PHO_17 22 UEBER KLANG RICCI_HANSEN

Regina Wegers (Hörerlebnis) über Giulio Cesare Ricci, Fonè Records Marco Kolks (Hörerlebnis) im gespräch mit Ingo Hansen, PHONOSOPHIE Regina Wegers (Hörerlebnis) über Giulio Cesare Ricci, Fonè Records
Marco Kolks (Hörerlebnis) im gespräch mit Ingo Hansen, PHONOSOPHIE

12.05.2017 Aufrufe

w 87 fone_muster text 5122010 rechts 2013.qxd 26.02.2014 11:46 Seite 1 muster Musik, Klang und magische Orte von Regina Wegers Audiophiles Label: Fone Wenn man das Ohr an die Brust von Giulio Cesare Ricci legt, hört man seinen Herz schlag. Und der scheint in bester Bruno Maccallini-Manier* sagen: „Isch liiiebe es, Mu - sik aufzunehmen.“ Der kreative Kopf und In - haber des unabhängigen italienischen Labels Fone geht nunmehr seit dreißig Jahren un be - irrt seinen Weg. Keinesfalls, weil er unflexibel ist, sondern weil er eine ganz genaue Vor stel - lung davon hat, wie Musik klingen muss. Dabei hält er es in seinem Genre ähnlich wie der einflussreichste deutschsprachige Li - te raturkritiker seiner Zeit, Marcel Reich Rani - cki, der nie selbst ein Schriftsteller sein wollte, um bei seinen Rezensionen möglichst objektiv sein zu können. Giulio Cesare Ricci will ei - ne Kopfbeziehung zur Musik, die er so defi - niert, als habe er ein Aufnahmegerät im Kopf. Denn ein inneres Auge sage ihm, wie er auf - zu nehmen habe. Die Art, Dinge anders zu sehen, mag dem in Livorno geborenen und heute in der kleinen Stadt Peccioli in der Toscana lebenden Guilio Ce sare Ricci in die Wiege gelegt worden zu sein. Den Einwohnern seiner Heimatstadt eilt in der Geschichte überdies der Ruf voraus, be sonders freidenkend und bisweilen rebellisch zu sein. Der musikbesessene Italiener sucht für seine Aufnahmen Originalschau plät - ze auf, an denen Künstler spielen. Diese Ori - gi nal-Akustik will er einfangen. Das heißt, man wird ihn nicht in Studios finden, sondern in Konzertsälen, Palästen oder Kirchen. Dabei zollt er seinen Aufnahmekollegen aus der Studiotechnik großen Respekt. Er drehe halt nur ein anderes Rad. Bei seiner Arbeit schwört Guilio Cesare Ricci auf Neumann-Mikrofone aus den Jahren 1947 bis 1949. Den Modellen U47, U48 und M49 schreibt er unvergleichliche Qualitäten zu. Außerdem hätten diese Mikrofone für ihn eine bedeutende Bedeutung: Sie wurden be - nutzt, um Songs der Beatles in den Abbey Road-Studios aufzunehmen. „Für mich ist Hörerlebnis phonosophie.de PHONOSOPHIE · I. Hansen Vertriebs GmbH Luruper Hauptstraße 204 · D-22547 Hamburg Tel.: +49 (0) 40.83 70 77 · Fax: +49 (0) 40.83 70 84 www.phonosophie.de · support@phonosophie.de

w 87 fone_muster text 5122010 rechts 2013.qxd 26.02.2014 11:46 Seite 2 Fone Plat zierung der Mikrofone so etwas wie ein hei li ges Ritual, fast eine mystische Kunst“, be schreibt Guilio Cesare Ricci seine Vor ge - hensweise. Anders als zu seinen Anfängen nimmt Mr. Fone nicht mehr nur mit zwei Mikrofonen auf. Die Neumann Mikrofone U47, U48, U49 (oben) Die Bandmaschinen J37,C37 von Studer und die auf 2 Spuren modifizierte Bandmaschine Ampex ATR (unten). Schon die Beatles arbeiteten mit diesen Mikrophonen. Zudem verzichtet er auf aufwändige Nach be - ar beitungen am Mischpult und lehnt die Zu mi - schung von Hall generell ab. Seine Ab stim - mung erfolgt mittels minutiös ausgerichteten Po sitionen der Musiker. Das geht soweit, dass ein Musiker weiter nach vorne oder hinten rücken und gegebenenfalls sein Instru - ment eindrehen muss. Denn der Schall, so der Klassik- und Jazzliebhaber, breite sich li - nien förmig aus und reagiere sofort auch auf win zige Veränderungen. Die Fähigkeit, so au - ßer gewöhnlich gut hören zu können, hat sich der ehemalige Medizin-Student in vielen Jah - ren angeeignet. Er besucht wann immer es geht, Konzerte. Dieser Erfahrungsschatz ist heute sein größtes Kapital. Für analoge Einspielungen nutzt Guilio Cesare Ricci Bandmaschinen vom Typ Nagra 4S, Studer C37 sowie J37 und Ampex ATR- 102-Maschinen. Beim digitalen Standard vertraut er auf DSD (Direct Stream Digital)-Tech - no logie. Die SA-CD vermittelt mir „das Bild Hörerlebnis phonosophie.de PHONOSOPHIE · I. Hansen Vertriebs GmbH Luruper Hauptstraße 204 · D-22547 Hamburg Tel.: +49 (0) 40.83 70 77 · Fax: +49 (0) 40.83 70 84 www.phonosophie.de · support@phonosophie.de

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Fone<br />

Plat zierung der Mikrofone so etwas wie ein<br />

hei li ges Ritual, fast eine mystische Kunst“,<br />

be schreibt Guilio Cesare Ricci seine Vor ge -<br />

hensweise.<br />

Anders als zu seinen Anfängen nimmt Mr.<br />

Fone nicht mehr nur mit zwei Mikrofonen auf.<br />

Die Neumann Mikrofone U47, U48, U49 (oben)<br />

Die Bandmaschinen J37,C37 von Studer und die auf 2<br />

Spuren modifizierte Bandmaschine Ampex ATR (unten).<br />

Schon die Beatles arbeiteten mit diesen Mikrophonen.<br />

Zudem verzichtet er auf aufwändige Nach be -<br />

ar beitungen am Mischpult und lehnt die Zu mi -<br />

schung von Hall generell ab. Seine Ab stim -<br />

mung erfolgt mittels minutiös ausgerichteten<br />

Po sitionen der Musiker. Das geht soweit,<br />

dass ein Musiker weiter nach vorne oder hinten<br />

rücken und gegebenenfalls sein Instru -<br />

ment eindrehen muss. Denn der Schall, so<br />

der Klassik- und Jazzliebhaber, breite sich li -<br />

nien förmig aus und reagiere sofort auch auf<br />

win zige Veränderungen. Die Fähigkeit, so au -<br />

ßer gewöhnlich gut hören zu können, hat sich<br />

der ehemalige Medizin-Student in vielen Jah -<br />

ren angeeignet. Er besucht wann immer es<br />

geht, Konzerte. Dieser Erfahrungsschatz ist<br />

heute sein größtes Kapital.<br />

Für analoge Einspielungen nutzt Guilio<br />

Cesare Ricci Bandmaschinen vom Typ Nagra<br />

4S, Studer C37 sowie J37 und Ampex ATR-<br />

102-Maschinen. Beim digitalen Standard vertraut<br />

er auf DSD (Direct Stream Digital)-Tech -<br />

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