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Trike und Eimerkralle - Strukturfonds in Sachsen - Freistaat Sachsen

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Europäische Union<br />

StrukturfondS<br />

Aktuell<br />

In diesem Heft:<br />

• Kluge Köpfe für <strong>Sachsen</strong><br />

• EFRE: <strong>Trike</strong> <strong>und</strong> <strong>Eimerkralle</strong><br />

• Zweite Chance mit dem ESF<br />

www.strukturfonds.sachsen.de<br />

3. AuSgAbE<br />

Oktober 2011<br />

STAATSMINISTERIUM<br />

FÜR WIRTSCHAFT<br />

ARBEIT UND VERKEHR


Impressum<br />

Herausgeber:<br />

sächsisches staatsm<strong>in</strong>isterium für<br />

Wirtschaft, Arbeit <strong>und</strong> Verkehr<br />

Verwaltungsbehörden Esf <strong>und</strong> EfrE<br />

Wilhelm-Buck-str. 2, 01097 dresden<br />

Redaktion:<br />

Andrea decker, Matthias Vorhauer<br />

Publizität strukturfonds<br />

Wilhelm-Buck-str. 2, 01097 dresden<br />

eu-publizitaet@smwa.sachsen.de<br />

Fotonachweis:<br />

titel, seite 19: stadt Mittweida;<br />

s. 3: sMk; s. 4 oben: Bader, unten:<br />

Agricola-Gymnasium Glauchau;<br />

s. 5 oben: BsZ Grimma, unten: Ms<br />

Adorf; s. 6 oben: Haufe, unten: Bader;<br />

s. 7 oben: Gymnasium Großröhrsdorf,<br />

unten: BsZ für technik III Chemnitz;<br />

s. 8: Claudia Hildebrandt Market<strong>in</strong>g/<br />

Pr VdI – GaraGe gGmbH; s. 9: Institut<br />

3l; s. 10: fAW; s. 11 oben u. Mitte:<br />

Gedenkstätte Bautzner straße, unten:<br />

fAW; s. 12-13: Jugendchor/stefan<br />

Jänke; s. 14: Hanke; s. 15: ksI; s. 16:<br />

lehrstuhl Verbrennungsmotor tUd;<br />

s. 17: fAE GmbH; s. 18: decker;<br />

s. 20: fH Zwickau; s. 21: AWo, s. 22:<br />

Hochschule Mittweida; s. 23 oben:<br />

HtWk leipzig, unten: katar<strong>in</strong>a Weiß;<br />

s. 24: Polizei Wroclaw; s. 25: Manufaktur<br />

der träume; s. 26: decker/<br />

Blaumond/ Vorhauer<br />

gesamtherstellung <strong>und</strong> verlag:<br />

satztechnik Meißen GmbH<br />

Am sand 1c<br />

01665 diera-Zehren ot nieschütz<br />

ISSn 1869-3385<br />

„strukturfonds Aktuell“ ersche<strong>in</strong>t<br />

mehrmals jährlich unentgeltlich.<br />

namentlich gekennzeichnete Bei träge<br />

<strong>und</strong> leserzuschriften geben nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt die Me<strong>in</strong>ung der redaktion<br />

wieder. nachdruck von Beiträgen (mit<br />

Quellenangaben) ist ausdrücklich<br />

erwünscht. Um die Zusendung e<strong>in</strong>es<br />

Belegexemp lars wird gebeten. für<br />

unaufgefordert e<strong>in</strong>gesandte Manuskripte,<br />

fotos usw. wird ke<strong>in</strong>e Gewähr<br />

übernommen.<br />

Gedruckt wird auf chlorfrei<br />

gebleichtem Papier.<br />

„strukturfonds Aktuell“ wird aus Mitteln<br />

der Europäischen strukturfonds<br />

<strong>und</strong> des freistaates sachsen f<strong>in</strong>anziert.<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 2<br />

InHAlTSvERZEICHnIS<br />

Schule <strong>in</strong> <strong>Sachsen</strong> mit EFRE + ESF<br />

„kluge köpfe für sachsen“ – Prof. dr. roland Wöller, staatsm<strong>in</strong>ister für kultus <strong>und</strong> sport<br />

über den Beitrag der EU-strukturfonds für Entwicklungen im Bildungsbereich 3<br />

In die Zukunft <strong>in</strong>vestiert – Mit dem Europäischen fonds für regionale Entwicklung (EfrE)<br />

werden sachsens schulen gefördert 4<br />

rote karte für leistungsdefizite – schüler haben <strong>in</strong> den ferien mit Esf-Hilfe spaß am lernen 8<br />

k<strong>in</strong>dliches lernen besser fördern – Berufsbegleitende Weiterbildung für<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Erzieher 9<br />

Geschichte zum Greifen nah – schüler befassen sich <strong>in</strong> der freizeit mit deutscher Historie 10<br />

schulferien mal anders – sachsens schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> schüler <strong>in</strong> den ferien:<br />

sie können ausschlafen <strong>und</strong> genießen die schulfreie Zeit. Wirklich? 12<br />

EFRE Aktuell<br />

Woh<strong>in</strong> mit kelle <strong>und</strong> P<strong>in</strong>sel? – Bauunternehmer Mario Hanke hat für se<strong>in</strong>e<br />

<strong>Eimerkralle</strong> die 50. Innovationsprämie erhalten 14<br />

kurt schwabes Erbe <strong>in</strong> neuem Glanz – Moderner forschungsbau für das ksI <strong>in</strong> Me<strong>in</strong>sberg 15<br />

für umweltverträgliche Mobilität – Wissenschaftsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> von schorlemer übergibt<br />

förderbescheid für e<strong>in</strong> neues forschungsprojekt 16<br />

das „trike“ kommt – das dreirad mit dem umweltfre<strong>und</strong>lichen Antrieb ist Ergebnis<br />

e<strong>in</strong>er Unternehmenskooperation 17<br />

EFRE - Stadtentwicklung<br />

doppelter nutzen – EfrE-geförderter Abriss der sprengmittelfabrik <strong>in</strong> schlungwitz entschärft<br />

künftige spree-Hochwasser 18<br />

sport <strong>und</strong> spaß – Mittweida feiert se<strong>in</strong> neues freibad 19<br />

ESF Aktuell<br />

theorie <strong>und</strong> Praxis verb<strong>in</strong>den – die lernplattform oPAl 20<br />

für jeden e<strong>in</strong>e zweite Chance – Mit dem Esf erfolgreich <strong>in</strong> die Zukunft starten 21<br />

der karriere auf die sprünge helfen – Career services der sächsischen Hochschulen<br />

werden gut angenommen 22<br />

Ziel 3/ OP Sn-Pl<br />

Geme<strong>in</strong>sam gegen krim<strong>in</strong>alität – Mit Mitteln aus Ziel 3 wird die kooperation<br />

der polnischen <strong>und</strong> der sächsischen Polizei unterstützt 24<br />

träume <strong>in</strong> Holz – Museen auf deutscher <strong>und</strong> tschechischer seite präsentieren<br />

die Vielfalt erzgebirgischer Volkskunst 25<br />

Europa Aktuell<br />

Europa fördert sachsen! – Mit Quiz, fotos, blau-gelbem Eis <strong>und</strong> vielen Informationen<br />

punktete der Europa-stand des sMWA beim tag der sachsen 26<br />

orientierung an EU 2020-strategie – die Europäische kommission hat ihre Vorschläge<br />

für die neue kohäsionspolitik nach 2013 präsentiert 27


„Kluge Köpfe braucht das land!“<br />

SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

Prof. Dr. Roland Wöller, Sächsischer Staatsm<strong>in</strong>ister für Kultus <strong>und</strong> Sport über<br />

den beitrag der Eu-<strong>Strukturfonds</strong> für Entwicklungen im bildungsbereich<br />

sachsens schulen haben sich als leistungsfähig<br />

erwiesen, wie verschiedene Bildungsstudien der<br />

letzten Jahre <strong>und</strong> jüngst der 1. Platz beim Bildungsmonitor<br />

2011 zeigten. damit dies so bleibt, dürfen<br />

wir uns nicht auf den Ergebnissen ausruhen.<br />

der Europäische fonds für regionale Entwicklung<br />

(EfrE) <strong>und</strong> der Europäische sozialfonds (Esf) s<strong>in</strong>d<br />

zweifellos wichtige förder<strong>in</strong>strumente im Bereich<br />

Bildung. durch ergänzende Projekte für unsere<br />

schüler tragen sie zur Umsetzung verschiedener<br />

Bildungsziele bei <strong>und</strong> flankieren unsere Anstrengungen<br />

für e<strong>in</strong>e hohe Qualität des sächsischen<br />

schulsystems. für den förderzeitraum von 2007<br />

– 2013 stellt die Europäische Union r<strong>und</strong> 321 Millionen<br />

Euro für Bildung zur Verfügung, zusammen<br />

mit der kof<strong>in</strong>anzierung des freistaates sachsen<br />

<strong>und</strong> der schulträger stehen r<strong>und</strong> 422 Millionen<br />

Euro bereit. das ist gut angelegtes Geld, denn<br />

Bildung ist die Voraussetzung für Entfaltung <strong>und</strong><br />

teilhabechancen jedes E<strong>in</strong>zelnen, für Innovation,<br />

Wachstum <strong>und</strong> Wohlstand <strong>in</strong> unserem land.<br />

sachsen unterstützt mit dem beschäftigungspolitischen<br />

Instrument des Esf bereits den schulischen<br />

Erfolg, um schüler fit fürs Berufsleben zu<br />

machen <strong>und</strong> dem fachkräftemangel nachhaltig<br />

entgegenzuwirken. Bis 2013 stehen <strong>in</strong>sgesamt<br />

r<strong>und</strong> 121,8 Millionen Euro für Maßnahmen im Bildungsbereich<br />

bereit: 96,2 Millionen Euro davon<br />

kommen von der Europäischen Union, mit weiteren<br />

25,6 Millionen Euro beteiligt sich der freistaat<br />

aus dem landeshaushalt. die Projekte, die vor<br />

allem die Ausbildungsfähigkeit verbessern <strong>und</strong><br />

der Berufs- <strong>und</strong> studienorientierung dienen, erhöhen<br />

die Chancen der nachfolgenden Generationen<br />

auf gute berufliche Perspektiven. Im Vordergr<strong>und</strong><br />

steht der E<strong>in</strong>zelne mit se<strong>in</strong>en jeweiligen fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuellen lern- <strong>und</strong> leistungspotenzialen,<br />

die es zu fördern gilt. Besonders die Zahl<br />

der schüler ohne schulabschluss wollen wir maßgeblich<br />

verr<strong>in</strong>gern mit Projekten, die direkt auf die<br />

schulischen leistungen abzielen, zum Beispiel<br />

den schülercamps. daneben sollen e<strong>in</strong>e positive<br />

E<strong>in</strong>stellung zu lebensbegleitenden lern- <strong>und</strong> Bildungsprozessen<br />

vermittelt <strong>und</strong> der Erwerb von berufsbezogenen<br />

schlüsselkompetenzen unterstützt<br />

werden. durch ganzheitliche Projektarbeit mit au-<br />

ßerschulischen Partnern erhalten schüler die Gelegenheit,<br />

die eigenen fähigkeiten <strong>und</strong> stärken <strong>in</strong><br />

verantwortlichen Aktivitäten zu erfahren.<br />

den rahmen für gute lernbed<strong>in</strong>gungen an<br />

sächsischen schulen bilden die Zuschüsse für<br />

bauliche Verbesserungen, Ausstattungs<strong>in</strong>vestitionen<br />

<strong>und</strong> multimediale Ausstattung. Über die<br />

EfrE-Mittel der Europäischen Union stehen für<br />

Investitionen an allgeme<strong>in</strong>bildenden schulen<br />

zusätzlich r<strong>und</strong> 200 Millionen Euro <strong>und</strong> im berufsbildenden<br />

Bereich 16 Millionen Euro bereit.<br />

damit werden Um-, Ausbau- <strong>und</strong> sanierungsmaßnahmen<br />

gefördert, die unter anderem Voraussetzung<br />

s<strong>in</strong>d für die Umsetzung von <strong>in</strong>novativen<br />

<strong>und</strong> erweiterten pädagogischen konzepten.<br />

die förderung ermöglicht auch Bauvorhaben zur<br />

Verbesserung der Energieeffizienz oder zur nutzung<br />

erneuerbarer Energien <strong>in</strong> schulgebäuden.<br />

Unterstützt wird ferner die Modernisierung der<br />

technischen Ausstattung von Werkstätten, fachräumen<br />

<strong>und</strong> laboren der Beruflichen schulzentren,<br />

um <strong>in</strong> der Berufsausbildung aktuellen Ansprüchen<br />

der Wirtschaft gerecht zu werden.<br />

Mit MEdIos II wird an unseren schulen mit r<strong>und</strong><br />

neun Millionen Euro die Ausstattung mit zukunftsorientierter<br />

<strong>und</strong> leistungsstarker Informations-<br />

<strong>und</strong> kommunikationstechnik gefördert.<br />

Zum Beispiel mobile Medienecken für den flexiblen<br />

E<strong>in</strong>satz multimedialer Anwendungen für<br />

e<strong>in</strong>en anschaulichen Unterricht <strong>in</strong> allen fächern.<br />

der start <strong>in</strong>s Berufsleben ist ohne qualitative<br />

kenntnisse moderner Medientechnik <strong>und</strong> ohne<br />

die Entwicklung eigener Medienkompetenz nicht<br />

mehr denkbar.<br />

die Esf- <strong>und</strong> EfrE-Mittel s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e weitere<br />

Chance, sachsens Bildung kont<strong>in</strong>uierlich voranzubr<strong>in</strong>gen.<br />

davon profitieren sowohl der E<strong>in</strong>zelne<br />

als auch unser freistaat. denn kluge köpfe<br />

braucht das land!<br />

Prof. dr. roland Wöller<br />

staatsm<strong>in</strong>ister für kultus <strong>und</strong> sport<br />

3<br />

Prof. dr. roland Wöller,<br />

staatsm<strong>in</strong>ister für kultus <strong>und</strong> sport<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

www.gymnasium-glauchau.de<br />

Mit EfrE-Mitteln wurde das Agricola-<br />

Gymnasium <strong>in</strong> Glauchau umfassend saniert<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 4<br />

In die Zukunft <strong>in</strong>vestiert<br />

mit dem EFRE fördert <strong>Sachsen</strong> umbau <strong>und</strong> Sanierung von Schulen<br />

sowie deren Ausstattung mit IuK-Technik<br />

r<strong>und</strong> 192 Millionen Euro aus dem Europäischen<br />

fonds für regionale Entwicklung (EfrE) für sächsische<br />

schulen seit 2007 – das ist die bisherige<br />

Bilanz bei der schulhausbauförderung des sächsischen<br />

staatsm<strong>in</strong>isteriums für kultus <strong>und</strong> sport<br />

(stand der Bewilligungen: 31.8.2011). damit konnten<br />

141 Investitionsprojekte an <strong>in</strong>sgesamt 132 schulen<br />

<strong>in</strong> öffentlicher <strong>und</strong> freier trägerschaft bewilligt<br />

werden. Zudem wurden EfrE-Mittel <strong>in</strong> Höhe von<br />

„57 Abiturienten saßen teils ruhig <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> gespannter Erwartung oder auch<br />

zappelig <strong>und</strong> aufgeregt an ihrem Arbeitsplatz<br />

<strong>in</strong> unserer neu rekonstruierten<br />

Aula. Punkt 8 Uhr erhielten die 39<br />

Mädchen <strong>und</strong> 18 Jungen ihre Abiturprüfungsfragen<br />

im fach deutsch. 300<br />

M<strong>in</strong>uten im leistungskurs <strong>und</strong> 240 M<strong>in</strong>uten<br />

im Gr<strong>und</strong>kurs mussten alle ihr<br />

können unter Beweis stellen. damit<br />

waren sie die Ersten, die diesen w<strong>und</strong>erschönen<br />

raum nutzen konnten.<br />

die Aula bietet nun ausgezeichnete<br />

Möglichkeiten für konzerte, theateraufführungen<br />

oder Vorträge. Und unseren<br />

Abiturienten stehen damit hervorragende<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen im<br />

eigenen Haus zur Verfügung“, freut<br />

man sich im Agricola-Gymnasium<br />

Glauchau über die neue Aula. Im Zuge<br />

der sanierung des Gymnasiums – mit<br />

drei Millionen Euro aus dem EfrE gefördert<br />

– wurde die ehemalige turnhalle<br />

zu e<strong>in</strong>er Aula umgestaltet. die neu<br />

gestalteten Außen- <strong>und</strong> freisportanla-<br />

r<strong>und</strong> 5,1 Millionen Euro für die Ausstattung von<br />

schulen mit moderner Informations- <strong>und</strong> kommunikationstechnik<br />

(MEdIos II) genehmigt. 189 Vorhaben<br />

an schulen <strong>und</strong> Medienpädagogischen Zentren<br />

werden damit umgesetzt.<br />

E<strong>in</strong>ige konkrete Beispiele sollen die Ziele <strong>und</strong> die<br />

Wirkung der EU-förderung im Bereich schulhausbau<br />

<strong>und</strong> Medienoffensive schulen (MEdIos)<br />

verdeutlichen.<br />

Am Agricola-gymnasium glauchau ist man stolz auf die<br />

neue Aula – <strong>und</strong> auf das Projekt „Schule – Wirtschaft“<br />

gen ermöglichen Erholung <strong>und</strong> sportliche Betätigung<br />

<strong>in</strong> der dreizügigen Ganztagsschule.<br />

doch das Gymnasium hat noch mehr zu bieten<br />

– der schule-Wirtschaft-oskar 2005 macht es<br />

deutlich: Man hat sich hier zum Ziel gesetzt, die<br />

schüler gut auf ihr künftiges Berufsleben vorzubereiten.<br />

„Bereits im schuljahr 2004/05 haben<br />

wir uns für das Projekt „schule – Wirtschaft“<br />

entschieden, denn die sächsische Wirtschaft<br />

braucht <strong>in</strong> Zukunft die Absolventen der Gymnasien<br />

<strong>und</strong> Mittelschulen als gut ausgebildete<br />

fachkräfte, Ingenieure <strong>und</strong> Wissenschaftler“,<br />

sagt schulleiter<strong>in</strong> Christ<strong>in</strong>e kästner. „oft s<strong>in</strong>d<br />

die jungen leute aber nicht ausreichend über<br />

die Profile der e<strong>in</strong>zelnen Berufe bzw. studienrichtungen<br />

<strong>in</strong>formiert. das möchten wir ändern.<br />

sie sollen <strong>in</strong>teressante Berufe vor ort <strong>in</strong> den<br />

Betrieben <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen kennenlernen.“<br />

Betriebsbesichtigungen <strong>und</strong> Praktika <strong>in</strong> Unternehmen,<br />

Berufs- <strong>und</strong> studienberatung oder der<br />

Berufswahlpass gehören zum Angebot für die<br />

schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> schüler. Auch teilnahmen am<br />

„Girls‘day“, an Messen zur Berufs- <strong>und</strong> studienorientierung<br />

oder am „tag der offenen Hochschultür“<br />

sollen bei der Berufswahl helfen.


