Reise-Special aus dem OhLàLà 2016 – Königssee – Einzigartig – der Nationalpark Berchtesgaden, traumhaft schön der Königssee
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Nr. 22/<strong>2016</strong> EUR 4,50/CHF 6,50<br />
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REISE-SPECIAL<br />
<strong>Berchtesgaden</strong>er Land<br />
und <strong>Königssee</strong>
REISE-SPECIAL<br />
<strong>Einzigartig</strong> <strong>–</strong> <strong>der</strong> <strong>Nationalpark</strong> <strong>Berchtesgaden</strong>,<br />
<strong>traumhaft</strong> <strong>schön</strong> <strong>der</strong> <strong>Königssee</strong><br />
Grün schimmert sein Wasser, steilaufragend sind die Berge, die ihn<br />
umgeben, von beson<strong>der</strong>em Reiz ist St. Bartholomä und geräuschlos die<br />
Boote, die über den See gleiten… Wir reden vom <strong>Königssee</strong>, Bayerns<br />
wohl <strong>schön</strong>stem See im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Berchtesgaden</strong>.<br />
Eigentlich dachten wir, so eine Touristenattraktion ist nichts<br />
für uns, einfach zu überlaufen und schon viel zu bekannt.<br />
Doch dann haben wir uns den Mai <strong>aus</strong>gesucht für unsere<br />
<strong>Reise</strong> ins <strong>Berchtesgaden</strong>er Land und es war einfach nur herrlich.<br />
Diese beeindruckende Landschaft im <strong>Nationalpark</strong> <strong>Berchtesgaden</strong><br />
muss man einmal gesehen haben und es gibt ja<br />
außer <strong>dem</strong> <strong>Königssee</strong> noch an<strong>der</strong>es zu entdecken.<br />
Der erste Morgen ist etwas wolkenverhangen und <strong>der</strong> Watzmann,<br />
das Wahrzeichen dieser Ferienregion, zeigte sich lei<strong>der</strong><br />
nicht. Wir machen uns trotz<strong>dem</strong> auf zum <strong>Königssee</strong> und Dank<br />
des Wetters bleibt <strong>der</strong> ganz große Touristenansturm heute <strong>aus</strong>.<br />
Einer <strong>der</strong> <strong>schön</strong>sten Aussichtspunkte<br />
<strong>–</strong> <strong>der</strong> Malerwinkel<br />
Nur ein kleiner Teil des Sees ist vom Ort <strong>Königssee</strong> <strong>aus</strong> zu sehen,<br />
deshalb steigen wir hinauf zum Malerwinkel, einem Aussichtspunkt<br />
an <strong>der</strong> Rabenwand mit beeindrucken<strong>dem</strong> Blick<br />
über den fast gesamten See, bis hin zur Halbinsel Hirschau<br />
mit <strong>der</strong> berühmten Wallfahrtskapelle St. Bartholomä. Der <strong>schön</strong><br />
angelegte Rundweg beginnt bei den Schiffsanlegestellen und<br />
St. Bartholomä<br />
führt in 1,5 Stunden zu mehreren Aussichtspunkten. Anschließend<br />
lassen wir es uns noch gutgehen in <strong>der</strong> urigen „Jenner<br />
Kaser Stube“ bei <strong>der</strong> Talstation <strong>der</strong> Jennerbahn.<br />
Das Echo vom <strong>Königssee</strong><br />
Am nächsten Tag zeigte er sich dann endlich in seiner ganzen<br />
Schönheit, <strong>der</strong> Watzmann, <strong>der</strong> mit 2.713 Metern zweithöchste<br />
Berg Deutschlands <strong>–</strong> ein majestätischer Anblick.<br />
Auch wenn das schon unzählige Touristen vor uns getan haben,<br />
machen auch wir eine Bootsfahrt über den <strong>Königssee</strong>. Tiefgrün<br />
schimmert heute <strong>der</strong> See, das Elektroboot gleitet lautlos vorbei<br />
an steil <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Wasser ragenden Felsen, ein Wasserfall<br />
