Bericht 21.05.2007 - Heinrich-Lanz-Schule II

Projekt: Einsatz eines Bioreaktors im Labormaßstab
Heute bringt die Gruppe A des 3. Lehrjahres Biologielaboranten/innen
die Fermentationsanlage im Biotechnologielabor
401 zum Einsatz. Das Reaktionsgefäß enthält
eine Zellkultur, deren Zellen sich vermehren sollen. Bei
diesem Versuch sollen Hefezellen produziert werden, die
theoretisch als Futtermittelzusatz oder als handelsübliche
Presshefe verwendet werden könnten. Kurz gesagt: es geht
um die Kultivierung, das Isolieren, Analysieren und das Gewinnen
von Zellen. Hierbei kann ebenso das ökonomisch
wichtigste biotechnologische Produkt Ethanol gewonnen
werden. Die Masse der Produktion und die Produktanalyse
wird in den beiden nachfolgenden Unterrichtseinheiten
Thema sein.
Am Steuergerät können Inprocess-Kontrollen durchgeführt werden. Der Prozess wird genau
protokolliert und anschließend ausgewertet. Welche Zelldichte liegt vor? Ist die Temperatur
optimal? Stimmen der pH-Wert und die Rührergeschwindigkeit? Ist die Belüftung korrekt?
Die Pausen zwischen den Probenentnahmen werden durch Kurzpräsentationen der Auszubildenden
ausgefüllt, um gleichzeitig die Apparatur genauer kennen zu lernen und um zu üben,
wie man Sachverhalte im Labor interessant und eindrücklich präsentiert.
Die Schüler haben die Anlage selbständig aufgebaut und beschickt, denn die Lernenden sollen
dazu befähigt werden, die Fermentationsanlage eigenständig und ohne fremde Hilfe zu
bedienen; das heißt Proben zu entnehmen, damit zu arbeiten und auszuwerten. Der Lehrer
überwacht während des Betriebs der Fermentationsanlage die ordnungsgemäße Bedienung
und das Einhalten der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen.
Auch der Bezug zur Arbeit im Betrieb ist direkt gegeben, denn dort setzt die Forschungsarbeit
(zum Beispiel beim Hefescreening) an, wo die Schüler hier bei diesem Projekt aufhören,
nämlich mit der Gewinnung von Zellen und/oder deren Produkt.
Das Projekt gibt einen sehr lohnenden Einblick, wie Unterrichtsinhalte mittels idealer Interaktion
und Kooperation zwischen Lehrkraft und Schülern funktionieren kann.
Rü
Jahresbericht Heinrich-Lanz-Schule II Mannheim Schuljahr 2006/2007 Seite 59