Rissverpressung
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51. Jahrgang<br />
2014<br />
ISSN 0934-5914<br />
B2836<br />
Die Fachzeitschrift für Objektbau<br />
TITEL: Metallwerke Gebr. Kemper, Olpe:<br />
Tiefe Risse, starke Unebenheiten, ausgediente<br />
Kabelkanäle ... Bodensanierung als<br />
echte Herausforderung<br />
SPECIAL: INDUSTRIEBAU<br />
Energieeffizienz; Lichttechnik; Sanitär; Klima-/Heiztechnik; Gebäudemanagement; Innenausbau; Glasanwendung im Innenbereich; Akustik; Sanierung; Systembau
titelthema<br />
Metallwerke Gebr. Kemper, Olpe<br />
Tiefe Risse, starke Unebenheiten, ausgediente Kabelkanäle<br />
... Bodensanierung als echte Herausforderung<br />
Ein hartes Stück Arbeit bedeutete die Sanierung des Industriebodens bei den Metallwerken<br />
Gebr. Kemper in Olpe. Tiefe Risse, starke Unebenheiten, unnötig gewordene Kabelkanäle, all<br />
das galt es aufzufüllen, auszubessern und danach sicher und hochbelastbar wieder neu zu<br />
beschichten ... während gleichzeitig die laufende Produktion des traditionsreichen Herstellers<br />
von Bundmetallprodukten und Metallhalbzeugen weitgehend unbeeinträchtigt bleiben sollte.<br />
In zwei Arbeitsabschnitten gelang diese anspruchsvolle Aufgabe auf einer rund 1.300 Quadratmeter<br />
großen Fläche mit dem Einsatz von schnellen Reaktionsharz-Systemen.<br />
Sehr offensichtlich stellte sich die Situation<br />
vor der Sanierung als echte<br />
Herausforderung dar: Die Böden in<br />
den Produktionshallen waren durchzogen<br />
von zahlreichen Rissen mit einer Breite<br />
von bis zu acht Millimetern. Jede einzelne<br />
dieser Vertiefungen musste als vorbereitende<br />
Maßnahme vom Verlegebetrieb<br />
zunächst nachgeschnitten und dann mit<br />
dem transparenten MMA-Harz „Silikal RU<br />
727“ oder – je nach Größe – mit dem<br />
Mörtelsystem „R 17“ bodengleich aufgefüllt<br />
werden.<br />
Darüber hinaus erforderten auch die alten,<br />
ausgedienten Kabelkanäle im Boden<br />
einiges an arbeitsintensiven Maßnahmen<br />
im Vorfeld der Bodenbeschichtung. Die<br />
rund 40 cm tiefen und bis zu 35 cm breiten<br />
Durchführungen mussten zunächst<br />
aufwändig ausbetoniert werden, bevor<br />
eine weitere Bearbeitung möglich war.<br />
Spezialgrundierung<br />
für im Boden liegende<br />
Stahlplatten<br />
Und dann erwiesen sich bei dieser<br />
Sanierung noch zwei im Boden liegende<br />
Stahlplatten – eine kleinere mit zwei<br />
Quadratmetern Größe sowie eine weitere<br />
mit beträchtlichen Ausmaßen von 20<br />
Quadratmetern – als ganz spezielle<br />
Aufgabe für die Verleger. Diese Bereiche<br />
mussten zunächst grundiert werden mit<br />
dem Silikal-Harz „RU 727“, einem niedrigviskosen<br />
und lösemittelfreien Drei-Komponenten-Methacrylatharz<br />
zur verbesserten<br />
Haftung. Mit den entsprechenden<br />
Additiven bietet Hersteller Silikal dieses<br />
System speziell für eine Grundierung von<br />
Metalluntergründen an.<br />
Bei den Metallwerken Kemper wurde<br />
der Bereich der Metallplatten darüber<br />
hinaus mit „RU 727“ kratzgespachtelt<br />
und anschließend mit einer Gewebeeinlage<br />
– eingebettet in ein kälteflexibles<br />
und schlagzähes MMA-Harz – überzogen.<br />
Erst im Anschluss daran konnte mit dem<br />
Systemaufbau für die Fläche begonnen<br />