r<strong>aus</strong>cht in die Tiefe und dann ist es soweit: Auf halber Strecke<br />
stoppt das Boot vor <strong>der</strong> mächtigen Echowand, <strong>der</strong> Bootsmann<br />
packt seine Trompete <strong>aus</strong> und es wird mucksmäuschenstill an<br />
Bord. Beeindruckend und in einer nicht erwarteten Intensität<br />
kommt tatsächlich die gespielte Melodie von <strong>der</strong> Echowand<br />
zurück <strong>–</strong> einmal, zweimal, dreimal <strong>–</strong> ein ergreifen<strong>der</strong> Augenblick.<br />
Auf <strong>der</strong> Halbinsel Hirschau steigen die meisten Fahrgäste <strong>aus</strong>.<br />
Wir aber befolgten den Rat des Kapitäns und fahren weiter bis<br />
nach Salet am Ende des <strong>Königssee</strong>s. Ein Moränenwall trennt<br />
hier den <strong>Königssee</strong> vom Obersee und hier lockt vorerst <strong>der</strong><br />
Biergarten des Almgasthofs „Saletalm“ zur Einkehr. Anschliessend<br />
überqueren wir den Saleterbach und kommen, vorbei am<br />
kleinen Mittersee, in 25 Minuten zum idyllischen Obersee.<br />
Malerwinkelblick<br />
Watzmann<br />
79
Blick vom Jennergipfel<br />
Obersee<br />
eine seltene Orchideenart, entdecken. Mit genügend Zeit, kann<br />
man hier auch zur Eisgrotte am Fuße <strong>der</strong> Watzmann-Ostwand<br />
wan<strong>der</strong>n (ca. 1,5 Std.).<br />
Biergarten St. Bartholomä<br />
Obersee <strong>–</strong> Fischunklalm und Röthbachfall<br />
Eingebettet in eine imposante Bergwelt ist auch <strong>der</strong> Obersee,<br />
glasklar und von herrlich grüner Farbe sein Wasser und am<br />
Ende des Tales r<strong>aus</strong>cht <strong>der</strong> Röthbachfall über die Felsen. Die<br />
meisten Touristen kehren hier um. Wir aber folgen <strong>dem</strong> rechten<br />
Seeufer und kommen über einen gesicherten Steig durch die<br />
Walchhüttenwand zur Fischunklalm am Ende des Sees, die in<br />
den Sommermonaten bewirtet ist. Würde man nun <strong>dem</strong> rot<br />
markierten Bergweg über die Almwiesen folgen, kommt man<br />
<strong>dem</strong> 470 m hohen Röthbachfall ganz nahe (Anlegestelle Salet<br />
<strong>–</strong> Fischunklalm 1 Std., bis Röthbachfall ca. 1,5 Std.).<br />
Wallfahrtskirche <strong>–</strong> Fischerstüberl<br />
und Watzmann-Ostwand<br />
Auf <strong>der</strong> Rückfahrt steigen nun auch wir bei <strong>der</strong> Wallfahrtskirche<br />
St. Bartholomä <strong>aus</strong>. Wirklich beeindruckend, die leuchtend<br />
roten Zwiebeltürme <strong>der</strong> barocken Kapelle vor <strong>der</strong> 2.000 Meter<br />
hohen legendären Watzmann-Ostwand, ein Bild, das wohl<br />
schon t<strong>aus</strong>endfach um die Welt ging. Im Biergarten des historischen<br />
Gasth<strong>aus</strong>es St. Bartholomä, gleich neben <strong>dem</strong> ehemaligen<br />
Jagdschloss des bayrischen Königs, gibt es um diese<br />
Zeit <strong>aus</strong>reichend Platz und leckere „Bayrische Schmankerln“.<br />
Aber auch das Fischerstüberl, wo es täglich frisch geräucherte<br />
Forellen, Renken und Saiblinge <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Königssee</strong> gibt, ist<br />
etwas Beson<strong>der</strong>es. Hier werden die Fische in einer fast 400<br />
Jahre alten Räucherkammer geräuchert und noch rauchwarm<br />
serviert. Dazu gibt es eine ofenfrische Brez’n, Schwarzbrot,<br />
ein zünftiges Bier o<strong>der</strong> einen leckeren Wein. Wir werfen noch<br />
