Bulletin 100-Jahre SAC Olten
Bulletin 100-Jahre SAC Olten
Bulletin 100-Jahre SAC Olten
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Mitteilungen<br />
der Sektion <strong>Olten</strong><br />
des <strong>SAC</strong><br />
Sondernummer<br />
zum Jubiläum<br />
Inhalt<br />
Herausgeber<br />
<strong>SAC</strong> Sektion <strong>Olten</strong><br />
Präsident: Niklaus Röthlin, Geissfluhweg 8,<br />
4600 <strong>Olten</strong>, Tel.: P 062 296 41 61<br />
www.sac-olten.ch<br />
Erscheint 6mal jährlich. Geht an die Vereinsmitglieder<br />
und ist im <strong>Jahre</strong>sbeitrag inbegriffen.<br />
Redaktion<br />
Sämi Amoser, Feldstrasse 52,<br />
4600 <strong>Olten</strong>, Tel.: P 062 296 18 39<br />
Mail: bulletin@sac-olten.ch<br />
Druck:<br />
Rankwoog-Druck AG, Trimbach<br />
Clublokal<br />
Hotel Arte, Riggenbachstrasse, 4600 <strong>Olten</strong><br />
Titelbild: Wetterhorn 1909 / Weissmies 2008<br />
Gestaltung: grafikmeyer.ch<br />
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Jubiläumsanlässe 2009 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Oltner Bergfreunde und Alpinismus bis zur Gründung der eigenen Sektion . . . . . . . 8<br />
Ein Blick in die Vereinsgeschichte<br />
anhand der <strong>Jahre</strong>sberichte der Präsidenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Der <strong>SAC</strong> <strong>Olten</strong> heute . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Unsere Hütten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Ehrenmitglieder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Liste der Funktionäre . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
3
4<br />
Vorwort<br />
Auch bei einem Verein gibt es eine Art<br />
von runden Geburtstagen, und so wollen<br />
wir das <strong>100</strong>-Jahr-Jubiläum unserer Sektion<br />
gebührend feiern. Eine ganze Reihe von<br />
Anlässen sprechen hoffentlich viele unserer<br />
Mitglieder an, und mehrere richten sich<br />
auch an einen weiteren Kreis. Die Veranstaltungen<br />
sind weiter unten aufgeführt.<br />
Im Zentrum steht natürlich auch<br />
im Jubiläumsjahr das Tourenwesen.<br />
Unter dem Motto «<strong>100</strong><br />
<strong>Jahre</strong> – <strong>100</strong> Gipfel» werden wir mit<br />
einem vielfältigen und verlockenden<br />
Tourenprogramm von den<br />
Kindern bis zu den Seniorinnen<br />
und Senioren unterwegs sein. Wir<br />
hoffen auf prächtiges Wetter und<br />
gute Verhältnisse und sind gespannt,<br />
ob wir das ehrgeizige Ziel<br />
erreichen können.<br />
Das Historische Museum <strong>Olten</strong><br />
widmet in diesem Jahr seine<br />
Hauptausstellung (27. März bis 29.<br />
November) den Bergen. Peter<br />
Kaiser hat den Titel «Bergbilder –<br />
Jura und Alpen» gewählt. Bilder<br />
aus früherer Zeit und von heute<br />
werden zu sehen sein, aus den<br />
Beständen des Alpinen Museums<br />
und aus anderen Museen, und die<br />
Fotos aus unserem Archiv werden<br />
dabei eine grosse Rolle spielen.<br />
Wir dürfen uns auf eine sehr<br />
sehenswerte und interessante<br />
Ausstellung freuen. Sie führt weit<br />
über die Geschichte einer einzelnen<br />
<strong>SAC</strong> Sektion hinaus und ist<br />
eine wertvolle Bereicherung des Oltner<br />
Kulturangebots in unserem Jubiläumsjahr.<br />
Wir danken Peter Kaiser und seinen<br />
Helferinnen und Helfern, aber auch den<br />
städtischen Behörden an dieser Stelle<br />
ganz herzlich.<br />
Als bleibende Erinnerung an ihre Jubiläen<br />
stiften unsere Sektion und der Verein<br />
Wanderwege beider Basel zwei Panora-<br />
matafeln auf der Belchenflue. Sie werden<br />
unzähligen Wanderern und Bergfreunden<br />
eine willkommene Orientierungshilfe<br />
sein. Unseren Spenderinnen und Spendern<br />
danken wir für die Finanzierung,<br />
sowie dem Grafiker/ Graveur Rudolf<br />
Salathe und Werner Madörin, Präsident<br />
des Vereins Wanderwege beider Basel, für<br />
Auf dem Schlossberggipfel<br />
das gute Gelingen des gemeinsamen<br />
Projekts. Ein besonderer Dank für ihren<br />
Einsatz gebührt Paul Regli und Rolf Frey,<br />
sowie Thomas Lüthi, Hans Urs Vögeli und<br />
Adrian Steinbeisser.<br />
Auf eine umfangreiche Publikation zum<br />
Jubiläum verzichten wir hingegen und<br />
begnügen uns mit einer Sondernummer<br />
unserer Mitteilungen. Die nötigsten Zahlen<br />
und Fakten aus der Vereinsgeschichte
▲ Hüttenleben ▼ Im Aufstieg zur Gelmerhütte (2006)<br />
5
sind darin zusammengetragen. Die Abbildungen<br />
geben allerdings nur einen bescheidenen<br />
Einblick in die reichen Bestände<br />
an Fotos, alten Diapositiven und<br />
ganzen Fotoalben. Für das Zustandekommen<br />
dieses Hefts danken wir Brigitta<br />
Köhl, Markus Kobler, Thomas Lüthi, Niklaus<br />
Röthlin und natürlich unserem Redaktor<br />
Sämi Amoser und der Korrektorin<br />
Annette Jochem Berger.<br />
Auf dem Gipfel des Dent Blanche (2004)<br />
6<br />
Wir hoffen auf ein gelungenes und denkwürdiges<br />
Jubiläumsjahr und freuen uns<br />
auf zahlreiche gemeinsame Erlebnisse, die<br />
den Zusammenhalt und die Kameradschaft<br />
stärken. Wir wollen diesen Marschhalt<br />
geniessen und wissen, dass unser Verein<br />
auf gutem Weg ist zu neuen Zielen.<br />
Der Vorstand
Jubiläumsanlässe 2009<br />
6. März<br />
Jubiläums-Generalversammlung<br />
20. März<br />
Abend mit Oswald Oelz «Stethoskop und<br />
Gletscherpickel»<br />
26. März<br />
Vernissage der Ausstellung<br />
«Bergbilder – Jura und Alpen»<br />
im Historischen Museum<br />
23. Mai<br />
Einweihungspicknick<br />
Panoramatafel Belchenflue<br />
20. Juni<br />
Anlass mit Behinderten<br />
beim Willehaus<br />
22. August<br />
Alpine Wanderung<br />
für Nichtmitglieder<br />
5./6. September<br />
Wochenende Weissmieshütte<br />
3. Oktober<br />
Führung Festungen Hauenstein<br />
(1. und 2. Weltkrieg)<br />
30. Oktober<br />
Herbstversammlung<br />
14. November<br />
Festlicher Abend im<br />
Konzertsaal <strong>Olten</strong><br />
28. November<br />
Fondueabend im Willehaus<br />
Rettungsübung (Steigbügeltechnik)<br />
im Triftgletscher<br />
Eiskurs auf dem Rhonegletscher (2007)<br />
7
8<br />
Oltner Bergfreunde und Alpinismus bis zur Gründung der eigenen Sektion<br />
Zuerst ist an den Oltner Maler Martin<br />
Disteli zu erinnern, der den Solothurner<br />
Naturforscher Franz Joseph Hugi 1830 auf<br />
den Rottalgletscher begleitet hat. Das Oltner<br />
Kunstmuseum verwahrt eine Gruppe<br />
dokumentarisch genauer Zeichnungen<br />
