Künstliche Intelligenz bei Schubert und Audi<br />
34 Ohne Moos nix los?<br />
Shoppingtrip ohne Bargeld in Heilbronn-Franken<br />
36 Eine Branche in Gefahr?<br />
Die Logistik steht vor Herausforderungen<br />
38 Vorschriften in ständigem Wandel<br />
Warum Sicherheitsschulungen sinnvoll sind<br />
40 Das Herz der Firma<br />
Exklusiver Rundgang durchs Recaro-Logistikzentrum<br />
Kultur & Freizeit<br />
45 Endlich Sommer<br />
Fünf Tagestouren durch die Region<br />
Sturzflut jährt sich zum ersten Mal<br />
8<br />
In der Region oder zumindest in Hohenlohe erinnert sich<br />
noch jeder an die Sturzflut Ende Mai 2016. Wir waren in<br />
Braunsbach, haben uns einen Überblick verschafft, wie weit<br />
der Wiederaufbau ist und mit Betroffenen gesprochen.<br />
12 Vier Jahre im Zeitraffer<br />
Es ist Halbzeit – für den Landrat des Hohenlohekreises Dr.<br />
Matthias Neth. In vier Jahren ist viel passiert, vieles hat sich<br />
zum Positiven entwickelt, anderes muss noch angepackt<br />
werden. Im Interview verrät Neth, wie er sich selbst als<br />
Landrat beurteilt, was er an Hohenlohe schätzt und wie es<br />
mit dem Landkreis in Zukunft weitergeht.<br />
22 Kultur pur<br />
Am 18. Juli soll es soweit<br />
sein: Das Carmen-Würth-<br />
Forum, eine Kongress- und<br />
Veranstaltungshalle in Gaisbach,<br />
wird eingeweiht. Wir haben eine<br />
Baustellenführung mitgemacht<br />
und uns vom beeindruckenden<br />
Gebäude überzeugt.<br />
28 Hommage an die Denim-Hose<br />
Wo gibt‘s denn so was? Ein Museum, in dem Jeans<br />
ausgestellt sind? Was merkwürdig klingt, ist allerdings<br />
überaus spannend. Im Künzelsauer Mustang-Museum<br />
können Besucher nicht nur etwas über die Herstellung der<br />
Denim-Hosen, sondern auch viel Wissenswertes über deren<br />
Geschichte erfahren. Reinschauen lohnt sich.<br />
Fotos: Ufuk Arslan, Fotolia/ARTYuSTUDIO, Fotolia/drubig-photo<br />
30 Fahren mit Autopilot<br />
Es scheint in ferner Zukunft zu liegen. Doch aus Science<br />
Fiction wird bald Realität: In Heilbronn soll bis November<br />
eine Teststrecke für autonomes Fahren angelegt werden.<br />
Wie wird das funktionieren?<br />
Der Sommer kann kommen<br />
Noch sind es zwar anderthalb Monate bis zum<br />
Sommeranfang. Aber wir haben trotzdem schon mal<br />
wertvolle Tipps für Tagesausflüge in den vier Landkreisen<br />
und dem Oberzentrum unserer Region gesammelt.<br />
Rubriken<br />
3 Editorial<br />
6 Regioskop<br />
58 Mosaik<br />
60 Veranstaltungskalender<br />
62 Ausblick & Impressum<br />
Zum Titelbild<br />
45<br />
Ihren Namen kennt so gut wie jeder in Hohenlohe, ihre<br />
Konzerte sind oft ausverkauft und ihre CDs ein Erfolg: Die<br />
Mundartband Annâweech gibt es seit 22 Jahren. Doch woher<br />
nehmen die fünf Mitglieder der Gruppe, die im Hohenloher<br />
Dialekt singt, ihre Inspiration für die Texte und die<br />
Musik, von der sich so viele im Hohenlohekreis und darüber<br />
hinaus angesprochen fühlen? Bandleader Frank Winkler<br />
alias Molle hat es uns erzählt.<br />
Foto: Prill Mediendesign & Fotografie<br />
Südwestmetall macht Bildung<br />
zukunftsweisend<br />
Es sind die Mitarbeiter in den Unternehmen, die den<br />
Erfolg der Metall- und Elektroindustrie in Baden-Württemberg<br />
ausmachen. Qualifizierte und engagierte<br />
Nachwuchskräfte zu gewinnen, ist eine der großen<br />
Herausforderungen der Zukunft. Südwestmetall geht<br />
sie entschlossen an – und das in allen Teilen der<br />
Bildungskette: von Kindertageseinrichtungen, über<br />
Schulen, Berufsausbildung und Hochschulen bis hin zum<br />
Beruf. Mit Projekten und Bildungsangeboten – in enger<br />
Zusammenarbeit mit den Unternehmen in der Region.<br />
In sieben Themenfeldern ist Südwestmetall dabei aktiv:<br />
Familie und Frühförderung<br />
Ökonomische Bildung und Berufsorientierung<br />
MINT (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft<br />
und Technik)<br />
Qualität in der Schule<br />
Aus- und Fortbildung von Pädagogen<br />
Übergang in die Ausbildung<br />
Kooperation von Hochschule und Wirtschaft<br />
Erfahren Sie mehr:<br />
www.suedwestmetall-macht-bildung.de<br />
4<br />
Mai <strong>2017</strong><br />
VERBAND DER METALL- UND ELEKTROINDUSTRIE BADEN-WÜRTTEMBERG E.V.
REGIOSKOP<br />
REGIOSKOP<br />
1 Crailsheim<br />
Auszeichnung für Bäckerei Baier<br />
Die Agentur für Arbeit Schwäbisch Hall-Tauberbischofsheim<br />
hat die Brot- und Feinbäckerei Baier mit dem Zertifikat für<br />
Nachwuchsförderung 2016/<strong>2017</strong> ausgezeichnet. „Mit dieser<br />
Verleihung sprechen wir dem Ehepaar Baier unsere Anerkennung<br />
für das besondere Engagement in der Ausbildung aus“,<br />
so Thekla Schlör, Leiterin der Agentur für Arbeit. Bei der<br />
Crailsheimer Bäckerei kommen Bewerber zum<br />
Zuge, die aus verschiedenen Gründen nicht<br />
den direkten Weg von der Schule in den Beruf<br />
gehen konnten. Sie leistet damit<br />
einen wesentlichen Beitrag zur Integration<br />
junger Leute in Arbeit und<br />
Gesellschaft.<br />
Foto: Agentur für Arbeit<br />
Landkreis<br />
Heilbronn<br />
3<br />
4<br />
Main-Tauber-<br />
Kreis<br />
5<br />
Hohenlohekreis<br />
2<br />
Landkreis<br />
Schwäbisch-Hall<br />
1<br />
3 Neckarsulm/Ingolstadt<br />
Audi erneut bester Ausbildungsbetrieb<br />
Zum zweiten Mal in Folge zählt Audi zu „Deutschlands<br />
besten Ausbildungsbetrieben“. Laut einer<br />
Studie des Magazins Focus Money bietet das Unternehmen<br />
in der Kategorie „Automobilhersteller“<br />
optimale Bedingungen für Nachwuchskräfte. Insgesamt<br />
hatten sich an der bundesweiten Studie 940<br />
Unternehmen aus mehr als 50 Branchen beteiligt.<br />
Audi vergibt an seinen beiden deutschen Standorten<br />
Ingolstadt und Neckarsulm jährlich rund 800<br />
Ausbildungsplätze. Der Autobauer bildet in insgesamt<br />
20 Berufen aus.<br />
Foto: Audi AG<br />
2 Bad Mergentheim<br />
Herzstück eines neuen Hochregallagers<br />
Im Industriepark Würth in Bad Mergentheim wurden<br />
die Regalbediengeräte für das neue Hochregallager<br />
der Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />
angeliefert und eingebracht. Diese sind das Herzstück<br />
des neuen Hochregallagers des Unternehmens.<br />
Es handelt sich um säulengeführte Fahrzeuge,<br />
die zur Einlagerung und Kommissionierung<br />
der Waren dienen. Die Einweihung des neuen<br />
Hochregallagers ist im Rahmen des Fachforums<br />
C-Teile-Management am 16. und 17. Mai geplant.<br />
Foto: Würth Industrie Service GmbH & Co. KG<br />
4 Heilbronn<br />
IHK verleiht Forschungstransferpreis<br />
Im April verlieh die IHK Heilbronn-Franken zum sechsten Mal<br />
den IHK-Forschungstransferpreis. Bei der Verleihung wurden<br />
drei herausragende Kooperationsprojekte zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft mit insgesamt 20 000 Euro ausgezeichnet.<br />
Der IHK-Forschungstransferpreis in Gold ging in diesem<br />
Jahr an die Zürn Harvesting GmbH & Co. KG in Schöntal und<br />
an das Institut für Naturstofftechnik der Technischen Universität<br />
Dresden. Ausgezeichnet wurde das Kooperationsprojekt<br />
Zürn i-flow. IHK-Präsident Harald Unkelbach betonte die Bedeutung<br />
der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und<br />
Wirtschaft vor allem für kleine und mittlere Unternehmen.<br />
Foto: Thomas Frank/Fotostudio M 42<br />
5 Ingelfingen/Huntersville<br />
Bürkert eröffnet neuen Standort<br />
Vor nicht einmal zwei Jahren wurde in Huntersville<br />
der Grundstein gelegt – Anfang April ist nun die<br />
neue, etwa 16 000 Quadratmeter große US-Zentrale<br />
von Bürkert Fluid Control Systems, einem der führenden<br />
Hersteller von Mess-, Steuer- und Regelsystemen<br />
für Flüssigkeiten und Gase weltweit, offiziell<br />
eröffnet worden. Zur Feier kamen Kommunalpolitiker,<br />
Geschäftspartner, Mitarbeiter und Kunden.<br />
Foto: Christian Bürkert GmbH & Co. KG
POLITIK | Baunsbach – ein Jahr nach der Flut<br />
Baunsbach – ein Jahr nach der Flut | POLITIK<br />
Ein Jahr ist es bald her, dass Braunsbach von einer Sturzflut in einen kriegsähnlichen Schauplatz verwandelt wurde.<br />
Der Wiederaufbau ist in vollem Gange.<br />
„Wie die Stunde Null“<br />
Foto: Ralf Reichert<br />
das Ausmaß noch nicht abschätzen“,<br />
erzählt die Apothekerin, die im Teilort<br />
Jungholzhausen wohnt. „Ich habe jede<br />
halbe Stunde mit meinem Kollegen telefoniert,<br />
der Notdienst hatte.“ Er habe<br />
geschildert, dass Autos vorbeischwimmen<br />
würden und das Wasser bereits im<br />
Hausgang der Apotheke stünde. Dann<br />
wurde das Geschäft evakuiert. „Es war<br />
sehr dramatisch“, weiß Mayer noch.<br />
„Aber ich durfte nicht in Schockstarre<br />
verfallen, sondern musste einen kühlen<br />
Kopf bewahren.“ Glücklicherweise<br />
war die Rößler-Apotheke in Untermünkheim,<br />
welche die Hauptapotheke<br />
und deren Inhaberin seit 1999 ebenfalls<br />
Gerlinde Mayer ist, vom Hochwasser<br />
verschont geblieben. Doch dort wurde<br />
zeitgleich renoviert. Die 49-Jährige<br />
musste sich also in der einen Apotheke<br />
um Kunden- und Mitarbeiteranliegen<br />
kümmern und ihrer täglichen Arbeit<br />
nachgehen sowie parallel in ihrer<br />
anderen Apotheke alles vom Schlamm<br />
befreien und sich mit Handwerkern<br />
abstimmen. Natürlich hatte sie Hilfe<br />
dabei. „Meine Geschwister kamen sogar<br />
von weit her und packten mit an“,<br />
sagt Mayer. „Dennoch gab es Tage, da<br />
dachte ich, die Apotheke macht nicht<br />
mehr auf.“ Ironischerweise war diese<br />
das erste Geschäft, das wieder öffnete.<br />
„Ich war allein auf weiter Flur, drumherum<br />
war ja noch alles Chaos“, erinnert<br />
sie sich. Und in Braunsbach sei es so,<br />
dass jeder Laden den anderen brauche.<br />
Rückblickend sei sie „mit einem kleinen<br />
blauen Auge davongekommen“.<br />
Gerlinde Mayer ist sich sicher: „Ich hatte<br />
Glück im Unglück.“<br />
Das können die Inhaber des Gasthofes<br />
zum Löwen, der sich ebenfalls<br />
auf dem Marktplatz in Braunsbach befindet,<br />
nicht unbedingt behaupten.<br />
Nach den Folgen der Sturzflut konnte<br />
das Wirtshaus erst am 1. Mai dieses<br />
Jahres wieder seinen Betrieb aufnehmen.<br />
Drei Wochen vor der Eröffnung<br />
muss lediglich eingeräumt und geputzt<br />
werden. „Dann fangen wir langsam an<br />
zu produzieren, damit wir einen gewissen<br />
Grundstock haben“, sagt Heike<br />
Philipp, die den Gasthof in fünfter<br />
Generation zusammen mit ihrem Ehemann<br />
Thomas führt. Die Küchenmeisterin<br />
kann es kaum erwarten, bis wieder<br />
Gäste ihre Wirtschaft füllen. „Wir<br />
haben schon viele Tisch- und Zimmerreservierungen“,<br />
verrät die 34-Jährige.<br />
Es käme auch vor, dass Leute anriefen,<br />
die nichts von der Sturzflut wissen oder<br />
diese vergessen haben. Auf der anderen<br />
Seite hätten auch welche das Lokal<br />
bereits vor zwei Jahren für eine Konfirmation<br />
reserviert. So oder so seien alle<br />
herzlich willkommen. Was den Schaden<br />
angeht, möchte sich die Inhaberin<br />
lieber nicht äußern. „Sonst erschrecken<br />
die Leute noch“, witzelt sie. Am<br />
meisten bedauert Heike Philipp allerdings<br />
nicht den finanziellen, sondern<br />
den immateriellen Verlust. „Hier standen<br />
viele Sachen meiner Oma, die mir<br />
ans Herz gewachsen sind. Die kann ich<br />
nie mehr ersetzen.“ Olga Lechmann<br />
Fast jeden Tag habe man seit der Sturzflut vom Frühjahr 2016<br />
gearbeitet, um der Schäden, die das Hochwasser angerichtet hatte,<br />
Herr zu werden, sagt Braunsbachs Bürgermeister Frank Harsch.<br />
Dennoch werde es noch etwa fünf Jahre dauern, bis alles ist, wie<br />
es mal war.<br />
Diese Nacht ist immer noch präsent<br />
– zu jedem Augenblick,<br />
zu jeder Stunde. Die Zukunft<br />
der Gemeinde basiert auf der Sturzflut.<br />
Sie ist tagtäglich ein Thema und<br />
wird es auch lange noch bleiben.“<br />
So fasst Braunsbachs Bürgermeister<br />
Frank Harsch das Jahrhundertereignis<br />
vom 29. Mai 2016 zusammen, als die<br />
2500-Einwohner-Kommune von immensen<br />
Wassermassen in Schutt und<br />
Geröll verwandelt wurde. Als Menschen<br />
ihr Zuhause verloren und Opfer<br />
unerbittlicher Naturgewalt wurden.<br />
Nun, beinahe ein Jahr nach der Unwetterkatastrophe,<br />
ist der Wiederaufbau in<br />
Braunsbach in vollem Gange. Dennoch<br />
sind die Spuren der Verwüstung immer<br />
noch sichtbar: Manche Gebäude<br />
mussten abgerissen werden, an anderen<br />
fehlt der Putz oder es bröckelt Mörtel<br />
von Wänden, hier und da gibt es keine<br />
Fensterscheiben. Doch die Straßen<br />
sind geflickt, Steine und Geäst von Bäumen<br />
aus dem Weg geschafft und viele<br />
Häuser renoviert worden. „Fünf Jahre<br />
wird es etwa noch dauern, bis alles wieder<br />
so ist wie vorher“, prognostiziert<br />
Harsch. Man könne nicht nur wiederherstellen,<br />
es gingen auch Veränderungen<br />
mit den Auswirkungen der Sturzflut<br />
einher. So werden zum Teil neue<br />
Nahwärmeleitungen für öffentliche<br />
Gebäude und ein neues Feuerwehrmagazin<br />
benötigt. „Braunsbach verändert<br />
sich in allen Belangen. Wir wollen etwa<br />
ein Informationszentrum zur Sturzflut<br />
aufbauen. Der Tourismus muss<br />
schließlich auch bedient werden“, sagt<br />
der Schultheiß. Die Frage lautete stets:<br />
Was machen wir daraus? Wie Phönix<br />
aus der Asche sei Braunsbach nach<br />
dem Hochwasser wieder auferstanden,<br />
findet der Politiker. Bei den Bürgern sei<br />
hoffentlich keiner durchs Raster gefallen,<br />
meint Harsch. Weit über zwei Millionen<br />
Euro Spenden seien den Haushalten<br />
zugutegekommen. Wichtig sei<br />
aber auch gewesen, dass die Läden<br />
wieder öffnen konnten. „Als alles zu<br />
war, war es wie die Stunde Null“, erinnert<br />
sich der Bürgermeister.<br />
Eines von vielen Geschäften, die<br />
wegen der Sturzflut schließen mussten,<br />
ist die Kochertal-Apotheke auf dem<br />
Marktplatz. Seit Oktober hat sie allerdings<br />
wieder geöffnet, weil die Schäden<br />
nicht derart verheerend waren wie<br />
in oder an manch anderem Gebäude.<br />
Genau wie Braunsbachs Bürgermeister<br />
hat auch Inhaberin Gerlinde Mayer<br />
das Geschehen aus jener verhängnisvollen<br />
Nacht noch deutlich vor ihrem<br />
inneren Auge. „Am Abend konnte man<br />
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in Heilbronn, Künzelsau und Öhringen.<br />
8<br />
Mai <strong>2017</strong>
POLITIK | Baunsbach – ein Jahr nach der Flut<br />
Baunsbach – ein Jahr nach der Flut | POLITIK<br />
Das Leben<br />
nach der Flut<br />
Am 29. Mai jährt sie sich zum ersten Mal: die Unwetterkatastrophe,<br />
die in Braunsbach wütete und binnen Stunden das Dorf in einen Ort<br />
der Verwüstung verwandelte. Viele Braunsbacher haben dabei einen<br />
Großteil ihres Hab und Guts verloren – so auch Familie Frick. Den<br />
Kopf stecken sie dennoch nicht in den Sand.<br />
Ulrike Frick ist eine der Betroffenen, die bei der Sturzflut in Braunsbach einen<br />
Großteil ihres Hab und Guts verloren haben.<br />
Als das Wasser, oder besser gesagt<br />
die braune Brühe kam, habe ich<br />
mit den Nachbarn über die Straße<br />
hinweg noch Witze gemacht. ‚Was<br />
für eine Sauerei. Mal schauen, wie es<br />
morgen hier aussehen wird`, haben<br />
wir gesagt“, erinnert sich Ulrike Frick<br />
wehmütig. Wie viel Zynismus in dieser<br />
harmlos gemeinten Bemerkung stecken<br />
würde, ahnte in diesem Moment<br />
niemand. Denn diese „braune Brühe“<br />
sollte verheerende Auswirkungen<br />
haben. Es ist der Abend des 29. Mai<br />
vergangenen Jahres. Ein Abend, den<br />
so schnell in Braunsbach niemand<br />
vergessen wird. Ein Abend, der das<br />
beschauliche Dorf in einen Ort der<br />
Zerstörung verwandeln wird. Ein<br />
Abend, der das Leben von so vielen<br />
Menschen – auch das von Ulrike und<br />
Eduard Frick – für viele Monate auf den<br />
Kopf stellen wird.<br />
Foto: Lydia-Kathrin Hilpert<br />
„Als es angefangen hat zu regnen,<br />
war ich bei der Theaterprobe“, erzählt<br />
die Standesbeamtin. Die erste Szene<br />
habe man noch im Freien gespielt, aufgrund<br />
des stärker werdenden Regens,<br />
habe man die Probe jedoch ins Innere<br />
einer Scheune verlegt. „Es war nichts<br />
Besonderes.“ Dass sich Ulrike Frick irren<br />
sollte, wird wenige Stunden später<br />
bittere Erkenntnis. Nach der Theaterprobe<br />
macht sich die 49-Jährige auf<br />
den Heimweg, in ihr Haus in der Orlacher<br />
Straße. Sie beginnt zu kochen. Ihr<br />
Mann Eduard, im Nebenberuf Landwirt,<br />
beschließt, noch nach den Kühen<br />
zu sehen, die am Tag zuvor auf die Weiden<br />
gekommen sind. Keiner von beiden<br />
ahnt, was in dieser Nacht noch auf<br />
sie zukommen soll.<br />
„Ganz plötzlich war der Strom<br />
weg.“ Ulrike Frick blickt misstrauisch<br />
aus dem Fenster. Der Regen lässt nicht<br />
nach – im Gegenteil. Ein kleines Rinnsal,<br />
das immer größer wird, bahnt sich<br />
inzwischen seinen Weg die Orlacher<br />
Straße hinunter, wächst weiter zu einem<br />
Strom, gar zu einer Sturzflut an,<br />
die alles, was sich ihr in den Weg stellt,<br />
mit sich reißt. Die Wassermassen bringen<br />
Zerstörung. Sie bergen Unmengen<br />
von Geröll.<br />
„Plötzlich gab es einen lauten<br />
Knall. Das Feuerwehrauto der gegenüberliegenden<br />
Wehr wurde weggespült,<br />
ist gegen unser Haus geknallt. Alles<br />
hat gebebt.“ Auch das eigene Auto,<br />
das vor der Haustür steht, wird weggeschwemmt.<br />
Ulrike Frick muss hilflos<br />
zusehen. „Dann erst habe ich begriffen,<br />
was hier geschieht. Ich wurde panisch.<br />
Mein Mann war da draußen. Sein Auto<br />
war weg. Ich war sicher, dass ich Witwe<br />
geworden bin.“ Eineinhalb Stunden<br />
nimmt sie an, ihren Gatten in der<br />
Sturzflut verloren zu haben. Dann steht<br />
ihr Eduard wieder vor ihr. „Ich dachte,<br />
ich sehe ein Phantom.“ Der 55-Jährige<br />
hatte nicht das Auto genommen, er war<br />
zu Fuß zu den Tieren gegangen. Sein<br />
Heimweg führte ihn über die höher<br />
gelegene Panoramastraße. Sein Auto<br />
wurde vom Wasser weggetragen.<br />
„Es war klar, dass wir in dieser<br />
Nacht nicht im Haus bleiben konnten.<br />
Wir hatten keinen Strom, aber auch<br />
Auf bis zu vier<br />
verschiedenen<br />
Geräten lesbar<br />
Ganze Ausgaben<br />
im WLAN<br />
herunterladen<br />
und unterwegs<br />
offline lesen<br />
kein Wasser. Wir wussten nicht, was<br />
passieren würde.“ Also sind sie zum<br />
Schwager, der ebenfalls in Braunsbach<br />
wohnt, gegangen, haben dort in einem<br />
Kinderzimmer geschlafen. Dieses sollte<br />
für die nächsten Monate ihr Zuhause<br />
werden. Erst Ende September sind die<br />
Eheleute wieder in ihr Haus gezogen.<br />
„Vorher war nicht daran zu denken“,<br />
schildert Ulrike Frick.<br />
Das Haus aus dem 19. Jahrhundert<br />
war zugeschüttet. Eineinhalb Meter<br />
hoch türmte sich das Geröll vor<br />
dem Gebäude. Das Erdgeschoss unter<br />
Trümmern vergraben. Der Stall, der neben<br />
dem Wohnhaus liegt, bis zur Decke<br />
voll mit Gestein und Geäst, das Scheunentor<br />
weggespült. „Als wir am nächsten<br />
Morgen zum Haus gegangen sind,<br />
sind wir noch davon ausgegangen,<br />
dass wir nur kurz aufräumen würden.<br />
Wir haben das Ausmaß zunächst gar<br />
nicht erfassen können“, erinnert sich<br />
das Ehepaar. Daraus wurde nichts. „Irgendwann<br />
wurde klar, dass es doch etwas<br />
Größeres war. Also haben wir angepackt;<br />
das gemacht, was möglich<br />
war.“ Die Arbeit war hart. Das historische<br />
Gebäude steht am oberen Teil der<br />
Orlacher Straße. An ein Durchkommen<br />
mit großem Gefährt war über einen<br />
Zeitraum von über zwei Wochen nicht<br />
zu denken. Es gab keine Zufahrt. Also<br />
blieben Fundament und Erdgeschoss<br />
unter Steinen begraben. „Wir sind<br />
durch Fenster eingestiegen oder durch<br />
die Hintertür, die im ersten Stock liegt“,<br />
sagt Ulrike Frick.<br />
Ein knappes Jahr später: Im Ort<br />
sind die Spuren der Verwüstung noch<br />
immer zu sehen. Eine Zufahrt zum<br />
Frick`schen Haus gibt es wieder. Doch<br />
die Schäden daran sind immer noch<br />
zu erkennen. Sandsteine, die einst<br />
den Sockel des Gebäudes bildeten, liegen<br />
auf der gegenüberliegenden Straßenseite.<br />
Eine Treppe, die zuvor zum<br />
Haus führte – weg, von den Fluten<br />
mitgerissen. Baumaterial stapelt sich<br />
vor der Tür. Das Gebäude steht nackt<br />
da, ganz ohne Putz. Vieles wirkt provisorisch<br />
– weil es eben nicht anders<br />
geht. Auch im Haus sind die Spuren<br />
der Flut heute noch zu sehen: „Telefon,<br />
Internet und Strom sind auch jetzt<br />
noch Notlösungen. Aber damit haben<br />
wir uns arrangiert“, sagt Frick lachend.<br />
Insgesamt ist ein Schaden von<br />
über 400 000 Euro entstanden – allein<br />
am Haus. Hinzukommen 35 000 Euro<br />
im Bereich der Landwirtschaft. „Zum<br />
Glück ist das Haus elementarversichert.<br />
Bei der Landwirtschaft war das<br />
leider nicht der Fall“, schildert das Ehepaar.<br />
Hier konnte ein Teil der Summe<br />
mit Spendengeldern gedeckt werden.<br />
Das Ehepaar hat im vergangenen<br />
Jahr den Kopf nicht in den Sand gesteckt.<br />
Die beiden sind optimistisch geblieben<br />
– und wollen es auch bleiben.<br />
„Wir machen weiter“, resümiert Ulrike<br />
Frick, und ergänzt nachdenklich: „Ich<br />
