einSteiger-2017

mariechen bei der AlZiBib haben
ebenfalls eine lange Tradition – die
verpflichtet! Viele Jahre stand Lea
Mergenthaler für die akrobatische
Solo-Einlage. Erwachsen geworden
ging sie von der Bühne, um gleich
neben der Bühne weiterzumachen
als Trainerin der beiden Nachwuchsmariechen
(s. Interview).
Mit 12 Jahren wechseln die
Mädchen von der Kinder- in die
Jugendgarde. Hier wird schon vier
Stunden wöchentlich trainiert, die
freien, spielerischen Elemente im
Tanz werden weniger, Ausdruck,
Präzision, Komplexität nehmen zu.
„Ein guter Anfang braucht Begeisterung,
ein gutes Ende Disziplin!“,
wirbt die Gruppe für sich. Spätestens
hier reden wir von Tanzsport
quasi unter Wettbewerbsbedingungen.
Ohne Fitness, gezieltes
Körpertraining und Konzentrationsfähigkeit
werden die Gardemädchen
den Ansprüchen auch
des Publikums nicht mehr gerecht.
Für Talente und auch die ein oder
andere Schwäche ist freilich immer
noch Platz. „Das ist eine bunt
gemixte Truppe“, sagt Wittmann
– umso faszinierender, wie daraus
Jahr für Jahr Aufführungen aus
einem Guss entstehen.
Wenn die etwa gleichaltrigen
„Wilden Jungs“ der AlZiBib auftreten,
stellt der geneigte Zuschauer
schnell die Unterschiede zum
Marsch- und Schautanz der Garden
fest. Vorbilder finden die Jungs
auf YouTube, wo spontane Kreativität
mehr zählen als Struktur
und Tradition. Aber gerade diese
Unbekümmertheit ist auch eine
Bereicherung für jede Sitzung.
Und für den Verein ist es die Chance,
Jungen aufs Männerballett (ab
16 Jahren) oder andere Tätigkeiten
auf und neben der Bühne vorzubereiten.
Bei den Wilden Jungs
wird Sprache und Ausdruck auf der
Bühne erlebt und so können erste
Bühnenerfahrungen gesammelt
werden.
Ein wichtiger Bestandteil der
Jugendarbeit ist auch die Heranführung
von jungen Menschen an
die Bühne in Form von Büttenreden.
Hier ist natürlich viel Mut
gefordert, sich vor das Publikum
zu stellen und frei zu reden. Hier
kann die AlZiBib auch auf eine
lange Tradition zurück blicken.
Einige AlZiBib-Büttenredner
traten bereits in Funk- und Fernsehsendungen
in Erscheinung;
wie Ramona Rupprecht und Nina
Chocholaty, letztere vertritt zurzeit
den Verein auf der BR-Fernsehjugendsitzung
„Wehe wenn wir losgelassen“
als Sitzungspräsidentin.
Es wird immer wieder darauf
geachtet auch hier gute Nachwuchsarbeit
zu leisten.
Dies gilt natürlich umso mehr
für die Prinzengarde, die sich
aus jungen Frauen ab 16 Jahren
rekrutiert. Mit Gardemarsch und
Schautanz sind sie Höhepunkt der
eigenen Sitzungen und Aushängeschild
der Faschingsgesellschaft
nach außen. Doch sind sie auch
Teil der großen Vereinsschar von
Menschen, die hinter den Kulissen
organisiert und schafft. Sie räumen
nach den Sitzungen auf, gestalten
den Kinderfasching, helfen fleißig
bei der Schminke und Betreuung
der Kleinen mit. Hier wachsen
die kommenden Vereinsverantwortlichen
nach – oder wie im Fall
von Sabine Wittmann die nächste
Sitzungspräsidentin.
Schlossanlage Seehaus 39