und Aquarelle von dieser Forschungsreise.<br />
Das bekannte Aquarell «Auf dem Rottalgletscher»<br />
zeigt anschaulich die Ausrüstung<br />
und die Technik dieser Pioniere des<br />
frühen Alpinismus.<br />
Weiter ist die Gründung des Schweizer<br />
Alpenclub zu erwähnen, die am 19. April<br />
1863 im Oltner Bahnhofbuffet erfolgte.<br />
Im Aufstieg zum Kleinen Spannort<br />
Dabei waren 35 Bergfreunde anwesend<br />
aus Aarau (2), Basel (15), Bern (7), Buochs<br />
(1), Glarus (3), Luzern (1) <strong>Olten</strong> (3), St.<br />
Gallen (1) und Zürich (2). Die drei Oltner<br />
Gründungsmitglieder waren: Theodor<br />
Brosi, Notar, Theodor Munzinger, Weinhändler,<br />
und Urs von Arx, Lithograph.<br />
Man weiss nichts über ihre weiteren Aktivitäten<br />
als Alpinisten oder von anderen<br />
Oltner Bergfreunden. Noch im Gründungsjahr<br />
entstanden acht Sektionen;<br />
<strong>Olten</strong> folgte erst 1909 als 55. Sektion.<br />
1881 wurde die Sektion Oberaargau<br />
gegründet, und der Oltner Kaufmann<br />
John Bachmann war von<br />
Anfang an mit dabei.<br />
Wohl auch dank ihm<br />
schlossen sich andere<br />
Oltner den Bergfreunden<br />
dieser nahe gelegenen<br />
Region an mit den<br />
Zentren Langenthal,<br />
Herzogenbuchsee, Wangen<br />
a.A., vorübergehend<br />
auch Huttwil und<br />
schliesslich Balsthal<br />
(1918). Es bildeten sich<br />
entsprechende Ortsgruppen<br />
innerhalb der<br />
Sektion, die noch heute<br />
ein geographisch recht<br />
grosses Gebiet umfasst.<br />
1883 bestiegen ein paar<br />
Oltner Alpinisten im<br />
Bündnerland mehrere<br />
Gipfel, und eine Tour<br />
auf den Titlis scheiterte<br />
an den schlechten Verhältnissen.<br />
Von da an<br />
sind Bergtouren mit<br />
Oltner Teilnehmern gut<br />
dokumentiert. Die Sektion<br />
Oberaargau kümmerte<br />
sich übrigens<br />
schon früh um den<br />
Schutz der Flora im<br />
Gebiet der Klus, und<br />
1888 beschlossen die<br />
<strong>SAC</strong> Sektionen des Mit-
Bündner Tödi<br />
tellandes auf der Frohburg, sich für den<br />
Schutz der Pflanzen im Jura und in den<br />
Alpen einzusetzen. 1889 und 1890 bildeten<br />
die Oltner erstmals den alle zwei<br />
<strong>Jahre</strong> unter den Ortsgruppen wechselnden<br />
Vorstand der Sektion.<br />
Ab 1891 begannen sich die Mitglieder der<br />
einzelnen Orte in Kränzchen zu organisieren,<br />
die je einen Vertreter in den weiterhin<br />
wechselnden Vorstand abordneten,<br />
was den Zusammenhalt in der Sektion<br />
stärken sollte. 1895 war diese Entwicklung<br />
abgeschlossen, und die Kränzchen bekamen<br />
im Rahmen des Ganzen ein gewisses<br />
Mass an Selbstverwaltung und Eigenleben.<br />
Das Oltner Kränzchen organisierte<br />
sich bereits 1895 wie ein halbwegs selbständiger<br />
Verein: mit eigenen Kränzchen-<br />
Statuten, einem Obmann und Aktuar/<br />
Kassier, einem eigenen Touren- und sonstigen<br />
Tätigkeitsprogramm, mit regelmässigen<br />
Sitzungen, eigenem Protokoll,<br />
besonderem, zusätzlichem Kränzchen-<br />
<strong>Jahre</strong>sbeitrag von einem Franken und mit<br />
eigener Kasse. Eugen Büttiker war damals<br />
Präsident der Sektion Oberaargau und<br />
gleichzeitig auch Obmann des Oltner<br />
Kränzchens. Die Oltner Clubmitglieder<br />
setzten sich besonders für den Neubau<br />
der Dossenhütte (1899) ein, und Carl<br />
Kofel wurde dafür zum Ehrenmitglied<br />
ernannt. Man engagierte sich durchaus<br />
innerhalb der Sektion Oberaargau und<br />
stellte mehrmals den Vorstand. Allerdings<br />
lebte man sich wegen des grossen<br />
Einzugsgebiets und der Aktivitäten im<br />
eigenen Kränzchen mit der Zeit auseinander.<br />
Die Oltner unternahmen auch zunehmend<br />
eigene Touren und beteiligten<br />
sich weniger an denen der Sektion. Unter<br />
der Foto einer behäbigen Berner Beiz in<br />
einem Album aus der ersten Zeit unserer<br />
Sektion steht: «Geburtshaus der Sektion<br />
<strong>Olten</strong> in Eggiwil. Bluestbummel der Sektion<br />
Oberaargau 12. Mai 1907». Man wird<br />
wohl schon früher über das Verbleiben in<br />
9
der grossen und locker zusammenhängenden<br />
Sektion oder der Gründung einer<br />
kleinen eigenen diskutiert haben. Eine<br />
Mehrheit wünschte die Trennung, und im<br />
November 1908 bereitete man sie im<br />
Oltner Kränzchen vor. Auf einem Unterschriftenbogen<br />
äusserten sich von 41 Mitgliedern<br />
38 für die Neugründung, und drei<br />
wollten bei der Sektion Oberaargau bleiben.<br />
Acht ältere zustimmende Mitglieder<br />
wollten beiden Sektionen angehören.<br />
Emil Schenker, der erste Präsident unserer<br />
Sektion, hat dazu aus der Rückschau in<br />
seinem <strong>Jahre</strong>sbericht für das Jahr 1918<br />
geschrieben: «Einer Anregung des Unterzeichneten<br />
Folge leistend, traten Ende<br />
1908 fast alle Oltner Clubgenossen,<br />
welche damals der Section Oberaargau<br />
angehörten, zusammen und gründeten<br />
eine eigene Section des S.A.C. Nicht<br />
Sonderinteressen oder ehrgeizige Bestrebungen,<br />
noch irgend welche andere<br />
Motive als diejenigen, den Interessen des<br />
S.A.C. und dessen Oltner Mitgliedern besser<br />
dienen zu können, als dies bei der<br />
weitverzweigten Section Oberaargau, die<br />
sich aus 4 Subsectionen (Kränzchen)<br />
Der Sprung in die Unabhängigkeit?<br />
10<br />
zusammensetzte, führte zur Gründung.<br />
Mit einem bescheidenen Trüppchen von<br />
38 Clubgenossen begannen wir unsere<br />
selbständige Existenz.»<br />
Zu den Einzelheiten der Gründung hat<br />
Emil Schenker in seinem Bericht zum<br />
ersten Jahr der Sektion <strong>Olten</strong> 1909 unter<br />
anderem geschrieben: «Der Unterschriftenbogen<br />
wurde der Section Oberaargau<br />
eingesandt und die gewünschte erweiterte<br />
Vorstandssitzung fand statt (am 18.<br />
Dezember 2008 in Langenthal). Unsere<br />
lieben Freunde aus dem Oberaargau bedauerten<br />
lebhaft unser Begehren, gaben<br />
aber einhellig der Meinung Ausdruck, sie<br />
begreifen die Gründe der Oltner, wüssten<br />
sie zu würdigen und wünschten der<br />
Tochtersection gutes Wohlergehn. Nach<br />
einer längeren Diskussion fasste die Versammlung<br />
zu Handen der Generalversammlung<br />
der Section Oberaargau folgende<br />
Beschlüsse:<br />
1. Die Section Oberaargau entlässt aus<br />
ihrem Sectionsverbande das Kränzchen<br />
<strong>Olten</strong> zwecks Bildung einer eigenen<br />
Section in <strong>Olten</strong>.
