Doppelseiter Shri Tobi a 8
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Texte zu Advaita 8<br />
© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es
Das Problem in der ganzen spirituellen<br />
Lehre ist, dass es letztlich kein „eigen“ gibt,<br />
so etwas wie eine „eigene Persönlichkeit“<br />
gar nicht existiert. Sie ist ein Glaube wider<br />
allen besseren Sehens, denn worin sollte<br />
ich von den Ereignissen um mich getrennt<br />
sein? Sie wirken ja alle auf mich ...<br />
sie formen mich, bis hin zum Körper...<br />
Wo es kein wirkliches „eigen“ gibt (auf<br />
der Ebene sozial-virtueller Übereinkunft<br />
sehr wohl - dieses Haus gehört mir), gibt<br />
es eben auch kein „Ego“ ... wem sollte es<br />
auch gehören?<br />
+ + +<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite von 69<br />
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Spirituell versteht man unter dem „Ego“<br />
den Glauben: „selbst, nur dieser Mensch<br />
zu sein“, aber das ist nicht mehr als ein<br />
evolutionärer Glaube, der derzeit der<br />
Menschheit anhängt. Er ist auch der aller<br />
Religion zugrunde liegende Glaube,<br />
und fällt dieser Glaube, entfällt auch die<br />
Notwendigkeit zum „religiösen Glauben“.<br />
Das macht „erwachen“ sozial so interessant,<br />
durch die unmittelbare Rückbindung<br />
des Menschen an „Gott“, die keinen<br />
Vermittler im Sinne der Religion mehr<br />
braucht: Es gibt keine Trennung, es gibt<br />
kein Ego.<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite von 69<br />
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Die Fiktion des Ego, etwas, was das<br />
menschliche Verständnis erschuf, und<br />
was es nie real gab, brachte schon genug<br />
Scheiße hervor ... meiner Meinung nach.<br />
+ + +<br />
Wer nur durchschaut, dass es das Ego<br />
nicht gibt - über diese Fiktion des<br />
menschlichen Verständnisses hinaus,<br />
der ist unmittelbar frei, „eins mit Gott“,<br />
so wie es real immer ist.<br />
Trennung vom Selbst ist real gar nicht möglich,<br />
nur in der Form, wie halt Kinder an<br />
böse Geister glauben und dann schweiß-<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite von 69<br />
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gebadet im Bett liegen, im Wahn ihres<br />
Glaubens.<br />
„Vom Wahn geblendet“ ...<br />
+ + +<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite von 69<br />
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„Spiritueller Materialismus“<br />
Der spirituelle Mensch wirft ja dem<br />
„profanen Menschen“ gerne seinen<br />
Materialismus vor, also sich an materiellen<br />
Gütern zu erfreuen und zu definieren, aber<br />
er ist ein noch viel größerer Materialist im<br />
Glauben an das Ego.<br />
Er gibt vor, etwas zu besitzen, das er loswerden<br />
will, aber das er gar nicht besitzt.<br />
Der „profane Materialist“ ist zumindest<br />
auf etwas stolz, das er vorzeigen kann, z.B.<br />
seinen Porsche (wie virtuell dieser Besitz<br />
auch relativ gesehen sein mag). Aber der<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite von 69<br />
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spirituelle Mensch gibt den Besitz von etwas<br />
vor, was er nicht besitzt, und schlimmer:<br />
das es nicht einmal gibt - und das<br />
daher noch nie jemand herzeigen konnte:<br />
das Ego.<br />
+ + +<br />
Wenn es das Ego wirklich gäbe, könnte<br />
ich es jagen und mir an die Wand mit den<br />
„spirituellen Trophäen“ hängen: „Und hier<br />
das 4,6 m lange Ego, das ich letztens erlegte,“<br />
;-)<br />
Da es das Ego real nicht gibt, kann ich es<br />
ewig jagen, ohne es je zu erwischen.<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite von 69<br />
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Es gibt das „Ego“ aber als Glaube, als übernommene<br />
Überzeugung - und hier kann<br />
ich es „besiegen“, was heißt durchschauen,<br />
was heißt erkennen: da es das „Ego“ nicht<br />
gibt, hat es das „Ego“ auch noch nie gegeben.<br />
+ + +<br />
Eigentlich ist der Mensch weit mehr<br />
„Cyborg“, als er sich vor dem Hintergrund<br />
der Idee des „freien Willens“ zugesteht.<br />
die meisten Inhalte des Denkens, wie die<br />
Sprache des Denkens (Worte) sind transpersönlich<br />
und „Cyborg“. Alle Religionen,<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite von 69<br />
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Philosophien, naturwissenschaftliche<br />
Erkenntnisse, alles „Cyborg“, das unser<br />
Denken zu weiten Teilen bestimmt.<br />
Unsere Idee über uns selbst ist nicht unsere<br />
eigene Idee, es ist eine „soziale Idee“,<br />
und in dieser Idee über mich selbst bin ich<br />
so, real gesehen schon ein reiner Cyborg,<br />
ein „deutscher Cyborg“, der in Frankreich<br />
lebt.<br />
Und wenn dieser Cyborg die Welt aus<br />
7 Milliarden Menschen sieht, dann sehen<br />
sich 7 Milliarden Menschen als 7<br />
Milliarden Menschen. Und wenn sich der<br />
Cyborg als „einer“ sieht, dann sehen 7<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite von 69<br />
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Milliaden Menschen einen Cyborg, bzw.<br />
es gibt gar keine 7 Milliarden Menschen.<br />
Was an der ganzen „sozialen-Erwachens-<br />
Geschichte“, so undankbar ist, dass man in<br />
