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Mallorca multi-kulti - New Mallorca

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GRATIS<br />

N o 06<br />

Dezember 2011<br />

Gewinnspiel Coupons<br />

Reportagen Interviews


Exklusiv bei<br />

<strong>New</strong> <strong>Mallorca</strong><br />

Deutschland<br />

www.galeria-k.com<br />

Spanien


1<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

<strong>New</strong> <strong>Mallorca</strong><br />

das Jahr 2011 neigt sich dem Ende und viele fragen sich wo die Zeit<br />

geblieben ist. Tage, Wochen und Monate jagen an uns vorbei und enden<br />

in Jahren. Es gab sicher bessere Jahre als 2011, zumindest politisch stand<br />

es nicht unter einem guten Stern. Sicher haben viele persönliche Erfolge<br />

feiern können, andere haben Niederlagen hinnehmen müßen. So ist<br />

es doch nicht verkehrt wenn ein neuer Zeitabschnitt anfängt und die<br />

Karten neu verteilt werden.<br />

Wir von <strong>New</strong> <strong>Mallorca</strong> haben in den letzten Monaten sehr viel bewegt. Es<br />

war die Geburtsstunde unseres Magazins und mit enormer Kraft haben<br />

wir es geschafft <strong>New</strong> <strong>Mallorca</strong> auch an unsere spanischen Leser zu bringen.<br />

Unser Dank geht an Frank Lawall der immer hinter uns gestanden<br />

hat. An Knut Gruschka vom KGB der uns in jeder Hinsicht unterstützt<br />

hat. An die Mujeres geniales, insbesondere an Birgit Sacco, die uns bei<br />

vielen Belangen zur Seite gestanden hat und natürlich an alle unsere<br />

Redakteurinnen und Redakteure, Dr. Gabriele Hefele, Angela Machray ,<br />

Alexandra Peplau, Renate Purper, Iris Mutschler-Austere, Kerima Kellermann,<br />

Sabine Luft, Daniela Morgenstern, Hans Rauch und Bruno sowie<br />

an Beatriz Sanchez.<br />

Einladung zur <strong>New</strong> <strong>Mallorca</strong> Rock & Soul Charity:<br />

Am 17. Dezember um 20.00 Uhr in Poligono / Son Oms / Calle Can Calafat 50-52<br />

<strong>New</strong> <strong>Mallorca</strong> & KGBikes präsentieren<br />

THE LOST ROCK & LAS COÑO RECORDS *<br />

* weitere Bands werden noch auf unserer Homepage angekündigt<br />

Anschließende After Show Party mit DJ Robert!<br />

Rock Classiker durch alle Genre<br />

Herzlich Willkomen sind alle unsere Leser und Leserinnen,<br />

unsere Anzeigenkunden sowie Kunden des KGB !<br />

Wir wünschen besinnliche Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr.<br />

Nelly Berens & Stefan Götz


2<br />

Kunst<br />

Daniela Morgenstern und die Kraft der Farben<br />

Nelly B: Was fasziniert Sie an der Kunst an sich?<br />

Daniela M: Sich mit Kunst zu beschäftigen oder<br />

einfach nur Kunst anzuschauen kann unser Leben<br />

verschönern. Kunst kann Freude bringen und eine<br />

kleine oder große Portion Glück. Farben haben einen<br />

Einfluß auf unsere Psyche, das ist wissenschaftlich erwiesen.<br />

Unsere Welt ist voller negativer Nachrichten, wenn<br />

man dann in das Betrachten eines Kunstobjekts<br />

versinkt, kann man für eine bestimmte Zeit<br />

alles um sich herum vergessen.<br />

Für mich als Künstlerin ist kreatives Arbeiten<br />

Teil meines Ichs, das kann man nicht trennen.<br />

Vor acht Jahren<br />

bekam die Kunst<br />

für mich aber auch noch eine weitere, sehr wichtige<br />

Bedeutung. Nach einem sehr schweren, beinahe tödlichen<br />

Verkehrsunfall und vielen Operationen half mir<br />

meine künstlerische Betätigung, mit den seelischen<br />

und körperlichen Beschwerden besser fertig zu werden.<br />

Gerade das Arbeiten auf Seide, das mich besonders<br />

fasziniert, erfordert höchste Konzentration, kann<br />

die Gedanken nur darauf und nichts anderes richten.<br />

Das ist fast wie eine Art Meditation - und das war auch<br />

der Ursprung der Seidenmalerei im alten China.<br />

Nelly B: Wann haben Sie angefangen sich künstlerisch<br />

zu betätigen?<br />

Daniela M: Schon als Kind habe mich sehr gerne kreativ<br />

beschäftigt. Ich habe schon immer gemalt, gezeichnet<br />

und gebastelt. Nach dem Abitur bewarb ich mich<br />

mit einer Bewerbungsmappe an der Fachhochschule<br />

Münchberg für den Studiengang Textildesign und<br />

wurde nach bestandener Aufnahmeprüfung für<br />

dieses Studium zugelassen. Während des vierjährigen


3<br />

Kunst<br />

Studiums hatte ich die Möglichkeit, durch diverse Praktika<br />

Erfahrungen in verschiedenen Bereichen des Textilentwurfs<br />

und der Erzeugung zu sammeln.<br />

Nelly B: Wie ging es dann beruflich weiter?<br />

Daniela M: Nach dem Studium arbeitete ich etliche Jahre<br />

bis zu meinem Umzug nach <strong>Mallorca</strong> in einer Produktionsfirma<br />

für Heimtextilien und Oberbekleidungsstoffe, wo ich<br />

u.a. für die Kollektionserstellung zuständig war. Seit 1993<br />

lebe ich nun auf <strong>Mallorca</strong> und habe mich nun ganz der<br />

freien Kunst zugewandt. Wobei das mich das Design und<br />

das Textile (Seide) natürlich unbewußt beeinflußt.<br />

Nelly B: Was ist das Besondere an Ihren Arbeiten?<br />

Daniela M: Ich arbeite gerne mit Ölfarben und experimentiere gerne mit verschiedenen<br />

Materialien aus der Natur, wie Steine, Erde, Sand, Blätter, usw. Aber<br />

der größere und außergewöhnlichere Bereich meiner Arbeit ist die Malerei auf<br />

Seide. Ich male relativ großformatige Bilder in verschiedenen Seidenmal-Techniken.<br />

Mein Hauptthema ist Farbe, Farbharmonien.<br />

Auf Seide sind einzigartige Effekte möglich,<br />

die mit anderen Techniken, auch dreidimensionale,<br />

nicht erzielbar sind. Die Leuchtkraft und<br />

das Ineinanderfließen der Farben, Überlagerungen<br />

und Marmorierungen verleihen den<br />

Bildern eine ganz besondere Ausstrahlung. Ich<br />

möchte mit meinen Arbeiten positive Emotionen<br />

auslösen, obwohl dies in der Kunst oft als<br />

verpöhnt gilt. Diese Art Gemälde auf Seide sind<br />

nicht sehr bekannt, vielleicht haben manche<br />

Menschen Vorbehalte gegen das Material<br />

Seide. Aber Seide ist ein unheimlich robustes<br />

Material, ein Seidenfaden kann ein Vielfaches<br />

seines Eigengewichts tragen. Das einzige, wovor<br />

man ein solches Bild schützen muß, ist direktes<br />

Sonnenlicht und Nikotin. Aber das tut keinem


4<br />

Kunst<br />

Gemälde besonders gut.<br />

Außerdem fertige ich auch ausgefallene,<br />

farbintensive Seidentücher<br />

und Seidenkissen an, die sehr gerne<br />

als Geschenk-Artikel genommen<br />

werden.<br />

Nelly B: Gibt es Stilrichtungen, die<br />

Sie besonders bevorzugen?<br />

Daniela M: Ich bin Anhänger<br />

moderner Stilrichtungen wie Bauhaus, Realismus, Kubismus, abstrakte Malerei.<br />

Die Arbeiten von Künstlern wie Kandinsky, Paul Klee, Miro, aber auch die von<br />

Designern wie Philippe Starck, Mies van de rohe oder Dieter Rams üben auf<br />

mich eine starke Anziehungskraft aus.<br />

Ich bin so ein „nordischer Typ“, mir gefällt klares Design nach dem Motto „weniger<br />

ist mehr“. Schnörkel und Verzierungen sind nicht so mein Ding<br />

Nelly B: Können Sie sich mit jeder Art von Kunst indentifizieren?<br />

Daniela M: Bei Gemälden läuft für mich sehr viel über das Thema „Farbe“ ab. Das<br />

erste, was ich wahrnehme (das betrifft aber fast alle Bereiche meines Lebens,<br />

auch Kleidung, Porzellan, u.a.), ist die Farbe<br />

eines Objekts.<br />

Wenn ich aber z.B. Gemälde alter Meister<br />

betrachte, dann faszinieren mich diese nicht als<br />

„attraktive“ Kunstobjekte, sondern die Technik,<br />

in der sie gemalt wurden. Die Perspektive, die<br />

akribische Darstellung vieler Details, Schattenund<br />

Licht – das zeugt von großer Beherrschung<br />

von Mal- und Zeichentechnik.<br />

Nelly B: Die folgende Frage trifft sicher nicht auf<br />

Sie zu aber vielleicht können Sie uns die Frage<br />

auch beantworten. Viele Menschen können<br />

mit der abstrakten Kunst nichts anfangen.<br />

Also, zum Beispiel zwei Striche und ein Punkt.<br />

Andere wiederum feiern einige dieser Arbeiten<br />

als Meisterwerk. Was muss man als Normals-


5<br />

Kunst<br />

terblicher beachten, um die KUNST ZU ERKENNEN oder ist das<br />

nur dem geschulten Auge vorbehalten?<br />

Daniela M: Es gibt bestimmte Gestaltungs-Gesetze, die<br />

jedem Kunstobjekt zugrunde liegen sollten, egal, ob das<br />

Malerei, Bildhauerei oder Produkt-Design ist. Diese Gesetze<br />

beziehen sich auf Form und auf Farbe. Ein Kunstobjekt muß<br />

ein Spannungsmoment übermitteln, das das Auge unbewußt<br />

wahrnimmt. Ein Künstler verinnerlicht im Normalfall<br />

diese Gesetze, er reflektiert nicht mehr darüber, sondern er<br />

fühlt sie. Allerdings kann meiner Meinung nach auch ein<br />

etablierter Künstler gute und weniger gute Phasen haben.<br />

Aber dann wird dennoch sein Gesamtwerk gepriesen.<br />

Wenn es aber darum geht, für das eigene Zuhause Kunst<br />

als Dekoration zu erwerben, so bin ich der Meinung, daß es am<br />

wichtigsten ist, daß man sich damit wohlfühlt. Denn jeder Mensch ist ein Individuum,<br />

und hat andere Vorlieben. Was nutzt ein teures, anerkanntes Kunstwerk,<br />

das einem nicht wirklich ein Wohlgefühl vermittelt?<br />

Nelly B: Wo kann man Ihre Kunst erwerben?<br />

Daniela M: Zum einen auf verschiedenen Einzeloder<br />

Gemeinschaftsausstellungen, wie z.B.<br />

Anfang diesen Jahres in der Tabaluga-Stiftung<br />

von Peter Maffay in Pollença, oder in der Galeria<br />

„S’Estació“ in Sineu. Zum anderen natürlich direkt<br />

bei mir. Mein Atelier befindet sich in Cala Rajada<br />

und ich freue mich sehr über jeden Besuch. Ein<br />

kurzer Anruf zur Terminvereinbarung genügt!<br />

Letztes Jahr veranstaltete ich vor Weihnachten mit<br />

dem mallorquinischen Goldschmied Quico Tent<br />

auch eine Gemeinschaftsausstellung in meinem<br />

Atelier. Dies sollte eigentlich eine jährlich stattfindende<br />

Veranstaltung sein, doch dieses Jahr hatte<br />

ich große gesundheitliche Probleme in der Familie,<br />

und deshalb kann ich sie im Moment nicht durchführen. Ich hoffe, daß sie im<br />

nächsten Jahr wieder stattfinden kann, denn sie ist sehr gut angekommen.