werden.<br />
Auch für die starken Unebenheiten des<br />
Industriebodens in den Produktionsbereichen<br />
gab es bei dieser Sanierung die<br />
entsprechenden Lösungen von Silikal.<br />
Sie wurden vom Verlegebetrieb mit dem<br />
18 element + BAU • 5/2014
titelthema<br />
Bodensanierung als Härtefall: Die Bodenfläche<br />
von 1.260 Quadratmeter war arg ramponiert.<br />
Zahlreiche Risse und Bodenunebenheiten bedeckten<br />
den Industrieboden vor der Sanierung.<br />
Die Metallplatten stellten besondere Ansprüche an die Bodensanierung, da sie zunächst mit<br />
einer speziellen Grundierung passend für Metalluntergründe behandelt werden mussten.<br />
Mörtelsystem „R 17“ ausgeglichen, einem<br />
MMA-Mörtel von hoher Druck- und Biegezugfestigkeit,<br />
der sich durch seinen sehr<br />
geringen linearen Schwund auszeichnet.<br />
„R 17“ lässt sich als fester Betonüberzug<br />
und als lokaler Reparaturmörtel im<br />
Innen- und Außenbereich für Schichtdicken<br />
von 6 bis 20 mm verwenden. Bei<br />
den Metallwerken in Olpe wurden die<br />
ungleichmäßigen Flächen mit diesem<br />
System zunächst geglättet, dann zwischengeschliffen<br />
und grundiert, bevor die<br />
vollflächige Beschichtung folgen konnte.<br />
Für die Hauptschicht wurde schließlich<br />
das selbstverlaufende Silikal-Beschichtungssystem<br />
„R 61“ eingesetzt. Es erhielt<br />
eine vollsatte Quarzsand-Abstreuung<br />
in der Körnung 0,4 bis 0,8 mm, die für<br />
zuverlässige Rutschsicherheit sorgt und<br />
gleichzeitig mechanisch hoch belastbar<br />
ist. Mit der farblosen Deckversiegelung<br />
„Silikal R 71 re“ konnte die Sanierungsmaßnahme<br />
bei den Metallwerken in Olpe<br />
abgeschlossen werden.<br />
Kaum Beeinträchtigungen<br />
für den laufenden<br />
Betrieb<br />
besonderen Vorteilen der Silikal-Harze, die<br />
nach dem Aufbringen fast immer nur eine<br />
Stunde brauchen, um zur vollen Belastbarkeit<br />
auszuhärten.<br />
Der neue Boden bewährt sich jetzt im<br />
Alltag der Metallwerke Kemper durch<br />
seine ganz besondere Belastungsfähigkeit.<br />
Die Metallrollen, die hier regelmäßig<br />
bewegt werden, sind tonnenschwer. Und<br />
auch die Beanspruchung durch Paletten,<br />
Regale und Gabelstapler ist enorm. Nicht<br />
zuletzt bildet die Tatsache, dass die neuen<br />
Flächen keinen Schaden nehmen durch<br />
Metallsplitter, einen weiteren entscheidenden<br />
Vorteil. Standsicherheit und<br />
Abriebfestigkeit, Pflegeleichtigkeit und<br />
ansprechende Optik sowie die Resistenz<br />
gegen viele Säuren, Laugen, Öle und Fette<br />
– auch das sind typische Vorteile der<br />
Kunstharz-Systeme, die in der Metallverarbeitung<br />
geschätzt werden.<br />
Bemerkenswert: Der laufende Betrieb<br />
blieb von diesen aufwändigen Arbeiten<br />
fast vollständig unbeeinträchtigt. Die einzelnen<br />
Sanierungsabschnitte mit MMA-<br />
Harzen konnten in kurzen Arbeitsschritten<br />
von wenigen Stunden während der Nacht<br />
oder an produktionsfreien Tagen stattfinden.<br />
Schließlich zählt Schnelligkeit zu den<br />
Weder tonnenschwere Metallrollen noch Metallsplitter bereiten der Beschichtung Probleme.<br />
Bildnachweis (alle Bilder): Silikal<br />
element + BAU • 5/2014<br />
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