bin seit der Sturzflut demütiger geworden,<br />
habe ein anderes Verhältnis zur<br />
Natur bekommen. Ich fühle mich – so<br />
absurd das klingen mag – verbundener<br />
mit ihr und weiß sie wieder mehr<br />
zu schätzen.“ Lydia-Kathrin Hilpert<br />
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10 Mai <strong>2017</strong><br />
11
TITEL | Kommunalporträt Hohenlohekreis<br />
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ADVERTORIAL<br />
12<br />
Zur Person<br />
Dr. Matthias Neth ist seit Juli 2013<br />
Landrat im Hohenlohekreis. Der<br />
37-Jährige studierte Jura und Verwaltungswissenschaften<br />
in Tübingen<br />
und Speyer. Neth ist verheiratet und<br />
kommt gebürtig aus Stuttgart. Seine<br />
Mutter stammt aus Pfedelbach.<br />
„Ein halber<br />
Hohenloher<br />
steckt in mir“<br />
Halbzeit für den Hohenloher Landrat Matthias Neth: Vier Jahre ist<br />
der Jurist inzwischen im Amt. Für uns ein Grund mehr, Zwischenbilanz<br />
zu ziehen und mit dem 37-Jährigen über den Hohenlohekreis<br />
– dessen Stärken und dessen Schwächen – zu sprechen.<br />
Herr Neth, die erste Hälfte Ihrer Amtszeit<br />
ist vorüber. Wie beurteilen Sie selbst<br />
die zurückliegenden vier Jahre?<br />
Neth: Die vergangenen Jahre waren<br />
sehr intensiv, ereignisreich und sind<br />
unglaublich schnell vergangen. Es ist<br />
vieles passiert. Wir hatten neben vielen<br />
schönen Erlebnissen auch Herausforderungen<br />
und Konflikte, die uns zum<br />
Teil auch heute noch beschäftigen –<br />
seien es die Neustrukturierung des öffentlichen<br />
Personennahverkehrs, das<br />
Thema Deponie oder die Frage nach<br />
dem Erhalt des Künzelsauer Krankenhauses.<br />
Diese Themen liefen oft parallel<br />
ab. Das war eine ziemliche Straffung<br />
an Inhalten, auch wenn mir klar<br />
war, dass diesbezüglich viel auf mich<br />
zukommen würde. Letztlich war<br />
die Zeit auch sehr lehrreich und<br />
positiv.<br />
Würden Sie sagen, Sie sind in<br />
dieser Zeit – also in den zurückliegenden<br />
vier Jahren –<br />
zu einem waschechten<br />
Hohenloher geworden?<br />
Neth: Ein halber Hohenloher<br />
steckt ja schon immer<br />
in mir (lacht). Meine<br />
Mutter stammt aus<br />
Pfedelbach. Mein Großvater,<br />
Erich Fritz, war<br />
dort viele Jahre lang<br />
Bürgermeister. Dementsprechend<br />
hatte ich schon immer<br />
einen besonderen Bezug zu Hohenlohe<br />
und seinen Bewohnern. Man kann<br />
inzwischen schon sagen, dass der Hohenlohekreis<br />
wirklich zu meiner Wahlheimat<br />
– und übrigens auch der meiner<br />
Ehefrau – geworden ist. Wir fühlen<br />
uns hier sehr wohl. Wir sind angekommen.<br />
Aber ich muss auch zugeben,<br />
dass ich immer noch nicht jede Passage<br />
aus den Liedern von Annâweech im<br />
Detail verstehe.<br />
Was haben Sie an den Hohenlohern<br />
besonders zu schätzen gelernt?<br />
Neth: Die Hohenloher halten zusammen.<br />
Sie identifizieren sich enorm mit<br />
dieser Raumschaft. Der Heimatsbegriff<br />
ist hier sehr stark ausgeprägt, die<br />
Menschen bekennen sich klar zu ihrer<br />
Heimat – das empfinde ich als außerordentlich<br />
positiv. Diese Mentalität<br />
muss sich – in Zeiten des demografischen<br />
Wandels und der Urbanisierung<br />
– auch in den Köpfen der jüngeren Generationen<br />
festsetzen, sodass unsere<br />
Region Heilbronn-Franken insgesamt<br />
auch in Zukunft attraktiv ist. Das Zitat<br />
von Annâweech „Hohâloher Land, `s<br />
will kôôner meh gehen“ muss auch in<br />
Zukunft gelten. Das zu schaffen, ist unser<br />
aller Aufgabe.<br />
Was sind die positivsten Erfahrungen,<br />
die Sie machen durften? Was die<br />
negativsten?<br />
Mai <strong>2017</strong><br />
Foto: Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Werte schaffen durch Innovationen<br />
Als Architektur- und Sachverständigenbüro bietet CP. Weber ein großes Leistungsspektrum<br />
Die Firma CP. Weber GmbH mit ihrem<br />
Geschäftsführer Claus-Peter<br />
Weber setzt in dritter Generation als<br />
Sachverständiger und Architekt fort,<br />
wofür der Großvater August Weber und<br />
der Vater Werner Weber den Grundstein<br />
legten. Die Öhringer Firma ist seit<br />
2003 als Architektur- und Sachverständigenbüro<br />
am Markt tätig. Unter dem<br />
Motto „Werte schaffen – Werte sichern“<br />
bietet das Unternehmen Dienstleistungen<br />
rund um die Immobilie und unterstützt<br />
seine Kunden damit umfassend<br />
und kompetent.<br />
Das Spektrum beinhaltet unter<br />
anderem Architekturleistungen, Bauleitung<br />
und -planung, Gebäudethermografie,<br />
Immobilienkauf- und Verkaufsberatung,<br />
Modernisierungskonzepte,<br />
Schadensgutachten sowie technische<br />
Messungen und Wertgutachten für Immobilien.<br />
Neu im Programm ist eine<br />
moderne Messtechnik, mit der großvolumige<br />
Gebäude, insbesondere Gewerbehallen,<br />
überprüft werden. Hierdurch<br />
werden deutliche energetische<br />
Einsparungen sichtbar gemacht. Als<br />
Energieeffizienz-Experte werden Energieausweise<br />
für Wohngebäude sowie<br />
für Gewerbeimmobilien erstellt, ebenso<br />
unterstützt der Betrieb in KfW-För-<br />
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Foto: CP. Weber GmbH<br />
Das Team von CP. Weber steht bei Immobilienthemen beratend zur Seite.<br />
derangelegenheiten durch sein Knowhow.<br />
Das Leistungsspektrum umfasst<br />
Neubauplanungen und Modernisierungen<br />
mit technisch und energetisch innovativen<br />
Lösungen. Seit nunmehr drei<br />
Jahren intensiviert die Firma unter der<br />
Marke „Haus der Architekten“ den Bereich<br />
der Projektentwicklung im Gewerbe-<br />
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Das besondere Augenmerk liegt auf<br />
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im Fokus wie eine nachhaltige Bauweise,<br />
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TITEL | Kommunalporträt Hohenlohekreis<br />
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Neth: Ein für mich sehr prägendes<br />
Erlebnis war der Starkregen im Mai vergangenen<br />
Jahres. Ich war sehr bestürzt,<br />
mit ansehen zu müssen, dass etwa<br />
3000 Menschen im Landkreis von den<br />
teils enormen Auswirkungen betroffen<br />
waren. Dieses Unwetter hatte viel<br />
Leid verursacht. Die Zerstörung, die<br />
mancherorts vorherrschte, war katastrophal.<br />
Gleichzeitig resultierte daraus<br />
aber etwas sehr Positives: Tags darauf<br />
haben alle mit angepackt – ganz unabhängig<br />
davon, ob sie selbst von den Ereignissen<br />
betroffen waren oder nicht.<br />
Es war eine Welle der Hilfsbereitschaft,<br />
die losbrach. Das zeichnet die Menschen<br />
im Hohenlohekreis eben aus. Ein<br />
so kleiner Kreis, wie wir es sind, kann<br />
nur bestehen und zukunftsfähig sein,<br />
wenn die Menschen, die darin leben,<br />
zusammenhalten. Das hat mich sehr<br />
stolz gemacht.<br />
Bei Ihrer Wahl zum Landrat im Juni<br />
2013 waren Sie der jüngste Landrat in<br />
Baden-Württemberg. War das für Sie<br />
eine besondere Herausforderung?<br />
Inwiefern?<br />
Neth: Ich bin auch jetzt noch der jüngste<br />
Landrat in Baden-Württemberg.<br />
Doch darüber habe ich mir damals wie<br />
heute gar keine Gedanken gemacht.<br />
Mir war und ist wichtig, dass der Kreistag<br />
und die Menschen in Hohenlohe<br />
von mir, meinen Ideen und meiner Arbeit<br />
überzeugt sind. Dass junge Menschen<br />
Verantwortung übernehmen, ist<br />
nicht ungewöhnlich. Auf sehr vielen<br />
Ebenen findet der Generationenwechsel<br />
statt.<br />
Was würden Sie heute – vier Jahre älter<br />
und erfahrener – rückblickend anders<br />
machen?<br />
Neth: Es gibt verschiedene Herausforderungen,<br />
an die wir heute anders<br />
herantreten würden als in der Vergangenheit.<br />
Ein Beispiel: wieder das<br />
Das Unwetter im Mai vergangenen Jahres hatte auch im Hohenlohekreis<br />
verheerende Schäden angerichtet – wie hier in Künzelsau.<br />
Foto: Thomas Zimmermann<br />
Krankenhaus in Künzelsau. Uns ist es<br />
nicht ausreichend gelungen, den Künzelsauern<br />
zu erklären, dass wir eine<br />
gute Lösung finden möchten. Die<br />
Grundversorgung muss und wird gewährleistet<br />
bleiben. Hier würden wir<br />
anders, vielleicht sogar offensiver,<br />
kommunizieren und noch mehr versuchen,<br />
die Menschen abzuholen.<br />
Zuletzt standen Sie wegen der<br />
möglichen Schließung des Krankenhauses<br />
in der Kritik. Können Sie<br />
diese nachempfinden?<br />
Neth: Es handelt sich hierbei um ein<br />
hochemotionales Thema. Viele Menschen<br />
haben Angst davor, dass ihre gesundheitliche<br />
Grundversorgung nicht<br />
mehr gewährleistet ist. Diese Sorge<br />
verstehe ich natürlich und nehme ich<br />
auch sehr ernst. Es ist aber keinesfalls<br />
in unserem Sinne, die gesundheitliche<br />
Grundversorgung nicht mehr zu gewährleisten.<br />
Entsprechend muss aber<br />
auch die Kritik konstruktiv bleiben.<br />
Auch wenn es keine stationäre Versorgung<br />
mehr geben wird, so bleiben doch<br />
eine 24-Stunden-Notfallversorgung sowie<br />
eine ambulante Versorgung bestehen.<br />
Man darf den Wandel in diesem<br />
Bereich nicht außer Acht lassen. Die<br />
Bevölkerung hat eine Tendenz zu großen<br />
medizinischen Zentren. Mit diesen<br />
Bettengrößen können wir einfach<br />
nicht mithalten. Entsprechend müssen<br />
wir uns neu ausrichten, um eine gute<br />
Versorgung im Landkreis gewährleisten<br />
zu können. Das entgegne ich auch<br />
Kritikern.<br />
Eine Frage zum Schluss: Wofür steht der<br />
Hohenlohekreis in Zukunft?<br />
Neth: Der Hohenlohekreis wird auch<br />
in Zukunft für ein gelungenes Zusammenspiel<br />
aus Tradition und Zukunft<br />
stehen – in vielerlei Hinsicht:<br />
tolle Natur, großartige Unternehmen,<br />
außergewöhnliche Menschen. Die<br />
hohe Lebensqualität, die wir aktuell<br />
haben, werden wir auch künftig zu<br />
schätzen und bewahren wissen. Davon<br />
bin ich überzeugt.<br />
Interview: Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Foto: Würth Elektronik eiSos<br />
Geschäftsführung erweitert<br />
Alexander Gerfer verantwortet ab sofort mit CEOs Strategie von Würth Elektronik eiSos<br />
Alexander Gerfer wird Geschäftsführer<br />
bei Würth Elektronik eiSos.<br />
Alexander Gerfer (51), Chief Technology<br />
Officer (CTO) der Würth<br />
Elektronik eiSos Gruppe, wird in die<br />
Geschäftsführung berufen. Ab sofort<br />
verantwortet er mit den CEOs Oliver<br />
Konz und Thomas Schrott die Strategie<br />
eines der größten europäischen Anbieter<br />
für elektronische und elektromechanische<br />
Bauelemente.<br />
Gerfer feiert außerdem seine<br />
20-jährige Betriebszugehörigkeit. Der<br />
Diplom-Ingenieur begann seine Karriere<br />
als technischer Außendienstmitarbeiter,<br />
wechselte aber schon bald in<br />
den Bereich Produktmanagement und<br />
war dort Abteilungsleiter, Handlungsbevollmächtigter,<br />
Prokurist und zuletzt<br />
CTO. „Alexander Gerfer hat großen Anteil<br />
am Erfolg von Würth Elektronik<br />
eiSos und es ist Zeit, diese Arbeit und<br />
den enormen, positiven Einfluss, den<br />
er in den vergangenen Jahren auf die<br />
Entwicklung unseres Produktportfolios<br />
genommen hat, auch offiziell zu würdigen“,<br />
findet Konz. Sein CEO-Kollege<br />
Schrott ergänzt: „Wir wünschen Alexander<br />
Gerfer, dass er als Geschäftsführer<br />
Von Waldenburg in die<br />
weite Welt!<br />
Würth Elektronik eiSos ist einer der führenden Hersteller von elektronischen und elektromechanischen<br />
Bauelementen für die Elektronikindustrie. Von Waldenburg aus sind wir in 50 Ländern der Welt aktiv.<br />
Erfolg und Höchstleistungen sind nur möglich, wenn ein starkes Team ein gemeinsames Ziel verfolgt.<br />
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weiterhin eine so glückliche Hand bei<br />
seinen Entscheidungen hat.“<br />
„Die Ernennung zum Geschäftsführer<br />
sehe ich als Würdigung unserer<br />
Teamarbeit im Produktmanagement“,<br />
sagt Gerfer und verrät, dass aktuell<br />
die Bereiche Wireless Power, Energy<br />
Harvesting und Funktechnik massiv<br />
ausgebaut werden und die Firma in die<br />
Sensorik einsteigt.<br />
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Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG<br />
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14<br />
Mai <strong>2017</strong><br />
15
TITEL | Kommunalporträt Hohenlohekreis<br />
Kommunalporträt Hohenlohekreis | TITEL<br />
Auf der Suche nach den<br />
Schwachstellen<br />
meisten Fällen ein eigenes Auto erforderlich<br />
mache. Auch das Breitbandangebot<br />
sei ausbaufähig. „Dies würde die<br />
Region zusätzlich attraktiver machen.“<br />
STOLZ<br />
Dem Hohenlohekreis geht es gut: Die Wirtschaft floriert, es herrscht<br />
Vollbeschäftigung, die Rahmenbedingungen für erfolgreiches<br />
Wirtschaften stimmen – die meisten jedenfalls. Wir haben bei drei<br />
Hohenloher Firmen nachgefragt, wo es aus ihrer Sicht im Kreis noch<br />
Handlungsbedarf gibt.<br />
Auf schönen Pfaden durch romantische<br />
Täler mit Flüsschen und<br />
Bächen, dann wieder Aussichten<br />
auf Burgen und Kuppen. Der Frühling<br />
ist dort mit seiner Obstblüte und<br />
dem hohen Anteil an Laubwald schon<br />
ein Erlebnis“, schreibt eine begeisterte<br />
Wanderin über den Kocher-Jagst-Trail<br />
auf der Webseite des Rundwanderweges,<br />
der unter anderem durch den Hohenlohekreis<br />
führt. Ein anderes Ehepaar<br />
sagt dazu: „Beeindruckt hat uns<br />
die Stille, die meist um uns herrschte;<br />
kein Straßenlärm, kein Zug, kein Zivilisationsgeräusch,<br />
wirklich ein Weg der<br />
Stille auf den meisten Abschnitten.“<br />
Hohenlohe steht für Ruhe, Ausgewogenheit<br />
und Idylle. Menschen, die<br />
die Natur schätzen und Erholung suchen,<br />
sind hier genau richtig. Radfahrer<br />
und Wanderer kommen hier voll<br />
auf ihre Kosten. Auf der einen Seite.<br />
Auf der anderen Seite ist der Hohenlohekreis<br />
ein Landkreis, der von seiner<br />
wirtschaftlichen Stärke von sich reden<br />
macht: Zahlreiche am Weltmarkt<br />
erfolgreich agierende Unternehmen<br />
tragen dazu bei, dass der Kreis hervorragend<br />
dasteht, ausreichend Arbeitsplätze<br />
verfügbar sind und es den<br />
Menschen gut geht. Idylle und unberührte<br />
Natur auf der einen Seite, Prosperität<br />
und Dynamik auf der anderen.<br />
Das kann zu Schwierigkeiten führen.<br />
Denn was einerseits ein Segen ist, kann<br />
andererseits auch ein Fluch sein – vor<br />
allem in Zeiten von Urbanisierung,<br />
Digitalisierung und demografischem<br />
Wandel. Denn: Die Firmen in Hohenlohe<br />
können nur dann erfolgreich wirtschaften,<br />
wenn hierfür auch die gegebenen<br />
Rahmenbedingungen stimmen.<br />
Wie bewerten alteingesessene Unternehmen<br />
den Landkreis? Gibt es bei allen<br />
wohlklingenden Fakten doch identifizierbare<br />
Schwachstellen?<br />
VOLLBESCHÄFTIGUNG<br />
Der Hohenlohekreis gilt als strukturstarke<br />
Region im ländlichen Raum.<br />
Die Wirtschaft floriert, die Arbeitslosigkeit<br />
ist niedrig. „Im Hohenlohekreis<br />
herrscht nahezu Vollbeschäftigung“,<br />
stellt Prisca Bollgönn, die bei<br />
der Konrad Hornschuch AG für die<br />
Pressearbeit zuständig ist, fest. Was<br />
für Arbeitnehmer und Kreis positiv<br />
ist, stellt Unternehmen vor immer<br />
größere Schwierigkeiten. „Dies ist natürlich<br />
eine Herausforderung für unser<br />
Personalrecruiting“, sagt Bollgönn.<br />
Das kann auch Thomas Kraus, Support<br />
Center Director der Stahl Crane<br />
Systems GmbH, bestätigen: „Bis dato<br />
konnten wir mit dem Fachkräftemangel<br />
ganz gut umgehen, auch wenn es<br />
hier zusehends schwieriger wird.“ Es<br />
gilt, Menschen von außerhalb der Re-<br />
Foto: Michael Schwarz<br />
Ein von den Unternehmen angesprochenes Thema: die Anbindung an den öffentlichen<br />
Personennahverkehr. Hier wünschen sie sich mehr Möglichkeiten.<br />
gion nach Hohenlohe zu locken. Dafür<br />
muss aber nicht nur der Arbeitsplatz<br />
stimmen, sondern auch das Angebot<br />
in anderen Lebensbereichen: sei es die<br />
Anbindung an den öffentlichen Personennahverkehr<br />
oder an schnelles Internet<br />
oder das kulturelle Angebot.<br />
Was beim kulturellen Angebot schon<br />
ganz gut klappt, da gibt es in Sachen<br />
Verkehrsanbindung noch Nachholbedarf.<br />
Das sieht auch Heribert Rohrbeck,<br />
Geschäftsführer des Familienunternehmens<br />
Bürkert in Ingelfingen so:<br />
„Ein Hauptthema im Hohenlohekreis,<br />
mit dem wir zu kämpfen haben, ist<br />
die schlechte Verkehrsanbindung. Das<br />
fängt bei Bushaltestellen in der Nähe<br />
unserer Standorte an und endet mit der<br />
schlechten Anbindung an Ballungszentren.“<br />
Prisca Bollgönn relativiert:<br />
„Die Verkehrsanbindung ist mit Blick<br />
auf die Autobahnanschlussstellen sehr<br />
gut.“ Allerdings sei der öffentliche Nahverkehr<br />
schlecht ausgebaut, was in den<br />
Aller Hindernisse zum Trotz: Bürkert,<br />
Hornschuch und Stahl Crane Systems<br />
sind stolz darauf, ihre Wurzeln im Hohenlohekreis<br />
zu haben. Hier kommen<br />
sie her, da gehören sie hin.<br />
„Hornschuch ist stark auf den internationalen<br />
Märkten vertreten. Unsere<br />
Wurzeln sind uns dennoch sehr<br />
wichtig und deshalb agieren wir getreu<br />
dem Motto: ‚Think global – Heart<br />
local‘. Der Hohenlohekreis ist unsere<br />
Heimat“, sagt etwa Prisca Bollgönn.<br />
Heribert Rohrbeck sieht das ähnlich:<br />
„Wir sind dem Landkreis sehr verbunden,<br />
auch wenn heute zirka zwei<br />
Drittel unseres Umsatzes in der Welt<br />
außerhalb Deutschlands generiert werden.<br />
Bei Verbundenheit geht es aber<br />
hauptsächlich um die Kultur des Miteinanders<br />
– also um die Menschen.“<br />
Und auch Thomas Kraus kann<br />
dies nur unterstreichen: „Die deutschlandweit<br />
größte Dichte an Weltmarktführern<br />
ist das beste Siegel für den<br />
Industriestandort Hohenlohe und<br />
gleichzeitig Indiz für die hohe Verbundenheit<br />
der Hohenloher Bevölkerung<br />
zu ihren Unternehmen.“<br />
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TITEL | Kommunalporträt Hohenlohekreis<br />
Kommunalporträt Hohenlohekreis | TITEL<br />
Vor wenigen Wochen fand im Gewerbepark Hohenlohe der Spatenstich für das neue Oberflächentechnologiezentrum (OTZ)<br />
der Firma Gemü statt. Damit wächst der Gewerbepark weiter.<br />
Foto: Gemü<br />
überzeugt. Das Unternehmen GSTech<br />
versteht sich als Spezialist für hochwertige<br />
Aluminiumguss-Komponenten.<br />
Claudia Rohn freut es besonders,<br />
dass sich internationale Marktführer<br />
wie die Würth Elektronik eiSos GmbH<br />
& Co. KG oder die Gemü-Gruppe zu ihren<br />
Hohenloher Wurzeln bekennen. Im<br />
Gewerbepark Hohenlohe betreibt der<br />
Armaturenspezialist aus Ingelfingen<br />
bereits ein hochmodernes Logistikzentrum.<br />
„Die Firma Gemü erstellt im<br />
Gewerbepark ein neues Oberflächentechnologiezentrum“,<br />
so Rohn über<br />
die aktuellen Expansionspläne, die der<br />
regionalen Wirtschaft einen weiteren<br />
Schub bringen dürften Der Spatenstich<br />
für das ambitionierte Bauprojekt erfolgte<br />
erst vor einigen Wochen.<br />
Auf Hochtouren laufen auch die<br />
Bauarbeiten zur geplanten Firmenerweiterung<br />
bei Ziehl-Abegg. Dass der<br />
Ventilatorenhersteller mit Hauptsitz in<br />
Künzelsau derzeit seinen Produktionsstandort<br />
im Gewerbepark Hohenlohe<br />
erweitert, ist für Clauda Rohn eine Bestätigung<br />
für die hohe Akzeptanz und<br />
die große Standortattraktivität, die der<br />
Gewerbepark bei den ortsansässigen<br />
Unternehmen genießt. „Ziehl-Abegg<br />
erweitert das bestehende Produktionsgebäude<br />
um ein hochmodernes Produktionswerk<br />
für zukunftsweisende<br />
Hightech-Motoren und Ventilatoren“,<br />
erklärt Rohn.<br />
Die positiven Nachrichten im<br />
Frühling reißen für die Geschäftsführerin<br />
nicht ab. Neben Gemü und<br />
Ziehl-Abegg zieht der weltweit führende<br />
Spezialist für Montage- und Befestigungstechnik<br />
nach. Die Adolf Würth<br />
GmbH & Co. KG will im nördlichen Bereich<br />
des Gewerbeparks in naher Zukunft<br />
ebenfalls weiter wachsen. „Hier<br />
wird die Würth-Gruppe auf rund neun<br />
Hektar ein zentrales Außenlager errichten“,<br />
bestätigt Rohn. Ein Ende der Erfolgsstory<br />
rund um den Gewerbepark<br />
Hohenlohe ist also noch lange nicht in<br />
Sicht.<br />
Andreas Scholz<br />
Gewerbepark Hohenlohe<br />
Der Gewerbepark Hohenlohe ist<br />
ein Zweckverband der Kommunen<br />
Waldenburg, Kupferzell und<br />
Künzelsau und umfasst aktuell eine<br />
Gesamtfläche von 230 Hektar.<br />
Anhaltender Rückenwind<br />
THE ART OF ENGINEERING<br />
Am Fuße des Luftkurorts Waldenburg brummt nicht nur auf der<br />
Autobahn A6 der Verkehr. Im Gewerbepark Hohenlohe zwischen<br />
Kupferzell, Künzelsau und Waldenburg laufen die Geschäfte so gut,<br />
dass Firmen wie Ziehl Abegg, Würth oder Gemü dort ihre Aktivitäten<br />
weiter ausbauen.<br />
Seit Anfang der 1990er Jahre existiert<br />
der interkommunale Gewerbepark<br />
Hohenlohe bereits. Für<br />
die beteiligten Kommunen Kupferzell,<br />
Künzelsau und Waldenburg hat sich<br />
die konzentrierte Industrieansiedlung<br />
auf den ebenen Flächen am Rande der<br />
Waldenburger Berge gelohnt. Auf einer<br />