jedem Menschen dem „Cyborg“ gegenüber<br />
steht, der diesen Menschen glauben lässt,<br />
eine getrennte Existenz vom „Cyborg“ zu<br />
haben.<br />
Sinnvoller wäre es, den „Cyborg“ selbst zu<br />
erwecken, aber dazu weiß man zu wenig<br />
über den „Cyborg“.<br />
+ + +<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 10 von 69<br />
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Das Nichtwissen und<br />
„das Unbewusste“<br />
Sah Freud das Unbewusste eher als ein<br />
„Mülleimer“ des Erlebten, erweiterte Jung<br />
das Unbewusste mit der Archetypenlehre<br />
ins „kollektive“ - und würde ich über<br />
das Unterbewusstsein sprechen, würde<br />
ich im gleichen Zuge vom „Nichtwissen“<br />
sprechen, dem „wahren Unterbewussten“.<br />
Das wahre Unbewusste ist sogar „transkollektiv“,<br />
in Hinsicht auf den Menschen.<br />
Freud sah also das Unterbewusstsein auf<br />
einen Menschen beschränkt, Jung auf<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 11 von 69<br />
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ein „Kollektiv“, aber eigentlich ist das<br />
Unterbewusstsein unbegrenzt - und im<br />
„eigenen“ Unterbewusstsein betritt man<br />
eigentlich nicht nur den kollektiven, auch<br />
den trans-kollektiven „Raum“.<br />
Ohne dass es den Menschen auffällt wird ihr<br />
Erleben aus „transpersönlichem“ Erleben<br />
gespeist, und oft macht so die Psychologie<br />
den Fehler, für alles ein Grund im eigenen<br />
Leben der Persönlichkeit zu finden.<br />
Aber wie der Mensch selbst aus dem transpersonalen<br />
als Person geboren wird, so<br />
auch seine Psyche, und im Grunde haben<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 12 von 69<br />
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alle Eigenarten der Persönlichkeit transpersonalen<br />
Ursprung.<br />
Man kann sich abschminken, im eigenen<br />
Leben all die Gründe für das eigene<br />
Sein zu finden, denn die Person fußt<br />
im Transpersonalen, dem „persönlich<br />
Unbewussten“, den Unterbewusstsein...<br />
+ + +<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 13 von 69<br />
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Worin ist „Nichtwissen“ Pädagoge?<br />
In seiner unsichtbaren Substanz, auf die<br />
ich hinauswollte, oder „spirituell“ gesagt:<br />
der innere Guru.<br />
„Die Leinwand des Nichtwissens“ „beinhaltet“<br />
den „Pädagogen“ des Nichtwissens.<br />
Er „sitzt“ in diesem „ewigen Hier“, dieser<br />
„Matrix“ in der das Universum geschieht.<br />
Und hier bin ich eben selbst gefragt, hier<br />
kann mir im Grunde niemand weiter helfen,<br />
als Mensch, denn ich gehe dabei nicht<br />
„bei Menschen“ in „Lehre“, sondern beim<br />
„Nichtwissen“.<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 14 von 69<br />
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Das ist viel persönlicher als alles „spirituelle<br />
Wissen“, das vermittelt wird, ich wende<br />
mich eigentlich, spreche ich in „spirituellen<br />
Legenden“ an Dakshinamurti, den<br />
Urguru - und der Urguru ist der Guru, der<br />
nicht kommt und nicht geht, das Hier und<br />
im Hier ist.<br />
Der einzig verlässliche „Guru“ ist der, der<br />
nie kam und nie gehen wird und eigentlich<br />
über alles bestimmt. Und jedes Bild, das<br />
wir zeichnen, als Mensch, ist im Grunde<br />
auch lächerlich.<br />
Dem Urguru kann ich nur im Herzen begegnen<br />
und selbst als Verständnis wie „er-<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 15 von 69<br />
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lassen“ - vor einer unbegreiflichen Weite,<br />
die das Korsett sämtlicher menschlicher<br />
Vorstellung über diese Welt als herzige,<br />
aber doch auch lächerlich enge Modelle<br />
sichtbar macht.<br />
Das ist das Sehen von Nichtwissen:<br />
„wenn der Stümper vor den Herrn tritt“ -<br />
sich selbst als „Stümper des Wissens“ im<br />
Angesicht des Nichtwissen erkennt.<br />
Wie kann ich dem Nichtwissen begegnen?<br />
Ist ja eigentlich die wesentliche Frage, ganz<br />
pragmatisch für einen interessierten Leser<br />
gesehen. Und dazu musste ich erst einmal<br />
aufzeigen, dass es einen Aspekt des<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 16 von 69<br />
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Nichtwissens gibt, der wie von Substanz<br />
ist, aber im Grunde keine „sichtbare<br />
Substanz“ von Wissen hat.<br />
Daher der Hinweis auf das, was unser<br />
menschliches Wissen immer wieder reformiert,<br />
immer wieder infrage stellt, da<br />
es sich der eigentlichen Wahrheit der Welt<br />
nur „wie immer weiter annähern“ kann.<br />
Und dieses Wissen ist „unsichtbar“.<br />
Im Mittelalter wusste man nichts über<br />
Kernfusion oder Elektrizität - es war sichtbar<br />
„Nichtwissen“, und dann mit das, was<br />
das Wissen des Mittelalters sprengte.<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 17 von 69<br />
© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es
Das Nichtwissen ist so ein „Anarchist“ am<br />
menschlichen Wissen, also da ist etwas,<br />
aber unsichtbar, da es nicht in das menschliche<br />
Wissen integriert ist - es steht außerhalb,<br />
führt darin ein für das menschliche<br />
Verständnis unsichtbare „Eigenexistenz“<br />
und macht ihm immer wieder einen dicken<br />