2. Sie übergibt dem ausscheidenden<br />
Kränzchen <strong>Olten</strong> zu seinem Vorhaben<br />
Fr. 500.– aus dem Hüttenbaufonds und<br />
Fr. 500.– aus laufender Verwaltung.<br />
Diese Anträge wurden von der Hauptversammlung<br />
der Section Oberaargau, welche<br />
am 3. Januar 1909 im Bären in Langenthal<br />
stattfand, einstimmig zu Beschlüssen<br />
erhoben. Nach Erledigung der geschäftlichen<br />
Traktanden fand ein Bankett statt<br />
und wurde auf das Wohlergehn der<br />
neuen Section manch guter Tropfen<br />
geleert. (...) Der Austritt des Kränzchens<br />
<strong>Olten</strong> aus der Section Oberaargau war<br />
vollzogen. Wir schulden den Clubgenossen<br />
der Muttersection Dank dafür,<br />
dass sich die Frage so friedlich erledigte<br />
und dass die Muttersection ihre Tochtersection<br />
so nobel aussteuerte. (...)<br />
Nun galt es, die neue Section zu constituieren<br />
und ihr Leben einzuhauchen. Numerus<br />
non sit omen (Die Zahl möge keine<br />
schlechte Vorbedeutung haben.): Dreizehn<br />
Kränzchenmitglieder fanden sich zur<br />
Sitzung ein. (5. Januar 1909) Der Berichterstatter<br />
leitete die Verhandlungen. Nach<br />
Auf dem Gipfel des Kleinen Spannort<br />
kurzer Berichterstattung über die getanen<br />
Schritte wurde auf Antrag des<br />
Vorsitzenden folgender Beschluss gefasst:<br />
Das Kränzchen <strong>Olten</strong> tritt aus der Section<br />
Oberaargau S.A.C. aus und constituiert<br />
sich als eigene Section unter dem Namen<br />
«Section <strong>Olten</strong> S.A.C.» Nachher wurde der<br />
vom Vorsitzenden vorgelegte Statutenentwurf<br />
in Beratung gezogen und mit<br />
einigen Abänderungen genehmigt. (...)<br />
An der constituierenden Sitzung wurden<br />
noch folgende Beschlüsse gefasst: 1. Die<br />
Ausscheidungssumme von Fr. <strong>100</strong>0.– ist zu<br />
einem Hüttenfonds anzulegen. 2. Der<br />
Sectionsbeitrag wird auf Fr. 5.– festgelegt.<br />
3. Der Vorstand soll sich nach einem<br />
passenden Clublokal umsehen. Schliesslich<br />
wurde der Vorstand gewählt.»<br />
Das erste <strong>Jahre</strong>sprogramm umfasste<br />
sieben Anlässe. Wir wollen sie in unserem<br />
Jubiläumsjahr 2009 wiederholen. Sie sind<br />
alle im heute natürlich wesentlich umfangreicheren<br />
Tourenprogramm vom Kinderbergsteigen<br />
bis zu den Seniorenwanderungen<br />
eingefügt.<br />
Niklaus Röthlin<br />
11
▲ Mont Blanc (1931) ▼ Mont Blanc (2008)<br />
13
Ein Blick in die Vereinsgeschichte<br />
anhand der <strong>Jahre</strong>sberichte der Präsidenten<br />
Die Generalversammlung<br />
1909 der Sektion Oberaargau ge-<br />
Das Hotel Weissmies wird<br />
1923 zum Verkauf angeboten.<br />
nehmigt am 3. Januar einstimmig den Die Hüttenbaukommission befasst sich<br />
Austritt der bisherigen Ortsgruppe des mit den Einzelheiten.<br />
Oltner Kränzchens. Am 5. Januar konstituiert<br />
sich die eigenständige <strong>SAC</strong><br />
Sektion <strong>Olten</strong>. Die neue Sektion beginnt<br />
mit 38, zählt Ende des ersten<br />
<strong>Jahre</strong>s 68 Mitglieder und wächst bis<br />
1918 auf 132 Mitglieder.<br />
Um die Jahrhundertwende<br />
1912 findet der Skisport grössere<br />
Verbreitung; in den Kreisen der Alpinisten<br />
steht man dieser Entwicklung<br />
zuerst skeptisch gegenüber. In der<br />
Sektion <strong>Olten</strong> setzt man 1912 erstmals<br />
zwei Skitouren ins Programm: Brisen<br />
und Spitzmeilen. Von da an gehören<br />
Im Spätherbst beschliessen<br />
1924 die Mitglieder den Ankauf<br />
des Hotels Weissmies und bewilligen<br />
den Baukredit. Mit den eigentlichen<br />
Bauarbeiten beginnt man Mitte Juni<br />
1925, und am 2. August findet die<br />
Einweihung statt.<br />
Die Sektion beginnt damit,<br />
1927 während des Winters im<br />
Willehaus Skifahrer und Wanderer mit<br />
Suppe, Brot und Tee zu bewirten.<br />
Der erste Kletterkurs wird<br />
1928 angeboten; man klettert im<br />
die Skitouren zum Tourenprogramm. Rehhag, im Raimeux und an den Flühen<br />
beim Säli.<br />
Grenzwehr, Existenzsorgen<br />
1915 und die Sorge um die Heimat<br />
lasten «wie Alpdrücken auf Herz<br />
und Gemüt».<br />
Krieg, Militärdienst, Teue-<br />
1917 rung und die Erschwerung<br />
14<br />
aller Lebensbedingungen führen zu<br />
Einschränkungen im Vereinsleben.<br />
1920 leiden immer noch viele unter<br />
den Nachwehen von Kriegs-Wohnungsnot,<br />
Teuerung und zunehmender<br />
Arbeitslosigkeit.
Am 28. April findet in <strong>Olten</strong><br />
1929 eine von 60 Sektionen beschickte<br />
Konferenz betreffend die neue<br />
Jugendorganisation (JO) statt. Sie beschliesst<br />
einstimmig die vom Central Club<br />
verfasste Wegleitung. Die Sektion <strong>Olten</strong><br />
gründet noch im gleichen Jahr ihre JO.<br />
Kletterkurs Rehag (JO, 1929)<br />
Skitour Bäderhorn (JO, 2006)<br />
Es herrscht «eine Zeit zu-<br />
1932 nehmender wirtschaftlicher<br />
Sorge und politischer Wirrnisse». Die<br />
«engere Heimat ist glücklicherweise<br />
noch nicht in dem Masse in den Strudel<br />
hineingerissen worden» wie die meisten<br />
Nachbarländer. Aber «die hochgehenden<br />
Wogen» haben «doch auch an<br />
unserem Gebäude gebrandet und<br />
Schaden angerichtet».<br />
Innerhalb<br />
1933 der Sektion<br />
entsteht eine eigene<br />
Fotogruppe und betreibt<br />
ein eigenes<br />
Labor mit Dunkelkammer.<br />
1967 stellt sie ihre<br />
Tätigkeit ein.<br />
Die Sektion<br />
1934 feiert die<br />
ersten 25 <strong>Jahre</strong> ihres<br />
Bestehens. – Die Oltner<br />
Frauensektion Drei<br />
Tannen wird gegründet.<br />
Von zehn<br />
1936 Paar gekauf-<br />
ten Skis verschenkt<br />
man vier im Wallis und<br />
drei in <strong>Olten</strong>; drei weitere<br />
sind noch am<br />
Lager. Im Jahr darauf<br />
bleibt man dem «schönen<br />
Brauch», armen<br />
Kindern auf Weihnachten<br />
Skis zu schenken,<br />
treu. Man verschenkt<br />
vier Paar im Wallis und<br />
sechs in der Gegend<br />
von <strong>Olten</strong>. Es fehlen<br />
weitere Angaben, wie<br />
lange man diese Geschenkaktiondurchgeführt<br />
hat.<br />
Die<br />
1938/40 Sek-<br />
tion <strong>Olten</strong> stellt für<br />
diese Amtszeit die Mitglieder<br />
des Central<br />
Comités, leitet also den<br />
Gesamtclub. Adolf Spring<br />
ist Präsident des CC.<br />
15
Die Sektion organisiert das<br />
1938 75-Jahr-Jubiläum des Gesamtclubs<br />
und gleichzeitig auch die<br />
Delegiertenversammlung am 22./23.<br />
Oktober in <strong>Olten</strong>.<br />
Die Feier für das 30-Jahr-<br />
1939 Jubiläum wird wegen des<br />
16<br />
Kriegs und der Mobilisation abgesagt.<br />
«Vorläufig gilt all’ unsere Sorge der<br />
Heimat.» Viele Mitglieder leisten Militärdienst,<br />
und die Aktivitäten im Club<br />
sind entsprechend eingeschränkt.<br />
Rehhag<br />
Die Sektion organisiert die<br />
1940 Delegiertenversammlung<br />
des Gesamtclubs am 28. Januar in<br />
<strong>Olten</strong>. – Es erscheint die Jubiläumsschrift<br />
zu den ersten dreissig <strong>Jahre</strong>n<br />
der Sektion.<br />
Verhandlungen über den<br />
1942 Landkauf für ein Skihaus<br />
auf der Rigi scheitern. Ein zweiter<br />
Versuch 1946 in der Gegend der<br />
Ibergeregg hat ebenfalls keinen Erfolg.<br />
– Aus dem «Värsli» des Präsidenten<br />
zum Tourenproviant in Kriegszeiten:<br />
«Jetzt bist auch du,<br />
schöner runder Brotlaib<br />
in die Rationierung einbezogen!<br />
Es wird täglich abgewogen<br />
225 Gramm – der restliche Appetit<br />
wird mit Kartoffolo vertrieben...»<br />
Der <strong>Jahre</strong>sbericht beginnt<br />
1945 «Zwischen dem Zweiten<br />
Weltkrieg und dem Anbruch einer<br />
neuen Zeit...»<br />
«Dieser Fremdenstrom einer-<br />
1946 seits und die Bequemlichkeit<br />
vieler Skifahrer im allgemeinen<br />
geben dem Skilift- und Sesselibahnfieber<br />
erneuten Auftrieb. Die Geldverdiener-Chance<br />
oder Hoffnung auf<br />
diese treiben tollste Blüten.»<br />
«So ist die Bergromantik heute, wo früher<br />
Luft war, sind jetzt Leute!»<br />
«Wenn wir der politischen<br />
1949 und wirtschaftlichen Weltlage<br />
demnach gegenwärtig nur das<br />
Prädikat »schitter« geben können, so<br />
soll dennoch eine spätere, diesen<br />
Bericht eventuell lesende Generation<br />
nicht zum irrigen Schluss kommen, dass<br />
das Leben bei uns etwa nicht mehr<br />
lebenswert gewesen wäre.»<br />
Es steht schlecht um die JO:<br />
1950 keine einzige Tour kann<br />
durchgeführt werden. – Man feiert das<br />
Jubiläum 25 <strong>Jahre</strong> Weissmieshütte. –<br />
Am 9. Oktober wird das alte Willehaus<br />
durch Brandstiftung bis auf die Grundmauern<br />
zerstört.<br />
An der GV wird die Senio-<br />
1951 rengruppe gegründet, und<br />
dieser «Landsturm» des <strong>SAC</strong> hat bereits<br />
im ersten Jahr (1952) Erfolg.<br />
Die Baukommission für ei-<br />
1952 nen Neubau der Weissmieshütte<br />
nimmt ihre Arbeit auf.