neuer Anbau ersetzt am bSZ grimma e<strong>in</strong>en stark<br />

sanierungsbedürftigen Altbau<br />

„die Zusammenführung von teilen der Ausbildung<br />

an e<strong>in</strong>em ort br<strong>in</strong>gt organisatorisch<br />

große Vorteile“, sagt Jens schmidt, schulleiter<br />

des Beruflichen schulzentrums <strong>in</strong> Grimma. Mit<br />

EfrE-förderung <strong>in</strong> Höhe von r<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er Million<br />

Euro wurde e<strong>in</strong> Erweiterungsanbau an das<br />

labor- <strong>und</strong> Werkstattgebäude des BsZ <strong>in</strong> der<br />

Gabelsbergerstraße errichtet, der im Januar<br />

2011 von den schülern <strong>und</strong> Auszubildenden <strong>in</strong><br />

Besitz genommen werden konnte. „E<strong>in</strong> bis dah<strong>in</strong><br />

genutztes altes Gebäude befand sich <strong>in</strong> stark<br />

sanierungsbedürftigem Zustand <strong>und</strong> hätte nur<br />

mit ungerechtfertigtem Aufwand saniert werden<br />

können“, sagt der schulleiter. „Außerdem fehlte<br />

uns für die Umsetzung des lehrplans am Beruflichen<br />

Gymnasium dr<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong> kunstraum.“<br />

das BsZ Grimma besteht aus dem stammhaus<br />

<strong>in</strong> der karl-Marx-straße, der Außenstelle<br />

I „rote schule“ <strong>in</strong> der straße des friedens <strong>und</strong><br />

dem labor- <strong>und</strong> Werkstattgebäude <strong>in</strong> der Ga-<br />

belsbergerstraße. r<strong>und</strong><br />

1.000 schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

schüler sowie Auszubildende<br />

besuchen die schule mit ihrem vielseitigen<br />

Ausbildungsspektrum. das berufliche Gymnasium<br />

bietet die fachrichtungen Wirtschaftswissenschaft,<br />

technikwissenschaft sowie Informations-<br />

<strong>und</strong> kommunikationstechnologie, die fachschule<br />

sozialwesen ermöglicht die Ausbildung zum<br />

staatlich anerkannten Erzieher <strong>und</strong> die Berufsfachschule<br />

sozialwesen führt zum staatlich<br />

geprüften sozialassistenten. die Berufsschule<br />

bietet die Ausbildung <strong>in</strong> Berufen der fahrzeugtechnik,<br />

der Metalltechnik, des E<strong>in</strong>zelhandels<br />

sowie die Beschulung <strong>in</strong> Berufsgr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Berufsvorbereitungsjahren<br />

an. „Als besondere Zusatzqualifikation<br />

können die schüler entsprechend<br />

der nachfrage sprachzertifikate <strong>in</strong> den<br />

sprachen Englisch, spanisch, französisch <strong>und</strong><br />

russisch erwerben“, betont der schulleiter.<br />

Altes Haus im neuen gewand – Die Zentralschule Adorf<br />

wurde denkmalgerecht auf modernen Stand gebracht<br />

„die Mittelschule <strong>in</strong> zentraler lage, für unsere<br />

k<strong>in</strong>der, für unsere region oberes Vogtland“<br />

– mit diesem slogan präsentiert sich die Mittelschule<br />

<strong>in</strong> Adorf. die schule, 1901 als Mädchenschule<br />

gegründet, blickt auf e<strong>in</strong>e bewegte<br />

Geschichte zurück. Während sie zu ddr-Zeiten<br />

als Polytechnische oberschule fungierte, ist<br />

sie seit 1992 Mittelschule mit technischem<br />

<strong>und</strong> wirtschaftlichem Profil. sie kann sich mit<br />

dem „Qualitätssiegel für Berufs- <strong>und</strong> studienorientierung“<br />

schmücken. Um das unter denkmalschutz<br />

stehende Haus erhalten zu können,<br />

wurde die schule drei Jahre lang e<strong>in</strong>er<br />

umfangreichen schönheitskur unterzogen. Im<br />

April 2011 war es so weit: die 233 schüler <strong>und</strong><br />

33 lehrer der Mittelschule Adorf feierten die<br />

E<strong>in</strong>weihung ihrer komplett sanierten schule<br />

<strong>und</strong> der neu gebauten sporthalle. Es wurden<br />

fluchtwege, neue sanitäre<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong><br />

fachkab<strong>in</strong>ette für Physik, Chemie <strong>und</strong> Biologie<br />

geschaffen. Werkräume, lehrküche <strong>und</strong> schulbücherei<br />

gehören ebenfalls zur Ausstattung.<br />

die Zwei-feld-sporthalle wurde direkt mit dem<br />

schulgebäude verb<strong>und</strong>en. Mit der sanierung<br />

setzt die Zentralschule gleichzeitig ihr neues<br />

konzept als Ganztagsschule<br />

um. für die sanierung <strong>und</strong><br />

die neu gebaute sporthalle<br />

mit Gesamtkosten von r<strong>und</strong><br />

6,7 Millionen Euro erhielt die<br />

stadt Adorf r<strong>und</strong> fünf Millionen<br />

Euro fördermittel von der Europäischen<br />

Union sowie vom<br />

freistaat sachsen. der Anteil<br />

des Europäischen fonds für<br />

regionale Entwicklung (EfrE)<br />

betrug ca. 2,8 Millionen Euro.<br />

SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

5<br />

neuer Anbau an das BsZ Grimma<br />

www.bszgrimma.de<br />

www.zs-adorf.de<br />

Beste lernbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> der<br />

Mittelschule Adorf<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

Moderner Unterricht mit <strong>in</strong>teraktiven<br />

Wandtafeln<br />

Hier lernen die k<strong>in</strong>der gerne: Gr<strong>und</strong>schule<br />

schönau-Berzdorf<br />

damit k<strong>in</strong>der <strong>und</strong> Jugendliche <strong>in</strong> der schule<br />

gute leistungen br<strong>in</strong>gen, müssen die<br />

rahmenbed<strong>in</strong>gungen stimmen. Gute lern-<br />

<strong>und</strong> Ausbildungsbed<strong>in</strong>gungen gehören<br />

dazu. deshalb werden europäische Mittel<br />

auch für Investitionen an sachsens schulen<br />

e<strong>in</strong>gesetzt. 217 Millionen Euro stehen<br />

<strong>in</strong> den Jahren 2007 bis 2013 für Projekte <strong>in</strong><br />

Zentren für schulische <strong>und</strong> berufliche Bildung<br />

bereit, außerdem r<strong>und</strong> neun Millionen<br />

Euro für die Ausstattung von schulen mit<br />

moderner Informations- <strong>und</strong> kommunikationstechnologie<br />

(MEdIos II).<br />

die förderung für Investitionen an schulen<br />

aus dem EfrE ist verknüpft mit konzep-<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 6<br />

Interaktive Wandtafeln <strong>und</strong> meSax-Anb<strong>in</strong>dung – neueste Technik<br />

für die Schüler des gymnasiums Stollberg<br />

die Informations- <strong>und</strong> kommunikationstechnik<br />

im Carl-von-Bach-Gymnasium stollberg ist<br />

auf e<strong>in</strong>em hochmodernen stand. Zusätzlich zur<br />

vorhandenen technik wurden dort im Jahr 2010<br />

e<strong>in</strong> netzwerkserver mit Mesax-Anb<strong>in</strong>dung, zehn<br />

notebooks <strong>und</strong> sieben <strong>in</strong>teraktive tafeln e<strong>in</strong>schließlich<br />

Multimediaprojektoren angeschafft<br />

(Mesax ist e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche elektronische lösung<br />

für die recherche <strong>und</strong> Verteilung sowie den E<strong>in</strong>satz<br />

von Unterrichtsmedien <strong>und</strong> Materialien an<br />

den schulen <strong>und</strong> den kommunalen Medienzentren<br />

<strong>in</strong> sachsen). „dank der neuen technik ist uns<br />

der E<strong>in</strong>satz mobiler Medienecken <strong>in</strong> allen fächern<br />

möglich“, sagt schulleiter<strong>in</strong> kerst<strong>in</strong> lange.<br />

Am nachmittag können die schüler hier theater<br />

spielen, tanzen, basteln oder sport treiben: die<br />

Gr<strong>und</strong>schule <strong>in</strong> schönau-Berzdorf ist seit dem<br />

Jahr 2009 e<strong>in</strong>e Ganztagsschule. Vorher wurde<br />

die frühere Mittelschule auf diesen neuen Zweck<br />

h<strong>in</strong> umgebaut <strong>und</strong> saniert, so dass die derzeit<br />

155 k<strong>in</strong>der <strong>in</strong> modernen, angenehm gestalteten<br />

räumen lernen <strong>und</strong> spielen können. „Mehr als<br />

die Hälfte der schüler nimmt das Ganztagsangebot<br />

wahr“, berichtet schulleiter<strong>in</strong> Bärbel Weickelt,<br />

„<strong>und</strong> sie s<strong>in</strong>d mit großer Begeisterung dabei.<br />

Besonders beliebt s<strong>in</strong>d reiten <strong>und</strong> theater.“<br />

Aber es gibt auch viele weitere Angebote, die<br />

In die Zukunft <strong>in</strong>vestiert: Innovationen an <strong>Sachsen</strong>s Schulen<br />

ten, die über die re<strong>in</strong>en Baumaßnahmen<br />

h<strong>in</strong>ausgehen. das können <strong>in</strong>novative pädagogische<br />

konzepte se<strong>in</strong> wie die Umstellung<br />

des schulbetriebs auf e<strong>in</strong>e Ganztagsschule.<br />

oder Projekte, die e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung<br />

der schulausbildung mit dem Berufsleben<br />

<strong>und</strong> den Anforderungen der regionalen<br />

Wirtschaft dienen. Auch Bauvorhaben<br />

an schulen, die teil von <strong>in</strong>tegrierten <strong>und</strong><br />

nachhaltigen stadtentwicklungskonzepten<br />

s<strong>in</strong>d, können gefördert werden. oder wenn<br />

die Baumaßnahme zur Verbesserung der<br />

Ener gieeffizienz oder der nutzung erneuerbarer<br />

Energien im schulgebäude führt.<br />

Bei Beruflichen schulzentren liegt der<br />

„E<strong>in</strong> großer Vorteil ist auch, dass verschiedene<br />

Medien gleichzeitig genutzt werden können. die<br />

<strong>in</strong>teraktiven tafeln ersetzen Projektoren <strong>und</strong> andere<br />

bisher verwendete technik. der E<strong>in</strong>satz des<br />

Mesax-servers hat den speicherplatz erhöht <strong>und</strong><br />

damit die nutzerfre<strong>und</strong>lichkeit verbessert. Unsere<br />

schüler haben dadurch optimale lernbed<strong>in</strong>gungen.“<br />

die neue technik für das Gymnasium<br />

kostete r<strong>und</strong> 43.200 Euro, wovon ca. 31.800 Euro<br />

durch den Europäischen fonds für regionale Entwicklung<br />

über das Programm MEdIos II gefördert<br />

wurden.<br />

www.carl-von-bach-gymnasium.de<br />

nach dem unterricht gibt’s Spiel, Sport <strong>und</strong> Spaß: In Schönauberzdorf<br />

s<strong>in</strong>d die Schüler auch am nachmittag aktiv<br />

bei den k<strong>in</strong>dern auf großes Echo stoßen – wie<br />

zum Beispiel Exkursionen mit dem revierförster<br />

durch den rennersdorfer Wald.<br />

Bürgermeister Christian Hänel ist davon überzeugt,<br />

dass die schule mit diesem <strong>in</strong>novativen<br />

Angebot zukunftsfähig aufgestellt ist. „Unser<br />

pädagogisches konzept geht auf. damit können<br />

wir den familien <strong>in</strong> unserer Geme<strong>in</strong>de etwas Besonderes<br />

bieten <strong>und</strong> den schulstandort langfristig<br />

sichern“, hofft er.<br />

www.schoenau-berzdorf.de<br />

schwerpunkt der förderung bei der technischen<br />

Ausstattung von Werk- <strong>und</strong> fachräumen<br />

sowie laboren.<br />

die sächsischen schulen weisen mittlerweile<br />

– nicht zuletzt dank der EfrE-förderung<br />

<strong>in</strong> den vergangenen Jahren – e<strong>in</strong>en<br />

guten Ausstattungsgrad mit Computertechnik<br />

auf. Um die hier erreichte Qualität<br />

weiter auszubauen, werden mit EfrE-Mitteln<br />

z. B. leistungsstarke server <strong>und</strong> mobile<br />

Medienecken gefördert. das soll helfen, die<br />

gestiegenen medienpädagogischen Anforderungen<br />

noch besser <strong>in</strong> die lern- <strong>und</strong><br />

lehrpraxis umzusetzen.


moderne <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>liche lernbed<strong>in</strong>gungen –<br />

Ferd<strong>in</strong>and-Sauerbruch-gymnasium großröhrsdorf<br />

tolle Bed<strong>in</strong>gungen für die schüler des dreizügigen<br />

ferd<strong>in</strong>and-sauerbruch-Gymnasiums <strong>in</strong><br />

Großröhrsdorf seit Ende 2010: E<strong>in</strong> Erweiterungsbau<br />

beherbergt nun die Verwaltungsbereiche,<br />

Aula <strong>und</strong> Mehrzweckraum, naturwissenschaftliche<br />

fachunterrichtsräume sowie klassenräume,<br />

Gruppenräume, sprachlabor sowie den<br />

Informatik- <strong>und</strong> Medienraum. Im Altbau, der<br />

mit dem neuen Haus verb<strong>und</strong>en ist, s<strong>in</strong>d Unterrichtsräume,<br />

kunst- <strong>und</strong> Werkenbereich sowie<br />

die schulbücherei untergebracht. Im Zuge der<br />

Baumaßnahmen wurden beide Gebäude auch<br />

barrierefrei erschlossen. E<strong>in</strong>e Mensa <strong>und</strong> e<strong>in</strong> neu<br />

gestalteter Pausenhof bieten den schülern Auf-<br />

enthaltsmöglichkeiten. die renovierungsarbeiten<br />

am Altbau <strong>und</strong> der Erweiterungsbau kosteten<br />

r<strong>und</strong> 8,5 Millionen Euro. das Projekt wurde aus<br />

dem Europäischen fonds für regionale Entwicklung<br />

(EfrE) mit ca. fünf Millionen Euro gefördert.<br />

für die Außenanlagen wurden nochmals r<strong>und</strong><br />

830.000 Euro, gefördert aus landesmitteln, e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

die schulische Qualität <strong>in</strong>sgesamt hat<br />

sich damit verbessert, es s<strong>in</strong>d ganztägige Angebote<br />

möglich, es gibt Möglichkeiten für Arbeitsgeme<strong>in</strong>schaften<br />

sowie für fachübergreifendes <strong>und</strong><br />

fachverb<strong>in</strong>dendes lernen.<br />

www.ferd<strong>in</strong>and-sauerbruch-gymnasium.de<br />

Praxisnahe Ausbildung für die zukünftigen Fachkräfte an der<br />

Richard-Hartmann-Schule Chemnitz<br />

damit die schüler <strong>und</strong> Auszubildenden bestens<br />

für ihren späteren beruflichen Werdegang<br />

vorbereitet s<strong>in</strong>d, können sie im Beruflichen<br />

schulzentrum für technik III <strong>in</strong> Chemnitz, der<br />

richard-Hartmann-schule, an modernen Masch<strong>in</strong>en<br />

lernen. die schule richtete zusätzlich<br />

zu vorhandener moderner technik e<strong>in</strong> CnC-Bearbeitungszentrum<br />

e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem die zukünftigen<br />

fachkräfte für die Wirtschaft e<strong>in</strong>e praxisnahe<br />

Ausbildung erhalten. die Investition <strong>in</strong> Höhe von<br />

r<strong>und</strong> 166.000 Euro wurde aus dem EfrE mit<br />

r<strong>und</strong> 130.000 Euro gefördert.<br />

richard Hartmann war der Begründer der größten<br />

sächsischen Masch<strong>in</strong>enfabrik <strong>in</strong> Chemnitz.<br />

Er war als fabrikant im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert maßgeblich<br />

an der wirtschaftlichen Entwicklung von<br />

Chemnitz beteiligt. neben Masch<strong>in</strong>en aller Art<br />

produzierte er lokomotiven.<br />

„se<strong>in</strong> name passt bestens zum Profil der schule.<br />

Es werden vorrangig fachkräfte für die Unternehmen<br />

der Metallbranche <strong>in</strong> der region ausgebildet,<br />

so z. B. für VW, siemens, Union, niles simmons,<br />

starrag Heckert <strong>und</strong> viele andere“, sagt schulleiter<br />

Günter kießl<strong>in</strong>g. „Gut ausgebildete <strong>und</strong> motivierte<br />

fachkräfte s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> wichtiger standortfaktor<br />

für Chemnitz <strong>und</strong> ganz südwestsachsen.“<br />

An der richard-Hartmann-schule wurden nach<br />

1990 mehrere Außenstellen <strong>in</strong>tegriert. die konzentration<br />

an dem standort <strong>in</strong> der Annaberger<br />

straße <strong>und</strong> die steigende Anzahl an Auszubildenden<br />

im Metallbereich erforderten e<strong>in</strong>en Erweiterungsbau.<br />

dieser neubau <strong>und</strong> die Modernisierung<br />

der schule 2002/2003 wurden ebenfalls<br />

aus dem EfrE unterstützt.<br />

SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

7<br />

top-Bed<strong>in</strong>gungen für die Gymnasiasten <strong>in</strong><br />

Großröhrsdorf<br />

www.rhs-chemnitz.de<br />

Praxisnahes lernen an moderner technik<br />

im BsZ technik III <strong>in</strong> Chemnitz<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