Strich durch seine schönen Pläne.<br />
Das ist wie in der Politik. Da wird so viel<br />
versprochen, und es würde ja alles hervorragend<br />
funktionieren, wären da nicht immer<br />
diese Lanzenstiche aus dem Nichtwissen.<br />
Begreife ich hier Verständnis als diese<br />
„Evolution menschlichen Wissens“,<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 18 von 69<br />
© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es
sehe ich sehr deutlich, was das menschliche<br />
Wissen treibt: das Nichtwissen, die<br />
Wahrheit unserer selbst, die über unser<br />
Verständnis hinausgeht.<br />
Poetisch ausgedrückt könnte ich sagen<br />
„die Wahrheit („Gott“) ruft das menschliche<br />
Verständnis zu sich, und ist darin<br />
„Pädagoge“.<br />
+ + +<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 19 von 69<br />
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Die „Leinwand“ des Nichtwissens<br />
Da es heute hier - zum Glück - mal wieder<br />
regnet, möchte ich das Thema Nichtwissen<br />
weiter spielerisch umkreisen. Solche<br />
„Umkreisungen“ sind eigentlich „Hartha-<br />
Yoga“ für das Verständnis (Dehnübungen)<br />
und die verschiedenen Yogas lassen sich<br />
nicht wirklich voneinander abgrenzen.<br />
Wenn ich über etwas schreibe, wie hier über<br />
das, was behelfsmäßig als „Nichtwissen“<br />
bezeichnet wird, darf ich mich ja durchaus<br />
fragen, um was es sich dabei eigentlich<br />
handelt. Ist es, oder ist es „nur“ ein<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 20 von 69<br />
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„Weg-Sein“ von „Wissen“, oder ist es etwas<br />
für sich selbst, quasi unabhängig des<br />
„Wissen“?<br />
Ich begegne hier, auf dieser Fährten des<br />
Verständnisses im Versuch des Greifens<br />
nach dem Nichtwissen einem Paradox,<br />
wie man ihm heute auch immer wieder<br />
in der Naturwissenschaft begegnet. Im<br />
Grunde erscheint alles berechenbar und<br />
doch macht immer wieder etwas, wie aus<br />
dem Nichts, einen Strich durch die ganze<br />
schöne Rechnung.<br />
Da hat man so mühsam, mit Hingabe und<br />
Inbrunst ein Modell erschaffen und eine<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 21 von 69<br />
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Tatsache, die nicht in das Modell passt,<br />
lässt es explodieren.<br />
Das ist in der Politik und ihren Ideologien<br />
auch nicht anders. Die Realität, das<br />
Leben, macht immer wieder einen Strich<br />
durch alle wunderbaren Konstrukte, vom<br />
Kommunismus bis zum Kapitalismus und<br />
die Gläubigen der verschiedenen System<br />
verfallen in Panik.<br />
Darüber kann ein „Nichtwissender“ im<br />
Grunde nur lachen, als Ideal gesehen (was<br />
an der Basis auch so ist), aber als Mensch<br />
ist man immer irgendwie auch „Gläubiger“<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 22 von 69<br />
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und auf der Ebene ärgert es einen schon<br />
;-)<br />
Ein Aspekt des Nichtwissens ist also, dass<br />
es der Menschheit immer wieder einen dicken<br />
Strich durch alle ihre Rechnungen und<br />
wunderbaren Lebensmodelle gemacht hat,<br />
da sie etwas nicht berücksichtigten - was<br />
sich aber einen Feuchten darum schwert,<br />
ob es wer berücksichtigt oder nicht. „Das<br />
darf doch nicht sein“ hört man dann von<br />
den Modell-Gläubigen - und hier geschieht<br />
Erschütterung durch Nicht-Wissen.<br />
Ja, hat nun „Nichtwissen“ Substanz<br />
oder nicht, ist es einfach Weg-Sein von<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 23 von 69<br />
© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es
Wissen, oder was eigenes? Ich sehe es als<br />
Paradox in dieser Frage, und es erscheint<br />
im Grunde dasselbe Paradox wie bei den<br />
Quanten zu sein - es ist beides, „Teilchen“<br />
(Substanz) und bloße Welle (Schwingung<br />
im Nichtwissen), abhängig davon, was ich<br />
betrachte.<br />
Und diesen substanzartigen Aspekt des<br />
Nichtwissens bezeichne ich hier als „Die<br />
Leinwand des Nichtwissens“.<br />
Der Segen des Nichtwissen liegt darin,<br />
dass es dir zeigt, dass kein Mensch weiß,<br />
was Leben bedeutet - und so jede(r) hinein<br />
interpretieren kann, was sie/er will.<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 24 von 69<br />
© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es
Andere Menschen glauben es und versklaven<br />
sich selbst im Glauben an allen möglichen<br />
Unfug, darüber, was das Leben<br />
wäre, wie es zu leben sei, was richtig und<br />
falsch ist, wie es sozial zu laufen hätte ...<br />
...aber kaum ein Mensch hat die Eier, auf<br />
das Nichtwissen zu hören und sich mit<br />
einem Atemzug dieser ganze humanen<br />
Glaubensscheisse zu entledigen.<br />
+ + +<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 25 von 69<br />
© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es
Ich bin das Hier.<br />
„hier“ ist hier - und wie man es auch dreht<br />
und wendet, es wird nie irgendwo anders<br />
sein.<br />
Was mir derzeit in Gesprächen mit „normalen<br />
Menschen“ auffällt, ist diese totale<br />
Beschränkung ihrer selbst auf ihre<br />
menschliche Persönlichkeit.<br />
Und die Erkenntnis, das Hier, die Realität<br />
