11.05.2017 Aufrufe

SeeMagazin 2017

Zum zehnjährigen Jubiläum haben wir uns mit einem neuen engagierten Team an die Weiterentwicklung gemacht: Wir haben uns für ein neues Papier sowie ein besseres Druckverfahren entschieden und das Layout der neuen Ausgabe 2017 ruhiger, klarer und frischer gestaltet.

Zum zehnjährigen Jubiläum haben wir uns mit einem neuen engagierten Team an die Weiterentwicklung gemacht: Wir haben uns für ein neues Papier sowie ein
besseres Druckverfahren entschieden und das Layout der neuen Ausgabe 2017 ruhiger, klarer und frischer gestaltet.

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Jahresausgabe №13 | <strong>2017</strong><br />

€ 7,50<br />

S T A R N B E R G E R S E E A M M E R S E E<br />

10<br />

Jahre<br />

<strong>SeeMagazin</strong><br />

für Einheimische<br />

und Gäste<br />

Seervus<br />

Heimat!<br />

Gespräch mit<br />

Gudrun und<br />

Michael<br />

Mittermeier<br />

über Heimatgefühle<br />

Exklusives Essay:<br />

Patricia Riekel<br />

und ihre Liebe zum See<br />

Handgefertigtes<br />

Seeposter<br />

zum Rausnehmen


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1995<br />

<strong>2017</strong><br />

:TSC Immobilien Consulting GmbH | Münchnerstraße 19a | D-82319 Starnberg | Tel. 08151.9114 62 | info@tsc-immobilien.de | www.tsc-immo.de


Editorial<br />

Elke Ross (Leiterin<br />

Marketing & Sales, l.)<br />

und Sabine Schönmann<br />

(Herausgeberin)<br />

Das <strong>SeeMagazin</strong> zu machen bedeutet: Ideen, Texte, Bilder und Schriften auf schönem<br />

Papier zusammenzufügen – mit viel Liebe, Leidenschaft, Erfahrung und handwerklichem Talent<br />

Seervus, liebe Leserinnen und Leser!<br />

Cover: Wilfried Feder / lookphoto Fotos: Peter von Felbert, Conny Mirbach, 2issue<br />

10 Jahre <strong>SeeMagazin</strong> sind wie im Flug<br />

vergangen. Eine Mischung aus Aufbruchsstimmung,<br />

Anspannung und Neugier ist es,<br />

damals wie heute zur Jubiläumsausgabe.<br />

Noch immer gehen wir den Dingen gerne auf<br />

den Grund und lieben es, schön bebilderte<br />

Geschichten aus der Region zu erzählen.<br />

Charmant informierend und manchmal mit<br />

einem Augenzwinkern.<br />

Mit viel Freude haben wir uns zum<br />

Geburtstag mit neuem tollem Team – Stefan,<br />

Eric, Robert, Son, Sibylle und Nicole – an die<br />

Weiterentwicklung gemacht.<br />

Elke, zurzeit im fernen Peking, dennoch<br />

immer dabei. Und Marlene, wieder wunderbar,<br />

unser Mittelpunkt und Fels in der<br />

Brandung. Danke euch!<br />

Wir haben ein neues Papier und ein<br />

besseres Druckverfahren ausgewählt und<br />

finden, die neue Ausgabe <strong>2017</strong> ist ruhiger,<br />

klarer, frischer geworden. Unser Geschenk<br />

für Sie: ein handgefertigtes Seeposter.<br />

Wieder durften wir besonderen<br />

Menschen und Orten begegnen, darunter<br />

Couchsurfing-Gastgebern, die einem auch<br />

unterwegs ein Gefühl von Zuhause<br />

vermitteln (Seite 60). Patricia Riekel ließ uns<br />

mit ihrem zauberhaften, exklusiven Essay<br />

tief in ihr Herz blicken und hat uns damit<br />

aus der Seele gesprochen (Seite 14). Und mit<br />

Gudrun und Michael Mittermeier haben wir<br />

herrlich über das Leben und über Heimatgefühle<br />

philosophiert (Seite 38).<br />

Das Schöne liegt wirklich so nah.<br />

Kommen Sie mit uns auf eine Entdeckungsreise,<br />

mit viel Genuss, Entschleunigung<br />

und Glück-See-ligkeit!<br />

Herzlich,<br />

Ihre<br />

Unser Coverbild zeigt das Ostufer des Starnberger Sees –<br />

festgehalten von Fotograf Wilfried Feder, der hier auch zu Hause ist.<br />

Natürlich freuen wir uns über Ihre Meinung zum Heft. Klicken Sie auf www.seemagazin.de.<br />

Dort finden Sie den direkten Kontakt zur Redaktion und ständig neue Tipps rund um die Seen.<br />

10Jahre<br />

<strong>SeeMagazin</strong><br />

3


www.facebook.com/<br />

<strong>SeeMagazin</strong><br />

Visualisierte Wassertiefen – Konzept und Paper Art umgesetzt von Robert Grill (2issue.de)<br />

