einSteiger-2017
Das Regionaljournal des Südlichen Steigerwald – Wandern, Radfahren, Kultur und Kulinarik im Steigerwald – Wald, Wein und Bier - Hohenlandsberg, Diptam, Marienaltar, Baudenbach, Burghaslach, Ergersheim, Geiselwind, Hemmersheim, Ippesheim, Langenfeld, Markt Bibart, Markt Nordheim, Markt Taschendorf, Münchsteinach, Oberscheinfeld, Scheinfeld, Schlüsselfeld, Simmershofen, Sugenheim, Uffenheim, Weigenheim
Das Regionaljournal des Südlichen Steigerwald – Wandern, Radfahren, Kultur und Kulinarik im Steigerwald – Wald, Wein und Bier - Hohenlandsberg, Diptam, Marienaltar, Baudenbach, Burghaslach, Ergersheim, Geiselwind, Hemmersheim, Ippesheim, Langenfeld, Markt Bibart, Markt Nordheim, Markt Taschendorf, Münchsteinach, Oberscheinfeld, Scheinfeld, Schlüsselfeld, Simmershofen, Sugenheim, Uffenheim, Weigenheim
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Woher bekommen Sie Ihre Hölzer?<br />
Meist kaufe ich von Bekannten<br />
aus der Region. Auch meinem<br />
Onkel, der eine Zimmerei besitzt,<br />
habe ich viel zu verdanken. Er sorgt<br />
immer für Nachschub, besonders<br />
bei Edelhölzern.<br />
An erster Stelle steht natürlich<br />
die Arbeitsschutzkleidung. Das<br />
sind Schnittschutzhose und Stiefel,<br />
Atemschutzmaske und Gehörschutz.<br />
Die Säge kann schon ein recht<br />
gefährliches Werkzeug sein, deshalb<br />
ist Konzentration beim Arbeiten<br />
äußerst wichtig.<br />
Gibt es auch Hölzer, die man als<br />
besonders aggressiv oder sogar giftig<br />
einstuft?<br />
Schützen sollte man sich vor<br />
dem Feinstaub der Eiche wegen der<br />
Gerbsäure, die Robinie z. B. enthält<br />
Giftstoffe, die sich aggressiv auf<br />
Haut und Lunge auswirken können.<br />
Welche Hölzer verwenden Sie besonders<br />
gerne?<br />
Natürlich hat jedes Holz seinen<br />
eigenen Charakter und seine Vorzüge.<br />
Ich mag mich da gar nicht<br />
so festlegen. Aber Obsthölzer wie<br />
Kirsche oder Pflaume liebe ich<br />
wegen ihrer tollen Maserung und<br />
auch wegen ihres guten Geruchs<br />
beim Schneiden. Besonders gut<br />
bearbeiten lässt sich Eichenholz, das<br />
ist mir am liebsten, besonders auch<br />
für große figürliche Projekte. Alles<br />
Abstrakte entsteht gern aus Pflaume<br />
oder Nuss.<br />
Ihr Lieblingsstück?<br />
Das ist meine allererste Figur,<br />
ein König, der meine Gäste immer<br />
schon im Hausflur begrüßt<br />
Haben Sie bevorzugte Themen?<br />
Ich liebe jede neue Herausforderung,<br />
doch am meisten bevorzuge<br />
ich weibliche menschliche Figuren.<br />
Holz ist ein lebendiges, gewachsenes<br />
Material, auch Ihre Figuren wirken<br />
sehr lebendig – Risse und andere Veränderungen<br />
sind kaum zu vermeiden. Wie<br />
stehen Sie dazu, wenn sich ein mühsam<br />
geschaffenes Teil „den Kopf zerbricht“?<br />
Bei vielen der verwendeten<br />
Hölzer wie z.B. Eiche ist nur eine<br />
geringe Rissbildung zu erwarten.<br />
Ich betrachte das Werkstück vor<br />
Beginn und setze die Ansicht so,<br />
dass sich bildende Risse seitlich<br />
oder nach hinten gerichtet sind.<br />
Sie arbeiten das ganze Jahr hindurch<br />
in Ihrer großen luftigen Werkstatt?<br />
Ja, Aufträge bearbeite ich das<br />
ganze Jahr über, jedoch bin ich<br />
in den Sommermonaten viel auf<br />
Sägeevents in ganz Deutschland<br />
unterwegs. Die arbeitsreichste Zeit<br />
zu Hause ist immer vor Weihnachten.<br />
Zu Pfingsten <strong>2017</strong> habe ich die<br />
große Ehre, als erste Neueinsteigerin<br />
direkt an der Weltmeisterschaft<br />
im Kettensägenschnitzen teilnehmen<br />
zu dürfen. Ausgetragen wird<br />
sie in Blockhausen bei Mulda in<br />
Sachsen, der Hochburg des Kettensägenschnitzens,<br />
mit Teilnehmern<br />
unter anderen aus den USA,<br />
Norwegen, Russland, England und<br />
Österreich. Für die weitere Zukunft<br />
ist angedacht, jeweils im Juni zum<br />
Winkelmarkt einige Sägekünstler<br />
einzuladen. Zusammen mit ihnen<br />
könnte ich einen Steigerwald-<br />
Sagenweg rund um die Stadt<br />
Schlüsselfeld gestalten.<br />
Frau Hofmann, wir danken für das<br />
interessante Interview und hoffen, wir<br />
haben mit unseren Fragen nicht zu sehr<br />
an Ihren Nerven herumgesägt. Wir wünschen<br />
Ihnen, besonders mit Blick auf die<br />
bevorstehenden Herausforderungen,<br />
viel Erfolg und viel Freude.<br />
Nein, das Gespräch hat Spaß<br />
gemacht und ich finde es schön,<br />
dass immer mehr Interesse an dieser<br />
Form der Holzgestaltung entsteht.<br />
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