selbst zu sein, bringt eben für viele diese<br />
persönlich empfundene Erleichterung.<br />
Für mich fühlt sich das Leben einfach anders<br />
an, ganz persönlich, in diesem Sehen,<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 26 von 69<br />
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auch (oder in erster Linie), die Realität<br />
selbst zu sein, das „ewige Hier“ - und<br />
mich in diesem Aspekt meines Wesens<br />
nie verlieren zu können.<br />
Ich führt im Menschen (für das Verständnis<br />
gleichsam) eine „Doppelexistenz“, aber<br />
im Grunde nicht einmal das.<br />
Die Wahrheit ist halt, egal wie ich sie gewichte,<br />
dass ich ebenso die Realität bin,<br />
die alles trägt, jede(r) die Realität selbst<br />
ist, die immer hier ist.<br />
Ich kann sagen, ich bin zu 50% Mensch<br />
und zu 50% „die Realität“ - es ist einfach<br />
eine Frage der Aufmerksamkeit.<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 27 von 69<br />
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Aber 50% / 50% ist eine „gute Mischung“,<br />
einfach ein Unentschieden in der<br />
Empfindung. Ich entscheide mich nicht für<br />
Vater oder Mutter und bin frei, beide ganz<br />
zu sein ... als ein Wesen.<br />
+ + +<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 28 von 69<br />
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Wissen<br />
Im Wissen, behaupte ich einfach einmal,<br />
begegne ich der höchsten Evolutionsform<br />
auf der Erde. „Wissen“ von Leben abzugrenzen<br />
ist gar nicht möglich. Es verhält<br />
sich fast analog zu Viren - und der<br />
Mensch ist sein Wirtstier.<br />
Im Grunde ist halt Leben ungetrennt, und<br />
schon im Wissen begegne ich einer „transpersonalen<br />
Ebene“, auf der alles symbiotisch<br />
existiert.<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 29 von 69<br />
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Alles Leben bildet eine Symbiose, eine „höhere<br />
Leiblichkeit“, und als Menschen sind<br />
wir darin wie Zellen in einem Körper.<br />
In der Evolution des Lebens auf der Erde<br />
ist der Mensch eine Art „Gehirnzelle“, die<br />
versucht, diesen Leib zu verstehen. Ein<br />
Leib, in dem auch die Evolution auf der<br />
Erde nur eine Zelle ist.<br />
Ein weit über menschliches Vorstellungsvermögen<br />
in sich verschachtelter Leib, hinter<br />
dem im Grunde „Nichts“ ist -also Nichts<br />
steht. Und trotzdem ist es gerade dieses<br />
Nichts, die Leere, die die Gebärmutter für<br />
diesen Leib ist.<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 30 von 69<br />
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Die Leere wäre ja leer, wäre sie keine<br />
Gebärmutter - und so ist sie voll, so leer<br />
sie im Grunde ist.<br />
+ + +<br />
Im Nichtwissen spüre ich die Substanz<br />
meines Leibes in den „der Wissende“, also<br />
meine eigene Persönlichkeit eingebettet<br />
ist. Dieser Leib ist nicht durch Wissen,<br />
sondern durch Sein getragen, dem „umfassenden<br />
Wissen“ des Selbst.<br />
Wie die Persönlichkeit vom „Wissen“ um<br />
sich selbst getragen ist, der Erinnerung,<br />
ist dieser Leib durch das Sein getragen,<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 31 von 69<br />
© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es
ein „Wissen“, das aus sich selbst heraus<br />
ist, ohne einen tragenden Grund zu benötigen.<br />
Dieses „Wissen“, das man auch als „unpersönlich“<br />
bezeichnen darf, ist immer hier:<br />
Sein.<br />
+ + +<br />
Im Wissen lebe ich im „relativen Irrtum“<br />
(über mich selbst) und im Nichtwissen in<br />
der „höheren Wahrheit“ über mich selbst<br />
(der „höheren Wahrheit“ über diesen<br />
Wissenden).<br />
+ + +<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 32 von 69<br />
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Alle Antworten im Verständnis haben,<br />
so elegant und in sich integer sie auch in<br />
klingen mögen, einen Nachteil: sie kam ...<br />
und geht irgendwann.<br />
Ich könnte auch sagen: die sichtbare<br />
Antwort ist nicht die Antwort, die im<br />
Thema gesucht wird.<br />
Die Antwort ist keine Antwort, die kommt<br />
und geht.<br />
Ich könnte eine Arbeitshypothese formulieren,<br />
in der das Selbst im Wesen völlig<br />
unbewusst ist. Sichtbar wird es für sich<br />
selbst nur über „Instrumente“, wie dieser<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 33 von 69<br />
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Körper ein Wahrnehmungsinstrument<br />
ist..<br />
Die Suche nach paranormalen Fähigkeiten<br />
war immer ein Teilbereich der Spiritualität,<br />
verwirklicht hat sich die Telepathie aber<br />
als Handy - der Körper hat sich quasi ein<br />
zusätzliches Hilfsinstrument erschaffen.<br />
Für einen Vogel ist es völlig natürlich,<br />
dass er fliegen kann, der Mensch braucht<br />
dazu eine Erweiterung seiner körperlichen<br />
Fähigkeit und findet sie, z.B. im<br />
Flugzeug.<br />
So hat der Mensch seine Fähigkeiten über<br />
die Naturwissenschaft erweitert - und eine<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 34 von 69<br />
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der faszinierendsten Fähigkeiten ist die<br />
Wahrnehmung von Persönlichkeit.<br />
Je nach körperlichen Fähigkeiten unterscheiden<br />