www.<strong>SeeMagazin</strong>.de<br />

38<br />

Gudrun und Michael<br />

Mittermeier sind überzeugte<br />

Ostufler. Zum<br />

Interview haben wir sie<br />

am Westufer des Starnberger<br />

Sees getroffen<br />

Inhalt<br />

T<br />

I<br />

P<br />

P<br />

S<br />

SeeLeben<br />

34<br />

Das Strandbad<br />

Feldafing wird 90,<br />

und Segel gibt's auch<br />

für zu Hause<br />

84<br />

Das<br />

Märchen von einem geheimnisvollen<br />

Wesen aus dem Ammersee<br />

SeeMensch<br />

56<br />

SeeLeben<br />

SeeMensch<br />

SeeHaus<br />

Ein Fest für Oskar<br />

Maria Graf, ein<br />

Kloster für eine Frau<br />

mit Pioniergeist<br />

SeeHaus<br />

80<br />

Vom Boutique-Hotel<br />

in Seeshaupt bis<br />

zur Zeitreise im<br />

Schichtwerk<br />

SeeKultur<br />

110<br />

Vorfreude auf<br />

Klassik pur und auf<br />

die MS Utting als<br />

Kulturstätte<br />

6<br />

Galerie<br />

Seelige Momente<br />

zum Schauen<br />

14<br />

„Es ist wie nach<br />

Hause kommen“<br />

Eine exklusive See-<br />

Liebesgeschichte der<br />

„Bunte“-Herausgeberin<br />

Patricia Riekel<br />

20<br />

These boots are<br />

made for walking ...<br />

Was haben Doc-Martens-<br />

Stiefel mit einer Familiendynastie<br />

in Seeshaupt zu tun?<br />

38<br />

„Miteinander<br />

am See“<br />

Musikerin Gudrun und<br />

Comedian Michael Mittermeier<br />

über ihre Heimatgefühle und<br />

ihr Leben am See<br />

48<br />

Seefraugarn<br />

Kolumnistin Claudia<br />

Eilers beschreibt sommerliche<br />

Begegnungen von Mensch<br />

und Wassertier<br />

60<br />

Vom Couch-Potato<br />

zum Couch-Surfer<br />

Schlafplätze auf den Sofas<br />

zwischen Ammersee<br />

und Starnberger See<br />

68<br />

How to bau<br />

a … Steg?<br />

Von den Pfählen bis zum<br />

Belag: ein Bauplan für alle<br />

Wissbegierigen<br />

71<br />

Ganz nebenbei<br />

Die wundersame Wiederbelebung<br />

der Remise der<br />

Villa Fischer in Possenhofen<br />

SeeGenuss<br />

122<br />

Welche Lokale sind<br />

neu? Und wo ist<br />

noch mal dieses<br />

leckere Fischbistro?<br />

<strong>SeeMagazin</strong> bestellen<br />

Das <strong>SeeMagazin</strong> <strong>2017</strong> ist<br />

bereits die 13. Ausgabe.<br />

Wer ein Magazin verpasst hat,<br />

kann es zum Sonderpreis von<br />

drei Euro pro Heft bestellen.<br />

Die gesammelte Kollektion<br />

bis 2016 gibt es für 30 Euro.<br />

Jeweils zzgl. Versandkosten.<br />

28<br />

Wir sind Kini<br />

König Ludwig II. und<br />

König Rama X.<br />

im Leistungsvergleich<br />

31<br />

Fünf Seen<br />

verstehen<br />

Was Sie schon immer<br />

über Fischarten, Bojen<br />

und Schifffahrtskapitäne<br />

erfahren wollten<br />

50<br />

Eine Zille für Zillner<br />

Erlebnisse der neuen<br />

Fährmänner von<br />

der Roseninsel<br />

54<br />

Ja, ich will!<br />

Die Brautleute<br />

der Tutzinger Fischerhochzeit<br />

erzählen,<br />

warum sie heiraten<br />

78<br />

Zusammen arbeitet<br />

man weniger allein<br />

Coworking verändert<br />

unsere Arbeitswelt. Auch<br />

im Fünfseenland<br />

Fünf Seen,<br />

ein Land<br />

4


50<br />

In ihrer ersten<br />

Saison haben die<br />

Fährmänner der<br />

Roseninsel<br />

schon viel erlebt<br />

SeeKultur<br />

SeeGenuss<br />

84<br />

Ein Seemärchen<br />

94<br />

Vergesst die Liebe<br />

nicht<br />

Die Schondorferin Luise Loué<br />

sammelt Liebesobjekte und ihre<br />

Geschichten<br />

100<br />

Seebücher<br />

Neuer Lesestoff<br />

mit Lokalkolorit<br />

102<br />

Wiedergabe der<br />

menschlichen Figur<br />

Kunstpreis-Gewinnerin<br />

Stefanie Pietsch und ihr neues<br />

Ladenatelier in Andechs<br />

112<br />

So schmeckt<br />

der Hellmut<br />

Von Craft Bräu bis<br />

Braukraft – die kreativsten<br />

Mini-Brauereien an<br />

den fünf Seen<br />

118<br />

Das Fräuleinwunder<br />

Mut tut gut:<br />

Die 27-jährige Lena<br />

Mielke eröffnet ihr<br />

eigenes Seerestaurant<br />

in Utting<br />

124<br />

10 Jahre<br />

<strong>SeeMagazin</strong><br />

Die schönsten Seiten<br />

auf einen Blick<br />

106<br />

Gruß aus der<br />

Sommerfrische<br />

Vom Fluch und Segen des<br />

Starnberger Sees als<br />

Münchens „Badewanne“<br />

Unser Poster für Sie<br />

128<br />

Impressum<br />

130<br />

Dankeschön<br />

Wer das handgefertigte Seeposter noch edler, größer oder kleiner<br />

gedruckt und aufgezogen oder gerahmt haben möchte, kann es<br />

bei uns unter kontakt@seemagazin.de bestellen. Gerne lassen<br />

wir Ihnen für Ihre Anfrage das passende Angebot zukommen.<br />

Fotos: Dieter Mayr, Anja Wechsler, Arlet Ulfers


Foto: Wilfried Feder / lookphoto


SeeLeben<br />

seelige<br />

4Momente<br />

Eintauchen in den Sommer,<br />

pures Glück<br />

7


Foto: Wilfried Feder


SeeLeben<br />

Die große Sehnsucht,<br />

auf dem Wasser zu stehen<br />

9


Foto: Wilfried Feder


SeeLeben<br />

Dieses Gefühl, durch den<br />

glitzernden See zu gleiten<br />

11


Foto: Wilfried Feder


SeeLeben<br />

Eine kleine Wassermusik<br />

13


EIN ESSAY VON PATRICIA RIEKEL<br />

» Es ist<br />

wie nach Hause<br />

kommen«<br />

14


SeeLeben<br />

D<br />

Dies ist eine Liebesgeschichte. Sie fing an, als ich fünf Jahre<br />

alt war und mit meiner Familie an den Starnberger See<br />

zog. Genauer gesagt: oberhalb des Tutzinger Freibades. Ich<br />

muss nur die Augen schließen und sehe alles wieder vor<br />

mir. Die große Wiese mit dem niedergetretenen Gras. Die<br />

glitschigen Kieselsteine am Ufer. Die Wellen der Seeshaupt,<br />

in die wir Kinder uns stürzten, als wäre es die Meeresbrandung.<br />

Auf dem Steg lümmelten Halbstarke, wie man<br />

damals aufsässige Teenager nannte. Es roch nach Nussöl,<br />

und die Kofferradios waren voll aufgedreht. Die Mädchen<br />

machten auf lässig, ignorierten die Jungens, die mit großem<br />

Getue vom Steg ins Wasser hechteten. Wobei es darauf<br />

ankam, die Mädchen möglichst nass zu spritzen, die dann<br />

erwartungsgemäß loskreischten.<br />

Das Freibad war das Paradies meiner Kindheit. Hier<br />

begannen erste Freundschaften, spielten, stritten und versöhnten<br />

wir uns. Ich ging an den See, wenn ich traurig war,<br />

mich zu Hause unverstanden fühlte. Der See wurde mein<br />

Vertrauter, mein Verbündeter.<br />

Vor allem aber war ich, sobald es das Wetter zuließ, im<br />

Wasser. Mein Element. Ich schwamm, tauchte, ließ mich<br />

treiben. Und selbst wenn meine Lippen schon blau waren,<br />

ich vor Kälte zitterte, wollte ich nicht aus dem Wasser.<br />

Ein halbes Jahrhundert später – ist es wirklich so lange<br />

her – stehe ich wieder im Freibad. Und nichts hat sich geändert.<br />

Auch wenn jetzt alles viel kleiner wirkt, als wäre ich<br />

unverhofft in dem Film „Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft“<br />

