Der Barockaltar in der Kapelle Gspon - Staldenried - Gspon
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Brigger Ra<strong>in</strong>er 2007 12<br />
stellten Gebet und Fasten angefangen und die ersten Worte: „Im Anfang war das Wort, und<br />
das Wort war bei Gott und Gott war das Wort“, geschrieben, als er aus e<strong>in</strong>er Ohnmacht ähnlicher<br />
Verzückung wie<strong>der</strong> zu sich gekommen war. Mit Recht wird er als heiliger Evangelist<br />
mit e<strong>in</strong>em Adler verglichen, denn er schw<strong>in</strong>gt sich empor über Wolken und Sterne, über Engel<br />
und alles Erschaffene bis zum ewigen Ausgang des Sohnes vom Vater. Überdies s<strong>in</strong>d von<br />
ihm noch drei Sendschreiben vorhanden, wor<strong>in</strong> er vorzüglich bezeugt, dass Jesus Christus <strong>der</strong><br />
wahrhafte Gott und das ewige Leben sei, und wor<strong>in</strong> er auch die Nächstenliebe als das wahre-<br />
Kennzeichen <strong>der</strong> Liebe Gottes betont.<br />
<strong>Der</strong> Jünger und Evangelist starb hochbetagt zu Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> Regierung Trajans (98-117).<br />
Johannes wird als Evangelist an se<strong>in</strong>em Pult schreibend mit se<strong>in</strong>em Symbol, dem Adler, abgebildet.<br />
In <strong>der</strong> mittelalterlichen Kunst f<strong>in</strong>den wir se<strong>in</strong> Zeichen zusammen mit dem an<strong>der</strong>en<br />
Evangelisten an den Kanzeln, Glasfenstern, Schre<strong>in</strong>en und Chorstühlen. Häufig wird er auch<br />
mit Fe<strong>der</strong>kiel schreibend o<strong>der</strong> die Offenbarung entgegennehmend dargestellt. Auch e<strong>in</strong> Kelch,<br />
aus dem e<strong>in</strong>e Schlange kriecht, kann se<strong>in</strong> Attribut se<strong>in</strong>. Manchmal steht auch e<strong>in</strong> Kessel o<strong>der</strong><br />
Fass, wor<strong>in</strong> er gesotten werden sollte, neben ihm. Szenen aus se<strong>in</strong>em Leben bef<strong>in</strong>den sich an<br />
vielen Altären und Schre<strong>in</strong>en.<br />
<strong>Der</strong> Heilige ist Patron von vielen Städten. Viele Berufsstände verehren den Evangelisten als<br />
Schutzpatron. Dazu gehören Buchb<strong>in</strong><strong>der</strong>, Buchdrucker, Buchhändler, Schriftsteller, Bildhauer,<br />
Glaser, Maler, Notare, Papierfabrikanten, Schriftsetzer und Spiegelmacher. <strong>Der</strong> heilige<br />
Johannes bewahrt vor Epilepsie, Hagel, Gift und Brandwunden. Er schützt die Fruchtbarkeit<br />
<strong>der</strong> Fel<strong>der</strong> und die Freundschaft.<br />
Se<strong>in</strong> Fest wird am 27. Dezember gefeiert.<br />
<strong>Der</strong> hl. Theodul<br />
Während des Gottesdienstes pflegte man <strong>in</strong> den Klöstern<br />
an den Gedenktagen <strong>der</strong> Märtyrer o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ordens- und<br />
<strong>der</strong> Klostergrün<strong>der</strong> <strong>der</strong>en Leben vorzulesen. Ihre Taten<br />
und ihr Glaubensmut dienten als Beispiel und als Ansporn<br />
zu e<strong>in</strong>em wahren klösterlichen Leben. Häufig<br />
schlossen solche Legenden mit <strong>der</strong> Erzählung <strong>der</strong> Wun<strong>der</strong>.<br />
Es erstaunt also nicht, dass unser erster Bischof, <strong>der</strong><br />
hl. Theodul <strong>in</strong>s Reich <strong>der</strong> Legenden e<strong>in</strong>gegangen ist. Dieser<br />
Bischof wurde als grosser Wohltäter des Volkes <strong>in</strong><br />
den Walliser Sagen- und Legendenwelt gelobt und gewürdigt.<br />
Von ihm stammen die Legenden: "Die Glocke<br />
des Theodul" und "Die St. Jo<strong>der</strong>n-Glocke". Zwei Legenden,<br />
die <strong>in</strong> etwa den gleichen Inhalt aufweisen. Ferner<br />
"Die St. Jo<strong>der</strong>n-Kufe", "<strong>Der</strong> Stab des hl. Theodul" sowie<br />
das Erzählgut um den St. Theodul-Pass und den St. Theodul-Bischof<br />
aus e<strong>in</strong>er Publikation von Frau Hedwig Anneler.<br />
Bei uns ist die erste Legende wohl die, die unsere<br />
Väter öfters im We<strong>in</strong>keller erzählten. Bei me<strong>in</strong>em Vater<br />
war dies meistens dann, wenn ihm <strong>der</strong> We<strong>in</strong> zu Ende<br />
g<strong>in</strong>g.