Am Bantiger (2006)<br />
Am 21. September wird das<br />
1954 neue Willehaus eingeweiht.<br />
Das Stück Land für die neue<br />
1957 Weissmieshütte kann gekauft<br />
werden.<br />
Feier des 50-Jahr-Jubiläums<br />
1958 – An der ausserordentlichen<br />
Generalversammlung vom 22.<br />
August beschliesst man den Bau der<br />
neuen Weissmieshütte. Anfang Sommer<br />
des folgenden <strong>Jahre</strong>s beginnt man<br />
mit den Bauarbeiten.<br />
Einweihung der neuen<br />
1961 Weissmieshütte am 16. Juli.<br />
Die Abklärungen über ein<br />
1965 eigenes Jurahaus in Eptingen<br />
führen zu keinem befriedigenden<br />
Ergebnis. Im Jahr darauf sucht man im<br />
Gebiet Chall / Belchen nach einer Möglichkeit.<br />
Die Angelegenheit «Jura-<br />
1967 haus» ist «bemühend», und<br />
1968 ist immer noch kein möglicher<br />
Bauplatz gefunden.<br />
Der Versuch, auch «Töch-<br />
1968 ter» in die JO aufzunehmen,<br />
«scheint geglückt zu sein, wenn auch<br />
das weibliche Geschlecht noch untervertreten<br />
ist». Bis 1978 mussten die<br />
Mädchen bei erreichtem Alter dann in<br />
eine Frauensektion übertreten.<br />
Die Aufnahme von Frauen<br />
1970 in die Sektionen wird im<br />
Gesamtclub abgelehnt. 1971 erfolgt in<br />
der Schweiz mit grossem Mehr die<br />
Einführung des Frauenstimmrechts.<br />
Für ein Jurahaus und ein<br />
1972 Voralpenhaus werden zwei<br />
Kommissionen gebildet.<br />
Gratturm am Rehhag<br />
17
Viel Zeit musste man in das halb Hägendorf (138 Stimmen). «In<br />
1976 Bannalp-Bauprojekt inves- zum Teil hitzigen und harten Diskustieren.sionen<br />
hat der Vorstand diesen Anlass<br />
vorbereitet.»<br />
Der Gesamtclub beschliesst,<br />
1978 die Aufnahme von Frauen<br />
Wegen der Oppositon aus<br />
zu ermöglichen. Diese heute nicht 1981 Kreisen der Landwirtschaft<br />
mehr ganz verständliche Verzögerung verweigert der Regierungsrat eine<br />
erfolgte ein Stück weit auch aus Baubewilligung; das Projekt Jurahaus<br />
Rücksicht auf den Schweizer ist gescheitert.<br />
Frauenalpenclub mit damals fast 8000<br />
Mitgliedern. Bereits an der GV 1978<br />
Die Gondelbahn vom Kryzbeschliesst<br />
die Sektion <strong>Olten</strong>, Frauen 1983 boden auf das Hohsaas wird<br />
aufzunehmen.<br />
in Betrieb genommen, und das hat<br />
Auswirkungen auf die Weissmieshütte.<br />
Es beginnen die Erörterungen über das<br />
Abwasser.<br />
Die Sektion feiert das 75-<br />
1984 Jahr-Jubiläum.<br />
Die «Mitteilungen der Sek-<br />
1985 tion <strong>Olten</strong>» erscheinen. Als<br />
erste Redaktorin wirkt Brigitta Köhl. –<br />
Das Club-Chörli unter der Leitung von<br />
Oskar Rötheli wird gegründet und ist<br />
im Jahr darauf bereits wieder «sanft<br />
entschlafen».<br />
Für die Erweiterung der<br />
1987 Weissmieshütte genehmigen<br />
die Clubmitglieder den nötigen<br />
Kredit und man beginnt mit der<br />
Projektierung in den Einzelheiten.<br />
1988 erfolgt die Subventionierung des<br />
Ausbaus durch den Gesamtclub.<br />
Die Präsidentenkonferenz<br />
1988 des Gesamtclubs findet in<br />
Im Aufstieg zum Balmhorn<br />
<strong>Olten</strong> statt. – Nach vier <strong>Jahre</strong>n<br />
Vorbereitung kann mit der gewährten<br />
Es kommt in <strong>Olten</strong> zu keiner Subvention durch den Gesamtclub der<br />
1979 Fusion; neben der gemisch- Hüttenausbau ausgeführt werden.<br />
ten Sektion <strong>Olten</strong> bleibt die Frauensektion<br />
Drei Tannen bestehen.<br />
Mit dem Mietvertrag für die<br />
1989 Skihütte in Elm hat man<br />
Die ausserordentliche Gene- «eine für den Club finanziell günstige<br />
1980 ralversammlung vom 1. März Lösung» gefunden. – Die früher ge-<br />
entscheidet sich gegen das Bannalp- pflegten Monatshöcks mit Dia-Vorträ-<br />
Projekt (42 Stimmen) und für ein gen von Touren finden kaum mehr<br />
Jurahaus auf dem Sonnenberg ober- statt und verschwinden dann ganz.<br />
18
Das Jubilä-<br />
1994 um des 1894<br />
erbauten Berghotels<br />
«Weissmies» begeht man<br />
mit einer schlichten Feier.<br />
– Gesamtclub und Sektion<br />
bemühen sich intensiver<br />
um die Kinder und<br />
Jugendlichen. Erste Veranstaltungen<br />
im Kinderbergsteigen<br />
finden statt.<br />
– Kletterverbote im Jura<br />
verlangen im Zusammengehen<br />
mit den Nachbarsektionen<br />
Lösungen zwischen<br />
den Anliegen der<br />
Naturschützer und der<br />
Kletterer.<br />
Hüttenleben in der Finsteraarhorn-Hütte (1936)<br />
Die alte Weissmieshütte<br />
Anfang September findet<br />
1990<br />
1995 wird aussen und 1996 innen<br />
die Einweihung der ausge- renoviert. – Das Kinderbergsteigen<br />
bauten Weissmieshütte statt. – Die (KiBe) unter der Leitung von Klaus<br />
damals tätige Stiftung «Pro <strong>Olten</strong>» Jäggi wird als eigene Gruppe innerhalb<br />
ehrt die Sektion für ihre Verdienste der Aktivitäten des Clubs gegründet.<br />
und die «Volksverbundenheit».<br />
«Das Echo auf die Einladungen für die<br />
ersten Anlässe war erfreulich gross, die<br />
Zusammen mit der Sektion<br />
Kinder sind begeistert.»<br />
1991 Drei Tannen organisiert<br />
man die Auffahrtszusammenkunft der<br />
Die Sektion geht mit der<br />
Nordwestschweizer <strong>SAC</strong> Sektionen von 2002 Zeit und erhält dank dem<br />
Läufelfingen über den Wisenberg nach Einsatz von Ernst Plüss ihre Website. –<br />
Wisen.<br />
Mit einem kleinen Fest feiert man «75<br />
<strong>Jahre</strong> Winterdienst im General-Wille-<br />
Die Sektion führt die Herbst-<br />
Haus».<br />
1992 versammlung der Mittelländischen<br />
Sektionen mit einer Wande-<br />
Die Sektion ist auf über 800<br />
rung von <strong>Olten</strong> nach Walterswil durch. 2003 Mitglieder gewachsen. –<br />
Beide Veranstaltungen finden von Jahr Das Clublokal muss vom «Emmental»<br />
zu Jahr weniger Zuspruch und werden ins «Hotel Arte» verlegt werden.<br />
nach der Jahrhundertwende ganz auf-<br />
Die Bergbahnen Hohgegeben.<br />
– Die Mitglieder bewilligen 2004/06 saas AG und die<br />
an der Herbstversammlung den Projek-<br />
Burgergemeinde Saas Grund bauen<br />
tierungskredit für die Sanierung der<br />
Leitungen für Trinkwasser, Abwasser<br />
alten Weissmieshütte.<br />
und Elektrizität im Skigebiet rund um<br />
Die Papierflut nimmt zu. die Weissmieshütten; die Sektion<br />
