Heft Nr. 16 Juli 2007 - Deutscher Alpenverein Sektion Dresden
Heft Nr. 16 Juli 2007 - Deutscher Alpenverein Sektion Dresden
Heft Nr. 16 Juli 2007 - Deutscher Alpenverein Sektion Dresden
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Am 26. April erwartete uns wieder ein sonniger Tag. Nach dem Frühstück<br />
fuhren wir in Autokolonne über Berga zu einem Waldparkplatz. Dort trafen<br />
wir unseren heutigen Wanderführer, der uns durch die herrliche Karstlandschaft<br />
führte. Zunächst wanderten wir ein Stückchen zum Bauerngraben<br />
(Perodischer See). Teilweise erlebten wir eine bizarre Landschaft. Hier<br />
in dieser Gegend haben wir es mit einer Karsterscheinung, der Bachschwinde<br />
(Ponor) zu tun. Das Wasser des Baches verschwindet im<br />
Untergrund und fließt dort weiter. Falls es unterirdisch zum Stau kommt,<br />
füllt sich der Graben mit Wasser. Man kann hier oftmals nicht sagen, ob<br />
man einen See bewundern kann oder nur eine große Wiese vorfindet.<br />
Durch Verdunstung des Zechsteinmeeres entstanden aus den in ihm gelösten<br />
Mineralien die Gesteine Dolomit, Anhydrit und Gips sowie Salz, die<br />
die Landschaft prägen. Erdfälle, Doline, Bachschwinden, Karstquellen und<br />
–flüsse sind Teile dieser Landschaft, die auch heute noch ständigen Veränderungen<br />
unterworfen ist. Auch selten gewordene Pflanzen wie Türkenbundlilie,<br />
Seidelbast, Kuhschellen und verschiedene Orchideenarten sind<br />
hier zu Hause. Auf unserer Tour konnten wir uns teilweise ein Bild davon<br />
machen. Nach den Einführungen unseres Wanderführers begaben wir uns<br />
in Richtung Questenberg. Verschiedene Streuobstwiesen werden hier weiter<br />
gepflegt. Auch herrlichen Laubmischwäldern begegneten wir als wir<br />
uns der Qeste näherten. Dort erhielten wir einen wunderbaren Blick ins<br />
Nassetal mit der Ortschaft Questenberg. Dieser Ort zieht jährlich zu<br />
Pfingsten viele Besucher an. Zu diesem Fest wird ein neuer Eichenkranz<br />
an einem Pfahl hoch über der Ortschaft (Queste) aufgehängt (s. nachfolgendes<br />
Foto). Vorher wird der alte auf einer Freudenfeier verbrannt. Der<br />
Ursprung dieses Festes soll auf einen heidnischen Sonnenkult<br />
zurückgehen.<br />
Nach diesen wunderbaren<br />
Eindrücken führte uns der<br />
Wanderführer nach<br />
Questenberg, um die malerischen<br />
Fachwerkhäuser<br />
sowie die große Rolandsfigur<br />
(eine der drei Holzrolande<br />
in Deutschland),<br />
eine Burgruine, einen<br />
Bergfried und eine alte<br />
Wallanlage zu bewundern.<br />
Nach diesen Sehenswürdigkeiten<br />
zogen<br />
wir Wanderer zu einem<br />
Rastplatz, wo ein „Picknick“<br />
im Freien durch das<br />
Gasthaus „Zur Queste“<br />
vorbereitet worden war.<br />
Nach diesem heißen Aufstieg<br />
schmeckte uns diese<br />
Mahlzeit besonders gut. Das war ein weiterer Höhepunkt dieser Kyff-<br />
32