6<br />

Astro<br />

Von Sabine Luft, Astrologin der Hamburger Schule, www.astro-adviser.de<br />

Nichts ist so schlecht, als dass es nicht für<br />

irgendetwas gut ist…..<br />

Immer wenn ich neue Bekanntschaften mache<br />

kommt natürlich irgendwann die Frage: was<br />

machst du denn beruflich?<br />

Meine Lieblingsfrage ! Denn dann geht´s los<br />

… Ich bin dann und dann geboren. Wie bin ich<br />

denn so?<br />

Es gibt zwar allgemeingültige Charaktereigenschaften,<br />

die den einzelnen Tierkreiszeichen<br />

zu Eigen sind, aber da wäre noch der Aszendent und der Stand der<br />

einzelnen Planeten , etc… Planetenkonstellationen sind nicht zwingend .<br />

Man kann die Konstellationen sowohl aktiv, als auch passiv leben.<br />

Ich zum Beispiel habe einen für den Hobbyastrologen durchaus schwierigen<br />

Venus Aspekt (Venus-Saturn-Neptun in der Erdachse)<br />

Das würde bedeuten, dass mein Lebensthema Liebeskummer ist.<br />

Tja…. War´s das nun in Sachen Mann?<br />

Naja… ich will nicht behaupten, dass ich das Glück in der Hinsicht gepachtet<br />

hatte.<br />

Aber durch meinen Beruf als Astrologin bin ich natürlich permanent mit den<br />

Thema Liebeskummer konfrontiert, da die meisten Beratungen nun mal die<br />

Liebe betreffen. Und natürlich rufen mich die Leute nicht an um mir zu sagen<br />

wie prima es so läuft… Um zum Thema „nichts ist so schlecht, als dass es nicht<br />

für etwas gut ist“ zurück zu kommen:<br />

es gibt kein gutes bzw. schlechtes Horoskop. Man muss nur wissen, wie man<br />

mit dem astrologischen Material, das man für dieses Leben mitbekommen hat<br />

umgeht.<br />

Und wenn ein Astrologe wirklich gut ist, dann wird er immer sehen welche<br />

Türen im Leben gerade geöffnet sind, und wie man den Weg mit möglichst<br />

wenigen Blessuren beschreiten kann.<br />

Der Astrologe und das Horoskop können und sollen keine Entscheidungen abnehmen,<br />

aber den Weg beleuchten um Stolpersteine rechtzeitig zu erkennen.


7<br />

„MODA VENTO“<br />

First & Second Hand, Designer Mode<br />

aus aller Welt!<br />

Mode<br />

Mode muss nicht teuer sein und Luxus kann sich<br />

inzwischen jeder leisten. Dafür sorgt die neue Boutique,<br />

„MODA-VENTO“ in Palma. Fast alle Designer-Namen sind<br />

vertreten, alles vorhanden was das Herz höher schlagen<br />

lässt, was der Modekenner begehrt. Den Schwerpunkt<br />

setzen die Inhaber auf zeitlose Modeklassiker, weil dieser<br />

nicht nur immer noch gut aussieht, sondern auch immer<br />

tragbar sein wird. Frau, auch Mann soll in Chic investieren,<br />

der seine Zeitlos-Qualität bewiesen hat.<br />

Die Modebranche ist fast jedes Jahr im Retro-Rausch, in früheren<br />

Jahren Getragenes wird zum neuen „It-Piece“ erklärt. Angesichts dieser Tatsache<br />

ist es wunderbar zu wissen, dass bei „MODA-VENTO“ ein riesiger Fundus von<br />

Top-Labeln das Shopen zur Freude macht. Für kleines Geld kann jedermann<br />

zeitlose Klassiker mit extravaganten Accessoires kombinieren und seinen eigenen<br />

Stil kreieren.<br />

Selbstverständlich wird jedes Teil nur im tadellosem Zustand verkauft. Heißbegehrt<br />

sind außergewöhnliche und extravagante Mode, die nicht überall zu finden<br />

ist. Ebenso begehrt sind Vintage-Handtaschen, dessen Design und Material<br />

es so nie wieder geben wird.<br />

Es werden Pelz-Jacken + Mäntel, Hüte, Taschen, von höchster Qualität angeboten,<br />

Nerz, Fuchs usw.<br />

Wenn Ihr Kleiderschrank voll sein sollte<br />

und Sie nicht wissen wohin mit den<br />

schönen und gut erhaltenen Sachen,<br />

dann können Sie bei „MODA– VENTO“<br />

Ihre Designer Ware auf Kommission<br />

abgeben und gleichzeitig Neues entdecken.<br />

Sie finden „MODA-VENTO“ in der<br />

C/ Ample de la Merce 12 , 2. Straße<br />

rechts von der Sindicato in Palma.<br />

Telefon: 0034 971098671


8<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

gestern und heute<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

Der 10. Oktober wurde weltweit<br />

zum Tag der psychischen Krankheiten<br />

erklärt. Es ist erschreckend,<br />

dass diese Krankheiten ständig<br />

zugenommen haben und weiterhin<br />

zunehmen werden. Als eine der<br />

Hauptursachen werden die Belastungen<br />

unseres modernen Lebens<br />

angesehen, sowohl im beruflichen,<br />

als auch im privaten Bereich.<br />

Nehmen wir doch einmal als<br />

Beispiel <strong>Mallorca</strong>: die täglich über uns hereinbrechenden Neuigkeiten zum<br />

Thema Wirtschaftskrise spiegeln sich hier ganz direkt und hautnah. Es gibt hier<br />

nun einmal nur einen Haupt-Wirtschaftszweig, den Tourismus. Und wenn es in<br />

einem der Besuchs-Länder kriselt, dann gibt es Einbrüche, dann sind die Hotels<br />

nicht ausgelastet, dann wird weniger Personal benötigt, es gibt mehr Arbeitslose.<br />

Rechnungen und Gehälter werden spät oder gar nicht bezahlt, die Miete<br />

kann nicht bezahlt werden; irgendwie muss man sich ja auch ernähren, also<br />

schaut man beim Einkaufen noch mehr nach dem Preis, egal ob die Qualität gut<br />

ist oder schlecht. !Lebensmittel aus großen Treibhäusern oder Mastanlagen,<br />

die als Massenware mit chemischer Unterstützung produziert werden, sind<br />

natürlich preiswerter als lokale Produkte von Kleinbauern, die liebevoller und<br />

gesünder, aber eben in kleineren Mengen, herangezogen werden; also werden<br />

auch unsere Kinder, die zukünftigen Erwachsenen, schlechter ernährt, und so<br />

weiter, und so weiter...<br />

Und privat? Viele der Glücklichen, die eine Arbeit haben, versuchen, in dem bisschen<br />

Freizeit, die sie haben, ein Maximum an Glück in scheinbaren Hochgefühlen<br />

zu finden. Die touristischen Angebote <strong>Mallorca</strong> für „High Life“ bietet dafür<br />

eine ausgezeichnete Plattform. Nicht ohne Grund ist <strong>Mallorca</strong> ein Nährboden<br />

für Drogen- und Alkoholkonsum. Es ist aber nur ein zeitlich begrenzter Ausstieg<br />

aus dem Alltag, und die Konsequenzen können bitter sein.


9<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

Dies alles gibt es auch anderswo, in vielen Großstädten der Welt finden wir<br />

dieses „Kunst-Leben“. Aber <strong>Mallorca</strong> ist eine kleine Insel, dazu eine Hochburg des<br />

Tourismus, ! Alles findet auf sehr kleinem Raum statt.<br />

Meine mallorquinische Schwiegermutter wurde im vergangenen Monat 90 Jahre<br />

alt. Für sie ist diese „neue Welt“ überhaupt nicht mehr nachvollziehbar. Dieses<br />

Problem haben natürlich viele alte Menschen. Aber wenn man sich klar macht,<br />

dass dieser Wandel hier in viel kürzerer Zeit als z.B. in Deutschland, und in einer<br />

rasenden Geschwindigkeit stattgefunden hat, dann kann man verstehen, dass<br />

von dem ursprünglichen <strong>Mallorca</strong> kaum noch etwas übriggeblieben ist. Gerne<br />

höre ich meiner Schwiegermutter zu, wenn sie mir erzählt, wie sich die Nachbarinnen<br />

abends nach der getanen Arbeit bei einer von ihnen zusammenfanden<br />

um gemeinsam „llatra“ (das Flechten der Palmwedel) zu machen, zu reden,<br />

zu weinen, zu lästern, sich das Herz auszuschütten und zu lachen. Das war<br />

Psychotherapie pur. Wenn man außer Haus ging, ließ man den Haustürschlüssel<br />

stecken, jeder kannte jeden, man wusste alles vom anderen (das Gute und Das<br />

Schlechte...) und man vertraute sich. Tagsüber ging jeder, der ein bisschen Land<br />

hatte (und das hatten die meisten), aufs Feld, pflügte, säte, zupfte, wässerte und<br />

erntete das selbst Gezogene, mit Hilfe von Pferd, Pflug und Hacke. Die Frauen<br />

verarbeiteten die Ernte, kochten ein, flochten Tomatenstränge zu Zöpfen,<br />

trockneten Feigen, bereiteten die Reserve für den Winter. Im Sommer wurden<br />

Mandeln geerntet. Man ernährte sich von dem, was das eigene Land hergab,<br />

herangezogen ohne künstliche Dünger und Chemie, und diejenigen, die kein<br />

eigenes Land hatten, verdingten sich bei einem Bauern, der ihnen für ihre Arbeit<br />

Lebensmittel und einen kleinen Lohn gab. Einmal im Jahr fand bei jedem ein<br />

Schlachtfest statt, die „matanza“, bei der die ganze Familie zusammenkam, um<br />

mitzuhelfen. Zum Abschluss wurde dann kräftig gegessen, und jeder bekam<br />

seine Ration „sobrassada“, „botifarrò“und „camaiot“, die typischen mallorquinischen<br />

Würste, mit nach Hause. Damit, und mit den getrockneten Feigen, den<br />

Mandeln und den Oliven, war das Überleben im Winter gesichert.<br />

Die meisten Frauen nähten den überwiegenden Teil<br />

der Kleidung für die Familie selbst, die Stoffe hierfür<br />

wurden oft in Gegenleistung zu Lebensmittel<br />

besorgt, und nur ab und zu fuhr man in die „ciutat“,<br />

nach Palma, wo man, wenn das Geld<br />

zusammen war, etwas kaufte. Es war


10<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

ein sehr begrenztes Leben, aber ein geschlossenes System. Es ging allen mehr<br />

oder weniger gleich. Kino war das Highlight des Monats. An den Sonntagen im<br />

Sommer fuhren die Familien oft an den Strand, wo die Frauen ein kleines Feuer<br />

entfachten, während die Jungen aus dem Meer die nötigen Zutaten für das<br />

Mittagessen holten: kleine Fische, Muscheln und „pops“ (kleine Kraken), die zu<br />

einer leckeren Paella am Strand zubereitet wurden. Damals gab es noch genug<br />

Meeresfrüchte im Wasser.<br />

Heute sagen mir viele alte Mallorquiner: „Wir hatten das Paradies, doch wir<br />

waren uns dessen nicht bewußt“.<br />

Alles das, was ich hier erzähle, fand nicht etwa Ende des 19. Jahrhunderts statt<br />

– nein, dies alles erlebte meine mallorquinische Familie bis Mitte der Sechziger<br />

Jahre! In dieser Zeit fand in Deutschland schon das Wirtschaftswunder statt,<br />

der VW Käfer rollte auf deutschen Straßen, die ersten Gastarbeiter kamen nach<br />

Deutschland, die Deutschen begannen, in den Urlaub zu fahren, die ersten<br />

Charterflüge landeten auf dem noch kleinen Flughafen von Palma de <strong>Mallorca</strong>...<br />

Und hier schließt sich dann der Kreis. Der Massen-Tourismus begann, Einzug<br />

auf <strong>Mallorca</strong> zu halten. „<strong>Mallorca</strong> - der Germanengrill im Mittelmeer“ (so der<br />

Text einer Fernsehreportage von 1965) wurde zu einem beliebten Ferienziel, vor<br />

allem der Deutschen. Die Einheimischen sahen, wie die Fremden lebten, über<br />

welche Mittel sie verfügten, und wollten auch davon profitieren. Der Tourismus<br />

bot viele Arbeitsplätze. Manch ehemaliger Landwirt verkaufte sein Land,<br />

machte Geschäfte mit den Reiseveranstaltern und wurde zum Hoteldirektor. Der<br />

Lebensstandard stieg. Manche Handwerksbetriebe früherer Industriezweige der<br />

Insel, wie Webereien, Schustereien und Schreinereien, schlossen, weil mit dem<br />

Tourismus leichter und schneller Geld zu verdienen war.<br />

Und so kam es, dass <strong>Mallorca</strong> immer abhängiger wurde von diesem einen<br />

Wirtschaftszweig. Aber die Konsequenz war auch ein allgemeiner Preisanstieg.<br />

Früher hatte jedes junge Paar ein eigenes Dach über dem Kopf, das aus der Familie<br />

an sie überging, heute versuchen viele, sich ein eigenes Zuhause mit einer<br />

Hypothek zu ermöglichen, die sie dann oftmals nicht mehr bezahlen können.<br />

Die Feriengäste, die hier aus ihrem Alltag ausbrechen, feiern und sich so verhalten,<br />

wie sie es zuhause niemals tun würden, geben den jungen Einheimischen<br />

ein falsches Bild des Lebens. Das ist nicht das wahre Leben, das ist Urlaubsstim-


11<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

mung, die hier vorherrscht. Die Verführung zu Alkohol und Drogen ist groß.<br />

Die Menschen begaben sich freiwillig in einen Sog, der sie heute in Stress,<br />

Abhängigkeit, Unruhe, Angst und auch Krankheit versetzt.<br />

Die Welt ist klein geworden. Man kann heute überallhin in den Urlaub fliegen,<br />

wir können mitten im Winter Kiwis aus Neuseeland essen – aber muss das sein?<br />