Gesamtfläche von 230 Hektar bietet<br />
der Gewerbepark aktuell rund 3300<br />
Menschen einen Arbeitsplatz. Geplant<br />
ist weiterhin, den ersten Abschnitt des<br />
Gewerbeparks Nord im Park zu erschließen.<br />
„Die verkehrsgünstige Lage an<br />
der A6 und an der Bundesstraße B19<br />
sind hervorragende Standortvorteile“,<br />
bekräftigt Claudia Rohn, die als<br />
Geschäftsführerin des Gewerbeparks<br />
Hohenlohe ständig im Austausch mit<br />
den Unternehmen steht. Der gute Anschluss<br />
an die Bahnstrecke Mannheim–Heilbronn–Nürnberg<br />
lockte<br />
seit der Gründung des Gewerbeparks<br />
namhafte Unternehmen wie Lidl oder<br />
Würth in die Kupferzeller Ebene. Dies<br />
war und ist sehr wichtig. Auch für Unternehmen<br />
aus dem Kochertal, die dort<br />
aufgrund der Topographie keine oder<br />
nur begrenzte Entwicklungsmöglichkeiten<br />
haben, stellt Rohn klar. Voll erschlossen<br />
steht der Grundstückspreis<br />
für interessierte Firmen bei momentan<br />
65 Euro pro Quadratmeter.<br />
Die Liste an erfolgreichen Unternehmen,<br />
die sich im Gewerbepark niedergelassen<br />
haben, ist lang. Neben der<br />
R. Stahl AG – einem führenden Hersteller<br />
von Produkten und Services für den<br />
Explosionsschutz – hat sich hier unter<br />
anderem auch die Schraubenwerk<br />
Gaisbach GmbH angesiedelt. Auch der<br />
Hoch-, Straßen- und Industriebauspezialist<br />
Wolff & Müller und die HPN Industrieverpackungen<br />
GmbH sind im<br />
Kupfertal erfolgreich aktiv. Die strategisch<br />
günstige Lage an einem überregional<br />
bedeutenden Verkehrsknotenpunkt<br />
hat auch die GSTech GmbH<br />
Wie weit wir im Streben nach höchster Qualität gehen? Dafür gibt es nicht genug Worte.<br />
Jedes Projekt ist anders und einzigartig. Wir stellen uns allen Herausforderungen, auch den<br />
scheinbar unlösbaren. Mit einem Netz von 9 Tochtergesellschaften und über 140 Partnern<br />
arbeiten wir weltweit Hand in Hand. Das ist The Art of Engineering. Das ist STAHL CraneSystems.<br />
18 Mai <strong>2017</strong><br />
19
TITEL | Kommunalporträt Hohenlohekreis<br />
Kommunalporträt Hohenlohekreis | TITEL<br />
Gemeinsame<br />
Berührungspunkte<br />
Öhringen und Künzelsau sind die größten Städte im Hohenlohekreis.<br />
Die Bürger der zwei Kommunen neckten sich in der<br />
Vergangenheit oft gegenseitig. In Wirtschaftsfragen stehen die<br />
beiden Städte allerdings heute mehr denn je zusammen.<br />
ist, sieht auch Andreas Dürr positiv.<br />
„Beide Städte sind sehr wichtig für unsere<br />
touristische Entwicklung und zwar<br />
nicht nur für den Hohenlohekreis, sondern<br />
ebenso für die gesamte Region“,<br />
erläutert der Geschäftsführer der Touristikgemeinschaft<br />
Hohenlohe.<br />
Der Tourismusexperte holt weiter<br />
aus: „Aufgrund des großen Bedarfs an<br />
Arbeitskräften und Fachpersonal stehen<br />
die Unternehmen und damit auch<br />
die Landkreise sowie die Städte und<br />
Gemeinden nicht nur im Wettbewerb<br />
mit den Nachbarregionen. Sie werden<br />
zusätzlich gleichfalls mit einem bundesweiten<br />
und sogar internationalen<br />
Wettbewerb konfrontiert“, so Dürr. Die<br />
Landkreise können daher insbesondere<br />
im Bereich Standortmarketing und<br />
Fachkräfteakquise nur erfolgreich sein,<br />
„wenn alle Kommunen gemeinsam an<br />
einem Strang ziehen und in Kooperationen<br />
die anstehenden Zukunftsthemen<br />
angehen“. In vollem Gange<br />
ist derzeit ebenfalls die Erstellung des<br />
Kreisentwicklungs- und Strategiekonzepts<br />
„ZukunftHOK“.<br />
Ende gut, alles gut? Nicht ganz.<br />
Die angekündigte Schließung des<br />
Krankenhauses in Künzelsau zugunsten<br />
eines geplanten Neubaus in Öhringen<br />
erregt nach wie vor die Gemüter,<br />
wie die zahlreichen Mittwochskundgebungen<br />
in der Kocherstadt zeigen.<br />
In Künzelsau soll zukünftig ein starkes<br />
Medizinzentrum ambulante und sektorenübergreifende<br />
Gesundheitsleistungen<br />
gewährleisten. Der ehemalige<br />
Chefarzt Dr. Andreas Eckle setzte sich<br />
in den Medien wiederholt für einen Erhalt<br />
des Krankenhauses ein. Jedoch betont<br />
Landrat Matthias Neth: „Mir ist<br />
es besonders wichtig, dass an beiden<br />
Standorten eine nachhaltige und qualitativ<br />
hochwertige Gesundheitsversorgung<br />
erhalten bleibt. Dies können wir<br />
aber nur durch Strukturveränderungen<br />
erreichen.“ <br />
Andreas Scholz<br />
Öhringen und Künzelsau<br />
Öhringen ist mit derzeit rund 23 500<br />
Einwohnern die größte Stadt des<br />
Hohenlohekreises. Der ehemalige<br />
Veranstaltungsort der Landesgartenschau<br />
hat eine Fläche von knapp 68<br />
Quadratkilometern. Die Kreisstadt<br />
des Hohenlohekreises, Künzelsau, hat<br />
etwa 15 000 Einwohner. Mit zirka 75<br />
Quadratkilometern weist sie allerdings<br />
die größere Fläche auf.<br />
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ADVERTORIAL<br />
Kräftemessen im Hohenlohekreis? Wie sehr verstehen sich die Städte Öhringen und Künzelsau als Einheit<br />
– vor allem in Zeiten der drohenden Krankenhausschließung in Künzelsau?<br />
Im Volksmund gilt jeder als „Hamballe“,<br />
der in Öhringen geboren ist.<br />
Seit 1987 existiert das Hamballe-<br />
Denkmal im Stadtkern. Die humorvolle<br />
Skulptur zeigt den Hamballe mit<br />
Regenschirm, der mit der Gießkanne<br />
die Blumen gießt. Humor ist auch<br />
im Spiel, wenn sich Öhringer von der<br />
Nachbarstadt im Alltag abheben wollen.<br />
Jüngstes Beispiel: Es gibt nicht wenige<br />
Öhringer, die im Landratsamt das<br />
KFZ-Zeichen „KÜN“ abstoßen möchten,<br />
weil sie sich lieber zu ihrer Heimatstadt<br />
bekennen wollen. Ein Schelm,<br />
wer Böses dabei denkt.<br />
Öhringens Oberbürgermeister<br />
Thilo Michler nimmt die Rückkehr zum<br />
Alt-Kennzeichen „ÖHR“ schmunzelnd<br />
zur Kenntnis: „Wir freuen uns, dass das<br />
Alt-Kennzeichen wieder häufig auf den<br />
Straßen zu sehen ist“, erklärt er. „Es<br />
ist aber nicht viel mehr als ein Werbeinstrument<br />
für unsere Stadt und unseren<br />
Hohenlohekreis“, betont er.<br />
Die meisten städtischen Fahrzeuge<br />
in Öhringen sind inzwischen<br />
auf „ÖHR“ umgestellt. „Aus Marketinggründen“,<br />
sagt der Rathauschef<br />
lachend. Im Landratsamt in Künzelsau<br />
wurden aktuell rund 14 500 ÖHR-<br />
Kennzeichen ausgegeben. „Eine Angabe,<br />
wie viele davon aus dem Öhringer<br />
Raum kommen, wird nicht separat erfasst<br />
und kann daher nicht ermittelt<br />
werden“, so die neutrale Stellungnahme<br />
der Pressestelle.<br />
In Wirtschaftsfragen bündeln die<br />
Öhringer und Künzelsauer öfter gemeinsam<br />
die Kräfte. So leistete die<br />
Stadt Künzelsau im vergangenen Jahr<br />
mit einer Stadtwoche ebenfalls einen<br />
Beitrag zum Erfolg der Landesgartenschau<br />
in Öhringen. „Wir sind sehr<br />
dankbar, dass sich bei der Landesgartenschau<br />
die gesamte Region und auch<br />
unsere Kreisstadt Künzelsau engagiert<br />
hat“, betont Michler. Mit Künzelsau<br />
pflege man ein sehr gutes Verhältnis<br />
und tausche sich auch bei schwierigen<br />
Themen immer wieder direkt aus. Als<br />
erfreuliche Beispiele nennt er die interkommunale<br />
Kooperation im Städtenetzwerk<br />
„Hohenlohe plus“ sowie die<br />
enge Zusammenarbeit in der Wirtschaftsförderung<br />
und Regionalentwicklung.<br />
Dass das Band zwischen den beiden<br />
Nachbarstädten durch die gemeinsamen<br />
Auftritte auf der Landesgartenschau<br />
zuletzt enger geworden<br />
Foto: Fotolia/spinetta<br />
Foto: Hochschule Heilbronn<br />
Heimat für Weltmarktführer<br />
Der Hohenlohekreis hat sich vom Agrarland zur Heimat erfolgreicher Firmen entwickelt<br />
Der Hohenlohekreis ist nicht nur<br />
landschaftlich herausragend. Mit<br />
109 500 Einwohnern ist er zwar der<br />
kleinste Kreis in Baden-Württemberg,<br />
beherbergt im Verhältnis zu diesen jedoch<br />
die meisten Weltmarktführer in<br />
Deutschland. So sind hier Cluster von<br />
Studierende am Campus Künzelsau<br />
der Hochschule Heilbronn.<br />
internationaler Bedeutung zu finden.<br />
Weltweit agieren die Ventilatorenhersteller<br />
ebm-papst, Ziehl-Abegg, Rosenberg<br />
oder Nicotra-Gebhardt. Die<br />
Regel-, Steuerungs- und Ventiltechnik<br />
erhält von den Firmen Bürkert, GEMÜ<br />
und Kriwan bedeutende Impulse. Im<br />
Explosionsschutz ist die R. Stahl AG<br />
erfolgreich tätig. Zu den größten Arbeitgebern<br />
im Hohenlohekreis gehört<br />
Hornschuch. Nicht zu vergessen die<br />
MUSTANG Jeans sowie Jako Sportartikel.<br />
Die Firma Scheuerle macht durch<br />
die Herstellung spezieller Schwerlasttransporter<br />
auf sich aufmerksam. In<br />
der Montage- und Befestigungstechnik<br />
sind Würth und Berner führend. Berufsanfänger<br />
wie erfahrene Fachkräfte<br />
finden im Hohenlohekreis beste Aufstiegschancen.<br />
Der Hohenlohekreis –<br />
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20 Mai <strong>2017</strong><br />
21
TITEL | Kommunalporträt Hohenlohekreis<br />
Kommunalporträt Hohenlohekreis | TITEL<br />
Foto: Lydia-Kathrin Hilpert<br />
stehen herum. Es wird geschweißt. Es<br />
wird gehämmert. Männer arbeiten eifrig.<br />
Wände werden mit Holz verkleidet.<br />
Es riecht nach Staub.<br />
Dass hier bereits in wenigen Wochen<br />
hochkarätige Musiker auftreten<br />
und Konzerte stattfinden sollen,<br />
ist in diesem Moment schwer vorstellbar.<br />
Doch die Planer sind zuversichtlich.<br />
„Wir sind gut in der Zeit“,<br />
sagt Andrea Knollmann, Direktorin<br />
des Carmen-Würth-Forums. Und Paul<br />
Krämer, der die Gesamtprojektsteuerung<br />
innehat, ergänzt: „Der Bau bereitet<br />
mir keine schlaflosen Nächte –<br />
im Gegenteil, ich kann gut schlafen.“<br />
Was trotz des typischen Baustellenchaos<br />
deutlich wird, ist, dass hier etwas<br />
Einmaliges in Hohenlohe entsteht.<br />
Das Carmen-Würth-Forum setzt neue<br />
Maßstäbe.<br />
Dies zeigt sich nicht allein an der<br />
Dimension – der Komplex umfasst eine<br />
Gesamtfläche von rund 11 000 Quadratmetern<br />
und kostet 58,5 Millionen<br />
Euro –, sondern auch an der Idee, die<br />
dahintersteckt. Das Forum soll ein Ort<br />
der Begegnung werden. Ein Ort des<br />
Austauschs. Ein Ort des Miteinanders.<br />
Kultur soll dabei traditionell eine große<br />
Rolle spielen. Entsprechend sind auch<br />
die Räume konzipiert. Das Gebäude<br />
ist offen gestaltet. Bodentiefe Fenster<br />
sorgen für das richtige Licht. Vom<br />
Foyer aus gelangt man in die beiden –<br />
wohl wichtigsten – Räumlichkeiten: in<br />
die Veranstaltungshalle – auch Großer<br />
Saal genannt – und in den Kammerkonzertsaal,<br />
der den Namen Reinhold-<br />
Würth-Saal tragen wird.<br />
„Der Große Saal ist für eine multifunktionale<br />
Nutzung ausgelegt“, schildert<br />
Krämer. Die Bühne könne flexibel<br />
platziert werden – eine ausgefeilte<br />
Technik in Boden und Decke macht dies<br />
möglich. Sie regelt die Akustik so, dass<br />
Klänge überall im Saal ankommen, unabhängig<br />
davon, wo man sitzt. Der Saal<br />
ist hell und reduziert, wirkt fast schon<br />
steril, ist aber dennoch einladend. Ein<br />
Innenraumfachwerk aus Stahl grenzt<br />
die Decke ab – ein echter Blickfang.<br />
Ein anderes Bild offenbart sich im<br />
Kammerkonzertsaal, der 6,8 Meter in<br />
die Tiefe ragt und komplett unter der<br />
Erde liegt. Tageslicht sucht man vergebens.<br />
Dennoch bietet der Raum ein<br />
besonderes Ambiente – dafür sorgt das<br />
ausgesuchte Holz, das den Raum verkleidet:<br />
französische Walnuss an den<br />
Wänden, dunkle Räuchereiche am Boden.<br />
Der Raum vermittelt etwas Heimeliges.<br />
„Alles ist für Musik ausgelegt“,<br />
beschreibt Krämer die Architektur. Bei<br />
der Beplankung habe man darauf geachtet,<br />
dass jedes Brett im perfekten<br />
Winkel angebracht wird – an der Decke<br />
und an den Wänden. „Damit kommen<br />
Musiker komplett ohne Technik aus.<br />
Der Klang kommt aber überall gleichmäßig<br />
an – jeder Besucher kommt in<br />
denselben Genuss.“<br />
Es ist eben, wie es ist bei Würth:<br />
Ganz oder gar nicht. In diesem Fall ein<br />
klares Ganz. Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Direktorin Andrea Knollmann und Projektingenieur Paul Krämer auf der entstehenden Galerie des Carmen-Würth-Forums.<br />
Neue Maßstäbe setzen<br />
Das Carmen-Würth-Forum nimmt immer weiter Gestalt an. Wir<br />
haben einen exklusiven Blick hinter die Kulissen geworfen und eines<br />
herausgefunden: das Kultur- und Kongresszentrum wird Hohenlohe<br />
bereichern – und zwar mächtig.<br />
Wenn Reinhold Würth etwas<br />
macht, macht er keine halben<br />
Sachen. Das zeigt sich beim<br />
aktuellen Bauprojekt, das in Hohenlohe<br />
entsteht: dem Carmen-Würth-<br />
Forum. Wer zuletzt auf der B19 zwischen<br />
Künzelsau und Schwäbisch Hall<br />
unterwegs war, konnte förmlich zusehen,<br />
wie das Gebäude in die Höhe gewachsen<br />
ist. Von außen scheint das<br />
Kultur- und Kongresszentrum, das<br />
Reinhold Würth seiner Frau Carmen<br />
zum 80. Geburtstag widmet, weitgehend<br />
fertig zu sein: Die letzten Betonplatten<br />
werden verlegt, der Boden wird<br />
gewalzt, um Vorkehrungen für die Installation<br />
des Schotterrasens vorzunehmen,<br />
auf dem die Open-Air-Veranstaltungen<br />
stattfinden sollen. Straßen<br />
und Fußwege sind schon vorhanden,<br />
ebenso die dazugehörige Beleuchtung.<br />
Hier wurde – wie beim Gebäude selbst<br />
– auf Details geachtet. Die Farbgebung<br />
ist reduziert, um ein möglichst harmonisches<br />
Bild zu schaffen: Hellgraue<br />
Wege sind für Fußgänger angelegt,<br />
dunkelgraue für Fahrzeuge. Damit fügt<br />
sich das Areal nicht nur hervorragend<br />
in die Hohenloher Umgebung ein, es<br />
spiegelt auch den zeitlosen Charakter,<br />
der das Gebäude ausmachen soll,<br />
wider. Unterstrichen werden soll dieser<br />
von 15 Skulpturen, die im Außenbereich<br />
installiert werden. Im Inneren<br />
sieht es kurz vor Ostern noch nach<br />
Baustelle aus. Vollgepackte Paletten<br />
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22 Mai <strong>2017</strong><br />
23
TITEL | Kommunalporträt Hohenlohekreis<br />
Kommunalporträt Hohenlohekreis | TITEL<br />
Hohenlohe<br />
im Ohr<br />
Annâweech kennt in Hohenlohe vermutlich jeder. Die Mundartband<br />
unterhält seit vielen Jahren mit ihren originellen Liedern die<br />
Menschen in der Region. Doch wer steckt eigentlich hinter der Gruppe?<br />
Wir haben nachgefragt.<br />
Winkler – genannt Molle: „Unser größter<br />
Erfolg ist die Bekanntheit und die<br />
Beliebtheit in der Breite.“ Man sehe<br />
sich als Bindeglied zwischen der Musik<br />
und den Zuhörern. Das mache und<br />
bringe Spaß, beschreibt er. Die Musiker<br />
suchen die Nähe zum Publikum. Vor<br />
und nach dem Konzert sind sie immer<br />
bei den Leuten, das kommt gut an.<br />
Mit ihrer Musik und den Texten<br />
will die fünfköpfige Gruppe ihren<br />
Hörern die hohenlohische Mentalität<br />
vermitteln. Sie möchten ihnen etwas<br />
geben, womit sie sich identifizieren<br />
können. Die Lieder sollen aber auch<br />
ein wenig zum Nachdenken anregen.<br />
„Die Themen zu den Texten springen<br />
einen an“, ist Winkler überzeugt, der<br />
neben Peter Botsch die Texte für die<br />
Band schreibt. Die Inhalte kämen aus<br />
persönlich erlebten Geschichten oder<br />
Redewendungen, um welche das Musikstück<br />
dann geformt wird. So geht es<br />
im Lied „Ouhengerlesdôôch“ um den<br />
Samstag, in dem „ganz“ Hohenlohe<br />
mit dem Anhänger unterwegs ist und<br />
etwas „schafft“. Bei der Redewendung<br />
„Viel Feind, viel Ehr“ brachte Molle den<br />
Landmaschinenhersteller Fendt ins<br />
Spiel und machte daraus das Lied „Viel<br />
Fendt – viel Ehr“.<br />
Dass die Gruppe ausschließlich<br />
in Dialekt singt und sich so zur Region<br />
bekennt, war schon bei der Gründung<br />
klar: „Das ist unsere Muttersprache,<br />
so können wir uns am besten ausdrücken“,<br />
meint der Forchtenberger. Hohenlohisch<br />
besteht aus vier bis fünf<br />
Hauptströmungen. Annâweech verwendet<br />
hauptsächlich den Kochertäler<br />
Dialekt, aber auch Ausdrücke aus<br />
anderen Ecken der Region, „wenn es<br />
passt“.<br />
Seit 22 Jahren gibt es die Hohenloher<br />
Band, von der alle Mitglieder<br />
nach wie vor einem Beruf nachgehen<br />
und Familie haben. Natürlich sei das<br />
immer zeitlich ein Spagat, aber „man<br />
gibt nicht nur, man bekommt auch<br />
viel zurück“, erklärt der Textschreiber<br />
der Gruppe. Den Umgang der Musiker<br />
miteinander vergleicht Winkler mit<br />
dem eines alten Ehepaars: Man gehe<br />
eine gemeinsame Richtung und verfolge<br />
dasselbe Ziel, auch wenn es einmal<br />
unterschiedliche Ansichten gibt.<br />
„Schließlich sind wir alle Freunde und<br />
das seit nahezu 40 Jahren“, erzählt er<br />
mit einem Lächeln im Gesicht. Seine<br />
Freude an der Band ist ihm deutlich<br />
anzusehen. Ist ein Ende in Sicht? „Nein!<br />
Wir machen das so lange wie möglich,<br />
quasi open end“, sagt der hauptberufliche<br />
Gastwirt.<br />
Der nächste Höhepunkt für die<br />
„Lausbuben“, wie Winkler sich und seine<br />
Bandkollegen nennt, ist der „Hohenloher<br />
Mundartgipfel“ am 12. Juli<br />
auf der Ruine in Forchtenberg. Dort<br />
werden sechs Mundartgruppen aus<br />
Hohenlohe gemeinsam spielen, auch<br />
eine CD zu dem großen Ereignis wird<br />
es geben. „Wir sind stolz darauf, die<br />
verschiedenen Gruppen mit ihren Dialekten<br />
unter einen Hut zu bekommen“,<br />
schildert der Sänger. Das vermittle die<br />
Gedanken und das Lebensgefühl für<br />
die Region. Alexander Liedtke<br />
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Komfort Design Langlebigkeit Nachhaltigkeit<br />
Foto: Archiv<br />
Für keinen Scherz zu schade: die Mitglieder der Mundartband Annâweech. Hier Harry Weber (links) und Frank Winkler.<br />
Wenn’s noune g’säh’n hasch<br />
– nôô werds awwêr Zeit, â<br />
Landschaft wie g’môôlt – un’<br />
reecht herzhafte Leit.“ Es liest sich<br />
schwer, aber es hört sich klangvoll an,<br />
wenn die Hohenloher Mundartgruppe<br />
Annâweech über ihre Heimat singt. Sie<br />
rät jedem, der sie noch nicht gesehen<br />
hat, die malerische Kulisse und die beherzten<br />
Leute aus Hohenlohe einmal<br />
kennenzulernen. Aber wer steckt hinter<br />
der Band und was singen sie genau?<br />
Annâweech: Das sind Frank<br />
Winkler, Peter Botsch, Volker Gässler,<br />
Harry Weber und Rolf Schneider. Vier<br />
der heutigen fünf Mitglieder spielten<br />
bereits zuvor in einer Band. Diese stand<br />
1995 aber vor der Auflösung. Außerdem<br />
hatte der Bassist die Gruppe verlassen.<br />
Trotz der Situation fassten sich die Musiker<br />
ein Herz und entschieden: „Mir<br />
machâ annâweech weider.“ Die neue<br />
Band mit dem Namen Annâwech – hohenlohisch<br />
für trotzdem – war geboren.<br />
Was folgte, sind bis heute rund 150 Lieder,<br />
mehrere CDs und sogar ein Musical<br />
über die Hohenloher Lebensart.<br />
Der Erfolg werde für die Band jedoch<br />
nicht an Zahlen oder einer Sache<br />
gemessen, erzählt Bandleader Frank<br />
24<br />
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Wie ein Déjà-vu<br />
Alle Jahre wieder werden bei dem Wettbewerb Jugend forscht die<br />
besten Nachwuchswissenschaftler gesucht. Erst auf regionaler, dann<br />
auf Landes- und schließlich auf Bundesebene. Im Fachbereich Physik<br />
haben zum zweiten Mal zwei Hohenloher den Regionalsieg erreicht.<br />
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Strömender Regen, ein Liebespaar<br />
am Strand, das sich unter einem<br />
sich zusammenbrauenden Gewitter<br />
küsst. Ein Blitz schlägt in den<br />
Sand ein, dieser schmilzt unter den hohen<br />
Temperaturen – und es entsteht<br />
Glas. Was in der Hollywood-Komödie<br />
„Sweet Home Alabama“ aus dem Jahr<br />
2002 in einer Szene mit den Schauspielern<br />
Reese Witherspoon und Josh Lucas<br />
geschieht, ist keine Fiktion, sondern<br />
entspricht der (physikalischen) Wahrheit.<br />
Bei einer Verschmelzung von Blitz<br />
und Sand werden sogenannte Fulgurite,<br />
verglaste Röhren aus geschmolzenen<br />
Sandkörnern, erzeugt.<br />
Mit solchen haben sich Stefan<br />
Buck (20), Marc Hirsch (20) und ihr<br />
ehemaliger Lehrer Lars Schneider (32)<br />
in ihrem Projekt für den diesjährigen<br />
Nachwuchswettbewerb Jugend forscht<br />
beschäftigt – und damit die Qualifikation<br />
für Heilbronn-Franken im Fachbereich<br />
Physik für sich entschieden.<br />
„Wir haben einen künstlichen Blitz<br />
erzeugt“, erklärt Stefan Buck. Dafür<br />
mussten er und sein Projektpartner in<br />
die Hochspannungsphysik einsteigen,<br />
indem sie eine Apparatur aus Mikrowellentransformatoren<br />
bauten. Nach<br />
der Herstellung wurden die Pseudofulgurite<br />
von den beiden Studenten auf<br />
ihre Eigenschaften untersucht. Obwohl<br />
der Aufbau aufwendig war und Buck<br />
und Hirsch um die 100 Schulstunden<br />
in ihr Experiment investiert haben –<br />
nahezu gänzlich am Wochenende oder<br />
in den Ferien – hat es für den Landeswettbewerb<br />
Ende März in Fellbach<br />
nicht gereicht. Somit werden sie auch<br />
nicht beim Bundeswettbewerb vom 25.<br />
bis zum 28. Mai in Erlangen antreten.<br />
Für Buck, der Elektrotechnik an<br />
der Dualen Hochschule Mosbach, und<br />
