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Der Barockaltar in der Kapelle Gspon - Staldenried - Gspon

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Brigger Ra<strong>in</strong>er 2007 9<br />

Die hl. Margareta<br />

Obwohl Margareta e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> beliebtesten und am frühesten verehrten Heiligen ist und zu den<br />

„Grossen Jungfrauen“ sowie zu den vierzehn Nothelfern zählt, fehlt zuverlässiges Geschichtsmaterial<br />

über sie.<br />

Nur e<strong>in</strong>e Legende ohne historischen Wert berichtet uns von <strong>der</strong> Heiligen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ostkirche<br />

Mar<strong>in</strong>a genannt wird. Nach <strong>der</strong> Überlieferung soll sie von ihrem Vater verstoßen und für ihren<br />

Glauben und ihre Jungfräulichkeit gequält und im Jahr 307 enthauptet worden se<strong>in</strong>.<br />

Margareta war die Tochter des Götzenpriesters Edesius zu Antiochia <strong>in</strong> Pisidien. Weil ihre<br />

Mutter frühzeitig starb, wurde sie e<strong>in</strong>er Amme übergeben, die auf dem Land wohnte und<br />

heimlich e<strong>in</strong>e Christ<strong>in</strong> war. Als ihr Vater sie wie<strong>der</strong> zu sich nahm, fiel ihm ihr Betragen auf.<br />

Sie war nicht weltlich wie sonst die Jugend, beson<strong>der</strong>s bei Heiden, war. Er schloss daraus,<br />

dass von Jesus Christus gehört haben muss und daher e<strong>in</strong>geschüchtert ist. Er glaubte, dass es<br />

nicht schwer fallen wird, se<strong>in</strong>e Tochter auf an<strong>der</strong>e Ges<strong>in</strong>nungen und von <strong>der</strong> Kreuzeslehre<br />

wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> das Heidentum zu bekehren. In dieser Absicht rief er Margareta auf se<strong>in</strong> Zimmer<br />

und sagte zu ihr: „Man hat mir angezeigt, dass du e<strong>in</strong>e Christ<strong>in</strong> seiest. Soll ich das von dir<br />

glauben? Wer hat dich bezaubern können, so dumme Sachen von e<strong>in</strong>em gekreuzigten Gott<br />

anzunehmen?“ Mit Ehrfurcht und Sanftmut antwortete die Tochter: „Ja, Gott <strong>der</strong> Herr hat<br />

auch mich aus Barmherzigkeit zum Erbteil se<strong>in</strong>es Reiches berufen, und ich darf Jesus Christus<br />

den Bräutigam me<strong>in</strong>er Seele nennen.“ Darüber erstaunt, fragte <strong>der</strong> Vater: „Wer hat dich so<br />

betört? Vergiss nicht, welche Marter de<strong>in</strong>er warten, wenn du nicht die Götter de<strong>in</strong>es Vaters<br />

und des Reiches anbetest.“ Margareta entgegnete: „Den Glauben an e<strong>in</strong>en wahren Gott und<br />

dessen Sohn Jesus Christus vermag mir nichts aus dem Herzen zu nehme. Für Jesus Christus<br />

b<strong>in</strong> ich bereit, me<strong>in</strong> Blut zu vergießen wie auch er se<strong>in</strong> Leben für mich h<strong>in</strong>gegeben hat, und<br />

was wäre mir lieber, als dass auch du mit mir den e<strong>in</strong>en wahren Gott erkennen und anbeten<br />

möchtest!“<br />

<strong>Der</strong> Vater glaubte sich und se<strong>in</strong> Amt beschimpft, und zwar von se<strong>in</strong>er eigenen Tochter. Er<br />

wurde nun ihr erster Ankläger bei Olybrius, <strong>der</strong> als Feldoberst unter dem Kaiser Aurelian die<br />

Statthalterschaft über Pisidien führte, und er übergab ihm se<strong>in</strong>e Tochter. Als sie vor dem Statthalter<br />

erschien, war er durch ihre Schönheit und Sittsamkeit so für sie e<strong>in</strong>genommen, dass er<br />

sie heiraten wollte, falls sie dem Christentum entsage. Se<strong>in</strong>e Worte an sie waren daher sehr<br />

schmeichelhaft.<br />

Doch die christliche Jungfrau zog die Schmach Christi den Freuden dieser Welt vor und gab<br />

dem Statthalter zur Antwort: „ Ich habe mich bereits mit Jesus verlobt und kann mich mit<br />

ke<strong>in</strong>em irdischen Mann vermählen. Ich kann nicht den Himmel aufgeben und dafür den Staub<br />

<strong>der</strong> Erde wählen!“ Beschämt und ergrimmt ließ Olybrius Margareta öffentlich vorführen , um<br />

sie zum Götzenopfer zu zw<strong>in</strong>gen. Da sie sich weigerte, wurde sie so unbarmherzig mit Ruten<br />

geschlagen, so dass sie am ganzen Körper blutete. Mit dieser Züchtigung noch nicht zufrieden,<br />

ließ er ihren zarten Leib mit eisernen Kämmen so grausam zerreißen, dass er selbst se<strong>in</strong>e<br />

Augen von dem Schauspiel abwenden musste. So befahl er, man solle sie <strong>in</strong> den Kerker abführen.<br />

Kaum war sie den Händen <strong>der</strong> Pe<strong>in</strong>iger entgangen, da machte <strong>der</strong> „Mör<strong>der</strong> vom Anfang“, wie<br />

er von allen genannt wurde, selbst e<strong>in</strong>en Angriff auf die heilige Märtyrer<strong>in</strong>. Er erschien im<br />

Gefängnis als scheußlicher Drache mit weit aufgesperrtem Rachen, wie ihn die Seher Gottes<br />

immer wie<strong>der</strong> beschrieben. Dieser drohte sie, sofort zu verschl<strong>in</strong>gen. Die heilige Jungfrau<br />

erkannte den Fe<strong>in</strong>d und betete <strong>in</strong>brünstig zum Herrn. Im Geiste ermutigt, gebrauchte sie die

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