InFO<br />

vDI – garage ggmbH<br />

Karl-He<strong>in</strong>e-Straße 97<br />

04229 leipzig<br />

Ansprechpartner:<br />

Hartwig Richter<br />

fh.richter@g-a-r-a-g-e.biz<br />

Telefon 0341 - 8708779<br />

Projekte zur verbesserung<br />

des Schulerfolgs<br />

SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

die schülercamps s<strong>in</strong>d teil e<strong>in</strong>es<br />

langjährigen förderprogramms im<br />

Bildungsbereich. Mit Mitteln des<br />

Europäischen sozialfonds (Esf)<br />

fördert das kultusm<strong>in</strong>isterium des<br />

freistaates sachsen <strong>in</strong>sbesondere<br />

Projekte zur Verbesserung des<br />

schulerfolgs sowie zur Berufs- <strong>und</strong><br />

studienorientierung. Ziel ist es,<br />

sachsens schüler noch besser auf<br />

ihr späteres Berufsleben vorzubereiten<br />

<strong>und</strong> sie zu e<strong>in</strong>em Bildungsabschluss<br />

zu führen, der ihrem<br />

Potenzial entspricht. knapp 122<br />

Millionen Euro stehen bis 2013 dafür<br />

zur Verfügung.<br />

nähere Informationen:<br />

www.sachsen-macht-schule.de/esf<br />

l<strong>in</strong>ks: teilnehmer des Mathecamps <strong>in</strong> den<br />

sommerferien bei der Vorbereitung der<br />

„Exkursion Geometrie“<br />

rechts: Hartwig richter <strong>und</strong> die teilnehmer<br />

des schülercamps „Mathe“ <strong>in</strong> <strong>und</strong> auf<br />

dem GaraGe-logo vor dem Gebäude der<br />

GaraGe <strong>in</strong> leipzig<br />

Rote Karte für leistungsdefizite<br />

Schüler haben <strong>in</strong> den Ferien mit ESF-Hilfe Spaß am lernen<br />

„Ich verstehe das e<strong>in</strong>fach nicht …“, „Ich kann mir<br />

das nicht vorstellen!“, „Ich hab ke<strong>in</strong>en Bock!“ –<br />

diese sätze hören Eltern <strong>und</strong> lehrer immer wieder.<br />

Probleme <strong>in</strong> Mathematik, deutsch, Chemie<br />

<strong>und</strong> Physik s<strong>in</strong>d bei schülern ke<strong>in</strong>e seltenheit.<br />

nur wie dagegen angehen?<br />

„Wir machen Unterricht zum Anfassen“, sagt<br />

Hartwig richter. Er ist Projektleiter des schülercamps<br />

„Besser lernen!“ der VdI – GaraGe geme<strong>in</strong>nützige<br />

GmbH <strong>in</strong> leipzig. Es wird zu 95 Prozent<br />

durch den Europäischen sozialfonds gefördert.<br />

„Uns geht es darum, die theorie anschaulich<br />

zu erklären <strong>und</strong> begreifbar zu machen“, sagt er.<br />

noten gibt es im Camp nicht. Hier geht es um<br />

spaß am Verstehen <strong>und</strong> auch darum, wieder lust<br />

am lernen zu haben. „Wir arbeiten viel mit Experimenten<br />

<strong>und</strong> machen themenbezogene Exkursionen“,<br />

<strong>in</strong>formiert Hartwig richter. so wird<br />

beispielsweise im fach Wirtschaft/technik/Hauswirtschaft<br />

e<strong>in</strong> 3d-Modell e<strong>in</strong>es Zimmers angefertigt.<br />

die schüler bekommen praktische rechenaufgaben:<br />

Wie groß ist das Zimmer? Wie viel Geld<br />

wird für die E<strong>in</strong>richtung benötigt <strong>und</strong> wie hoch<br />

ist die Miete? „so sehen die Jugendlichen gleich,<br />

dass man die unterschiedlichen Unterrichtsfächer<br />

auch tatsächlich im Alltag benötigt“, me<strong>in</strong>t<br />

Hartwig richter. Er selbst ist für den Mathematik-kurs<br />

zuständig. „In unserer Holzwerkstatt<br />

können wir beispielsweise formen <strong>und</strong> körper<br />

selbst herstellen“, sagt er. „das ist anschaulicher<br />

als nur auf dem Papier“, fügt er h<strong>in</strong>zu. denn die<br />

schüler dürfen Würfel, Zyl<strong>in</strong>der oder Pyramiden<br />

auch ause<strong>in</strong>andernehmen oder sie durchschnei-<br />

den, um zu sehen, welche flächen sich ergeben.<br />

„Mit me<strong>in</strong>em letzten kurs war ich im dresdner<br />

Erlebnisland Mathematik“ erzählt Hartwig richter.<br />

„da habe ich die Jungs <strong>und</strong> Mädels kaum wieder<br />

raus bekommen“, schmunzelt er.<br />

neben den lehrenden spielt auch sozialpädagogische<br />

Betreuung der schüler e<strong>in</strong>e große rolle.<br />

„Wir sprechen mit den Jungen <strong>und</strong> Mädchen,<br />

um herauszuf<strong>in</strong>den, wo ihre schwächen liegen,<br />

wo sie die größten Probleme haben“, erklärt der<br />

Projektleiter. Im schülercamp sollen Wissenslücken<br />

geschlossen <strong>und</strong> die Jugendlichen zum<br />

lernen motiviert werden. deshalb gibt es zu<br />

Beg<strong>in</strong>n e<strong>in</strong>en kle<strong>in</strong>en test, mit dem die Betreuer<br />

herausf<strong>in</strong>den können, welchen Wissensstand die<br />

schüler haben. der Unterricht f<strong>in</strong>det dann oft als<br />

Workshop statt. „Wir lassen die Gruppen auch<br />

bewusst kle<strong>in</strong>, schließlich wollen wir ke<strong>in</strong>e Massenabfertigung“,<br />

sagt richter. Zehn teilnehmer<br />

werden pro fach zugelassen: „so können wir<br />

ganz <strong>in</strong>dividuell auf den E<strong>in</strong>zelnen e<strong>in</strong>gehen.“<br />

dem Projektleiter ist aber auch der kontakt zu<br />

den schulleitern wichtig. so kann er im nachh<strong>in</strong>e<strong>in</strong><br />

prüfen, ob die schüler durch das Camp<br />

Erfolg hatten. E<strong>in</strong>e Woche lang dauert „Besser<br />

lernen!“. das Angebot richtet sich vor allem an<br />

Mittelschüler ab der 7. klasse, die aus sozial<br />

schwachen familien kommen <strong>und</strong> sich nachhilfeunterricht<br />

nicht leisten können. für die<br />

Herbstferien können sich noch schüler anmelden:<br />

Im Chemie-, WtH-, <strong>und</strong> deutschkurs s<strong>in</strong>d<br />

noch Plätze frei.


K<strong>in</strong>dliches lernen besser fördern<br />

Wie berufsbegleitende Weiterbildung Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Erziehern<br />

hilft, k<strong>in</strong>dliches lernen besser zu verstehen<br />

toben, spielen, Malen, schaukeln – das ist Alltag<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er k<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung. Aber Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Erzieher müssen <strong>in</strong>zwischen mehr<br />

können als „nur“ auf die kle<strong>in</strong>en aufzupassen<br />

<strong>und</strong> sie zu beschäftigen. „Heutzutage liegt der<br />

fokus mehr auf der Bildung von k<strong>in</strong>dern, nicht<br />

wie früher auf der Betreuung“, erklärt Bernhard<br />

Vetter, leiter des Instituts 3l <strong>in</strong> dresden.<br />

die E<strong>in</strong>richtung der thür<strong>in</strong>ger sozialakademie<br />

bietet Aus-, fort- <strong>und</strong> Weiterbildungen für pädagogische<br />

fachkräfte <strong>in</strong> der k<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendhilfe<br />

an. 3l steht für lebenslangeslernen. „das<br />

ist für uns Anspruch <strong>und</strong> Auftrag zugleich“, sagt<br />

Bernhard Vetter. deshalb hat die Akademie seit<br />

drei Jahren auch die „berufsbegleitende Qualifizierung<br />

<strong>in</strong> der k<strong>in</strong>dertagesbetreuung“ im Angebot.<br />

„Ziel ist es, die Umsetzung des sächsischen<br />

Bildungsplans, den es seit 2006 im freistaat<br />

sachsen als leitfaden für die pädagogische Arbeit<br />

<strong>in</strong> k<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> <strong>in</strong> der k<strong>in</strong>dertagespflege<br />

gibt, zu begleiten“, erklärt der<br />

Institutsleiter. die Weiterbildung soll den Pädagogen<br />

helfen, k<strong>in</strong>dliches lernen besser zu verstehen,<br />

im Alltag zu begleiten <strong>und</strong> zu unterstützen.<br />

damit das besonders praxisnah passiert,<br />

dauert die Weiterbildung auch zwischen e<strong>in</strong>em<br />

dreiviertel Jahr <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb Jahren. „die Erzieher<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Erzieher haben so die Chance,<br />

das im kurs erworbene Wissen gleich <strong>in</strong> ihre Arbeit<br />

e<strong>in</strong>fließen zu lassen“, sagt Bernhard Vetter.<br />

Erzieher<strong>in</strong> Angela Illig hat die Weiterbildung<br />

bereits absolviert <strong>und</strong> ist begeistert: „Es ist unwahrsche<strong>in</strong>lich<br />

viel, was ich für mich <strong>und</strong> für<br />

me<strong>in</strong>e Arbeit aus diesem kurs rausziehen konn-<br />

te“, sagt die dresdner<strong>in</strong>. „Es ist so, dass die k<strong>in</strong>der<br />

festlegen, was sie lernen wollen, wir müssen<br />

dann so flexibel se<strong>in</strong>, darauf zu reagieren. Genau<br />

das, also themen der k<strong>in</strong>der aufzugreifen, war<br />

e<strong>in</strong> schwerpunkt <strong>in</strong>nerhalb der fortbildung.“<br />

Wenn Angela Illig mit ihrer k<strong>in</strong>dergruppe jetzt<br />

<strong>in</strong> den Wald geht, weiß sie nun noch besser, wie<br />

sie die verschiedenen Bildungsbereiche <strong>in</strong> den<br />

Ausflug <strong>in</strong>tegrieren kann. „Wir üben zählen, unterhalten<br />

uns sehr viel, br<strong>in</strong>gen den k<strong>in</strong>dern bei,<br />

wie die e<strong>in</strong>zelnen Pflanzen <strong>und</strong> Insekten heißen,<br />

machen Größenvergleiche <strong>und</strong> sprechen mit den<br />

k<strong>in</strong>dern darüber, warum manche Bäume krank<br />

s<strong>in</strong>d“, erklärt sie. „Viele Eltern dagegen sehen<br />

<strong>in</strong> solch e<strong>in</strong>em Ausflug lediglich e<strong>in</strong>en spaziergang“,<br />

me<strong>in</strong>t die Erzieher<strong>in</strong>. deshalb lernen die<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Erzieher auch den Umgang<br />

<strong>und</strong> die Zusammenarbeit mit den Eltern. In<br />

rollenspielen üben sie, sich <strong>in</strong> die Erziehungsberechtigten<br />

h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zuversetzen. somit können<br />

sie sich später im k<strong>in</strong>dergartenalltag besser auf<br />

unterschiedliche situationen e<strong>in</strong>stellen. „Viele<br />

Pädagogen s<strong>in</strong>d besonders vom Erfahrungsaustausch<br />

<strong>in</strong>nerhalb des kurses begeistert“, <strong>in</strong>formiert<br />

Bernhard Vetter vom Institut 3l. „denn die<br />

teilnehmer kommen ja aus vielen verschiedenen<br />

kitas <strong>in</strong> ganz sachsen.“ Auch Angela Illig sieht<br />

das so: „Wir haben viele gute Wege gef<strong>und</strong>en, die<br />

theorie <strong>in</strong> die Praxis umzusetzen.“<br />

die Weiterbildung „berufsbegleitende Qualifizierung<br />

<strong>in</strong> der k<strong>in</strong>dertagesbetreuung“ wird mit bis<br />

zu 80 Prozent durch den Europäischen sozialfonds<br />

f<strong>in</strong>anziell unterstützt.<br />

SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

9<br />

Mittendr<strong>in</strong> <strong>in</strong> der Weiterbildung: Über<br />

Bildkarten stellt die Gruppe Assoziationen<br />

zur eigenen Bildungsbiografie her<br />

InFO<br />

Institut 3l - büro <strong>Sachsen</strong><br />

bernhard vetter<br />

vetter@<strong>in</strong>stitut3l.de<br />

leon-Pohle-Straße 4<br />

01219 Dresden<br />

Telefon 0351 - 4 75 84 53<br />

Fax 0351 - 4 75 84 49<br />

mobil 0157 - 74 95 78 17<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

Projektleiter<strong>in</strong> romy Hofmann mit teilnehmern<br />

– <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em trabant, der e<strong>in</strong>e<br />

Verjüngungskur gut gebrauchen kann<br />

Ideen gefragt - lernen<br />

mit Kopf, Herz <strong>und</strong> Hand<br />

das sächsische staatsm<strong>in</strong>isterium<br />

für kultus <strong>und</strong> sport sucht erneut<br />

künstlerische, kulturelle <strong>und</strong> handwerkliche<br />

Projekte mit außerschulischen<br />

kooperationspartnern, <strong>in</strong><br />

denen schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> schüler<br />

schulartübergreifend geme<strong>in</strong>sam<br />

arbeiten <strong>und</strong> ihre kreativität <strong>und</strong> sozialen<br />

kompetenzen stärken.<br />

nähere Informationen zu dem Ideenwettbewerb<br />

s<strong>in</strong>d auf www.sachsenmacht-schule.de/esf<br />

zu f<strong>in</strong>den.<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 10<br />

geschichte zum greifen nah<br />

Schüler befassen sich <strong>in</strong> der Freizeit mit deutscher Historie<br />

Julia sackmann geht durch e<strong>in</strong>en dunklen, langen,<br />

schmalen Gang. Er ist blau-weiß gefliest,<br />

feucht <strong>und</strong> riecht nach nassem, altem keller. „Es<br />

ist schon e<strong>in</strong> bedrückendes Gefühl hier unten“,<br />

sagt die 16-Jährige <strong>und</strong> me<strong>in</strong>t damit den Weg<br />

zum sogenannten „fuchsbau“ <strong>in</strong> dresden. E<strong>in</strong><br />

keller, <strong>in</strong> den zwischen 1945 bis Mitte 1950 Menschen<br />

durch den sowjetischen Geheimdienst<br />

e<strong>in</strong>gesperrt wurden. Er gehört zur heutigen Gedenkstätte<br />

Bautzner straße.<br />

Arbeit mit Zeitzeugen<br />

der fuchsbau wurde durch Jugendliche im Projekt<br />

„Bedenken. Vergangenheit bewältigen – Zukunft<br />

<strong>in</strong> die Hände nehmen“ neu gestaltet <strong>und</strong><br />

kann nun besichtigt werden. die dauerausstellung<br />

zeigt e<strong>in</strong>drucksvoll, unter welchen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

die Häftl<strong>in</strong>ge untergebracht waren <strong>und</strong><br />

wie es ihnen ergangen ist. „der keller ist e<strong>in</strong>malig<br />

<strong>in</strong> sachsen, denn er ist der e<strong>in</strong>zige, der<br />

<strong>in</strong> dieser form vollständig erhalten ist“, verrät<br />

Projektleiter<strong>in</strong> Uljana sieber. Julia sackmann<br />

steht vor den Ausstellungsbannern <strong>in</strong> den Zellen<br />

<strong>und</strong> erzählt, dass alle Informationen von schülern<br />

zusammengetragen wurden. Es gibt H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong><strong>in</strong>formationen<br />

über die frühe Zeit der<br />

sowjetischen Besatzungszone, Biografien e<strong>in</strong>zelner<br />

Gefangener <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en raum, <strong>in</strong> dem die<br />

namen von zum tode Verurteilten auf kle<strong>in</strong>en<br />

tontafeln an durchsichtigen fäden von der decke<br />

hängen. „das hat die kunstgruppe gemacht.<br />

sie hat auch skulpturen hergestellt <strong>und</strong> Bilder<br />

gezeichnet – das s<strong>in</strong>d alles richtige kunstwerke“,<br />

erklärt Julia bew<strong>und</strong>ernd. sie selbst<br />

war im Geschichtskurs. „Wir haben ehemalige<br />

Gefangene dieses kellers <strong>in</strong>terviewt“, sagt sie.<br />

die Jugendlichen haben die Gespräche auf Video<br />

aufgezeichnet, sie später selbst bearbeitet<br />

<strong>und</strong> geschnitten. „Mich hat dabei am meisten<br />

bee<strong>in</strong>druckt, wie die Zeitzeugen über ihre Haft<br />

reden, darüber, was sie erlebt haben <strong>und</strong> die<br />

Zustände <strong>in</strong> den Zellen. sie durften sich ja nicht<br />

e<strong>in</strong>mal Zähne putzen oder duschen!“, erzählt<br />

Julia. Besucher der Ausstellung können sich die<br />

Interviews im angrenzenden Hafthaus anschauen.<br />

dort s<strong>in</strong>d auch persönliche Gegenstände der<br />

Häftl<strong>in</strong>ge, die sie sich später <strong>in</strong> sowjetischen lagern<br />

fertigten, zu sehen, darunter e<strong>in</strong> hölzerner<br />

koffer <strong>und</strong> Glückwunschkarten.<br />

Begleitend zur Ausstellung haben die schüler<br />

unter fachlicher Anleitung auch e<strong>in</strong> Buch zusammengestellt.<br />

E<strong>in</strong>ige Exemplare werden die Zeitzeugen<br />

<strong>und</strong> die kooperationsschulen erhalten.<br />

Außerdem wird es <strong>in</strong> Bibliotheken ausleihbar<br />

se<strong>in</strong>. Projektleiter<strong>in</strong> Uljana sieber ist begeistert,<br />

mit wie viel Engagement die schüler aus den unterschiedlichen<br />

schulen <strong>und</strong> klassenstufen am<br />

Projekt mitgearbeitet haben: „sie s<strong>in</strong>d zu e<strong>in</strong>er<br />

richtig guten Gruppe zusammengewachsen, haben<br />

sich gegenseitig geholfen <strong>und</strong> viel über die<br />

Geschichte gelernt, das war schön zu sehen“.<br />

„bedenken. vergangenheit bewältigen –<br />

Zukunft <strong>in</strong> die Hände nehmen“<br />

Projekt der Gedenkstätte Bautzner straße,<br />

trägervere<strong>in</strong> Erkenntnis durch Er<strong>in</strong>nerung e.V.<br />