einen Blick in die Kapelle und freuen uns, dass wir auf unserem<br />
Rundgang über die Halbinsel sogar den gelben Frauenschuh,<br />
Der Jenner <strong>–</strong> ein grandioser Aussichtspunkt<br />
Auch <strong>der</strong> nächste Tag bietet wie<strong>der</strong> überwältigende Eindrücke.<br />
Mit <strong>der</strong> Jennerbahn fahren wir ab Großparkplatz <strong>Königssee</strong><br />
hinauf auf den wohl <strong>schön</strong>sten Aussichtsberg des <strong>Nationalpark</strong>s.<br />
Nur wenige Minuten sind es vom Berggasth<strong>aus</strong> bis<br />
zum Jennergipfel, <strong>der</strong> ein grandioses Bergpanorama und einen<br />
atemberaubenden Blick auf den <strong>Königssee</strong> bietet. Wie ein<br />
Fjord liegt tief unter uns <strong>der</strong> grünblaue See in seiner ganzen<br />
Länge und Schönheit. Nach diesem unglaublichen Ausblick<br />
wan<strong>der</strong>n wir nun hinunter zum Berggasth<strong>aus</strong> <strong>der</strong> Jenner-Mittelstation<br />
und weiter auf einem <strong>aus</strong>sichtsreichen Höhenweg<br />
durch herrliche Almlandschaft über die Königsbachalm zur Bedarfsanlegestelle<br />
Kessel am <strong>Königssee</strong> <strong>–</strong> eine wun<strong>der</strong>volle Tour,<br />
nur <strong>der</strong> letzte steile Abstieg hinunter an den See geht heftig in<br />
die Beine. Dafür entschädigt die idyllische Anlegestelle mit einer<br />
kleinen Sandbucht, die gerade richtig kommt, um die heiß gelaufenen<br />
Füße ins kühle Wasser zu strecken. Außer<strong>dem</strong> haben<br />
wir für eine halbe Stunde den <strong>Königssee</strong> ganz für uns allein.<br />
Unsere Befürchtungen, das Schiff würde uns hier nicht sehen,<br />
waren unbegründet. Pünktlich um 17 Uhr brachte uns das letzte<br />
Schiff zurück nach <strong>Königssee</strong>.<br />
Tipp<br />
Aktion: Mai - Oktober: See <strong>–</strong> Gipfel-Ticket zum<br />
Spezialpreis für eine Fahrt über den <strong>Königssee</strong> und<br />
Jenner Berg-und Talfahrt.<br />
Ramsau <strong>–</strong> Wimbachklamm <strong>–</strong> Zauberwald <strong>–</strong> Hintersee<br />
Unser nächstes Ziel ist die Pfarrkirche St. Sebastian von 1512<br />
80<br />
Kessel<br />
Jenner Kaser Stube
Obersee<br />
Hintersee<br />
in Ramsau, die schon von vielen berühmten Künstlern <strong>aus</strong> <strong>der</strong><br />
Malerwinkel-Perspektive an <strong>der</strong> Ramsauer Ache mit Ertlsteg<br />
im Vor<strong>der</strong>grund und <strong>der</strong> Reiter Alpe im Hintergrund, gemalt<br />
wurde und die auch ein weltweit verbreitetes Fotomotiv ist.<br />
1960 malte sogar <strong>der</strong> US-Präsident Eisenhower nach einem<br />
Farbfoto die Kirche und sein Werk wurde als Weihnachtspräsent<br />
für den Stab des Weißen H<strong>aus</strong>es vervielfältigt. Heute allerdings<br />
ist das weltberühmte Fotomotiv von dramatischen Wolken umgeben,<br />
aber unsere Wan<strong>der</strong>ung durch den märchenhaften<br />
„Zauberwald“ zum malerischen Hintersee ist trotz<strong>dem</strong> ein Erlebnis.<br />
Auch am Hintersee finden wir eine Reihe von Staffeleien<br />
mit Landschaftsbil<strong>der</strong>n, aufgestellt an den sogenannten<br />
Malerwinkeln, die die Schönheit <strong>der</strong> Landschaft zeigen und<br />
wo man Realität und Landschaftsgemälde miteinan<strong>der</strong> vergleichen<br />
kann.<br />