sich eben die persönlichen<br />
Instanzen in ihrem Sehen, Wahrnehmen<br />
- und der Verarbeitung der Eindrücke.<br />
Diese Antwort bleibt immer durch das<br />
Wahrnehmungsinstrument begrenzt, das<br />
ich als Persönlichkeit bin ... und was ist<br />
nun die Antwort?<br />
Die Antwort ist zwar jederzeit in ihrer<br />
persönlichen Beschränktheit sichtbar, und<br />
das ist ihre Sichtbarkeit, aber im Wesen<br />
ist sie UNBEWUSST und erscheint als<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 35 von 69<br />
© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es
das „leere Hier“, die „Leere“ ... in ihrem<br />
Aspekt der sogenannte „Fülle“ ist sie<br />
dieses „Unbewusste“, was die Antwort im<br />
Wesen ist.<br />
Gestalt ist immer nur beschränkte Wahrheit<br />
über mich selbst.<br />
Freiheit ist, sich selbst von jeglicher<br />
Gestalt zu lösen. Wie das Nichts das Alles<br />
ist, ist das sich Lösen das vollständige<br />
Verschmelzen.<br />
+ + +<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 36 von 69<br />
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Du bist völlig frei...<br />
...heißt im Grunde: da keine Sau eine wirkliche<br />
Ahnung hat, was Leben eigentlich ist,<br />
kannst du im Grunde tun, was du willst.<br />
Das scheint ein Widerspruch zu sein, zur<br />
Aussage: „Du kannst nichts tun“, aber diese<br />
Pole entstehen nur im Verständnis. „Ich<br />
kann tun“ wie „ich kann nicht tun“ sind<br />
Interpretationen - die eigentliche Tat, das<br />
eigentliche Geschehen ist frei von beiden<br />
- frei von Macht und frei von Ohnmacht.<br />
Gestern schrieb ich von Hand einen Text<br />
über „Gott“, habe aber beide vergessen,<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 37 von 69<br />
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„Gott“ und den „Text über Gott“ - und als<br />
mir Gott wieder einfiel, fiel mir der Text<br />
wieder ein.<br />
Es war der Versuch, eine sprachlich geschliffene<br />
Abhandlung über die Beziehung<br />
Welt zu Gott und die Realitätsebenen, die<br />
aus ihr hervorgehen, zu formulieren.<br />
Im Grunde ist real Virtualität und Realität<br />
ein- und dasselbe, Es gibt aber relative<br />
Wirklichkeitsgrade. Gott wird auf jeder<br />
Ebene zum Schöpfer und erschafft eine<br />
zusätzliche Ebene, so wie der Mensch die<br />
virtuelle Welt. Und in dieser virtuellen<br />
Welt (relativ gesehen) wird „Gott“ wieder<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 38 von 69<br />
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zum Schöpfer und erschafft eine weitere<br />
virtuelle Ebene, die relativ gesehen „unwahrer“<br />
ist, aber absolut gesehen immer<br />
„wahr“, ist sie.<br />
Praktischerweise basiert aber das ganze<br />
Konstrukt auf „ICH“ - „ICH“ ist eigentlich<br />
noch weniger als „ich bin“, am „ich“<br />
fehlt das „bin“ - es kann sein, muss nicht.<br />
„ICH“ ist in den Dingen nicht zu finden,<br />
da „ICH“ eigentlich auf die nächst höhere<br />
Ebene verweist, zu der unsere „virtuell“<br />
(relativ gesehen) ist“. Aber jede noch so<br />
virtuelle Wahrheit ist eine echte Wahrheit<br />
Gottes, da Gott alles umfasst: ICH<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 39 von 69<br />
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Ich kann ICH nicht in dieser Welt finden,<br />
da die Welt im „ICH“ ist.<br />
Nur gibt es hier ein Detail, über das meines<br />
Wissens noch niemand geschrieben hat,<br />
auf das ich die Tage stieß, und das wohl<br />
von Interesse sein könnte.<br />
Wo „Gott“ zum Schöpfer wird, in der<br />
Begegnung mit „Welt“ erschafft er die<br />
nächste Ebene relativ zum Schöpfer gesehen<br />
„neben sich“, wie der Mensch z.B.<br />
Computerwelten erschafft.<br />
Es ist zwar ein Vorgang (unerklärlicher<br />
Vorgang) im „ICH“, aber als bewusste<br />
Schöpfung eine Begegnung von Gott und<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 40 von 69<br />
© <strong>Tobi</strong>as Knittel • www.ewig.es
Welt. Und interessanterweise entsteht so<br />
Gott auf der nächsten Ebene nicht aus dem<br />
sie bewusst schöpfenden „Gott“, sondern<br />
aus der „Welt“ ... und sie teilt sie wieder in<br />
„Gott“ und „Welt“.<br />
Wie viele Verschachtelungen es dabei gibt,<br />
weiß niemand, aber ein Beispiel:<br />
Es gibt die Zahl Omega null, was heißt<br />
2 hoch 10.000.<br />
Alleine die Mutationsmöglichkeiten einer<br />
winzigen Fruchtfliege betragen Omega<br />
null.<br />
Das bedeutet, wäre jede Fliege einen<br />
Kubikmillimeter groß, würde der Raum<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 41 von 69<br />
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des bekannten Universums nicht ausreichen,<br />
um alle Mutationsmöglichkeiten diese<br />
Fliege gleichzeitig darzustellen. Es gibt also<br />
genetisch so viele Variationsmöglichkeiten<br />
dieser winzigen Fliege, dass der bekannte<br />
Weltraum nicht ausreicht, sie alle gleichzeitig<br />
unterzubringen - nebensächlich,<br />
dass die bekannte Materie schon nicht<br />
ausreichen würde, selbst die Maße aller<br />
Schwarzen Löcher, die benötigte Materie<br />
bereitzustellen.<br />
Wenn also das ganze Universum nicht<br />
ausreicht, um die möglichen Varianten einer<br />
Minifliege gleichzeitig darzustellen -<br />
