PHO_17 22 UEBER KLANG RICCI_HANSEN

Regina Wegers (Hörerlebnis) über Giulio Cesare Ricci, Fonè Records Marco Kolks (Hörerlebnis) im gespräch mit Ingo Hansen, PHONOSOPHIE Regina Wegers (Hörerlebnis) über Giulio Cesare Ricci, Fonè Records
Marco Kolks (Hörerlebnis) im gespräch mit Ingo Hansen, PHONOSOPHIE

12.05.2017 Aufrufe

Marco Kolks im Gespräch mit Ingo Hansen von Phonosphie: Was ist mehr Klang? Viele suchen danach, doch nur wenige fin den die für sie richtigen Antworten auf die Fra gen: Was bedeutet Hifidelity? Und was ist das „Mehr“ an Klang? IH: „Mit blumigen Worten umschreiben vie le in der Hifi-Szene alle möglichen Ver än - de rungen. In diesen Chor reihen sich auch Fachzeitschriften ein. Diese im Laufe der letz - ten Jahrzehnte immer weiter gesteigerten Klang beschreibungen kann man analog zur Lebensmittelindustrie vielleicht am besten unter der Begrifflichkeit ‚Geschmacks ver stär - ker‘ subsummieren, die den Blick aufs We - sent liche beeinflussen. Fast Food ist nun mal kein richtiges Gemüse. Wenn einerseits zwar viel über technische Innovationen gesprochen wird, wird in der gleichen Konsequenz die Aus wirkung dieser Technik auf den Klang nicht hinterfragt. Wie sonst sind die Lo bes - hym nen auf die CD bei ihrer Einführung zu erklären? Warum erreicht beispielsweise das Streaming, ungeachtet aller Bedienungs vor - züg e, noch nicht das Wiedergabeniveau der Schallplatte?“ MK: „Als mir jüngst ein Fachverkäufer er - klär te, dass die Qualität eines I-Pods für zu - frie denes Musikhören völlig ausreiche, muss ich ihn sehr irritiert angeschaut haben. Zu min - dest verstieg er sich schlagartig in die Auf zäh - lung diverser technischer Vorzüge. Er erläu - ter te mir allerdings nicht, was eigentlich fehlt und ob ich als Kunde mit solchen Defiziten even tuell doch meinen Frieden schließen könnte.“ IH: „Auch der Kauf von Produkten mit gut be leumundeten Namen ist nicht in jedem Fall ziel führend, nur weil sie an einer beliebigen Ecke weit unter der Preisangabe des jeweiligen Herstellers angeboten werden. Den Kopf frei machen Hörerlebnis phonosophie.de PHONOSOPHIE · I. Hansen Vertriebs GmbH Luruper Hauptstraße 204 · D-22547 Hamburg Tel.: +49 (0) 40.83 70 77 · Fax: +49 (0) 40.83 70 84 www.phonosophie.de · support@phonosophie.de