gelandet. Aber die Umkleidekabinen sind noch<br />

da, wahrscheinlich auch die Löcher im Holz, durch die man<br />

nach nebenan „luren“ konnte, was wir als kleine Mädchen<br />

wahnsinnig peinlich fanden. Im Kiosk gibt es noch immer<br />

Wiener auf Pappteller, mit Senf und Semmel. Ich war versessen<br />

auf diese Würstchen.<br />

Eine Waffel mit klebrig-rosafarbenem Schaum<br />

Foto: privat<br />

Aber wir waren vier Geschwister, unser Vater Professor,<br />

Schriftsteller, Schöngeist und ein finanzieller Chaot, solchen<br />

Luxus konnten wir uns nicht leisten. Nur manchmal durfte<br />

ich mir etwas für zehn Pfennig aussuchen. Meistens eine<br />

Waffel mit klebrig-rosafarbenem Schaum. Wiener Würstchen<br />

lösen noch heute bei mir kindliche Glücksgefühle aus,<br />

und ich ziehe sie heimlich jedem 3-Sterne-Menü vor.<br />

15


SeeLeben<br />

»Wenn man jemanden treffen wollte,<br />

dann am besten am See, im Freibad«<br />

Bei dem Mann im Kiosk erkundige ich mich, ob er sich<br />

noch an die Familie Eisele erinnere, die früher hier verkaufte.<br />

Er lacht, sagt, er sei ein Eisele in 3. Generation und wisse<br />

noch genau, dass ich oberhalb des Freibades gewohnt habe.<br />

Es ist wie nach Hause kommen.<br />

Ich bin in meinem Leben viel gereist, und doch habe ich<br />

nirgendwo einen Platz gefunden, der von solcher schmerzhaften<br />

Schönheit ist. Dieser weite Blick über den See zum<br />

Malerwinkel und den Bergen, der sich tief in meine Seele<br />

eingebrannt hat. Für immer und ewig.<br />

Die Magie des Starnberger Sees ist oft beschrieben<br />

worden. Der Himmel, das besondere Licht, die Hügel, die<br />

den See einrahmen wie ein Wimpernkranz. Die historischen<br />

Villen mit ihrem weltweit einzigartigen Baustil, eine<br />

Mischung aus Schweizer Sanatorium und Harry-Potter-<br />

Schloss. Die Föhntage, an denen die Berge, sonst in weiter<br />

Ferne, auf einmal direkt hinter dem See aufzusteigen scheinen.<br />

Als hätte sie jemand spielerisch nach vorne geschoben.<br />

An solchen Tagen verändern sich die Dimensionen, das<br />

gegenüberliegende Ufer rückt so nahe, als würde man es<br />

unter einem Vergrößerungsglas betrachten. Der Himmel<br />

bekommt ein Blau, nach dem man sich lebenslang sehnt,<br />

falls man wegziehen muss.<br />

Der See hat sein eigenes Klima, ich schwöre, hier haben<br />

wir mehr Sonne als in München und im Rest der Welt. Und<br />

diese seidenweiche Luft, die einen so übermütig macht. Bereit,<br />

etwas Großes zu schaffen, ein Bild zu malen, ein Buch<br />

zu schreiben. Seit Jahrhunderten hat dieser See Künstler<br />

und Kreative angezogen. Aber der größte Zauber geht vom<br />

Wasser aus. Im Sommer von neptunischem Grün, im Winter<br />

ein silbernes Grau wie Perlmutt. Die Wasseroberfläche<br />

kann glatt wie ein Spiegel sein, aber sich bei Sturm auch in<br />

ein wildes Meer mit Schaumkronen verwandeln.<br />

ILLUSTRATIONEN VON<br />

STEFANIE PIETSCH<br />

»Heimlich ziehe ich<br />

sie jedem 3-Sterne-<br />

Menü vor«<br />

Ich brauche die Sicht auf das andere Ufer<br />

Ich bin ein Seemensch. Andere mögen das Meer lieben, den<br />

Blick in die Unendlichkeit des Horizontes. Ich brauche die<br />

Sicht auf das andere Ufer, um mich geborgen zu fühlen. Dem<br />

Meer muss man sich stellen, am See findet man zu sich.<br />

16


SeeLeben<br />

immer wieder auf den Hohen Peißenberg. Heimlich litt ich<br />

Höllenqualen, denn ich stellte mir vor, wie meine Clique<br />

sich inzwischen am See amüsierte. Als schüchterner Teenager<br />

hatte man es damals nicht leicht. Kein Facebook, keine<br />

Dating-App, kein Freizeitcenter und natürlich auch kein<br />

Handy. Wenn man also jemanden treffen wollte, dann am<br />

besten am See, im Freibad! Besser noch im Nordbad, falls<br />

man sich die 50 Pfennig Eintritt leisten konnte. Dort gab es<br />

nicht nur einen Sprungturm, sondern auch die angesagten<br />

Jungens. Gott, was waren wir damals süß verklemmt! Von<br />

einem Mädchen aus meiner Schule erzählte man sich doch<br />

tatsächlich, sie sei mit einem Jungen unter den Dampfersteg<br />

gerudert, und dort hätten sich die beiden geküsst.<br />

Skandal! Aber wir haben sie ziemlich beneidet.<br />

Freigeister und Romantiker<br />

Am liebsten paddle ich mit meinem Kajak in die Mitte<br />

des Sees. Die Geräusche vom Ufer werden immer gedämpfter,<br />

köstliche Stille breitet sich aus. Es ist, als würde sich die<br />

Welt auf einmal langsamer drehen. Als wäre ich wie Alice<br />

im Wunderland in einen Traum gefallen, in dem alles,<br />

was vermeintlich wichtig ist, schrumpft und Kleinigkeiten<br />

an Größe gewinnen. Nur noch ein Gefühl großer Freiheit.<br />

Man hat mich oft gefragt, wie ich die Hektik meines Berufes<br />

kompensiere. Das hier ist die Antwort.<br />

Auf dem See können seltsame Dinge passieren. Das<br />

Wasser ist ruhig, plötzlich zeigt sich eine Strömung. Wo<br />

kommt sie her? Was ist unter dir? Das Wechselspiel von<br />

Licht und Schatten neckt dich, du glaubst, Gestalten im<br />

Wasser zu erkennen, die sich bei näherer Betrachtung wieder<br />

auflösen. Fische springen aus dem Wasser. Fliegende<br />

Fische im Starnberger See? Möwen schwimmen neben dir,<br />

und du würdest dich nicht wundern, wenn sie zu sprechen<br />

begännen. Der See ist ein Kosmos für sich. „Der Mensch spiegelt<br />

sich im Wasser, und das Wasser spiegelt sich im Menschen“,<br />

schreibt der Schriftsteller John von Düffel.<br />

Meine auf Bildung bedachten Eltern jagten uns früher<br />

zu allen Sehenswürdigkeiten Oberbayerns. Kloster Ettal,<br />

die Wieskirche, Andechs, die Partnachklamm, Oberammergau,<br />

Deutsches Museum, alle Königsschlösser und<br />

Dass der Starnberger See aus zwei Welten besteht, erfuhr ich,<br />

als ich mich in einen Jungen verknallte, der in Ambach<br />

wohnte. Das war für mich aus Tutzing ungefähr so weit weg<br />

wie Neuseeland. Es gab keine richtige Busverbindung, und<br />

ich musste mit dem Dampfer ans andere Ufer fahren oder<br />

um den halben See radeln.<br />

Das Ostufer: Terra incognita, dort wohnten Freigeister<br />

und Romantiker, die keine günstige Verkehrsanbindung<br />

brauchten, wie wir vom Westufer mit der Bahn. Ich lernte<br />

eine Clique kennen, in der jeder so ganz anders war als die<br />

Typen, die ich sonst von der Schule kannte. Ich weiß noch,<br />

wie wir barfuß über die noch nicht geteerte Seestraße liefen<br />

(wir hielten das für cool) und über das Leben diskutierten.<br />

Und was wir daraus machen wollten. Am Ostufer gab es<br />

für junge Leute wenig Abwechslung, was dazu führte, dass<br />

man sich mehr mit sich selbst beschäftigte. Wir fühlten<br />

uns alle zu Großem berufen. Einer war es wirklich, Patrick<br />

Süskind. Aber wir feierten natürlich auch Partys, nachts in<br />

der damals leer stehenden Seeburg, gingen segeln, hörten<br />

Musik. Die Eltern meiner neuen Freunde waren Schriftsteller,<br />

Zeichner, Philosophen, Schauspieler, man wohnte<br />

in großen Häusern, in denen Bücher und Hunde wichtiger<br />

schienen als die Einrichtung. Niemand gab mit seiner Prominenz<br />

oder seinem Geld, falls vorhanden, an. Das ist heute<br />

am Ostufer immer noch so.<br />

Mich erinnerte diese exzentrische Gemeinschaft am<br />

See an den Roman, den ich verschlungen hatte: „Big Sur<br />

und die Orangen des Hieronymus Bosch“ von Henry Miller.<br />

Das Buch handelt von einem Kreis von Künstlern, Intellektuellen<br />

und Sonderlingen, die fern aller Zivilisation an der<br />

kalifornischen Küste leben. Ganz klar: Das Ostufer war und<br />

ist seitdem für mich Kalifornien.<br />

17


SeeLeben<br />

»Hier leben zu dürfen,<br />

das ist bereits der Himmel auf Erden«<br />

Heute habe ich das Glück, selbst in Ambach zu leben.<br />

Hier ist es stiller als sonst am See. Keine offizielle Straße,<br />

kein Verkehrslärm. Bis auf die Radler-Mafia, die im beängstigenden<br />

Tempo jedes Wochenende den See umrundet, als<br />

ginge es um Leben und Tod.<br />

Das Ostufer hat seine eigenen Gesetze. Dazu gehört vor<br />

allem Diskretion. Wer morgens nackt schwimmen geht, was<br />

alle hier tun, die körperliche Erscheinung spielt da keine<br />

Rolle, schaut weder nach links oder rechts, wenn er in den<br />

See steigt. Erst wenn einem das Wasser bis zum Hals reicht,<br />

grüßt man die Nachbarn höflich, unterhält sich über das<br />

Wetter oder das zweitwichtigste Thema, die Gesundheit der<br />

Hunde. Ein ähnlich wichtiges Thema sind übrigens Häuser.<br />

Die, die man fast gekauft hätte, und was sie inzwischen für<br />

einen Wert haben, beziehungsweise das Haus, in dem man<br />

lebt, und was man dafür bekommen würde, wenn man es<br />

veräußern würde, was man natürlich nie tut. Hier gibt niemand<br />

mit seinem Geld an. Als reich gilt sowieso nur der, der<br />

die nettesten Menschen um seinen Tisch versammeln kann.<br />

Auch wenn ich inzwischen am Ostufer mein persönliches<br />

Shangri-La gefunden habe, bleibt meine Verbindung<br />

zum Westufer bestehen. Ich bewundere es am Morgen,<br />

wenn das gegenüberliegende Ufer im ersten Sonnenlicht<br />

badet, und abends, wenn der Sonnenuntergang es oft rotgolden<br />

aufleuchten lässt. Geradeaus sehe ich auf Bernried<br />

und das Museum der Phantasie, denke an Lothar-Günther<br />

Buchheim, dessen Sohn mein erster richtiger Freund war.<br />

Blicke ich etwas nach rechts, grüßen mich die Zwiebeltürme<br />

der Tutzinger Pfarrkirche, in der ich die erste Heilige<br />

Kommunion empfing, links die Zugspitze, auf der ich in<br />

klaren Nächten das Licht des Schneefernerhauses zu<br />

erkennen glaube. Ich rieche die Wiesen, höre das Rauschen<br />

der mächtigen Buchen, die Wolken am Himmel erzählen<br />

mir Geschichten.<br />

Und der See breitet sich in seiner ganzen barocken<br />

Schönheit wie selbstverliebt vor mir aus. In seinem Wasser<br />

sind alle Geheimnisse meines Lebens gespeichert. Hier leben<br />

zu dürfen, das ist bereits der Himmel auf Erden.<br />

Foto: Hubert Burda Media<br />

Geboren im niederländischen Haarlem, aufgewachsen in Tutzing am Starnberger See:<br />

Die Journalistin Patricia Riekel war 20 Jahre lang Chefredakteurin der „Bunten“, seit<br />

2016 ist sie Herausgeberin der „Bunten“ und von „Burda Style“. Auf dem großen Foto zu<br />

Beginn ist sie übrigens im Alter von 14 Jahren im Tutzinger Freibad. Wo sonst?<br />

18


HOTEL VIER JAHRESZEITEN STARNBERG<br />

Ausgezeichnete Kulinarik<br />

in entspannender Atmosphäre<br />

Advertorial<br />

Ob Hummer oder Rum-Tasting, ob Gourmetküche<br />

oder Vier-Jahreszeiten-Brunch: Das Hotel Vier<br />

Jahreszeiten Starnberg zelebriert die große Vielfalt der<br />

Kulinarik. Umso schöner, dass die Türen hier nicht nur<br />

Hotelgästen, sondern auch Tagesbesuchern und Einheimischen<br />

offen stehen.<br />

Im Gourmetrestaurant Aubergine, das seit 2014 mit<br />

einem Michelin-Stern prämiert ist, überraschen Küchenchef<br />

Maximilian Moser und sein Team die Gäste mit außergewöhnlichen<br />

Kreationen. Alle vier bis sechs Wochen gibt es<br />

neue, perfekt aufeinander abgestimmte Menüs, die aus der<br />

Leidenschaft für ausgewählte Produkte und mit viel Liebe<br />

zum Detail entstehen.<br />

Eine perfekte Ergänzung dazu ist das stilvoll eingerichtete<br />

Restaurant Oliv’s, das sich mit köstlichem Brunch und<br />

regionalen Spezialitäten wie der Starnberger-See-Renke<br />

auch in der Region einen hervorragenden Namen gemacht<br />

hat. Beim Business-Lunch genießen Feinschmecker<br />

montags bis freitags von 12 bis 14 Uhr leichte Gerichte in<br />

exzellenter Qualität zu fairen Preisen.<br />

Aber nicht nur die außergewöhnliche Küche und das<br />

komfortable First-Class-Ambiente locken Urlauber und<br />

Einheimische ins Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg.<br />

Die Hemingway Bar, ganz im englischen Stil<br />

ge halten, hat sich zu einem Treffpunkt für Starnberger<br />

Nachtschwärmer und Hotelgäste entwickelt.<br />

Mit dem „Rumflight Special“ gibt die Bar mit der<br />

größten Rum-Sammlung Süddeutschlands einen Einblick<br />

in die Welt des vielseitigen Destillats. Stimmungsvolle Piano-<br />

Live-Musik schafft jeden Mittwoch bis Samstag ab 21 Uhr die<br />

perfekte Atmosphäre für moderne Drinks, Cocktail-Klassiker<br />

und leckere Snacks.<br />

Ein echter Geheimtipp ist die Hemingway’s Bandnight mit<br />

stimmungsvoller Live-Musik und leckeren Tapas jeden<br />

ersten Donnerstag im Monat.<br />

Ein besonderes Highlight ist das Food-Festival, welches das<br />

Vier-Sterne-Superior-Hotel am Samstag, den 19. August <strong>2017</strong>,<br />

von 17 bis 1 Uhr feiert. Auf einem abwechslungsreichen<br />

Food-Markt laden in den Restaurants verschiedene Stände<br />

zum Schlemmen, Riechen, Schmecken, Schauen und Probieren.<br />

Und weil ein rundum gelungenes Fest alle Sinne betört,<br />

interpretieren die „Walking Voices“ mit ihren Stimmen und<br />

Instrumenten bekannte Songs aus Swing, Soul und Pop, bevor<br />

der Abend mit einem DJ dynamisch ausklingt. Sichern Sie sich<br />

Ihre Eintrittskarte für nur 59 € unter 08151 447 00, oder senden<br />

Sie eine E-Mail an: restaurant@vier-jahreszeiten-starnberg.de.<br />

HOTEL VIER JAHRESZEITEN STARNBERG<br />

Münchner Straße 17, 82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 447 02 93<br />

Fax 08151 447 01 61<br />

reservierung@vier-jahreszeiten-starnberg.de<br />

www.vier-jahreszeiten-starnberg.de


SeeLeben<br />

These<br />

boots<br />

are<br />

made<br />

for<br />

walking …<br />

... and that’s just what they’ll do:<br />

Am Südzipfel des Starnberger Sees<br />

steht eine Schusterwerkstatt,<br />

in der Geschichte geschrieben wurde.<br />

Die Geschichte einer modischen<br />

Weltkarriere – und einer<br />

eindrucksvollen Familiendynastie<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