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wie sieht dann die Mutationsmöglichkeit<br />
Gottes aus, der das ganze Universum umfasst?<br />
Es gibt zu Gott nur eine Antwort, die wirklich<br />
wahr ist, und immer wahr sein wird:<br />
DU BIST GOTT.<br />
+ + +<br />
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Satsang und das Wort<br />
Der verbale Satsang ist nicht für alle<br />
Menschen geeignet, denn er ist eigentlich<br />
eine Vorspiegelung von Wissen im<br />
Nichtwissen.<br />
Ich schlage einfach irgendwo einen Pflock<br />
ins Nichts, und spinne von ihm aus einen<br />
Faden ins Nichtwissen, dem aber nicht<br />
jedes Verständnis folgen kann. Es klappt<br />
eigentlich nur bei ähnlichen (mir verwandtem)<br />
Verständnis.<br />
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Wesentlich ist eigentlich nur das Gefühl<br />
von „Weite“, sollte es beim Lesen entstehen,<br />
oder ein Gefühl von Erleichterung.<br />
Dann bläst der Text etwas das Verständnis<br />
durch. Der Text selbst ist gar nicht so<br />
wichtig, meist sind es irgendwelche<br />
Spekulationen - viel interessanter ist dieses<br />
Gefühl, sollte es entstehen - und dann einfach<br />
dieses Gefühl fühlen.<br />
Derzeit bin ich des Schreibens etwas müde,<br />
nach über 30.000 Beiträgen seit 2007,<br />
meist in Foren und sehne mich persönlich<br />
im Satsang nach der „Atombombe“.<br />
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Ich möchte hier ganz offen über mein persönliches<br />
Ideal von Satsang schreiben, das<br />
wohl ein Ideal bleibt? Keine Ahnung. Das<br />
Ideal ist Dakshinamurti, der Urguru, der<br />
schweigend lehrt. Denn erst schweigend<br />
kann man alle Wesen lehren, selbst die<br />
Pflanzen.<br />
Der Jackpot im Satsang ist nicht so sehr ein<br />
ausgeklügeltes und waches Verständnis<br />
(was durchaus hilfreich sein kann, siehe<br />
z.B. Renz), sondern mit einem Blick alles<br />
zu sagen, quasi das Verständnis „wegzublasen“.<br />
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Es gibt am ganzen Leben, was sein eigentliches<br />
Wesen anbelangt, nichts, was<br />
vom Menschen verstanden werden kann.<br />
Natürlich hat die Menschheit unglaublich<br />
viel und auch interessante Wissen über das<br />
Leben gewonnen.<br />
Aber in der wesentlichen Frage: „was ist<br />
Leben überhaupt?“ haben wir nichts als<br />
scheinbare Antworten. Das Leben ist weder<br />
Spiel, noch Ernst, noch sonst etwas -<br />
das macht alles das Verständnis aus dem<br />
Leben, in seiner begrenzten Interpretatio<br />
nsmöglichkeit.<br />
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Im Grunde haben wir so viel Ahnung<br />
über das Leben, wirkliche Ahnung, wie<br />
ein Kaktus. Und durch dieses Sehen des<br />
Nichtwissens: Wer bin ich? Ich weiß nicht,<br />
wer ich bin.“ Und das einfache Zulassen<br />
dieser Antwort ist die Befreiung von allen<br />
scheinbaren Antworten und den mit ihnen<br />
verbundenen Zwängen.<br />
Ich kann in das Leben alles mögliche hinein<br />
interpretieren, dass es so sei, sozialistisch<br />
besser, kommunistisch besser, islamistisch<br />
besser, und dieser Besserwisser<br />
ist eine Kunstfigur im Nichtwissen.<br />
+ + +<br />
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„Ich bin, der ich bin“<br />
„Ich bin, der ich bin“ ist an der Basis ganz<br />
einfach. Hinterfrage ich mich nicht selbst,<br />
bin ich einfach das, was ist - völlig egal,<br />
wie relativ „falsch“ das aus anderer Sicht<br />
erscheinen mag.<br />
Zu allen konstruierten Wahrheiten über<br />
mich, gibt es auch noch einfach die, die<br />
ist: immer hier ist - und das ist, worüber<br />
in all den Wahrheiten spekuliert wird.<br />
Die eigentliche Wahrheit, um die alle<br />
Spekulationen kreisen ist immer hier - und<br />
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diese Wahrheit basiert auf etwas unerklärlichem,<br />
dem „ich bin“.<br />
Was mit „ich bin“ gemeint ist, ist relativ<br />
leicht zu erkennen, nehme ich einfach mal<br />
an, dass die Behauptung „was kommt und<br />
geht ist nicht wirklich“ wahr ist - in einem<br />
höheren Sinne (Erwachen) wahr ist.<br />
Alle anderen Wesen, denen ich begegne<br />
„kommen und gehen“, sind also in dieser<br />
Frage nicht von Bedeutung (auch alle<br />
Gurus damit nicht, denn sie kommen und<br />
gehen ebenso.<br />
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Der Wachzustand kommt und geht. Also<br />
auch er ist, wie die Träume, in dieser Frage<br />
ohne Bedeutung.<br />
Überhaupt alles, was kommen und gehen<br />
kann, und das kann somit weder in<br />
Vergangenheit noch Zukunft sein. Kann<br />
nur hier sein, kann nur das Hier sein, in<br />
dem alles kommt und geht und sich die<br />
Zustände abwechseln.<br />
+ + +<br />
Natürlicherweise ist spirituelle Lehre, wo<br />
sie stattfindet, immer auch Politik. Buddha<br />
ist ein sehr plakatives Beispiel, wie Jesus<br />
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auch - sie waren politisch aktiv und ihre<br />
Lehren bestimmen menschliche Politik bis<br />
heute, relativ positiv wie auch negativ.<br />
Nicht nur die indische Politik ist bis heute<br />
stark durch „spirituelle Lehrer“ (Gurus)<br />
dominiert, sondern fast alle Gesellschaften<br />
rund um den Globus.<br />
Politisch gesehen fühle ich mich persönlich<br />