1993 «Für den Präsidenten einer beteiligt sich am Projekt. Im Herbst<br />
<strong>SAC</strong>-Sektion besteht das Vereinsjahr 2006 sind unsere Hütten angeschlossen<br />
weniger in der Bewältigung von und können auch während des Winters<br />
Höhenmetern als in der Bezwingung bewartet werden.<br />
von Aktenbergen.»<br />
Niklaus Röthlin<br />
19
20<br />
JO und Aktive<br />
am Eisklettern (2006)<br />
Knotenkurs des KiBe<br />
am Säli (2007)<br />
Seniorenwanderung<br />
Oberengadin (1993)
Der <strong>SAC</strong> <strong>Olten</strong> heute<br />
Der Pizzakurier bringt Quattro Stagioni<br />
und Tiramisu, damit der Spielfilm nicht<br />
dem Kochen geopfert werden muss. Die<br />
sechste Etage wird ausschliesslich per Lift<br />
erreicht und in der Tiefgarage wartet das<br />
Auto auf die nächste Spazierfahrt. Wer<br />
kommt da auf die Idee, einen schweren<br />
Rucksack stundenlang über die Berge zu<br />
schleppen?<br />
Dass Bequemlichkeit nicht alles ist,<br />
beweisen die Mitglieder des <strong>SAC</strong> <strong>Olten</strong>.<br />
Sie wissen, dass Hände und Füsse nicht nur<br />
dazu geschaffen sind, um Tasten und Pedale<br />
anzutippen. Das richtig gute Gefühl<br />
kommt erst auf, wenn sie belastet werden,<br />
bis sie müde und schwer sind, bis die<br />
Route geschafft, der Gipfel erreicht ist –<br />
und dann sitzen, liegen, das Summen,<br />
Zwitschern, Rauschen hören, das Panorama<br />
geniessen.<br />
Um die 850 Mitglieder, davon ein Viertel<br />
Frauen mit weiter wachsendem Anteil,<br />
stehen heute in den Fussstapfen der<br />
unentwegten Sektionsgründer, die 1909<br />
in ihrer knappen Freizeit mit Dampfzügen<br />
Richtung Alpen fuhren und ohne Seilbahn<br />
das Stockhorn oder den Fronalpstock,<br />
aber auch das Sustenhorn bestiegen. Der<br />
Bergsport hat sich in den letzten hundert<br />
<strong>Jahre</strong>n von der exklusiven, sehr anstrengenden<br />
Betätigung, die nur wenigen vorbehalten<br />
war, zum Breitensport entwickelt.<br />
Die Sektion <strong>Olten</strong> präsentiert sich<br />
denn heute auch als ein buntes Völklein,<br />
das sich in den verschiedensten Sparten<br />
des Bergsports betätigt.<br />
Kinder Beginnen wir bei den Kleinsten:<br />
Im Kleinkind-Klettern wechseln sich frisch<br />
gebackene Mamis und Papis beim Klettern<br />
und beim Betreuen der Krabbelkinder ab.<br />
Im Familien- und Kinderbergsteigen<br />
gehen die Dreikäsehochs schon selbst zur<br />
Sache: einfache Kletterrouten, Wanderungen,<br />
Klettersteige und jährlich ein Kletterlager<br />
mit etwa 30 Kindern und deren<br />
Eltern zählen zum Programm.<br />
KiBe-Kletterlager Melchsee-Frutt<br />
(2006)<br />
21
Jugend Bei der Jugend (sprich JO) werden<br />
jährlich etwa 15 Tages- und Wochenendtouren<br />
sowie drei Tourenwochen<br />
angeboten: Tourenskis, Schneeschuhe,<br />
Snowboards, Kletterfinken, Bergschuhe,<br />
Steigeisen, Eisschrauben kommen zum<br />
Einsatz – kurz: es werden Touren gemacht<br />
wie bei den Grossen, aber die Jugendlichen<br />
geniessen es, unter sich zu sein.<br />
Aktive Das Programm der Aktiven, also<br />
der zwischen 22 und etwa 70 <strong>Jahre</strong> alten<br />
Sektionsmitglieder, füllt Jahr für Jahr eine<br />
ganze Seite. In der Saison findet jedes<br />
Wochenende eine Tour statt. Von der Jurawanderung<br />
zur anspruchsvollen Hochtourenwoche<br />
im Sommer, vom Schneeschuhwandern<br />
bis zum Steileisklettern im<br />
Winter, gibt es für fast alle Fitness- und<br />
Schwindelfreiheits-Kategorien eine Möglichkeit,<br />
auf Sektionstouren mit Gleichgesinnten<br />
unterwegs zu sein.<br />
22<br />
JO-Kletterlager in Sardinien (2005)<br />
Im Aufstieg zum Spitzenbüel (2008)
Hütten Mitglieder aus allen Altersstufen<br />
gemeinsam tragen die Hütten,<br />
bewirten zum Beispiel die Gäste im<br />
General-Wille-Haus, wo seit über 80<br />
<strong>Jahre</strong>n im Winter Suppe verkauft und ein<br />
namhafter Zustupf in die Sektionskasse<br />
verdient wird. Die Weissmieshütte will<br />
stetig betreut, renoviert, ausgebaut werden,<br />
was einen Hüttenchef, die Teilnehmer<br />
der jährlichen Arbeitswoche und<br />
den Vorstand regelmässig beschäftigt. Im<br />
Winter lädt die gemietete Sennhütte<br />
Ober Ämpächli mitten im Skigebiet von<br />
Elm zu sportlicher Betätigung, zum Ausruhen<br />
und zu Begegnungen ein.<br />
Senioren Mehrheitlich mit Wanderschuhen<br />
ist die beeindruckend grosse Seniorengruppe<br />
unterwegs. Kreuz und quer,<br />
jahraus-jahrein wandern die Senioren<br />
über Stock und Stein. Kaum ein Winkel in<br />
der Schweiz, den die Senioren und Seniorinnen<br />
nicht schon bei einer ihrer Donnerstags-Wanderungen<br />
erkundet haben.<br />
Abstieg von der Chüebodenalp<br />
(2006)<br />
Stamm Der Freitagsstamm in unserem<br />
Clublokal Hotel Arte ist nicht mehr so gut<br />
besucht wie auch schon, die letzten<br />
Informationen zur Tour werden häufig<br />
per Mail mitgeteilt.<br />
Viele der berg- und naturbegeisterten<br />
Mitglieder unseres Vereins geniessen es –<br />
wenn auch nur für Stunden oder Tage –<br />
der bequemen, reizüberfluteten Zivilisation<br />
den Rücken zu kehren und mit<br />
Gleichgesinnten Erlebnisse abseits ausgetretener<br />
Pfade zu suchen – körperliche<br />
Anstrengung, Entbehrung, Konzentration<br />
nur auf den nächsten Tritt, Stille, Steine,<br />
Abendrot.<br />
Und kommen wir dann von der anstrengenden<br />
Tour müde nach Hause, fahren<br />
mit dem Lift bis zur Wohnung und<br />
schauen nach der erfrischenden Dusche in<br />
den leeren Kühlschrank – wie war noch<br />
die Nummer des Pizza-Kuriers?<br />
Thomas Lüthi<br />
23
24<br />
▼ Tschingelhorn (1929)
Hotel Weissmies im Umbau (1925)<br />
Unsere Hütten<br />
Die Weissmieshütte<br />
Das Erstellen von Unterkünften möglichst<br />
nahe an Fels und Eis war von Anfang an<br />
ein Hauptanliegen des <strong>SAC</strong>, aber damals<br />
waren Eis und Schnee viel mühsamer erreichbar<br />
als heute im Zeitalter der Bergund<br />
Seilbahnen. Die Oltner August Haas<br />
und Karl Kofel waren schon beim Bau der<br />
Dossenhütte der Sektion Oberaargau<br />
aktiv beteiligt. Das Modell der Hütte, das<br />
Karl Kofel erstellt hatte, war an der<br />
Landesausstellung von 1896 in Genf zu<br />