Und was ist unser Preis dafür (und ich meine nicht den Geldwert!)?<br />

Manchmal frage ich mich nach dem Sinn der Globalisierung. Ich will die Vergangenheit<br />

nicht glorifizieren, sie hatte auch ihre Schattenseiten. Aber ich ertappe<br />

mich, wie ich ab und zu mit einer gewissen Sehnsucht und ein wenig Bedauern<br />

an die „guten, alten Zeiten“ denke. Sollten wir nicht versuchen, ein wenig davon<br />

in unsere heutige moderne Zeit zu retten...?<br />

Daniela Morgenstern


13<br />

CD Tipps<br />

Lou Reed & Metallica: Lulu<br />

Dieses einzigartige Projekt wird die Fans gleichermaßen<br />

überraschen und begeistern: Der <strong>New</strong> Yorker Avantrock-<br />

König Lou Reed und die Thrash-Metal-Ikonen Metallica haben<br />

zusammen ein Album namens „Lulu“ aufgenommen<br />

und produziert.<br />

Lou Reed über die Arbeit mit Metallica: „Das Album ist das<br />

Beste, was ich jemals verzapft habe. Und ich habe es gemeinsam<br />

mit der besten Band eingespielt, die ich auf der ganzen Welt auftreiben<br />

konnte.“<br />

„Das hier ist definitiv kein Metallica-Album und auch kein Lou Reed-Album“, so<br />

Metallica-Gitarrist Kirk Hammett. „Das ist noch etwas ganz anderes. Ein Hybrid, ein<br />

ganz neues Biest.“<br />

Pink Martini & Saori Yuki: 1969<br />

Saori Yuki wird als die „japanische Barbara Streisand“ gehandelt.<br />

1969 veröffentlichte sie in Japan ihr Debut Album<br />

und es folgten über 30 Alben in ihrer 42-jährigen Karriere.<br />

Yuki entdeckte Pink Martini nachdem die Band 2007 ihren<br />

Song „Taya Tan“ für das Album „Hey Eugene“ coverte. Zuletzt<br />

sang Yuki für das Hit Album 2010 „Joy to the World“ von<br />

Pink Martini einen Vers in „White Christmas“ auf Japanisch.<br />

Aufgrund ihres Debuts im Jahr 1969 beschloss Yuki zusammen<br />

mit Pink Martini und dem Produzenten Thomas M. Lauderdale, eine Hommage<br />

an die 1969 geschaffene Musik zu kreieren. Japanische Pop Hits an der Seite international<br />

anerkannter Klänge wie Jorge Ben‘s „Mas que nada“ und „Puff the Magic<br />

Dragon“ - „1969“ ist eine brilliante Gemeinschaftsarbeit mit Thomas M. Lauderdale‘s<br />

magischen Arrangements, Pink Martini‘s herausragendem musikalischen Handwerk<br />

und Saori Yuki‘s zauberhaftem Gesang.<br />

Beth Hart & Joe Bonamassa: Explain<br />

Sängerin Beth Hart, bekannt für ihren markanten starken<br />

Blues Rock Sound, veredelt auf „Don‘t Explain“ mit ihrer ausdrucksstarken<br />

Stimme klassische Soul-Cover.<br />

Der Sound auf „Don‘t Explain‘ ist ein kochender Mix aus Soul,<br />

Jazz, Rock und Blues, welcher von Harts Gesang dominiert.<br />

„Don‘t Explain“, das durch ihre Freundschaft mit<br />

dem Gitarristen Joe Bonamassa entstand, beinhaltet<br />

10 Songs, unvergleichlich interpretiert von Beth Hart, mit Joe Bonamassa<br />

an der Gitarre und seiner einzigartigen Band im Rücken.


14<br />

Wo <strong>Mallorca</strong> noch echt ist<br />

Angela Machray<br />

Gibt es noch ein <strong>Mallorca</strong>, dass vom Tourismus unberührt geblieben ist? Dass<br />

trotz Air Berlin und Ryan Air sich sein ursprüngliches Dorfleben erhalten hat? Im<br />

Zentrum der Insel wird man fündig. In Llorett de Vistalegre. Auf einem kleinen<br />

Hügel gelegen, zwischen Pina und Sineu, bietet das 800- Seelen-Dorf nicht nur<br />

einen schönen Weitblick - nicht von ungefähr trägt es den Namen „Lloret mit<br />

der schönen Aussicht“, einer Aussicht, die einen fröhlich stimmt. Hier ticken die<br />

Uhren auch heute noch wie vor hundert Jahren. Die Umgebung ist geprägt von<br />

Zypressen und weiten Weizenfeldern. Das Leben der Menschen von der Arbeit<br />

auf dem Feld. Wetter und Jahreszeiten bestimmen den Tagesablauf. Aber eine<br />

Konstante gibt es. Seit Generationen. Die Bar C´an Putxet. Die Bar ist genauso<br />

originell, wie sein Wirt Lorenzo. Noch jung, mit langen Locken und lustigen<br />

braunen Augen. In C´ an Putxet kommt und geht alles, was in dem Dorf zuhause<br />

ist. Oder zufällig vorbei radelt. Eigentlich<br />

täglich. Durstige Radler sitzen<br />

Gaia natural products<br />

dann auf den knallroten Platikstühlen<br />

vor der Bar, und man erkennt<br />

sofort, wer Mallorquiner ist und wer<br />

deutscher Fitness-Guru. Die letzteren<br />

sitzen bei einem Glas Wasser, die Mallorquiner<br />

vor Wein und Bier. Obwohl<br />

dieser Ort so beschaulich ist und man<br />

oft denkt, die Zeit würde stehen -<br />

wer ins C´an Putxet geht, wird eines<br />

besseren belehrt. Hier brodelt es.<br />

Immer. Zu jeder Tages- und Nachtzeit.<br />

Von morgens sieben bis weit nach<br />

Mitternacht.<br />

C´an Putxet ist ein Umschlagplatz für<br />

Geschäfte und Gefühle. Für Tratsch<br />

und Klatsch. Es ist der Nabel des<br />

FEINE WEIHNACHTSGESCHENKE Dorfes. Kino pur. Morgens trinken die<br />

handemade in mallorca<br />

www.gaia-natural-mallorca.com<br />

C/ Corderia 26 · Palma · 971 71 49 83<br />

<strong>Mallorca</strong>


15<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

Bauern nach der Feldarbeit ihren Chupito, junge Mütter treffen sich nach ihrer<br />

Gymnastik zu einem Cafe de leche mit ihren Säuglingen auf dem Arm und Lorenzo,<br />

der junge Wirt mit den Locken, hat für jeden ein Wort übrig. Unermüdlich,<br />

immer freundlich. Auch für Schulkinder, die bei heisser Schockolade hier ihre<br />

Hausaufgaben machen. Marokkaner spielen Karten, Teenies treffen ihr erstes<br />

Rendevouz, Alt-Hippies mit Rastalocken trinken ein kleines Bier.<br />

Und vor allem am Mittag steigt der Geräuschpegel. Kein Tisch bleibt leer. Alle<br />

Stühle sind besetzt. Denn ab 13 Uhr (bis 16 Uhr) dann gibt es Menue del dia, gekocht<br />

von der Mutter des Wirts. Pure Hausmannskost. Unschlagbar. Vor allem für<br />

den Preis von 8 Euro. Tischwein inklusive. Dafür kommen auch Leute aus anderen<br />

Dörfern, Fincabesitzer ebenso wie Fincaurlauber. Und wenn die mal zuhause<br />

keine Eier mehr haben, auch da hilft Lorenzo aus. „Haben wir nicht“ - das gibt´s<br />

für Lorenzo nicht. Der Mallorquiner hilft immer aus und weiss immer einen Rat.<br />

Bei ihm erfährt man, welcher Bauer am besten die Mandelbäume beschneidet,<br />

wer das beste Gemüse anbietet und wer einen Traktor ausleiht. Und braucht<br />

eine Postsendung mal eine Adresse, auch dafür hat Lorenzo ein offenes Ohr. Er<br />

und seine Bar sind der Inbegriff der modernen Kommunikation. In einem Ort,<br />

der sich verträumt präsentiert, im Kern aber auf der Höhe der Zeit ist.<br />

http://www.fincadoshermanas.com/


16<br />

Musik<br />

HERCULES RECORDS<br />

Der bestsotierteste Vinylshop für Rock & Heavy Metal<br />

Bei einem Spaziergang durch die Gassen von Palmas<br />

Alstadt entdeckten wir Hercules Records, ein<br />

kleines Geschäft, welches uns neugierig machte.<br />

Dank unserem Spürsinn haben wir einer der<br />

bestsotiertesten Vinlyhändler für Rock & Heavy<br />

Metal entdeckt und ihn gleich in unser Interviewverhör<br />

genommen.<br />

Nelly Berens: Robert, bitte erzählen Sie uns wie<br />

Sie auf die Idee gekommen sind so ein spezieles<br />

Geschäft zu eröffnen.<br />

Robert: Ich habe aus der Not eine Tugend gemacht. Am<br />

Anfang als ich auf die Insel zugezogen bin habe ich mich mit diversen anderen<br />

Jobs über Wasser gehalten. Das hat aber nicht wirklich gut funktioniert. Als<br />

Arbeitnehmer sollte man hier besser nicht mitdenken. Qualifizierte Mitarbeiter<br />

scheinen bei den meisten Arbeitgebern unerwünscht zu sein. Als ich dann eine<br />

kleine Erbschaft gemacht habe, habe ich mich entschlossen mich selbstständig<br />

zu machen.<br />

Nelly Berens: Musik scheint Ihre Leidenschaft zu sein.<br />

Robert: Oh ja. Ich bin ein großer Heavy Metal Fan und habe eine sehr große<br />

Musiksammlung. Das hat mich auch auf den Nenner gebracht diesen Vinylladen<br />

zu eröffnen. Nach einer Konkurrenzanalyse habe ich festgestellt, dass es kaum<br />

welche gibt.<br />

Nelly Berens: Hatten Sie von anfang an nur die Musikrichtung Rock und im<br />

speziellen Raritäten angeboten?<br />

Robert: Nein, anfangs hatte ich quer durch die Musikgeschichte alles dabei. Ich<br />

habe allerdings bereits nach kurzer Zeit festgestellt, dass sich die Leute mehr<br />

für Indipendent , Metal und Progrock interessieren. Dementsprechend habe ich<br />

dann natürlich aufgerüstet.<br />

Nelly Berens: Haben Sie mehr Deutsche oder eher Spanische Kunden?


17<br />

Musik<br />

Robert: Es sind ausschließlich Spanier, die hier<br />

einkaufen. Ab und an verirrt sich auch mal<br />

ein Tourist hier hin. Deutsche Residenten<br />

zählen nicht zu meinen Kunden.<br />

Nelly Berens: Ich dachte Vinyl wäre nur<br />

etwas für Dj´s oder für Musikliebhaber.<br />

Robert: Natürlich sind es hauptsächlich<br />

Musikliebhaber. DJ´s sind es nur wenige,<br />

weil ich nicht den klassischen DJ Sound<br />

anbiete, wie Techno- oder Housemusik.<br />

Nelly Berens: Sie verkaufen doch nicht etwa<br />

Ihre eigene Sammlung?<br />

Robert: Nein, um Gottes willen. Das wird nie geschehen. Ich habe viele gute<br />

Kontakte die bis nach London reichen. Für eine Rarität ist mir kein Weg zu weit.<br />

Nur aus den USA lasse ich mir keine Vinylplatten mehr liefern, weil die Ware oft<br />

beschädigt oder garnicht erst angekommen ist. Meine Quellen sind in erster<br />

Linie in Deutschland und in England.<br />

Nelly Berens: Wie wird ihr Geschäft angenommen von den Kunden?<br />

Robert: Sehr gut würde ich sagen. Anfangs konnten die Kunden<br />

nicht glauben, was ich hier mache und kamen<br />

aus dem Staunen nicht mehr raus. Inzwischen<br />

herrscht auch eine große Nachfrage für<br />

Hip Hop. Es gibt also noch einige andere<br />

Musikrichtungen auf der Insel abzudecken.<br />

Allerdings werde ich diese Marktlücke<br />

nicht bedienen. Wie heißt es so schön:<br />

Schuster bleib bei Deinen Leisten. Und<br />

das ist eben bei mir der Hardrock.<br />

Nelly Berens: Woher kommt Ihre Leidenschaft<br />

für die Rockmusik?<br />

Robert: Ich habe angefangen 1978 meine<br />

ersten Schallplatten zu kaufen. Die Leidenschaft<br />

war schon immer in mir. Die erste LP war


18<br />

Musik<br />

von Boney M und die zweite war schon härter. Mitte der 80 `er hatte ich schon<br />

eine schöne Sammlung. Außerdem mache ich selber Musik.<br />

Nelly Berens: Was halten Sie von illegalen Musikdownloads?<br />

Robert: Ich finde das ganz fürchterlich. Es hat die Musikbranche fast in den<br />

Ruin getrieben. Vorallem macht die Piraterie vor den LP´s keinen halt. Ich kenne<br />

einige Leute, die angeblich absolute Raritäten besitzen, zum Teil im Wert von<br />

mehre- ren Hundet Euro. Letztendlich habe ich erfahren<br />

das diese LP´s vom MP3 gebrannt wurden. Das<br />

geht natürlich garnicht. Es ist Etikettenfälschung<br />

und ist für jeden Musikliebhaber<br />

und auch für die Industrie<br />

unakzeptabel.<br />

Nelly Berens: Haben Sie irgendeinen<br />

Bezug zum Ballermann?<br />

Robert: Da gibt es eine lustige<br />

Geschichte mit dem Ballermann.<br />

Irgendwann kam jemand zu mir<br />

und wollte dass ich eine Autogrammstunde<br />

für einen C Promi bei mir im<br />

Laden mache. Da habe ich schallend<br />

lachen müßen. Hallo wie geht das denn?<br />

Schlagerrunde in meinem Rock Geschäft? Das<br />

ist echt nicht drin.<br />

Nelly Berens: Das kann ich wirklich gut nachvollziehen. Ich wünsche Ihnen viel<br />

Erfolg mit Ihren Vinyls.