mit der „Aufklärung“ verbunden und wo<br />
ich Advaita lehre, knüpfe ich ab und zu an<br />
die Tradition der Aufklärung an, die ein<br />
„neues Sehen“ auf das Leben ermöglichte.<br />
Mal anhalten, mal alles infrage stellen und -<br />
einem Wissenschaftler gleicht - erst einmal<br />
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sehen, untersuchen, was überhaupt hier<br />
ist. Die menschlichen Vorstellungen über<br />
das Leben bestehen zum größten Teil aus<br />
Vorurteilen. Und oftmals streiten wir nur<br />
scheinbar mit dem Leben, in Wirklichkeit<br />
kämpfen wir mit unseren Verurteilen dem<br />
Leben gegenüber.<br />
Wir führen so einen (relativ gesehen) völlig<br />
überflüssigen Kampf gegen Phantome<br />
persönlicher und sozialer Vorstellung.<br />
Absolut gesehen muss das zwar so geschehen,<br />
aus dem einfachen Grund, da es so<br />
geschieht, aber relativ gesehen ist es eine<br />
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Energieverschwendung und eine Quelle<br />
des Unfriedens.<br />
Die Menschheit gleicht oftmals Kindern,<br />
die sich gegenseitig Gruselgeschichten erzählen<br />
und dann noch dran glauben - und<br />
zum Opfer ihrer eigenen Gruselgeschichten<br />
werden. Er füllt das Nichtwissen mit<br />
Glauben.<br />
Nichtwissen ist aber „nüchtern“, etwas, was<br />
selbst im tiefsten Rausche völlig „nüchtern“<br />
bleibt.<br />
Nichtwissen muss nicht gefüllt werden,<br />
es ist in seiner blanken Leerheit die heilende<br />
Instanz vom Wahn - und wo es<br />
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sich scheinbar verdeckt, füllt es sich nur<br />
wieder mit Wahn - mit den unzähligen<br />
Wahnvorstellung der Menschheit über das<br />
Leben.<br />
Nur Nichtwissen kann vom Wahn heilen.<br />
+ + +<br />
Relativ zum Höchsten gesehen, gibt es neben<br />
allen Abenteuern noch das wirkliche<br />
Abenteuer, in das sie eingebettet sind: das<br />
Leben.<br />
Wo die Menschen gemeinhin sozial „festen<br />
Boden“ vermuten, ist in Wirklichkeit kein<br />
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Boden, er existiert nur in der menschlichen<br />
Vorstellung.<br />
Es gibt zwar einen Boden, das sogenannte<br />
Gewahrsein, aber der beinhaltet keine<br />
„tragfähige Wahrheit“ im Sinne von<br />
Gestalt. Gewahrsein trägt zwar alles, aber<br />
Wahrheit bleibt immer relativ, als eine<br />
Beziehungsgeschichte. So ist schon „relativ<br />
zum Höchsten“ eine „Beziehungswahrheit“,<br />
die vor dem Höchsten keinen Bestand hat.<br />
Im Höchsten ist alles das Höchste selbst:<br />
ICH.<br />
+ + +<br />
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Zum Verständnis von<br />
„höherer Wahrheit“.<br />
„Du bist das Höchste“ sagte einmal der<br />
Guru Nisargadattas zu diesem und diese<br />
Aussage ist ja für einen Menschen<br />
erst einmal irritierend, denn er bezieht<br />
sie automatisch auf sich, sein eigenes<br />
Selbstverständnis von sich selbst. Nur bezieht<br />
sich diese Aussage eben auf ein anderes<br />
Selbstverständnis, worin sie dann<br />
so wahr sein kann, wie sie ist.<br />
Die „höhere Wahrheit“ zum Leben zu<br />
sein ist auch die „erlösende Wahrheit“,<br />
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da vor der „höchsten Wahrheit“ keine<br />
Erscheinung jemals zu einer absoluten<br />
Wahrheit werden kann.<br />
Die „höchste Wahrheit“ gebärt nicht nur<br />
die Welt, ist quasi ihre schöpfende Instanz,<br />
sie vertilgt sie auch wieder und wird darin<br />
zum „Vernichter der Welten“.<br />
Buddha wurde nicht befreit, indem er die<br />
Welt beherrschte, sondern indem er sie<br />
vernichtete, als seine eigene Vorstellung<br />
durchschaute. Sie existierte nur in seiner<br />
eigenen Vorstellung, und selbst im Reich<br />
der nahezu ewigen Götter gab es sie alle<br />
nur durch ihn selbst.<br />
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Die Natur der „höheren Wahrheit“ ist, dass<br />
sie alle Wahrheit in ihrer Verbindlichkeit<br />
enthauptet, darin eine verbindliche<br />
Wahrheit über mich selbst sein zu können.<br />
+ + +<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 59 von 69<br />
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Das „ICH“ und das „ich“<br />
und das „Nicht-ich“<br />
oder: das „dreiköpfe Untier „ich““<br />
Nachdem ich eigentlich den ganzen Tag<br />
gefaulenzt hatte, was praktisch heißt, die<br />
meisten Initiativen blieben im Stadium der<br />
Vorstellung stecken: „ich könnte ja dies<br />
und jenes tun ...“, aber kamen nicht zu einer<br />
Geburt, möchte ich ein etwas komplexeres<br />
Thema angehen, das Wesen der drei<br />
„ich“, bzw. der zwei „ich“ und des einen<br />
„Nicht-ich“. Wie dem Leser beliebt.<br />
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Unterstelle ich der Philosophie des Advaita<br />
eine Logik, dann die, alles zu nichts reduzieren<br />
zu können, was praktischerweise<br />
die Fähigkeit zur Synthese ist. In der<br />
Analyse zerlege ich alles immer weiter in<br />
seine Bestandteile - und in der Synthese<br />
füge ich sie wieder zusammen (wie gehört<br />
es zusammen?) und wo ich dann alles zusammenfüge,<br />
zur „grossen Synthese“ (der<br />
mystischen Hochzeit), bleibt Nichts übrig,<br />
oder „ich/ICH/Nicht-ich“: das dreiköpfige<br />
Untier des „ich“.<br />