sehen. Deshalb wollte auch die junge Sektion<br />
<strong>Olten</strong> den Göttibatzen der Sektion<br />
Oberaargau in eine Hütte investieren. Das<br />
Vorhaben konnte wegen des Krieges<br />
nicht so bald umgesetzt werden und erst<br />
1920 wurde das Hüttenprojekt ernsthaft<br />
angegangen. Dabei stellte die Hüttenkommission<br />
fest, dass es nicht so einfach<br />
war, einen geeigneten Standort zu finden,<br />
denn auch andere Sektionen wollten<br />
eine eigene Hütte. Nach der vergeblichen<br />
Prüfung zweier Standorte stand das Hotel<br />
Weissmies oberhalb Saas Grund zum<br />
Verkauf und wurde vom CC zum Kauf<br />
empfohlen. Das Hotel war 1894 von<br />
Florinus Anthamatten gebaut worden<br />
und stand seit 1916 zum Verkauf. Aber<br />
Saas Grund war sehr weit weg, und der<br />
Aufstieg von Stalden zur Hütte dauerte<br />
sieben Stunden. So reisten die Oltner 1924<br />
ins Saastal, am 6. Oktober wurde der<br />
Kaufvertrag unterzeichnet und am 31.<br />
Oktober von der ausserordentlichen<br />
Generalversammlung gutgeheissen. Der<br />
Kaufpreis betrug 27’000 Franken und der<br />
Umbau war mit 17’000 Franken veranschlagt.<br />
Präsident Adolf Spring, Architekt,<br />
übernahm zusammen mit Hüttenchef<br />
Jakob Wey die durch die Distanz erschwerte<br />
Bauführung. Vom 15. Juni bis 1. August<br />
1925 wurde der Umbau fertiggestellt<br />
und am 2. August fand die Einweihung<br />
statt bei strömendem Regen und einzelnen<br />
Schneeflocken. Über 300 Personen<br />
25
nahmen an der<br />
Feier teil, darunter<br />
Vertreter der<br />
Oltner BürgerundEinwohnergemeinde.Pfarrer<br />
Imseng aus<br />
Saas Grund hielt<br />
die Ansprache,<br />
Pfarrer Dubler<br />
aus <strong>Olten</strong> und<br />
Pfarrer Eggenschwiler<br />
aus Wangen<br />
segneten die<br />
Hütte.<br />
Als Hüttenwart<br />
amtete Alois Anthamatten,tatkräftigunterstützt<br />
von seiner<br />
Schwester Emma.<br />
Schon im zweiten<br />
Jahr musste das Dach mit Steinplatten<br />
belegt werden und 1934 wurde die<br />
Wasserleitung in die Küche gelegt. 1945<br />
stellte der neue Hüttenchef Walter Borner<br />
fest, dass die Hütte auf einer von<br />
Gletscherwasser durchsickerten Moräne<br />
stehe. In den Vierzigerjahren gab es sogar<br />
ein Projekt, die Hütte mit einem Generator<br />
unterhalb der Hütte zu elektrifizieren.<br />
26<br />
Hotel Weissmies, Materialtransport (1925)<br />
Weissmieshütte mit der Mischabel-Gruppe<br />
Rund sechzig <strong>Jahre</strong> später ist die Hütte<br />
nun mit elektrischem Strom versorgt, aber<br />
vielleicht nicht im Sinne des damaligen<br />
Hüttenchefs. Die Diskussion um den<br />
Komfort in den Hütten, um «Luxus» oder<br />
einfache Unterkunft, um die Entscheidung,<br />
sich dem Zeitgeist zu fügen, war<br />
schon immer eine Glaubensfrage. Jetzt<br />
war es fast eine Überlebensfrage geworden,<br />
denn nun hiess<br />
die Frage auch noch<br />
Winterbetrieb ja<br />
oder nein. Seit 2006<br />
sind unsere Hütten<br />
an die Infrastruktur<br />
angeschlossen und<br />
auch die Skifahrer<br />
können sich im<br />
Winter an der einmaligen<br />
Aussicht<br />
auf der Sonnenterrasse<br />
über Saas<br />
Grund freuen.<br />
Dazwischen aber<br />
war die alte Hütte<br />
zu eng geworden,<br />
eine neue Hütte<br />
war gebaut und am<br />
15./16 Juli 1961 ein-
geweiht worden. Der Neubau war vom CC<br />
nur bewilligt worden unter der Bedingung,<br />
dass die alte heimelige Hütte<br />
abgerissen würde – das CC wollte keine<br />
«Familienferienheime» – was glücklicherweise<br />
nicht geschehen ist. Unterdessen<br />
war 1979 eine Gondelbahn auf die Kreuzbodenalp<br />
gebaut worden. Dadurch war<br />
die Hütte nur noch eine knappe Stunde<br />
von öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt<br />
und bald kamen auch die Skifahrer. Als<br />
die Bahn bis nach Hohsaas verlängert<br />
wurde, hatte das Auswirkungen auf die<br />
Weissmieshütte und Ueberlegungen zum<br />
Abwasser begannen.<br />
Schon bald war auch die neue Hütte<br />
wieder zu klein und an der GV 1988<br />
wurde einem Anbauprojekt zugestimmt.<br />
Dadurch wurde die Möglichkeit geschaffen,<br />
die Toiletten und Waschanlagen ins<br />
Innere der Hütte zu verlegen. Es wurde<br />
auch eine Solar- und Warmwasseranlage<br />
installiert. Bis jetzt hatte man die vom<br />
Bach gut durchgespülte Plumpstoilette<br />
benützt und sich draussen am Brunnen<br />
gewaschen. Die Hütte bietet nun 150<br />
Schlafplätze an und 128 Sitzplätze im<br />
hellen Aufenthaltsraum. Die Einweihung<br />
fand am 8. und 9. September 1990 statt.<br />
Winterbetrieb seit 2006/2007<br />
Die Entwicklung des Wintertourismus<br />
ging stetig weiter. Als 2004 die Hohsaas<br />
Bahn ausgebaut und die Unterkunft<br />
Hohsaas neu gebaut werden sollte, bot<br />
sich die Möglichkeit, uns der Wasser- und<br />
Abwasserversorgung und der Elektrizitätsversorgung<br />
anzuschliessen. Seit Winter<br />
2006 können die Skifahrer auch von<br />
der wunderbaren Lage unserer Weissmieshütte<br />
profitieren.<br />
Armin und Irma Anthamatten sind seit<br />
1972 für den Hüttendienst im Sommer zuständig<br />
und führen die Familientradition<br />
weiter. Armins Tante Emma arbeitete<br />
schon 1920 im Hotel Weissmies und<br />
betreute es während 5 <strong>Jahre</strong>n als<br />
Gerantin. Ihr Bruder Alois übernahm das<br />
Amt des Hüttenwarts und Emma stand<br />
ihm tatkräftig zur Seite. Ab 1928 war<br />
Alois auch als Bergführer tätig. Als er 1956<br />
starb, anvertraute die Sektion die Hütte<br />
Emma und Anna, der Frau von Alois, und<br />
ihren vier Kindern. Emma übernahm die<br />
Leitung der Hütte und Anna sorgte im Tal<br />
für Nachschub, der damals weder mit<br />
Helikopter noch mit der Seilbahn geschah.<br />
1971 stieg Emma zum letzten Mal von<br />
ihrer geliebten Hütte und der schönen<br />
Gotteswelt ins Tal, und Armin übernahm<br />
das Amt des Hüttenwarts,<br />
das er mit Irma<br />
immer noch umsichtig<br />
besorgt. Sein Bruder<br />
Arthur Anthamatten<br />
sagte bei der Hütteneinweihung:<br />
«Im Verlaufe<br />
der 65 <strong>Jahre</strong><br />
Weissmieshütte ist das<br />
Hüttenleben anders<br />
geworden: die Gäste<br />
haben sich geändert,<br />
die Hektik hat Einzug<br />