NINA BERENDONK<br />

CONNY MIRBACH<br />

20


21<br />

In der alten Seeshaupter<br />

Werkstatt von Klaus Maertens<br />

(Foto links) lagern bis heute<br />

die Leisten der Kunden.<br />

Seine Frau Elisabeth (Foto<br />

rechts/Mitte) und seine Kinder<br />

Marion (r.) und Max (l.)<br />

verwalten bis heute sein Erbe


SeeLeben<br />

Als hätte hier bis gerade eben<br />

noch jemand gesessen und gearbeitet:<br />

der Geburtsort der wohl<br />

bekanntesten Schuhe der Welt<br />

Elisabeth Maertens wurde als<br />

Comtesse von Stettin auf einem<br />

ostpreußischen Gut geboren<br />

Seeshaupt, eine Ansicht wie im Märchen:<br />

Eine Wand der Werkstatt wird von<br />

einem hölzernen Regal eingenommen,<br />

darin dicht an dicht handgearbeitete Schuster-Leisten.<br />

Auf der Werkbank liegen Werkzeuge – Hammer, Nägel,<br />

Pfrieme ... – so, als hätte hier bis gerade eben noch jemand<br />

gesessen und gearbeitet. Wären da nicht die dünne Staubschicht,<br />

die sich über die Szenerie gelegt hat, und die Spinnweben<br />

zwischen den Leisten, die nun von einem schrägen<br />

Strahl Sonne zum Leuchten gebracht werden.<br />

Marion Maertens steht still in der Werkstatt und sieht<br />

sich um. „Hier haben wir als Kinder oft gespielt“, sagt sie<br />

dann mit einem kleinen Lächeln und zieht ihre bunte Wolljacke<br />

enger um sich. Draußen kommt der Frühling, doch<br />

hier drinnen ist es kühl; außerdem ist Marion gerade erst<br />

aus Indien zurückgekommen.<br />

Dieser dornröschenhafte Ort ist aber nicht nur voller<br />

Kindheitserinnerungen – er ist auch der Geburtsort der<br />

wohl bekanntesten Schuhe der Welt: der „Doc Martens“, die<br />

mit ihren charakteristischen acht Ösen und der bequemen<br />

Luftpolstersohle eine mehr als 50-jährige bemerkens werte<br />

Karriere hingelegt haben. Nach einem Start als solide<br />

Arbeiter- und Polizistenstiefel wurden sie in den sechziger<br />

Jahren erst Erkennungszeichen der Mods, dann der<br />

britischen Punks und schließlich leider auch der Skinheads;<br />

seit einigen Jahren setzen sie in den verschiedensten<br />

Farben und Ausführungen zu einem dritten Hoch als<br />

Fashion-Statement mit Retro-Bezug an.<br />

Ihren Anfang hat diese modische Weltkarriere hier,<br />

am Südzipfel des Starnberger Sees, genommen. Draußen,<br />

neben der Türe des geduckten Hauses, hängt noch immer<br />

ein Messingschild: „Dr. med. Maertens, Luft-Polster-<br />

Schuhe“. Marions Vater, der Landarzt und Tüftler Klaus<br />

Maertens, hat das Patent nach dem Krieg entwickelt: Nach<br />

Stürzen vom Apfelbaum als Kind brauchte er weiche Sohlen.<br />

Weil es die in einem zerstörten Deutschland nicht<br />

22


»Früher konnte<br />

ich die<br />

Schuhgröße<br />

eines Menschen<br />

auf einen Blick<br />

erkennen«<br />

Elisabeth Maertens<br />

Der Schreiner als Wohnberater<br />

Ein besonderer Service aus Farchach<br />

Marita Mogensen steht in ihrer Küche und strahlt. „Ist<br />

das nicht toll, wie perfekt die Materialien zusammenpassen?“,<br />

fragt sie. Dass sich ihre neue Küche zu einem<br />

harmonischen Gesamtbild fügt, ist kein Zufall. Vielmehr<br />

hat sie dies einem Service der Schreinerei Pfisterer zu<br />

verdanken: Der Meisterbetrieb aus Starnberg-Farchach<br />

zeigt auf 180 Quadratmetern Muster von Möbeln,<br />

Schränken, Bädern, Türen, Treppen und Fenstern. Hinzu<br />

kommen Farb- und Holzmuster sowie Griffe, Auszüge,<br />

Schiebe- und Gleittüren. In Kombination mit der umfassenden<br />

Beratung durch die Schreinermeister bekam<br />

Frau Mogensen so eine konkrete Vorstellung davon, wie<br />

ihre Küche später aussehen würde. „Das erleichtert die<br />

Entscheidung ungemein!“, sagt sie und betrachtet zufrieden<br />

ihr Werk.<br />

Zufrieden ist sie auch mit der Montage und lobt die<br />

Mitarbeiter der Schreinerei Pfisterer als kompetent,<br />

zuverlässig und ausgesprochen freundlich.<br />

Ein Ort voller Stil und Erinnerungen:<br />

das Wohnhaus der<br />

Familie Maertens in Seeshaupt<br />

Damit Kunden wie Frau Mogensen entspannt modernisieren<br />

können, bietet die Schreinerei Pfisterer die<br />

komplette Umsetzung aus einer Hand.<br />

„Das bedeutet, wir koordinieren auf Wunsch die Handwerker<br />

aus anderen Gewerken, erklärt Rupert Pfisterer,<br />

einer der drei Geschäftsführer, „egal, ob wir Möbel,<br />

Türen, Treppen und Fenster oder ganze Küchen liefern.“<br />

Illustration: Lia Langer<br />

Nikolausstraße 4 • 82335 Berg • Tel. 08151.650 59-0<br />

www.schreinerei-pfisterer.de


SeeLeben<br />

Tochter Marion hat viel von der<br />

wilden Kreativität ihres Vaters<br />

geerbt – aber sie weiß auch, wie<br />

wichtig Ruhe ist<br />

Westen trifft Osten: Marion<br />

Maertens’ Wohnhaus in Berg<br />

erzählt Geschichten aus der<br />

ganzen Welt<br />

gab, experimentierte er mit alten Feuerwehrschläuchen.<br />

Später benutzten er und sein ehemaliger Studienkollege<br />

Herbert Funck Gummi der Luftwaffe und Leder aus alter<br />

Offizierskleidung – zur großen Zufriedenheit eines wachsenden<br />

Kundenkreises.<br />

1960 hat Klaus Maertens die Produktionslizenz für<br />

die Luftpolstersohle dann an die britische Firma Griggs &<br />

Co. verkauft; weil der Umlaut für Briten schwierig auszusprechen<br />

ist, wurde aus „Maertens“ „Martens“. Zumindest<br />

außerhalb von Seeshaupt: Bis 2003 konnte man hier noch<br />

die originalen Luftpolsterschuhe kaufen oder deutschlandweit<br />

bestellen; viele Kunden kamen auch und ließen sich in<br />

der Werkstatt andere Schuhe mit Luftpolstern besohlen.<br />

„Früher konnte ich die Schuhgröße eines Menschen<br />

auf einen Blick erkennen.“ Darauf ist Elisabeth Maertens,<br />

Klaus’ Witwe, stolz. Die 94-Jährige thront drinnen im<br />

Wohnzimmer, eine stattliche Frau mit stolzem Gesicht und<br />

tiefer Stimme, deren geschliffenes Hochdeutsch sofort auffällt:<br />

Elisabeth Maertens wurde als Comtesse von Stettin<br />

auf einem ostpreußischen Gut geboren. Ihr Leben, von dem<br />

sie mit nonchalanter Offenheit („Wer lügen will, braucht<br />

ein gutes Gedächtnis!“) und großem Witz erzählt, ist ein<br />

Stück deutscher Zeitgeschichte: Im Krieg war sie zunächst<br />

Rotkreuz-Krankenschwester und danach im Arbeitsdienst<br />

in Schlesien, später hat sie ihre erste Tochter Madeleine<br />

als Schreibkraft beim Bayerischen Rundfunk in München<br />

alleine durchgebracht. Backen und Kochen, schreibt Elisabeth<br />

Maertens in ihren für die Familie verfassten Erinnerungen,<br />

wären nie ihres gewesen. Aber dafür die Jagd<br />

– früher mit ihrem Vater, später mit ihrem Sohn in den zurückgekauften<br />

Wäldern der Familie.<br />

Für ihren zweiten Mann Klaus ist sie dann raus an den<br />

See gezogen – in das Haus, in dem er zuvor mit seiner ersten<br />

Frau gelebt hatte. Klaus hatte sich schon als Kind in die<br />

Gegend um den Starnberger See verliebt und sich in einem<br />

Familienurlaub zusammen mit seinem Zwillingsbruder<br />

vorgenommen: „Wenn wir mal groß sind, wollen wir hier<br />

leben.“ Diesen Traum hat der leidenschaftliche Segler verwirklicht.<br />

In ihren Memoiren beschreibt Elisabeth Maertens,<br />

wie Klaus’ erste Frau ihrem Mann mit einem weißen<br />

Tuch Signal gab, von einem Törn in die Schuhwerkstatt<br />

zurückzukehren, wenn dort Kundschaft wartete.<br />

Heute ist die Matriarchin des weitverzweigten Clans<br />

geistig noch immer hellwach – gerade liest sie Tolstoi –,<br />

aber nicht mehr gut zu Fuß. Von ihrem Liegesessel aus<br />

kann sie die großen Landschaftsgemälde an der Wand<br />

sehen und ihre Sammlung antiker Taschenuhren, auf die<br />