Bautzner straße 112a, 01099 dresden<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Uljana sieber<br />

tel.: 0351 899 60 44 0<br />

uljana.sieber@bautzner-strasse-dresden.de<br />

„geschichte erfahren – mit dem Trabi<br />

durch die DDR“<br />

fortbildungsakademie der Wirtschaft<br />

fAW gGmbH Akademie Plauen<br />

l.-f.-schönherr-straße 32, 08523 Plauen<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: romy Hofmann<br />

tel.: 03741 71940-956, fax: 03741 71940-831<br />

romy.hofmann@faw.de


Trabi als geschichtsmobil<br />

Auch schüler <strong>in</strong> Plauen konnten sich mit Unterstützung<br />

des Esf <strong>in</strong> ihrer freizeit auf ungewöhnliche<br />

Weise mit der Geschichte ause<strong>in</strong>andersetzen. das<br />

Motto: „Geschichte erfahren – mit dem trabi durch<br />

die ddr“. Im Mittelpunkt des Projekts steht e<strong>in</strong> trabant,<br />

der von den Jugendlichen restauriert <strong>und</strong> für<br />

e<strong>in</strong>e Wanderausstellung fit gemacht wurde.<br />

„Wir haben das Projekt für e<strong>in</strong>en Ideenwettbewerb<br />

des sächsischen kultusm<strong>in</strong>isteriums entwickelt“,<br />

erklärt der koord<strong>in</strong>ator olav W<strong>in</strong>ter vom Projektträger,<br />

der fAW gGmbH, Akademie Plauen. „Beim<br />

Bra<strong>in</strong>storm<strong>in</strong>g haben wir festgestellt, dass die<br />

heutige junge Generation mit dem thema ‚ddr‘<br />

nur wenig oder überhaupt nichts anfangen kann“,<br />

sagt er. „da war für uns klar: die Geschichte der<br />

ddr muss irgendwie e<strong>in</strong> Hauptthema se<strong>in</strong>.“<br />

Zwei Jahre haben die schüler am Projekt gewerkelt.<br />

In drei verschiedenen Arbeitsgruppen lernten<br />

die Jugendlichen, im team zu arbeiten, konflikte<br />

zu meistern <strong>und</strong> sich Problemen zu stellen. „Auch<br />

toleranz, selbständigkeit <strong>und</strong> Eigen<strong>in</strong>itiative waren<br />

wichtig“, sagt olav W<strong>in</strong>ter. denn die Jungen<br />

<strong>und</strong> Mädchen mussten sich selbst netzwerke<br />

aufbauen, Werbung für ihre sache machen, kontakt<br />

mit der trabant-szene knüpfen <strong>und</strong> ebenfalls<br />

mit Zeitzeugen sprechen. „so haben sie Informationen<br />

nicht nur aus Geschichtsbüchern bekommen,<br />

sondern direkt aus erster Hand“, freut sich<br />

olav W<strong>in</strong>ter. die teilnehmer haben viel über die<br />

nachkriegszeit bis zur Wende <strong>und</strong> das leben <strong>in</strong><br />

der ddr recherchiert. die wirtschaftliche lage<br />

<strong>und</strong> deren gesellschaftliche Auswirkungen standen<br />

dabei im Mittelpunkt. die recherche bildet<br />

den Gr<strong>und</strong>ste<strong>in</strong> für das Projekt, die Arbeitsgruppe<br />

dokumentation/Präsentation hat alles von Anfang<br />

bis Ende begleitet. „Wir haben auch Exkursionen<br />

gemacht, Museen <strong>und</strong> Veranstaltungen besucht.<br />

so konnten wir die Geschichte etwas lebendiger<br />

vermitteln“, sagt olav W<strong>in</strong>ter.<br />

Praktisch wurde es vor allem für die Arbeitsgruppe<br />

„trabant“. denn die schüler mussten sich<br />

selbst auf die suche nach e<strong>in</strong>em geeigneten restaurationsobjekt<br />

machen. „so haben sie gelernt,<br />

mit e<strong>in</strong>em Budget umzugehen“, me<strong>in</strong>t der Projektkoord<strong>in</strong>ator.<br />

„Aber am meisten spaß gemacht<br />

hat den schülern das schrauben am trabant“,<br />

weiß er. „schließlich mussten sie ihn komplett<br />

zerlegen, Ersatzteile suchen, ihn wieder zusammenbauen<br />

<strong>und</strong> zu e<strong>in</strong>em H<strong>in</strong>gucker werden lassen.“<br />

denn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er mobilen Wanderausstellung<br />

soll das Auto mitsamt e<strong>in</strong>em klappfix durch säch-<br />

sische schulen touren, verrät olav W<strong>in</strong>ter: „Im<br />

ausgeklappten Zustand wird der Anhänger mit<br />

dem Zelt schautafeln vorrangig zur ddr-Alltagsgeschichte<br />

sowie viele Exponate aus ddr-Zeiten<br />

enthalten, die wir von Museen oder Zeitzeugen<br />

zur Verfügung gestellt bekommen haben.“ die<br />

schulen könnten so e<strong>in</strong>en erlebbaren Geschichtsunterricht<br />

gestalten. Auch öffentliche E<strong>in</strong>richtungen,<br />

Institutionen <strong>und</strong> Unternehmen können<br />

die Wanderausstellung dann buchen. „sie könnte<br />

auch Bestandteil von verschiedenen Events werden“,<br />

wünscht sich olav W<strong>in</strong>ter <strong>und</strong> hofft, dass auf<br />

diese Art viele Menschen e<strong>in</strong>en ganz besonderen<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> das leben <strong>in</strong> der ddr bekommen.<br />

SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

11<br />

oben: die teilnehmer des Grafikkurses<br />

zeichnen siegfried Hentschel, e<strong>in</strong>en der<br />

Zeitzeugen<br />

Mitte: r<strong>und</strong>tischgespräch mit Zeitzeugen<br />

Unten: schrauber bei der Arbeit – die<br />

restauration des trabis nimmt form an<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


SCHulE In SACHSEn mIT EFRE + ESF<br />

Beste laune beim Gute-nacht-song <strong>in</strong> der<br />

Jugendherberge<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 12<br />

Schulferien mal anders<br />

<strong>Sachsen</strong>s Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler <strong>in</strong> den Ferien: Sie können ausschlafen<br />

<strong>und</strong> genießen die schulfreie Zeit. Wirklich?<br />

Es ist 6:45 Uhr. In Großenha<strong>in</strong> herrscht auf e<strong>in</strong>em<br />

Parkplatz an der radeburger straße hektisches<br />

treiben. Autos parken e<strong>in</strong> <strong>und</strong> aus, koffer, reisetaschen<br />

<strong>und</strong> weitere Utensilien werden zu e<strong>in</strong>em<br />

sammelplatz geschafft. dort steht schon e<strong>in</strong>e<br />

große Palette mit Getränkeflaschen, dazu kisten<br />

mit Äpfeln <strong>und</strong> Bananen. Immer mehr Jugendliche,<br />

überwiegend Mädchen der klassenstufen 7<br />

bis 12, versammeln sich auf dem Parkplatz, um<br />

sich aufzumachen auf große reise.<br />

Ziel ist st. Gallen <strong>in</strong> der schweiz. Wer jetzt denkt:<br />

„Ab <strong>in</strong> den Urlaub!“, der irrt. die etwa 40 Jugendlichen<br />

begeben sich auf fünftägige Bildungsreise,<br />

um zu lernen, zu s<strong>in</strong>gen, zu präsentieren. All dies<br />

aus eigenen stücken – freiwillig <strong>und</strong> zusätzlich<br />

zur schule! ferienakademie, so heißt das Projekt,<br />

das den kerngedanken schon im namen trägt:<br />

Bildung <strong>in</strong> den ferien. das sächsische kultusm<strong>in</strong>isterium<br />

fördert aus Mitteln des Europäischen<br />

sozialfonds (Esf) Projekte wie dieses, damit<br />

schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> schüler über das lernen <strong>in</strong> der<br />

schule h<strong>in</strong>aus ihre stärken ausbauen können.<br />

Unruhig läuft stefan Jänke an diesem Morgen<br />

auf dem Parkplatz umher. Er plant <strong>und</strong> organisiert<br />

diese ferienakademie, kümmert sich um<br />

viele details, hat immer e<strong>in</strong> offenes ohr für se<strong>in</strong>e<br />

teilnehmer, Eltern <strong>und</strong> beteiligte dozenten. Als<br />

freischaffender komponist hat er langjährige Erfahrung<br />

<strong>in</strong> der leitung von k<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugend-<br />

chören, betreut eigene Ensembles <strong>und</strong> überregionale<br />

Projekte. Chorreisen führten ihn schon<br />

nach sri lanka, Ungarn, rumänien <strong>und</strong> litauen.<br />

„lampenfieber ist immer dabei“, sagt er, nimmt<br />

se<strong>in</strong> Handy <strong>und</strong> telefoniert mit dem Busunternehmen.<br />

Es ist kurz vor 7 Uhr, gleich soll es losgehen,<br />

<strong>und</strong> noch ist ke<strong>in</strong> reisebus <strong>in</strong> sicht.<br />

den Jugendlichen, die zum großen teil im geme<strong>in</strong>samen<br />

Jugendchor des Gymnasiums<br />

Großenha<strong>in</strong>, der evangelischen kirchgeme<strong>in</strong>de<br />

re<strong>in</strong>ersdorf <strong>und</strong> der Mittelschule Ebersbach<br />

s<strong>in</strong>gen, ist die Aufregung ebenfalls anzusehen.<br />

für die Jüngeren <strong>und</strong> die 18 neul<strong>in</strong>ge unter ihnen<br />

ist es die erste große Chorreise. Im vorher<br />

absolvierten theoretischen teil der ferienakademie<br />

gab es zwar schon e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Probenwochenende<br />

im sächsischen schmiedeberg,<br />

bei dem das konzertprogramm e<strong>in</strong>studiert <strong>und</strong><br />

im kle<strong>in</strong>eren kreis vor heimischem Publikum<br />

aufgeführt wurde, doch die „großen“ Auftritte <strong>in</strong><br />

der fremde stehen jetzt unmittelbar bevor.<br />

Endlich, der Bus kommt! koffer, reisetaschen,<br />

noten, technik <strong>und</strong> natürlich die Verpflegung<br />

werden verstaut. schon sitzen alle im Bus. Ilona<br />

reichel, selbst begeisterte Chorsänger<strong>in</strong> <strong>und</strong><br />

Gymnasiallehrer<strong>in</strong> für Englisch <strong>und</strong> late<strong>in</strong>, ge-<br />

Blick auf den säntis, höchster Berg im Alpste<strong>in</strong>massiv


hört zum dozententeam <strong>und</strong> kontrolliert, ob alle<br />

anwesend s<strong>in</strong>d. Es ist 7:10 Uhr, der Bus startet.<br />

der Praxisteil der ferienakademie hat begonnen.<br />

nach über neun st<strong>und</strong>en fahrt erreicht der Bus<br />

um 16:30 Uhr se<strong>in</strong> Ziel. schnell beziehen die reisenden<br />

ihre Quartiere <strong>in</strong> der Jugendherberge st.<br />

Gallen. nach dem Abendessen gibt es noch <strong>in</strong>dividuelle<br />

Übungen für die solistischen Aufgaben <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Probe. danach werden die Jugendherberge<br />

<strong>und</strong> das nähere Umfeld entdeckt.<br />

Am nächsten Vormittag wird st. Gallen erk<strong>und</strong>et.<br />

spontan wird am rande e<strong>in</strong>er führung die<br />

berühmte stiftskirche st. Gallus <strong>und</strong> otmar für<br />

e<strong>in</strong>e Probe genutzt. schnell f<strong>in</strong>den sich Zuhörer<br />

<strong>und</strong> lauschen gespannt der Musik. danach<br />

geht es mit dem Bus zur talstation des säntis,<br />

dem höchsten Berg im Alpste<strong>in</strong>massiv. dank<br />

seilbahn <strong>und</strong> bei schönstem Wetter kann hier<br />

schließlich von jedem der 2.502 Meter hohe Gipfel<br />

„erklommen“ werden. später geht es nach<br />

ste<strong>in</strong>, zur Appenzeller schaukäserei. Hier lernen<br />

alle nicht nur etwas über traditionelle sowie<br />

moderne käseproduktion, sondern auch über<br />

„schweizer M<strong>und</strong>art“. fast jeder hat h<strong>in</strong>terher<br />

e<strong>in</strong> Mitbr<strong>in</strong>gsel, „e stack Appenzeller“, wie die<br />

schweizer Eidgenossen sagen, im Gepäck.<br />

die fahrt geht weiter nach teufen. Hier f<strong>in</strong>det<br />

das erste konzert statt. Aufbau des sets, stell-<br />

<strong>und</strong> technikproben sowie diverse Arbeitsphasen<br />

<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>gruppen folgen. 17 Uhr ist Generalprobe,<br />

nicht alles klappt. die spannung steigt sichtlich<br />

bei allen Beteiligten. Abendimbiss um 18:15 Uhr,<br />

danach geben die dozenten <strong>und</strong> der Chorleiter<br />

noch e<strong>in</strong> paar H<strong>in</strong>weise, <strong>und</strong> die sänger<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> sänger „erwärmen“ ihre stimmen, damit<br />

diese optimale leistung br<strong>in</strong>gen können. E<strong>in</strong><br />

letzter so<strong>und</strong>check, die technik funktioniert.<br />

nach <strong>und</strong> nach treffen die konzertbesucher e<strong>in</strong>,<br />

<strong>in</strong> der Hand das konzertprogramm, das jeder an<br />

der E<strong>in</strong>gangstür bekommt. der E<strong>in</strong>tritt ist frei.<br />

Endlich 19 Uhr: das konzert beg<strong>in</strong>nt! Im Programm<br />

ist Musik aus verschiedenen ländern <strong>in</strong><br />

sieben sprachen <strong>und</strong> unterschiedlichen stilen<br />

vertreten. klassische Musik von Händel, schütz<br />

<strong>und</strong> fauré ist zu hören. den Hauptteil des konzerts<br />

nehmen jedoch Arrangements von „Popmusik<br />

mit H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>“ e<strong>in</strong>: titel, die sich ernsthaft<br />

Gedanken um unsere Welt machen. stücke von<br />

die Ärzte (de<strong>in</strong>e schuld), silbermond (Irgendwas<br />

bleibt) <strong>und</strong> Marv<strong>in</strong> Gaye (A<strong>in</strong>‘t no Mounta<strong>in</strong><br />

High Enough) gehören neben vielen anderen zum<br />

repertoire. die Chormitglieder haben die songs<br />

selbst ausgewählt, moderieren das Programm,<br />

<strong>und</strong> viele sänger<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> sänger s<strong>in</strong>d mit soloparts<br />

dabei.<br />

An diesem Abend gel<strong>in</strong>gt fast alles perfekt, der<br />

lang anhaltende Applaus der konzertbesucher<br />

sowie die e<strong>in</strong>geforderten Zugaben s<strong>in</strong>d der beste<br />

Beweis dafür. stolz <strong>und</strong> glücklich fahren die Jugendlichen<br />

zu später st<strong>und</strong>e zurück <strong>in</strong> die Jugendherberge.<br />

An den nächsten zwei tagen folgen noch<br />

vier konzerte an verschiedenen orten.<br />

All dies wäre so im schulalltag nicht möglich<br />

gewesen. „das Programm war nicht nur <strong>in</strong><br />

musikalisch-technischer H<strong>in</strong>sicht anspruchsvoll,<br />

sondern auch konzeptionell“, erklärt stefan<br />

Jänke nach der rückkehr. „die stücke im Chor<br />

e<strong>in</strong>zustudieren <strong>und</strong> aufzuführen, schult an sich<br />

schon die Ausdrucksfähigkeit <strong>und</strong> hilft, Gruppenprozesse<br />

zu lernen <strong>und</strong> zu üben. darüber<br />

h<strong>in</strong>aus hat fast jedes Chormitglied e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Aufgabe übernommen, entweder <strong>in</strong> form<br />

e<strong>in</strong>es soloauftritts oder der Übernahme e<strong>in</strong>es<br />

Moderationsabschnitts. Was im theorieteil geübt<br />

wurde, konnte im Praxisteil umgesetzt werden“,<br />

berichtet stefan Jänke weiter.<br />

Begabtenförderung hört man von ihm <strong>in</strong> diesem<br />

Moment nicht, aber genau darauf läuft es h<strong>in</strong>aus.<br />

spezielle talente der schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> schüler<br />

entdecken <strong>und</strong> stärken – dies leisten die aus Esf-<br />

<strong>und</strong> landesmitteln f<strong>in</strong>anzierten ferienakademien,<br />

deren Angebot breit gefächert ist <strong>und</strong> nicht<br />

zw<strong>in</strong>gend etwas mit schulstoff zu tun hat. so gibt<br />

es zum Beispiel auch rhetorik- <strong>und</strong> Animationskurse<br />

<strong>und</strong> kurse wie „Medien- <strong>und</strong> Grafikdesign“<br />

oder „English Intensive“.<br />

Inzwischen plant stefan Jänke schon die nächsten<br />

Projekte. Im frühjahr 2012 ist e<strong>in</strong> Probenwochenende<br />

<strong>in</strong> der landesmusikakademie Colditz<br />

geplant. danach soll Hels<strong>in</strong>ki angesteuert<br />

werden, <strong>und</strong> dort wird es e<strong>in</strong>e Begegnung <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames konzertprogramm mit e<strong>in</strong>em<br />

f<strong>in</strong>nischen Jugendchor geben.<br />

13<br />

Zum s<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> die schweiz: Auftritt <strong>in</strong> der<br />

stadt rorschach<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


InFO<br />

Innovationsprämie<br />

Sächsische Aufbaubank –<br />

Förderbank<br />

www.sab.sachsen.de<br />

Servicecenter Technologie<br />

Telefon 0351 - 4910 1890<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 14<br />

EFRE AKTuEll<br />

Innovative Projekte <strong>in</strong> der Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />

können jetzt auch aus dem Europäischen fonds<br />

für regionale Entwicklung (EfrE) unterstützt<br />

werden. Gefördert werden können altersgerechte<br />

Assistenzsysteme für e<strong>in</strong> ges<strong>und</strong>es <strong>und</strong> unabhängiges<br />

leben sowie <strong>in</strong>novative Vorhaben zur<br />

steigerung der Energieeffizienz <strong>und</strong> reduzierung<br />

des Energieverbrauchs <strong>in</strong> krankenhäusern <strong>und</strong><br />

Pflegee<strong>in</strong>richtungen. Auch Projekte, die e<strong>in</strong>e Itgestützte<br />

Verb<strong>in</strong>dung zwischen Patienten <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heits-<br />

<strong>und</strong> Pflegedienstleistern ermöglichen,<br />

Woh<strong>in</strong> mit Kelle <strong>und</strong> P<strong>in</strong>sel?<br />

bauunternehmer mario Hanke hat für se<strong>in</strong>e Idee der<br />

<strong>Eimerkralle</strong> die 50. Innovationsprämie erhalten<br />

„Verflixt, woh<strong>in</strong> mit dem P<strong>in</strong>sel?“ Jeder Hobby-<br />

Anstreicher hat sich sich das schon gefragt, wenn er<br />

die Arbeit unterbricht <strong>und</strong> nicht recht weiß, was<br />

er mit dem Arbeitswerkzeug anfangen soll – im<br />

farbeimer geht es unter, auf dem Papier klebt<br />

es fest … Auch Profis – <strong>und</strong> nicht nur Maler – ha<br />

ben mit dieser frage ihre liebe not. Bauunternehmer<br />

Mario Hanke aus Annaberg-Buchholz<br />

nervte dieses Problem besonders. „Wir führen<br />

ständig fliesenlegerarbeiten <strong>und</strong> Maurerarbeiten<br />

durch. Bei jeder Pause muss man überlegen,<br />

was man mit der kelle voller kleber oder<br />

Mörtel anfängt.“ Er begann über e<strong>in</strong>e lösung<br />

nachzugrübeln – <strong>und</strong> die „<strong>Eimerkralle</strong>“ war erf<strong>und</strong>en.<br />

die <strong>Eimerkralle</strong>, e<strong>in</strong>e Halterung aus<br />

Plas tik, wird auf den Eimerrand aufgesteckt.<br />

kellen, spachtel oder P<strong>in</strong>sel werden dar<strong>in</strong> befestigt<br />

<strong>und</strong> können so problemlos abtropfen.<br />

Mit se<strong>in</strong>er Idee, die mittlerweile zum Patent angemeldet<br />

ist, g<strong>in</strong>g er zur Handwerkskammer Chemnitz.<br />

dort riet man ihm, für die Umsetzung <strong>in</strong> die<br />

Praxis das sächsische förderprogramm „Inno-<br />

Prämie“ zu nutzen. dieses Programm dient dazu,<br />

kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> mittlere Unternehmen (kMU) an e<strong>in</strong>e<br />