gehalten, die Umwelt<br />
hat sich geändert und<br />
der Berg hat seine<br />
Ruhe verloren.» Emma<br />
soll die erste Touristin,<br />
die im Bikini auf<br />
der Hütte auftauchte,<br />
mit Wasser begossen<br />
haben.<br />
27
Am Weissmies-Nordgrat (2001)<br />
Vom Soldatenhaus zum Skilokal<br />
Seit 82 <strong>Jahre</strong>n schenken Clubkameraden<br />
im Willehaus Tee, Kaffee und Suppe aus,<br />
erstmals am 27. November 1927. Weil in<br />
der Hüttenkasse durch Kauf und Umbau<br />
der Weissmieshütte Ebbe herrschte, man<br />
aber den Wunsch nach einem Skihaus im<br />
Jura hatte, erinnerte man sich an das im<br />
Winter leer stehende General-Wille-Haus.<br />
Es war im ersten Weltkrieg von Brasilienschweizern<br />
gebaut und der Armee<br />
geschenkt worden als Soldatenhaus. Es<br />
wurde am 20. Oktober 1917 eingeweiht.<br />
Nach dem Krieg wurde das Haus für<br />
soziale Zwecke nutzbar gemacht und<br />
diente der Stadt <strong>Olten</strong> seit 1921 für<br />
Ferienkolonien. Nach längeren Diskussionen<br />
stimmten die Behörden zu, dass<br />
der Saal des Erdgeschosses vom <strong>SAC</strong> als<br />
28<br />
Skilokal eingerichtet werden konnte. Der<br />
Besuch war von Anfang an sehr gut. 1932<br />
fand eine schweizerische JO Tagung statt<br />
und 1933 die Auffahrtszusammenkunft<br />
der nordwestschweizerischen Sektionen.<br />
In der Nacht vom 8./9. Oktober 1950<br />
wurde das Haus ein Raub der Flammen. Es<br />
wurde wieder aufgebaut, aber nicht mehr<br />
am alten Ort. Am 10. Dezember 1955 weihte<br />
die Sektion ihr neues Clublokal ein, das<br />
seither nichts von seiner Anziehungskraft<br />
verloren hat. Denn immer noch finden<br />
viele Besucher an den Wochenenden den<br />
Weg ins Willehaus, wo man neben Suppe<br />
und Tee auch Wurst, Wein, Gebäck und<br />
Meringuen bekommen kann und neu<br />
Kaffee aus einer Maschine. Immer noch<br />
arbeiten die verschiedenen Hüttendienst<br />
Teams freiwillig und tragen zum guten<br />
Ergebnis des Willehauses bei. Während<br />
zwanzig <strong>Jahre</strong>n gab es auch einen Skilift<br />
auf der Wiese vom Engistein zur Scheune<br />
neben dem Willehaus. Dieser war im Winter<br />
1969/70 von engagierten Skifahrern<br />
des <strong>SAC</strong> und Mitgliedern des Skiclubs<br />
erstellt worden. In schneereichen Wintern<br />
erfreute er sich bei den Kindern der<br />
Region grosser Beliebtheit. Schneemangel<br />
führte dazu, dass der Skilift am 21.<br />
April 1990 abgebrochen und das Kassenhäuschen<br />
verbrannt werden musste. Dort<br />
hatte Walter Kaiser nicht nur fast jedes<br />
Wochenende Billette verkauft, er hatte<br />
meistens auch einen guten Tropfen Wein<br />
auf Lager.
Jura- oder Voralpenhaus – das war<br />
die Frage<br />
Eigentlich wollte man in den sechziger<br />
<strong>Jahre</strong>n ein eigenes Jurahaus, was sich als<br />
ziemlich schwierig erwies. Ein Teil der<br />
Sektion wollte lieber ein Voralpenhaus<br />
und so wurden 1972 zwei Kommissionen<br />
gebildet, eine für ein Jurahaus, eine für<br />
ein Voralpenhaus auf der Bannalp. Nach<br />
zähem Hin und Her wurde 1980 einem<br />
Jurahaus der Vorzug gegeben und der<br />
Bau beschlossen, der dann aber am<br />
Widerstand aus Kreisen der Landwirtschaft<br />
scheiterte.<br />
Skihütte Elm<br />
Seit 1989 haben wir im Winter auch eine<br />
Skihütte, eine Alphütte im schneesichern<br />
Wintersportgebiet Elm. Sie wurde von<br />
Klaus Jäggi entdeckt. Er führte einige<br />
<strong>Jahre</strong> in Elm Skiweekends durch, und als<br />
die gemütliche Hütte im Empächli zur<br />
Vermietung ausgeschrieben war, unterbreitete<br />
er die Idee der Tourenkommission.<br />
Nach einer Besichtigung stand der<br />
Vertragsunterzeichnung mit der Ge-<br />
Auffahrtszusammenkunft beim Willehaus (1934)<br />
meinde Elm nichts mehr im Weg. Die von<br />
der Sektion gemietete Hüttenhälfte bietet<br />
Platz für 15 Personen, hat fliessendes<br />
Warm- und Kaltwasser, Elektrizität, WC<br />
und einee Dusche. Sie liegt mitten im Skigebiet<br />
von Elm und kann mit der Sesselbahn<br />
erreicht werden. Im Sommer dient<br />
die Hütte der Alpwirtschaft und muss für<br />
den Winterbetrieb eingerichtet werden.<br />
Damit hat die Sektion auch im Winter<br />
einen Treffpunkt und einen Stützpunkt<br />
für Skifahrer in einem schönen Tourengebiet.<br />
Die Sektion <strong>Olten</strong> darf stolz sein auf ihre<br />
Weissmieshütten und das Willehaus, das<br />
dank der freiwilligen Arbeit der Hüttenteams<br />
zu einem nicht mehr wegzudenkenden<br />
Anziehungspunkt, zu einer Institution<br />
im Naherholungsgebiet von Hauenstein-Ifenthal<br />
geworden ist, wo viele<br />
Wanderer, junge und ältere, jedes Wochenende<br />
die ganz besondere Atmosphäre,<br />
das spezielle Ambiente geniessen.<br />
Brigitta Köhl<br />
29
▲ Start zur Passwangtour beim Tunnel<br />
30<br />
▼ Auf dem Horn, Blick gegen Willehaus und Belchen
▼ Unterhalb des Hugisattels (1926)<br />
31
Ehrenmitglieder<br />
Arber Beat<br />
Baumann Urs<br />
Borner Walter †<br />
Bruckert Peter<br />
Cotting Max<br />
Eng Otto<br />
Gisi Theodor<br />
Guggenbühl Albert †<br />
Imhof Paul<br />
Jäggi Niklaus<br />
Käser Paul †<br />
Kamber Bruno<br />
Köhl Brigitta<br />
Kofel Karl †<br />
Kramer Josef †<br />
Oberer Ernst<br />
Rötheli Bernhard †<br />
Schenk Werner<br />
Schenker Emil †<br />
Schmid Gustav †<br />
Spring Adolf †<br />
Steffen Albert †<br />
Steinbeisser Adrian<br />
Stöcklin Karl †<br />
Temperli Karl<br />
Thommen Robert<br />
Vitelli Karl<br />
Vuillaume Marcel<br />
Weinmann Walter †<br />
Welters Philipp †<br />
Wey Jakob †<br />
32<br />
Kletterpartie am Gross Spannort (ca. 1915)
Liste der Funktionäre<br />
(Der Wechsel erfolgt jeweils an der Generalversammlung Anfang Jahr.)<br />
Präsident<br />
1909–1912 Emil Schenker<br />
1913–1916 Karl Kofel<br />
1917–1922 Emil Schenker<br />
1923–1934Adolf Spring<br />
1935–1948 Albert Guggenbühl<br />
1949–1954 Otto Husy<br />
1955–1970 Albert Steffen<br />
1971–1982 Urs Baumann<br />
1983–1991 Otto Eng<br />
1992-1997 Hermann Spielmann<br />
1998– Niklaus Röthlin<br />
Felsturm zwischen Lochstock<br />
und Bätzberg<br />
33
Vizepräsident<br />
1909–1910 August Haas<br />
1911–1914Fridolin Kraushaar<br />