20<br />

Kolumne<br />

Gabriele Hefele<br />

Weihnachten in Spanien – ein Hoch auf den Plastik-<br />

Weihnachtsbaum!<br />

Spanien gehört zwar zu Europa,<br />

aber Spanien ist anders.<br />

Spätestens an Weihnachten<br />

fällt uns Deutschen, Österreichern,<br />

Schweizern und<br />

Engländern das besonders auf.<br />

Von wegen Besinnlichkeit oder<br />

gar „Stille Nacht“! Wie auch immer,<br />

was unser romantisches<br />

Weihnachten angeht, so kann<br />

Spanien nicht mithalten, pardon,<br />

mit seiner Mischung aus<br />

Karneval und Feria, quäkenden<br />

Weihnachtsmännern und bunt<br />

blinkenden Lichtergirlanden!<br />

Und dann das Thema Weihnachtsbaum. In Deutschland gingen mein Mann und<br />

ich immer erst am 24. Dezember in das Gehölz des Nachbarn und konnten uns<br />

mit dessen Hilfe eine wunderbare echte Fichte – Sie wissen schon, so eine, die<br />

richtig nach deutschem Wald riecht - mitnehmen. Die war so frisch, dass ich sie<br />

oft erst Ostern, wenn es in den März fiel, entsorgte. Ein Plastikungetüm, wie sie<br />

zusammengelegt in Baumärkten angeboten werden mit Import aus China oder<br />

dergleichen hätte ich früher nicht mit spitzen Fingern angefasst!<br />

Ja, früher. Aber jetzt leben wir seit zehn Jahren hier im Süden. In Spanien kann<br />

man sich ja den Import eines echten Nadel-Baumes gar nicht leisten, will man<br />

nicht als dekadenter Snob gelten! Und genauso lange habe ich einen Plastik-<br />

Christbaum. Aber beileibe nicht selbst gekauft. Unser spanischer Plastik-Christbaum<br />

hat seine eigene Geschichte:<br />

Unser erstes Weihnachten in der Fremde<br />

Wir kamen hier im Süden im Dezember 2000 nach dreitägiger Anreise mit Pferden<br />

an, bei strahlendem Sonnenschein, Gärtner Miguel (der aus meinem Buch<br />

„Mein andalusischer Gärtner“) gab’s noch gar nicht auf der Finca, der stieß erst


21<br />

Kolumne<br />

ein Vierteljahr später zu uns. Aber Isabel werkelte bereits durch Empfehlung<br />

deutscher Freunde als Putzfee, die nicht nur den ersten groben Baudreck<br />

weg machte.<br />

14 Tage vor unserem ersten Weihnachten hier fragte mich unsere einheimische<br />

Mehr-als-Putzfrau ob wir denn Weihnachten nach Deutschland zur<br />

Familie führen. „Nein,“ meine Antwort, „wir können die Finca ja der Tiere<br />

wegen nicht gleich wieder verlassen und eigentlich zieht uns auch nichts zurück<br />

in die alte Heimat.“ Ob denn meine Mutter oder Bruder hierher kämen.<br />

Wieder musste ich verneinen. Nach diesen Recherchen bewunderte sie erst<br />

einmal meinen mangels Tannenmasse aus Pinienzweigen selbst gebastelten<br />

Adventskranz mit den vier Kerzen gebührend bewunderte und ließ sich die<br />

Bewandtnis desselben erklären. Adventskränze waren zumindest damals<br />

noch nicht so bekannt unter den Einheimischen. Danach vergingen erst<br />

einmal einige Tage.<br />

Plastik und Bienenwachs<br />

Am 23. Dezember kam Isabel geheimnisvoll lächelnd mit einem Karton unter<br />

dem Arm an, ging damit ins Kaminzimmer und – man ahnt es schon – zog<br />

ein grünes Plastikungetüm, leicht zerknittert heraus. Freudestrahlend entwirrte<br />

sie die zerzausten Zweige des 1,60 m großen künstlichen Christbaumes.<br />

Sie hatte sogar noch an Baumschmuck in Form von roten Plastikketten<br />

gedacht. Dann strahlte sie mich an und sagte: „Also Du bist doch Deutsche,<br />

Du kannst doch hier nicht Weihnachten verbringen ohne einen Weihnachtsbaum,<br />

wie Ihr Deutsche ihn habt!“. Obwohl ein Plastik-Christbaum nicht gerade<br />

der Traum meiner schlaflosen Nächte war, war ich so gerührt, dass mir<br />

fast die Tränen kamen. Ich packte die echten Bienenwachskerzen aus, die<br />

ich im Kofferraum mitgeschleppt hatte und vervollständigte den Baum. Ich<br />

glaube, das war erste und einzige Tannenbaum aus Plastik aber mit echten<br />

Bienenwachskerzen !<br />

Seitdem wird der Plastik-Baum in Ehren gehalten, kommt jedes Jahr aus der<br />

Verpackung und wird auf der Terrasse aufgebaut. Mittlerweile ist er schon<br />

etwas lädiert und musste Federn, pardon, Plastiknadeln, lassen, aber ich<br />

finde, das tut seinem Symbolstatus keinen Abbruch: Er steht nämlich für das<br />

herzliche Willkommen der Einheimischen hier und ihr natürliches Taktgefühl<br />

mit der Ahnung, was Weihnachten für uns Nordlichter bedeutet.


22<br />

Vergangen…<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

... ist wieder eine Saison. Verschwunden sind die Millionen Touristen des Sommers.<br />

Stille kehrt ein. Die Schaufenster vieler Läden sind mit weißen Tüchern<br />

verhangen, Hotels mit verschlossenen Türen und Fensterläden stehen verlassen<br />

und trostlos da.<br />

In der Dorfbar stehen leere Stühle. Pep, der Wirt, fegt geruhsam den Gehsteig.<br />

Keine achtlos auf die Straße geworfenen Bier- und Coladosen mehr. „Cóm anem,<br />

Margalida?“ (Wie geht‘s, Margalida?) Ein ausführliches Schwätzchen mit der<br />

Bäckersfrau von nebenan muß sein. „Ara s‘ha acabat sa temporada!“ (Jetzt ist die<br />

Saison vobei!) Auf dem Dorfplatz sitzen drei alte Mallorquiner, auf ihre Stöcke<br />

gestützt, und genießen die wieder eingekehrte Langsamkeit des mallorquinischen<br />

Lebens.<br />

Die Mandeln sind abgeerntet, das Johannisbrot auch. Die „prebes bords“<br />

(kleine rote Paprika) sind aufgefädelt und die Feigen liegenzum Trocknen in der<br />

Herbstsonne. Die Felder sind gepflügt, jetzt werden die Oliven gepflückt. Der<br />

Regen hat den Staub des Sommers von den Pinien gewaschen, die Wälder sind<br />

in frisches Grün getaucht. Die Torrentes führen wieder kostbares Naß. Verbrannte<br />

Erde erwacht zum Leben. Zartes Grün junger Gräser bedeckt die Felder. Die<br />

Tiere auf dem Land erwachen aus ihrer sommerlichen Trägheit und genießen<br />

die milden Temperaturen.<br />

Morgendliche Nebelschwaden zwischen den Hügeln erwecken jetzt den jungen<br />

Tag. In sanften Fraben erhebt sich der Sonnenball am Horizont. Und nur im<br />

Herbst taucht die Sonne am Abend den Himmel in ein solches Feuerwerk aus<br />

glühenden Farben. Glimmend versinkt sie hinter dem Horizont. Die Dämmerung<br />

senkt sich über das Land und das Meer. Der aufkommende Abendwind<br />

treibt die nachtblauen Wolken über das Firmament und beugt hohe Pinien am<br />

Uferrand.<br />

Vorbei die glühende Hitze des Sommers. Warme Farben durchdringen die Natur.<br />

Die Sonne steht tief und schenkt sanfte Wärme.<br />

Einsame Strände. Keine Sonnenschirme, keine Liegen, kein Rufen tobender<br />

Kinder. Verlassen ein Boot am Meeresrand. Der Geruch von Algen durchströmt<br />

die Luft. Es ist die Zeit der Ruhe. Nur das auf- und abschwellende Rauschen der<br />

Wellen, Tag für Tag, bis im nächsten Jahr der Kreislauf von vorne beginnt...


auf<br />

Herbst<br />

<strong>Mallorca</strong>


24<br />

6 Fragen zur:<br />

Alternative Stromgewinnung<br />

Interview<br />

N. Berens: Wann haben Sie Ihre Fima gegründet?<br />

Dr.- Ing. Hefele: Im Jahr 2000.<br />

Ursprünglich wollten wir uns auf<br />

eine reine Unternehmens-Beratung<br />

konzentrieren. Dann lernten wir ein<br />

unsichtbares, ökologisches und gesundes<br />

Heiz- und Kühlsystem auf der<br />

Basis von Kapillarrohrmatten kennen,<br />

bauten es erst in unsere eigene Finca<br />

ein - und waren begeistert. Ebenso<br />

Dr.-Ing. Reinahrd Hefele<br />

wie alle Besucher, die sommers wie winters immer mit dem<br />

ähnlichen Satz bei uns eintraten: "Bei Euch ist es aber angenehm!" Sofort wollten<br />

erst alle Freunde und Bekannten dieses System von uns. Die Herstellungsfirma<br />

hatte auch noch keinen Vertrieb in Spanien und so sind wir seit dem Jahr<br />

2002 wir der Spezialist auf diesem Gebiet. Was uns einen Knowhow-Vorsprung<br />

verschafft ist von vornherein die Erfahrung und die Berücksichtigung unseres<br />

mediterranen Klimas. Sehr oft scheitern nämlich Mitbewerber hier, weil sie mit<br />

der Erfahrung aus Deutschland hierher kommen. Auch wenn man <strong>Mallorca</strong><br />

salopp als 17. Bundesland Deutschlands bezeichnet: es ist eben nicht Deutschland,<br />

es ist Spanien und gehört zu einer speziellen Klimazone und Insellage.<br />

N. Berens: Bieten Sie neben Heizung / Klimatisierung und Solarenergie noch<br />

weitere Möglichkeiten für umweltbewußtes Wohnen an?<br />

Dr.- Ing. Hefele: Nur, wenn es synergetisch dazu passt. So rate ich zum Beispiel<br />

den Bauherren immer auch zur Isolierung: Sie wurde in der Vergangenheit noch<br />

sehr vernachlässigt, dabei ist eine gute Isolierung schon die halbe Lösung. Zur<br />

Zeit prüfen wir - verbunden mit einem europäischen Förderprojekt - den Einsatz<br />

von Lehmprodukte, auch in Verbindung mit unseren Kapillarrohrmatten an<br />

der Wand zum Beispiel. Nicht umsonst gibt es in Spanien bzw. Nordafrika die<br />

Tradition von Lehmbauten, auch unsere alte Finca hat an zwei Seiten im Altbau<br />

Wände aus Stein und Lehm. Aber ansonsten konzentriere ich mich auf unser<br />

Kerngebiet mit der Zielsetzung, hier immer an der Spitze der Technologie zu<br />

stehen. Dazu gehört auch die modernste Regelung der Heizung und Kühlung


25<br />

Interview<br />

in automatisierter und programmierter Abhängigkeit von Innen- und Außentemperatur,<br />

Luftfeuchte etc. Die Regelungen werden in enger Zusammenarbeit<br />

mit den Entwicklungsabteilungen der Zulieferer in Deutschland, Österreich und<br />

der Schweiz auf unsere Bedürfnisse hin hergestellt.Ich selbst entwickele die<br />

Softwareprogramme dafür, denn im "Norden" versteht man eben die Probleme<br />

hier nicht. Auch mit dieser Feinabstimmung aller Komponenten kann man noch<br />

mehr zur Energieeinsparung beitragen. Außerdem kann ich jede Baustelle fern<br />

überwachen per Internet, so dass es für uns keine Probleme gibt, Projekte in<br />

Menorca, Nordspanien, Madrid bis Cadiz und Lanzarote zu betreuen. In <strong>Mallorca</strong><br />

laufen zur Zeit zwei Projekte von uns: ein Niedrigenergiehaus eines deutschen<br />