Zusammenarbeit mit Hochschulen, forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

oder forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

(fuE) betreibenden Unternehmen heranzuführen.<br />

kMU können externe fuE-dienstleistungen für<br />

die Planung <strong>und</strong> Entwicklung neuer Produkte,<br />

Verfahren oder dienstleistungen <strong>in</strong> Anspruch<br />

nehmen <strong>und</strong> erhalten dafür e<strong>in</strong>e förderung. Ziel<br />

des Programms, das aus Mitteln des Europä-<br />

können von den EU-Mitteln profitieren. „Wir haben<br />

im freistaat e<strong>in</strong>en signifikant steigenden Bevölkerungsanteil<br />

älterer Menschen bei gleichzeitigem<br />

fachkräftebedarf im Bereich der mediz<strong>in</strong>ischen<br />

<strong>und</strong> pflegerischen Versorgung sowie steigenden<br />

kosten dieser Versorgung. deshalb gehen wir <strong>in</strong><br />

sachsen neue Wege <strong>und</strong> wollen damit unseren<br />

Bürgern Zukunftsperspektive <strong>und</strong> sicherheit im<br />

Alter geben“, sagte sachsens sozialm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Christ<strong>in</strong>e Clauß anlässlich der Vorstellung der<br />

neuen richtl<strong>in</strong>ie.<br />

ischen fonds für regionale Entwicklung (EfrE)<br />

<strong>und</strong> des landes sachsen f<strong>in</strong>anziert wird, ist es,<br />

die Innovationskraft <strong>und</strong> Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Unternehmen zu stärken. für die <strong>Eimerkralle</strong><br />

bekam Mario Hanke übrigens die 50. Innovationsprämie<br />

seit der E<strong>in</strong>führung des förderprogramms<br />

vor r<strong>und</strong> e<strong>in</strong>em Jahr.<br />

der von Mario Hanke beauftragte fuE-dienstleister<br />

erbr<strong>in</strong>gt konstruktionsleistungen, testet verschiedene<br />

Materialien sowie formen <strong>und</strong> fertigt<br />

den Prototyp – dann könnte das praktische Hilfswerkzeug<br />

<strong>in</strong> die serienproduktion gehen <strong>und</strong> bald<br />

<strong>in</strong> Baumärkten erhältlich se<strong>in</strong>. für Mario Hanke<br />

auf jeden fall gehört der Ärger über tropfende<br />

kellen <strong>und</strong> P<strong>in</strong>sel der Vergangenheit an.<br />

Mario Hanke (l<strong>in</strong>ks): stolzer Erf<strong>in</strong>der der „<strong>Eimerkralle</strong>“<br />

<strong>Sachsen</strong> fördert mit Eu-mitteln <strong>in</strong>novative vorhaben <strong>in</strong> der ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />

Insgesamt stehen für die Jahre 2011 <strong>und</strong> 2012<br />

r<strong>und</strong> 29 Millionen Euro aus Mitteln des EfrE <strong>und</strong><br />

des freistaates sachsen bereit, wobei der Anteil<br />

des freistaates 20 Prozent beträgt.<br />

Anträge können u. a. von Ärzten, ärztlichen Vere<strong>in</strong>igungen,<br />

krankenhäusern <strong>und</strong> Pflegee<strong>in</strong>richtungen<br />

gestellt werden. die förderung kann bis zu 80 Prozent<br />

betragen. Anträge können bis 1. dezember<br />

bei der sächsischen Aufbaubank – förderbank<br />

(sAB) gestellt werden (www.sab.sachsen.de; tel.<br />

0351 4910-0).


EFRE AKTuEll<br />

Kurt Schwabes Erbe <strong>in</strong> neuem glanz<br />

Das KSI <strong>in</strong> me<strong>in</strong>sberg verfügt jetzt über e<strong>in</strong>en<br />

hochmodern ausgestatteten Forschungsbau<br />

kurt schwabe wurde im Jahr 1905 <strong>in</strong> reichenbach<br />

geboren. Er studierte <strong>in</strong> dresden Chemie<br />

<strong>und</strong> wurde hier 1940 Professor. 1945 gründete<br />

er das „forschungs<strong>in</strong>stitut für chemische technologie“<br />

<strong>in</strong> Me<strong>in</strong>sberg. trotz anderer wichtiger<br />

funktionen – so war er direktor des Institutes<br />

für radiochemie im Zentral<strong>in</strong>stitut für kernforschung<br />

rossendorf, Präsident der sächsischen<br />

Akademie der Wissenschaften <strong>und</strong> rektor der<br />

tU dresden – prägte er lange Jahre als direktor<br />

die Arbeit des Instituts. noch heute, 27 Jahre<br />

nach se<strong>in</strong>em tod, wird am kurt-schwabe-Institut<br />

(ksI) <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em s<strong>in</strong>ne geforscht <strong>und</strong> gelehrt.<br />

träger ist der kurt-schwabe-Institut für Messtechnik<br />

<strong>und</strong> sensortechnik e. V. der Vere<strong>in</strong> hat<br />

sich der gr<strong>und</strong>lagen- <strong>und</strong> anwendungsorientierten<br />

forschung auf dem Gebiet der physikalischen<br />

Chemie <strong>und</strong> Elektrochemie, der<br />

sensorik, der Materialwissenschaften <strong>und</strong> der<br />

wissenschaftlichen Instrumentierung verschrieben.<br />

Ziel ist es, kenntnisse <strong>und</strong> Erfahrungen aus<br />

der forschungstätigkeit für die öffentliche Hand<br />

nutzbar zu machen sowie e<strong>in</strong>e entsprechende<br />

Beratung für zuständige stellen des landes <strong>und</strong><br />

des B<strong>und</strong>es anzubieten. das ksI bildet wissenschaftlichen<br />

nachwuchs auf dem Gebiet der<br />

physikalischen Chemie <strong>und</strong> Elektrochemie sowie<br />

der Messtechnik fort <strong>und</strong> pflegt e<strong>in</strong>e enge<br />

Zusammenarbeit mit Universitäten <strong>und</strong> Hochschulen.<br />

Moderne labore im ksI<br />

sitz des ksI <strong>in</strong> Me<strong>in</strong>sberg<br />

ist das umgebaute<br />

Gebäude e<strong>in</strong>er<br />

alten Papierfabrik. Bis<br />

vor kurzem nutzte es<br />

zudem e<strong>in</strong> Büro- <strong>und</strong><br />

laborgebäude, das zu<br />

ddr-Zeiten <strong>in</strong> leichtbauweise<br />

errichtet<br />

wurde. Es entsprach<br />

allerd<strong>in</strong>gs schon zum<br />

damaligen Zeitpunkt<br />

nicht den Erfordernissen<br />

e<strong>in</strong>er naturwissenschaftlich-technisch<br />

ausgerichteten<br />

forschungse<strong>in</strong>richtung.<br />

das Gebäude<br />

wurde <strong>in</strong> den vergangenen<br />

zwei Jahren<br />

durch e<strong>in</strong>en neubau<br />

ersetzt, der den modernen<br />

Ansprüchen<br />

an labor- <strong>und</strong> technologieräumerechnung<br />

trägt. „damit ist<br />

es uns nun möglich,<br />

<strong>in</strong> modern ausgestatteten<br />

laboren mit biologischen Materialien<br />

zu arbeiten, <strong>in</strong> speziell gestalteten räumlichkeiten<br />

dickschichttechnologische fertigungsprozesse<br />

ablaufen zu lassen <strong>und</strong> störungsfrei<br />

hoch präzise analytische Materialuntersuchungen<br />

durchzuführen“, ist Institutsleiter<br />

Prof. dr. Michael Mertig zufrieden. damit werden<br />

die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen für die r<strong>und</strong> 20<br />

Mitarbeiter am Institut deutlich verbessert <strong>und</strong><br />

die Wettbewerbsfähigkeit des Instituts entscheidend<br />

gestärkt. „Wir werden uns auch auf<br />

biotechnischem <strong>und</strong> biomediz<strong>in</strong>ischem Gebiet<br />

deutlich weiter profilieren können.“<br />

der Bau des neuen laborgebäudes wurde mit<br />

Mitteln des freistaates sachsen <strong>und</strong> der Europäischen<br />

Union f<strong>in</strong>anziert: Zu den Gesamtkosten<br />

von 7,3 Millionen Euro steuerte der Europäische<br />

fonds für regionale Entwicklung (EfrE) ca.<br />

5,5 Millionen Euro bei.<br />

15<br />

In der fassade des modernen laborneubaus<br />

spiegelt sich der Altbau, den<br />

das kurt-schwabe-Institut weiterh<strong>in</strong> als<br />

Verwaltungsgebäude nutzt<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


staatsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> sab<strong>in</strong>e von schorlemer<br />

besichtigt unter Anleitung von Prof. Hans<br />

Zellbeck den transparentforschungsmotor<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 16<br />

EFRE AKTuEll<br />

Für umweltverträgliche mobilität<br />

neues Forschungsprojekt des Instituts für Automobiltechnik der<br />

Tu Dresden <strong>und</strong> der Cont<strong>in</strong>ental Automotive gmbH<br />

„seit über 100 Jahren betreibt die technische<br />

Universität dresden forschung <strong>und</strong> Entwicklung<br />

im Bereich kraftfahrzeugtechnik. Wir unterstützen<br />

die erfolgreiche Arbeit des Instituts<br />

für Automobiltechnik sowohl auf dem Gebiet der<br />

Elektromobilität als auch bei der weiteren optimierung<br />

von Verbrennungsmotoren. die Entwicklung<br />

verbrauchsarmer <strong>und</strong> schadstoffoptimierter<br />

Verbrennungsmotoren kann wesentlich<br />

dazu beitragen, die klima- <strong>und</strong> Umweltschutzziele<br />

zu erreichen“, sagte die sächsische Wissenschafts-<br />

<strong>und</strong> technologiem<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> sab<strong>in</strong>e<br />

von schorlemer bei ihrem Besuch des Instituts<br />

im Juli 2011.<br />

die M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> hatte Zuwendungsbescheide für<br />

e<strong>in</strong> neues forschungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprojekt<br />

im Gepäck. Bei dem Projekt arbeitet der lehrstuhl<br />

Verbrennungsmotoren der tU dresden geme<strong>in</strong>sam<br />

mit der Cont<strong>in</strong>ental Automotive GmbH<br />

an neuen E<strong>in</strong>spritzsystemen zur optimierung<br />

von dieselmotoren. Ziele dieses fuE-Verb<strong>und</strong>vorhabens<br />

„Umweltverträgliche <strong>und</strong> bezahlbare<br />

Mobilität – Verbrauchsverbesserung <strong>und</strong><br />

schadstoffm<strong>in</strong>imierung“ s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> niedrigerer<br />

kraftstoffverbrauch, höherer Wirkungsgrad <strong>und</strong><br />

ger<strong>in</strong>gere schadstoffmengen bei dieselmotoren.<br />

das Verb<strong>und</strong>projekt wird mit <strong>in</strong>sgesamt 1,68 Millionen<br />

Euro aus dem Europäischen fonds für regionale<br />

Entwicklung (EfrE) gefördert.<br />

die Cont<strong>in</strong>ental Automotive GmbH ist e<strong>in</strong>er der<br />

führenden Zulieferer der Automobil<strong>in</strong>dustrie, die<br />

u. a. am standort limbach-oberfrohna/stollberg<br />

mit ca. 1.300 Beschäftigten E<strong>in</strong>spritzsysteme für<br />

dieselmotoren entwickelt <strong>und</strong> fertigt. Ziel der<br />

neuesten Entwicklungen des Unternehmens ist<br />

e<strong>in</strong>e umweltverträglichere <strong>und</strong> wirtschaftliche<br />

Auslegung von Motoren. Mit den Ergebnissen<br />

des neuen fuE-Verb<strong>und</strong>vorhabens möchte das<br />

Unternehmen die diesele<strong>in</strong>spritztechnik – u. a.<br />

im H<strong>in</strong>blick auf die Erfüllung der Euro-6-norm<br />

– weiterentwickeln <strong>und</strong> den standort limbachoberfrohna<br />

weiter als leitwerk für diesele<strong>in</strong>spritztechnik<br />

ausbauen.<br />

das Institut für Automobiltechnik (IAd) an der fakultät<br />

Verkehrswissenschaften der tU dresden<br />

besteht aus den lehrstühlen kraftfahrzeugtechnik,<br />

Verbrennungsmotoren <strong>und</strong> fahrzeugmechatronik.<br />

forschungsschwerpunkte des lehrstuhls<br />

„Verbrennungsmotoren“ unter leitung von Prof.<br />

dr. Hans Zellbeck s<strong>in</strong>d das dynamische Verhalten<br />

von Motoren <strong>und</strong> die Betrachtung des Gesamtfahrzeugs.<br />

Bereits 2009 förderte das sMWk am<br />

IAd mit EfrE-Mitteln für die forschungs<strong>in</strong>frastruktur<br />

e<strong>in</strong>en neuen Heißgasprüfstand zur<br />

Erforschung der Energieeffizienz von Verbrennungsmotoren<br />

<strong>in</strong> Höhe von ca. 1,5 Millionen Euro.<br />

der Heißgasprüfstand erlaubt umfangreiche forschungsarbeiten<br />

an aktuellen <strong>und</strong> zukünftigen<br />

konzepten zur s<strong>in</strong>nvollen nutzung der Abgasenergie<br />

von Verbrennungsmotoren.<br />

Bei ihrem Besuch <strong>in</strong>formierte sich die Wissenschaftsm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

auch über die Entwicklung<br />

<strong>und</strong> die Zusammenarbeit des Instituts mit der<br />

Wirtschaft. „Hochschulen sollten noch häufiger<br />

mit der regionalen Wirtschaft zusammenwirken,<br />

die kooperation lohnt sich für beide seiten.“


Das „<strong>Trike</strong>“ kommt<br />

se<strong>in</strong> Herzstück ist e<strong>in</strong> elektrischer Antrieb auf<br />

Basis der Brennstoffzellen-technik: das <strong>in</strong>novative<br />

„trike“ (im Englischen bedeutet das dreirad)<br />

ist völlig emissionsfrei unterwegs. der Prototyp<br />

wurde von der fAE Elektrotechnik GmbH<br />

& Co. kG aus Heidenau zusammen mit ihren<br />

Partnern, der Unterberg electronic GmbH aus<br />

Chemnitz <strong>und</strong> der tMV Anlagenbau GmbH mit<br />

sitz <strong>in</strong> dresden, entwickelt. die drei im Bereich<br />

Elektrotechnik, Elektronik <strong>und</strong> fahrzeugbau tätigen<br />

Unternehmen befassen sich bereits seit<br />

e<strong>in</strong>igen Jahren mit der Entwicklung von zwei-<br />

<strong>und</strong> dreirädrigen fahrzeugen mit <strong>in</strong>novativen,<br />

emissionsfreien Antrieben. Über e<strong>in</strong>e erste<br />

kle<strong>in</strong>serienfertigung <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene Anpassungsentwicklungen<br />

soll das „trike“ nun zu<br />

e<strong>in</strong>em marktfähigen Produkt werden.<br />

E<strong>in</strong>e durch e<strong>in</strong>en externen dienstleister durchzuführende,<br />

mit EfrE-Mitteln geförderte Mach-<br />

barkeitsstudie soll die wirtschaftlichen rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

ermitteln <strong>und</strong> Handlungsempfehlungen<br />

geben. E<strong>in</strong> zeitlicher <strong>und</strong> <strong>in</strong>haltlicher<br />

Ablaufplan zu erforderlichen schritten der kooperationspartner<br />

ist ebenfalls Bestandteil der studie.<br />

„Wir haben bereits zahlreiche Interessensbek<strong>und</strong>ungen<br />

möglicher Anwender aus dem tourismusbereich“,<br />

sagt lutz fleck, Geschäftsführer der<br />

fAE Elektrotechnik GmbH & Co. kG aus Heidenau.<br />

„das lässt uns auf positive Vermarktungschancen<br />

des trikes <strong>und</strong> se<strong>in</strong>en zukünftigen umweltfre<strong>und</strong>lichen<br />

E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> größerer Zahl hoffen.“<br />

Kooperation als Chance<br />

kooperationen stellen für die überwiegend kle<strong>in</strong>betriebliche<br />

sächsische Wirtschaft e<strong>in</strong>e vielversprechende<br />

form der Zusammenarbeit dar, um<br />

mehr Wettbewerbsfähigkeit <strong>und</strong> Wachstum zu<br />

erreichen. durch e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit lassen<br />

sich synergien erschließen <strong>und</strong> kostenvorteile<br />

realisieren. steigende k<strong>und</strong>enanforderungen<br />

nach <strong>in</strong>dividuellen, komplexen Problemlösungen<br />

„aus e<strong>in</strong>er Hand“ können erfüllt <strong>und</strong> neue Geschäftsfelder<br />

geme<strong>in</strong>sam erschlossen werden.<br />

der freistaat sachsen fördert daher kooperationsprojekte<br />

zwischen kle<strong>in</strong>en <strong>und</strong> mittleren Un-<br />

EFRE AKTuEll<br />

Das Dreirad mit dem umweltfre<strong>und</strong>lichen Antrieb ist Ergebnis e<strong>in</strong>er<br />

unternehmenskooperation<br />

ternehmen (kMU) mit sitz oder Betriebsstätte<br />

<strong>in</strong> sachsen <strong>in</strong> den Bereichen Beschaffung, Produktion,<br />

Entwicklung <strong>und</strong> Vertrieb sowie deren<br />

Mischformen. dafür stehen Mittel des landes<br />

<strong>und</strong> Europäischen fonds für regionale Entwicklung<br />

(EfrE) zur Verfügung.<br />

Es müssen gr<strong>und</strong>sätzlich m<strong>in</strong>destens drei kMU<br />

an der kooperation beteiligt se<strong>in</strong>. Möglich ist<br />

auch e<strong>in</strong>e „zusätzliche“ Beteiligung von nicht<br />

endbegünstigten Unternehmen, z.B. nicht-kMU<br />

oder kMU aus anderen B<strong>und</strong>esländern. deren<br />

zu leistende angemessene Ausgaben reduzieren<br />

aber die zuwendungsfähigen Projektausgaben.<br />

Bei der suche nach geeigneten kooperationspartnern<br />

können sächsische Unternehmen u.<br />

a. durch die Industrie- <strong>und</strong> Handelskammern<br />

sowie sächsische Verb<strong>und</strong><strong>in</strong>itiativen unterstützt<br />

werden.<br />

die Zuwendungen betragen bis zu 50 Prozent<br />

der förderfähigen Ausgaben für maximal<br />

zwei Projektjahre. Mögliche fördergegenstände<br />

s<strong>in</strong>d u.a. Machbarkeits-<br />

<strong>und</strong> begleitende studien zu<br />

schwerpunktmäßig ökonomischen<br />

<strong>und</strong> technischen fragen der Projektdurchführung,<br />

das Projektmanagement<br />

sowie die Entwicklung<br />

e<strong>in</strong>er Market<strong>in</strong>gkonzeption<br />

für das netzwerk <strong>und</strong><br />

Umsetzung des<br />

netzwerkmarket<strong>in</strong>gs.<br />

17<br />

InFO<br />

mittelstandsförderung –<br />

Kooperation<br />

Sächsische Aufbaubank –<br />

Förderbank<br />

Telefon 0351 - 4910 4910<br />

www.sab.sachsen.de<br />

lutz fleck, Geschäftsführer der fAE<br />

Elektrotechnik GmbH & Co. kG <strong>in</strong><br />

Heidenau testet das „trike“<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


