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Lernpaket Allen Jones - Völklinger Hütte

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Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />

Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />

Generaldirektor Prof. Dr. Meinrad Maria Grewenig<br />

<strong>Allen</strong> <strong>Jones</strong>‟ Motivwahl und Bildsprache werden oft über die unterschiedlichen<br />

Kunstgattungen hinweg beibehalten. Hat er sich 1992/93 in seinen Gemälden Boogie Woogie<br />

und Let‟s Dance erneut mit dem Thema Musik und Tanz beschäftigt, so verwendet er dieses<br />

nun auch im Medium Lithografie. In den Jahren 1992/93 entsteht zum Thema Piano<br />

beziehungsweise den Akteuren rund um das Piano und deren sozialem Milieu eine Vielzahl an<br />

Zeichnungen, in denen <strong>Jones</strong> die Farben für die späteren Lithografien und Gemälde<br />

theoretisch festlegt. Erneut ist es die Beziehung zwischen Mann und Frau, zwischen Pianist<br />

und Barsängerin, die ihn fasziniert und antreibt. Er will die Verschmelzungen, Trennungen,<br />

Stimmungen, Aggressionen und Ermunterungen der beiden Geschlechter in diesem<br />

stimulierenden Milieu verarbeiten. Nach mehreren Bildern und Bildserien, die die obige<br />

Thematik am Beispiel größerer sozialer Zusammenkünfte wie Partys oder Festgesellschaften<br />

behandeln, wirken diese Zwei-Protagonisten-Werke aus dem Nachtleben in Bars viel intimer<br />

und persönlicher. Sein erfinderisches Wesen verleiht den immer wiederkehrenden Themen<br />

neue Dimensionen und Entfaltungsmöglichkeiten. Mehr als zehn Jahre lang befasst sich<br />

<strong>Jones</strong> immer wieder mit Variationen des Piano-Motivs.<br />

1993 beauftragt die National Portrait Gallery in London den Künstler mit einem Porträt der<br />

berühmten Balletttänzerin Darcey Bussell. Für <strong>Allen</strong> <strong>Jones</strong> erweist es sich als bedeutende<br />

Herausforderung, das Porträt eines lebenden Modells zu malen, denn er hat seit seiner<br />

Studienzeit nicht mehr auf diese Weise gearbeitet. Doch der Auftrag bietet ihm, als<br />

begeistertem Opern- und Ballettgänger, die Gelegenheit, hinter die Kulissen des<br />

faszinierenden Ballettbetriebs zu schauen. Zunächst beobachtet er Darcey Bussell während<br />

des Tanzens, fotografiert sie in typischen Posen und klassischen Figuren sowie bei<br />

Tanzschritten, um hinterher verschiedene Skizzen und Aquarelle und schließlich 1994 das<br />

Ölgemälde daraus zu fertigen. Am 28. Dezember desselben Jahres heiratet <strong>Jones</strong> seine<br />

Muse Deirdre Morrow, nachdem sie mehr als 15 Jahre zusammengelebt hatten.<br />

Ab den frühen 1990er-Jahren beginnt <strong>Allen</strong> <strong>Jones</strong> mehr und mehr, mit Galerien und<br />

Sammlern zu kooperieren und die Welt zu bereisen, um Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.<br />

Durch diese Kooperationen erhält er wiederholt Aufträge für den öffentlichen Raum, auch<br />

aus dem Ausland. Zwischen 1997 und 2003 beauftragt Swire Properties, eine englische<br />

Immobilienentwicklungsfirma mit Sitz in Hongkong, den Künstler, mehrere Skulpturen auf<br />

ihrem Firmengelände zu realisieren. Es entstehen die überdimensional großen Werke Two to<br />

Tango (1997) sowie City Boy und City Girl (2003); wieder ist der Tanz sowie die<br />

Verschmelzung von weiblichen und männlichen Figuren das Thema. 2006 entwirft und<br />

fertigt <strong>Jones</strong> für eine chinesische Stiftung die dreiteilige Skulpturengruppe Banquet, die an<br />

einem See im Yuzi Paradise Sculpture Park in Guilin steht. Die drei sieben Meter hohen<br />

Figuren, an die chinesische Schrift angelehnt, stehen auf einem gewaltigen, fünf Meter hohen<br />

Granitsockel.<br />

Weltkulturerbe <strong>Völklinger</strong> <strong>Hütte</strong><br />

Europäisches Zentrum für Kunst und Industriekultur<br />

66302 Völklingen/Saar<br />

Redaktion: Peter Backes, Frank Krämer, Jeanette Wagner<br />

Tel. 06898/9 100 159, Fax 06898/9 100 111<br />

mail@voelklinger-huette.org Seite 59

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