Unternehmers, das zum Modell werden kann und die Ausstattung einer Bodega,<br />

die ja eine bestimmte Temperatur und Luftfeuchte immer beibhalten muss, bei<br />

jedem Wetter. In Menorca z.B. ist<br />

eine Villa mit Heizen über Kapillarrohrmatten<br />

im Fußboden und<br />

an den Wänden mit Luft-Wasser-<br />

Wärmpepumpe als Energiequelle<br />

seit letztem Winter fertig<br />

gestellt, sehr zur Zufriedenheit<br />

der Besitzer.<br />

Einbau der Matten in einer Villa in Marbella<br />

N. Berens: Wie gehen die Spanier mit alternativen Methoden für Energiegewinnung<br />

um? Welche Nationen befürworten die alternativen Möglichkeiten mehr,<br />

Spanier oder Deutsche?<br />

Dr.- Ing. Hefele: Das kann man so nicht vergleichen. In Spanien war lange Jahre<br />

der Strom spottbillig, so dass hier sich keine Spar-Tradition entwickeln musste.<br />

Außerdem ist das Klima milder, wenn man auch Maklern nicht auf den Leim<br />

gehen darf, die Objekte verkaufen mit dem Argument: "Und dann brauchen Sie<br />

hier keine Heizung!" Spätestens im ersten Winter hört man dann vom Kunden:<br />

"Ich habe noch nie so gefroren wie hier!". Doch ist es auch hier nach Gegenden<br />

unterschiedlich. Die Provinz Cadiz, die auch umweltbewusster dachte und ihre<br />

Küsten im Immobilienboom nicht so verbaute wegen der geschützten Pinienwälder,<br />

die förderte schon lange Solarenergie. Auch Portugal ist da seit Jahren<br />

Spanien voraus. Wir betreuen auch eine große Urbanisation mit 270 Wohnungen<br />

an der Costa del Sol, die schon in den 70er Jahren so modern war und<br />

Luft-Wasser-Wärmepumpen einbaute. Heute, d. h. seit einigen Jahren, ist hier


26<br />

Interview<br />

längst ein Umdenken im Gange - endlich! - und heute ist ja Spanien führend in<br />

Europa mit Windenergie und den großen thermischen Solarkraftwerken. Gerade<br />

auch die junge Generation denkt da anders als ihre Väter. Gut für uns, denn<br />

unsere Firma ist auch in der Krise gut ausgelastet und bietet unseren spanischen<br />

Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze! Ein Problem allerdings ist hier, dass sich<br />

diesen genannten Energiekuchen die großen Energiekonzerne in Spanien fast<br />

allein teilen. Anders als in Deutschland gibt es leider immer noch keine Rechtssicherheit<br />

und Umsetzung europäisch vorgegebener Richtlinien fürs Einspeisen<br />

ins Stromnetz privater Photovoltaik- oder Windenergieanlagen. Hier müsste in<br />

Madrid einiges getan werden.<br />

N. Berens: Wie kostspielig ist es sein Haus auf Solar umzustellen und Wie lange<br />

dauert es bis man die Kosten abgewohnt hat?<br />

Dr.- Ing. Hefele: Das ist eine typische Frage, die eigentlich an der Sache vorbei<br />

geht: Geht es immer nur ums Geld? Geht es nicht auch um umweltbewusste<br />

Verantwortung? Klar, rein rechnerisch schreckt es manche Bewohner im<br />

Rentenalter ab, wenn man sagen muss: etwa in 8 Jahre amortisiert sich Deine<br />

Solaranlage nach dem heutigen Strompreis. Aber zur Zeit leben wir mit einer<br />

fast halbjährlichen Stromerhöhung auch in Spanien, so dass man von schnellerer<br />

Amortisation ausgeht. Aber inzwischen spart man eben Energie und lebt mit<br />

reinerem Gewissen. Natürlich gibt es auch Förderungen, aber bei der Solarenergie<br />

werden die weniger bzw. abgeschafft und bei Neubauten schon sinnvollerweise<br />

vor allem fürs Warmwasser<br />

gesetzlich vorgeschrieben.<br />

N. Berens: Solarenergie gibt es seit<br />

vielen Jahren. Ich habe nicht das<br />

Gefühl, dass es besonders viel verbreitet<br />

ist. Sehen Sie das anders?<br />

Das kommt daher, dass direkte<br />

Solarenergie eigentlich nur für<br />

Warmwasser wirtschaftlich ist. Und<br />

auch da muss man eine zusätzliche<br />

Energiequelle für die trüben und


27<br />

Interview<br />

regnerischen Tage vorsehen, genau<br />

dann, wenn man es am meisten<br />

braucht! Oder es wird auch experimentiert<br />

mit Riesenspeichern, doch<br />

sind die sehr teuer und nicht überall<br />

ist Platz dafür vorhanden. Was aber<br />

mein Konzept angeht, so bevorzuge<br />

ich die warme Luft, die ja ebenfalls<br />

von der Sonne her kommt, also<br />

die indirekte Solarenergie, in Form<br />

der Luft-Wasser-Wärme-Pumpe.<br />

Sie zieht ihre Energie immer aus<br />

der Umgebungsluft hier, die doch in der Regel kaum unter 5 Grad geht. Diese<br />

Energiequellen sind heute gut weiter entwickelt worden und haben heute<br />

einen hohen Standard. In Deutschland hat die Luft-Wasser-Wärmepumpe ein<br />

schlechtes Image, weil sie natürlich bei den tiefen Außentemperaturen nicht<br />

den Wirkungsgrad wie hier bei uns erreichen kann. Alles schwärmt dort von<br />

der überaus teuren und problematischen Geothermie mit Tiefenbohrungen.<br />

Doch die in Deutscland funktionierende sog. stille Kühlung funktioniet hier im<br />

Sommer wegen der höheren Bodentemperaturen nicht. Will Ihnen in <strong>Mallorca</strong><br />

jemand Geothermie mithilfe von Tiefenbohrungen anbieten, so werden Sie erst<br />

einmal skeptisch: Warum sich das Leben verkomplizieren, wenn man mit der<br />

Luft-Wasser-Wärmepumpe in Verbindung mit meinem System der Kapillarrohrmatten<br />

+ Regelung und vielen Detailoptimierungen die gleichen Wirkungsgrade<br />

erzielen kann wie mit der Geothermie in Deutschland?<br />

N. Berens: Was glauben Sie, wieviele Jahre es<br />

noch dauern wird bis alternative Energien sich<br />

durchsetzen?<br />

Dr.- Ing. Hefele: Kann ich überhaupt nicht voraus<br />

sagen. Es gibt die untschiedlichen Mentalitäten:<br />

Deutsche, Österreicher, Schweizer, Holländer und<br />

Skandinavier sind immer noch meine Hauptkunden.<br />

Kaum Engländer übrigens, die müssen Blick in den Maschinenraum


28<br />

Interview<br />

ein Abhärtungsgen haben, denen<br />

genügt oft ihr Kamin, bei dem sie<br />

vorne braten und im Rücken eine<br />

kalte Wand ertragen. Die gehen ja<br />

am Strand hier bei uns auch noch<br />

im Januar mit nackten Füßen in<br />

Sandalen und Spaghettiträgern!<br />

Spanier halten immer noch die<br />

blasende Air Condition für der<br />

Weisheit modernster Schluss und<br />

eine gekühlte Bodega<br />

wundern sich über Allergien bei<br />

ihren Kindern. Wie gesagt, die junge<br />

Generation der Spanier ist aufgeschlossen, kommt frisch von der Uni mit neuen<br />

Erkenntnisssen, belagert übrigens die entsprechenden Stände auf der großen<br />

Climatización-Messe jedes 2. Jahr in Madrid - hat aber oft kein Geld, um ihre<br />

Pläne umzusetzen. Alles eine grob vereinfachte Sicht natürlich. Architekten der<br />

alten Schule haben nach meiner Erfahrung auch nicht viele Ambitionen, von<br />

ihrem althergebrachten Stil und ihre eingespielten Kontakten abzuweichen.<br />

Und so sind es auf diesem Gebiet tatsächlich wir Mitteleuropäer, die mit gutem<br />

Beispiel voran gehen müssen, Spanier zu uns einladen, damit auch sie sagen:<br />

"Bei Euch ist es aber angenehm!".<br />

Wir führten das Gespräch mit Dr.-Ing. Reinhard Hefele von EQUIDEAS S.L: .<br />

www.equideas.com . Tel. 952 893 054<br />

Ansprechpartner in <strong>Mallorca</strong> für das Equideas-System: Axel Kleiner, IGB<br />

Group INt. S.L., Bendinat , Tel: 971 70 33 22


Calle Marbella 22<br />

07610 Playa de Palma


30<br />

Von Spamanagerin Kerima Kellermann www.spahotelnauticmallorca.com<br />

Gold, Weihrauch und Myrrhe<br />

königliche Zutaten zur Hautverjüngung!<br />

Beauty Tipp<br />

Wir alle kennen die „Drei heiligen Könige“ und deren Geschenke zur Geburt<br />

Jesu Christi. Was aber die wenigsten wissen, die drei exklusiven Gaben, die<br />

vor über 2000 Jahren überreicht wurden, sind seit jeher auch wertvolle<br />

Substanzen zur Verjüngung der Haut.<br />

Gold, Weihrauch und Myrrhe werden in exklusiven kosmetischen Behandlungen<br />

angewendet, mit denen die Haut regeneriert, gestrafft wird und<br />

neu erblüht.<br />

Gold - faszinierend und wunderschön in all seinen Facetten - gilt seit<br />

einiger Zeit als der Feuchtigkeitsspeicher für die Haut. Gold stabilisiert die Haut nachhaltig,<br />

was einen langfristigen Pflegeerfolg bedeutet.<br />

Schönheit und Gesundheit werden gleichermaßen geschützt und gefördert.<br />

Weihrauch - mit diesem Baumharz verbinden die meisten das Geruchsempfinden in<br />

kirchlichen Institutionen. Was hat Weihrauch aber mit Kosmetik zu tun?<br />

Weihrauch galt schon immer als orientalische Kostbarkeit und wie von anderen<br />

Wirkstoffen bekannt, war der Überlieferung nach, Weihrauch im Massageöl der<br />

legendären Königin Kleopatra enthalten.<br />

Die Zusammensetzung des Weihrauchs wirkt verjüngend auf die Hautzellen, entzündungshemmend<br />

und beruhigt irritierte Haut.<br />

Myrrhe - mit dem Weihrauch verwandt - zählt auch zu den edlen, exotischen Harzen.<br />

Der griechischen Sage nach entsprang Adonis -der Gott der Schönheit- aus einem<br />

Myrrhe-Baum. Der naturhafte, warme, leicht würzig-süße Duft kommt in der Parfümerie<br />

seit Jahrtausenden zum Tragen.<br />

Tinkturen und Salben wirken desinfizierend und straffend auf die Haut und darum<br />

wird Myrrhe auch in der Medizin und Kosmetik geschätzt.<br />

Das Wissen um die exklusiven Komponenten der kosmetischen Behandlungen,<br />

der Genuss, sich mit den feinsten<br />

Zutaten verwöhnen zu lassen, sich<br />

mit Ruhe und Zeit der eigenen Pflege<br />

hinzugeben unterstützt die positive<br />

Wirkung der Besuche in einem guten<br />

Kosmetikstudio


32<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

<strong>Mallorca</strong> <strong>multi</strong>-<strong>kulti</strong> - oder was...?<br />

Am 31. Januar 2010 wurden vom spanischen Institut für Statistik INE die letzten<br />

Zahlen zur Bevölkerung veröffentlicht. Demnach setzt sich die Bevölkerung<br />

<strong>Mallorca</strong>s wie folgt zusammen:<br />

870.000 Gesamteinwohner, davon<br />

188.011 ausländische Residenten, davon<br />

100.958 EU-Bürger, davon<br />

30.501 aus Deutschland<br />

16.222 aus Großbritannien<br />

11.274 aus Italien<br />

5.453 aus Frankreich, dazu<br />

7.761 aus Rumänien<br />

8.597 aus Bulgarien<br />

4.814 aus restl. Europa<br />

50.462 aus Gesamt-Amerika<br />

29.137 aus Gesamt-Afrika<br />

7.283 aus Gesamt-Asien<br />

Das bedeutet, daß 21,6 % der Bevölkerung <strong>Mallorca</strong>s ausländischer Herkunft<br />

sind. Zum Vergleich: Gesamt-Spanien hat einen Ausländeranteil von 12,3 %,<br />

und Deutschland von 8,8%. Im Ranking der Ausländerquoten der EU-Länder<br />

liegt Deutschland an 10. Stelle, Spanien an 6. Stelle. Laut einer statistischen<br />

Erhebung im letzten Jahr wurden auf <strong>Mallorca</strong> allein unter den gemeldeten<br />

Residenten 122 (!) Sprachen gesprochen. Dazu kommen noch jährlich die<br />

aktuell über 9 Millionen Touristen.<br />

Wo bleiben da die „Ureinwohner“, die Mallorquiner – wenn es überhaupt noch<br />

welche gibt??? Wo bleibt die mallorquinische Kultur, bei so vielen fremden<br />

kulturellen Einflüssen? Wie funktioniert das Zusammenleben der Einheimischen<br />

und der ausländischen Residenten?


