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einSteiger-2017

Das Regionaljournal des Südlichen Steigerwald – Wandern, Radfahren, Kultur und Kulinarik im Steigerwald – Wald, Wein und Bier - Hohenlandsberg, Diptam, Marienaltar, Baudenbach, Burghaslach, Ergersheim, Geiselwind, Hemmersheim, Ippesheim, Langenfeld, Markt Bibart, Markt Nordheim, Markt Taschendorf, Münchsteinach, Oberscheinfeld, Scheinfeld, Schlüsselfeld, Simmershofen, Sugenheim, Uffenheim, Weigenheim

Das Regionaljournal des Südlichen Steigerwald – Wandern, Radfahren, Kultur und Kulinarik im Steigerwald – Wald, Wein und Bier - Hohenlandsberg, Diptam, Marienaltar, Baudenbach, Burghaslach, Ergersheim, Geiselwind, Hemmersheim, Ippesheim, Langenfeld, Markt Bibart, Markt Nordheim, Markt Taschendorf, Münchsteinach, Oberscheinfeld, Scheinfeld, Schlüsselfeld, Simmershofen, Sugenheim, Uffenheim, Weigenheim

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Wer durch Langenfeld fährt, fragt sich vielleicht,<br />

was es mit dem imposanten Gebäude neben<br />

dem Rathaus auf sich hat, über dessen Torbogen<br />

Was man ein Posthorn ist entdeckt das<br />

sowie die Inschrift<br />

Hotel de Fran(c)kenstein<br />

» «<br />

Text: geküzte Fassung der Tafel des historischen Dorfrundgangs, verfasst von Harald Weigand | Fotos: Oliver Hug<br />

In der Zeit des Dreißigjährigen<br />

Kriegs wurde das kleine Bauerndorf<br />

dank seiner zentralen Lage<br />

Poststation an einer der meist<br />

befahrenen Routen im Deutschen<br />

Reich. Schon in der ersten Straßenverkehrskarte<br />

von 1641 ist Langenfeld<br />

als Rastort verzeichnet.<br />

Zunächst beförderten nur Kuriere<br />

zu Pferd einmal pro Woche<br />

ausschließlich Briefe. Ein halbes<br />

Jahrhundert später kutschierten<br />

dann auch Reisende durch den Ort.<br />

Die Postkutschen bescherten Langenfeld<br />

einen gewaltigen Entwicklungsschub.<br />

1747 wird Johann Georg<br />

Stöcker Kaiserlicher Reichsposthalter<br />

von Langenfeld. Anders als<br />

seine neun Vorgänger ist der Bauer<br />

und Besitzer des Gasthauses »Zur<br />

goldenen Sonnenblume« genau der<br />

richtige für den Posthalterposten.<br />

Nach 30 Jahren geht das Unternehmen<br />

auf seinen Sohn David<br />

über. Der lässt 1805 die »Sonnenblume«<br />

abreißen und ein neues,<br />

prächtiges Gebäude errichten. Zu<br />

Ehren der Gutsherrschaft nennt er<br />

es »Hotel de Franckenstein«.<br />

Kurz nach dem Neubau stirbt<br />

David Stöcker. Gut zehn Jahre<br />

leitet seine Frau die Langenfelder<br />

Post. Dann, 1820, tritt wiederum<br />

der Sohn – Georg Moritz Stöcker –<br />

erst 23jährig das Amt an. Er ist<br />

der berühmteste Sohn des Ortes.<br />

Er gilt als Mitbegründer der Sparkasse<br />

im Landkreis, sitzt insgesamt<br />

neun Jahre im Bayerischen Landtag<br />

und gehört der Frankfurter Nationalversammlung<br />

von 1848/49 an,<br />

dem ersten deutschen Parlament.<br />

Nach seinem Tod führt seine<br />

Witwe die Post weiter. Nicht allzu<br />

lange. Denn im Jahr 1865 nimmt<br />

die Eisenbahn ihren Betrieb auf,<br />

das Postreisezeitalter geht mit<br />

einem Schlag zu Ende. Bis 1883<br />

bleibt das »Hotel de Frankenstein«<br />

als Wirtshaus geöffnet. Kurz nach<br />

der Jahrhundertwende verkauft die<br />

Familie Stöcker ihr Anwesen und<br />

zieht nach Erlangen.<br />

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