Hirsch, der Wirtschaftsingenieurwesen<br />
an der Dualen Hochschule Bad Mergentheim,<br />
studiert, war Jugend forscht<br />
<strong>2017</strong> keine Premiere. Die beiden haben<br />
bereits 2016 am Nachwuchswettbewerb<br />
teilgenommen und damals ebenfalls<br />
den Regionalsieg eingefahren.<br />
Dafür angemeldet haben sie sich allerdings<br />
nicht aus Eigeninitiative, sondern<br />
weil ihr einstiger Mathe- und Physiklehrer<br />
Lars Schneider sie auserkoren<br />
hat. „Sie zählten bei mir im Unterricht<br />
zu den Besten und waren schon immer<br />
sehr zuverlässig“, lobt der Pädagoge.<br />
Physik habe ihnen einfach schon<br />
immer Spaß gemacht, besonders die<br />
praktische, ergänzen die Hohenloher.<br />
Einige Wochen nach dem Landeswettbewerb,<br />
nachdem sie etwas<br />
Abstand dazu gewonnen haben, sind<br />
die Studenten immer noch enttäuscht.<br />
„Diesmal hätten wir wirklich gerne am<br />
Bundeswettbewerb teilgenommen“,<br />
räumt Hirsch ein. Doch andere Projekte<br />
seien einfach stärker gewesen, geben<br />
sich die jungen Männer als Fair<br />
Player. Die Kritik der Jury lautete: weiter<br />
ausbauen und detailliertere Versuche.<br />
Aufgrund ihres Studiums habe es<br />
den 20-Jährigen auch einfach an Zeit<br />
gefehlt, ihr Projekt zu perfektionieren.<br />
Doch nun ist der Zug endgültig<br />
abgefahren, denn Buck und Hirsch<br />
dürfen 2018 nicht mehr bei Jugend<br />
forscht antreten, weil sich Studenten<br />
lediglich anmelden können, solange<br />
sie im ersten Semester sind. „Ich hätte<br />
gerne noch mal mitgemacht“, muss<br />
Hirsch, der im Rahmen seines dualen<br />
Studiums bei Ziehl-Abegg in Künzelsau<br />
arbeitet, zugeben. Und auch Buck, der<br />
sich als dualen Partner die Ilshofener<br />
Firma Bausch und Ströbel ausgesucht<br />
hat, wirkt ein wenig wehmütig. Aber<br />
Foto: ebm-papst Mulfingen GmbH & Co. KG<br />
Marc Hirsch (links) und Stefan Buck werkeln an ihrem Projekt, das sich sogenannten Pseudofulguriten widmet.<br />
die beiden, die sich seit ihrer Schulzeit<br />
am Technischen Gymnasium kennen,<br />
können den Teilnahme-Erfahrungen<br />
von 2016 und <strong>2017</strong> nur Positives abgewinnen.<br />
„Wir haben dadurch gelernt,<br />
wie es ist, komplett eigenständig zu arbeiten“,<br />
weiß Buck zu schätzen. Das sei<br />
auch für den Job später einmal von immenser<br />
Bedeutung.<br />
Auch Schneider kann vom Nachwuchswettbewerb,<br />
den es bereits seit<br />
1965 gibt und der vom damaligen<br />
Stern-Chefredakteur Henri Nannen initiiert<br />
wurde, nur in den höchsten Tönen<br />
sprechen: „Jugend forscht ist sehr<br />
wichtig, um Talente zu fördern. Schüler<br />
können etwas ganz Neues ausprobieren<br />
und sich in einen bestimmten<br />
Bereich vertiefen.“ Schon jetzt stehen<br />
die zukünftigen Teilnehmer der<br />
Gewerblichen Schule in den Startlöchern.<br />
„Für den nächsten Wettbewerb<br />
habe ich bereits zwei Schülergruppen<br />
aus den Klassen 12 und 13 des Technischen<br />
Gymnasiums“, teilt Schneider<br />
stolz mit. Vielleicht klappt es ja 2018<br />
mit dem Bundeswettbewerb. ole<br />
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SERIE | Museen in der Region<br />
Wer denkt, es gäbe nur Jeans im<br />
Mustang-Museum zu sehen, der irrt.<br />
Das Anwesen beherbergt viele andere<br />
Ausstellungsstücke, die mit dem<br />
Denim-Produkt zu tun haben.<br />
Mustang-Museum<br />
Das Mustang-Museum befindet sich in<br />
der Austraße 10 in Künzelsau und hat<br />
von Dienstag bis Freitag von 10 bis 18<br />
Uhr geöffnet. Das Jeansmuseum ist<br />
eines von zweien dieser Art in ganz<br />
Deutschland.<br />
Blaue Revolution<br />
Schon mal in einem Museum für Jeans gewesen? Klingt merkwürdig,<br />
aber das gibt es wirklich – in Künzelsau, dem Ort, wo eine wahre<br />
Erfolgsgeschichte ihren Ursprung hat. Und weil man darauf stolz ist,<br />
wurde der Denim-Hose und ihrer Historie ein Denkmal gesetzt.<br />
Blicken Sie bitte mal kurz an sich<br />
hinunter. Was haben Sie sich<br />
heute Morgen über die Beine gestreift?<br />
Richtig: Jeans. Denn die Denim-Hosen<br />
sind das wohl am häufigsten<br />
getragene Kleidungsstück<br />
weltweit. Jeder von uns hat mehrere<br />
Paar davon im Schrank,<br />
mit manchen verbinden wir<br />
vielleicht sogar bestimmte<br />
Erinnerungen aus unserer<br />
Jugend – den ersten Kuss<br />
oder die erste Zigarette. Deshalb<br />
Folge 2<br />
verwundert es auch nicht, dass es eigens<br />
für diese Beinkleider ein Museum<br />
gibt. Es befindet sich in der Künzelsauer<br />
Austraße, in einem geschichtsträchtigen<br />
Anwesen, das praktisch<br />
der Geburtsort der europäischen<br />
Jeans ist, und ist eines von zweien<br />
dieser Art in ganz Deutschland.<br />
Luise Hermann, eine beeindruckende<br />
Frau, gründet<br />
in ihrem eigenen Haus 1932<br />
das Textilunternehmen L. Hermann<br />
Kleiderfabrik, weil das<br />
Fotos: Olga Lechmann<br />
Holzhandelsgeschäft ihres Mannes<br />
Heinrich Hermann stagniert und sie<br />
ihn finanziell unterstützen will. Dabei<br />
erweist sich die fast 1,80 Meter große<br />
Frau als geborene Unternehmerin. Mit<br />
nur sechs Nähmaschinen, die in den<br />
ersten Stock gestellt werden, wird fortan<br />
Arbeitskleidung produziert. Nach<br />
dem Zweiten Weltkrieg heiratet ein<br />
junger Mann namens Albert Sefranek<br />
Luise Hermanns Tochter Erika und tritt<br />
in die Firma ein. Der Schwiegersohn<br />
macht es sich zum Ziel, einen eigenen<br />
Vertrieb für Berufsbekleidungsfachgeschäfte<br />
aufzubauen. Bei der Suche nach<br />
etwas, mit dem er sich von der Konkurrenz<br />
abheben kann, landet Sefranek in<br />
einer Frankfurter Bar und geht dort einen<br />
Deal ein, der Geschichte schreiben<br />
wird. Er tauscht mit einem GI-Soldaten<br />
sechs Flaschen Hohenloher Schnaps<br />
gegen sechs amerikanische Jeans. Diese<br />
legen den Grundstein für die ersten<br />
europäischen Denim-Hosen. 1958 wird<br />
die Marke Mustang geboren. Eine Jeans<br />
kostet damals 20 Mark. Was folgt, ist die<br />
blaue Revolution.<br />
Das und noch so einiges mehr erfährt<br />
der Besucher des Jeansmuseums<br />
der Firma Mustang in einem Film, der<br />
im ersten Stock des ehemaligen Hauses<br />
der Familie Hermann abgespielt wird.<br />
In einem Zimmer rechts der Diele, dem<br />
Originalschauplatz der Arbeitsbekleidungsproduktion,<br />
gibt es nämlich einen<br />
kleinen Kinosaal – mit Hockern in<br />
Jeansoptik. Im Flur werden weitere bewegte<br />
Bilder gezeigt: eine Fotodokumentation<br />
über Luise Hermann und<br />
die Firmenentwicklung sowie ein Film<br />
über die Herstellung des Denim-Gewebes,<br />
den Zuschnitt und die Näherei.<br />
„Eine Jeans besteht je nach Modell<br />
aus 60 bis 64 Teilen“, weiß Klaus<br />
Megerle. Der 53-Jährige ist Leiter des<br />
seit dem 2. Mai 2007 bestehenden Museums.<br />
Dieses wurde zum 75. Firmenjubiläum<br />
eröffnet, um etwas Bleibendes<br />
zu schaffen, erklärt Megerle. „Man<br />
hätte natürlich auch ein Riesenfest<br />
feiern können wie seinerzeit anlässlich<br />
des 75. Geburtstages von Albert<br />
Sefranek.“ Um es richtig zu machen,<br />
hat man sich recht viel Zeit genommen.<br />
Allein die Konzeption der Ausstellung<br />
hat zwei Jahre gedauert, verrät<br />
Megerle. Doch es hat sich gelohnt. „Die<br />
Gäste sind fasziniert und vermuten gar<br />
nicht, welches Spektrum hinter dem<br />
Museum steckt.“ Dank der multimedialen<br />
Komponenten und der individuellen<br />
Architektur jedes Raumes werde<br />
ihnen garantiert nicht langweilig. Ein<br />
Besuch sei schon deshalb interessant,<br />
weil jeder eine Verbindung zu Jeans hat.<br />
Auf 280 Quadratmetern lernt man<br />
nicht nur etwas über die Unternehmensgeschichte<br />
der international bekannten<br />
Marke und die Herstellung der<br />
Jeans. Es wird zum Beispiel auch das<br />
sogenannte Finishing der Hosen dargestellt.<br />
„Früher hat man pro Jeans fast 60<br />
Liter Wasser verbraucht. Heute sind es<br />
nur noch etwa 4,5 Liter“, erklärt Megerle.<br />
Eine andere faszinierende Tatsache<br />
ist, dass man für die Produktion von<br />
Destroyed Jeans, also zerstörte Hosen,<br />
sogar schon den Stoff mit Schrot beschossen<br />
hat. Und es geht kurios weiter:<br />
Früher kaufte man sich absichtlich<br />
Hosen, die zwei Nummern größer waren,<br />
setzte sich damit in die Badewanne<br />
und ließ sie anschließend am Körper<br />
trocknen. Das nannte man „Shrink<br />
to fit“ oder zu Deutsch „Schrumpfen,<br />
bis es passt“.<br />
Insgesamt ist das Museum auf<br />
dem Prinzip des haptischen und nicht<br />
bloß des optischen Erlebnisses aufgebaut.<br />
Ein Raum mit dem Namen Netzwerk<br />
besteht lediglich aus Seilen und<br />
Bildschirmen. „Hier äußern sich Urgesteine,<br />
die die Jeans beeinflusst haben,<br />
zur Marke Mustang oder dazu, was sie<br />
damit verbindet“, erläutert Megerle.<br />
Im Erdgeschoss geht es um die Familie<br />
Hermann, aber auch um die allgemeine<br />
Zeitgeschichte und die Historie der<br />
Jeans – auch losgelöst von der Firma<br />
Mustang. So reist man kurz in die Vergangenheit,<br />
in die Zeit der 70er, die laut<br />
Megerle die goldenen Jeansjahre waren,<br />
bevor sich das Business ein Jahrzehnt<br />
später in einer Krise befand.<br />
„Wir sind stolz auf unser Museum“,<br />
sagt Megerle. „Es ist eine einmalige<br />
Erfolgsgeschichte einer Produktgattung,<br />
die ihren Ursprung nicht<br />
in Mailand oder Paris hat, sondern in<br />
Künzelsau.“<br />
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28 Mai <strong>2017</strong>
für die Region Heilbronn-Franken.<br />
Im Heilbronner Land rührt sich was<br />
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WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />
Foto: Daimler<br />
Streckenabschnitt – von der A6/Abfahrt<br />
Neckarsulm über die B27, Karl-<br />
Wüst-Straße, Alberti-/Hafenstraße<br />
bis zum Zukunftspark Wohlgelegen –<br />
für autonomes Fahren bereit. Wissenschaftler<br />
der Fakultät Mechanik und<br />
Elektronik der Hochschule Heilbronn<br />
werden diesen für ihre Forschung nutzen.<br />
Geplant ist, verschiedene Szenarien<br />
zu testen: etwa das Abfahren von<br />
der Autobahn, das Einfahren in die<br />
Stadt selbst oder in ein Parkhaus. Kurzum:<br />
Die Strecke soll möglichst viele Situationen<br />
abbilden, die im Straßenverkehr<br />
vorkommen können.<br />
Was zunächst simpel klingt, ist<br />
mit einem enormen Aufwand verbunden<br />
– für alle Beteiligten. Denn die<br />
Technik, die dahintersteckt, bevor ein<br />
Auto quasi fahrerlos über die Straßen<br />
rollen kann, ist hochkomplex. Beim<br />
autonomen Fahren wird das Auto nicht<br />
vom Fahrer, sondern von einem Computer<br />
gesteuert. Sensoren, Kameras,<br />
Ultraschall, Laser oder Radar – drei bis<br />
vier dieser Vorrichtungen sind in einem<br />
Fahrzeug verbaut – erfassen dafür die<br />
Umgebung und verarbeiten die Daten.<br />
Außerdem wird auf die Vernetzung der<br />
Wagen und der Verkehrsinfrastruktur<br />
gesetzt: Autos tauschen sich mit anderen<br />
Autos, mit Ampeln und anderen Infrastruktursignalen<br />
aus. Entsprechend<br />
müssen auch diese ausgestattet sein.<br />
„Es spielen unglaublich viele Faktoren<br />
eine immens wichtige Rolle“, erklärt<br />
Raoul Zöllner, Professor an der<br />
Hochschule Heilbronn. Alle Verkehrsteilnehmer<br />
– seien es Kraftfahrzeugund<br />
Radfahrer, aber auch Fußgänger<br />
und Tiere – müssen erfasst und deren<br />
wahrscheinliches Verhalten ermittelt,<br />
Baustellen als solche erkannt werden.<br />
Gleiches gilt für Spuren: Fährt das<br />
Fahrzeug auf einer ein- oder mehrspurigen<br />
Straße? Kreuzen Bahngleise<br />
den Weg? „Hinzu kommen noch andere<br />
mögliche Verkehrseinflüsse. Das<br />
Wetter etwa“, schildert der Heilbronner<br />
Dozent. Bei Glätte oder Nässe müs-<br />
se das Tempo auch beim autonomen<br />
Fahren den Straßenverhältnissen angepasst<br />
werden.<br />
Ein anderes Szenario, das in Heilbronn<br />
getestet werden soll: das Valet<br />
Parking. Beim autonomen Parken in einem<br />
Parkhaus verlässt der Fahrer das<br />
Fahrzeug vor dem Parkhaus. Das Auto<br />
sucht sich in Interaktion mit dem Parkhaussystem<br />
einen Parkplatz und parkt<br />
ein. Über das Handy kann das Fahrzeug<br />
wieder gerufen werden. Dabei<br />
kommt es selbstständig vor das Parkhaus<br />
gefahren, wo der Fahrer dann einsteigt<br />
und übernimmt. Die Stadt Heilbronn<br />
lässt sich dieses Vorzeigeprojekt<br />
einiges kosten: Insgesamt stellt die<br />
Stadtverwaltung 430 000 Euro bereit,<br />
wovon rund 180 000 Euro für die Installation<br />
der Technik aufgewendet<br />
und die restlichen 250 000 Euro in den<br />
laufenden Betrieb investiert werden.<br />
Gerd Eberhardt ist sich sicher: „Das ist<br />
eine Investition in die Zukunft, die sich<br />
lohnen wird.“<br />
Beim autonomen Fahren steuert ein Computer den Wagen. Ein Fahrer muss dennoch da sein, um im Ernstfall einzugreifen.<br />
Das neue<br />
04 I 17<br />
In Heilbronn rollt‘s von allein<br />
Das Oberzentrum der Region setzt neue Maßstäbe: Noch in diesem<br />
Jahr wird in Heilbronn eine Teststrecke für autonomes Fahren in Betrieb<br />
gehen. Dafür arbeiten die Stadt und die Hochschule Heilbronn<br />
eng zusammen.<br />
Von Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Vielen von uns wird dabei etwas<br />
unwohl: bei der Vorstellung,<br />
beim Autofahren Gasgeben,<br />
Bremsen oder Lenken einem kleinen<br />
Computer zu überlassen. Es scheint<br />
irgendwie merkwürdig, nicht greifbar.<br />
Vielmehr klingt es noch nach Zukunftsmusik.<br />
Doch Fakt ist, es nimmt<br />
ganz konkrete Züge an, wird immer<br />
mehr zur Realität. Autonomes Fahren<br />
ist auf dem Vormarsch. Wie lange wird<br />
es noch dauern, bis wir die Kontrolle<br />
über unser Fahrzeug an das selbige abgeben?<br />
Nicht mehr lange – da sind sich<br />
Experten einig. Das selbstgesteuerte,<br />
vernetzte Fahren wird schon in kurzer<br />
Zeit auf deutschen Straßen Einzug<br />
halten – und in noch kürzerer Zeit auf<br />
den Straßen unserer Region. Denn: Unser<br />
Oberzentrum, die Stadt Heilbronn,<br />
wird – in Kooperation mit der Hochschule<br />
Heilbronn – noch in diesem November<br />
eine Teststrecke zum autonomen<br />
Fahren in Betrieb nehmen. Damit<br />
bleibt die Käthchenstadt ihrem in der<br />
Vergangenheit eingeschlagenen Kurs<br />
treu: innovativ sein, neue Wege gehen,<br />
Vorreiter sein.<br />
„Das passt sehr gut zu Heilbronn<br />
und der Region“, ist Gerd Eberhardt,<br />
der das Projekt von städtischer Seite<br />
her mit betreut, überzeugt und ergänzt:<br />
„Die Stadt, ja ganz Heilbronn-Franken<br />
befinden sich im Aufbruch, erfinden<br />
sich immer wieder neu. Wir verstehen<br />
es als ein wichtiges Zeichen,<br />
dass wir bei solchen Trends nicht nur<br />
irgendwann mitgehen, sondern diese<br />
von Grund auf mitgestalten.“ Das<br />
Konzept sieht Folgendes vor: Die Stadt<br />
stellt einen rund 7,5 Kilometer langen<br />
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30 Mai <strong>2017</strong><br />
31
WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />
Technik, die<br />
mitdenkt<br />
Stimmen Form, Schokoladenguss und Höhe? Das intelligente Bildverarbeitungssystem erkennt all diese Faktoren.<br />
Foto: Schubert<br />
systems. Augen für die Roboter also.<br />
Wie das funktioniert, macht Nasraoui<br />
am Beispiel von Keksen deutlich: Beim<br />
Hersteller laufen diese gänzlich unsortiert<br />
auf einem breiten Band in die Verpackungsmaschine.<br />
Sie werden dank<br />
des Bildverarbeitungssystems erkannt,<br />
der richtigen Sorte zugeordnet, gegriffen<br />
und anschließend verpackt. Oder<br />
aussortiert, wenn etwa eine Ecke abgebrochen,<br />
„<br />
der Keks zu dunkel oder<br />
Die Technik ermöglicht<br />
es uns, einen Blick in<br />
das Innenleben zu<br />
werfen.<br />
Dr. Michael Huppmann<br />
“<br />
dick oder beispielsweise die Schokoladenverzierung<br />
nicht gleichmäßig aufgetragen<br />
ist. Drei Schritte laufen dabei<br />
im Hintergrund ab: Zunächst muss<br />
erkannt werden, wo das Produkt auf<br />
dem Band überhaupt liegt. Nur dann<br />
kann der Roboter es überhaupt greifen.<br />
In einem zweiten Schritt wird überprüft,<br />
ob es sich beim zu verpackenden<br />
Artikel um den richtigen handelt.<br />
Im dritten Teil wird kontrolliert, ob das<br />
Objekt den vorgegebenen Kriterien<br />
entspricht, die verlangt werden. „Wir<br />
bringen den Maschinen Merkmale bei,<br />
die auf ein zu verpackendes Produkt<br />
zutreffen“, erklärt der gebürtige Algerier,<br />
der seit 1986 bei Schubert arbeitet.<br />
Diese Merkmale würden mit verschiedenen<br />
Parametern beschrieben. Dieses<br />
Wissen führt dazu, dass der Roboter sozusagen<br />
selbst „entscheiden“ kann, ob<br />
ein Produkt verpackt oder aussortiert<br />
wird. Damit ist gewährleistet, dass der<br />
Konsument nur einwandfreie Produkte<br />
in seiner Packung vorfindet.<br />
Ortswechsel: Audi ist bekannt<br />
für ein markantes Design. Dass man<br />
bei Audi für sein Geld jedoch nicht nur<br />
eine schöne, sondern auch eine sichere<br />
Verpackung bekommt, dafür setzt das<br />
Unternehmen auch ein Gerät ein, das<br />
man beim Autohersteller nicht vermuten<br />
würde: ein hochleistungsfähiger<br />
Computertomograf (CT). Ein Gerät in<br />
dieser Größenordnung und Leistungsfähigkeit<br />
ist in der Industrie nahezu<br />
einzigartig. Der Autobauer unterhält<br />
dieses schon seit 2004, 2016 wurde es<br />
technisch rundum erneuert. Doch warum<br />
braucht man ein Röntgengerät fürs<br />
Fahrzeugbauen? „Um Bauteile oder<br />
Fügetechniken im Detail überprüfen<br />
zu können und sogar Luftblasen zu erkennen“,<br />
fasst Dr. Michael Huppmann,<br />
CT-Koordinator am Standort Neckarsulm,<br />
knapp zusammen. Denn: Der intelligente<br />
Werkstoffverbund ist – gerade<br />
im Karosseriebau – eine besondere<br />
Herausforderung. Das richtige Material<br />
an der richtigen Stelle in der richtigen<br />
Menge eingesetzt, bedeutet auch mehr<br />
Sicherheit für die Kunden.<br />
Der Computertomograf sieht zunächst<br />
eher unspektakulär aus. In einem<br />
hinteren Winkel der aktuellen<br />
A8-Produktion ist das Gerät in einem<br />
speziell ausgestatteten Raum – verkleidet<br />
mit Beton und Blei – untergebracht.<br />
Doch was das Gerät leisten<br />
kann, ist verblüffend. „Produkte von<br />
der Größe eines Stecknadelkopfs bis<br />
hin zu einer ganzen Karosserie können<br />
hier gescannt werden“, schildert der<br />
Werkstoffexperte. Diese werden in verschiedenen<br />
Winkeln angebracht. Zwischen<br />
360 und 1080 Projektionsbilder<br />
werden erstellt, um später ein 3D-Modell<br />
des Scans zu rekonstruieren. So<br />
können Betrachter aus jedweder Perspektive<br />
einen virtuellen Schnitt in das<br />
Objekt erhaschen. „Die Technik ermöglicht<br />
es uns, einen Blick in das Innenleben<br />
zu werfen, ohne das Produkt<br />
zu zerstören.“ Zerstörungsfreies Prüfen<br />
nennt man dieses Verfahren. Doch das<br />
ist nicht das Einzige, was die Anlage so<br />
beeindruckend macht: Der Computertomograf<br />
erreicht bei Messungen eine<br />
Genauigkeit von bis zu drei Mikrometern<br />
– das entspricht einer Größe 30-<br />
mal kleiner als der Durchmesser eines<br />
Haares. Damit ist die Anlage um ein<br />
50-faches genauer, als wir sie im medizinischen<br />
Bereich kennen.“<br />
<br />
Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Intelligente Technik unterstützt unser Leben in vielen Bereichen –<br />
auch in der Industrie kommt diese seit vielen Jahren zum Einsatz.<br />
Wir haben uns diese Technik genauer angesehen und erklären<br />
lassen, wie damit die Qualität dauerhaft gesichert wird.<br />
Was haben die Gerhard Schubert<br />
GmbH, ein Verpackungsmaschinenbauer<br />
aus Crailsheim,<br />
der sich hauptsächlich auf das<br />
Verpacken von Kosmetik, Lebensmitteln<br />
und Pharmaerzeugnissen spezialisiert<br />
hat, und die Audi AG in Neckarsulm,<br />
die sich der Produktion von<br />
Mittelklasse- und Luxusfahrzeugen verschrieben<br />
hat – hier laufen die Baureihen<br />
A4, A5, A6, A7 und A8 vom Band –,<br />
gemeinsam?<br />
Ganz genau: Beide verwenden<br />
hochmoderne, komplexe Technik, um<br />
ihre Produkte nicht nur gut, sondern<br />
sehr gut zu machen. Beide Unternehmen<br />
wollen dadurch ihren eigenen<br />
Qualitätsstandards dauerhaft gerecht<br />
werden. Und obwohl es keine neue Erkenntnis<br />
ist, dass in unseren Firmen<br />
moderne Technik schon lange Einzug<br />
gehalten hat, so verblüfft es dennoch,<br />
wenn man sich vor Augen führt, was<br />
heute alles möglich ist.<br />
In der Verpackungsstraße herrscht<br />
recht emsiges Treiben. Pick-and-Place-<br />
Roboter sind im Einsatz. Blitzschnell<br />
bewegen sich die künstlichen Arme hin<br />
und her, fassen ein Produkt und setzen<br />
es in Bruchteilen von Sekunden an den<br />
dafür vorgesehenen Platz. Dann wiederholt<br />
sich das Szenarium, der Ablauf<br />
beginnt von vorne. „Je nach Produkt<br />
und Größe der Verpackungsanlagen<br />
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die Bildverarbeitung verantwortlich ist.<br />
Damit dies gelingt, bedarf es intelligenter<br />