Auch die beim Hochwasser 2010 völlig<br />

zerstörte spreebrücke auf dem sprengstoffwerk-Gelände<br />

soll abgerissen werden<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 18<br />

EFRE STADTEnTWICKlung<br />

Doppelter nutzen<br />

EFRE-geförderter Abriss der Sprengmittelfabrik <strong>in</strong> Schlungwitz<br />

entschärft künftige Spree-Hochwasser<br />

Am rande von schlungwitz, im tief e<strong>in</strong>geschnittenen<br />

tal der spree, bef<strong>in</strong>den sich noch alte<br />

Wirtschaftsbrachen des ehemaligen sprengstoffwerkes<br />

Gnaschwitz. diese sollen nun mit Hilfe<br />

des Europäischen fonds für regionale Entwick-<br />

lung (EfrE) beseitigt werden. der Geme<strong>in</strong>de doberschau-Gaußig<br />

wurden für die Beräumung <strong>und</strong><br />

Begrünung des Geländes r<strong>und</strong> 148.800 Euro fördermittel<br />

aus dem EfrE bewilligt. die Geme<strong>in</strong>de<br />

muss zusätzlich 49.600 Euro aus ihrem eigenen<br />

Haushalt e<strong>in</strong>setzen.<br />

Mehrere, zum teil bereits ru<strong>in</strong>öse Gebäude sowie<br />

e<strong>in</strong>e durch das Hochwasser 2010 zerstörte<br />

Brücke über die spree sollen abgerissen werden.<br />

Außerdem werden im Abbruchbereich bef<strong>in</strong>dliche<br />

toranlagen, Zäune, rohrleitungen <strong>und</strong><br />

befestigte flächen beseitigt. Auf dem beräumten<br />

Areal wird im Anschluss Mutterboden aufgetragen<br />

<strong>und</strong> rasen gesät, sträucher <strong>und</strong> Bäumen werden<br />

gepflanzt. damit werden nicht nur e<strong>in</strong> städtebaulicher<br />

Missstand <strong>und</strong> Umweltbee<strong>in</strong>trächtigungen<br />

beseitigt, sondern auch e<strong>in</strong>e Ausbreitungsfläche<br />

für die spree bei künftigen Hochwasserereignissen<br />

geschaffen. die Maß nahme muss bis zum<br />

30. november 2012 abgeschlossen se<strong>in</strong>.<br />

die Erschließung <strong>und</strong> Bebauung des Geländes<br />

erfolgten ab 1874 als staatspulverfabrik, 1925 begann<br />

zusätzlich e<strong>in</strong>e Zündschnurproduktion. seit<br />

1991 stehen die Gebäude leer <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d dem Verfall<br />

preisgegeben.<br />

Sächsische geme<strong>in</strong>den profitieren von Fördermitteln der Eu <strong>und</strong> des <strong>Freistaat</strong>s für<br />

Stadtentwicklung <strong>und</strong> brachenbeseitigung<br />

seit Beg<strong>in</strong>n des neuen EU-förderzeitraums<br />

im Jahr 2007 profitieren zahlreiche sächsische<br />

Geme<strong>in</strong>den von den fördermitteln<br />

der Europäischen Union für stadtentwicklung<br />

<strong>und</strong> Brachenbeseitigung. r<strong>und</strong> 149<br />

Millionen Euro EU-Mittel wurden seitdem<br />

für beide Programme bewilligt. Bei der<br />

„nachhaltigen stadtentwicklung“ werden<br />

23 stadtgebiete <strong>in</strong> sachsen, die besonders<br />

von den folgen des demografischen Wandels<br />

betroffen s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> ihrer wirtschaftlichen<br />

Entwicklung nachhaltig gefördert <strong>und</strong> unterstützt.<br />

dazu stehen im Zeitraum von 2007<br />

bis 2013 <strong>in</strong>sgesamt ca. 110 Millionen Euro<br />

aus dem Europäischen fonds für regionale<br />

Entwicklung (EfrE) zur Verfügung. Bisher<br />

wurden davon r<strong>und</strong> 103 Millionen Euro genehmigt.<br />

Im Programm „revitalisierung von<br />

Industriebrachen <strong>und</strong> konversionsflächen“<br />

stehen im selben Zeitraum <strong>in</strong>sgesamt ca.<br />

50 Millionen Euro aus dem EfrE bereit. Es<br />

werden bauliche Missstände, Gefahrenquellen<br />

sowie Umweltschäden beseitigt <strong>und</strong> die<br />

damit verb<strong>und</strong>enen Abwertungstendenzen<br />

für das Gebiet gestoppt. Bisher konnten<br />

191 Maßnahmen <strong>in</strong> mehr als 90 kommunen<br />

mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>satz von ca. 46 Millionen Euro<br />

EfrE-Mittel bewilligt werden. H<strong>in</strong>zu kommen<br />

fördermittel des freistaates über das<br />

seit 2009 bestehende landesbrachenprogramm,<br />

das auch <strong>in</strong> den Jahren 2011 <strong>und</strong><br />

2012 fortgeführt wird.<br />

Innenm<strong>in</strong>ister Markus Ulbig: „Unser Entschluss,<br />

gezielt europäische fördermittel<br />

<strong>in</strong> sächsischen kommunen e<strong>in</strong>zusetzen,<br />

trägt weiter früchte. Mit der förderung<br />

der nachhaltigen stadtentwicklung verbessern<br />

wir direkt die lebens-, Bildungs- <strong>und</strong><br />

Arbeitssituation <strong>in</strong> benachteiligten sächsischen<br />

städten <strong>und</strong> stadtquartieren. Auch<br />

die umfassende <strong>und</strong> nachhaltige Beseitigung<br />

der Brachflächen im freistaat sachsen<br />

hat zu spürbaren Verbesserungen der<br />

lebensqualität <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den geführt.<br />

(www.nachhaltige-stadtentwicklungsachsen.de/www.brachflaechenrevitali<br />

sierung-sachsen.de)


Sport <strong>und</strong> Spaß<br />

mittweida feiert se<strong>in</strong> neues Freibad, das im Zuge der<br />

Stadtentwicklung mit EFRE-mitteln saniert wurde<br />

Am 8. Juli 2011 war es endlich so weit: Mit dem<br />

Beg<strong>in</strong>n der sommerferien öffnete das frisch sanierte<br />

freibad <strong>in</strong> Mittweida se<strong>in</strong>e türen für alle<br />

Wasserratten zu e<strong>in</strong>em Probebetrieb. Am 2. August<br />

erfolgte – sogar bei sonnensche<strong>in</strong> – die offizielle<br />

E<strong>in</strong>weihung. das Bad mit dem 50-Meter-<br />

Edelstahlbecken, der Edelstahlrutsche, dem<br />

k<strong>in</strong>derbereich <strong>und</strong> dem neuen sozialgebäude ist<br />

nun das modernste <strong>in</strong> der region. Vor der sanierung<br />

war es dagegen wohl e<strong>in</strong>es der marodesten.<br />

Mit dem neuen Bad werden das öffentliche freizeit-<br />

<strong>und</strong> sportangebot <strong>und</strong> damit die lebensqualität<br />

<strong>in</strong> der Hochschulstadt deutlich aufgewertet.<br />

Es kann parallel fürs freizeitvergnügen <strong>und</strong> als<br />

tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs- <strong>und</strong> Wettkampfstätte genutzt werden.<br />

das Bad ist zudem klimafre<strong>und</strong>lich – das Wasser<br />

wird teilweise mittels solaranlage erwärmt.<br />

das Vorhaben reiht sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong> ganzes Maßnahmebündel<br />

e<strong>in</strong>, mit dem Mittweida unter dem Motto<br />

„Campusstadt – stadtcampus – damit man <strong>in</strong><br />

Mittweida gerne lebt, arbeitet <strong>und</strong> studiert“ se<strong>in</strong><br />

problembehaftetes stadtgebiet „Bahnhofsvorstadt<br />

bis östliche Altstadt“ entwickeln will. dafür<br />

stellen die Europäische Union <strong>und</strong> die stadt Mittweida<br />

r<strong>und</strong> 13,6 Millionen Euro zur Verfügung;<br />

zehn Millionen Euro davon kommen aus dem<br />

Europäischen fonds für regionale Entwicklung<br />

(EfrE). die kosten für die freibadsanierung betrugen<br />

mehr als fünf Millionen Euro, dazu steuerte<br />

der EfrE r<strong>und</strong> 3,8 Millionen Euro bei.<br />

Zu weiteren wichtigen Vorhaben bei der EfrEgeförderten<br />

stadtentwicklung gehört die neugestaltung<br />

des technikumplatzes zu e<strong>in</strong>er Informations<strong>in</strong>sel<br />

mit e<strong>in</strong>em Begegnungs- <strong>und</strong><br />

Informationszentrum. Außerdem entsteht e<strong>in</strong><br />

„grünes Band“ entlang des Altmittweidaer<br />

Baches. In den Grünanlagen des schwanenteichs<br />

sollen die „technikwelten“, bespielbare<br />

Exponate zu technischen <strong>und</strong> physikalischen<br />

EFRE STADTEnTWICKlung<br />

Phänomenen <strong>und</strong> Wahrnehmungen, wissbegierige<br />

kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> große Besucher anlocken. die<br />

sanierung des Gymnasiums <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Erweiterung<br />

zur Ganztagsschule stehen ebenso auf dem<br />

Programm wie die förderung kle<strong>in</strong>er Unternehmen,<br />

um die wirtschaftlichen Aktivitäten im<br />

Quartier anzukurbeln. Mit dem Projekt „Zeichen<br />

der stadtgeschichte“ sollen identitätsstiftende<br />

Angebote im stadtraum geschaffen werden, die<br />

für die Bewohner <strong>und</strong> touristen die „lesbarkeit“<br />

<strong>und</strong> Wahrnehmung der stadt verbessern. k<strong>in</strong>der<br />

<strong>und</strong> Jugendliche sollen sich für dieses Projekt<br />

mit „ihrer“ stadt ause<strong>in</strong>andersetzen.<br />

mit Emil auf den baustellen<br />

Begleitet von „Emil“, dem Maskottchen für die<br />

Europaförderung <strong>in</strong> sachsen, hatten k<strong>in</strong>der vom<br />

Hort „Elsa Brändström“ bzw. „sonnensche<strong>in</strong>“<br />

noch vor der freibaderöffnung die Baustellen<br />

„technikumplatz“ <strong>und</strong> „freibad“ <strong>in</strong> Augensche<strong>in</strong><br />

genommen. Auf dem technikumplatz wurde ihnen<br />

erklärt, wie straßenborde <strong>und</strong> Pflasterste<strong>in</strong>e<br />

verlegt werden <strong>und</strong> welche Werkzeuge zum E<strong>in</strong>satz<br />

kommen. Bei dem freibadr<strong>und</strong>gang konnten<br />

die k<strong>in</strong>der schon das neue Becken <strong>und</strong> die<br />

rutsche begutachten <strong>und</strong> h<strong>in</strong>ter die kulissen<br />

schauen. „Wie wird das Wasser aufbereitet?“ war<br />

dabei nur e<strong>in</strong>e von vielen spannenden fragen.<br />

E<strong>in</strong>e Botschaft nahmen die k<strong>in</strong>der außerdem mit<br />

nach Hause: „Europa fördert Mittweida!“.<br />

19<br />

das neue Mittweidaer freibad<br />

Innenm<strong>in</strong>ister Markus Ulbig (Mitte) bei der<br />

E<strong>in</strong>weihung<br />

schüler erobern mit Maskottchen EU-Emil<br />

die Europa-Baustellen <strong>in</strong> Mittweida<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


InFO<br />

Westsächsische Hochschule<br />

Zwickau<br />

Prof. Dr. sc. hum. Anke Häber<br />

Dr.-Friedrichs-R<strong>in</strong>g 2A<br />

08056 Zwickau<br />

anke.haeber@fh-zwickau.de<br />

www.fh-zwickau.de<br />

Verwaltung der lehre<strong>in</strong>heiten mit<br />

Metadaten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em digitalen speicherverzeichnis<br />

(repository) <strong>und</strong> Verwendung zur<br />

Gestaltung von Curricula<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 20<br />

ESF AKTuEll<br />

Theorie <strong>und</strong> Praxis verb<strong>in</strong>den<br />

E<strong>in</strong> Projekt an der FH Zwickau sorgt für die Integration kommerzieller<br />

Software <strong>in</strong> die Hochschulausbildung<br />

oPAl – das ist nicht nur die Bezeichnung für<br />

e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>eral, das zur römerzeit als der ste<strong>in</strong> der<br />

liebe <strong>und</strong> Hoffnung galt, sondern steht im modernen<br />

sachsen auch für: onl<strong>in</strong>e-Plattform für<br />

Akademisches lehren <strong>und</strong> lernen an den sächsischen<br />

Hochschulen. Hier jedoch gilt nicht das<br />

Pr<strong>in</strong>zip Hoffnung – die Plattform wurde bereits<br />

2004 e<strong>in</strong>gerichtet <strong>und</strong> bietet seitdem sachsenweit<br />

dozenten <strong>und</strong> studenten zahlreiche Werkzeuge<br />

für die Hochschulausbildung <strong>und</strong> -forschung an.<br />

Mit oPAl können lehrende zum Beispiel Inhalte<br />

<strong>und</strong> organisation von kursen bauste<strong>in</strong>artig <strong>in</strong> wenigen<br />

schritten zusammenstellen <strong>und</strong> jederzeit<br />

erweitern. durch das <strong>in</strong>tegrierte kursbauste<strong>in</strong>konzept<br />

s<strong>in</strong>d Hochschullehrer didaktisch flexibel<br />

<strong>und</strong> können ihren studenten Inhalte von dokumentensammlungen<br />

bis zu virtuellen lehrveranstaltungen<br />

anbieten. studenten wiederum können<br />

Arbeitsgruppen bilden, Inhalte austauschen,<br />

lehr<strong>in</strong>halte recherchieren oder das skript für die<br />

letzte Vorlesung herunterladen.<br />

Gefördert aus Mitteln des Europäischen sozialfonds<br />

(Esf) hat e<strong>in</strong> team um Prof. dr. Anke Häber<br />

an der Westsächsischen Hochschule Zwickau<br />

dafür gesorgt, dass oPAl jetzt theorie <strong>und</strong> Praxis<br />

noch besser verb<strong>in</strong>det. das Projekt wurde als<br />

postgraduales Bildungsangebot gefördert. das bedeutet:<br />

Akademiker mit Abschluss werden weiter<br />

qualifiziert, um e<strong>in</strong>erseits fachkräfte für die sächsische<br />

Wirtschaft zu sichern <strong>und</strong> andererseits <strong>in</strong><br />

ihrem jeweiligen Projekt Innovationen für die Wirtschaftsentwicklung<br />

<strong>in</strong> sachsen zu schaffen.<br />

Ziel des Projekts der fH Zwickau: oPAl um Mechanismen<br />

erweitern, mit denen lernmaterialien<br />

gezielt ausgetauscht <strong>und</strong> lerne<strong>in</strong>heiten e<strong>in</strong>facher<br />

zu ganzen kursen zusammengestellt werden kön-<br />

nen. sogenannte bauste<strong>in</strong>basierte lerne<strong>in</strong>heiten,<br />

die so aufbereitet s<strong>in</strong>d, dass sie für verschiedene<br />

Ausbildungsrichtungen <strong>und</strong> <strong>in</strong> verschiedenen Abschnitten<br />

während der Ausbildung <strong>in</strong>tegrierbar<br />

s<strong>in</strong>d, tragen zu mehr Qualität <strong>in</strong> der Ausbildung<br />

bei <strong>und</strong> verbessern die kommunikation der lehrenden<br />

verschiedener E<strong>in</strong>richtungen sowie zwischen<br />

lehrenden <strong>und</strong> studierenden. Hierzu wurden<br />

lehr<strong>in</strong>halte aus dem Anwendungsbereich<br />

Integrierte Versorgung/eHealth sowie dazu durchführbare<br />

Praktika <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Universität<br />

leipzig, der Universität Heidelberg sowie<br />

der Hochschule Heilbronn entwickelt <strong>und</strong> <strong>in</strong> oPAl<br />

<strong>in</strong> form modularer lernbauste<strong>in</strong>e abgelegt.<br />

E<strong>in</strong> kernanliegen des Projekts ist auch, theoretisch<br />

vermitteltes Wissen praktisch nachvollziehbar<br />

zu machen. die studenten sollen die<br />

Möglichkeit haben, schon während der Ausbildungszeit<br />

mit kommerziellen softwaresystemen<br />

zu arbeiten. dazu wurden beispielhaft professionelle<br />

softwareprodukte <strong>in</strong> der Ges<strong>und</strong>heitswirtschaft<br />

<strong>in</strong> der lernplattform oPAl verfügbar<br />

gemacht. In der Praxis genutzte software wird<br />

so <strong>in</strong> die lehre e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> durch die lernplattform<br />

effektiv unterstützt. künftige Ärzt<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> Ärzte können damit schon während ihres<br />

studiums mit den Programmen arbeiten, die ihnen<br />

auch später im beruflichen Alltag begegnen.<br />

das Beispiel zeigt: Mit den neuen funktionalitäten<br />

von oPAl können verschiedenste fachbereiche<br />

die Hochschulausbildung so gestalten,<br />

dass Aspekte aus der Praxis unmittelbar <strong>in</strong> der<br />

lehre genutzt werden. damit gew<strong>in</strong>nen alle: die<br />

sächsischen Hochschulen, die ihren studenten<br />

e<strong>in</strong>en Mehrwert bieten können; die studenten <strong>in</strong><br />

sachsen, die so ihr Profil mit Blick auf die Anforderungen<br />

des Arbeitsmarktes schärfen können<br />

<strong>und</strong> nicht zuletzt der freistaat sachsen selbst,<br />

dessen fachkräftepotenzial gestärkt wird.<br />

die förderung des Projektes ist im März 2011<br />

ausgelaufen. die im Projekt entstandenen<br />

lehr<strong>in</strong>halte <strong>und</strong> Praktika werden seither <strong>in</strong> der<br />

lehre an der fH Zwickau, an der Universität<br />

leipzig sowie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Qualifizierungsmaßnahme<br />

verwendet. Pr<strong>in</strong>zipiell stehen sie allen <strong>in</strong>teressierten<br />

lehrenden im oPAl zur Verfügung.