Ramsau<br />
Ein Highlight ist auch die Wimbachklamm die durch die<br />
unbändige Kraft des Wassers in t<strong>aus</strong>enden von Jahren geschaffen<br />
wurde. Von <strong>der</strong> Wimbachbrücke in Ramsau <strong>aus</strong> geht<br />
es zunächst hinauf zum letzten Bauernhof, wo es die Eintrittsmünzen<br />
am Automaten gibt. Imposante Brücken und Stege<br />
führen durch die Klamm und machen es so möglich, das einzigartige<br />
Natursch<strong>aus</strong>piel <strong>aus</strong> <strong>der</strong> Nähe zu betrachten. Gleich<br />
zu Beginn <strong>der</strong> Klamm stürzt an vielen Stellen das Wasser über<br />
moosbewachsene Felsen und fängt sich in den <strong>aus</strong>gehöhlten<br />
„Gumpen“. Am Ende <strong>der</strong> Klamm kann man auf einem parallel<br />
angelegten Weg zur Wimbachbrücke zurückkehren o<strong>der</strong> weiter<br />
ins Wimbachtal hineinwan<strong>der</strong>n. Hier öffnen sich dann einzigartige<br />
Blicke in die bizarre Bergwelt des hinteren Wimbachtals<br />
und am Ende des Tals lädt das Wimbachschloss, ein ehemaliges<br />
Jagdschloss des Bayrischen Königs, zur Einkehr ein.<br />
Der wohl grandioseste Höhenweg <strong>der</strong> Region<br />
<strong>Einzigartig</strong> ist <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>weg entlang <strong>der</strong> ehemaligen Soleleitungen<br />
<strong>der</strong> „<strong>Berchtesgaden</strong>er Salzbergwerke“. Er beginnt<br />
beim Gasth<strong>aus</strong> Zipfhäusl oberhalb von Ramsau und führt ca.<br />
400 Meter über <strong>dem</strong> Südhang <strong>der</strong> Ramsau fast ohne merkliche<br />
Steigung, teils durch Wald, dann wie<strong>der</strong> durch herrlich blühende<br />
Wiesen mit atemberaubenden Blicken auf die <strong>Berchtesgaden</strong>er<br />
Bergwelt und das Wimbachtal in 2 bis 3 Stunden zu mehreren<br />
Gasthäusern in <strong>schön</strong>er Aussichtslage. Viele <strong>der</strong> alten Holzröhren<br />
sind als stumme Zeugen entlang des Weges immer<br />
noch zu sehen. In den Gasthäusern am Weg, wie „Berggasthof“<br />
„Zipfhäusl“, „Gerstreit“ und „Söldenköpfl“ wird oftmals auch<br />
zünftige Musik gemacht.<br />
Soleleitungsweg<br />
Das Kehlsteinh<strong>aus</strong> in einzigartiger Aussichtslage<br />
Schon die Fahrt mit <strong>dem</strong> Bus auf <strong>der</strong> kurvenreichen, mit vielen<br />
Tunneln bestückten schmalen Panoramastraße hinauf zum<br />
1.834 Meter hohen Kehlsteinh<strong>aus</strong>, ist ein Erlebnis. Für Privatfahrten<br />
ist diese Straße gesperrt. Unterhalb des Kehlsteinh<strong>aus</strong>es<br />
erreicht man dann durch einen 124 m langen Stollen den<br />
Aufzug, <strong>der</strong> direkt in die Gaststube des Kehlsteinh<strong>aus</strong>es führt.<br />
Das Kehlsteinh<strong>aus</strong> war ein Projekt Martin Bormanns, das er<br />
im Namen <strong>der</strong> NSDAP Adolf Hitler zu seinem 50. Geburtstag<br />
schenkte. Es blieb von den Bomben des Zweiten Weltkriegs<br />
verschont und ist heute eine weitere Attraktion im <strong>Berchtesgaden</strong>er<br />
Land.<br />
Unsere Ferientage vergehen wie im Flug. Noch einen Tag<br />
„<strong>Berchtesgaden</strong>“ anschauen und ein Tag hinauf auf die „Rossfeld-Panoramastraße“<br />
und schon müssen wir uns von diesem<br />
fantastischen Stückchen Erde wie<strong>der</strong> verabschieden.<br />
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