Technik – und wie in diesem Fall eines<br />
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33
WIRTSCHAFT | Zukunftstrends<br />
Zukunftstrends | WIRTSCHAFT<br />
Ohne Moos nix los?<br />
Kurz die EC-Karte zücken, um zu<br />
bezahlen? In Heilbronn-Franken ist<br />
das nicht überall möglich.<br />
Foto: Shutterstock/mrkob<br />
nisvoll, wenn Häussler oder seine Mitarbeiter<br />
verneinen müssen. Also, auch<br />
keine Wurst für die nächsten Tage.<br />
Neue Stadt, neues Glück. 25 Kilometer<br />
weiter, in Schwäbisch Hall, sind<br />
die Straßen um einiges gefüllter an diesem<br />
Vormittag. Die Buchhandlung Osiander<br />
nahe der Henkersbrücke platzt<br />
fast aus allen Nähten, so viele scheinen<br />
an diesem Tag Bücher kaufen zu wollen.<br />
Wo sind die Kinderbücher? Zweiter<br />
Stock. Ein Geschenk für die vierjährige<br />
Cousine des Mannes muss her. Gefunden!<br />
Auf zur Kasse. 14,99 Euro. Ja, Kartenzahlung<br />
sei möglich, sagt die Verkäuferin.<br />
Allerdings ist das Lesegerät<br />
kaputt. Nein, die Kleine wird am Boden<br />
zerstört sein! Keine Panik, es gibt<br />
mehr als eine Kasse, also auch mehr als<br />
ein Lesegerät. Premieren-Auftritt EC-<br />
Karte. Reinstecken, PIN eingeben, fertig.<br />
Ein Erfolgserlebnis.<br />
Die Sonne kommt hinter den<br />
Wolken hervor, es wird langsam wärmer.<br />
Der ideale Zeitpunkt für ein Eis<br />
zwischendurch. Die Eisdiele Gelateria<br />
Brento am Haalplatz sieht vielversprechend<br />
aus. Zwar käme wahrscheinlich<br />
niemand auf die Idee, ein Eis mit Karte<br />
bezahlen wollen. Aber wenn eine fünfköpfige<br />
Familie sich je einen Eisbecher<br />
à sechs Euro bestellt, sieht das auf einmal<br />
anders<br />
„<br />
aus. Dennoch ist die Antwort,<br />
ob Kartenzahlung hier möglich<br />
Wenn die Kunden kein<br />
Bargeld dabeihaben,<br />
gehen sie zur Bank.<br />
Hans Häussler<br />
“<br />
ist, bereits vorauszuahnen. „Das war<br />
bei uns schon immer so und es wird<br />
sich auch in Zukunft nichts daran ändern“,<br />
informiert die Angestellte Erika<br />
Cibulova. Dann eben kein Eis.<br />
Mal sehen, wie es im Oberzentrum<br />
aussieht. Nach Poloshirt- und<br />
Sockenshopping für den Gatten in der<br />
Stadtgalerie Heilbronn, wo sich die<br />
EC-Karte – nicht gerade eine Überraschung<br />
– freuen konnte, wieder mal<br />
gezückt zu werden, knurrt allmählich<br />
der Magen. Der „Barfüßer“ soll ein gutes<br />
Restaurant sein. Nichts wie hin.<br />
Draußen hängt eine Speisekarte, kurz<br />
auswählen und grob überschlagen:<br />
Ein Putenschnitzel, Zwiebelrostbraten<br />
und Getränke ergeben zusammen<br />
41,40 Euro. An der Tür ist ein Hinweis:<br />
EC-Kartenzahlung möglich ab zehn<br />
Euro. Perfekt!<br />
Nach dem anstrengenden Trip,<br />
ohne Bares ausgegeben zu haben, ist<br />
ein Kinobesuch genau das Richtige<br />
zum Entspannen. Aber kommt man<br />
dort überhaupt ohne reales Geld in<br />
eine Vorstellung? Eine Mitarbeiterin<br />
des Cineplex in Neckarsulm, die nicht<br />
namentlich genannt werden möchte,<br />
klärt auf: „Hier kann man ab zehn Euro<br />
mit Karte bezahlen und viele Besucher<br />
wissen das auch.“ Auch für Popcorn,<br />
Cola und Co. gilt derselbe Mindestbetrag.<br />
Na dann: Film ab.<br />
Unser Bargeld ist auf dem absteigenden Ast, die Kartenzahlung wird<br />
zunehmend beliebter. Immer mehr Ökonomen schlagen deshalb<br />
vor, Scheine und Münzen nach und nach abzuschaffen. Doch ist<br />
das überhaupt praktikabel? Wie weit kommt man in Einzelhandel,<br />
Gastronomie und Co. allein mit Plastikgeld? Wir haben den Selbstversuch<br />
gewagt.<br />
Von Olga Lechmann<br />
Wer war noch nicht in der folgenden<br />
Situation? Man wartet<br />
in einem Café auf die Bedienung,<br />
weil man bezahlen möchte,<br />
oder steht an der Supermarktkasse<br />
– und merkt, dass man gar kein Bargeld<br />
im Portemonnaie hat. Ein Problem<br />
oder nicht? Kaum zu glauben, aber<br />
die Antwort lautet ja. Denn es gibt in<br />
der Region Heilbronn-Franken immer<br />
noch Geschäfte und Gastronomen,<br />
bei denen es nicht möglich ist,<br />
mit der EC-Karte zu bezahlen. Doch<br />
warum eigentlich? Ein Streifzug durch<br />
die Dienstleistungslandschaft Künzelsaus,<br />
Schwäbisch Halls und Heilbronns<br />
ohne Scheine und Münzen in<br />
der Brieftasche liefert interessante Erkenntnisse.<br />
Ein ganz normaler Samstagmorgen<br />
– na ja, mehr oder weniger, denn<br />
es ist Osterwochenende, also dementsprechend<br />
viel los in den Innenstädten.<br />
Da die Läden die nächsten beiden<br />
Tage geschlossen haben, stehen einige<br />
Besorgungen auf dem Programm.<br />
Der Einkaufsmarathon beginnt beim<br />
Bäcker. Ein Kartoffelbrot. Mehr steht<br />
nicht auf der Liste. 3,30 Euro. „Kann<br />
man bei Ihnen eigentlich auch mit Karte<br />
bezahlen?“ Die ernüchternde Erwiderung:<br />
„Nein, die Bearbeitungsgebühren<br />
sind zu hoch. Außerdem haben<br />
wir kein Lesegerät und die Beträge, die<br />
die Kunden bezahlen, sind auch meistens<br />
zu niedrig, als dass sie mit der EC-<br />
Karte beglichen werden müssten“,<br />
erklärt Ursula Schmuck, die bei der Bäckerei<br />
Kühner in Künzelsau arbeitet.<br />
Ergibt irgendwie Sinn. Dann eben kein<br />
Kartoffelbrot. Weiter geht es zum Metzger.<br />
Vielleicht kann ja dort die EC-Karte<br />
zum Einsatz kommen. Wurstaufschnitt<br />
soll es sein: Paprikalyoner und Fleischkäse.<br />
3,50 Euro. „Karte?“ Wieder kein<br />
Glück: „Uns gibt es schon so lange“,<br />
beginnt Hans Häussler, Inhaber der<br />
Künzelsauer Metzgerei Häussler. „Meine<br />
Frau will das nicht. Außerdem: Wenn<br />
die Kunden kein Bargeld dabeihaben,<br />
gehen sie zur Bank, die hier gleich in<br />
der Nähe ist.“ Es käme schon hin und<br />
wieder vor, dass nachgefragt werde, ob<br />
auch Kartenzahlung akzeptiert wird.<br />
Aber die Kunden reagierten verständ-<br />
34 Mai <strong>2017</strong><br />
35
WIRTSCHAFT | Spedition & Logistik<br />
Spedition & Logistik | WIRTSCHAFT<br />
Foto: Christian Gleichauf<br />
es noch Bücher in Papierform geben?<br />
Wird die Sharing-Economy die Nachfrage<br />
nach Automobilen reduzieren?<br />
Was bringt der Durchbruch im Bereich<br />
des 3D-Drucks? Werden wir uns unsere<br />
Zahnbürste am Heimdrucker in Eigenregie<br />
produzieren? Würden alle<br />
3D-Druck-Fantasien Realität, so wären<br />
in der Tat viele Transporte und Lageraktivitäten<br />
in absehbarer Zeit obsolet.<br />
Bleibt die Frage, ob der Mensch<br />
alles technisch Mögliche auch umsetzen<br />
wird.<br />
Wie wird die Arbeitswelt in der<br />
Logistik in zehn bis 15 Jahren aussehen?<br />
Werden Roboter die Tätigkeiten<br />
im Lager, Algorithmen den Job des<br />
Transporte organisierenden Spediteurs<br />
ersetzen und Lkw, Loks, Flugzeuge<br />
und Schiffe ohne Fahrer, Lokführer,<br />
Pilot und Kapitän unterwegs sein? Wir<br />
werden uns diesem Szenario in ganz<br />
kleinen Schritten nähern. Bis dahin<br />
werden viele kleine technische Helferlein<br />
unterstützend tätig sein und monotone<br />
Aufgaben für den Menschen<br />
übernehmen.<br />
So viel in Kürze zur Zukunftsmusik,<br />
doch steht die Logistikbranche<br />
auch gegenwärtig vor einigen Herausforderungen.<br />
Das Europa der offenen<br />
Grenzen wird nicht nur vom Brexit,<br />
sondern auch von protektionistischen<br />
Maßnahmen quasi durch die Hintertür<br />
bedroht. So führten nacheinander<br />
Deutschland, Frankreich, Österreich<br />
und Italien jeweils eigene Mindestlohnbestimmungen<br />
mit entsprechend<br />
hohem bürokratischen Aufwand für<br />
die international agierenden Unternehmen<br />
ein. Wir sehen dies als hilflose<br />
Antwort auf die Tatsache, dass der<br />
internationale Transportmarkt immer<br />
mehr von aus Osteuropa agierenden<br />
Firmen übernommen wird. Die aktuelle<br />
Mautstatistik spricht klare Worte:<br />
Über 40 Prozent der auf deutschen Autobahnen<br />
zurückgelegten Kilometer<br />
wurden mit ausländischem Kennzeichen<br />
absolviert. Karlhubert Dischinger<br />
Zur Person<br />
Karlhubert Dischinger<br />
ist Präsident des Verbandes<br />
Spedition und Logistik in Baden-Württemberg.<br />
Nach Beendigung<br />
der Schulzeit und Abschluss einer<br />
Speditionskaufmannslehre hat Dischinger<br />
in allen operativen Bereichen<br />
(Lkw, Lager, Disposition) gearbeitet.<br />
Seit 1975 ist er Geschäftsführer und<br />
Gesellschafter einer Speditions- und<br />
Logistikfirma. In dieser Zeit hat er das<br />
seit vier Generationen bestehende<br />
Familienunternehmen vom reinen<br />
Transportbetrieb zu einem bekannten<br />
mittelständischen Logistik-Dienstleistungsunternehmen<br />
entwickelt.<br />
Ist die Logistikbranche in Gefahr? So weit wollen Experten noch nicht gehen, doch feststeht, dass sie – etwa aufgrund<br />
protektionistischer Maßnahmen – vor Herausforderungen steht.<br />
Eine Branche in Gefahr?<br />
Knapp drei Millionen Beschäftigte, rund 260 Milliarden Umsatz in<br />
2016 – die Logistikbranche rangiert in Deutschland auf Platz drei im<br />
Branchenranking. Die Erfolgsgeschichte hält an, darin sind sich alle<br />
Experten einig. Einigkeit besteht aber auch darin, dass die Branche<br />
in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen stehen wird.<br />
Auf der einen Seite herrscht Optimismus<br />
ob der steigenden<br />
Nachfrage, getrieben durch die<br />
gute konjunkturelle Situation und das<br />
Bestellverhalten der Konsumenten. So<br />
stieg die Zahl der bundesweit transportierten<br />
Pakete in 2016 auf 3,1 Milliarden<br />
an, das heißt, jedem Bundesbürger<br />
– vom Neugeborenen bis zum Senior –<br />
wurde im Schnitt alle zehn Tage ein<br />
Paket zugestellt. Die nächsten Onlinegeschäfte<br />
sind bereits voll im<br />
Gange. Haben wir in Deutschland<br />
2016 online Lebensmittel im<br />
Wert von 1,6 Milliarden Euro eingekauft,<br />
so soll es in drei Jahren sechsmal<br />
so viel sein. Dieses Wachstum<br />
hat Auswirkungen auf die Verkehrsinfrastruktur<br />
und die Fachkräfte. Von<br />
beidem gibt es hierzulande zu wenig.<br />
Die Folge sind Staus, überfüllte Parkplätze<br />
und Lkw, die aufgrund des Fahrermangels<br />
auf dem Hof stehen bleiben.<br />
Bringt der bereits eingeläutete<br />
Megatrend – die Digitalisierung der<br />
realen Welt – einen großen Rückgang<br />
der Logistikaktivitäten? Hierüber lässt<br />
sich streiten. Einerseits gehen wir davon<br />
aus, dass die Dematerialisierung<br />
voranschreiten wird. Waren vor vielen<br />
Jahren Kassetten in jedem Kinderzimmer<br />
zu finden, sind es später<br />
CDs und DVDs. Heute übernehmen<br />
Streaming-Dienste die Hoheit. Damit<br />
entfallen Produktion und infolge<br />
auch die komplette Logistik rund um<br />
die Ton- und Bildträger. Wie lange wird<br />
Freie Lagerkapazitäten in unserer<br />
neuen Halle am Standort 08209<br />
Auerbach/Vogtland zu vermieten.<br />
36 Mai <strong>2017</strong><br />
37
WIRTSCHAFT | Spedition & Logistik<br />
Spedition & Logistik | WIRTSCHAFT<br />
Der Arbeitgeber ist verpflichtet,<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />
zu gewährleisten. Aus diversen<br />
Gesetzen ergeben sich noch mehr Verordnungen.<br />
„Das fängt damit an, dass<br />
ein Mitarbeiter vor Aufnahme der Tätigkeit<br />
und anschließend alle zwölf<br />
Monate über die im Betrieb bestehenden<br />
Gefahren zu unterweisen ist“, erklärt<br />
Michael Kofler, Fachabteilungsleiter<br />
Arbeits- und Gesundheitsschutz bei<br />
Dekra Automobil in Heilbronn.<br />
NATIONALE SCHULUNGEN<br />
Erste Hilfe, Verhalten im Brandfall oder<br />
Stolpergefahren gelten für jede Branche.<br />
Im Logistik- und Speditionssektor<br />
kommen spezielle Gefährdungen wie<br />
zum Beispiel Hochregallager oder der<br />
Umgang mit Gabelstaplern hinzu. Dekra<br />
übernimmt für die Unternehmen<br />
Vorschriften in<br />
ständigem Wandel<br />
Wenn man den Verkehrsnachrichten lauscht und wieder einmal von einem<br />
Lkw-Unfall hört, mag man es vielleicht nicht glauben, aber die Zahl der Unfälle und<br />
Todesfälle in diesem Bereich hat sich im Verhältnis zum Transportvolumen enorm<br />
verringert. Das gilt auch für Arbeitsunfälle etwa mit Gabelstaplern. Grund dafür sind<br />
viele gesetzliche Verschärfungen im Bereich Sicherheit.<br />
Wer einen Gabelstapler<br />
fahren will oder muss,<br />
sollte vorher eine<br />
Schulung absolvieren, um<br />
Unfälle zu vermeiden.<br />
die Unterweisungen. „Die Gefährdungen<br />
können sich ändern, zum Beispiel<br />
durch neue Anlagen oder neue Gefahrstoffe,<br />
deswegen ist es wichtig, die Mitarbeiter<br />
regelmäßig zu sensibilisieren“,<br />
betont Kofler. Man könne nicht immer<br />
von gesundem Menschenverstand ausgehen,<br />
fügt er augenzwinkernd hinzu.<br />
Unterweisungen sind das eine, Schulungen<br />
das andere. „In der Logistikbranche<br />
hat sich mit der EU-Richtlinie<br />
von 2006 zur Einrichtung nationaler<br />
Schulungen ein immenser Wandel vollzogen“,<br />
stellt Harry Schreyvogel, Leiter<br />
Vertrieb Firmenkunden Württemberg<br />
bei Dekra Akademie in Stuttgart, fest.<br />
Foto: Stefanie Pfäffle<br />
Foto: Stahl CraneSystems GmbH<br />
Seit dem Jahr 2009 müssen Berufskraftfahrer<br />
im fünfjährigen Rhythmus eine<br />
35-stündige Weiterbildungsmaßnahme<br />
absolvieren. „Das war ein Quantensprung<br />
für die Sicherheitslage auf Europas<br />
Straßen.“<br />
Dekra und andere Unternehmen<br />
bieten die Schulungen in fünf Modulen<br />
an, die auf die fünf Jahre verteilt werden<br />
können. Diese beinhalten ökologisches<br />
und wirtschaftliches Fahren, arbeitsrechtliche<br />
Vorschriften, Fahrsicherheit,<br />
persönliche Faktoren wie Ernährung,<br />
richtiges Sitzen und erste Hilfe sowie<br />
Ladungssicherung. Einen Haken an<br />
der Sache gibt es allerdings schon: Für<br />
die Schulungen ist ausschließlich der<br />
Fahrer verantwortlich – und das kann<br />
ganz schön ins Geld gehen. „Jeder neue<br />
Klasse-C- oder -CE-Fahrer hat mehr als<br />
den doppelten Zeit- und Geldaufwand<br />
als früher, was sicher einer der Gründe<br />
für den eklatanten Fahrermangel ist“,<br />
gibt Schreyvogel zu bedenken.<br />
Anzeige<br />
In allen Lagen zum Einsatz bereit<br />
Mit Erfahrung von über 140 Jahren bietet STAHL CraneSystems umfangreichstes Portfolio<br />
Die hohe Fertigungstiefe gewährleistet<br />
die konstante Qualität der Hebezeuge.<br />
MEHR AUSBILDUNG<br />
Die Vorschriften befinden sich in einem<br />
ständigen Wandel. Die Berufsgenossenschaft<br />
überprüft diese etwa<br />
mithilfe von Ausschüssen, was einen<br />
stetigen Anpassungsprozess zur Folge<br />
hat. „Früher hat der Meister einfach erklärt,<br />
wie der Gabelstapler funktioniert,<br />
heute gibt es eine 20-stündige Ausbildung“,<br />
nennt Christoph Jaißle, Seminarkoordinator<br />
bei Dekra Akademie<br />
in Heilbronn, nur ein Beispiel von vielen.<br />
Unfallvermeidung auf der einen,<br />
richtige Reaktion im Falle eines Unfalls<br />
auf der anderen Seite – das sind<br />
in diesem Zusammenhang wichtige<br />
Punkte. Diese Ausbildung sei aber eigentlich<br />
für diejenigen, die schon seit<br />
langer Zeit Flurförderzeuge bedienen,<br />
bisher aber keinen Führerschein hatten,<br />
meint Jaißle. „Wer noch nie gefahren<br />
ist, der sollte mehr Ausbildung bekommen.“<br />
Stefanie Pfäffle<br />
STAHL CraneSystems ist ein weltweit<br />
agierender Hersteller von hochmoderner<br />
Hebetechnik und Krankomponenten.<br />
Das Traditionsunternehmen<br />
aus Künzelsau ist einer der Weltmarktführer<br />
für explosionsgeschützte Krantechnik<br />
und verfügt international über<br />
eines der umfangreichsten Produktportfolios.<br />
Neben Serienprodukten<br />
nehmen Sonderlösungen von STAHL<br />
CraneSystems einen immer bedeutenderen<br />
Bereich ein. Durch die individualisierten<br />
und spezifisch angepassten<br />
Lösungen kann die Technik von STAHL<br />
CraneSystems etwa unter widrigen<br />
Wetterbedingungen, in explosionsgefährdeten<br />
Umgebungen, zum Transport<br />
von Gefahrgütern oder in extrem niedrigen<br />
Produktionshallen zum Einsatz<br />
kommen. Jedes Teil muss dem strengen<br />
Qualitätsmanagement genügen<br />
und wird deshalb im Künzelsauer Werk<br />
gefertigt. Die Palette von STAHL CraneSystems<br />
deckt Hebezeuge mit Traglasten<br />
zwischen 125 Kilogramm und<br />
250 Tonnen ab. Zu den Kunden der Firma<br />
zählen Kranbauer, Planungsunter-<br />
nehmen sowie Maschinenbauer weltweit.<br />
Durch ein Netzwerk von neun<br />
Tochtergesellschaften und über 140<br />
zertifizierten Partnern bietet STAHL<br />
CraneSystems optimalen Service.<br />
Info<br />
Dekra<br />
Dekra wurde 1925 gegründet und<br />
ist in Deutschland die größte sowie<br />
weltweit eine der führenden Prüfgesellschaften.<br />
Der Konzern befasst sich<br />
schwerpunktmäßig mit der Prüfung<br />
von Kraftfahrzeugen und technischen<br />
Anlagen, bietet aber auch weitere<br />
Dienstleistungen an. Seinen Sitz hat<br />
Dekra seit 1946 in Stuttgart.<br />
KONTAKT<br />
STAHL CraneSystems GmbH<br />
Daimlerstr. 6<br />
74653 Künzelsau<br />
Tel. 07940 / 128-0<br />
info.scs@stahlcranes.com<br />
www.stahlcranes.com<br />
ADVERTORIAL<br />
38 Mai <strong>2017</strong><br />
39
WIRTSCHAFT | Spedition & Logistik<br />
Anzeige<br />
ADVERTORIAL<br />
Das Herz der Firma<br />
Der Flugzeugsitzebauer Recaro baut ein Logistikzentrum im Haller<br />
Westen. Wir haben einen exklusiven Blick hinter die Baukulissen<br />
geworfen und uns das Konzept aus erster Hand erklären lassen.<br />
Ein Meilenstein in der Geschichte des Flugzeugsitzebauers Recaro: der Bau des<br />
Logistikzentrums (links im Bild).<br />
Beim Flugzeugsitzebauer Recaro<br />
Aircraft Seating entsteht derzeit<br />
etwas Großes, etwas sehr Großes,<br />
um genau zu sein: Das Traditionsunternehmen<br />
baut im Schwäbisch Haller<br />
Westen ein Logistikzentrum, das<br />
schon jetzt – mitten in der Bauphase<br />
– beeindruckt. Über 6000 Quadratmeter<br />
Nutzfläche entstehen hier – Platz<br />
für über 39 000 Behälter im automatischen<br />
Kleinteilelager, über 2600 Paletten<br />
im automatischen Hochregallager,<br />
für rund 560 Paletten im Langgutsowie<br />
1400 Sitze im Fertigsitzlager.<br />
„Es war gar nicht so einfach, die<br />
benötigte Kapazität zu ermitteln. Wir<br />
haben einige Runden gedreht, um die<br />
richtige Dimension zu errechnen“,<br />
verrät Joachim Ley, Mitglied der Geschäftsleitung<br />
von Recaro Aircraft<br />
40<br />
Seating, lachend. Weil nahezu jeder Sitz<br />
anders ist, und in einem Flugzeug bis<br />
zu 30 verschiedene Sitze verbaut werden,<br />
ist der Bedarf an unterschiedlichen<br />
Materialien und Werkstoffen entsprechend<br />
groß – dementsprechend<br />
müssen auch die Lagermöglichkeiten<br />
dafür sein. Was Ende 2016 mit dem<br />
Spatenstich begann, nimmt inzwischen<br />
immer konkretere Züge an. Das<br />
muss es auch, denn bereits Ende des<br />
Jahres soll das bis zu 18 Meter hohe Gebäude<br />
fertiggestellt sein. „Bisher läuft<br />
es reibungslos“, sagt Ley zufrieden.<br />
Knapp drei Wochen habe man aufgrund<br />
des eisigen Winters und des dadurch<br />
gefrorenen Bodens zwar an Zeit<br />
verloren, diese habe man inzwischen<br />
aber wieder aufgeholt. „Wir hatten im<br />
Vorfeld sehr akribisch geplant und uns<br />
Foto: Ufuk Arslan<br />
mit Behörden, Baubeteiligten, Nachbarn<br />
und Co. abgestimmt. Das macht<br />
sich jetzt bezahlt“, ist der Familienvater<br />
überzeugt.<br />
Aktuell wird das Dach geschlossen<br />
und die Außenfassade verkleidet –<br />
traditionell im typischen Recaro-Look:<br />
„Natürlich stehen Funktionalität und<br />
Zweckmäßigkeit im Vordergrund, dennoch<br />
haben wir auch hohe Ansprüche<br />
an die Optik des Gebäudes“, schildert<br />
Martin Löffelad, Leitung des Facility<br />
Managements. Ley ergänzt: „Der Neubau<br />
könnte überall auf der Welt entstehen,<br />
man würde immer erkennen können,<br />
dass es ein Recaro-Gebäude ist.“<br />
Ab Juni soll mit der Regalierung<br />
begonnen werden. „Dann geht es in die<br />
heiße Phase“, sagt Ley. Etwa ein halbes<br />
Jahr habe man dafür eingeplant, inklusive<br />
zwei Monaten Testphase. „Das Logistikzentrum<br />
wird das neue Herz der<br />
Firma. Entsprechend muss alles tadellos<br />
funktionieren und ineinandergreifen.“<br />
Bestandsgebäude und Neubau<br />
sollen zusammenwachsen, um möglichst<br />
effizient arbeiten zu können.<br />
„Hier soll alles zentral zusammenlaufen“,<br />
beschreibt Löffelad. Bisher sei das<br />
Lager dezentral ausgelegt. Das soll sich<br />
jetzt ändern. Der Neubau ist ein Bekenntnis<br />
zur Region und zum Standort<br />
Schwäbisch Hall – nicht nur aufgrund<br />
des Investitionsvolumens von 13,5 Millionen<br />
Euro, sondern auch aufgrund<br />
des Nachhaltigkeitsgedankens, mit<br />
dem das Gebäude geplant wurde. „Wir<br />
haben durch die geografischen Begebenheiten<br />
nicht viele Möglichkeiten.<br />
Der Raum ist begrenzt“, fasst Ley die<br />
Herausforderungen der Planung zusammen.<br />
Dennoch habe man viel Wert<br />
darauf gelegt, das Gebäude so zu gestalten,<br />
dass es zukunftsfähig ist. Man<br />
habe so geplant, dass Erweiterungen<br />
möglich seien und das Zentrum auch<br />
in den nächsten Jahren den modernsten<br />
Logistikanforderungen entspräche.<br />
