einSteiger-2017

Text: Claus Seifert | Fotos: H. P. Bacherle
Jugendfasching scheint
Mädchensache zu sein, meint
man beim Blick auf die bloßen
Zahlen. Denn fast 90 Prozent
der jungen AlZiBib-Mitglieder
sind weiblich. Kein Wunder:
Im Zentrum der AlZiBib-
Jugendarbeit steht traditionell
der Tanz. Das schließt Jungs
ausdrücklich nicht aus, wie uns
Sitzungspräsidentin und Jugendleiterin
Sabine Wittmann versichert,
„aber natürlich ziehen
rhythmische Bewegung, Choreographie,
Kostüme, Schminke
und so weiter Mädchen eher an.“
Bekannt auch aus Fernsehshows
sind die Prinzengarden,
fast oder schon erwachsene
Frauen in aufwändig hergestellten,
einheitlichen Kostümen,
die bei Sitzungen Marsch- und
Schautänze aufführen und bei
Umzügen in Formation mitlaufen.
Wer hier ans Militär denkt,
liegt nicht ganz falsch. Vor
fast 200 Jahren entstanden in
Deutschland die ersten Garden
(also „Wachen“) als Reaktion
auf Militärparaden – als Persiflage.
Man machte sich lustig
über die Armee. Der Bibarter
Faschingsverein, auch schon
1975 gegründet, hatte stets anderes
im Sinn, nämlich mit und
für die Bevölkerung die fünfte
Jahreszeit zu gestalten und
einen bedeutenden Beitrag
zum Kulturleben des Ortes
zu leisten.
Alle Jahre wieder wollen
drei Prunksitzungen in der
durchweg ausverkauften Turnhalle
der Gemeinde mit
einem abwechslungsreichen
Programm und vielen
Akteuren gefüllt werden.
Gerade für den eigenen
Nachwuchs ist es der
Höhepunkt im Jahreskalender
– das Finale nach
in der Regel fast zwölf
Monaten Vorbereitung.
Denn am Aschermittwoch
ist die Session nicht nur
zu Ende: spätestens jetzt beginnt
das Nachdenken über
die Auftritte im nächsten Jahr.
Kinder, Jugendliche und ihre
Trainer machen sich rasch auf
die Suche nach Themen und
neuen Attraktionen. „Die
Entwicklung zu mehr Akrobatik
etwa mit Hebefiguren,
zu aufwändigen Requisiten,
Kostümwechseln in der Show ist
eindeutig. Wir können dies aber
auch leisten, da wir erfahrene
Übungsleiter haben, die stets
offen für Neues sind – und letztlich
die Kinder und Jugendlichen
dies auch wollen. Hinzu kommt,
dass wir für Kids ab dem vierten
Lebensjahr Angebote haben und
die späteren Tanzgruppen dann natürlich
von den eingeübten Fähigkeiten
profitieren“, sagt Wittmann.
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