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Trike und Eimerkralle - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen

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SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

Projektleiter<strong>in</strong> romy Hofmann mit teilnehmern<br />

– <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em trabant, der e<strong>in</strong>e<br />

Verjüngungskur gut gebrauchen kann<br />

Ideen gefragt - lernen<br />

mit Kopf, Herz <strong>und</strong> Hand<br />

das sächsische staatsm<strong>in</strong>isterium<br />

für kultus <strong>und</strong> sport sucht erneut<br />

künstlerische, kulturelle <strong>und</strong> handwerkliche<br />

Projekte mit außerschulischen<br />

kooperationspartnern, <strong>in</strong><br />

denen schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> schüler<br />

schulartübergreifend geme<strong>in</strong>sam<br />

arbeiten <strong>und</strong> ihre kreativität <strong>und</strong> sozialen<br />

kompetenzen stärken.<br />

nähere Informationen zu dem Ideenwettbewerb<br />

s<strong>in</strong>d auf www.sachsenmacht-schule.de/esf<br />

zu f<strong>in</strong>den.<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 10<br />

geschichte zum greifen nah<br />

Schüler befassen sich <strong>in</strong> der Freizeit mit deutscher Historie<br />

Julia sackmann geht durch e<strong>in</strong>en dunklen, langen,<br />

schmalen Gang. Er ist blau-weiß gefliest,<br />

feucht <strong>und</strong> riecht nach nassem, altem keller. „Es<br />

ist schon e<strong>in</strong> bedrückendes Gefühl hier unten“,<br />

sagt die 16-Jährige <strong>und</strong> me<strong>in</strong>t damit den Weg<br />

zum sogenannten „fuchsbau“ <strong>in</strong> dresden. E<strong>in</strong><br />

keller, <strong>in</strong> den zwischen 1945 bis Mitte 1950 Menschen<br />

durch den sowjetischen Geheimdienst<br />

e<strong>in</strong>gesperrt wurden. Er gehört zur heutigen Gedenkstätte<br />

Bautzner straße.<br />

Arbeit mit Zeitzeugen<br />

der fuchsbau wurde durch Jugendliche im Projekt<br />

„Bedenken. Vergangenheit bewältigen – Zukunft<br />

<strong>in</strong> die Hände nehmen“ neu gestaltet <strong>und</strong><br />

kann nun besichtigt werden. die dauerausstellung<br />

zeigt e<strong>in</strong>drucksvoll, unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

die Häftl<strong>in</strong>ge untergebracht waren <strong>und</strong><br />

wie es ihnen ergangen ist. „der keller ist e<strong>in</strong>malig<br />

<strong>in</strong> sachsen, denn er ist der e<strong>in</strong>zige, der<br />

<strong>in</strong> dieser form vollständig erhalten ist“, verrät<br />

Projektleiter<strong>in</strong> Uljana sieber. Julia sackmann<br />

steht vor den Ausstellungsbannern <strong>in</strong> den Zellen<br />

<strong>und</strong> erzählt, dass alle Informationen von schülern<br />

zusammengetragen wurden. Es gibt H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><strong>in</strong>formationen<br />

über die frühe Zeit der<br />

sowjetischen Besatzungszone, Biografien e<strong>in</strong>zelner<br />

Gefangener <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en raum, <strong>in</strong> dem die<br />

namen von zum tode Verurteilten auf kle<strong>in</strong>en<br />

tontafeln an durchsichtigen fäden von der decke<br />

hängen. „das hat die kunstgruppe gemacht.<br />

sie hat auch skulpturen hergestellt <strong>und</strong> Bilder<br />

gezeichnet – das s<strong>in</strong>d alles richtige kunstwerke“,<br />

erklärt Julia bew<strong>und</strong>ernd. sie selbst<br />

war im Geschichtskurs. „Wir haben ehemalige<br />

Gefangene dieses kellers <strong>in</strong>terviewt“, sagt sie.<br />

die Jugendlichen haben die Gespräche auf Video<br />

aufgezeichnet, sie später selbst bearbeitet<br />

<strong>und</strong> geschnitten. „Mich hat dabei am meisten<br />

bee<strong>in</strong>druckt, wie die Zeitzeugen über ihre Haft<br />

reden, darüber, was sie erlebt haben <strong>und</strong> die<br />

Zustände <strong>in</strong> den Zellen. sie durften sich ja nicht<br />

e<strong>in</strong>mal Zähne putzen oder duschen!“, erzählt<br />

Julia. Besucher der Ausstellung können sich die<br />

Interviews im angrenzenden Hafthaus anschauen.<br />

dort s<strong>in</strong>d auch persönliche Gegenstände der<br />

Häftl<strong>in</strong>ge, die sie sich später <strong>in</strong> sowjetischen lagern<br />

fertigten, zu sehen, darunter e<strong>in</strong> hölzerner<br />

koffer <strong>und</strong> Glückwunschkarten.<br />

Begleitend zur Ausstellung haben die schüler<br />

unter fachlicher Anleitung auch e<strong>in</strong> Buch zusammengestellt.<br />

E<strong>in</strong>ige Exemplare werden die Zeitzeugen<br />

<strong>und</strong> die kooperationsschulen erhalten.<br />

Außerdem wird es <strong>in</strong> Bibliotheken ausleihbar<br />

se<strong>in</strong>. Projektleiter<strong>in</strong> Uljana sieber ist begeistert,<br />

mit wie viel Engagement die schüler aus den unterschiedlichen<br />

schulen <strong>und</strong> klassenstufen am<br />

Projekt mitgearbeitet haben: „sie s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>er<br />

richtig guten Gruppe zusammengewachsen, haben<br />

sich gegenseitig geholfen <strong>und</strong> viel über die<br />

Geschichte gelernt, das war schön zu sehen“.<br />

„bedenken. vergangenheit bewältigen –<br />

Zukunft <strong>in</strong> die Hände nehmen“<br />

Projekt der Gedenkstätte Bautzner straße,<br />

trägervere<strong>in</strong> Erkenntnis durch Er<strong>in</strong>nerung e.V.<br />

Bautzner straße 112a, 01099 dresden<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Uljana sieber<br />

tel.: 0351 899 60 44 0<br />

uljana.sieber@bautzner-strasse-dresden.de<br />

„geschichte erfahren – mit dem Trabi<br />

durch die DDR“<br />

fortbildungsakademie der Wirtschaft<br />

fAW gGmbH Akademie Plauen<br />

l.-f.-schönherr-straße 32, 08523 Plauen<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: romy Hofmann<br />

tel.: 03741 71940-956, fax: 03741 71940-831<br />

romy.hofmann@faw.de

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