sie sehr stolz ist. In ihrem Rücken schlängelt sich die Ach<br />

durch den noch winterbraunen Garten, Labrador Bruno wedelt<br />

um sie herum. Drüben in der Küche kümmert sich die<br />

Haushälterin zusammen mit Maertens’ Enkelin Helena<br />

24


LUPACO CONCEPTSTORE SEESHAUPT<br />

Cool,<br />

trendig,<br />

draußen<br />

Wo trendige Outdoor-Fashion, Laissez-faire und Kunst<br />

aufeinandertreffen … LUPACO, die Outdoor-Bekleidungsmarke<br />

aus Seeshaupt steht für Spaß beim Rausgehen<br />

– bei jedem Wetter! Die atmungsaktive Regen- und<br />

Outdoor-Bekleidung ist nicht nur passgenau, bequem und<br />

funktionell, sondern auch körperbetont, modern, ausgestattet<br />

mit vielen Details und raffiniert.<br />

Kurz: eine coole Klamotte für Leute, die gerne draußen sind<br />

und dabei gut aussehen wollen. Im Conceptstore in Seeshaupt<br />

sind Mode und Philosophie von LUPACO direkt erlebbar.<br />

In lässiger Loft-Atmosphäre präsentiert der Store auf 500<br />

Quadratmeter Fläche seine aktuelle LUPACO-Kollektion.<br />

Angesagt sind zum Beispiel zarte Farben: Regenjacken für<br />

Kinder und Erwachsene oder dünne, wasserfeste und wärmende<br />

Primaloft-Jacken begrüßen die Frühjahr/Sommer-Saison in<br />

weichem Gelb, zartem Mintgrün und lichtem Rosé. Outdoor-<br />

Jacken zum Wenden spielen mit kräftigem Grün, Blau und Pink.<br />

Daneben rundet eine exklusive Auswahl an Qualitäts marken<br />

aus den Bereichen Living, Beauty, Food, Accessoires, Schuhe,<br />

Fashion und Spielwaren das Sortiment ab.<br />

Anzeige 225x160 final.qxp_Layout 1 25.03.14 13:25 Seite 1<br />

Advertorial<br />

Ein kleines, feines Repertoire an besonderen Kinderbüchern,<br />

Karten und Geschenkaccessoires hält der Store, der auch als<br />

Eventlocation gemietet werden kann, ebenfalls für seine Kunden<br />

bereit. Und die können sich an der neuen Café-Bar immer<br />

ein heißes Getränk zubereiten und dabei die wechselnde<br />

Kunst an den Wänden auf sich wirken lassen.<br />

LUPACO conceptstore<br />

Unterer Flurweg 14<br />

82402 Seeshaupt<br />

Tel. 08801 914 99 00<br />

kontakt@lupaco.de, www.lupaco.de<br />

Do+Fr 10-18 Uhr, Sa 10-14 Uhr<br />

(und nach Vereinbarung)<br />

Schule für<br />

zeitgenössischen Tanz und<br />

Ballett in Starnberg.<br />

Moderner Kindertanz, Ballett (RAD),<br />

Modern, Jazz, HipHop, Capoeira,<br />

Breakdance, Yoga<br />

neues tanzen<br />

Kitty Bothe-Hufnagel<br />

Moosstr. 18 - 82319 Starnberg<br />

T 08151-2681069 - www.neues-tanzen.de


SeeLeben<br />

»Mein Vater<br />

hatte großartige<br />

Ideen,<br />

aber er war<br />

immer so<br />

hopplahopp«<br />

Marion Maertens<br />

Modedesignerin, Kostümbildnerin,<br />

Bau-Beraterin und Lehrerin für<br />

Bewegungskonzepte: Marion Maertens<br />

hat viele Begabungen<br />

um das Mittagessen; im Arbeitszimmer ordnet Sohn Max<br />

Papiere. Er ist der Organisierte, der Macher, der sich heute<br />

auch um das Lizenzgeschäft der Marke Doc Martens kümmert.<br />

„Mein Vater hatte großartige Ideen“, erinnert sich Marion<br />

Maertens liebevoll an ihren Vater, der dieses Jahr 101<br />

geworden wäre. „Aber er war immer so hopplahopp. Max<br />

hat das alles immer wieder gerichtet und aufgeräumt.“<br />

Marion selbst hat viel von der wilden Kreativität ihres<br />

Vaters geerbt. Als junge Frau hat sie in Südafrika Modedesign<br />

studiert und später in Paris, Barcelona und Madrid<br />

gelebt; sie hat in München ihren Damenschneiderei-Meister<br />

gemacht und als Kostümbildnerin auf dem Nockherberg<br />

gearbeitet. Ihr Haus in Berg, das sie selbst entworfen hat,<br />

erzählt all diese bunten Geschichten aus der ganzen Welt:<br />

In der großzügigen Eingangshalle fällt der Blick des Besuchers<br />

zuerst auf einen schwarzen Flügel aus Familienbesitz<br />

neben einem geschmückten Hausaltar; durch eine antike<br />

Südtiroler Tür geht es an Acrylbildern von Tochter Marie<br />

vorbei hinunter in den Keller, in dem Marion das ganzheit-<br />

liche Bewegungskonzept „Nia“ unterrichtet. Hinter einem<br />

Vorhang steht eine Industrie-Nähmaschine neben Stapeln<br />

von prächtigen indischen Stoffen; schräg gegenüber schläft<br />

einer der beiden Kater auf dem warmen Marmor des türkischen<br />

Dampfbads. Oben im Erdgeschoss begegnen sich ein<br />

Boden aus provenzalischem Sandstein und ein zum Hocker<br />

umfunktionierter Reitsattel, Bleistift-Kunst an den Wänden<br />

und selbst bemaltes Porzellan.<br />

„Diese Türe“, Marion berührt das rötlich schimmernde<br />

Kirschholz des Geschirrschrankes, „hat meine Mutter<br />

restaurieren lassen und mir geschenkt. Sie stammt aus<br />

Brandenburg, wo meine Familie Besitz zurückgekauft hat.“<br />

Marion, die auch als Bau-Beraterin arbeitet, hat das antike<br />

Stück in eine puristische Küchenfassade eingepasst und so<br />

Alt und Neu aufs Wunderbarste verbunden.<br />

Aus Altem und Neuem Schönes erschaffen: So macht<br />

man das in der Familie Maertens schon immer. Unnötig<br />

zu sagen, dass Marion Maertens selbst auch Docs im<br />

Schrank hat.<br />

26


Advertorial<br />

SCHLOSSGUT OBERAMBACH<br />

Biologisch schlemmen<br />

im Schlossgut<br />

Oberambach<br />

Köstlich und gesund – das Hotel Schlossgut<br />

Oberambach am Starnberger See bietet in seinem<br />

Restaurant Roseninsel wieder feine Bio-Küche à la carte.<br />

In stilvollem, mediterranem Ambiente genießen Gäste<br />

schmackhafte Gaumenfreuden, darunter eine Auswahl<br />

vegetarischer, basischer und glutenfreier Gerichte. Veganer<br />

kommen ebenfalls auf ihre Kosten, denn auch für sie gibt es<br />

stets ein spezielles Angebot. Alle Zutaten stammen – wann<br />

immer möglich – aus der Region und aus zertifiziertem<br />

Anbau von Erzeugerverbänden wie Bioland, Naturland oder<br />

Demeter. Gemüse, Kräuter und Salate sprießen ohnehin im<br />

Garten des Schlossgutes Oberambach vor den Toren<br />

Münchens – nach strengen Demeter-Vorgaben. Neben liebevoll<br />

zubereiteten klassischen Spezialitäten empfiehlt das<br />

weitestgehend neue Restaurantteam gern auch saisonale<br />

Schmankerl. Und während man in der kühleren Jahreszeit<br />

im historischen Tonnengewölbe oder im schönen Wintergarten<br />

tafelt, reichen die freundlichen Servicemitarbeiter im<br />

Sommer das Mahl auf der großen Terrasse mit Seeblick unter<br />

freiem Himmel. Immer wieder donnerstags lockt ein<br />

abendliches Grill-Buffet in die Remise. Säfte, Weine und Biere in<br />

Bio-Qualität sowie diverse Spirituosen runden das kulinarische<br />

Öko-Erlebnis ab. Das Hotel Schlossgut Oberambach gilt in<br />

Bayern als „grüner“ Pionier und setzt seit Jahren auf Naturschutz<br />

und Nachhaltigkeit – auch in der Kochkunst.<br />

Das À-la-carte-Restaurant im Biohotel Schlossgut Oberambach<br />

ist täglich von 18.30 bis 22.00 Uhr geöffnet, im Sommer findet<br />

bei schönem Wetter jeden Donnerstag von 18.30 bis 21.00 Uhr<br />

ein Buffet- bzw. Grillabend statt. Täglich von 12.00 bis 17.00 Uhr<br />

serviert die Küche Kaffee und Kuchen sowie selbstgemachtes Eis.<br />

Schlossgut Oberambach<br />

Oberambach 1, 82541 Münsing<br />

Tel. 08177 93 23<br />

info@schlossgut.de<br />

www.schlossgut.de<br />

KEINE ANGST<br />

VOR DEM<br />

ZAHNARZT<br />

Zahnpflege und Mundhygiene sind Gewohnheitssache.<br />

Durch eine regelmäßige und individuelle Prophylaxe in der<br />

Praxis entwickeln wir einen persönlichen Gesundheitsfahrplan:<br />

So haben Parodontitis und Karies praktisch keine Chance mehr.<br />

Unser Ziel ist es Risiken rechtzeitig zu erkennen, zu minimieren<br />

und Zähne und Zahnfleisch dauerhaft gesund zu erhalten.<br />

