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Dorfchronik/Schulchronik Stocksee - Geschichte-Stocksee.de

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Am Mittwoch, <strong>de</strong>n 14. Juli 1909 wur<strong>de</strong> in Bornhöved ein Probstei-Missionsfest gefeiert, an<br />

welchem die Lehrer <strong>de</strong>r Umgegend mit ihren Schülern teilnahmen. Das Fest fand bei<br />

schönstem Wetter statt und war trotz <strong>de</strong>r Heuernte gut besucht. Um 2 Uhr begann <strong>de</strong>r<br />

Festgottesdienst in <strong>de</strong>r festlich geschmückten Kirch. Der frühere Missionsinspektor Pastor<br />

Bahnsen, Altona-Othmarschen hielt eine zu Herzen gehen<strong>de</strong> Missionspredigt über 1. Kor. 1,<br />

23: „Wir aber predigen <strong>de</strong>n gekreuzigten Christ“. Er führte dabei aus: „Der König Jesus<br />

Christus hat das Werk <strong>de</strong>r Mission befohlen, und wir müssen als treue Diener gehorchen. 1.<br />

Wir wer<strong>de</strong>n dabei getrieben von einem göttlichen „Muß“, 2. wir haben dabei Mitleid mit <strong>de</strong>r<br />

allerärmsten Welt, und 3. wir sind dabei selbst selig und machen auch an<strong>de</strong>re selig.“<br />

Um 4 Uhr begann das Fest im Freien auf Petershöhe. Dort erzählte Missionssekretär Pohl,<br />

ehemaliger Missionar in Indien, aus seiner reichen Missionarserfahrung. Er schil<strong>de</strong>rte in<br />

interessanter Weise Land und Leute in Indien, das Kastenwesen, <strong>de</strong>n Aberglauben, die<br />

Gespensterfurcht, <strong>de</strong>n Götzendienst, <strong>de</strong>n sittlichen Verfall, das Los <strong>de</strong>r Frauen und die<br />

Liebesarbeit <strong>de</strong>r Missionare. Wie ein Notschrei aus <strong>de</strong>r Hei<strong>de</strong>nwelt klang es aus <strong>de</strong>s Redners<br />

Worten: „Helft uns!“ Als Vertreter <strong>de</strong>s indischen Volkes stand <strong>de</strong>r Mann gleichsam vor <strong>de</strong>r<br />

Festversammlung.<br />

Es folgte dann als dritter Redner Pastor Haake-Rickling, ein Mann <strong>de</strong>r Inneren Mission.<br />

Während Pohl seiner Ansprache <strong>de</strong>r Heilung <strong>de</strong>r Blin<strong>de</strong>n an <strong>de</strong>r „schönen“ Tür <strong>de</strong>s Tempels<br />

durch Petrus und Johannes zugrun<strong>de</strong> legte, knüpfte Pastor Haake seine Worte an Jes. 60, 19 u.<br />

20. Er sprach dann über die verschie<strong>de</strong>nen Anstalten in Rickling, die Arbeiterkolonie, die<br />

Trinkerheilanstalt Salem und das Burschenheim. Hierbei wies er auf die Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Arbeit<br />

hin und erzählte auch von <strong>de</strong>n Erfolgen <strong>de</strong>rselben.<br />

Dann nahm Probst Beckmann-Schönberg das Wort zu einer Schlussansprache. Er dankte im<br />

Namen <strong>de</strong>r Festversammlung <strong>de</strong>nen, die das Fest äußerlich so schön gestaltet hatten durch<br />

Ausschmückung <strong>de</strong>r Kirche, ferner <strong>de</strong>n Rednern für alle ihre Mühe, <strong>de</strong>n Lehrern, welche mit<br />

ihren Schülern mehrstimmige geistliche Lie<strong>de</strong>r vortrugen, für ihre Leistungen (es waren die<br />

Schulen in Bornhöved, Kalübbe, Schmalensee u. Belau) und schloß mit einem herzlichen<br />

Dankgebet gegen Gott, <strong>de</strong>r durch das herrliche Wetter das Fest so reichlich segnete. Er bat<br />

Gott, dass er das Fest an allen Teilnehmern segnen und sie zu freudiger Mitarbeit an <strong>de</strong>m<br />

Werke <strong>de</strong>r äußeren und inneren Mission treiben möchte.<br />

Im Januar 1910 wur<strong>de</strong> Lehrer Dahl von <strong>de</strong>r Schul<strong>de</strong>putation in Barmstedt an die dortige<br />

7klassige Mädchenvolksschule berufen. Die Königliche Regierung stellte <strong>de</strong>nselben unterm<br />

19. März 1910 als Lehrer in Barmstedt mit Antritt am 1. Oktober 1910 an.<br />

Im Sommer 1910 machte die Schule zwei größere Ausflüge. Der erste war eine Fußtour nach<br />

Bosau, daselbst wur<strong>de</strong> die alte Vizelinkirche besichtigt. Der Rückweg erfolgte mit <strong>de</strong>m<br />

Dampfschiff nach Nehmten. Die Strecke von da nach <strong>Stocksee</strong> wur<strong>de</strong> zu Fuß zurückgelegt.<br />

Der zweite Ausflug hatte als Ziel Plön. Ein Motorboot brachte die Schule welcher sich einige<br />

Erwachsene aus <strong>de</strong>r Gemein<strong>de</strong> angeschlossen hatten, nach <strong>de</strong>m „Gasthof zur Fegetasche“ bei<br />

Plön. Von da führte ein schöner Fußweg am Großen Plöner See entlang die Teilnehmer nach<br />

Plön. In Plön wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Aussichtsturm auf <strong>de</strong>m Parnaß bestiegen und <strong>de</strong>r Schlossgarten mit<br />

<strong>de</strong>n Prinzenhaus besichtigt. Von Plön fuhr die Schule mit <strong>de</strong>m Motorboot nach Nehmten<br />

zurück.<br />

Der Ausflug nach Fegetasche wur<strong>de</strong> auch schon im Jahre 1909 unternommen.

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