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einSteiger-2017

Das Regionaljournal des Südlichen Steigerwald – Wandern, Radfahren, Kultur und Kulinarik im Steigerwald – Wald, Wein und Bier - Hohenlandsberg, Diptam, Marienaltar, Baudenbach, Burghaslach, Ergersheim, Geiselwind, Hemmersheim, Ippesheim, Langenfeld, Markt Bibart, Markt Nordheim, Markt Taschendorf, Münchsteinach, Oberscheinfeld, Scheinfeld, Schlüsselfeld, Simmershofen, Sugenheim, Uffenheim, Weigenheim

Das Regionaljournal des Südlichen Steigerwald – Wandern, Radfahren, Kultur und Kulinarik im Steigerwald – Wald, Wein und Bier - Hohenlandsberg, Diptam, Marienaltar, Baudenbach, Burghaslach, Ergersheim, Geiselwind, Hemmersheim, Ippesheim, Langenfeld, Markt Bibart, Markt Nordheim, Markt Taschendorf, Münchsteinach, Oberscheinfeld, Scheinfeld, Schlüsselfeld, Simmershofen, Sugenheim, Uffenheim, Weigenheim

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Ein Torbogen wird sichtbar.<br />

Eher schon der Zugang zu einer<br />

Höhle, wie es scheint. Man gewinnt<br />

einen Eindruck von der Bewehrung<br />

der Burg. Der Platz auf dem Gipfel<br />

war ideal gewählt. Unbewaldet<br />

hatte man von hier aus einen weiten<br />

Ausblick in alle Richtungen und<br />

so geht man davon aus, dass hier<br />

bereits die Kelten eine Höhenburg<br />

angelegt hatten. Erste Befestigungsanlagen<br />

entstanden im frühen<br />

Mittelalter bereits im 9. Jahrhundert.<br />

Im 13. Jahrhundert wurde<br />

auf dem Hohenlandsberg durch<br />

das Würzburger Stift eine Burg<br />

errichtet, die fortan eine wechselvolle<br />

Geschichte hatte. Eine gute<br />

Zusammenfassung der komplexen<br />

Besitzverhältnisse findet man auf<br />

der Homepage des Osingvereins<br />

unter der Rubrik „Historisches”<br />

(www.osingverein.de).<br />

Interessant wird es für uns, als<br />

1435 mit Erkinger von Seinsheim<br />

der Stammvater des Hauses Schwarzenberg<br />

die Burg Hohenlandsberg<br />

erwirbt. Sein Enkel Johann der<br />

Starke kommt hier 1463 zur Welt.<br />

Dieser lässt zwischen 1512 und<br />

1524 die alte Burg komplett abbrechen<br />

und nach neuesten wehrtechnischen<br />

Erkenntnissen neu<br />

errichten. So entstehen nun die<br />

Kasematten, deren Reste wir heute<br />

noch vorfinden.Allerdings lässt der<br />

Freund Martin Luthers hier auch<br />

eine Kapelle bauen.<br />

Im Bauernkrieg ist Hohenlandsberg<br />

wehrlos, da alle Geschütze von<br />

hier nach Schwarzenberg verlagert<br />

wurden, um die dortige Burg zu<br />

verteidigen. So können 1525 die<br />

Bauern Hohenlandsberg einnehmen.<br />

Entgegen ihrer Gewohnheit zerstören<br />

sie die Burg jedoch nicht.<br />

Johanns Sohn Friedrich von<br />

Schwarzenberg erbt die Burg, wird<br />

aber 1546 von Kaiser Karl V.<br />

geächtet. Im Schmalkaldischen<br />

Krieg war Friedrich auf Seiten der<br />

Protestanten gegen den katholischen<br />

Kaiser gestanden und wurde<br />

mit seinen Verbündeten geschlagen.<br />

Der Kaiser zieht die Schwarzenberger<br />

und Hohenlandsberger<br />

Lehen ein und überlässt sie seinem<br />

Gefolgsmann, Markgraf Albrecht<br />

Alcibiades.<br />

1552 erlangt Friedrich vom<br />

Kaiser die Lossprechung von seiner<br />

Acht und erhält auch seine Besitztümer<br />

zurück. Allerdings weigert<br />

sich der Markgraf, die Anlage zu<br />

räumen. 1554 gerät Albrecht Alcibiades<br />

selbst in Reichsacht. Nun<br />

überschlagen sich die Ereignisse<br />

und das Schicksal der Burg Hohenlandsberg<br />

nimmt seinen Lauf wie zu<br />

Anfang unseres Berichts geschildert.<br />

Der letzte Besitzer der Burg, Freiherr<br />

Friedrich von Schwarzenberg<br />

geht als Friedrich der Unglückliche<br />

in die Geschichte ein.<br />

Weigenheim<br />

Parkplatz<br />

Beschriebene Route (ca. 6 km)<br />

längere Alternativroute (ca. 10 km)<br />

Wir dagegen sind glücklich<br />

durch den halb verschütteten<br />

Haupteingang in den ehemaligen<br />

Burghof gelangt. Auf rund 100<br />

Metern Durchmesser liegen Steinquader<br />

verstreut. Gewölbte Kasematten<br />

und Keller öffnen sich als<br />

dunkle Höhleneingänge und bilden<br />

ein Refugium für Fledermäuse.<br />

Wegen ihrer besonderen Bedeutung<br />

als Biotop und auch aus Sicherheitsgründen<br />

ist der Zugang gesperrt.<br />

Mehr als die baulichen Relikte<br />

sind es vor allem die Abgeschiedenheit<br />

und die Schönheit der Lage,<br />

die den Ort besonders machen. Wir<br />

verlassen ihn, wie wir gekommen<br />

sind und gehen den Pfad zurück<br />

nach unten. Nach dem Steinbruch<br />

halten wir uns rechts, bis wir in<br />

der Nähe eines Wasserlochs nach<br />

links abbiegen. Nun folgen wir<br />

dem Weg geradaus und verlassen<br />

kurz nach einem kleinen See auf der<br />

rechten Seite den Wald. Bis zum<br />

Parkplatz ist es nicht mehr weit.<br />

Hohenlandsberg<br />

Schimmelwasen<br />

Wüstphül-<br />

Siedlung<br />

Text und Fotos: Oliver Hug<br />

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