Für jeden e<strong>in</strong>e zweite Chance<br />

mit dem ESF erfolgreich <strong>in</strong> die Zukunft starten<br />

Emsiges treiben herrscht im Bahnhof von stadt<br />

Wehlen, genauer gesagt <strong>in</strong> der AWo-Produktionsschule<br />

„stellwerkstatt“, die hier seit oktober<br />

2010 zu f<strong>in</strong>den ist. Jugendliche üben sich<br />

im Umgang mit Holz, Wolle <strong>und</strong> filz. sie s<strong>in</strong>d<br />

aus eigenen stücken hier, wollen die Chance,<br />

die durch die „stellwerkstatt“ geboten wird,<br />

nutzen. denn die 15- bis 25-Jährigen haben<br />

ke<strong>in</strong>e guten Aussichten auf e<strong>in</strong>en Job. Ihnen<br />

fehlt entweder e<strong>in</strong> schulabschluss oder e<strong>in</strong>e<br />

Ausbildung. Beides können sie <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung<br />

<strong>in</strong> der sächsischen schweiz nachholen.<br />

neben Unterrichtse<strong>in</strong>heiten zumeist am Vormittag<br />

s<strong>in</strong>d sie nach dem Mittag <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Arbeitsmodulen tätig: Woll- <strong>und</strong> filzwerkstatt,<br />

Holzwerkstatt, servicewerkstatt <strong>und</strong><br />

forstwerkstatt. dort werden sie fachlich angeleitet<br />

<strong>und</strong> erwerben erste Gr<strong>und</strong>lagen für e<strong>in</strong>e<br />

spätere Ausbildung. Vorrangiges Ziel der Produktionsschule<br />

ist es, dass die Jugendlichen<br />

über praktisches tun wieder Erfolge erleben<br />

<strong>und</strong> neue Motivation zum lernen erlangen. so<br />

werden die Eigenaktivitäten für e<strong>in</strong>en schulabschluss<br />

oder e<strong>in</strong>e lehrausbildung gestärkt.<br />

„das macht mir spaß hier“, sagt Julia Constabel.<br />

sie ist 20 Jahre alt <strong>und</strong> ist gerade dabei,<br />

<strong>in</strong> der Produktionsschule ihren realschulabschluss<br />

nachzuholen. „Ich lerne so nicht nur<br />

theoretisch, sondern kann auch praktisch arbeiten“.<br />

Julia Constabel hat sich dafür die Woll- <strong>und</strong><br />

filzwerkstatt ausgesucht. dort werden Handpuppen,<br />

taschen, Hüte, kissen <strong>und</strong> kleidungsstücke<br />

<strong>in</strong> Handarbeit von den teilnehmer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>und</strong> teilnehmern hergestellt <strong>und</strong> später auf<br />

Märkten oder direkt <strong>in</strong> der Produktionsschule<br />

verkauft. durch die praktische Arbeit lernen die<br />

Jugendlichen nicht nur den Umgang mit rohstoffen,<br />

sondern auch, den Wert e<strong>in</strong>es Produkts<br />

zu schätzen. „Und sie haben dabei Erfolgserlebnisse<br />

– das motiviert sie“, erklärt Werkstattleiter<br />

Gunter Jentzsch. Er <strong>und</strong> se<strong>in</strong> team von fachanleitern<br />

<strong>und</strong> e<strong>in</strong>er sozialpädagog<strong>in</strong> stehen den<br />

Jugendlichen mit rat <strong>und</strong> tat zur seite. Geholfen<br />

wird auch bei persönlichen schwierigkeiten.<br />

so auch bei Julia. Aufgr<strong>und</strong> privater Probleme<br />

zog sie zu e<strong>in</strong>er fre<strong>und</strong><strong>in</strong>. „das war aber ke<strong>in</strong>e<br />

dauerlösung“, sagt sie <strong>und</strong> ist froh, dass sie bei<br />

der Wohnungssuche <strong>und</strong> den formalitäten von<br />

ESF AKTuEll<br />

der Produktionsschule unterstützt wurde. „Jetzt<br />

habe ich me<strong>in</strong>e erste eigene Wohnung“, freut<br />

sich die 20-Jährige. sie möchte unbed<strong>in</strong>gt ihren<br />

realschulabschluss schaffen <strong>und</strong> dann e<strong>in</strong>e<br />

Ausbildung beg<strong>in</strong>nen. „Vielleicht bei der Polizei“,<br />

verrät sie.<br />

Große Pläne, die nicht alle teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>und</strong><br />

teilnehmer schaffen. Bei vielen s<strong>in</strong>d die persönlichen<br />

Probleme sehr vielschichtig oder es fehlt<br />

an Motivation. „Wir haben bisher 45 Mädchen<br />

<strong>und</strong> Jungen betreut, 25 haben die Produktionsschule<br />

<strong>in</strong>zwischen vorzeitig verlassen“, <strong>in</strong>formiert<br />

Gunter Jentzsch. „natürlich s<strong>in</strong>d das aber<br />

nicht nur Projektabbrecher, wir haben auch positive<br />

Beispiele.“ E<strong>in</strong> junger teilnehmer erhielt<br />

nach e<strong>in</strong>em erfolgreichen Praktikum von der<br />

firma e<strong>in</strong>en Ausbildungsvertrag. „In solchen<br />

fällen freuen wir uns besonders für die teilnehmer“,<br />

sagt der Werkstattleiter <strong>und</strong> fügt h<strong>in</strong>zu:<br />

„denn schließlich ist jeder der Plätze, die durch<br />

die förderung durch den Europäischen sozialfonds<br />

möglich gemacht werden, teuer“.<br />

Auch Julia hofft, dass es gut für sie läuft. „Ich<br />

möchte auf jeden fall <strong>in</strong> sachsen bleiben“, sagt<br />

sie. nun kommt es darauf an, dass sie <strong>und</strong> die<br />

anderen ihre Chance nutzen.<br />

21<br />

InFO<br />

AWO Produktionsschule<br />

»Stellwerkstatt«<br />

bahnhofstraße 1<br />

01829 Stadt Wehlen<br />

Telefon 035020 - 759 500<br />

Ansprechpartner: gunter<br />

Jentzsch, Werkstattleiter<br />

Träger: AWO K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong><br />

Jugendhilfe geme<strong>in</strong>nützige<br />

gmbH<br />

Julia Constabel <strong>in</strong> der Woll-<strong>und</strong> filzwerkstatt<br />

der AWo-Produktionsschule<br />

„stellwerkstatt“<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


InFO<br />

Hochschule mittweida<br />

Career Service Center<br />

He<strong>in</strong>rich-He<strong>in</strong>e-Str. 23<br />

09648 mittweida<br />

E-mail: career@hs-mittweida.de<br />

Career Office der HTWK leipzig<br />

geutebrück-bau (Hauptgebäude<br />

der HTWK-leipzig)<br />

Zimmer 111/112<br />

Karl-liebknecht-Straße 132<br />

04277 leipzig<br />

E-mail: career.office@htwkleipzig.de<br />

Technische universität Chemnitz<br />

Career Service<br />

Stadlerstraße 14 a<br />

gebäude A2, 3. Og<br />

09126 Chemnitz<br />

E-mail: career-service@tuchemnitz.de<br />

Persönlich beraten werden studenten im<br />

neuen Career service Center der Hochschule<br />

Mittweida<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011 22<br />

ESF AKTuEll<br />

Der Karriere auf die Sprünge helfen<br />

Career Services der sächsischen Hochschulen werden gut<br />

angenommen<br />

karriere machen will jeder, viel Geld verdienen<br />

auch. Aber wie geht das? E<strong>in</strong>e Patentlösung haben<br />

die Career service Center der sächsischen<br />

Hochschulen zwar auch nicht, dafür aber viele<br />

kontakte <strong>und</strong> jede Menge gute tipps für den<br />

start <strong>in</strong>s Berufsleben.<br />

noch gibt es die Career services nicht an allen<br />

Hochschulen. Aber es werden immer mehr,<br />

denn der Europäische sozialfonds unterstützt<br />

den Aufbau dieser Zentren f<strong>in</strong>anziell. Während<br />

der ersten laufzeit fördert der Esf sogar mit<br />

100 Prozent. später muss e<strong>in</strong> Eigenanteil aufgebracht<br />

werden.<br />

noch kreativere Angebote geplant<br />

E<strong>in</strong> neues Career service Center gibt es <strong>in</strong> Mittweida.<br />

seit August vergangenen Jahres wird<br />

hier mit Hochdruck an <strong>in</strong>teressanten Angeboten<br />

für die studierenden gewerkelt. „Wir planen im<br />

W<strong>in</strong>tersemester e<strong>in</strong>e Veranstaltungsreihe kultur<br />

<strong>und</strong> Wirtschaft“, verrät Projektleiter<strong>in</strong> dr. Ursula<br />

Zenker. „Insgesamt sollen unsere Informations-,<br />

Beratungs- <strong>und</strong> Qualifizierungsangebote noch<br />

kreativer <strong>und</strong> bunter werden“, erklärt sie. Aber<br />

auch jetzt schon lohnt es sich für die Mittweidaer<br />

studenten, im Center vorbeizuschauen. das<br />

Besondere hier: das Bildungswerk der sächsischen<br />

Wirtschaft ist von Anfang an mit <strong>in</strong> das<br />

Projekt e<strong>in</strong>geb<strong>und</strong>en worden. „so konnten wir<br />

vom ersten tag an direkt mit den Unternehmen<br />

zusammenarbeiten, mussten nicht erst extra<br />

kontakte aufbauen“, sagt dr. Zenker. „das unterscheidet<br />

uns von anderen Career service<br />

Centern.“ Auch e<strong>in</strong> neues Internetportal ist gerade<br />

im Aufbau. Außerdem wird die Jobbörse<br />

ganz neu <strong>und</strong> nutzerfre<strong>und</strong>lich entwickelt. Bis<br />

sie aber fertig ist, dauert es noch. Ziel ist es,<br />

sie 2012 onl<strong>in</strong>e zu stellen. „das erste Jahr haben<br />

wir vor allem dafür genutzt, e<strong>in</strong>e Bedarfsanalyse<br />

konkret für unsere studierenden zu<br />

erstellen, am Internetportal zu arbeiten <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>ige Qualifizierungsbauste<strong>in</strong>e zu erproben“,<br />

erklärt dr. Ursula Zenker. „Wir haben bewusst<br />

mit relativ wenig Personal geplant. Ziel ist es, im<br />

Projekt schlanke, für die nachhaltigkeit geeignete<br />

strukturen zu entwickeln, damit auch nach<br />

Ablauf des förderzeitraumes die Arbeit weitergeführt<br />

werden kann“.<br />

Ausgebildetes Fachpersonal für beratungen<br />

Bereits <strong>in</strong> der zweiten förderr<strong>und</strong>e ist das Career<br />

office der Hochschule für technik, Wirtschaft<br />

<strong>und</strong> kultur leipzig (HtWk leipzig). Es<br />

ist e<strong>in</strong>es der ersten Career services <strong>in</strong> sachsen.<br />

Im Juni 2009 wurde hier mit der Arbeit begonnen.<br />

„Professionalität ist die Gr<strong>und</strong>lage unseres<br />

Erfolges“, sagt dr. Mart<strong>in</strong> schubert, leiter des<br />

Hochschulzentrums für überfachliche Bildung.<br />

„Alle unsere Mitarbeiter haben zuvor <strong>in</strong> der Erwachsenenbildung<br />

oder im Beratungsbereich<br />

gearbeitet“, ergänzt er. diese kompetenz kommt<br />

bei den studenten der HtWk gut an, die nachfrage<br />

ist kaum zu decken. dabei geht es um<br />

mehr als nur e<strong>in</strong>e gute Bewerbungsmappe. „für<br />

die meisten geht es nicht darum, welcher Job zu<br />

ihnen passt, sondern welches Unternehmen“,<br />

sagt er. „die Persönlichkeit muss sich daher <strong>in</strong><br />

den Unterlagen widerspiegeln.“ Aber auch die<br />

Unternehmen haben Beratungsbedarf, denn<br />

viele wissen nicht, wie sie um studenten werben<br />

müssen. „Viele Betriebe s<strong>in</strong>d auch überrascht,<br />

dass sie ke<strong>in</strong>er kennt. Aber wir s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Unternehmensberater,<br />

sondern haben den studenten<br />

als k<strong>und</strong>en im fokus“, <strong>in</strong>formiert dr. schubert.<br />

Viele besuchen erst zum Ende des studiums e<strong>in</strong>en<br />

kurs aus dem Workshop-Programm oder<br />

kommen zur Beratung. „Mit der Entwicklung


von Bewerbungskompetenzen sollte man aber<br />

möglichst früh beg<strong>in</strong>nen“, me<strong>in</strong>t er. deshalb<br />

<strong>in</strong>vestiert das leipziger Career office viel Zeit<br />

<strong>und</strong> Arbeit <strong>in</strong> den kontaktaufbau zu den studierenden.<br />

Um die Angebote zur Entwicklung von<br />

softskills an der Hochschule besser kommunizieren<br />

<strong>und</strong> abstimmen zu können, wurde an<br />

der HtWk leipzig das Hochschulzentrum für<br />

überfachliche Bildung geschaffen. „damit haben<br />

wir das Career office, das studium generale<br />

<strong>und</strong> die selbst Management Initiative leipzig<br />

(sMIlE) unter e<strong>in</strong>em dach“, sagt der leiter des<br />

Zentrums <strong>und</strong> fügt an: „Auch nach dem Ende der<br />

förderung s<strong>in</strong>d wir damit gut aufgestellt.“<br />

nachhaltige Arbeit als große Herausforderung<br />

In allen Career service Centern ist nachhaltigkeit<br />

e<strong>in</strong> großes thema. durch die staffelung der<br />

förderung müssen ab der zweiten förderperiode<br />

Eigenmittel generiert werden, schließlich sollen<br />

die servicee<strong>in</strong>richtungen später ohne f<strong>in</strong>anziellen<br />

Zuschuss der EU auskommen. E<strong>in</strong>e große<br />

Herausforderung für alle Beteiligten. Zurzeit<br />

stellen meist die Hochschulen selbst das benötigte<br />

Geld für den Career service zur Verfügung.<br />

so auch an der technischen Universität Chemnitz.<br />

„Wir haben die Eigenmittel für das nächste<br />

Jahr von der Hochschule bekommen“, freut<br />

sich Projektgeschäftsführer dr. Christian Genz.<br />

„Aber <strong>in</strong> Zukunft wird das e<strong>in</strong>e Herausforderung<br />

se<strong>in</strong>“, sagt er. Und wie se<strong>in</strong>e kollegen der anderen<br />

Career services ist er der Me<strong>in</strong>ung, dass die<br />

Arbeit für die studenten nicht mit e<strong>in</strong>er oder e<strong>in</strong>e<strong>in</strong>halb<br />

stellen machbar ist. „Wir haben derzeit<br />

mehr Bedarf, als wir durch unsere Mitarbeiter<br />

decken können“, me<strong>in</strong>t dr. Genz. „die Zielvorgabe,<br />

<strong>in</strong> zwei Jahren 1.500 studenten zu betreuen,<br />

hatten wir bereits nach e<strong>in</strong>em Jahr geschafft.“<br />

ke<strong>in</strong> W<strong>und</strong>er, denn das Angebot der Chemnitzer<br />

ist groß. neben Beratungen <strong>und</strong> Workshops gibt<br />

es regelmäßig Infoabende, zu denen Unternehmensvertreter<br />

<strong>und</strong> Experten e<strong>in</strong>geladen werden.<br />

sie <strong>in</strong>formieren über karrierechancen <strong>und</strong><br />

-wege. Außerdem organisiert der Career service<br />

ESF AKTuEll<br />

firmenexkursionen. „Es ist uns wichtig, dass wir<br />

wissen, wie es vor ort aussieht <strong>und</strong> dass wir die<br />

Personaler kennen“, sagt dr. Genz. Vielleicht ist<br />

gerade deshalb das Interesse der studenten <strong>und</strong><br />

Unternehmen so groß. Bereits über 200 Unternehmen<br />

stehen dem Career service als Partner<br />

zur Verfügung. damit ist es die E<strong>in</strong>richtung mit<br />

den meisten Unternehmenskontakten. Anders<br />

als bei den anderen Career service Centern<br />

gehen die Chemnitzer Mitarbeiter gezielt auf<br />

regionale Betriebe zu. denn häufig funktioniert<br />

der Career service als türöffner. Zwar s<strong>in</strong>d die<br />

Jobangebote öffentlich zugänglich <strong>und</strong> die Interessenten<br />

können sich direkt bei den Betrieben<br />

bewerben – „dennoch hilft es, wenn die Bewerbung<br />

über den Career service kommt“, verrät<br />

der Projektgeschäftsführer.<br />

die erfolgreiche Arbeit der Career services<br />

spricht für sich. nun müssen sie es nur schaffen,<br />

über den förderzeitraum h<strong>in</strong>aus zu bestehen.<br />

23<br />

Hier wird stabil gebaut: das Career office<br />

der HtWk leipzig<br />

Über 200 Partnerunternehmen machen<br />

den Career service der tU Chemnitz<br />

zum türöffner <strong>in</strong> den Job. dr. Christian<br />

Genz, Projektgeschäftsführer des Career<br />

service, nicolai A.J. Baum, geschäftsführender<br />

Gesellschafter der Galvanotechnik<br />

Baum GmbH <strong>und</strong> Jan kammerl, leiter<br />

Wirtschafts-service der WfE GmbH<br />

(v.l.n.r.) arbeiten zusammen <strong>und</strong> eröffnen<br />

so karrierechancen<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


strUktUrfonds AktUEll 3|2011 24<br />

ZIEl 3/OP Sn-Pl<br />

geme<strong>in</strong>sam gegen Krim<strong>in</strong>alität<br />

mit mitteln aus Ziel 3 wird die Kooperation der polnischen<br />

<strong>und</strong> der sächsischen Polizei unterstützt<br />

schengen, das bedeutet reisefreiheit <strong>und</strong> wenig<br />

Wartezeiten an den <strong>in</strong>nereuropäischen Grenzen.<br />

doch was den Bürger freut, bedeutet für Behörden<br />

<strong>und</strong> Institutionen, die <strong>in</strong>sbesondere für die öffentliche<br />

sicherheit sowie die Bekämpfung der grenzübergreifenden<br />

krim<strong>in</strong>alität zuständig s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>e<br />

große Herausforderung. Mit dem Beitritt Polens<br />

zum schengenraum wurde auch die deutsch-polnische<br />

Grenze e<strong>in</strong>e B<strong>in</strong>nengrenze. Auch hier fallen<br />

seitdem die Grenzkontrollen weg. die niederschlesische<br />

<strong>und</strong> die sächsische Polizei sehen dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Aufgabe, die nur geme<strong>in</strong>sam zu bewältigen ist.<br />

Ihre Antwort auf die neue situation lautet daher:<br />

verstärkte Zusammenarbeit. Unterstützt werden<br />

sie dabei f<strong>in</strong>anziell aus dem operationellen Programm<br />

der grenzübergreifenden Zusammenarbeit<br />

sachsen - Polen 2007-2013.<br />

Im engen Zusammenwirken der Woiwodschaftskommandantur<br />

der Polizei <strong>in</strong> Wrocław <strong>und</strong> der Polizeidirektion<br />

oberlausitz - niederschlesien sowie<br />

dem landeskrim<strong>in</strong>alamt sachsen konnte mit Hilfe<br />

dieser Mittel e<strong>in</strong>e reihe von Projekten umgesetzt<br />

werden, deren Ziel die Verbesserung der sicherheit<br />

im polnisch-sächsischen Grenzraum ist. der<br />

schwerpunkt lag <strong>und</strong> liegt dabei auf Maßnahmen<br />

der krim<strong>in</strong>alprävention <strong>und</strong> der strafverfolgung im<br />