Ein Gedanke, der in der Region<br />
auf Gefallen stoßen sollte – schließlich<br />
zählt Recaro mit rund 2000 Mitarbeitern<br />
weltweit, davon die Hälfte in<br />
Deutschland, zu den großen Arbeitgebern<br />
der Region: jetzt und in Zukunft. <br />
<br />
Lydia-Kathrin Hilpert<br />
Mai <strong>2017</strong><br />
Foto: Neugebauer<br />
Außen Holz, innen Maschinen<br />
Haßmersheimer Unternehmen verpackt Produkte umweltfreundlich und individuell<br />
Die Firma Neugebauer hat für fast jedes<br />
Produkt die passende Verpackung.<br />
Im Haßmersheimer Ortsteil Hochhausen<br />
ist seit vielen Jahrzehnten die Firma<br />
Neugebauer – Spezialist für Verpackungen<br />
für den weltweiten Transport<br />
– ansässig. „Wir sind der kompetente<br />
Partner, wenn es ums Verpacken, Konservieren<br />
und Kommissionieren geht“,<br />
sagt Inhaber Michael Neugebauer.<br />
Die Kunden des zehn Mann starken<br />
Unternehmens kommen größtenteils<br />
aus dem Maschinenbau. Ob kleine<br />
Modelleisenbahn oder tonnenschwere<br />
Großanlage – Neugebauer verpackt<br />
jedes Produkt individuell und liefert<br />
es sicher bis nach Indien, China, in den<br />
arabischen Raum und an andere Ziele<br />
weltweit. Dabei können die Verpackungen,<br />
die die Firma selbst und maßgeschneidert<br />
fertigt, bereits mit den Endempfängerdaten<br />
beschriftet werden.<br />
Die Anlieferung der Holzverpackungen<br />
erfolgt ausschließlich mit eigenen Lastkraftwagen.<br />
Die Maschinen im Innern werden<br />
mit Folie sicher eingeschweißt, die Verpackung<br />
selbst besteht nur aus Holz.<br />
Neugebauer verwendet lediglich Holz<br />
WIR PACKEN’S<br />
aus nachhaltiger deutscher Forstwirtschaft<br />
als Verpackungsmaterial. Tropische<br />
Hölzer kommen nicht zum Einsatz.<br />
So hält das Unternehmen die weltweiten<br />
Einfuhrbestimmungen ein.<br />
Neugebauer ist außerdem als<br />
Reglementierter Beauftragter im Rahmen<br />
der Einhaltung der sicheren Lieferkette<br />
im Luftverkehr vom Luftfahrtbundesamt<br />
zertifiziert.<br />
Info<br />
Hauptstraße 1 · 74855 Haßmersheim-Hochhausen<br />
Fon: 06261 93030 · Fax: 06261 930333<br />
E-Mail: Neugebauer-Verpackungen@t-online.de<br />
KONTAKT<br />
Neugebauer Exportverpackungen<br />
Hauptstraße 1<br />
74855 Haßmersheim<br />
Tel. 06261 / 93030<br />
neugebauer-verpackungen@t-online.de<br />
Verpackungslogistik MIT HOLZ<br />
Für einen sicheren Transport IN ALLE WELT<br />
von Maschinenanlagen und -komponenten<br />
in Kisten oder Container.<br />
✗ Kisten aus Sperrholz für Seetransport<br />
✗ Verschläge für Luftfracht<br />
✗ Sonderpaletten für LKW-Transport<br />
Krankapazität bis 32 t,<br />
Staplerkapazität bis 16 t<br />
Wir verfügen über jahrzehntelange Erfahrung im Bereich<br />
individueller Verpackungsprozesse.<br />
Lagerung, Kommissionierung, seemäßige Verpackung
NEUES AUS DER REGION NEUES AUS DER REGION<br />
Keine reine Zukunftsmusik mehr<br />
Es wird gebaut<br />
Klettern im Wald<br />
Auch bei Lkw ist autonomes<br />
Fahren ein Thema.<br />
Foto: ME Mobil Elektronik GmbH<br />
Beinahe jeder Fahrzeughersteller<br />
beschäftigt sich mit<br />
dem autonomen Fahren. Die<br />
Mobil Elektronik GmbH stellt<br />
zwar keine kompletten Fahrzeuge<br />
her, spielt aber eine<br />
wichtige Rolle bei Nutzfahrzeugen<br />
wie Lkw mit mehr<br />
als drei Achsen oder langen<br />
Lkw-Aufliegern für Spezialtransporte.<br />
Auch hier gewinnt<br />
das autonome Fahren<br />
an Bedeutung, selbst wenn es<br />
sich nur um eine Parkhilfe auf<br />
der Baustelle oder an der Verladerampe<br />
handelt. Wenn ein<br />
Lenksystem von Mobil Elektronik<br />
verbaut wird, befindet<br />
sich an der Vorderachse ein<br />
Sensor. Damit wird der Winkel<br />
der Vorderachse erfasst und<br />
an den Lenkrechner des Systems<br />
übermittelt. Im Bereich<br />
Agrarfahrzeuge wurde autonomes<br />
Fahren bereits realisiert,<br />
indem die Lenkung von Mobil<br />
Elektronik direkt mit der Autopilot-Software<br />
des Traktors<br />
kommuniziert. Der Fahrer sitzt<br />
aber weiterhin in der Kabine.<br />
@ www.mobil-elektronik.com<br />
Mit dem Spatenstich sind die<br />
Bauarbeiten für die Erschließung<br />
des neuen Wohnbaugebietes<br />
in Kocherstetten offiziell<br />
freigegeben. Am Südhang im<br />
Künzelsauer Ortsteil entstehen<br />
17 Bauplätze. Aber auch<br />
in anderen Baugebieten von<br />
Künzelsau werden Bauplätze<br />
von 120 bis etwa 250 Euro<br />
pro Quadratmeter für Einund<br />
Mehrfamilienhäuser angeboten.<br />
Zukünftige Bauherren<br />
können sich auch während<br />
der Bauwoche im Rathaus vom<br />
15. bis 20. Mai, nach vorheriger<br />
Terminabstimmung unter Telefon<br />
07940 129-412 oder per<br />
E-Mail bauen@kuenzelsau.de,<br />
informieren.<br />
@ www.kuenzelsau.de/bauen<br />
Wie Tarzan von Baum zu Baum<br />
schwingen, wie Indiana Jones<br />
über eine Wackelbrücke laufen<br />
oder Distanzen bis zu 140 Meter<br />
in atemberaubender Fahrt<br />
an Seilrutschen überqueren<br />
– all dies kann man im Waldkletterpark<br />
Hohenlohe auf<br />
Schloss Langenburg. Dieser<br />
geht <strong>2017</strong> in seine zehnte Saison.<br />
Als Dankeschön werden<br />
unter www.facebook.com/<br />
Waldkletterpark Aktionsangebote<br />
und Termine für außergewöhnliche<br />
Events wie Vollmondklettern<br />
veröffentlicht.<br />
Der Kletterpark ist unter der<br />
Telefonnummer 07905 94190-<br />
33 zu erreichen.<br />
@ www. waldkletterparkhohenlohe.de<br />
Foto: HNV<br />
Gerhard Gross, Geschäftsführer des Heilbronner Hohenloher Haller Nahverkehr, kurz HNV, hat Anlass zur Freude. Denn die<br />
Dachmarke von 18 kooperierenden Bus- und Schienenunternehmen hat sich in den vergangenen 20 Jahren gut entwickelt.<br />
Neu eröffnet<br />
Für Transparenz<br />
Zündende Idee<br />
Grund zum Feiern<br />
Viele Aktionen für Stamm- und Neukunden zum 20. Geburtstag geplant<br />
Mitte Februar hat das Küchenstudio<br />
Dorfer im Steinsfeldle<br />
2 in Öhringen nach sechs<br />
Wochen Umbauzeit zur Neueröffnung<br />
eingeladen. Die aktuelle<br />
Ausstellung beinhaltet<br />
die neuesten Produkte, Trends<br />
und Highlights. Noch besser<br />
gemacht hat das Küchenstudio<br />
auch seinen einzigartigen<br />
360-Grad-Service, der den Weg<br />
zum neuen Wohndesign so<br />
einfach wie möglich gestaltet.<br />
Das Dorfer-Team koordiniert<br />
die komplette Modernisierung<br />
der Küchenräume und beauftragt<br />
alle erforderlichen Handwerksarbeiten.<br />
Geschäftsführer<br />
Bernd Dorfer verspricht:<br />
„Und das alles zum garantierten<br />
Festpreis und mit absoluter<br />
Terminsicherheit.“<br />
@ www.kuechen-dorfer.de<br />
Die Fritz-Gruppe aus Heilbronn<br />
ist eines der größten, inhabergeführten<br />
Logistik- und<br />
Speditionsunternehmen der<br />
Region Heilbronn-Franken.<br />
Als eine der ersten mittelständischen<br />
Firmen in Deutschland<br />
arbeitet die Fritz-Gruppe<br />
derzeit an der Erstellung eines<br />
standardisierten Nachhaltigkeitsberichts.<br />
Auf Nachfrage,<br />
warum dieser erstellt wird,<br />
meint der Firmeninhaber:<br />
„Wir möchten auch in diesem<br />
Bereich messbar, vergleichbar<br />
und transparent sein. Daher<br />
lassen wir uns nach vorgegebenen<br />
Standards zertifizieren<br />
und kontrollieren.“ Und so<br />
bleibt Fritz auch weiterhin seinem<br />
Motto treu: „Mit uns bewegt<br />
sich was.“<br />
@ www.fritz-gruppe.de<br />
Mit einer zum Patent angemeldeten<br />
Weltneuheit präsentiert<br />
die Ansmann AG eine Lösung<br />
für Akkupacksysteme,<br />
welche um eine bidirektionale<br />
Bluetooth-Schnittstelle erweitert<br />
werden. Li-Ion-Akkus sind<br />
sehr sensibel und werden deshalb<br />
häufig mit einem intelligenten<br />
Batteriemanagement<br />
ausgestattet, um die Betriebssicherheit<br />
und Lebensdauer<br />
dieser Akkus zu maximieren.<br />
Dadurch werden die Akkus Teil<br />
von Geräten, die zahlreiche Informationen<br />
über Betriebszustände,<br />
Sensoren und Einstellungen<br />
zur Verfügung stellen.<br />
All diese Daten können mit der<br />
von Ansmann entwickelten<br />
Lösung schnurlos und live verfügbar<br />
gemacht werden.<br />
@ www.ansmann.de<br />
Beckhäuser Personal & Lösungen<br />
wurde im Januar 2002<br />
durch Michael Beckhäuser<br />
und Tanja Blum in Würzburg<br />
gegründet. Infolge langjähriger<br />
Erfahrungen in der Personalarbeit<br />
und -führung etablierte<br />
sich Beckhäuser rasch als<br />
eine der Top-Adressen für die<br />
Personalsuche und -vorauswahl<br />
bei der Vermittlung von<br />
Fach- und Führungskräften in<br />
Festanstellung in Mainfranken<br />
und Heilbronn-Franken. Im<br />
August <strong>2017</strong> feiert Beckhäuser<br />
Personal & Lösungen das 15.<br />
Firmenjubiläum. Als Spezialisten<br />
in der Personalsuche unterstützt<br />
das Team gerne und<br />
ebnet den spezifischen, individuellen<br />
Weg zum Wunschmitarbeiter.<br />
@ www.beckhaeuser.com<br />
Der Heilbronner Hohenloher<br />
Haller Nahverkehr (HNV) ist<br />
die Dachorganisation und die<br />
Dachmarke von 18 kooperierenden<br />
Bus- und Schienenverkehrsunternehmen.<br />
Die<br />
Stadt Heilbronn und die Landkreise<br />
sind Aufgabenträger für<br />
den Busverkehr und finanzieren<br />
diesen. Aufgabenträger für<br />
den Schienenverkehr ist das<br />
Land Baden-Württemberg.<br />
Der HNV hat sich in den vergangenen<br />
20 Jahren gut entwickelt.<br />
Die Fahrgastzahlen sind<br />
kontinuierlich von knapp 24<br />
Millionen auf über 49 Millionen<br />
Personen gestiegen. Aufgrund<br />
der verkehrlichen und<br />
tariflichen Weiterentwicklung<br />
hielten sich die Auswirkungen<br />
des demografischen Wandels<br />
im Zeitraum 2012 bis 2014<br />
bisher in Grenzen und haben<br />
nur kleine Dellen hinterlassen:<br />
Die Stadtbahn Nord hat<br />
– trotz derzeitiger Mängel in<br />
der Bedienungsqualität – mit<br />
dem ergänzenden Buskonzept<br />
eine deutliche Ausweitung des<br />
Leistungsangebots im dortigen<br />
Bereich bewirkt. Mit dem<br />
besseren Angebot konnten<br />
zusätzliche Fahrgäste gewonnen<br />
werden.<br />
KRÄFTIG SPAREN<br />
Der HNV verfolgt die Strategie,<br />
preiswerte Jahresabonnements<br />
für das Gesamtnetz anzubieten.<br />
Mit dem Wegfall der<br />
Altersgrenze beim Sahne-Ticket<br />
entstand ein attraktives<br />
Schwachlastticket für alle.<br />
Dieses persönliche Jahresabonnement<br />
für das Gesamtnetz<br />
des HNV ist werktags ab<br />
8 Uhr sowie am Samstag und<br />
Sonntag ohne Sperrzeit gültig.<br />
Der monatliche Preis beträgt<br />
momentan 47,40 Euro.<br />
Für derzeit 88 Euro gibt es das<br />
Franken-Ticket. Dieses Gesamtnetz-Abo<br />
ist das perfekte<br />
Pendlerticket ohne jegliche<br />
zeitliche Einschränkung.<br />
Mit dem Sunshine-Ticket sind<br />
Schüler und Auszubildende<br />
für nur 47,35 Euro im Monat<br />
im gesamten HNV-Netz preisgünstig<br />
unterwegs. Auch Studierende<br />
können dieses Ticket<br />
lösen oder alternativ dazu unter<br />
bestimmten Voraussetzungen<br />
ein Semester-Ticket erhalten.<br />
Das Job-Ticket richtet<br />
sich an Firmen, die eine umweltfreundliche<br />
Mobilität ihrer<br />
Mitarbeiter aktiv unterstützen.<br />
Aufgrund der HNV-„Mengenrabatte“<br />
sowie eines Fahrtkostenzuschusses<br />
des Arbeitgebers<br />
ist der Eigenanteil für<br />
Arbeitnehmer attraktiv. Neben<br />
den Firmen Audi in Neckarsulm<br />
und Bürkert in Ingelfingen<br />
bietet nun auch die Stadt<br />
Heilbronn ihren Mitarbeitern<br />
das Job-Ticket an.<br />
Zum 20. Geburtstag<br />
will sich der HNV mit zahlreichen<br />
Aktionen bei seinen<br />
treuen Fahrgästen bedanken<br />
und möglichst viele Neukunden<br />
gewinnen: So kann man<br />
am 1. Mai ein Tagesticket kaufen<br />
und drei Tage damit fahren<br />
oder im Rahmen der Nachhaltigkeitstage<br />
Baden-Württemberg<br />
vom 19. bis zum 25. Mai<br />
für 20 Euro im Gesamtnetz unterwegs<br />
sein.<br />
@ www.h3nv.de<br />
42 Mai <strong>2017</strong><br />
43
SPEZIAL MENSCHEN | Endlich FÜR MENSCHEN Sommer<br />
Von Inflation bis Zinseszins<br />
SPEZIAL<br />
Frank Mätzke ist in der<br />
Finanzbranche tätig. Gerne<br />
gibt er sein Wissen an<br />
Schüler weiter.<br />
Deflation, Devisenkurs oder<br />
Null-Prozent-Finanzierung:<br />
Gehört hat man diese Begriffe<br />
schon einmal, aber was genau dahinter<br />
steckt, ist vielen oft unbekannt.<br />
Dabei sind der Umgang mit Geld und<br />
die Grundzüge der Finanzwelt wichtig<br />
für die eigene Existenz. Dies sollte von<br />
Grund auf gelernt werden.<br />
Dieser Ansicht ist auch Frank<br />
Mätzke: „Es ist wichtig, dass junge<br />
Leute in diesem Thema mündig gemacht<br />
werden.“ Dies betreffe die<br />
Bereiche vom simplen Mobilfunkvertrag<br />
über die Verträge bei Banken<br />
bis hin zur Altersvorsorge.<br />
Deshalb engagiert sich Mätzke als<br />
sogenannter Geldlehrer. Das<br />
sind ehrenamtliche Experten<br />
aus der Finanzbranche,<br />
die an Schulen Kinder<br />
und Jugendliche in Sachen<br />
Finanzen unterrichten.<br />
Der richtige Umgang mit Geld<br />
ist etwas, das im klassischen Lehrplan<br />
von Schulen nicht vorhanden ist. Zudem<br />
wisse er aus eigener Erfahrung,<br />
dass Eltern nicht immer die akzeptierten<br />
Ratgeber seien. „Ich habe selbst<br />
Kinder und weiß, wie wichtig es ist, ihnen<br />
den Umgang mit Geld beizubringen“,<br />
begründet er die Motivation für<br />
sein Ehrenamt.<br />
Im Jahr 2011 hat Mätzke<br />
einen Lehrgang absolviert,<br />
um sich neben seiner Arbeit<br />
– aber unabhängig davon<br />
– als Geldlehrer engagieren<br />
zu können. Er weiß<br />
um die Angst vor fehlender<br />
Unabhängigkeit<br />
der Ehrenamtlichen<br />
und kann beruhigen:<br />
Im Unterricht ist immer<br />
eine Lehrkraft<br />
der Schule anwesend<br />
und achtet auf Neutralität.<br />
Ein Projekt hat der<br />
freiwillige Lehrer bislang<br />
durchgeführt: den Geldunterricht<br />
für eine Klasse<br />
der Werkrealschule<br />
Schenkensee in Schwäbisch Hall. Über<br />
ein Schuljahr hinweg hat er jeden Freitagvormittag<br />
die Schüler in der Finanzwelt<br />
fit gemacht. Der Unterricht findet<br />
dabei anhand eines strukturierten<br />
Lehrplans des Vereins der Geldlehrer<br />
statt und beinhaltet auch die nötigen<br />
Unterrichtsmaterialien, beispielsweise<br />
einen Finanztaschenrechner. Den Abschluss<br />
der Unterrichtseinheiten bildet<br />
eine Prüfung, bei der die Schüler ein<br />
Zertifikat erwerben können.<br />
Dem Familienvater bereitet die<br />
Arbeit mit den Kindern viel Spaß. Es sei<br />
spannend zu hören, was die Kinder in<br />
diesem Bereich interessiert. Viele würden<br />
sich auch selbst im Unterricht einbringen.<br />
Für die Zukunft will Mätzke<br />
weitere Projekte in Schulen verwirklichen,<br />
auch wenn das mit einem hohen<br />
Zeitaufwand verbunden ist. Aber<br />
er ist überzeugt, die Zeit sei sinnvoll<br />
investiert. Alexander Liedtke<br />
Eine Aktion der Bürgerinitiative<br />
pro Region Heilbronn-Franken e. V.<br />
www.pro-region.de<br />
Foto: privat<br />
Ja, zur Region<br />
Heilbronn-Franken<br />
Werden Sie jetzt Mitglied in der „Bürgerinitiative<br />
pro Region Heilbronn-Franken<br />
e. V.“.<br />
Fördern Sie das „Wir-Gefühl“ in der Region<br />
Heilbronn-Franken und setzen Sie sich für<br />
ihre Belange ein. Nutzen Sie unseren Verein<br />
als Plattform für den Meinungsaustausch von<br />
Bürgern und Gremien.<br />
Als Dankeschön lesen Sie das PROMagazin<br />
ein halbes Jahr kostenlos.<br />
Beitrittserklärung<br />
Hiermit erkläre ich ab sofort meinen Beitritt zur „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“.<br />
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absetzbar.<br />
Formular bitte ausfüllen, ausschneiden und an folgende Adresse senden oder faxen:<br />
Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. | c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
Postfach 74650 Künzelsau | Fax 07940 15-4669 | info@pro-region.de | www.pro-region.de<br />
Ich/Wir ermächtige/n den Verein „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“ den Jahresbeitrag<br />
in Höhe von<br />
10 Euro (Nicht Erwerbstätige) 30 Euro (Erwerbstätige) ______ Euro (juristische Pers., mind. 100 Euro)<br />
von meinem/unseren Konto abzubuchen. Die Abbuchungsermächtigung ist widerruflich.<br />
Ihr Jochen K. Kübler,<br />
Oberbürgermeister a. D.,<br />
Vorsitzender<br />
Firma/Name, Vorname<br />
PLZ, Ort<br />
E-Mail (für Vereinspost)<br />
Konto-Nr.<br />
Straße<br />
Geburtsdatum<br />
Bankinstitut<br />
Bankleitzahl<br />
Foto: Fotolia/drubig-photo<br />
Spaß mit der Familie: Fünf Tagestouren durch die Region | www.pro-magazin.de<br />
44<br />
Ort/Datum<br />
Unterschrift<br />
Mai <strong>2017</strong>
SPEZIAL | Endlich Sommer<br />
Endlich Sommer | SPEZIAL<br />
Die Natur aktiv erleben:<br />
Landkreis Heilbronn<br />
Das sogenannte „Unterland“ ist vor allem bei Fahrradfahrern und<br />
Weinkennern beliebt. Die Radwege im Schozachtal, an der Jagst oder<br />
der Kocher-Jagst-Radweg laden zu Touren mit Fahrrad, Mountainbike,<br />
den Inlinern oder schlicht zu Fuß ein.<br />
MORGENS<br />
Im westlichen Teil des Landkreises<br />
Heilbronn liegt Bad Rappenau. Die<br />
Große Kreisstadt ist vor allem für ihren<br />
Kurbetrieb und die Verbindung<br />
zum Salz bekannt. Schön anzusehen<br />
sind hier vor allem das Salinengebäude<br />
und der -garten, aber auch das Wasserschloss.<br />
Doch was hat es mit diesen<br />
Gebäuden auf sich und wie haben sich<br />
der Kurbetrieb und die Salzarbeit entwickelt?<br />
All diese Fragen lassen sich<br />
mit einem interessanten Ausflug ins<br />
Heimatmuseum in Bad Rappenau beantworten.<br />
Die Dauerausstellung widmet<br />
sich der Bäder- und Salinenzeit.<br />
Fragen rund um die Entstehungshistorie<br />
werden<br />
hier beantwortet. Auch<br />
früh- und vorgeschichtliche Informationen<br />
zum ehemaligen Reichsritterdorf<br />
gibt es hier. Komplettiert wird<br />
das Angebot durch mehrmals im<br />
Jahr wechselnde Ausstellungen –<br />
bis Ende Juni werden beispielsweise<br />
Poster von Film- und Musikstars der<br />
80er Jahre zu sehen sein. Einen Blick<br />
wert ist hier auch der Ausstellungsraum,<br />
in dem regionale Künstler die<br />
Möglichkeit erhalten, ihre Werke zu<br />
präsentieren.<br />
MITTAGS<br />
Um faszinierende Tiere wie Bussarde,<br />
Greifvögel, Eulen oder Geier kümmern<br />
sich die Mitarbeiter der Burgfalknerei<br />
Hohenbeilstein. Die Greifvogelwarte,<br />
Zucht- und Rehabilitierungsstation beherbergt<br />
rund 100 Vögel aus verschiedenen<br />
Kontinenten. Wer einmal in die<br />
Greifvogelwelt eintauchen möchte,<br />
kann bei einer Führung durch die Falknerei<br />
die Tierarten betrachten und kennenlernen.<br />
Absolutes Highlight sind die<br />
Flugvorführungen. Hier zischen Falken<br />
über den Zuschauer hinweg oder Geier<br />
mit einer Flügelspannweite von bis<br />
zu drei Metern erheben sich in die Lüfte<br />
und drehen weit über der Burg ihre<br />
Runden. Atemberaubend sind auch<br />
die Jagd- und Kombinationsflüge der<br />
Greifvögel. Beherbergt ist die Falknerei<br />
auf dem Gelände der Burg Hohenbeilstein<br />
aus dem 12. Jahrhundert. Im<br />
Rahmen des Besuches der Vogelwarte<br />
können die Gäste auch den fünfeckigen<br />
Turm „Langhans“ besteigen, von<br />
dessen Plattform aus man eine herrliche<br />
Aussicht ins Bottwartal hat.<br />
ABENDS<br />
Einen schönen Ausklang des Tages und<br />
zugleich gute Unterhaltung bieten die<br />
Burgfestspiele Stettenfels in Untergruppenbach.<br />
Jährlich werden hier im<br />
Sommer zwei Stücke gespielt. Veranstaltungsort<br />
ist die Burg Stettenfels. Die<br />
im 11. Jahrhundert erbaute Höhenburg<br />
beheimatet heute neben den Festspielen<br />
eine Gastronomie mit Biergarten.<br />
Zudem bietet das Anwesen Räumlichkeiten<br />
für Tagungen oder Veranstaltungen.<br />
Beliebt ist Stettenfels auch als Ort<br />
für Hochzeiten oder Feierlichkeiten.<br />
Im Burggraben können die Zuschauer<br />
vor schöner Kulisse am Abend bei<br />
Sonnenuntergang Platz nehmen. Dieses<br />
Jahr erobert „Das kleine Gespenst“<br />
die Herzen der kleinen Zuschauer und<br />
sorgt für viel Spektakel. Für die älteren<br />
Zuschauer wird das Werk „Die Päpstin“<br />
aufgeführt, bei dem Johanna sich<br />
als Geistlicher ausgibt und so den Weg<br />
nach Rom schafft. Alexander Liedtke<br />
Online<br />
Weiterführende Informationen<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
www.heilbronnerland.de<br />
www.badrappenau.de<br />
www.falknerei-beilstein.de<br />
www.burg-stettenfels.de<br />
FACHWERKIDYLL TRIFFT NATUR<br />
Erwandern<br />
und erfahren!<br />
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Historische Altstadt mit<br />
zahlreichen Sehenswürdigkeiten<br />
Kulturgeschichte pur mit Museen,<br />
Lehrpfaden und Führungen<br />
Gepflegte Gastlichkeit<br />
mit regionaler Küche<br />
Hotels, Pensionen & Gastronomie<br />
Feste & Veranstaltungen<br />
Idyllische Lage im Kraichgau<br />
Im Naturpark Stromberg-Heuchelberg<br />
Gut beschilderte Rad- und Wanderwege<br />
Zentral gelegene E-Bike Ladestation<br />
Wohnmobilstellplätze in Altstadtnähe<br />
Stadtbahnanschluß S 4<br />
Infos und Führungen<br />
Tel.: 07262 920 1116<br />
Vögel hautnah erleben – dies<br />