33<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

Um dieser Frage auf den Grund zu gehen, habe ich in Küstengebieten <strong>Mallorca</strong>s<br />

verschiedene hier lebende Personen unterschiedlicher Nationalitäten<br />

zu diesem Thema befragt, unter ihnen Mallorquiner, Deutsche, Schweizer,<br />

Franzosen, usw. Es war sehr interessant, die unterschiedlichen Meinungen zu<br />

hören. Hier ist eine Zusammenfassung der Ergebnisse meiner Befragung.<br />

Alle ausländischen Befragten waren sich in einem Punkt einig: sie leben hier,<br />

weil es für sie ein wunderbarer Platz zum Leben ist, weil sie sich hier wohlfühlen<br />

und weil sie hier Familie oder Freunde haben! Viele von ihnen kamen<br />

aus privaten Gründen hierher, weil sie einen einheimischen Partner hatten,<br />

andere aus beruflichen Gründen oder weil sie schon immer eine Affinität zum<br />

südländischen Leben hatten.<br />

Auf beiden Seiten existieren bestimmte Meinungen über die andere Gruppe.<br />

Mallorquiner attestieren vor allem den Deutschen Pünktlichkeit, Neigung<br />

zum Perfektionismus, eine durchschnittlich bessere Ausbildung, ein Hang<br />

zum „Sich-Beschweren“ und schlechtere Anpassungsfähigkeit. Engländer und<br />

Franzosen werden als unauffälliger wahrgenommen als Deutsche. Manche<br />

Südamerikaner und Afrikaner werden mit gemischten Gefühlen betrachtet.<br />

Hier spielt auch die Religion eine Rolle. Sie leben meist an der Armutsgrenze<br />

und werden aufgrund von Medienberichten


34<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

häufig mit Kriminalität in Verbindung<br />

gebracht. Sich selbst<br />

sehen die Mallorquiner als unpünktlich,<br />

locker, anpassungsfähig,<br />

und als Menschen, die es<br />

sich gerne so leicht wie möglich<br />

machen und Konfrontationen<br />

aus dem Weg gehen. Allerdings<br />

verfügen sie über einen ausgeprägten<br />

Familiensinn.<br />

Die befragten Ausländer sehen<br />

sich selbst als ordentlich und<br />

weltoffen, aber oft zu selbstsicher und nicht integrationsbereit. Sie sehen<br />

selbst ihre Tendenz, an Bekanntem festzuhalten. Die Mallorquiner werden<br />

von ihnen überwiegend als verschlossen, unnahbar und patriotisch empfunden,<br />

was vor allem mit der Insellage begründet wird. Aber auch eine große<br />

Freundlichkeit wird den Mallorquinern bescheinigt. Besonders hervorgehoben<br />

wird die spontane Hilfsbereitschaft der Mallorquiner. Im Bekanntenkreis<br />

dieser Ausländer wird dieser Eindruck größtenteils geteilt.<br />

Prinzipiell halten die ausländischen Befragten ihren Kontakt zu den Mallorquiner<br />

für gut, sowohl privat als auch beruflich. Es gibt einige, wenn auch<br />

wenige, Freundschaften zu Mallorquinern, in der Mehrheit sind es aber eher<br />

Bekanntschaften. Die Freundschaften sind über Jahre hinweg entstanden, oft<br />

durch den mallorquinische Partner, durch andere Freunde, durch Nachbarschaft<br />

oder durch den Beruf. Dieser Punkt wird von den befragten Mallorquinern<br />

ganz genauso gesehen, ausländische Partner spielen im Kontakt zu den<br />

Ausländern eine große Rolle.<br />

Allerdings sehen einige der Befragten, vor allem die ausländischen, gewisse<br />

Schwierigkeiten darin, Freundschaften miteinander zu schließen; zum einen<br />

aufgrund der Verschlossenheit und Zurückhaltung der Mallorquiner (z.B. wird<br />

eine Einladung nicht unbedingt mit einer Gegeneinladung erwidert), zum<br />

anderen, das meinen manche der befragten Mallorquiner (und einige Ausländer),<br />

wegen der Tatsache, daß viele Ausländer lieber unter sich bleiben und<br />

keinen Wert auf eine Beziehung zu den Mallorquinern legen.


35<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

Auf die Frage, ob sich nach Meinung der Befragten die Ausländer auf <strong>Mallorca</strong><br />

ausreichend in ihre neue Heimat integrieren, wurde von den befragten<br />

Ausländern einheitlich mit „nein“, von den Mallorquinern mit überwiegend<br />

„manche ja, manche nein“ beantwortet. Die Mallorquiner sehen dieses Thema<br />

offensichtlich etwas großmütiger... Als Begründung für die mangelnde Integration<br />

wird von den befragten Fremdstämmigen am häufigsten angegeben,<br />

daß ausländische Residenten das mediterrane Flair zwar genießen wollen,<br />

aber sich gar nicht integrieren wollen, daß sie lieber unter ihresgleichen<br />

bleiben und den Alltag wie zuhause führen wollen. Außerdem gebe es viele<br />

Auswärtige, die auch nach vielen Jahren kein spanisch sprächen. Vor allem<br />

Deutsche gehen lieber zu<br />

einem deutschen Arzt, in den<br />

deutschen Supermarkt, zum<br />

deutschen Friseur. Früher<br />

offene Wege durch Felder<br />

und Fincas werden heute von<br />

den ausländischen Besitzern<br />

versperrt. Dennoch fühlten<br />

sich alle der befragten Ausländer<br />

mehr oder weniger<br />

integriert, mit Tendenz zur<br />

Verbesserung. Ehepartner<br />

aus Mischehen fühlen sich<br />

oft wie „Klebstoff“ zwischen<br />

den Kulturen.<br />

Die befragten Mallorquiner<br />

gaben noch an, daß es für die<br />

Ausländer gar nicht nötig sei, sich zu integrieren; sie sind hier, um ihre Ruhe<br />

zu haben oder um Geschäfte zu machen. Vor allem Deutsche gebe es so viele<br />

hier, überall werde deutsch gesprochen, und die deutsche Kultur sei hier so<br />

übermächtig, daß eine völlige Integration kaum möglich sei. Eine Integration<br />

sei auch nur dann zu erreichen, wenn man die Landessprache beherrsche.<br />

Von den befragten Ausländern sprach die Mehrheit spanisch, von den Mallorquinern<br />

sprachen die meisten etwas deutsch, einige französisch und manche<br />

ein bißchen englisch. Einige wenige sprachen gar keine Fremdsprache.


36<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

Als besonderes Ereignis mit der anderen Gruppe wird auf beiden Seiten<br />

häufig die Hochzeit mit einem mallorquinischen/ausländischen Partner angeführt,<br />

aber auch die bemerkenswerte Hilfeleistung seitens der Mallorquiner in<br />

Notsituationen.<br />

Auf die wichtigste Frage, was sie von der großen Zahl Ausländer mit so vielen<br />

verschiedenen Kulturen halten, antworteten die ausländischen Befragten<br />

durchwegs mit Akzeptanz und Verständnis, und daß dadurch die Wirtschaft<br />

angekurbelt werde. Als EU-Bürger habe man die Freiheit in anderen EU-<br />

Ländern zu leben. Allerdings sei es ein Problem, wenn Ausländer sich nicht<br />

integrieren wollten oder Einheimische Vorbehalte hätten. Es gäbe eine<br />

globale Wanderung, wie schon früher in der Menschheitsgeschichte, und<br />

so sei es verständlich, daß auch Afrikaner und Südamerikaner nach Spanien<br />

auswanderten.<br />

Die mallorquinischen Befragten sahen die Zuwanderung überwiegend als<br />

Bereicherung an. Man könne von allen lernen. Auch die Spanier seien in der<br />

vergangenen Geschichte in Südamerika eingefallen. Allerdings wird auf dem<br />

so begrenztem Raum dieser Insel der gewaltige Zustrom von Fremden, vor<br />

allem der sommerlichen Touristen, als zu massiv angesehen.


37<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

Bei aller Toleranz ist den Antworten vieler Mallorquiner jedoch auch Angst<br />

zu entnehmen. Der Zuzug so vieler Fremdstämmiger sei nur zu akzeptieren,<br />

solange die mallorquinische Kultur, die Gewohnheiten und die Sprache nicht<br />

verlorengehen und solange sich die Ausländer integrieren, dies wurde von<br />

fast allen befragten Mallorquinern betont.<br />

Eine besondere Rolle nehmen die Kinder aus Mischehen ein. Manche von<br />

ihnen fühlen sich keiner Kultur eindeutig zugehörig, sprechen zwar beide<br />

Sprachen, aber die nicht-mallorquinische Sprache nicht perfekt. Die Mehrheit<br />

von ihnen fühlt sich deutlich als Mallorquiner, sei es sprachlich, kulturell<br />

oder gesellschaftlich. Sie haben einen gewissen Bezug zu dem Land ihres<br />

nicht-mallorquinischen Elternteils, reisen jedoch nicht sehr häufig dorthin. Sie<br />

empfinden die Multi-<strong>kulti</strong>-Gesellschaft als bereichernd, aber möchten nicht,<br />

wie die befragten Mallorquiner, daß die mallorquinische Kultur, die Sprache<br />

und Gewohnheiten verloren gehen.<br />

Dies ist insofern verständlich, da <strong>Mallorca</strong> schon in seiner langen Geschichte<br />

immer wieder von fremden Völkern erobert wurde, z.B. von den Römern, den<br />

Vandalen, den Byzanthinern, den Arabern, und heute sind es vor allem die<br />

Deutschen, die die Insel „besetzen“.<br />

Ein friedliches, verständnisvolles Miteinander so vieler Völker auf so engem<br />

Raum ist nicht einfach, doch es ist möglich. Es gibt einen sehr bekannten<br />

Spruch in vielen Sprachen der Welt: “Was du nicht willst, das man dir tut, das<br />

füg‘ auch keinem anderen zu“. Wenn alle Menschen danach leben würden,<br />

gäbe es keine Kriege mehr, keine Verbrechen, keinen Streit. Wir alleine können<br />

nicht die Welt retten, aber jeder einzelne von uns kann doch schon einmal in<br />

seinem eigenen Umfeld einen kleinen Teil dazu beitragen! Vergessen wir alle<br />

Vorurteile, gehen wir offen auf unsere Mitmenschen zu und benehmen wir<br />

uns doch wie Gäste in unserem Gastgeber-Land! Laßt es uns nicht auf morgen<br />

verschieben - fangen wir doch einfach sofort damit an....


38<br />

Animate, Palma de <strong>Mallorca</strong><br />

Zentrum für Psychologie und Gestalt<br />

Gesellschaft<br />

Nelly Berens: Anja, was ist Gestalttheraphie?<br />

Anja Dein: Die Gestalttheraphie ist heute eine<br />

der kraftvollsten Formen der Psychotheraphie.<br />

Nelly Berens: Was macht diese Art von Theraphie<br />

so kraftvoll?<br />

Anja Dein: Es ist die Gegenwartsbezogenheit.<br />

Die Theraphie fängt nicht mit der Vergangenheit<br />

an sondern mit dem Jetzt und Heute.<br />

Das macht sie kurz und kraftvoll.<br />

Nelly Berens: Ist es überhaupt möglich<br />

zu therapieren ohne in die Vergangenheit<br />

zu greifen? Viele Probleme sind in<br />

der Kindheit zu finden. Wie lassen sich<br />

solche Probleme beseitigen, wenn man nur in dem Hier und Heute bleibt?<br />

Anja Dein: Die Antwort liegt bereits im dem Begriff „Gestalt“. Viele Probleme,<br />

woher sie auch kommen mögen, verschaffen sich Ausdruck, nehmen Gestalt<br />

an und drängen sich in den Vordergrund unserer Wahrnehmung. Zum Beispiel<br />

erinnert man sich urplötzlich und anscheinend völlig zusammenhangslos an<br />

eine Situation, einen Menschen oder auch einen Kommentar ... . Das gleiche gilt<br />

für schlechte Nachrichten die wir erhalten und sie plötzlich unser Leben bestimmen,<br />

weil wir an nichts anderes mehr denken können.<br />

Nelly Berens: Sind es Gesprächstherapien?<br />

Anja Dein: Die Methode ist ganz individuell auf den Kunden zugeschnitten. Wir<br />

arbeiten unter Einbeziehung der Körpersprache und setzen Situationen in Szene.<br />

Das ist eine Art von Rollenspiel, ähnlich wie im Theater nur ohne Publikum.<br />

Konflikte lassen sich in direktem Kontakt leichter lösen als wenn man darüber<br />

spricht. Wenn man „nur“ über etwas spricht, so ist das wie eine Art von Abstandnehmen,<br />

was wir in der Gestalt vermeiden.<br />

Nelly Berens: Werden die Kosten für die Therapie hier von den Krankenkassen<br />

getragen?