Bereich der Eigentumskrim<strong>in</strong>alität.<br />

so wurden beispielsweise zweisprachige formulare<br />

sowie e<strong>in</strong>heitliche Vorgehensweisen<br />

für Ereignisse, deren Bewältigung e<strong>in</strong>e Zusammenarbeit<br />

zwischen den benachbarten Polizeidienststellen<br />

erfordert, entwickelt.<br />

die Wirksamkeit der Zusammenarbeit bei der<br />

Bekämpfung schwerster krim<strong>in</strong>alität, der terrorabwehr<br />

<strong>und</strong> des katastrophenschutzes zu<br />

optimieren, ist Ziel des Projektes „Verbesse-<br />

rung der sicherheit <strong>und</strong> Zusammenarbeit der<br />

Polizeidienststellen im Grenzgebiet im Bereich<br />

geme<strong>in</strong>samer Bewältigung terroristischer Bedrohungen”.<br />

dazu haben die Beamten der niederschlesischen<br />

<strong>und</strong> sächsischen speziale<strong>in</strong>heiten<br />

bereits verschiedene geme<strong>in</strong>same Übungen<br />

durchgeführt. Am Ende des Projekts sollen die<br />

speziale<strong>in</strong>heiten kenntnisse über die Herangehensweise,<br />

kommunikation <strong>und</strong> E<strong>in</strong>satztaktik<br />

der Partnere<strong>in</strong>heiten besitzen <strong>und</strong> damit <strong>in</strong> der<br />

lage se<strong>in</strong>, sich gegenseitig zu unterstützen. Erprobt<br />

werden die neuen fähigkeiten u. a. bei e<strong>in</strong>er<br />

geme<strong>in</strong>samen Übung, die für Mai 2012 auf dem<br />

staudamm Zalew les´nieński geplant ist.<br />

das Projekt „die Verbesserung der sicherheit <strong>und</strong><br />

des Verkehrsflusses auf den grenzüberschreitenden<br />

straßen” hat zum Ziel, hohe sicherheitsstandards<br />

auf dem niederschlesisch-sächsischen<br />

Abschnitt der A 4 zu gewährleisten. dazu gehören<br />

geme<strong>in</strong>same streifen <strong>und</strong> Übungen sowie<br />

die Beschaffung von spezialfahrzeugen zur Verkehrsunfallaufnahme.<br />

durch die Ausstattung der<br />

dienststellen mit entsprechender spezialtechnik<br />

wird die reaktionszeit der Polizei auf Vorkommnisse<br />

auf dem betroffenen Autobahnabschnitt<br />

verkürzt, wodurch im schadensfall der Unfallort<br />

schneller abgesichert <strong>und</strong> die Betroffenen<br />

schneller versorgt werden können.<br />

„die geme<strong>in</strong>samen Arbeitsgruppen, die sich aus<br />

sächsischen <strong>und</strong> polnischen Beamten zusammensetzen,<br />

werden weitere geme<strong>in</strong>same Maßnahmen<br />

vorbereiten, die wir dank der Unterstützung<br />

durch EU-Mittel umsetzen können <strong>und</strong> die<br />

zur Verbesserung der öffentlichen sicherheit im<br />

Grenzbereich beitragen“, sagt oberkommissar<br />

tomasz Je˛drzejowski von der Woiwodschaftskommandantur<br />

der Polizei <strong>in</strong> Wrocław.


Träume <strong>in</strong> Holz<br />

Machen wir uns auf den Weg, die Gegenwart zu<br />

begreifen, <strong>in</strong>dem wir unsere Vergangenheit entdecken!<br />

Gleich vier E<strong>in</strong>richtungen öffnen ihre türen <strong>in</strong><br />

diesem s<strong>in</strong>ne <strong>und</strong> präsentieren das „Zentrum erzgebirgischer<br />

Volkskunst“. das Anliegen dieses Ziel-<br />

3-Projektes besteht dar<strong>in</strong>, die lebenswelt <strong>und</strong> die<br />

vielfältigen fertigkeiten der erzgebirgischen Vorfahren<br />

<strong>in</strong> bee<strong>in</strong>druckender Vielfalt zu vermitteln.<br />

der sehenswerte Zoopark <strong>in</strong> Chomutov spiegelt<br />

im freilichtmuseum „Altes dorf“ das leben im<br />

Erzgebirge <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en künstlerischen, architektonischen<br />

<strong>und</strong> landwirtschaftlichen facetten wider.<br />

In Annaberg-Buchholz wartet die als Projektbestandteil<br />

errichtete „Manufaktur der träume“. die<br />

ZIEl 3/OP Sn-Pl<br />

museen auf deutscher <strong>und</strong> tschechischer Seite präsentieren die<br />

vielfalt erzgebirgischer volkskunst<br />

Zwei fragen an die leiter<strong>in</strong> des regionalmuseum<br />

Most, dr. libuše Pokorná, <strong>und</strong><br />

den leiter des regionalmuseum Chomutov,<br />

stanislav děd, die das Projekt von Beg<strong>in</strong>n an<br />

begleitet haben:<br />

Was waren Ihre beweggründe für diese<br />

deutsch-tschechische Zusammenarbeit?<br />

Stanislav D ěd: die ströhersche sammlung<br />

stellt für die nächsten fünf Jahre die<br />

bedeutendste Innovation des ohneh<strong>in</strong> reichen<br />

Angebotes unserer Ausstellungen<br />

dar. die erzgebirgische Volkskunst ist sehr<br />

aussagekräftig, benötigt ke<strong>in</strong>e dolmetscher<br />

<strong>und</strong> wirkt stark auf die Gefühle sowohl der<br />

tschechischen als auch der deutschen Be-<br />

Partnerstadt von Chomutov bef<strong>in</strong>det sich im Besitz<br />

e<strong>in</strong>er der umfangreichsten Privatsammlungen zur<br />

erzgebirgischen Volkskunst im deutschsprachigen<br />

raum. dr. Erika Pohl-ströher stellt ihre wertvollen<br />

Exponate eigens für die Ausstellung <strong>in</strong> der Manufaktur<br />

der träume zur Verfügung. teile der „ströherschen<br />

sammlung“ können als sonderausstellungen<br />

auch <strong>in</strong> den regionalmuseen Most <strong>und</strong><br />

Chomutov bew<strong>und</strong>ert werden.<br />

Alle vier E<strong>in</strong>richtungen bieten den Besuchern,<br />

vor allem k<strong>in</strong>dern, e<strong>in</strong> starkes emotionales Erlebnis<br />

dank der w<strong>und</strong>erschönen <strong>und</strong> mit liebe<br />

gestalteten Expositionen der Volkskunst <strong>und</strong> des<br />

Holzspielzeugs.<br />

sucher. daher war es leicht, sich für e<strong>in</strong>e<br />

Zusammenarbeit mit unseren fre<strong>und</strong>en aus<br />

Annaberg-Buchholz zu entscheiden.<br />

libuše Pokorná: Es wird u.a. spielzeug<br />

präsentiert, das auf der tschechischen seite<br />

hergestellt wurde. Hier bot sich e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige<br />

Gelegenheit, ausgewählte Exponate<br />

<strong>in</strong> Most vorzustellen, die gleiche Merkmale<br />

für beide seiten des Erzgebirges trugen <strong>und</strong><br />

<strong>in</strong> den sammlungen der tschechischen Museen<br />

nur <strong>in</strong> wenigen fällen erhalten geblieben<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

gab es besondere momente im Projekt?<br />

Stanislav Dě d: Es war für uns e<strong>in</strong>e Ehre,<br />

dass wir <strong>in</strong> allen Phasen der Gestaltung der<br />

25<br />

InFO<br />

Informationen zu allen E<strong>in</strong>richtungen:www.zentrum-erzgebirgischevolkskunst.eu<br />

Attraktive Kombitickets halten<br />

alle Projektpartner bereit.<br />

Das Projekt „Zentrum erzgebirgischer<br />

Holzkunst“ wird aus dem<br />

Programm Ziel 3/Cíl 3 zur Förderung<br />

der grenzübergreifenden<br />

Zusammenarbeit 2007 bis 2013<br />

<strong>Freistaat</strong> <strong>Sachsen</strong> – Tschechische<br />

Republik gefördert.<br />

Blick <strong>in</strong> die Manufaktur der träume <strong>in</strong><br />

Annaberg-Buchholz<br />

erlebnisreichen Ausstellung – vom rauen<br />

<strong>und</strong> kalten Umfeld des fabrikgebäudes, wo<br />

die objekte während der wissenschaftlichen<br />

Bearbeitung gelagert waren, bis zum eigenhändigen<br />

E<strong>in</strong>schlagen der letzten symbolischen<br />

nägel <strong>in</strong> den dachstuhl mit der<br />

oberbürgermeister<strong>in</strong> Barbara klepsch – dabei<br />

se<strong>in</strong> durften.<br />

libuše Pokorná (schmunzelt): dank der<br />

sonderausstellung „Erzgebirgisches spielzeug<br />

im licht der Volkskunst“ wurden wir<br />

zu wahren Experten für die Montage <strong>und</strong><br />

demontage w<strong>und</strong>erschöner erzgebirgischer<br />

Weihnachtsgegenstände, da trotz detailgenauer<br />

Zeichnungen anfangs immer teile<br />

übrig blieben …<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


strUktUrfonds AktUEll 3|2011 26<br />

EuROPA AKTuEll<br />

Europa fördert <strong>Sachsen</strong>!<br />

mit Quiz, Fotos, blau-gelbem Eis <strong>und</strong> vielen Informationen punktete<br />

der Europa-Stand des SmWA S beim Tag der <strong>Sachsen</strong><br />

ob Europa-Quiz, fotoaktion mit Motiven europä<br />

ischer Hauptstädte oder blau-gelbes Europaeis<br />

mit sternchen – die Europäische Union stand im<br />

Mittelpunkt am stand des sächsischen staats-<br />

m<strong>in</strong>isteriums für Wirtschaft, Arbeit <strong>und</strong> Verkehr<br />

beim tag der sachsen <strong>in</strong> kamenz <strong>und</strong> auch beim<br />

Gläsernen regierungsviertel im August <strong>in</strong> dres-<br />

den. Außerdem gab es natürlich jede Menge<br />

Informationen zu den förderangeboten <strong>in</strong> sachsen,<br />

die mit EU-Geldern verwirklicht werden.<br />

Jeder der vielen H<strong>und</strong>ert Besucher am Europastand<br />

nahm etwas mit: neues Wissen über die<br />

EU oder über die fördermöglichkeiten der EU<br />

für sachsen, e<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerungsfoto oder auch e<strong>in</strong><br />

Europa-Give-Away. die Botschaft „Europa fördert<br />

sachsen“ kam an.


Mehr Geld, gezielter E<strong>in</strong>satz <strong>und</strong> neue Elemente<br />

– so stellt sich die neue kohäsionspolitik für die<br />

Jahre nach 2013 dar. 375 Milliarden Euro s<strong>in</strong>d<br />

europaweit laut Haushaltsentwurf der EU-kommission<br />

für die kohäsionspolitischen Instrumente<br />

<strong>in</strong> den Jahren 2014 bis 2020 e<strong>in</strong>geplant<br />

(zum Vergleich: Im laufenden förderzeitraum,<br />

2007 bis 2013, s<strong>in</strong>d es 347 Milliarden Euro).<br />

davon sollen 162,6 Milliarden Euro den konvergenz-regionen,<br />

also den regionen mit höchster<br />

förderpriorität, zur Verfügung stehen. für<br />

die Übergangsregionen gäbe es 38,9 Milliarden<br />

Euro, für die Wettbewerbsregionen 53,1 Milliarden<br />

Euro. für die territoriale Zusammenarbeit<br />

könnten 11,7 Milliarden Euro e<strong>in</strong>gesetzt<br />

werden <strong>und</strong> für den kohäsionsfonds 68,7 Milliarden<br />

Euro. Enthalten ist ebenfalls e<strong>in</strong> neues<br />

Instrument, die fazilität „Connect<strong>in</strong>g Europe“,<br />

für die 40 Milliarden Euro bereitstehen. dieser<br />

fonds soll den europäischen Mehrwert von Infrastrukturprojekten<br />

erhöhen <strong>und</strong> <strong>in</strong>novative f<strong>in</strong>anzierungsformen<br />

nutzen, um schnelle <strong>und</strong><br />

umfangreiche Investitionen zu ermöglichen. Als<br />

förderfähig gelten Projekte <strong>in</strong> den Bereichen<br />

Verkehr, Energie sowie Informations- <strong>und</strong> kommunikationstechnologie<br />

– mit dem Ziel, die Vernetzung<br />

<strong>in</strong>nerhalb Europas zu verbessern.<br />

die neue kategorie „Übergangsgebiete“ löst die<br />

jetzigen „phas<strong>in</strong>g out-/phas<strong>in</strong>g <strong>in</strong>“-Gebiete ab.<br />

Zu Übergangsregionen sollen alle regionen mit<br />

e<strong>in</strong>em Brutto<strong>in</strong>landsprodukt (BIP) pro kopf zwischen<br />

75 <strong>und</strong> 90 Prozent des EU-durchschnitts<br />

werden. Unterschieden wird <strong>in</strong>nerhalb der kategorie<br />

„Übergangsgebiete“ zwischen regionen,<br />

die derzeit Ziel 1-, also konvergenzregion, s<strong>in</strong>d,<br />

deren BIP pro kopf jedoch auf über 75 Prozent<br />

Die Kohäsionspolitik der Eu<br />

Mit ihrer kohäsionspolitik will die Europäische<br />

Union Entwicklungsunterschiede<br />

zwischen den regionen der Geme<strong>in</strong>schaft<br />

ausgleichen. Im förderzeitraum 2007 bis<br />

2013 hat sachsen 3,1 Milliarden Euro aus<br />

EuROPA AKTuEll<br />

Orientierung an Eu 2020-Strategie<br />

Die Europäische Kommission hat ihre vorschläge für die neue Kohäsionspolitik<br />

nach 2013 präsentiert<br />

des EU-27-durchschnitts gestiegen ist (sie können<br />

mit ca. zwei drittel der bisherigen Mittelausstattung<br />

rechnen) <strong>und</strong> regionen, die nicht mehr<br />

unter das Ziel konvergenz fallen, aber dennoch<br />

e<strong>in</strong> pro-kopf-BIP zwischen 75 <strong>und</strong> 90 Prozent des<br />

EU-27-durchschnitts aufweisen. Bei ihnen richtet<br />

sich die förder<strong>in</strong>tensität nach der Höhe des BIP.<br />

Im Fokus: die Eu-2020-Strategie<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich sollen Ergebnisse <strong>und</strong> Effektivität<br />

des Mittele<strong>in</strong>satzes künftig verstärkt <strong>in</strong> den fokus<br />

rücken. leitgedanke des Vorschlags im s<strong>in</strong>ne der<br />

EU-2020-strategie ist „Intelligentes, nachhaltiges<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong>tegratives Wachstum“. daran soll sich auch<br />

das Erreichte messen lassen, die kohäsionspolitik<br />

eng verknüpft werden mit den Zielen von EU<br />

2020. Übergangs- <strong>und</strong> Wettbewerbsgebiete sollen<br />

die Mittel primär für erneuerbare Energien,<br />

Energieeffizienz, Wettbewerbsfähigkeit von kMU<br />

<strong>und</strong> Innovation e<strong>in</strong>setzen (der Europäische sozialfonds<br />

ist davon ausgenommen). Investitionen <strong>in</strong><br />

erneuerbare Energien <strong>und</strong> Energieeffizienz sollen<br />

dabei e<strong>in</strong>en Anteil von 20 Prozent ausmachen.<br />

der Esf soll e<strong>in</strong>en Anteil von m<strong>in</strong>destens 25 Prozent<br />

<strong>in</strong> den konvergenzregionen haben, von m<strong>in</strong>destens<br />

40 Prozent <strong>in</strong> den Übergangsregionen<br />

<strong>und</strong> von 52 Prozent <strong>in</strong> den Wettbewerbsregionen.<br />

Was bedeutet das für <strong>Sachsen</strong>?<br />

sachsen ist derzeit konvergenz-Gebiet, wobei<br />

der direktionsbezirk leipzig aufgr<strong>und</strong> se<strong>in</strong>es<br />

höheren BIP phas<strong>in</strong>g-out-region ist. Zukünftig<br />

werden die direktionsbezirke dresden <strong>und</strong><br />

Chemnitz aufgr<strong>und</strong> des gestiegenen BIP Übergangsregion,<br />

für leipzig steht der status noch<br />

nicht fest. Über die Höhe der strukturfondsmittel<br />

für sachsen <strong>in</strong> den Jahren 2014 bis 2020 lässt<br />

sich derzeit noch nichts Genaues sagen.<br />

dem Europäischen fonds für regionale<br />

Entwicklung (EfrE) <strong>und</strong> 872 Millionen Euro<br />

aus dem Europäischen sozialfonds zur<br />

Verfügung. leipzig als phas<strong>in</strong>g-out-Gebiet<br />

erhält <strong>in</strong>sgesamt 874 Millionen Euro.<br />

27<br />

vorschlag für die<br />

Aufteilung der<br />

Kohäsionsmittel:<br />

kohäsionsfonds<br />

68, 7 Mrd. EUr<br />

konvergenz (Ziel 1)<br />

162,6 Mrd. EUr<br />

regionale Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>und</strong> Beschäftigung (Ziel 2)<br />

53,1 Mrd. EUr<br />

territoriale Zusammenarbeit<br />

(Ziel 3)<br />

11,7 Mrd. EUr<br />

Übergangsregionen<br />

38,9 Mrd. EUr<br />

fazilität „Connect<strong>in</strong>g Europe“<br />

40 Mrd. EUr<br />

gesamt<br />

375 mrd. EuR<br />

strUktUrfonds AktUEll 3|2011


Nutze den Europäischen Sozialfonds (ESF) als de<strong>in</strong> persönliches Sprungbrett <strong>in</strong> Sachen<br />

Bildung <strong>und</strong> Beschäftigung. Alle Tipps, Tricks <strong>und</strong> Fähigkeiten, die du dafür brauchst,<br />

werden vom ESF gefördert.<br />

1. Welches Programm des Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />

verschafft dir bei de<strong>in</strong>er Studien- <strong>und</strong> Berufswahl den Durchblick?<br />

Aktion „Lass rankommen“<br />

Projekt „Nimm, was du kriegen kannst“<br />

2. Mit welchem Programm des Europäischen Sozialfonds (ESF)<br />

wirst du de<strong>in</strong>e Interessen <strong>und</strong> Talente stärken?<br />

Gruppen-Gehirnjogg<strong>in</strong>g<br />

Kartenlegen für Berufse<strong>in</strong>steiger<br />

3. Welches vom ESF geförderte Projekt br<strong>in</strong>gt de<strong>in</strong>e schulischen<br />

Leistungen, de<strong>in</strong>e Teamfähigkeit <strong>und</strong> de<strong>in</strong>e Verantwortungsbereitschaft<br />

<strong>in</strong> Top-Form?<br />

Spickzettel-Contest<br />

GSDS (Goethe sucht den Superfaust)<br />

Alles Klar? Lass dich bei de<strong>in</strong>en schulischen Leistungen unterstützen. Alle Infos zu den<br />

Fördermöglichkeiten vom ESF f<strong>in</strong>dest du unter:<br />

Europäische Union

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