Die Chroniken der Verbliebenen 2 - Das Herz des Verräters
Leseprobe von Die Chroniken der Verbliebenen 2 - Das Herz des Verräters von Mary E. Pearson
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Kontinent nachgejagt bin. Können wir vielleicht zu dem Teil<br />
zurück, wo wir uns küssen?«<br />
»Du hast mich angelogen.«<br />
Ich sah, wie er die Wirbelsäule aufrichtete. <strong>Die</strong> Haltung eines<br />
Prinzen; ganz die Person, die er wirklich war. »Ich meine,<br />
mich zu erinnern, dass das hier auf Gegenseitigkeit beruht.«<br />
»Aber du wusstest die ganze Zeit, wer ich bin.«<br />
»Lia –«<br />
»Rafe, das mag nicht wichtig für dich sein, aber für mich ist<br />
es das sehr wohl. Ich bin aus Civica geflohen, weil ich einmal<br />
im Leben dafür geliebt werden wollte, wer ich bin – nicht<br />
dafür, was ich bin, und nicht, weil ein Stück Papier es<br />
befiehlt. Ich bin am Ende <strong>des</strong> heutigen Tages vielleicht tot,<br />
aber mit meinem letzten Atemzug muss ich es wissen. Warum bist<br />
du hergekommen?«<br />
Sein bestürzter Gesichtsausdruck wurde irritiert. »Ist das<br />
nicht offensichtlich?«<br />
»Nein!«, sagte ich. »Wenn ich wirklich nur ein Schankmädchen<br />
wäre, wärest du mir trotzdem gefolgt? Welchen Wert habe ich in<br />
Wahrheit für dich? Hättest du mir auch nur einen zweiten Blick<br />
geschenkt, wenn du nicht gewusst hättest, dass ich Prinzessin<br />
Arabella bin?«<br />
»Lia, das ist eine Frage, die ich unmöglich beantworten kann.<br />
Ich bin nur nach Terravin gereist, weil –«<br />
»Weil ich eine einzige politische Peinlichkeit war? Eine<br />
Provokation? Weil ich eine Kuriosität bin?«<br />
»Ja!«, blaffte er. »Genau das warst du! Eine Provokation und<br />
eine Peinlichkeit! Zuerst. Aber dann –«