s'Magazin usm Ländle, 14. Mai 2017

MUNDART
Ganz im Sinne von: Mehr
privat,weniger Staat!
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Die besten
Bilder werden veröffentlicht.
Foto: LandesbibliothekVorarlberg,OliverBenvenuti
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Während ein neuhochdeutscher Sprecher mit dem
Klang von wäh eher Abstoßendes verbindet,hat das
Wörtchen in der alemannischen Mundart seine ursprünglich
mittelhochdeutsche und gegenteilige Bedeutung
bis auf den heutigen Tagkonserviert: schön, edel,
vornehm, nobel oder elegant. Wäh sind im Alemannischen
zumeist Personen, die nobel gekleidet oder herausgeputzt
sind, was ihnen nicht selten den Vorwurf der
Arroganz einbringt,weshalb das Adjektiv,inentsprechend
abschätzigem Tonfall geäußert,auch im Sinne von
hoffärtig, stolz und eingebildet verwendet werden kann.
Mit wenigen Ausnahmen wird wäh in Bezug auf Menschen
oder deren Kleidung (awächs Häs)verwendet,
vereinzelt aber auch bei Dingen (an wäha Mo zum Beispiel
beschreibt einen schönen, stattlichen
Mond). Von wäh abgeleitet ist
„Harrschaft,
tuatder hüt
wieder wäch!“
wäh, wäch
Eigenschaftswort
das Hauptwort die Wähe,womit eine
Vornehmheit gemeint ist,welche
Personen in unserer Mundart
nicht allein besitzen oder haben
können, sondern mit welcher sie
sprachlich sogar gleichgesetzt werden:
„Harrgott, bischt du hüt wieder a
Wähe!“ (Die gleiche Konstruktion wirdimAlemannischen
auch im Verbund mit einigen anderen Hauptwörtern
angewendet: aLöade si, aFüle si, aJömmerei si,
etc.). Nicht verwechselt werden darf die Wähe,welche
menschliche Noblesse meint,mit jener zweiten gleichlautenden
Wähe,die einen flachen Kuchen beschreibt
und damit das exakte Gegenteil vonelegantem Aussehen
an den Taglegt.
s’Magazin 17