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Der Barockaltar in der Kapelle Gspon - Staldenried - Gspon

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Brigger Ra<strong>in</strong>er 2007 4<br />

Die Altararchitekturen mit den spiralförmigen Säulen, den e<strong>in</strong>- und mehrgeschossigen Sockeln,<br />

Gesimsen, Stützen usw. waren Geme<strong>in</strong>gut <strong>der</strong> Altarbauer und ihrer Schnitzer. Die Art<br />

des Aufbaues gibt Auskunft über den Zeitabschnitt e<strong>in</strong>er Epoche. <strong>Der</strong> e<strong>in</strong>geschossige Altaraufbau<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kapelle</strong> von <strong>Gspon</strong> kann <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em noch strengen viersäuligen Aufbau und se<strong>in</strong>em<br />

Frontspitz mit dem bärenklauartigen Laub als typischen Vertreter <strong>der</strong> Zeit von 1600 -<br />

1700 gelten.<br />

<strong>Der</strong> Altar ist frontal aufgebaut.<br />

Die beiden äußeren, leicht vorgeschobenen<br />

Säulen verleihen<br />

dem Altar e<strong>in</strong>e räumliche Dimension.<br />

Mehr als die Architektur<br />

selbst lässt <strong>der</strong> Schmuckstil<br />

(Ornament) die persönliche Vorliebe<br />

e<strong>in</strong>zelner Meister für bestimmte<br />

Motive erkennen. Das<br />

wie Feuer sprühende bärenklauartige<br />

Laub am Altar von<br />

<strong>Gspon</strong> s<strong>in</strong>d auch Liebl<strong>in</strong>ge von<br />

Johann Ritz, die er immer wie<strong>der</strong><br />

meisterhaft abgewandelt hat.<br />

Se<strong>in</strong> Säulenlaub aber ist nicht<br />

das Säulenlaub <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kapelle</strong><br />

von <strong>Gspon</strong>, ebenso auch nicht<br />

die dreibahnige Ranke aus Kirschenlorbeer<br />

<strong>der</strong> beiden äußern<br />

Säulen. Die Kette <strong>in</strong> regelmäßigem<br />

Wechsel von kle<strong>in</strong>blättrigem<br />

bärenklauartigem Laub um<br />

die <strong>in</strong>neren Säulen mit e<strong>in</strong>er Art<br />

Glockenblume f<strong>in</strong>det sich an<br />

ke<strong>in</strong>em Altar von Johann Ritz.<br />

Die Figuren tragen die persönliche<br />

die Handschrift e<strong>in</strong>es Bildschnitzers,<br />

ob man die Gesichter<br />

<strong>der</strong> Statuen o<strong>der</strong> mehrerer Figuren<br />

als Gruppe betrachtet. Im<br />

rundbogigen Mittelschre<strong>in</strong> steht<br />

die hl. Familie. Auf sie herab schwebt zwischen Puttenengeln (Putte = Haupt e<strong>in</strong>es Engels)<br />

<strong>der</strong> hl. Geist. Darüber breitet Gott Vater se<strong>in</strong>e Arme aus. Seitlich zwischen den Säulen stehen<br />

l<strong>in</strong>ks <strong>der</strong> hl. Petrus mit se<strong>in</strong>en Insignien, dem Schlüssel und dem Evangelium. Über se<strong>in</strong>em<br />

Haupt e<strong>in</strong> Engel mit <strong>der</strong> Tiara, rechts die hl. Margaretha mit dem L<strong>in</strong>denwurm und über ihrem<br />

Haupt e<strong>in</strong> Engel mit <strong>der</strong> Krone. Im Frontspitz mit ovalem Rahmen die Patron<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kapelle</strong>,<br />

die hl. Anna.<br />

Das Thema <strong>der</strong> hl. Familie hat Johann Ritz <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kapelle</strong> im Ritz<strong>in</strong>gerfeld <strong>in</strong> Selk<strong>in</strong>gen 1691<br />

und am Antoniusalter 1629 im B<strong>in</strong>ntal dargestellt. Die künsterlische Darstellungen bei beiden<br />

Ritzaltären und beim Altar <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Kapelle</strong> von <strong>Gspon</strong> s<strong>in</strong>d fast dieselben. Aber es besteht e<strong>in</strong><br />

frappant auffälliger Unterschied <strong>in</strong> <strong>der</strong> formalen Ausführung. Ritz verband se<strong>in</strong>e Figuren <strong>in</strong><br />

Blick und Gebärde so echt und lebendig, dass jene gefühlsmässige Stimmung immer wie<strong>der</strong>

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