39<br />

Gesellschaft<br />

Anja Dein: Nein, leider nicht. In Deutschland gibt es viele Präventivmaßnahmen,<br />

die von den Krankenkassen getragen werden. Auf <strong>Mallorca</strong> trifft das leider nicht<br />

zu.<br />

Nelly Berens: Wer gehört zu Ihren Patienten? Sind es mehr Deutsche oder<br />

Spanier?<br />

Anja Dein: Spanische Kunden überwiegen. Danach kommen Deutsche und<br />

Engländer. Wir sind im Animate Zentrum 4 sprachig, Deutsch, Englisch, Spanisch<br />

und Catalan.<br />

Nelly Berens: Sie sagten vorhin, dass Gestalttherapie den Therapieprozess verkürzt.<br />

Wie darf man das verstehen? Die herkömmliche Therapie dauert teilweise<br />

Jahre.<br />

Anja Dein: Das ist richtig. Gestaltherapie bedient sich spezifischer Techniken, die<br />

schnell zu neuen Einsichten und einem neuen Verständnis und somit auch zu<br />

den gewünschten Veränderungen führen. Besonders erwähnenswert ist an der<br />

Stelle vielleicht die Arbeit mit belastenden Träumen, was es so in keiner anderen<br />

mir bekannten Form gibt.<br />

Nelly Berens: Wie lange gibt es die Gestalttherapie schon?<br />

Anja Dein: Sie ist in den 60´er Jahren mit dem Gründer Fritz Perls bekannt<br />

geworden. Es gibt noch immer recht wenige Therapeuten die so arbeiten. Es<br />

erfordert eine vierjährige Ausbildungszeit. Die Ausbildung geht mit einem


40<br />

Gesellschaft<br />

persönlichen Prozess einher. Ursprünglich ist die Gestalttherapie für gesunde<br />

Menschen konzipiert, weil alle in gewissen Masse unter unfunktionellem<br />

Verhalten leiden. Durch unseren modernen und sehr stressigen Alltag stellen<br />

wir alle persönlichen Angelegenheiten zurück und irgendwann hat sich so viel<br />

angesammelt, dass die Lebensqualität sehr beeinträchtigt sein kann.<br />

Das kann sich z.B. in nervöses Störungen, psychosomatischen Beschwerden<br />

oder auch in Konflikten, Reizbarkeit und einer Serie anderer Probleme äussern.<br />

Nelly Berens: Burn-Out ist heut zu Tage zu einem Schlagwort geworden. Sagen<br />

Sie bitte etwas dazu.<br />

Anja Dein: Burnout ist ein ganz spezieller Fall von Stress und nervösen Störungen.<br />

Das ist eine Krankheit des 20. Jahrhunderts. Patienten mit Burnout - Symtomen<br />

haben in den letzten Jahren zugenommen.<br />

Nelly Berens: Was gibt es noch für Krankheiten die unsere Gesellschaft hervorbringt?<br />

Anja Dein: Unsere technisierte Welt bringt immer neue Störungen hervor.<br />

Internet und neue Technologien haben neue Süchte hervorgebracht. Es gibt viele<br />

Menschen die internetsüchtig sind, die ohne WiFi keine Reise antreten oder<br />

täglich mehrere Stunden mit virtuellen Spielen verbringen.<br />

Eine Erscheinung des Schönheitskultes ist die Dismorphophobie. Das sind<br />

Personen, die ständig einen neuen Defekt an sich finden und mit dem Wunsch<br />

derer Beseitigung immer öfter die esthetische Chirurgie in Anspruch nehmen.<br />

Nelly Berens: Was sind<br />

die Fälle die bei Euch<br />

am meisten auftauchen?<br />

Anja Dein: Generell<br />

sind es immer persönliche<br />

Probleme diversester<br />

Art, von Ängsten<br />

bis.. Zur Zeit sind<br />

Beziehungsprobleme<br />

und Paartherapien an


41<br />

Gesellschaft<br />

der Tagesornung. Auch Eltern - Kind Probleme haben stark zugenommen.<br />

Nelly Berens: Wer hat in dem Fall das Problem das Kind oder die Eltern?<br />

Anja Dein: Das Problem haben immer Beide. In den Fällen ist es am ersten<br />

wichtig von Schuldzuweisungen völlig abzusehen, das bringt meist schon eine<br />

enorme Erleichterung. In der Gestalt Therapie ist das einer der wichtigsten<br />

Faktoren: Keine Anklagen und Keine Schuldigen. Wir gehen immer davon aus,<br />

dass jeder immer sein Bestmögliches gibt – auch wenn das oft nicht optimal ist.<br />

Dementsprechend suchen wir aufgrund der Gegebenheiten nach den ureigenen<br />

Lösungen für jeden Fall.<br />

Nelly Berens: Gibt es kulturelle Unterschiede bei den Problemen der Patienten?<br />

Haben die Spanier andere Probleme als Deutsche ?.<br />

Anja Dein: Ja, absolut. Bei uns Deutschen stelle ich oft fest verankerte Denkoder<br />

Glaubensgrundsätze fest. Wir meinen oft, dass die Dinge so sein müssen,<br />

wie wir es gelernt haben. Es würde gut tun, alles mit mehr Gelassenheit zu<br />

sehen. Das würde das Leben leichter machen.<br />

Bei spanischen Kunden ist vielleicht eine gegensätzliche Tendenz. Hier sind<br />

nervöse Störungen eher vertreten. Vielleicht geht ist das auf permanenten<br />

berufsbedingten Zeitmangel zurückzuführen. Hier werden enorm viele Stunden<br />

gearbeitet. Nur zu oft steht das Privatleben zurück. Hier würde nach meiner<br />

Meinung mehr Zentriertheit und Planung gut tun.<br />

Nelly Berens: Wir hoffen, dass das neue Jahr 2012 viele Besserungen bringt.<br />

Anja, vielen Dank für Ihre Zeit.


42<br />

Mode und Männer<br />

Mode<br />

Haben auch Sie noch ein Exemplar Mann<br />

zuhause der die Jogginghose ausgangs fähig<br />

sieht und die Jeans noch an hat die er vor 20<br />

Jahren gekauft hat?<br />

Bei meinen Streifzügen durch Palma oder bei<br />

meinen Aufenthalten am Flughafen treten<br />

diese Spezies von Männern leider in scharen<br />

und gehäuft auf.<br />

Liebe Männer, seht Ihr nie in den Spiegel?<br />

Wisst Ihr nicht das Unterhemden unter dem<br />

Hemd getragen werden? Und das Eure etwas (!)<br />

fülligen Bäuche bekleidet viel besser aussehen?<br />

Klar könnt ihr nicht aussehen wie ein Model von<br />

Boss aber mit ein paar klassischen Modeteilen<br />

seht Ihr bestimmt viel besser aus.<br />

Ich gebe Euch recht, dass die Jogginghose wunderbar<br />

bequem ist und wenn es warm ist man am<br />

liebsten nichts (!) an hat, aber für diese Fälle gibt<br />

es immer eine schöne Lösung wie:<br />

Statt Jogginghose – eine leichte Leinenhose.<br />

Statt nackter Oberkörper eine schön bedrucktes<br />

T-Shirt.<br />

Apropos T-Shirt, lest Ihr beim Kauf was<br />

manchmal so auf euren Shirt steht? Seid<br />

Ihr wirklich der Superman, Sexyboy, Toyboy<br />

etc, der auf Eurem Shirt abgedruckt ist?<br />

Und nun kommen wir noch zu Euren Füßen. Bitte lasst<br />

endlich die Socken weg bei offenen Schuhen und tragt<br />

Eure Badeschuhe zum baden und nicht wo anders.<br />

Liebe Männer stylt Euch unauffällig sauber und mit einwenig Geschmack und<br />

Ihr werdet merken wie positiv Eure Umwelt dies aufnimmt. Als Personalshopper<br />

und Stylingberaterin habe ich schon manchen Männern in Bezug auf Modische<br />

Kleidung helfen können.


43<br />

Nicht alle Männer kommen allerdings<br />

aus freien Stücken. Manch einer<br />

bekommt von seiner Ehefrau einen<br />

Gutschein für die Styling und Typberatung<br />

geschenkt. Ein Mann war in punkto Styling in<br />

den 1970ern stehen geblieben und ich verpasste<br />

dem Kunden ein neues Outfit, ließ ihm die<br />

Haare schneiden und die Nickelbrille durch ein<br />

modernes Modell ersetzen. Als er später mit seiner<br />

Frau essen ging, lief sie an ihm vorbei, weil sie ihn<br />

nicht erkannte.<br />

Es grüßt Euch<br />

Karen Stadler Fa.FSE Management /<br />

Styling 0049 / 151 12847878<br />

Mode


44<br />

Der kleine Nils wünscht sich vom<br />

Weihnachtsmann seine Eltern wieder !!<br />

Eine Weihnachtsgeschichte von Renate Purper<br />

Maerchen<br />

Der kleine Junge Nils, lebte im Alter von 5 Jahren<br />

im Kinderheim. Angeblich waren seine Eltern auf<br />

tragische Weise ums Leben gekommen. Nils war<br />

deshalb oft traurig und vermisste seine Eltern<br />

sehr.<br />

Er hatte eine glückliche, jedoch kurze Zeit mit<br />

Ihnen verbracht und erinnerte sich gerne daran<br />

zurück. Für dieses Weihnachtsfest hatte er nur<br />

einen einzigen Wunsch. Er wollte so sehnlichst<br />

seine Eltern und die glückliche Zeit wieder zurück<br />

haben. Aus diesem Grund wünschte er sich dieses Mal keine Süssigkeiten<br />

oder Spielsachen.<br />

Die Kinder im Heim hatten nur Spott und Hohn für Ihn übrig und lachten den<br />

kleinen Jungen aus. Sie sagten unumwunden „diesen Wunsch kann selbst ein<br />

Weihnachtsmann nie und nimmer erfüllen.<br />

Ein Weihnachtsmann ist doch nur für Spielsachen zuständig. Das weiss doch<br />

jedes Kind!!<br />

Nils lies sich nicht umstimmen und glaubte Ihnen kein einziges Wort.<br />

Schliesslich hatte seine Mutter immer zu ihm gesagt. Der Weihnachtsmann<br />

erfüllt allen Kindern Ihre Wünsche. Ganz gleich um welchen ausgefallenen<br />

Wunsch es sich dabei handelt. Man muss nur ganz fest daran glauben. Und<br />

das hatte er nie vergessen.<br />

Eine Weihnachtselfe wurde auf den kleinen Nils aufmerksam, weil dieser stets<br />

dünner, trauriger und blasser aussah. Sie begab sich flugs in den Postraum<br />

und suchte nach dem Wunschzettel von Nils. Zum Glück hatten noch nicht<br />

alle Kinder Ihre Wunschzettel eingeworfen und so war Sie schnell fündig<br />

geworden.<br />

Während die Elfe ihn las, wurde ihr ganz warm ums Herz. Da muss doch<br />

etwas geschehen, wenn sich ein so kleiner und lieber Junge, nichts anderes<br />

als seine Eltern sehnlichst zurück wünscht. Die Elfe machte sich auf die lange


45<br />

Maerchen<br />

Reise und flog zu dem Weihnachtsmann. Voller Eifer und mit Nachdruck<br />

erzählte Sie ihm die traurige Geschichte, wobei der Weihnachtsmann sehr<br />

nachdenklich wurde und ständig an seinem langen weissen Bart herum zupfte.<br />

Ja, das war ein sehr ernstes Problem und wirklich guter Rat vonnöten.<br />

Nach einiger Zeit des Nachdenkens beschlossen der Weihnachtsmann und<br />

die Elfe eine Versammlung einzuberufen. Vielleicht wussten die anderen<br />

Zwerge und Elfen einen Ausweg? Sie redeten wild durcheinander und trotz<br />

aller Anstrengung, kamen die Zwerge zu dem Ergebnis: Dieser Wunsch ist<br />

unerfüllbar.<br />

Die Elfen hingegen gaben nicht so leicht auf und äusserten die Meinung.<br />

„Wozu gibt es den sonst einen Weihnachtsmann? Wenn er nicht imstande ist,<br />

die Wünsche der Kinder zu erfüllen? Während Sie dieses sagten, herrschte<br />

vollkommene Stille im Raum. Alle Anwesenden dachten über diese Meinung<br />

nach. Mit einem Schlag veränderte sich die Lage und es wurde wieder<br />

heiss und lange darüber diskutiert. Konnte und durfte so ein Wunsch erfüllt<br />

werden?<br />

Die Zeit wurde immer knapper, denn der Weihnachtsabend nahte und es<br />

war immer noch keine Lösung in Sicht. Der Weihnachtsmann verhielt sich in<br />

den kommenden Tagen gegenüber den Zwergen und Elfen seltsam. Wenn<br />

Sie ihn mit Ihren Fragen bezüglich des Wunsches vom kleinen Nils bedrängten,<br />