Eine Früherkennung ist daher sehr wichtig!<br />

Dr. med. dent. Thomas Walzer, Ludwigstr. 9, 82319 Starnberg,<br />

Tel. (08151) 125 38 www.dr-walzer.com


SeeLeben<br />

28


SeeLeben<br />

TEXT<br />

ILLUSTRATIONEN<br />

STEFAN RUZAS<br />

SON LUU VU, SIBYLLE SCHMITT<br />

Durch die Umstände seines tragischen Todes am 13. Juni 1886<br />

vor Schloss Berg ist der märchenhafte König Ludwig II. für immer mit<br />

dem Starnberger See verbunden. Aber nun gibt es ja wieder einen Kini:<br />

Thailands neuer König Rama X. kommt aus Tutzing,<br />

zumindest hat er dort einen Wohnsitz. Ein königlicher Vergleich<br />

29


SeeLeben<br />

Ludwig II.<br />

König von Bayern<br />

von 1864 bis 1886<br />

Rama X.<br />

König von Thailand<br />

seit 1. Dezember 2016<br />

MEIN<br />

HAUS<br />

Neuschwanstein<br />

6000 Quadratmeter Wohnfläche<br />

Villa Stolberg<br />

1500 Quadratmeter Wohnfläche<br />

Schwan<br />

In seinen Schlössern findet sich das<br />

majestätische Tier überall als Motiv.<br />

Sogar auf seiner Brieftasche war er zu sehen.<br />

MEIN<br />

LIEBLINGS-<br />

TIER<br />

Pudel<br />

Der 2015 verstorbene Foo Foo<br />

hatte sogar den Rang eines<br />

Luftmarschalls und trug<br />

manchmal Socken. Heißt es.<br />

Kiebitz- und Möweneier<br />

Im Frühjahr wurden sie sechs Minuten<br />

lang gekocht und mit frischer Butter serviert.<br />

MEINE<br />

LIEBLINGS-<br />

SPEISE<br />

Erdbeeren<br />

Besonders gerne frisch gepflückt von<br />

Bayerns Feldern. Einmal soll er mit<br />

seiner Entourage 60 Kilo geschafft haben.<br />

Pferd<br />

Am liebsten ritt der Kini links und<br />

rechts um die bayerischen Seen herum.<br />

Die Ausritte dauerten oft den ganzen Tag.<br />

MEIN<br />

LIEBLINGS -<br />

TRANSPORT-<br />

MITTEL<br />

Boeing 737<br />

Rama X. steuert seinen Jet selbst.<br />

Er absolvierte nämlich eine<br />

Militärakademie und die Ausbildung<br />

zum Piloten.<br />

30


Weßlinger See<br />

Ammersee<br />

Wörthsee<br />

Pilsensee<br />

5<br />

Starnberger<br />

Was Sie schon<br />

immer über die<br />

Seen wissen<br />

wollten<br />

See<br />

Ammersee<br />

Starnberger See<br />

Wörthsee<br />

Pilsensee<br />

Weßlinger See<br />

tiefste Stelle (m)<br />

mittlere Tiefe (m)<br />

Meter über null<br />

81<br />

37,5<br />

533<br />

127,8<br />

53,2<br />

584<br />

34<br />

14,7<br />

650<br />

17<br />

9<br />

534<br />

12<br />

7<br />

590<br />

Kubikmeter Wasser*<br />

1750,01 Mio.<br />

2998,92 Mio.<br />

63,63 Mio.<br />

8,10 Mio.<br />

1,05 Mio.<br />

Alter des Sees<br />

Würm-Eiszeit – Beginn vor ca. 70 000 Jahren, Ende vor ca. 10 000 Jahren<br />

Einwohnerzahl<br />

aller Gemeinden<br />

41 174<br />

60 885<br />

4695<br />

7728<br />

592<br />

*Vergleich Bodensee: 48 Mio. Kubikmeter (Der Bodensee fasst ca. 7,5-mal mehr Kubikmeter Wasser als die 5 Seen zusammen.)<br />

UFERLÄNGE (KM) * :<br />

Starnberger See<br />

Ammersee<br />

Wörthsee<br />

Pilsensee<br />

Weßlinger See<br />

3<br />

6,5<br />

11<br />

* Vergleich Bodensee: 273 km Uferlänge (Die Uferlänge des<br />

Bodensees ist ca. 2,4-mal so lang wie die der 5 Seen zusammen)<br />

43<br />

49<br />

33<br />

Weitere Fakten


ANZAHL<br />

BOJEN<br />

Starnberger See:<br />

Ammersee:<br />

Wartezeit (Jahre)<br />

Starnberger See:<br />

Wartezeit (Jahre)<br />

Ammersee:<br />

CAMPING-<br />

PLÄTZE<br />

Starnberger See:<br />

Ammersee:<br />

Wörthsee:<br />

Pilsensee:<br />

757<br />

1259<br />

7–10<br />

5–7<br />

3<br />

3<br />

2<br />

1<br />

14<br />

SEGELHÄFEN<br />

Starnberger See<br />

SEGELBOOTE<br />

Starnberger See: 2476<br />

Ammersee:<br />

Wörthsee/Pilsensee:<br />

WASSERRETTUNG<br />

Starnberger See:<br />

Ammersee:<br />

Wörthsee:<br />

Pilsensee:<br />

9<br />

6<br />

1<br />

1<br />

1850<br />

134<br />

WARTEZEIT<br />

MOTOR-<br />

BOOTE<br />

ca. 10<br />

Starnberger See<br />

4–5<br />

ca.<br />

Ammersee<br />

PERSONEN,<br />

DIE AUF<br />

MOTORBOOTE<br />

WARTEN<br />

ca.<br />

Starnberger See<br />

Jahre<br />

800<br />

ca.<br />

Ammersee<br />

Jahre<br />

2000<br />

ANZAHL DER STEGE<br />

505<br />

Ammersee<br />

847<br />

Starnberger See<br />

MOTOR-<br />

BOOTE<br />

250<br />

Starnberger See<br />

150<br />

Ammersee<br />

Quellenangaben und Dank an: Bayerische Verwaltung der Schlösser, Gärten und Seen, Landratsamt Starnberg,<br />

Landratsamt Landsberg, Tourismusverband Fünf-Seen-Land, Gemeinde Weßling (und angrenzende Gemeinden),<br />

Wikipedia, Institut für Fischerei, Bayerische Seenschifffahrt, kein Anspruch auf Vollständigkeit


SEENSCHIFF-<br />

FAHRT<br />

LEUCHT-<br />

FEUER<br />

STARNBERG<br />

Starnberger See: 8<br />

Ammersee:<br />

Wörthsee:<br />

7<br />

2<br />

HERRSCHING<br />

Seit wann gibt es die offzielle Schifffahrt?<br />

Wie viele Ausflugsschiffe gibt es <strong>2017</strong>?<br />

Wie viele fahren gleichzeitig auf den Seen?<br />

Wie alt ist das älteste Schiff derzeit?<br />

Wie viele Passagiere haben auf dem<br />

größten Schiff Platz?<br />

Wie viele Kapitäne gibt es?<br />

SCHUTZGEBIETE FÜR<br />

NATUR & LANDSCHAFT<br />

Starnberger See:<br />

Ammersee:<br />

Wörthsee:<br />

Pilsensee:<br />

Weßlinger See:<br />

3<br />

3<br />

1<br />

2<br />

1<br />

Starnberger See<br />

1851 1876<br />

6<br />

3/4<br />

max. 5<br />

max. 4<br />

MS Bayern, BJ 1948<br />

800<br />

10<br />

(alle männlich)<br />

Ammersee<br />

RMS Diessen, BJ 1908<br />

500<br />

15<br />

RADWEGE<br />

Starnberger See:<br />

Ammersee:<br />

Wörthsee:<br />

Pilsensee:<br />

(alle männlich)<br />

Weßlinger See:<br />

50<br />

20<br />

10,3<br />

12<br />

4,5<br />

Starnberger<br />

See:<br />

Ammersee:<br />

FISCHER<br />

Starnberger<br />

See:<br />

Ammersee:<br />

1709<br />

864<br />

Angaben in km<br />

35<br />

34<br />

LIEGEPLÄTZE<br />

(für Boote)<br />

(gewerblich)<br />

BADEPLÄTZE<br />

(Öffentlich)<br />

Starnberger See:<br />

Ammersee:<br />

Wörthsee:<br />

Pilsensee:<br />

Weßlinger See:<br />

9<br />

8<br />

6<br />

3<br />

1<br />

28 FISCHARTEN<br />

Einige Arten gelangen allein durch Besatz in die Seen (z. B. Aal und Karpfen), andere<br />

Arten sind verschwunden oder verschollen – etwa Mühlkoppe, Elritze oder Ammerseekilch.<br />

Ein wesentlicher Unterschied im Arteninventar ist das Vorkommen der<br />

Mairenke im Starnberger See, des Ammerseekaulbarsches im Ammersee und des<br />

Schieds in Ammersee, Pilsensee und Wörthsee. Im Weßlinger See fehlen Forellenartige<br />

und Renke, und der Fischbestand wird maßgeblich von Weißfischarten<br />

(u. a. Brachse) und Raubfischarten (u. a. Hecht und Wels) bestimmt.<br />

Recherche: Birgitt Hölzel Illustration: Robert Grill


SeeLeben<br />

HEIMATLIEBE<br />

T<br />

IPPS<br />

Der Starnberger See im Miniaturformat<br />

ziert die Starnberger See bracelets von Bettina Hofmann.<br />

Die Bändchen lässt sie von einheimischen Frauen in Yucatan<br />

fertigen. Damit unterstützt sie ein Projekt, das den<br />

Frauen dort Unterkunft, Einkommen und einen geregelten<br />

Alltag sichert. Erhältlich im Café Frühtau in Berg.<br />

www.cafe-frühtau.de<br />

SEGEL FÜR ZU HAUSE<br />

Als stylischer Blickfang sorgt die aus Segelstoff<br />

gefertigte Deckenleuchte der heimischen<br />

Lampenmanufaktur lumbono für angenehmes Licht.<br />

Jede Leuchte wird individuell und nachhaltig produziert,<br />

ausschließlich in Deutschland.<br />

www.lumbono.tictail.com<br />

Das Leben ist eine Baustelle<br />

Der Starnberger Hirnforscher und Marketing experte Kai Fehse über den Tunnelbau zu Starnberg<br />