kann man in der Burgfalknerei<br />
Hohenbeilstein.<br />
Foto: Mario Berger<br />
W W W. E P P I N G E N . D E<br />
46 Mai <strong>2017</strong><br />
47
SPEZIAL | Endlich Sommer<br />
Endlich Sommer | SPEZIAL<br />
Foto: Theater Heilbronn<br />
MITTAGS<br />
Die perfekte Möglichkeit für einen Ausflug<br />
in die Natur bietet der Wertwiesenpark.<br />
Entlang des Neckars verbindet<br />
der Park die Kernstadt mit dem<br />
Stadtteil Sontheim. Ob Spaziergänge<br />
im Grünen, ein Picknick mit Freunden<br />
oder der Familie, Skaten in der<br />
Halfpipe oder ein Wasserspielplatz für<br />
die Kleinen – das ehemalige Gartenschaugelände<br />
garantiert Spaß für jedermann.<br />
In der Staudenwoge werden<br />
Jahr für Jahr tausende Blumen angepflanzt.<br />
Der Duft- und der Rosengarten<br />
komplettieren das floristische Angebot<br />
der Grünanlage. Bequem zu Fuß<br />
oder mit dem Rad erreicht man schnell<br />
die Innenstadt. Diese bereitet sich aktuell<br />
auf die Bundesgartenschau 2019<br />
vor. Wer einmal hinter die Kulissen der<br />
Bauarbeiten blicken möchte, kann an<br />
einer Baustellenführung teilnehmen.<br />
Los geht die Besichtigung an der Buga-Infobox<br />
im Lauerweg. Von dort aus<br />
erfährt man bei der Führung alles über<br />
den Fortschritt der Baumaßnahmen<br />
für die Gartenausstellung sowie die<br />
Stadtausstellung im Neckarbogen.<br />
ABENDS<br />
Wer lieber bei der Hitze Zeit drinnen<br />
verbringen und dabei Schauspiel, Tanz<br />
Musik und jede Menge Spektakel erleben<br />
möchte, der ist im Theater Heilbronn<br />
richtig. Das Theater bietet drei<br />
Spielstätten. Im Großen Saal finden<br />
klassische Aufführungen statt. Das Komödienhaus<br />
widmet sich getreu seinem<br />
Namen den Lachmuskeln der Zuschauer.<br />
Speziell für junge Leute gibt<br />
es die sogenannte „Boxx“ mit einem<br />
auf diese Altersgruppe zugeschnittenen<br />
Programm. Für einen Blick hinter<br />
die Kulissen der Spielstätten eignet<br />
sich die Theaterführung. Gezeigt werden<br />
hier unter anderem Werkstätten<br />
wie die Schreinerei, der Malersaal oder<br />
die Maskenabteilung. <br />
<br />
Alexander Liedtke<br />
Online<br />
Weiterführende Informationen<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
www.heilbronn.de<br />
www.museen-heilbronn.de/museum<br />
www.theater-heilbronn.de<br />
Tamara Theisen (links) und Judith Lilly Raab in den Rollen der Melek und Evelyn Crawley aus dem Stück Pera Palas. Im März<br />
feierte das Werk im Heilbronner Theater Premiere.<br />
Farbpoesie zwischen<br />
Fantasie und Wirklichkeit<br />
Die Käthchenstadt:<br />
Heilbronn<br />
Als Oberzentrum der Region Heilbronn-Franken gibt es in<br />
der Stadt Heilbronn rund um Geschichte, Wein und Neckar viel zu<br />
entdecken. Aber auch die Kultur kommt in der größten Stadt der<br />
Region nicht zu kurz.<br />
MORGENS<br />
Mitten in Heilbronn, nahe der Kilianskirche,<br />
liegt der historische Deutschhof.<br />
Dieser Gebäudekomplex beherbergt<br />
neben dem Stadtarchiv und<br />
der Volkshochschule das Museum im<br />
Deutschhof. Es vereint Exponate der<br />
Naturgeschichte, archäologische und<br />
kulturgeschichtliche Sammlungen sowie<br />
ausgewählte Kunstwerke. Die Akzente<br />
der Ausstellungen liegen auf der<br />
Erdgeschichte mit Trias und Salz sowie<br />
auf der Kulturgeschichte unter anderem<br />
mit Bruckmann-Silberwaren<br />
und Kunstwerken aus der Sammlung<br />
Becker-Franck. Ausgewählte Ausstellungsstücke<br />
machen den Übergang ins<br />
bürgerliche Zeitalter und die Moderne<br />
anschaulich. Mit Sonderausstellungen<br />
– bis September beispielsweise zum<br />
Thema Alamannen und Franken des 3.<br />
bis 7. Jahrhunderts – bietet Heilbronn<br />
ein Museumserlebnis für Jung und Alt<br />
gleichermaßen.<br />
Cantastorie<br />
der Puppenspielerfamilien<br />
Maldera und Parisi<br />
in der Sammlung Würth<br />
Museum Würth, Künzelsau<br />
24. 10. 2016– 21.5. <strong>2017</strong><br />
Täglich 11–18 Uhr<br />
Eintritt frei<br />
48<br />
Mai <strong>2017</strong><br />
www.kunst.wuerth.com<br />
Eine Ausstellung in Kooperation<br />
mit dem Kunsthaus Zürich<br />
Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher<br />
Katalog im Swiridoff Verlag.<br />
Alle Aktivitäten des Museum Würth sind<br />
Projekte der Adolf Würth GmbH & Co. KG.<br />
[]
SPEZIAL | Endlich Sommer<br />
Endlich Sommer | SPEZIAL<br />
MITTAGS<br />
Wieso sich nicht einmal einen Nachmittag<br />
lang mit der deutschen Geschichte<br />
beschäftigen und sich zugleich<br />
im Freien aufhalten? Da ist der<br />
Hans-und-Sophie-Scholl-Pfad in und<br />
durch Forchtenberg ein guter Tipp. Die<br />
beiden Geschwister Scholl, von denen<br />
das Mädchen Sophie in Forchtenberg<br />
geboren ist, haben mit ihrem Bündnis<br />
„Weiße Rose“ Widerstand gegen den<br />
Nationalsozialismus geleistet und dafür<br />
ihr Leben gelassen. Zum Gedenken<br />
und zur Würdigung ihrer Taten hat<br />
die Stadt im Ort einen Gedenkpfad errichtet.<br />
Dieser besteht aus zwölf Stationen<br />
und ihn zurückzulegen, dauert zu<br />
Fuß rund eine Stunde. Der Weg führt<br />
vorbei an Lebens- und Wirkungsstätten<br />
der Widerstandskämpfer, zum Beispiel<br />
am Rathaus, an der Kirchenstiege,<br />
dem Pfarrhaus oder der alten Schule.<br />
Dort erinnert jeweils eine weiße Rose<br />
an Hans und Sophie Scholl.<br />
ABENDS<br />
Theater und Kultur werden auch im<br />
Hohenlohekreis großgeschrieben. Das<br />
Ganze etwas anders erleben kann man<br />
beim Verein „Theater im Fluss“ in Künzelsau<br />
mit der Besonderheit, dass die<br />
Aufführungen im Künzelsauer Kocherfreibad<br />
und sogar auf dem Wasser stattfinden.<br />
Doch damit nicht genug: Die<br />
Zuschauer erwartet ein Stationentheater,<br />
was bedeutet, dass sie und die<br />
Schauspieler während des Stückes die<br />
Spielorte wechseln. Die Mitglieder des<br />
Vereins haben sich darauf spezialisiert,<br />
Stücke und Autoren zu präsentieren,<br />
die man nicht unbedingt auf anderen<br />
Bühnen findet, und damit den Gästen<br />
ein abwechslungsreiches und unterhaltsames<br />
Programm zu bieten. In diesem<br />
Jahr spielt das „Theater im Fluss“<br />
das Melodram „Angst essen Seele auf“<br />
von Rainer Werner Fassbinder. Grundlage<br />
des Stücks ist der gleichnamige<br />
Film aus den 70ern. Alexander Liedtke<br />
Online<br />
Weiterführende Informationen<br />
finden Sie im Internet unter:<br />
www.hohenlohe.de<br />
www.neuenstein.de<br />
www.forchtenberg.de<br />
www.theater-im-fluss.com<br />
Die Laienschauspieler von „Theater im Fluss“ bei der Aufführung des Stücks „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von<br />
Ödön von Horváth. Dieses Jahr steht „Angst essen Seele auf“ von Rainer Werner Fassbinder auf dem Programm.<br />
Tradition und Moderne:<br />
Hohenlohekreis<br />
Ob alte Gemäuer mit historischen Schätzen, ein Spaziergang auf<br />
einem geschichtsträchtigen Pfad oder ein Theaterbesuch der<br />
etwas anderen Art – der kleinste der vier Landkreise der Region<br />
Heilbronn-Franken kann mit der Konkurrenz definitiv mithalten.<br />
MORGENS<br />
Das Schloss Neuenstein, das im 12.<br />
Jahrhundert als Wasserburg und als<br />
Wohnsitz der Adelsfamilie von Neuenstein<br />
erbaut wurde, glänzt heute als<br />
prächtige Renaissance-Residenz mitten<br />
in der 6500-Einwohner-Stadt. Um<br />
das Jahr 1300 ging das Schloss in den<br />
Besitz der Grafen von Hohenlohe über.<br />
Aktuell wohnt der Kraft Fürst zu Hohenlohe-Oehringen<br />
in den Gemäuern.<br />
Daneben beherbergt die Wasserburg<br />
ein Museum mit Waffen, Bildern, Möbeln<br />
und anderen Kunstschätzen vergangener<br />
Epochen. Im Rittersaal, der<br />
41 Meter lang und mehr als zehn Meter<br />
breit ist, werden Konzerte im Rahmen<br />
des Hohenloher Kultursommers aufgeführt.<br />
Eine Führung durch das Schloss<br />
ermöglicht Einblicke in die verschiedenen<br />
Säle, die sich wie die Großküche<br />
– ein absolutes Highlight der Besichtigung<br />
– weitestgehend im Originalzustand<br />
aus dem Mittelalter befinden.<br />
Foto: Kurt Gesper<br />
Hohenloher<br />
Kultursommer <strong>2017</strong><br />
open air<br />
1. Juli, Musikfest mit Feuerwerk<br />
auf Schloss We<br />
ikersheim „Bonjour<br />
La France“ / 9. Juli, Schloss Pfe<br />
delbach,<br />
Pa<br />
rnassus Akademie Abendmusik mit Klarinette und Fagott<br />
/ 4. August, Kelterhof Niedernhall, Ti<br />
ne Th<br />
ing He<br />
lseth Goldene<br />
Nordlichter / 12. Au<br />
gust, Wa<br />
sserschloss Erkenbrechtshausen, Th<br />
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Roth<br />
& Band Keyfiddle Journey / 13. Au<br />
gust, Ko<br />
nzerttag auf Schloss<br />
Schillingsfü<br />
rst „Rund um die Oper“<br />
Ko<br />
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rd<br />
ern!<br />
<br />
Tickets/Information<br />
Telefon 07940/18-348<br />
www.hohenloher-kultursommer.de<br />
Immer wieder Sonntags ...<br />
4-Gang-Themenmenü<br />
Genießen Sie jeden Sonntag ein kulinarisches 4-Gang Menü.<br />
Das Küchenteam des Wald & Schlosshotel Friedrichsruhe<br />
kreiert für Sie ein wöchentlich wechselndes Menü<br />
(mittags und abends) zu den Themen:<br />
Mai: Spargel & Erdbeeren<br />
Juni: Pfifferlinge<br />
Juli: Spanferkel<br />
4 Gang Menü im Themenmonat<br />
inkl. ein Glas Crémant zum Aperitif,<br />
Wasser und Kaffeespezialität<br />
EUR 79,00 pro Person<br />
Kärcherstraße 11 74639 Zweiflingen-Friedrichsruhe<br />
Telefon +49 (0) 7941 / 6087-0 www.schlosshotel-friedrichsruhe.de<br />
50 Mai <strong>2017</strong><br />
51
SPEZIAL | Endlich Sommer<br />
www.hammer-rall.de<br />
STADT CREGLINGEN<br />
STADT CREGLINGEN<br />
Süddeutscher Käsemarkt<br />
Sa. – So., 6. – 7. Mai, 10 – 18 Uhr<br />
Vor dem großartigen Hintergrund der<br />
historischen Gebäude hat der Käsemarkt<br />
eine ganz eigene, unverwechselbare<br />
Atmosphäre.<br />
Oldtimer-Traktorentag<br />
So., 14. Mai, 10 – 17 Uhr<br />
Das Technik-Team des Museums lädt<br />
ein.<br />
Pflanzenmarkt<br />
Sa. – So., 20. – 21. Mai, 9 – 18 Uhr<br />
Frühlingshafte Pflanzenpracht<br />
im einzigartigen Ambiente<br />
des Hohenloher<br />
Freilandmsueums.<br />
... auch erreichbar<br />
mit Bus und Bahn!<br />
Stadt<br />
MIT IDEEN<br />
Start klar<br />
für die Badesaison<br />
Start klar Start klar<br />
heißt für die für Badesaison<br />
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Badesaison heißt es<br />
im Freibad<br />
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SCHWÄBISCH HALL<br />
[WWW.WACKERSHOFEN.DE]<br />
TEL. 0791 97101-0<br />
und im Freibad<br />
Freudenbach<br />
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Freizeit- und<br />
Erholungsgebiet<br />
Münsterseen und<br />
im Freizeit- und<br />
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Münsterseen<br />
im Freizeit- und<br />
Erholungsgebiet<br />
Telefon 07933/631<br />
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www.creglingen.de<br />
www.muensterseen.de<br />
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erhalten Sie unter:<br />
www.creglingen.de<br />
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www.muensterseen.de www.creglingen.de<br />
Telefon<br />
www.muensterseen.de<br />
07933/631<br />
Telefon 07933/631<br />
Im Schloss Weikersheim kann man außergewöhnliche Führungen erleben.<br />
Spitze des Landes:<br />
Main-Tauber-Kreis<br />
Flächenmäßig gehört der Landkreis zwischen Main und Tauber zu<br />
den größten im Südwesten. Auch in Sachen Kultur und Erlebnisse<br />
braucht sich der Main-Tauber-Kreis nicht zu verstecken. Vom Schloss<br />
bis zum Open-Air-Kino werden keine Wünsche offen gelassen.<br />
MORGENS<br />
Eine außergewöhnliche Burgführung<br />
ist im Schloss Weikersheim möglich.<br />
Die jungen Besucher können als Prinz<br />
und Prinzessin erfahren, wie es ist, als<br />
Adliger in einem Schloss zu leben oder<br />
spannenden Märchen in dafür bester<br />
Kulisse lauschen. Für die älteren Besucher<br />
ist auch einiges geboten: So begleiten<br />
Schlossführer in historischen<br />
Kostümen und Gewändern beim Rundgang<br />
in die Zeiten von Hof und Adel.<br />
Das Schloss selbst entstand um 1600,<br />
umgebaut wurde es im 18. Jahrhundert<br />
und erhielt so auch seine barocken Einflüsse.<br />
Sehenswert neben dem Ritteroder<br />
Festsaal ist die barocke Gartenanlage<br />
mit großem Brunnen und rund<br />
100 Skulpturen. Naturbegeisterte kommen<br />
neben dem Schlossgarten auch<br />
im Obstgarten, welcher mit seinen historischen<br />
Obstbäumen punkten kann,<br />
voll auf ihre Kosten. Ebenso lohnt sich<br />
ein Abstecher in den romantischen Rosen-<br />
sowie den Alchemie- und Hexengarten.<br />
Darüber hinaus beherbergt das<br />
Schloss mehrere Ausstellungen, darunter<br />
eine zum Thema Naturwissenschaften<br />
und Alchemie.<br />
MITTAGS<br />
Tiere dürfen auch im Main-Tauber-<br />
Kreis nicht fehlen. Der Rauch-Zoo in<br />
Freudenberg ist daher ein beliebtes<br />
Ausflugsziel. Oberhalb des Firmengeländes<br />
hat das Unternehmen Rauch<br />
Möbelwerke einen frei zugängli-<br />
Foto: Stadt Weikersheim<br />
Online<br />
Weiterführende Informationen finden<br />
Sie im Internet unter:<br />
www.liebliches-taubertal.de<br />
www.schloss-weikersheim.de<br />
www.freudenberg-main.de<br />
www.wertheim.de<br />
chen Tierpark errichtet. Seit 1993 besteht<br />
die Anlage. Was damals als kleiner<br />
Ponyhof angefangen hat, ist heute<br />
ein Zoo mit Zebras, Alpakas, Pampashasen,<br />
Dammhirschen, Sträußen und<br />
Emus. Bei einem Rundgang kann man<br />
in aller Ruhe die verschiedenen Tierarten<br />
beobachten. Dank der Informationstafeln<br />
erfährt man auch über jedes<br />
Tier etwas. Der Eintritt ist frei.<br />
ABENDS<br />
Ein Tipp für einen schönen Sommerabend<br />
ist der sogenannte „Sommer<br />
auf der Burg“ in Wertheim. Zum dritten<br />
Mal findet die Veranstaltungsreihe<br />
dieses Jahr von April bis Oktober statt.<br />
Ob Weinprobe, Tanzauftritte, Open-<br />
Air-Kino oder Buchlesungen – auf der<br />
Burg Wertheim ist wirklich für jeden etwas<br />
dabei. Anfang Juli beschallen Hits<br />
wie „Waterloo“, „Dancing Queen“ oder<br />
„Mamma Mia“ die Burgmauern, wenn<br />
die Gruppe Waterloo in der „Abba<br />
Night“ die schwedische Kult-Band verkörpert.<br />
Bei der Burgtanznacht präsentieren<br />
Tänzer der Fernsehsendung<br />
„Got to dance“ unterschiedliche Bewegungsstile.<br />
Das 13-tägige Open-<br />
Air-Kino im August zeigt Blockbuster,<br />
Arthaus- oder spezielle Kinder- und Familienfilme.<br />
Alexander Liedtke<br />
Gerhard Huber,<br />
Rohrnetzmeister<br />
bei der HVG<br />
Versorgungssicherheit<br />
Wir sind für unsere Kunden 365 Tage im Jahr<br />
24 Stunden im Einsatz.<br />
Mit über 300 Beschäftigten garantieren wir eine sichere und<br />
zuverlässige Versorgung mit Erdgas, Wärme und Trinkwasser<br />
für 300.000 Einwohner und viele Unternehmen in über 40<br />
Städten und Gemeinden. Unsere Erfahrung und das Bestreben,<br />
auf innovative, modernste Lösungen zu setzen, machen<br />
dies möglich.<br />
Dabei geht es uns in allen Bereichen auch um Nachhaltigkeit –<br />
und das heißt für uns langfristig planen, denken und handeln<br />
– für die zukunftsfähige Entwicklung unserer Region.<br />
Wir sind für Sie da – in Heilbronn und in der Region!<br />
Telefon 07131 56-4248<br />
www.hnvg.de<br />
52<br />
Mai <strong>2017</strong>
SPEZIAL | Endlich Sommer<br />
Endlich Sommer | SPEZIAL<br />
Nie öde: Kreis<br />
Schwäbisch Hall<br />
Schwäbisch Hall, Crailsheim und Co. laden stets zu spannenden<br />
Ausflügen ein: Wie wäre es etwa mit einem Besuch im ältesten Marionettentheater<br />
Baden-Württembergs oder den Burgschauspielen<br />
Leofels, wo ausschließlich Laienschauspieler auftreten?<br />
MORGENS<br />
Im Herzen der Stadt Kirchberg liegt<br />
das ehemalige fürstlich-hohenlohische<br />
Schloss Kirchberg. Damals<br />
noch als mittelalterliche Burg erhielt<br />
das Anwesen durch den Umbau<br />
im Jahre 1590 Einflüsse aus der<br />
Renaissance. Bis Ende des 19. Jahrhunderts<br />
war das Schloss bewohnt, danach<br />
wurde es unter anderem als Museum<br />
oder Schulgebäude genutzt. Seit 1967<br />
finden hier kulturelle Veranstaltungen<br />
statt. Vor zwei Jahren ging das größte<br />
Schloss Nordwürttembergs quasi an<br />
die Bauern über. Nach Jahren des Leer-<br />
stands wurde es von der Evangelischen<br />
Heimstiftung Baden-Württemberg an<br />
die Stiftung „Haus der Bauern“ verkauft.<br />
Diese gehört der Unternehmensgruppe<br />
Bäuerliche Erzeugergemeinschaft<br />
Schwäbisch Hall an. Zudem werden<br />
die Räumlichkeiten als eine Akademie<br />
für Land- und Ernährungswirtschaft<br />
mit ökologischer Lehre und Forschung<br />
sowie Berufsbildung und Ausbildung<br />
genutzt. Sehenswert bei einem<br />
Besuch der Gebäudeanlage sind vor allem<br />
der restaurierte Rittersaal und die<br />
Schlosskapelle. Eine Besichtigung ist<br />
jedoch nur nach Voranmeldung möglich,<br />
der Schlossgarten ist frei zugänglich.<br />
MITTAGS<br />
Schwäbisch Hall lässt die Puppen<br />
tanzen: Im Jahre 1925 gründete der<br />
Schauspieler Fritz Gerhards sein Marionettentheater<br />
in Wuppertal-Elberfeld.<br />
18 Jahre später zog „Gerhards<br />
Marionettentheater“ in die<br />
Siederstadt um. Es ist das älteste<br />
und gleichzeitig auch das größte<br />
seiner Art in Baden-Württemberg.<br />
Seit 1982 finden die Aufführungen im<br />
„Schafstall“, dem ehemaligen Kurtheater<br />
von Schwäbisch Hall, statt.<br />
Vor allem Kinderaugen werden hier<br />
bei den einzelnen Vorstellungen zum<br />
Funkeln gebracht. Aber auch Jugendliche<br />
und Erwachsene sind begeistert<br />
von den Inszenierungen.<br />
In diesem Jahr stehen Klassiker wie<br />
„Der Räuber Hotzenplotz“ von Otfried<br />
Preußler, „Der gestiefelte Kater“<br />
von den Gebrüdern Grimm oder<br />
„Der kleine dicke Ritter“ von Robert<br />
Bolt auf dem Programm des<br />
Puppentheaters. Ebenso sind die<br />
Erwachsenenveranstaltungen ein<br />
Foto: Fatima Bakhouche<br />
Das fürstlich-hohenlohische Schloss in Kirchberg dient unter anderem als Ort für<br />
kulturelle Veranstaltungen.<br />
Anzeige<br />
ADVERTORIAL<br />
FÜRSTLICHE<br />
GARTENTAGE<br />
AUF<br />
SCHLOSS<br />
LANGENBURG<br />
www.garten-schloss-langenburg.de<br />
01. - 03. SEPTEMBER <strong>2017</strong><br />
Pflanz<br />
Dich<br />
glücklich!<br />
Foto: Schloss Langenburg<br />
Das Ausflugsziel in Hohenlohe<br />
Schloss Langenburg hisst im Deutschen Automuseum den Union Jack<br />
Der Rolls-Royce Phantom III. ist im<br />
Deutschen Automuseum ausgestellt.<br />
Very british“ heißt es <strong>2017</strong> im Deutschen<br />
Automuseum auf Schloss<br />
Langenburg. Das Fürstenhaus ist eng<br />
mit dem englischen Königshaus verwandt,<br />
selbst Queen Elizabeth war hier<br />
schon zu Gast. Im Deutschen Automuseum<br />
sind die Staatskarosse, mit der<br />
sie 1965 Langenburg beehrte, und die<br />
damalige Fernsehaufzeichnung über<br />
den Besuch zu sehen. In der Sonderausstellung<br />
„Very british“ wird zudem<br />
an vergessene Marken wie Alvis oder<br />
Riley erinnert und englische Automobilkunst<br />
wie der Jaguar E-Type oder der<br />
Rolls-Royce Phantom III. gezeigt. Eine<br />
zweite Sonderausstellung widmet sich<br />
der „Stromlinienform“. Deren Entwicklung<br />
kann vom Versuchsfahrzeug, dem<br />
letzten existierenden Kamm-Wagen<br />
(K3), bis zum aktuellen Supersportwagen<br />
verfolgt werden. In der ständigen<br />
Ausstellung sind Ikonen wie der Mercedes<br />
Benz 300 SL oder der Porsche 356<br />
sowie Schätze aus der Wirtschaftswunderzeit<br />
und der Zeit der Mobilisierung<br />
in Hohenlohe zu entdecken. Ein spannender<br />
Familienausflug erwartet Sie,<br />
bei dem Sie über den Raritäten aus<br />
Chrom und Blech ins Schwärmen geraten,<br />
Geschichten über längst vergangene<br />
Tage im Schlossmuseum erfahren<br />
Kaffeespezialitäten im rosenumrankten<br />
Schlosscafé mit seinem idyllischen<br />
Blick über das Jagsttal genießen oder<br />
im Waldkletterpark Hohenlohe Action<br />
pur in der freien Natur erleben. Visit us!<br />
Info<br />
KONTAKT<br />
Schloss Langenburg<br />
Schloss 1<br />
74595 Langenburg<br />
Tel. 07905 9419034<br />
www.schloss-langenburg.de<br />
54 Mai <strong>2017</strong><br />
55
SPEZIAL | Endlich Sommer<br />
NEUES AUS DER REGION<br />
Juni Juli August <strong>2017</strong><br />
Brenz 1548<br />
Maria, ihm schmeckt‘s nicht!<br />
Don Camillo und Peppone<br />
Blue Moon - Unter dem<br />
blauen Mond<br />
Die Wahlverwandtschaften<br />
Pinocchio<br />
Lachen verboten!<br />
Judas<br />
Große Treppe<br />
Haller Theaterzelt<br />
Urbanskirche<br />
fester Bestandteil. Wer will, kann<br />
nach dem Theaterbesuch auch einen<br />
Blick hinter die Kulissen werfen.<br />
Mehr als 700 verschiedene Figuren<br />
gehören zum Repertoire des Marionettenvereins.<br />
Die Puppen werden<br />
in präziser Handarbeit in der eigenen<br />
Werkstatt hergestellt und dort auch<br />
sicher aufbewahrt. Für größere Gruppen<br />
oder Vereinsausflüge bietet das<br />
Theater auch exklusive Sondervorstellungen<br />
an.<br />
ABENDS<br />
Schauspiel auf einer Burg – das<br />
findet man auch im Landkreis<br />
Schwäbisch Hall. Seit über 30 Jahre<br />
gibt es die Burgschauspiele Leofels,<br />