1915–1916 August Haas<br />
1917–1918 Gotthold Hürlimann<br />
1919–1920 Jakob Wey<br />
1921–1922 Otto Meier<br />
1923–1927 Josef Hunkeler<br />
1928 Jakob Wey<br />
1929–1934Paul Meier<br />
1935–1940 Emil Bucher<br />
1941–1946 Josef Kramer<br />
Kassier<br />
1909–1910 F. Fröhlich<br />
1911–1914Wilhelm Bischoff<br />
1915–1918 Fridolin Kraushaar<br />
1919–1922 Josef Hunkeler<br />
1923–1927 Paul Käser<br />
1928–1930 Albert Bolliger<br />
1931–1932 Alfred Buholzer<br />
Aufstieg von der Berglihütte zum unteren Mönchsjoch<br />
34<br />
1947–1948 OttoHusy<br />
1949–1954 Arnold Jurt<br />
1955–1956 Beat Meier<br />
1957–1964Karl Stöcklin<br />
1965–1980 Paul Imhof<br />
1981–1982 Otto Eng<br />
1983–1990 Herbert Köhl<br />
1991 Hermann Spielmann<br />
1992–2001 Klaus Jäggi<br />
2002–2005 Marcel Vuillaume<br />
2006– vakant<br />
1933–1938 Albin Brüschweiler<br />
1939–1942 Paul Leuthold<br />
1943–1972 Gustav Schmid<br />
1973–1991 Bruno Kamber<br />
1992–2005 Marcel Vuillaume<br />
2006– Peter Nardo
Besteigung des Monviso (Cottische Alpen, 2006)<br />
Aktuar<br />
1909–1910 Jean Meier<br />
1911–1915 Robert Markl<br />
1916–1918 Hans Borner<br />
1919–1920 Arthur Kull<br />
1921–1922 Hugo Meier<br />
1923–1924Hermann Hagmann<br />
1925–1928 Paul Meier<br />
1929–1930 Paul Käser<br />
1931–1936 Albert Steffen<br />
1937–1938 Eugen Valet<br />
1939–1944 Max Husi<br />
Sekretär<br />
1925–1928 Hermann Hagmann<br />
1929–1932 Karl Cordier<br />
Präsident Tourenkommission<br />
1985–1988 Max Cotting<br />
1989–1996 Klaus Jäggi<br />
1997–1999 Peter Guler<br />
1945–1948 Leo Roth<br />
1949 Max Suter<br />
1950–1954Paul Hagmann<br />
1955–1966 Max Husi<br />
1967–1970 Urs Baumann<br />
1971–1976 Rolf Frey<br />
1977 Hansruedi von Arx<br />
1978–1988 Karl Temperli<br />
1989–1993 Roland Wyss<br />
1994–2008 Adrian Steinbeisser<br />
2009– Muriel Strub<br />
1933–1938 Alfred Buholzer<br />
1939–1943 Eugen Valet<br />
2000–2005 Markus Berger<br />
2006– Thomas Lüthi<br />
35
Sommertourenchef<br />
1930 Emil Römer<br />
1931–1932 Albert Bolliger<br />
1933–1934Emil Bucher<br />
1935–1936 Philipp Weltert<br />
1937–1942 Melchior Hösli<br />
1943–1950 Arnold Jurt<br />
1951–1956 Leo Bösiger<br />
1957–1964Paul Imhof<br />
1965–1967 Otto Schibli<br />
1968–1970 Hans Mischler<br />
Wintertourenchef<br />
1917–1922 Otto Meier<br />
1923–1926 Josef Hunkeler<br />
1927 Albert Bolliger<br />
1928–1930 Albert Guggenbühl<br />
1931–1934Albert Bolliger<br />
1935–1940 Josef Kramer<br />
1941–1945 Arthur von Felten<br />
1946–1948 Otto Husi<br />
1949–1952 Edgar Husi<br />
JO-Chef<br />
1929–1934Paul Meier<br />
1935–1936 Albert Steffen<br />
1937–1943 Eugen Valet<br />
1944–1945 Ernst Baumann<br />
1946–1952 Gotthard Plüss<br />
1953–1954Franz Eng<br />
1955–1959 Roman Köpfli<br />
1960–1966 Ernst Oberer<br />
1967–1969 Aldo Trovanelli<br />
KiBe-Chef<br />
1995–2001 Klaus Jäggi<br />
2002– Marianne Wyss<br />
Senioren Obmann<br />
1993–1997 Hans Plüss<br />
1998–2001 Hans Kuhn<br />
Hüttenchef Weissmieshütte<br />
1925–1944 Jakob Wey<br />
1945–1964 Walter Borner<br />
1965–1980 Paul Imhof<br />
1981–1994Karl Vitelli<br />
1995– Philipp Stampfli<br />
Hüttenchef General-Wille Haus<br />
1928–1944 Jakob Wey<br />
1945–1956 Walter Borner<br />
1957–1964Karl Stöcklin<br />
1965–1972 Max Müller<br />
36<br />
1971–1980 Klaus Jäggi<br />
1981–1982 Roland Wyss<br />
1983–1984René Amherd<br />
1985–1986 Max Ris<br />
1987–1988 Klaus Jäggi<br />
1989–1996 Robert Rüegg<br />
1997–1999 Peter Guler<br />
2000–2005 Markus Berger<br />
2006– Bernhard Mayer<br />
1953–1954Beat Meier<br />
1955–1960 Paul Käser<br />
1961–1966 Guido Schäfer<br />
1967–1974Max Cotting<br />
1975–1988 Peter Bruckert<br />
1989–1996 Beat Hirt<br />
1997–2001 Markus Berger<br />
2002–2008 Stefan Goerre<br />
2009– Yvonne Vögeli<br />
1970–1974Ruedi Flückiger<br />
1975–1976 Bernhard Keiser<br />
1977–1980 Walter Flury<br />
1981–1986 Klaus Jäggi<br />
1987–1993 Richard Wälti<br />
1994–1995 Andi Dettwiler<br />
1996–1997 Klaus Jäggi<br />
1998– Thomas Lüthi<br />
2002–2007 Paul Regli<br />
2008– Hans Kamber<br />
1973–1984Ernst Bösch<br />
1985–1999 Beat Arber<br />
2000– Max Ruesch
Hüttenchef Elmerhütte<br />
1989–2000 Klaus Jäggi<br />
2001–2006 Christoph Bläsi<br />
2007– Freddy Huser<br />
Redaktion <strong>Bulletin</strong><br />
1985–1997 Brigitta Köhl<br />
1998 Adrian Steinbeisser<br />
Markus Berger<br />
Nicole Freuler<br />
Verena Kläusler<br />
Bibliothekar<br />
1909–1912 Robert Markl<br />
1913–1916 Gotthold Hürlimann<br />
1917–1919 Jakob Wey<br />
1920–1925 Karl Ehrensperger<br />
1926–1928 Karl Schreiber<br />
1929–1930 Hermann Hagmann<br />
1931–1934Philipp Weltert<br />
1935–1944 Bernhard Rötheli<br />
1945 Arnold Mühlethaler<br />
▲ Auf dem Bütlassesattel<br />
am Gspaltenhorn (2002)<br />
1999–2002 Nicole Freuler<br />
Verena Kläusler<br />
2003–2005 Verena Kläusler<br />
Sämi Amoser<br />
2006– Sämi Amoser<br />
1946–1952 Ernst Baumann<br />
1953–1967 Werner Schenk<br />
1968–1969 Sales Wyser<br />
1970–1982 Paul Käser<br />
1983–1993 Herbert Köhl<br />
1994–1998 Beat Arber<br />
1999–2005 Markus Kobler<br />
2006– Urs Hochstrasser<br />
Markus Kobler<br />
37
Übergang Balisalp – Lungern, Blick gegen die Berner Alpen<br />
Literatur:<br />
Stadtarchiv <strong>Olten</strong>: <strong>SAC</strong> 6 Tourenprogramme<br />
Stadtarchiv <strong>Olten</strong>: <strong>SAC</strong> 7 <strong>Jahre</strong>sberichte des Präsidenten<br />
30 <strong>Jahre</strong> Sektion <strong>Olten</strong> S.A.C. 1909–1938. <strong>Olten</strong> 1940<br />
Köhl Brigitta: <strong>100</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>SAC</strong> Sektion <strong>Olten</strong>. Vom Hanfseil zum High-Tech-Equipment.<br />
In: Oltner Neujahrsblätter 2009, S. 84–88<br />
Hiltbrunner, Ernst: Die Sektion Oberaargau S.A.C. 1881–1906. Langenthal 1906<br />
Buss, Ernst: Die ersten 25 <strong>Jahre</strong> des Schweizer Alpenclub. Glarus 1889<br />
Dübi, Heinrich: Die ersten 50 <strong>Jahre</strong> des Schweizer Alpenclub. Bern 1913, S. 31 ff.; 150 ff; 213<br />
Zum hundertjährigen Bestehen des <strong>SAC</strong>. 1863–1963. Redaktion Max Oechslin und Pierre Vaney.<br />
In: Die Alpen XXXIX, 1963, S. 4–23<br />
38
P.P. 4600 <strong>Olten</strong>