Nach mehr als 40 Jahren steht fest:<br />

Der Starnberger Tunnel wird gebaut.<br />

Als Initiator der Kampagne „Tunnel<br />

bauen, Umfahrung planen“: Freuen<br />

Sie sich schon auf die Bauarbeiten?<br />

Ich kann es gar nicht erwarten. Wie<br />

ordentliche bayerische Baubeamte weit<br />

komplexere Projekte stemmen, das habe<br />

ich die letzten Jahre live am Luise-Kiesselbach-Platz<br />

erlebt. Da hatten am Anfang<br />

auch alle Horror. Dann war der Bau halb<br />

so schlimm und die Freude danach doppelt<br />

so groß.<br />

Und was ist jetzt mit der Umfahrung?<br />

Die wird geplant, da sind sich jetzt alle<br />

einig. Meine Vermutung: Die Planung der<br />

Umfahrung dauert genauso lange wie die<br />

Wühlarbeiten der Tunnelbohrer. Ganz<br />

sicher aber könnte eine Umfahrung zusätzlichen<br />

Verkehr von der Stadtmitte<br />

fernhalten. Aber wenn das am Ende<br />

nicht klappt, wegen der Finanzen oder der<br />

Natur, dann steht Starnberg wenigstens<br />

nicht ganz ohne Entlastung da.<br />

Als Werber haben Sie Kampagnen<br />

für den Media Markt entworfen,<br />

später sind Sie Hirnforscher am<br />

Humanwissenschaftlichen Zentrum<br />

der Ludwig-Maximilians-Universität<br />

in München geworden. Haben diese<br />

Erfahrungen Einfluss auf Ihre<br />

Bürgerarbeit?<br />

Zunächst haben diese Jobs dafür gesorgt,<br />

dass ich mich nie richtig informiert<br />

habe. Ich bin tatsächlich auf die Wahl-<br />

Werbung reingefallen. Wie viele andere<br />

habe ich mir erst nach der Wahl Gedanken<br />

gemacht. Dann kamen noch der Brexit,<br />

Mister Trump und der Herr Höcke. Unsere<br />

schöne Welt kann schnell in einem postfaktischen<br />

Wahn implodieren. Deshalb<br />

wollten wir was tun. Dass wir das dann<br />

in bunten Farben und etwas fröhlicheren<br />

Worten getan haben, entspricht tatsächlich<br />

den Erkenntnissen des Hirnforschers.<br />

Und dem Bauch des Werbers.<br />

Kai Fehse setzt sich für<br />

ein ruhigeres Seeleben<br />

in Starnberg ein<br />

34


SeeHaus<br />

Foto: Claudia Hofmair<br />

EINMAL DURCHS<br />

SONNENSYSTEM<br />

Schüler des Starnberger<br />

Gymnasiums planen, bis Oktober<br />

einen Planetenweg für Starnberg zu<br />

errichten. Auf dem Weg vom neuen<br />

Bürgerpark, entlang der Seepromenade<br />

in Richtung Berg werden<br />

Modelle der Sonne und der Planeten<br />

aufgestellt – den tatsächlichen relativen<br />

Abständen entsprechend. Wer<br />

das Projekt unterstützen möchte,<br />

findet mehr unter<br />

www.planetenwegsta.jimdo.com<br />

FIT DURCHS<br />

JAHR<br />

Mit Elementen aus Kampfsport,<br />

Tanz und Entspannungstechniken<br />

ist Nia ein Bewegungskonzept, das<br />

auf Körper, Geist und Seele wirkt. Im<br />

Vordergrund stehen dabei Wohlbefinden<br />

und Freude an Bewegung. Für<br />

Interessierte bietet die zertifizierte<br />

Nia-Lehrerin Marion Maertens<br />

Kurse in ihrem Studio in Berg an.<br />

www.himmelgruen.eu<br />

Passwort: PrimaPrana<br />

90 JAHRE<br />

Das Strandbad Feldafing feiert<br />

dieses Jahr runden Geburtstag und<br />

hat sich gut gehalten. Seit der<br />

Eröffnung 1927 sind der zentrale<br />

Eingangsbereich und die Umkleidekabinen<br />

nämlich unverändert<br />

geblieben. Das Jubiläum wird mit<br />

einem Festwochenende vom 21. bis<br />

23. Juli gefeiert. Ein Retrobadetuch –<br />

dem Originalbadetuch nachempfunden,<br />

das Besucher im Eröffnungsjahr<br />

an der Kasse ausgehändigt bekamen<br />

– gibt es jetzt schon.<br />

www.strandbad-feldafing.de<br />

Wintergarten<br />

Tagung Bar<br />

FIRMENFEST<br />

RESTAURANT<br />

FAMILIENFEIERN<br />

Kulinarisch<br />

Hochzeit<br />

Wein<br />

DINNER<br />

SONNENTERRASSE<br />

Kuchen<br />

Jubiläum<br />

COCKTAILS<br />

Frühstück<br />

Seehotel Leoni · Assenbucher Straße 44 · 82335 Berg am Starnberger See ·<br />

www.seehotel-leoni.com · info@seehotel-leoni.com · Wir freuen uns auf Ihre Anfrage! · Telefon +49 (0) 81 51 - 50 60<br />

Ein Haus der Privathotels Dr. Lohbeck GmbH & Co. KG


SeeLeben<br />

T<br />

IPPS<br />

BRAUCHTUM<br />

Das Stadtmuseum befindet sich im<br />

Alten Rathaus am Marienplatz, und<br />

das schon seit 1966. Zu sehen gibt es<br />

dort neben Exponaten aus der Vorund<br />

Frühgeschichte der Region auch<br />

zwei original eingerichtete bäuerliche<br />

Schlafzimmer aus dem 18./19.<br />

Jahrhundert.<br />

www.weilheim.de<br />

Ein perfekter Tag<br />

in Weilheim<br />

Südlich des Ammersees gelegen, ist die Kreisstadt Mittelpunkt des oberbayerischen<br />