die auf der gleichnamigen Spielstätte<br />
bei Ilshofen stattfinden. Das<br />
Besondere an den Freilichtspielen ist,<br />
dass die Besetzung der Schauspieler<br />
ausschließlich aus Laien besteht.<br />
Diese werden von professionellen<br />
Regisseuren angeleitet. So entsteht<br />
hier ein anspruchsvolles Theater mit<br />
viel Abwechslung für die Zuschauer.<br />
Nach notwendigen Sanierungsarbeiten<br />
an der Burg aus dem<br />
18. Jahrhundert finden die Inszenierungen<br />
seit dem vergangenen Jahr<br />
wieder in der Ruine statt. Das Programm<br />
ist dabei für alle Altersklassen<br />
ausgelegt. In diesem Sommer<br />
zeigen die Darsteller das berühmte<br />
Grimm‘sche Märchen vom „Rumpelstilzchen“<br />
für die Kleinen und<br />
ihre Familien sowie das Historiendrama<br />
„Die Päpstin“, das 2009 verfilmt<br />
wurde, für die Älteren. ali<br />
Online<br />
Weiterführende Informationen finden<br />
Sie im Internet unter:<br />
www.hohenlohe-schwaebischhall.de<br />
www. schloss-kirchberg-jagst.com<br />
www.gerhards-marionettentheater.de<br />
www.burgschauspiele.de<br />
Mediterranes Flair auf Großer Treppe<br />
Nordlicht in Gold<br />
Der Hohenloher Kultursommer<br />
bringt die Region gewissermaßen<br />
„in Einklang“, indem<br />
er all die historischen<br />
Räumlichkeiten mit Konzerten<br />
bereichert. Neben den kühlen<br />
Kirchenräumen versprühen<br />
vor allem die Schlosshöfe und<br />
Parkanlagen besonderes Flair<br />
für Konzerterlebnisse unter<br />
freiem Himmel. Mit Serenaden<br />
oder Klassik-Open-Air<br />
wird Abwechslung geboten.<br />
Dieses Jahr tauchen unter anderem<br />
die Skandinavierinnen<br />
um die Trompeterin Tine Ting<br />
Helseth den Niedernhaller Kelterhof<br />
akustisch in goldenes<br />
Nordlicht. Aushängeschild ist<br />
außerdem das Musikfest auf<br />
Schloss Weikersheim.<br />
@ www.hohenloherkultursommer.de<br />
Gleich drei Neuproduktionen<br />
werden im Sommer <strong>2017</strong> – unter<br />
der neuen Freilichtspiele-Intendanz<br />
von Christian<br />
Doll – auf der spektakulären<br />
Großen Treppe vor St. Michael<br />
zu sehen sein. Der Beitrag<br />
der Freilichtspiele Schwäbisch<br />
Hall zum Reformationsjahr<br />
ist die Uraufführung „Brenz<br />
1548“, eine spannende Begegnung<br />
mit dem charismatischen<br />
Haller Reformator<br />
Johannes Brenz. Nach dem<br />
großen Erfolg von „Die Tochter<br />
des Salzsieders“ ist erneut<br />
das mittelalterliche Schwäbisch<br />
Hall der Originalschauplatz<br />
einer Inszenierung. Das<br />
wunderbare mediterrane Flair<br />
eines schönen Sommerabends<br />
kommt mit dem Musical „Maria,<br />
ihm schmeckt‘s nicht!“<br />
und der Komödie „Don Camillo<br />
und Peppone“ besonders<br />
zur Geltung. Beide Stücke spielen<br />
in „Bella Italia“ und bieten<br />
dem Publikum viel Musik, Humor<br />
und einen Schuss Nachdenklichkeit.<br />
Im Haller Theaterzelt<br />
auf dem Teurershof<br />
werden das Kinder- und Familienstück<br />
„Pinocchio“, die musikalische<br />
Revue „Blue Moon<br />
– Unter dem Blauen Mond“,<br />
Goethes „Die Wahlverwandtschaften“<br />
sowie eine Hommage<br />
an den Komiker Buster<br />
Keaton unter dem Titel „Lachen<br />
verboten!“ gezeigt. Die<br />
Freilichtspiele finden vom 10.<br />
Juni bis zum 25. August statt.<br />
@ www.freilichtspiele-hall.de<br />
Vom Wandern<br />
Unter dem Titel „Sie kamen<br />
... und sie blieben. Alamannen<br />
und Franken im Südwesten.<br />
Zuwanderung damals und<br />
heute“ zeigen die Städtischen<br />
Museen Heilbronn bis zum 24.<br />
September Lebensgeschichten<br />
von Alamannen und Franken<br />
des 3. bis 7. Jahrhunderts. Vor<br />
über 1500 Jahren machten sich<br />
Menschen aus dem Norden<br />
auf den Weg in den Süden. In<br />
Gräberfeldern und Siedlungen<br />
weisen archäologische Funde<br />
auf die Herkunft und die<br />
Integration in der neuen Heimat<br />
hin. Diesen Völkerwanderungen<br />
spürt die Ausstellung<br />
nach. Dabei wird klar: Zuwanderungsgeschichten<br />
von heute<br />
machen die Erkenntnisse der<br />
Vergangenheit lebendig.<br />
@ www.museen-heilbronn.de<br />
Foto: Freilichtspiele Schwäbisch Hall/Jürgen Weller Fotografie<br />
Wie schon bei „Die Tochter des Salzsieders“ ist auch <strong>2017</strong><br />
das mittelalterliche Schwäbisch Hall Originalschauplatz.<br />
Tour mit dem Rad<br />
Würth Elektronik bringt ein<br />
neues, jährliches Sport-Highlight<br />
nach Hohenlohe. Unter<br />
dem Namen „WEBike“ wird<br />
am Sonntag, 28. Mai, erstmals<br />
ein „Radtourenfahren“ veranstaltet.<br />
Gleichzeitig lädt das<br />
Niedernhaller Leiterplattenwerk<br />
zum Tag der offenen Tür<br />
ein. Neben einer Familientour<br />
gibt es eine etwa 80 Kilometer<br />
sowie eine rund 130 Kilometer<br />
lange Strecke. Start und<br />
Ziel liegen in Niedernhall. Gefahren<br />
wird ohne Zeitmessung,<br />
teilnehmen kann jeder.<br />
Beim Tag der offenen Tür werden<br />
spannende Einblicke in<br />
die Produktion und in die Ausbildung<br />
geboten. Rund um das<br />
Gelände erwartet die Besucher<br />
ein Unterhaltungsprogramm.<br />
@ www.we-online.de<br />
Lernen fürs Leben<br />
Die Freie Schule Anne-Sophie<br />
Künzelsau ist eine staatlich<br />
anerkannte Ganztagsschule<br />
in Trägerschaft der Stiftung<br />
Würth. Neben dem Konzept<br />
des ziel- und leistungsorientierten<br />
Lernens in gestalteter<br />
Umgebung stehen die Heranführung<br />
an das selbstverantwortliche<br />
Lernen sowie die<br />
Entwicklung sozialer Kompetenzen<br />
im Fokus. Ein ganzheitliches<br />
Lernkonzept von<br />
der Eingangsstufe der Grundschule<br />
über alle weiterführenden<br />
Schularten bis zum Abitur<br />
gehört zu den Alleinstellungsmerkmalen.<br />
Die nächsten Infoveranstaltungen<br />
sind am<br />
Montag, 8. Mai, und Dienstag,<br />
16. Mai, jeweils um 18 Uhr.<br />
@ www.freie-schuleanne-sophie.de<br />
56 Mai <strong>2017</strong><br />
57
MOSAIK<br />
Crailsheim<br />
Weltmusik auf historischer Violine<br />
Der Geiger Bahadir Arkilic bringt am Samstag, 20. Mai, um 19.30<br />
Uhr, eine um 1770 von Nicola Gagliano gebaute Violine aus der im<br />
Stadtmuseum Crailsheim gezeigten Saiteninstrumentensammlung<br />
Johann Stübers zum Klingen. Neben Bachs „Partita Nr. 2“ und<br />
Paganinis „Centone di Sonate“ interpretiert der Crailsheimer Violinist<br />
auch Weltmusik. Begleitet wird er von<br />
Kemal-Faruk Sentürk auf der Gitarre.<br />
Foto: Stadtmuseum im Spital<br />
@ www.museum-crailsheim.de<br />
Schwäbisch Hall<br />
Drei sind keiner zu viel<br />
Sibylle Mahni arbeitet derzeit als Solo-Hornistin im<br />
Frankfurter Opern- und Museumsorchester sowie als<br />
Professorin für Horn an der Hochschule für Musik in<br />
Saarbrücken. Sie tritt weltweit mit bedeutenden Orchestern<br />
auf. Laurent Albrecht Breuninger erhielt als erster<br />
deutscher Geiger den zweiten Preis beim renommierten<br />
Brüsseler Concours Reine Elisabeth. Mit namhaften Sinfonieorchestern<br />
und in Kammermusikformationen konzertiert<br />
er über Europas Grenzen hinaus. Dies gilt auch<br />
für Thomas Duis, Gewinner des Artur-Rubinstein-Wettbewerbs<br />
in Tel Aviv und Preisträger mehrerer internationaler<br />
Wettbewerbe. Gemeinsam spielen die drei am Freitag,<br />
5. Mai, um 20 Uhr, Werke von Ligeti, Franck<br />
und Brahms im Neubausaal.<br />
Foto: Anna Meuer<br />
@ www.schwaebischhall.de<br />
Finde alles auf einen Blick<br />
Kurzportrait des<br />
Arbeitgebers<br />
Ansprechpartner<br />
für Bewerbungen<br />
TOP-ARBEITGEBER<br />
STELLEN SICH VOR<br />
Eine Übersicht der Arbeitgeber auf<br />
portrait.jobstimme.de<br />
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Finanzielle<br />
Sonderleistungen<br />
Beruf, Familie<br />
und Perspektiven<br />
Weikersheim<br />
Beethoven im Rittersaal<br />
Martin Stadtfeld setzt seinen Beethovenzyklus,<br />
den er im Mai 2011 begann,<br />
im prächtigen Rittersaal des Schlosses<br />
Weikersheim fort. In diesem Jahr stehen<br />
die zwei Highlights der mittleren<br />
Schaffensperiode von Ludwig van Beethoven<br />
auf dem Programm: die Waldsteinsonate<br />
und die Appassionata. Als<br />
Bindeglied zwischen den beiden Meisterwerken<br />
erklingt noch die unbekanntere<br />
Sonate Opus 54. Die fulminanten<br />
Ecksätze der Waldsteinsonate sind geprägt<br />
von einer rauschenden Virtuosität<br />
in strahlendem C-Dur. Mehr als alle<br />
anderen trägt diese Sonate eines Klavierkonzertes<br />
ohne Orchester. Noch<br />
triumphaler wirkt die Appassionata<br />
in düsterem F-Moll. Mit diesen zwei<br />
Hauptwerken hat Beethoven den Höhepunkt<br />
seiner Sonatenkunst erreicht.<br />
Martin Stadtfeld wird sich am Samstag,<br />
27. Mai, um 20 Uhr, an diese Meilensteine<br />
der Klaviermusik wagen.<br />
Schöntal<br />
Trompete trifft Orgel<br />
Zu einer Tradition ist es geworden,<br />
die Konzertsaison in der Klosterkirche<br />
Schöntal mit festlichen Trompeten-<br />
und Orgelklängen zu beginnen.<br />
Das renommierte Duo Bernhard Kratzer<br />
und Paul Theis, das sich seit 20 Jahren<br />
der wahrhaft königlichen Instrumentenpaarung<br />
Trompete und Orgel<br />
verschrieben hat, wird in seinem Jubiläumsjahr<br />
am Sonntag, 7. Mai, um 17<br />
Uhr, wieder im Jagsttal zu Gast sein.<br />
Ein musikalischer Schwerpunkt des<br />
Stuttgarter Trompetensolisten Bernhard<br />
Kratzer ist die Barockmusik. Präsentiert<br />
werden Werke von Neruda,<br />
Händel, Tessarini, Bach und Mozart.<br />
Künzelsau<br />
Ein Hauch von Spanien<br />
Eine atemberaubende Neuentdeckung<br />
des Flamencos für alle Sinne präsentiert<br />
das Ensemble Café del mundo am<br />
Mittwoch, 24. Mai, um 19.30 Uhr, in der<br />
Stadthalle Künzelsau. Die nostalgische<br />
und zugleich zeitlose Musik ist die Welt<br />
des Gitarrenduos Café del mundo und<br />
der aus Sevilla stammenden Tänzerin<br />
Azucena Rubio.<br />
Heilbronn<br />
Facettenreiches Instrument<br />
Herrschaftssymbol und Signalinstrument in kriegerischen<br />
Auseinandersetzungen, aber auch wandlungsfähige<br />
Klangfarbe in der Unterhaltungsmusik: Die Trompete<br />
hat so viele Facetten, dass ihr zum Abschluss der<br />
Spielzeit 2016/17 des Heilbronner Sinfonie Orchesters<br />
ein ganzer Abend gewidmet werden soll. In verschiedenen<br />
Werken zeigen die Solisten Laura Vukobratovic und<br />
Jörge Becker am Sonntag, 7. Mai, wozu dieses Instrument<br />
fähig ist. Beginn in der Harmonie ist um 19.30 Uhr.<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
■<br />
|<br />
Foto: privat<br />
Foto: privat<br />
Foto: René van der Voorden<br />
Foto: privat<br />
@ www.weikersheim.de<br />
@ www.heroicmusic.de<br />
@ www.kuenzelsau.de<br />
@ www.hn-sinfonie.de<br />
58 Mai <strong>2017</strong>
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
VERANSTALTUNGSKALENDER<br />
Austellungen<br />
3.5. – 23.6. Schwäbisch Hall<br />
„rotes grün“<br />
Kunstfoyer Sparkasse<br />
5.5. – 28.5. Tauberbischofsheim<br />
Thomas Keller „Schwarz & Weiß“<br />
Engelsaal<br />
7.5. – 11.6. Bad Rappenau<br />
Möndel und Hilsenbek „[an]grenzen“<br />
Wasserschloss<br />
7.5. – 30.7. Fichtenau-Wildenstein<br />
„Traum-Zeit-Bilder“<br />
Rathaus<br />
7.5. Jagsthausen<br />
Skulpturenausstellung<br />
Rathaus<br />
EVENTS UND VERANSTALTUNGEN IM <strong>MAI</strong><br />
Ein Service der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.<br />
Weitere Termine unter www.pro-region.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Feste/Messen<br />
5.5. – 7.5. Bad Rappenau<br />
kulinarissimo<br />
Innenstadt<br />
6.5. Bad Wimpfen<br />
Lange Kunstnacht<br />
Altstadt, 19 Uhr<br />
6.5. – 7.5. Eppingen<br />
Bärlauchfest<br />
Innenstadt und Marktplatz<br />
6.5. Pfedelbach<br />
Leistungsschau mit Frühlingsmarkt<br />
Ortsmitte<br />
6.5. Schwaigern<br />
Markttag<br />
Fußgängerzone<br />
19.5. – 22.5. Gaildorf<br />
Frühlingsfest<br />
Hallengelände Schloss-Straße<br />
19.5. – 21.5. Wertheim-Bronnbach<br />
Bronnbacher Gartentage<br />
Kloster<br />
20.5. Bad Friedrichshall<br />
Bad Friedrichshall leuchtet<br />
Friedrichshaller Straße, 18 Uhr<br />
20.5. Blaufelden<br />
Fest der Begegnung<br />
Asylbewerberunterkunft, 16 Uhr<br />
25.5. – 28.5. Öhringen<br />
3. Hohenloher Genießerdorf<br />
Hofgarten, Allmand,<br />
Schlosshof, Schloss<br />
19.5. Neckarsulm<br />
Neckarsulm lacht: Hennes Bender<br />
„Luft nach oben“<br />
Brauhaus, 20 Uhr<br />
19.5. Schwäbisch Hall<br />
Florian Schröder „Entscheidet Euch“<br />
Neubausaal, 20 Uhr<br />
20.5. Bad Mergentheim<br />
Rolf Miller „Alles andere ist primär“<br />
Kurhaus-Kursaal, 20 Uhr<br />
20.5. Crailsheim<br />
Jens Neutag „Deutschlandsyndrom“<br />
Ratssaal, 20.30 Uhr<br />
20.5. Künzelsau<br />
Michael Fitz „Des bin I“<br />
Stadthalle, 19.30 Uhr<br />
20.5. Weinsberg<br />
Kächeles „Isch halt so“<br />
Baukelter, 20 Uhr<br />
26.5. Bad Rappenau<br />
Gerd Dudenhöffer „DEJA VU‘‘<br />
Kurhaus, 19.30 Uhr<br />
Konzerte<br />
13.5. Obersulm-Affaltrach<br />
„Jüdische Witze und Geschichten“<br />
Ehemalige Synagoge, 19.30 Uhr<br />
14.5. Crailsheim<br />
Cicerone Ensemble<br />
Ratssaal, 19.30 Uhr<br />
14.5. Kirchberg<br />
Schloss-Konzerte Kirchberg<br />
Rittersaal des Schlosses, 17 Uhr<br />
20.5. Michelfeld-Gnadental<br />
73. Gnadentaler Mühlenkonzert<br />
Klostermühle, 19 Uhr<br />
25.5. Neuenstein<br />
Hohenloher Kultursommer<br />
Eröffnungskonzert <strong>2017</strong><br />
„Louise, der Bär und die Königin“<br />
Schloss, 19 Uhr<br />
28.5. Bad Rappenau<br />
Frühjahrskonzert Stuttgarter Saloniker<br />
Wasserschloss, 18 Uhr<br />
28.5. Langenburg<br />
Eröffnungskonzert im Landkreis<br />
Schwäbisch Hall „Dancing Paris“<br />
Schloss, 17 Uhr<br />
31.5. Crailsheim<br />
„Erlesenes“<br />
Eugen-Grimminger-Schule, 20 Uhr<br />
Theater<br />
9.5. Bad Rappenau<br />
„Du (Normen)“<br />
Kurhaus, großer Saal, 19.30 Uhr<br />
10.5. Bad Wimpfen<br />
„Du (Normen)“<br />
Kursaal, 19.30 Uhr<br />
13.5. Eppingen<br />
„Du (Normen)“<br />
Stadthalle, 19.30 Uhr<br />
17.5. – 21.5. Heilbronn<br />
Festival Tanz! Heilbronn<br />
Theater Heilbronn<br />
22.5. Tauberbischofsheim<br />
„Du (Normen)“<br />
Stadthalle, 19.30 Uhr<br />
Sport<br />
7.5. – 28.5. Lauda-Königshofen<br />
„Filzarbeiten“<br />
Galerie „das auge“<br />
7.5. – 27.8. Lauffen am Neckar<br />
„Steil zum Wein …“<br />
Museum im Klosterhof<br />
12.5. – 2.7. Crailsheim<br />
Ingrid Eberspächer „HIER“<br />
Stadtmuseum im Spital<br />
14.5. – 30.7. Wertheim<br />
„Meine Waffen: Pinsel, Kohle, Feder ...“<br />
Museum Schlösschen im Hofgarten<br />
19.5. – 17.9. Bad Mergentheim<br />
„Fleisch. Jäger, Fischer, Fallensteller in<br />
der Steinzeit“<br />
Deutschordensmuseum<br />
6.5. – 7.5. Schwäbisch Hall<br />
Süddeutscher Käsemarkt<br />
Hohenloher Freilandmuseum<br />
6.5. – 7.5. Schwäbisch Hall<br />
Haller Frühling<br />
Innenstadt und Handelszentren<br />
7.5. Oedheim<br />
Maibaumfest mit<br />
verkaufsoffenem Sonntag<br />
Marktplatz, 11 Uhr<br />
13.5. – 15.5. Eberstadt<br />
Weinfest<br />
Weinhaus<br />
13.5. Heilbronn<br />
Treffpunkt Europa<br />
Kiliansplatz<br />
Kleinkunst<br />
4.5. Schwäbisch Hall<br />
Erwin Pelzig<br />
Neubausaal, 20 Uhr<br />
11.5. Niederstetten<br />
The Howlin Brothers<br />
Kult, 20 Uhr<br />
12.5. Bad Rappenau<br />
Comedy & Co: Gunzi Heil<br />
„Gunzi Heil-Solo“<br />
Kurhaus, 19.30 Uhr<br />
12.5. Obersulm<br />
Thilo Seibel „Das Böse ist<br />
verdammt gut drauf“<br />
Kulturhaus, 20 Uhr<br />
5.5. Abstatt-Happenbach<br />
Duo Aciano „Luz y Sombra“<br />
Alte Schule, 20 Uhr<br />
6.5. Heilbronn<br />
„Redblue meets Klassik“-Festival<br />
„Big Nightmare Music“<br />
Redblue, 20 Uhr<br />
6.5. Wertheim<br />
Chorfest zum Lutherjahr<br />
Burg und Innenstadt, 10.30 Uhr<br />
7.5. Neuenstadt<br />
Kultur im Schafstall „LadyBirds“<br />
Museum im Schafstall, 19 Uhr<br />
9.5. Heilbronn<br />
Kammermusikreihe „Voyages“<br />
Kreissparkasse Heilbronn, 19 Uhr<br />
Mix<br />
15.5. Schwäbisch Hall<br />
Martin Walker liest aus „Germany<br />
2064: Ein Zukunftsthriller“<br />
Kunsthalle Würth, 19.30 Uhr<br />
16.5. Wertheim<br />
Asta Scheib liest aus „Sturm in den<br />
Himmel“<br />
Barocksaal Rathaus, 19.30 Uhr<br />
24.5. Schwäbisch Hall<br />
Kinderfest<br />
Innenstadt, ab 7.30 Uhr<br />
25.5. – 28.5. Lauffen am Neckar<br />
Lauffener Literaturtage <strong>2017</strong><br />
Museum im Klosterhof, Hölderlinhaus<br />
und andere Veranstaltungsorte<br />
7.5. Heilbronn<br />
Trollinger-Marathon<br />
Frankenstadion, ab 7 Uhr<br />
13.5. Eppingen-Richen<br />
3. Burgberglauf<br />
Sportplatz/Sportgelände, 14 Uhr<br />
20.5. Nordheim<br />
Nordheimlauf<br />
Sportgelände, ab 15 Uhr<br />
Kontakt<br />
Bürgerinitiative pro Region<br />
Heilbronn-Franken e. V.<br />
c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG<br />
Postfach, 74650 Künzelsau<br />
21.5. Schwäbisch Hall-Wackershofen<br />
„Die unbekannte Minderheit der<br />
Jenischen im Südwesten“<br />
Hohenloher Freilandmuseum<br />
13.5. Mainhardt<br />
Fensterblümlesmarkt<br />
Vor dem Rathaus<br />
19.5. Eppingen<br />
Kleinkunstfestival<br />
Stadthalle, 20 Uhr<br />
12.5. Lauda-Königshofen<br />
The Lulu White Salon<br />
Orchestra<br />
Martin-Schleyer-Gymnasium, 20 Uhr<br />
27.5. – 28.5. Creglingen<br />
Vortrag zum Macco-Jubiläum<br />
Romschlössle<br />
Ansprechpartner für Termine:<br />
Ralph Wachter, Telefon 07940 152329<br />
www.pro-region.de<br />
60 Mai <strong>2017</strong><br />
61
AUSBLICK<br />
Ein Tag im Zeichen der Region<br />
Die nächste<br />
Ausgabe<br />
erscheint am<br />
1. Juni<br />
Es ist ein zentrales Ereignis für die Stadt Külsheim, den Main-Tauber-Kreis<br />
und die gesamte Region Heilbronn-Franken: der 20. Regionaltag am 18. Juni in<br />
Külsheim. Darum, um den Radweg „Liebliches Taubertal“, die neue Taubertäler<br />
Weinkönigin und das Thema Breitband geht es in unserer Titelstrecke im Juni.<br />
Ein Auto zum Teilen<br />
Alles ist im Wandel. Davon ist auch die Mobilität nicht<br />
ausgenommen. Wir bewegen uns heute anders fort<br />
als vor 100 Jahren. Carsharing<br />
und Elektro-Mobilität zählen<br />
zu den Veränderungen des<br />
21. Jahrhunderts. Doch wie<br />
werden sie in der Region<br />
angenommen? Mehr dazu<br />
in unserem Heft im Heft<br />
„Mobilität“.<br />
Stark, stärker, Marke<br />
Lidl, Würth, Optima – Namen,<br />
die in der Region, aber auch über<br />
diese hinaus für ihre Produkte und<br />
deren Qualität bekannt sind. Doch<br />
was macht solche starken Marken<br />
überhaupt aus? Wie erobert man neue<br />
Märkte? Und wie geht ein Start-up<br />
vor, um eine Marke zu entwickeln? All<br />
diese und viele andere Fragen beantworten<br />
wir in der nächsten Ausgabe.<br />
Fotos: Franken Tourismus/Gerhard Eisenschink, Jürgen Weller Fotografie, Fotolia<br />
Impressum<br />
Offizielles Organ der Bürgerinitiative<br />
pro Region Heilbronn-Franken e. V.;<br />
www.pro-region.de<br />
Herausgeber<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Geschäftsführer<br />
Marcus Baumann, Tilmann Distelbarth,<br />
Bernd Herzberger<br />
Chefredakteur<br />
Marcus Baumann<br />
Redaktion<br />
Lydia-Kathrin Hilpert (Ltg.),<br />
Olga Lechmann, Alexander Liedtke (Volo.)<br />
Annika Wieland (Volo.)<br />
Redaktionelle Mitarbeit<br />
Stefanie Pfäffle, Andreas Scholz<br />
Gastautoren<br />
Karlhubert Dischinger<br />
Layout und Grafik<br />
HSt Medienproduktion,<br />
Stefanie Völlinger, Stefanie Massa<br />
Anzeigenleitung<br />
Rainer Paschke, Telefon 0791 95061-23<br />
rainer.paschke@pro-vs.de<br />
Sales Management<br />
Heike Bischoff, Dunja Moll<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste<br />
Nr. 17 vom 1. 1. <strong>2017</strong><br />
Vertrieb<br />
Natalie Toth, Telefon 0791 95061-0<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
Bezugsbedingungen<br />
Das Jahresabo beträgt 38,16 Euro.<br />
Nachdruck und Vervielfältigung – auch<br />
auszugsweise – nur mit Genehmigung<br />
des Verlages.<br />
Verlags- und Redaktionsanschrift<br />
pVS - pro Verlag und Service<br />
GmbH & Co. KG<br />
Stauffenbergstraße 18<br />
74523 Schwäbisch Hall<br />
Telefon 0791 95061-0<br />
Fax 0791 95061-41<br />
info@pro-vs.de<br />
Druck und Herstellung<br />
Möller Druck und Verlag GmbH<br />
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde<br />
Telefon 030 41909-0, Fax 030 41909-299<br />
Gedruckt auf umweltfreundlichem<br />
UltraMag Plus Silk-Recyclingpapier aus<br />
100% Altpapier, zertifiziert mit den<br />
Umweltsiegeln „Der Blaue Engel“,<br />
„EU-Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-Siegel<br />
ISSN 2509-5528<br />
www.pro-magazin.de<br />
62<br />
Mai <strong>2017</strong><br />
www.distelhaeuser.de
60 Jahre Berner<br />
Wir danken allen Mitarbeitern, Kunden<br />
und Geschäftspartnern und freuen uns auf eine weiterhin<br />
erfolgreiche Zusammenarbeit.<br />
SECHZIG SoZIalE ProjEktE In GanZ EuroPa<br />
60 Jahre Berner – für uns ein Grund zum Feiern. Unser Logo zeigt, wir sind stolz<br />
auf unser Unternehmen und die Erfolge der sechs Jahrzehnte. Diese Freude<br />
möchten wir weitergeben und mit all jenen teilen, die eine helfende Hand gut gebrauchen<br />
können. Wir unterstützen europaweit 60 soziale Projekte mit Sach- und Geld spenden,<br />
vor allem aber mit eigener Arbeitskraft und packen mit an.<br />
www.berner-group.com