Das sogenannte „kleine ich“: „ich“, das ich<br />
hier von der „Ego-Idee“ einmal abgren-<br />
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ze und als das „sichtbare „ich““ bezeiche,<br />
gibt es ohne den Hintergrund des „du“ gar<br />
nicht, wobei „du“ alles umfasst, was als<br />
„nicht-ich“ (in persönlichem Gestalt-Sein)<br />
empfunden wird.<br />
Im Leben begegnet also ein empfundenes<br />
„das bin ich“: „ich“ einem empfundenen<br />
„nicht-ich“: das ist alles „du“, das bin ich<br />
nicht. Abfahren. Fertig ... ;-)<br />
Dieses „ich der Gestalt“ kann also ohne<br />
diesen Hintergrund „du“ gar nicht bestehen.<br />
Ein „ich in Gestalt zu sein, ein „ich“, geht<br />
nur durch ein „nicht-ich“ (die „Welt“).<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 62 von 69<br />
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Aber das eigentliche „ICH“, eben das<br />
„große ICH“ umfasst sie beide - ist also<br />
kein „dritter Kopf“. Es ist quasi der eine<br />
Kopf, den „ich“ und „nicht-ich“ bilden.<br />
Die Philosophie des Advaita synthetisiert<br />
die beiden „ich-Aspekte“, das ausdrückliche<br />
„ich“ und das ausdrückliche „nichtich“<br />
zum „ICH“, das beide umfasst.<br />
Der Kontrast „ich“ und „nicht-ich“ findet<br />
im ICH statt.<br />
Von allen drei „ich“ in der vergleichenden<br />
Vorstellung eines „ICH“ und „ich“ und<br />
„Nicht-ich“, deutet nur ein Begriff auf das<br />
eigentlich reale „ich“ -der Begriff „ICH“<br />
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- die beiden anderen „ich“ und „nicht-ich“<br />
kreisen um relative Wahrheiten des „ICH“:<br />
sie kommen und gehen.<br />
Das Problem jeglicher Gestalt, und damit<br />
auch Gestalt eines „ich“ ist, dass Gestalt nur<br />
in ihrer Gesamtheit „ICH“ ist: „ALLES“.<br />
Die Fülle des ICH ist „ALLES“. Aber<br />
Gestalt ist als „ALLES“ nicht sichtbar<br />
- und daher spricht man auch im selben<br />
Atemzug vom „NICHTS“ ..., das ich in<br />
seiner Konsequenz auch so umschreiben<br />
könnte: „die erscheinende Gestalt ist<br />
zwar wahr (das Selbst), aber nur in ihrer<br />
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Gesamtheit die „Wahrheit der Gestalt des<br />
Selbst“ -<br />
und persönlich ist davon nur „NICHTS“<br />
sichtbar, das HIER. In seiner Gestalt<br />
bildet ICH - und damit auch in seiner<br />
Wahrheit der Gestalt einen Körper über<br />
alle Zeit und Raum, und womöglich weiterer<br />
Dimensionen.<br />
Und erst diese Gesamtheit seiner Gestalt<br />
ist im eigentlichen Sinne seine wahre<br />
Gestalt. So ist zwar das „ich“ ein wahrer<br />
Ausdruck des Selbst, aber für sich selbst<br />
nicht seine wahre Gestalt. Es ist und bleibt<br />
ein Teil des „ALLES“.<br />
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Und kein Mensch, also menschliches<br />
Verständnis kann wissen, was sich im<br />
ALLES verbirgt. ALLES existiert aus persönlicher<br />
Sicht, also „ich“, unbewusst, als<br />
Teil des sogenannten „nicht-ich“.<br />
Daher ist das Selbst in seiner LEERE immer<br />
größer als alle sichtbare Gestalt, immer<br />
größer als „ich“ und größer als „nicht-ich“<br />
und mit „größer“ meine ich die „Größe der<br />
Wahrheit“ ... es gibt eine Größere Wahrheit<br />
des „ich/ICH/nicht-ich“ - und die ist eben<br />
ICH - die ist immer größer als alle erscheinde<br />
Wahrheit, die relative Wahrheit ist, also<br />
ohne Beziehung gar nicht sein kann.<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 66 von 69<br />
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Im Sinne von ICH kann nie etwas wahr<br />
sein (als verbindliche Aussage über „ich“),<br />
was eine „Beziehungswahrheit“ im ICH<br />
ist.<br />
ICH ist im Wesen immer sich selbst, und<br />
sich nicht näher oder ferner im einem<br />
„ich“, oder in einem „nicht-ich“.<br />
Das Wesen einer „höheren Wahrheit“ ist<br />
(im Verständnissinne), dass sie alle anderen<br />
„außer Kraft setzt“ - „außer Kraft<br />
setzt“ nicht in ihrem relativen Spiel miteinander,<br />
sondern in ihrer Beziehung zu<br />
dieser „höheren Wahrheit“.<br />
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Zum Beispiel, ich träume ich sei in eine<br />
Schiesserei verwickelt, flüchte in Panik,<br />
werde dann erschossen, wache schweißgebadet<br />
auf - und, zum Glück, ich hatte<br />
nur geträumt.<br />
Als ich ein „ich“ im Traum war, war das<br />
die Wahrheit des Selbst, die Wahrheit die<br />
war, aber sie war eben keine verbindliche<br />
Wahrheit über mich selbst, und -relativ<br />
zum Wachzustand gesehen - ein virtuelles<br />
Ereignis.<br />
Und so ist das mit allen relativen<br />
Eigenschaften des ICH - sie sind zu seiner<br />
eigentlichen Wahrheit gesehen „virtu-<br />
<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong> Seite 68 von 69<br />
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ell“ - und jegliche Definition von ICH zu<br />
„ich“ und „nicht-ich“ ist virtuell, so sehr<br />
sie wahr sind, sind sie eben als Ausdruck<br />
vorhanden.<br />
Das ICH wird auch im spirituellen Kontext<br />
das „Höchste“ genannt, weil es durch<br />
Gestalt nicht „verunreinigt“ werden kann,<br />
was heißt „nicht in eine Wahrheit gebunden<br />
werden kann“ ... und es ist immer hier:<br />
ICH<br />
+ + +<br />
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