Was ist mehr Klang? Eine mögliche Hilfestellung bei dem Wunsch nach besserem Klang können die folgenden vier Schritte sein, die sich am Live-Er - eig nis orientieren: 1. Das Klangbild im Hör - raum muss größer werden. Im Idealfall er kennt man keinen Lautsprecher. 2. Die Ab - bil dung ist holografisch. Musiker stehen losge löst im Raum. Sie und ihre Instrumente um gibt viel Luft. Auf der imaginären Bühne kann man vor dem geistigen Auge zwischen den Musikern hin- und herlaufen. 3. In stru - men te haben einen erkenn- und fühlbaren Kor pus. Eine Gitarre klingt nun mal nicht wie eine Harfe. Sänger haben ebenfalls einen Kor pus. Sie ähneln nicht den aus den 70ern und 80ern bekannten Glaskopfhaltern für Kopf hörer. Sie sind nicht blutleer, sondern die Wie dergabe ist greifbar, plastisch und vor al - lem emotional. Die Musik trifft die Seele des Hö rers. 4. Homogenität ist ein weiteres wich - ti ges Kriterium. Die Musiker auf der Bühne spie len harmonisch zusammen. Das Klang - bild fällt nicht auseinander. Die Musik spielt mit großer Authentizität und Selbstver ständ - lich keit im Raum.“ MK: „Diese Schritte sollte man sich dann immer wieder vor einer endgültigen Ent schei - dungs findung ins Gedächtnis rufen. Denn sich allein auf Aussagen verschiedener Ex - per ten zu verlassen, läuft im Ergebnis darauf hinaus, dass so viele unterschiedliche Emp - feh lungen vorliegen wie Experten gefragt wurden. Ebenso schwierig ist die Zusammen stel - lung einer Hifi-Anlage nur anhand von ge messenen technischen Kriterien. Das kann gut gehen, ist aber in der Regel nur ein Zu - falls treffer, wenn es wirklich musikalisch klingen sollte.“ IH: „Im Idealfalle verfügen die Studios von Fachhändlern über ähnliche Gegebenheiten wie ein typischer heimischer Hörraum. Da ist es wünschenswert, wenn beim Probehören nur eine Anlage im Raum steht. Zumindest ma chen wir von Phonosophie das so.“ MK: „Die Vorführung über Umschaltpulte ist weniger empfehlenswert und eher ein Re - likt aus den späten 70er Jahren. Weitere Laut - sprecherpaare im direkten Umfeld führen zu Ver fälschungen. Bewegt sich die Membran des gespielten Schallwandlers nach vorn, ge - hen die der übrigen zurück. Auf jeden Fall ist auf die richtige Aufstellung der Anlage zu ach - ten: Übrigens einer der häufigsten Fehler, insbesondere in den heimischen vier Wänden.“ IH: „Nun greift die Vorstellung, man sitzt in einer Loge und hört in den Raum hinein, in dem die Musik gespielt wird. Je größer die Flä che, sprich das Loch in der Wand ist, durch die man auf die Bühne oder in das Studio schaut, umso besser. Bei großen Livekon zer - phonosophie.de PHONOSOPHIE · I. Hansen Vertriebs GmbH Luruper Hauptstraße 204 · D-22547 Hamburg Tel.: +49 (0) 40.83 70 77 · Fax: +49 (0) 40.83 70 84 www.phonosophie.de · support@phonosophie.de

Marco Kolks im Gespräch mit Ingo Hansen<br />

von Phonosphie: Was ist mehr Klang?<br />

Viele suchen danach, doch nur wenige<br />

fin den die für sie richtigen Antworten auf die<br />

Fra gen: Was bedeutet Hifidelity? Und was ist<br />

das „Mehr“ an Klang?<br />

IH: „Mit blumigen Worten umschreiben<br />

vie le in der Hifi-Szene alle möglichen Ver än -<br />

de rungen. In diesen Chor reihen sich auch<br />

Fachzeitschriften ein. Diese im Laufe der letz -<br />

ten Jahrzehnte immer weiter gesteigerten<br />

Klang beschreibungen kann man analog zur<br />

Lebensmittelindustrie vielleicht am besten<br />

unter der Begrifflichkeit ‚Geschmacks ver stär -<br />

ker‘ subsummieren, die den Blick aufs We -<br />

sent liche beeinflussen. Fast Food ist nun mal<br />

kein richtiges Gemüse. Wenn einerseits zwar<br />

viel über technische Innovationen gesprochen<br />

wird, wird in der gleichen Konsequenz die<br />

Aus wirkung dieser Technik auf den Klang<br />

nicht hinterfragt. Wie sonst sind die Lo bes -<br />

hym nen auf die CD bei ihrer Einführung zu<br />

erklären? Warum erreicht beispielsweise das<br />

Streaming, ungeachtet aller Bedienungs vor -<br />

züg e, noch nicht das Wiedergabeniveau der<br />

Schallplatte?“<br />

MK: „Als mir jüngst ein Fachverkäufer er -<br />

klär te, dass die Qualität eines I-Pods für zu -<br />

frie denes Musikhören völlig ausreiche, muss<br />

ich ihn sehr irritiert angeschaut haben. Zu min -<br />

dest verstieg er sich schlagartig in die Auf zäh -<br />

lung diverser technischer Vorzüge. Er erläu -<br />

ter te mir allerdings nicht, was eigentlich fehlt<br />

und ob ich als Kunde mit solchen Defiziten<br />

even tuell doch meinen Frieden schließen<br />

könnte.“<br />

IH: „Auch der Kauf von Produkten mit gut<br />

be leumundeten Namen ist nicht in jedem Fall<br />

ziel führend, nur weil sie an einer beliebigen<br />

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