lächelte er nur und meinte, Ihr werdet schon sehen. Lasst mich nur<br />

machen. Schliesslich bin ich<br />

der Weihnachtsmann und<br />

deshalb werde Euch nicht<br />

alle Geheimnisse verraten.<br />

Am Heiligabend herrschte<br />

grosse Geschäftigkeit<br />

im Kinderheim. Ständig<br />

wurden von den Erwachsenen<br />

die Türen verschlossen,<br />

die eigentlich immer offen<br />

standen. Die Feier sollte in<br />

der grossen Festhalle statt-


46<br />

Maerchen<br />

finden, wo schon seit geraumer Zeit ein grosser grün duftender Tannenbaum<br />

stand.<br />

Die Kinder hatten am Vortag, genaue Informationen über den geplanten<br />

Ablauf, von Ihrer Erzieherin erhalten. Sie sollten Ihre beste Sonntagskleidung<br />

anziehen, nicht vergessen sich die Haare zu kämmen und sich die Hände<br />

zu waschen. So gegen 18 Uhr sollten dann alle vor der Türe auf den grossen<br />

Augenblick warten. Sobald ein Glöckchen von innen ertönte, öffnete sich wie<br />

von Geisterhand, die grosse schwere Eichentür.<br />

Die Kinderschar schaute wie gebannt, auf den nun mit Kerzen, Lametta,<br />

Weihnachtskugeln und mit Süssigkeiten geschmückten Weihnachtsbaum.<br />

Dieser erstrahlte im dunklen Raum noch heller und die Herzen der Kinder,<br />

wollten vor Freude und Erwartung, fast an die Decke springen. Es ging<br />

ganz feierlich zu. Ein Kind sagte ein Gedicht auf und zusammen sangen sie<br />

das bekannte Weihnachtslied „Stille Nacht Heilige Nacht“. Ungeduldig und<br />

zappelig wartete jedes der Kinder auf sein Geschenk. Nun konnte es endlich<br />

los gehen.<br />

Jedes Kind nahm sein Päckchen in Empfang und machte es erwartungsvoll<br />

auf. Wie sehr Sie Sich freuten, dass der Weihnachtsmann alle Ihre Wünsche<br />

erfüllt hatte. Alle waren mit ihren Spielsachen so beschäftigt, dass keiner Nils<br />

beachtete, der in einer Ecke abseits stand und bitterlich weinte.<br />

Plötzlich ging die Tür auf und zwei unbekannte erwachsene Personen traten<br />

durch die hohen Türen. Verwundert schauten einige Kinder auf und riefen<br />

Nils zu: Schau mal, sind das vielleicht Deine Eltern?<br />

Nils traute seinen Augen nicht und schaute mit verweinten Augen<br />

zur Tür. Im gleichen Augenblick erkannte er seine Mama<br />

und seinen Papa. Er war wie gelähmt vor Glück und<br />

Freude. So schnell er konnte, rannte er auf sie zu.<br />

Diese empfingen ihn mit offenen Armen und<br />

wollten ihren kleinen Sohn gar nicht mehr los<br />

lassen. Nils war überglücklich und staunte


mit offenen Augen und offenem<br />

Mund. Immer wieder suchte<br />

er die Hand seiner Mutter und<br />

meinte. : „Nun werde ich Euch<br />

nie wieder los lossen“.<br />

Nils hatte nie daran gezweifelt,<br />

dass der Weihnachtsmann<br />

seinen Wunsch nicht erfüllen<br />

würde. Er konnte ja nicht ahnen,<br />

dass er von einem Erwachsenen<br />

hinters Licht geführt worden<br />

war. Dieser hatte ihn schliesslich<br />

angelogen. Seine Mutter war<br />

nur sehr schwer krank gewesen<br />

und musste lange im Sanatorium<br />

bleiben. Aus diesem Grund<br />

befand sich Nils im Kinderheim.<br />

Der liebe Gott hatte sie wieder<br />

gesund gemacht und nun war<br />

Ihr erster Weg der, der zu Ihrem<br />

kleinen Nils führte. Vielleicht<br />

hatte der Weihnachtsmann auch<br />

ein wenig nachgeholfen?<br />

Jedenfalls gibt es nun keinen<br />

Zweifel mehr und das wissen<br />

jetzt auch alle Kinder.<br />

Es gibt wirklich einen Weihnachtsmann<br />

und wenn man<br />

ganz fest daran glaubt, erfüllt er<br />

jeden Wunsch!!


48<br />

Weihnachten auf <strong>Mallorca</strong><br />

<strong>Mallorca</strong><br />

Stellen Sie sich vor, Sie sitzen bei frühlingshaften Temperaturen auf der Terrasse<br />

eines Café´s und überlegen sich, was Sie Ihren Lieben zu Weihnachten schenken<br />

könnten.<br />

Überall hängt die Weihnachtsbeleuchtung,die Schaufenster sind weihnachtlich<br />

dekoriert und Sie frieren nicht.<br />

Wenn dem so ist, dann befinden Sie sich gerade auf einem Shoppingausflug in<br />

der Hauptstadt von unserer Insel, in Palma de <strong>Mallorca</strong>.<br />

Weihnachten auf <strong>Mallorca</strong>, was kann es Schöneres geben, als durch die Strassen<br />

der Inselmetropole zu schlendern und sich die schönsten Geschenke für seine<br />

Liebsten, und natürlich für sich selbst,<br />

bei Temperaturen um die 20 Grad auszusuchen.<br />

Sie denken, da kommt keine Weihnachtsstimmung auf? Falsch.<br />

Palma befindet sich auf dem Weg zu einem der beliebtesten Ziele für einen<br />

Städte-Kurzurlaunb zu entwickeln. Gerade zur Weihnachtszeit treffen sich hier<br />

Menschen aus aller Welt.<br />

Der Himmel hängt hier nicht nur voller Geigen,nein er ist voll mit<br />

Würsten,nämlich der Sobrasada, der würzigen Streichwurst der Mallorquiner,<br />

die gerade über die Festtage Hochkonjunktur hat.<br />

Fragen Sie einen Insulaner, er wird Ihnen voller Stolz erklären, dass die Sobrasada<br />

das beste ist, was einem wohlschmeckenden Festessen passieren kann. Ob<br />

man damit das Spanferkel füllt oder damit die Sauce würzt, die rote Streichwurst


49<br />

<strong>Mallorca</strong><br />

darf nicht fehlen. Die beste soll es in der Calle Sant Domingo geben, in einem<br />

kleine Laden, der seit über hundert Jahren fast nichts anderes als Sobrasada<br />

verkauft.<br />

Weiter geht’s zum Plaça Major, wo die einheimischen Händler ihre Buden<br />

aufgebaut haben, ob Süssigkeiten, Weihnachtsschmuck oder andere liebevoll<br />

von Hand hergestellte Geschenkartikel, hier kann man fast alles finden. Einer<br />

der beliebtesten Nascherei ist das Turron. Sie mögen es gerne süss, dann ist es<br />

genau richtig für Sie. Turron, aus mallorquinischen Mandeln hergestellt, gibt es<br />

in vielen Variationen. Geben Sie Ihren Kindern nicht zuviel davon, denn Karies ist<br />

vorprogrammiert.<br />

Langsam, aber sicher wird es dunkel, die Weihnachtsbeleuchtung erhellt die<br />

Strassen und jetzt dürfte auch dem Letzten klar geworden sein, wir haben<br />

Dezember und das Christkind steht vor der Tür.<br />

Jetzt müssen Sie Ihren Urlaub verlängern. Denn am 24. Dezember gibt es<br />

keine Geschenke auf <strong>Mallorca</strong>. Die Mallorquiner wollen dem kleinen Christkind<br />

nicht die schwere Arbeit der Geschenkeverteilung überlassen, das machen am<br />

6.Januar die heiligen drei Könige.<br />

Schon mancher, der an Heilig Abend auf <strong>Mallorca</strong> war, hat gelästert: siehst Du,<br />

die Spanier vergessen sogar Weihnachten. Derjenige war nicht im Bilde.<br />

Am 5. Januar, am Abend, kommen Kaspar,<br />

Melchior und Balthasar mit dem Schiff nach<br />

<strong>Mallorca</strong> und bringen die Geschenke mit.<br />

In jedem Hafen von unserer schönen Insel<br />

findet eine gigantischer Empfang für die<br />

drei Herren aus dem Morgenland, statt.<br />

Sie wer- den mit Weihnachtsliedern, Feuerwerk und<br />

tosendem Beifall empfangen, ziehen durch die Städte<br />

und verteilen am anderen Tag die Geschenke. Dieses<br />

Spektakel muss man einfach miterlebt haben.<br />

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein frohes<br />

und gesegnetes Weihnachtsfest,<br />

Ihr Hans Rauch


51<br />

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Mandel-Öle welche hier auf unserer Insel<br />

einheimisch sind. Gaia hat seine eigenen<br />

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für Ihre Haut zu bieten.<br />

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Kinder (und Ihre Eltern) werden die Baby Gaia Range lieben: die zarten Aromatherapie<br />

Öle, Mandarine und Kamille beruhigen die Gefühle, während die heilenden Kräfte von<br />

Ringelblume und Aloe Vera der Baby Haut schmeichelt. Teenagers finden wertvolle<br />

Unterstützung in der Mischung der wertvollen und reinigenden Eigenschaften von<br />

Rosmarine, Zitronen Salbei und dem ausgleichenden Lavendel.<br />

Männer geniessen den Effekt von Zedernholz, Weihrauch, Pfefferminz und Pinie als Rasier<br />

Seife und das sinnliche Parfüme des’ 8 Essential Öls’ natürlichen Moskito Schutzes.<br />

Frauen werden das luxuriöse Patchouli und Rosen Haut Elixier und die Peeling Körper<br />

Politur (die Shea und Kakao Butter schmelzen auf die Haut) lieben. ‚Midnight Jasmine’<br />

Reinigungsstücke beschwören Erinnerungen an Sommer Nächte im Mittelmeer.<br />

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nicht möglich.


54<br />

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NM – SOS Service<br />

NOTRUF ________________________________112<br />

<strong>Mallorca</strong> Information<br />

Ärztehaus Palma, Calle Unió 9<br />

deutschsprachig, 24 h _____________________971 22 80 67<br />

Zahnarzt, deutschsprachig, 24 h _____________971 22 74 45<br />

Policía Nacional: __________________________091<br />

Policía Local: _____________________________092<br />

Guardia Civil: _____________________________062<br />

Feuerwehr: ______________________________085<br />

Ambulanz: _______________________________061<br />

Ambulancias de <strong>Mallorca</strong>: __________________248 557<br />

Rotes Kreuz: _____________________________971 202 222<br />

KONSULATE<br />

Deutschland: Porto Pi, 8-3D _________________971 707 737<br />

Östereich: Av. Alexandre Rosselló, 40, Palma ___971 274 711<br />

Schweiz: Antonio Martinez Fiol, 6-3a, Palma ____971 768 836<br />

Niederlande: San Miguel, 36-6, Palma _________971 716 493<br />

KIRCHEN<br />

Katholische Seelsorge _____________________971 264 551<br />

Evangelische Gemeinde ____________________971 743 267


IMPRESSUM<br />

Herausgeber<br />

<strong>New</strong> <strong>Mallorca</strong> c.b.<br />

Nelly Berens<br />

Stefan Götz<br />

C / Sant Jordi 13<br />

07199 Sant Jordi<br />

Palma de <strong>Mallorca</strong><br />

Illes Baleares / España<br />

Homepage: www.newmallorca.de<br />

Email: kontakt@newmallorca.de<br />

info@newmallorca.de<br />

Redaktionsleitung<br />

Nelly Berens<br />

Email: nelly.berens@newmallorca.de<br />

Redaktion<br />

Dr. Gabriele Hefele Alexandra Peplau<br />

Daniela Morgenstern Angela Machray<br />

Hans Rauch Renate Purpe<br />

Kerima Kellermann Sabine Luft<br />

Email: redaktion@newmallorca.de<br />

Übersetzung<br />

Beatriz Sanchez Pico<br />

Anzeigen<br />

Spanien: 0034 971 747 144<br />

0034 666 838 658<br />

Deutschland: 0049 (0) 2841 9490149<br />

0049 (0)152019747576<br />

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Layout / Grafik / Anzeigengestaltung<br />

Stefan Götz<br />

Email: stefan.goetz@newmallorca.de<br />

grafikdesign@newmalloca.de<br />

Druckauflage<br />

25 000 Stück / Monat<br />

Verteilung<br />

20 000 / Palma de <strong>Mallorca</strong>, Inselweit<br />

5000 / Deutschland, Berlin, Köln<br />

Vertrieb<br />

Freie Auslage und Eigenvertrieb<br />

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Kenntnisse in Spanisch, Deutsch<br />

oder Englisch sind von Vorteil<br />

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& Verkauf<br />

Weitere Informationen erhalten Sie<br />

bei Beatriz Sanchez<br />

Tel: 0034 628 852 387<br />

oder Nelly Berens<br />

Tel: 0034 666 838 658


Advents-Brunch 27.11., 04.12., 11.12. und 18.12.<br />

Themen-Brunch „Russland“ am 04.12.<br />

Heiligabend und Silvester Menü<br />

Wir bitten um Reservierung.<br />

Dieses Jahr 2 x Weihnachts-Brunch! 25. + 26.12. von 11 00 bis 16 00 Uhr<br />

Neujahrs-Brunch 01.01.2012 von 12 00 bis 16 00 Uhr

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