Pfaffenwinkels. In der historischen Altstadt mit vielen kleinen und großen<br />

Geschäften und gemütlichen Cafés lässt sich wunderbar Zeit verbringen.<br />

Besonders schön ist ein Besuch der regelmäßig stattfindenden Wochenmärkte<br />

– jeden Freitag von 8 bis 13:30 Uhr auf dem Marienplatz und jeden Dienstag<br />

von 9 bis 14 Uhr auf dem Kirchplatz.<br />

GUT GEBRAUT<br />

1879 vom Münchner Bierbrauer Georg<br />

Dachs gegründet, ist Dachsbräu<br />

heute die einzige Traditionsbrauerei<br />

der Stadt. Die neun schmackhaften<br />

Biersorten können brauereifrisch gekauft<br />

werden – oder vor Ort genossen,<br />

im angeschlossenen Bräustüberl zu<br />

bayerischen Schmankerln. Bei Sonnenschein<br />

auch im schattigen Kastaniengarten<br />

hinter dem Haus.<br />

www.dachsbier.de<br />

ECHT BAYERISCH<br />

Kaiserschmarrn, Apfelstrudel oder<br />

Germknödel: Die Sorten der Eisdiele<br />

Alpenkuss in der Pöltnerstraße<br />

25 orientieren sich an typisch alpenländischen<br />

Gerichten. Die Eiskugeln<br />

werden frei von künstlichen Aromen,<br />

Farb- und Konservierungsstoffen<br />

und nur aus regionalen Zutaten<br />

hergestellt.<br />

www.facebook.com/Alpenkuss<br />

VIVA ESPAÑA<br />

Im Torito trifft man sich gern zum<br />

geselligen Beisammensein bei Wein<br />

und Bier … und natürlich zum Probieren<br />

der großartigen Auswahl an<br />

kalten und warmen Häppchen wie<br />

Patatas bravas, Gambas al ajillo oder<br />

Jamon Serrano.<br />

www.torito-wm.de<br />

SCHÖNE<br />

GESCHICHTEN<br />

Mit Witz und Esprit führt der Kunsthistoriker<br />

und Theologe Dr. Joachim<br />

Heberlein interessierte Besucher<br />

durch seine Heimatstadt. Bei den<br />

individuell buchbaren Führungen<br />

nimmt er Bezug auf die große Vergangenheit<br />

der kleinen Stadt.<br />

Joachim.Heberlein@web.de<br />

Foto: Stadtmuseum Weilheim Karte: Lia Charleen Langer


Advertorial<br />

MARINA RESORT BERNRIED<br />

Mit Weitblick<br />

Auf einem fünf Hektar großen Ufergrundstück,<br />

zwischen Buchheim-Museum und Kloster Bernried,<br />

liegt das Hotel und Restaurant Marina. In dritter Generation<br />

familiengeführt, ist man hier seit jeher um Qualität und eine<br />

zeitgemäße Ausstattung bemüht. Über die Jahre hinweg ist<br />

ein Ort entstanden, der bei Urlaubern, Geschäftsleuten und<br />

Einheimischen nicht nur wegen des einmaligen Blicks auf<br />

den Starnberger See beliebt ist. 90 Zimmer, 20 Appartements<br />

für Saisongäste, Tagungs- und Veranstaltungsräume und<br />

zwei Restaurants mit Seeterrasse bieten für jede Gelegenheit<br />

das richtige Ambiente. Stillstand kennt man hier dennoch<br />

nicht.<br />

Dieses Frühjahr eröffnete das neue Marina Seerestaurant.<br />

Verantwortlich für die Bauplanung war der renommierte<br />

Architekt Benedikt Sunder-Plassmann, worüber sich<br />

Geschäftsführer Lorenz Mayr besonders freut. Entstanden<br />

ist ein helles Gebäude mit viel Glas und Holz. Der 300 qm<br />

große, mit bodentiefen Panoramafenstern ausgestattete<br />

See-Saal beeindruckt mit einem Blick weit übers Wasser und<br />

auf die hoteleigene Marina – ideal für Hochzeiten und Feierlichkeiten,<br />

die unvergessen bleiben sollen. Entspannen können<br />

die Besucher an der Bar oder in den bequemen Sitzsofas<br />

der Lake Lounge. Auch die Steinstufen hinunter zum Hafen<br />

laden zum Verweilen ein.<br />

Es ist wohl kein Zufall, dass der Architekt die Seetreppen<br />

wie eine Arena angelegt hat. Auch eine Open-Air-Bühne würde<br />

sich hier gut machen. Das Herzstück der Gastronomie ist<br />

und bleibt das holzgetäfelte Marina Seerestaurant mit 80<br />

Innen- und 150 Außenplätzen. Ein weiterer Blickfang ist die<br />

Bar am neuen Südeingang. Im gemütlichen Kaminrestaurant<br />

und auf dem Seebalkon im Obergeschoss sowie in zwei<br />

privaten Diningrooms lassen sich außerdem wunderbar private<br />

Feiern und geschäftliche Anlässe organisieren.<br />

Die Liebe zum Detail findet sich aber nicht nur in der<br />

durchdachten Ausstattung, sondern auch in der Philosophie<br />

der Küche wieder. Bei den Gerichten wird großer Wert auf<br />

beste Zutaten aus der Region gelegt. Fleisch und Milchprodukte<br />

kommen direkt vom familieneigenen Hofgut – nachhaltiger<br />

kann man sich am See nicht verwöhnen lassen!<br />

Marina Bernried<br />

Am Yachthafen 1–15<br />

82347 Bernried am Starnberger See<br />

Tel. 08158 932-0<br />

info@marina-bernried.de<br />

www.marina-bernried.de


Sie sind überzeugte Ostufler, waren aber trotzdem zu einem<br />

Treffen am Westufer bereit: ein Nachmittag mit der<br />

Musikerin GUDRUN MITTERMEIER und dem Comedian<br />

und Bestsellerautor MICHAEL MIT TERMEIER<br />

im Hotel Marina in Bernried<br />

INTERVIEW<br />

FOTOS<br />

BIRGITT HÖLZEL & STEFAN RUZAS<br />

DIETER MAYR<br />

38


SeeMensch<br />

Seit 26 Jahren sind die<br />

beiden ein Paar.<br />

„Wir funktionieren deswegen<br />

so gut, weil wir unterschiedlich<br />

sind und genau das<br />

positiv sehen“, sagt sie<br />

39


SeeMensch<br />

Kenner und Freunde<br />

Er trug sich mit großen Plänen<br />

und wollte den Betrieb<br />

reformieren, organisieren und<br />

dem Zeitgeiste<br />

Wer ist der leichte Vogel und wer ernsthaft und<br />

voller Gefühle? Die beiden wissen es ganz genau<br />

40


» Das Leben<br />

am See<br />

ist ein Miteinander<br />

am See «<br />

Was hat der Starnberger See mit Neuseeland zu tun?<br />

Wie reagiert man auf Sturmlampen?<br />

Nervt oder hilft es, aus Bayern zu sein?<br />

Ein Gespräch mit dem Künstlerpaar<br />

GUDRUN und MICHAEL MITTERMEIER<br />

Wo ist der Starnberger See schöner – auf dem Wasser<br />

oder am Ufer?<br />

Gudrun Mittermeier: Muss ich mich jetzt wirklich entscheiden?<br />

Auf dem Standup-Board, mitten auf dem See, und<br />

genauso am Ufer, wenn die Sonne untergeht ...<br />

Michael Mittermeier: ... aber dann nur auf der guten und<br />

richtigen Seite – am Ostufer.<br />

Warum wohnen Sie eigentlich am See?<br />

Gudrun Mittermeier: Er ist ein totaler Energieplatz für uns.<br />

Wir kommen an, und innerhalb von zehn Minuten ist Ruhe<br />

und Stille. Deswegen wohnen wir hier. Im Moment ist es<br />

allerdings noch so, dass unsere Tochter Lilly in München<br />

zur Schule geht und wir sie da jetzt auch nicht rausnehmen<br />

wollten. Also pendeln wir – unter der Woche Stadt, aber Wochenende,<br />

Ferien und Sommer immer hier.<br />

Michael Mittermeier: Der See hat uns einfach gefunden.<br />

Freunde von uns, die wir seit 25 Jahren kennen, haben in<br />

Ambach ein Haus mit Steg, und bei einem unserer Besuche<br />

haben wir eher vor uns hin gemurmelt: „Wäre doch schön,<br />

auch so was zu finden.“ Zwei Wochen später wurde uns über<br />

einen Menschen, den wir nur ein einziges Mal in unserem<br />

Leben getroffen haben, ein Grundstück in Seeheim angeboten.<br />

War also kein lang gehegter Plan.<br />

Gudrun Mittermeier: Ich kenne Leute, die seit Jahrzehnten<br />

suchen, und wir haben unseren Wunsch nur mal so<br />

ausgesprochen. Wobei es wirklich viele Gründe gibt, hier<br />

zu leben.<br />

Michael Mittermeier: Der See hat ja eine Weite und Größe,<br />

die immens was ausstrahlen. Bei jedem Wetter, auch bei<br />

Nebel, Regen oder Wind. Dann bekommt er sogar eine<br />

richtige Meer-Attitude ...<br />

Gudrun Mittermeier: ... und will mehr sein, als er eigentlich<br />

ist. Respekt will er, und den bekommt er auch. Wenn die<br />

Sturmlampen angehen, bin ich die Erste, die zurückpaddelt.<br />

Michael Mittermeier: Am Anfang denkst du mitten auf dem<br />

See so: Freunde, welcher Idiot macht hier die Sturmlampen<br />

an? Kommt, eine Flasche Wein geht noch! Aber es kann halt<br />

wirklich sein, dass 20 Minuten später die Welt untergeht.<br />

Der See hat eine natürliche Gewalt.<br />

Sind die Menschen am Ostufer anders als die am<br />

Westufer?<br />

Michael Mittermeier: Na ja, die am Westufer sagen immer,<br />

sie schauen mit der Sonne mit. Aber seit der liebe Gott den<br />

Sonnenaufgang und -untergang geschaffen hat, ist es nun<br />

mal so, dass die Menschheit sich entschieden hat: Lasst uns<br />

ins geile rote Licht schauen, schöner geht’s nicht! Aber zum<br />

Glück findet hier am See ja jeder sein Eck – irgendwie.<br />

Gudrun Mittermeier: Uns gefällt einfach, dass es am Ostufer<br />

so ruhig ist, auch wenn es manchmal gar nicht so einfach<br />

ist, was zu essen zu bekommen.<br />

Michael Mittermeier: Im Vergleich zu unserem Ort ist ja<br />

selbst Bernried Großstadt. Was auch damit zu tun haben<br />

kann, dass das Ostufer immer die Seite der Künstler war.<br />

Oskar Maria Graf, Loriot, Patrick Süskind und viele andere<br />

hat es dorthin gezogen, wo die Welt noch nicht erschlossen<br />

war. Keine Eisenbahn, weniger Straßen, mehr Ruhe.<br />

Gudrun Mittermeier: Wir haben hier nicht mal einen<br />

41


SeeMensch<br />

Was brauchen Sie beide denn, um sich heimelig zu<br />

fühlen?<br />

Gudrun Mittermeier: Familie, Freunde, den Blick auf den<br />

See, im Sommer mal ein Lagerfeuer am Wasser und nachts<br />

Sternschnuppen schauen. Es ist diese Kombination aus<br />

Mensch und Natur und weniger der Kissenstoff, die Tapete,<br />

das Interieur.<br />

Michael Mittermeier: Das ist eben Leben hier, kein Urlaub.<br />

Gudrun Mittermeier: Deswegen ist auch die Kommunikation<br />

in der Nachbarschaft eine andere. Es kommt immer wieder<br />

vor, dass wir uns gegenseitig über den Zaun rufen: „Habt<br />

ihr noch was im Kühlschrank, ich kriege gerade Besuch?“<br />

Wenn Bekannte oder Freunde vorbeipaddeln, fragen wir<br />

halt: „Lust auf einen Espresso?“ Im Nu ist man wieder zu<br />

zehnt. Das Leben am See ist ein Miteinander am See.<br />

Michael Mittermeier: Und natürlich gehen wir in die Wirtschaften<br />

vor Ort zum Essen, nicht nach München oder<br />

Starnberg. Wobei wir aber einen Wunsch hätten: noch ein<br />

kleines, geiles, gemütliches Lokal, kein Schickimicki – das<br />

wär’ schon was.<br />

»Mein Bekenntnis zur<br />

Heimat hat ein bisschen<br />

gedauert, aber es kommt<br />

aus dem tiefsten Inneren«<br />

Gudrun Mittermeier<br />

Wenn wir über Heimat sprechen, meinen wir ja oft<br />

stereotype ländliche Postkartenidyllen, obwohl<br />

mittlerweile mehr Menschen in der Stadt leben als auf<br />

dem Land. Sind die Städter in Wirklichkeit heimatlos?<br />

Michael Mittermeier: Sind sie nicht. Für mich ist auch eine<br />

Stadt wie New York eine zweite Heimat geworden, als ich da<br />

eine Zeitlang gelebt habe. Heute brauche ich fünf Minuten,<br />

dann fühle ich mich dort wieder heimisch. Und München<br />

strahlt sowieso viel Heimat und Heimeligkeit aus.<br />

Gudrun Mittermeier: Was aber auch daran liegen kann,<br />

dass wir beide Bayern sind.<br />

Fernseher, weswegen ich zum Beispiel nur hier wirklich<br />

zum Songschreiben komme. Mit der inneren Ruhe kommt<br />

die kreative Kraft. Ich kenne auch fast nur Ostufler.<br />

Michael Mittermeier: Aber auch wenn wir jetzt als Ossis daherkommen:<br />

Es gibt zum Glück keinen Ost-West-Konflikt!<br />

Fahren Sie überhaupt mal zu den anderen vier Seen im<br />

Fünfseenland?<br />

Gudrun Mittermeier: Früher schon, seitdem wir hier wohnen<br />

nicht mehr.<br />

Michael Mittermeier: Warum sollten wir auch zum Ammersee<br />

fahren, wenn wir hier unser Zuhause haben? Und wir<br />

haben mit dem See und den Bergen echt den Doppel-Whopper.<br />

Wenn’s geschneit hat, im März oder April, und du hast<br />

bei schönem Wetter eine klare Sicht auf die Zugspitze, während<br />

du im Frühling schon am See sitzt: Das ist Wahnsinn!<br />

Wenn uns Freunde aus Berlin besuchen, beteuern die immer,<br />

dass sie so was eher aus Neuseeland kennen.<br />

Ist Seeheim schon Heimat für Sie?<br />

Michael Mittermeier: Natürlich. Heimat ist ja nicht nur der<br />

Platz, an dem du geboren bist. Jeder von uns entscheidet<br />

selbst, wo seine Heimat ist. Es wäre doch schlimm, wenn<br />

wir uns nicht auch andere Heimaten machen könnten. Das<br />

hier wird für uns eine bleiben. Weil ich nicht glaube, dass<br />

wir je wieder weggehen, wir sind richtig verwurzelt.<br />

Haben wir eigentlich ein Recht auf Heimat? Millionen<br />

von Menschen haben sie in den vergangenen Jahren<br />

durch Krieg, Hunger und Not verloren und verlassen.<br />

Michael Mittermeier: Ich finde schon, und ich finde, dass<br />

die Regierenden die Aufgabe haben, unsere Heimaten lebenswert<br />

zu halten. Schlimm ist, dass das in vielen Teilen<br />

der Welt zurzeit nicht gelingt und dass sich immer mehr<br />

Regierende nur noch verbohrt anschreien. Man muss sich<br />

mal reinfühlen in einen, dessen Haus zerbombt und dessen<br />

Familie getötet wurde. Freiwillig verlässt doch niemand seine<br />

Heimat. Deswegen sollten wir in unserem sehr funktionierenden<br />

Land nicht nur überhitzt über Obergrenzen für<br />

Flüchtlinge und Asylbewerber reden, sondern darüber, was<br />

wir für Menschen tun können, denen es nicht so gut geht<br />

wie uns. Wir haben eine Verantwortung zu helfen. Ich glaube<br />

nicht an Mauern, Abschottung und Ausgrenzung. Das<br />

haben wir alles schon durch. Am Ende gab’s immer Konflikt,<br />

Krieg und Zerstörung.<br />

Sie sind beide gebürtige Bayern. Hilft so was außerhalb<br />

des Freistaats, oder stört und nervt es manchmal?<br />

Michael Mittermeier: Weder noch. Wobei ich mich schon erinnern<br />

kann, dass der Bayer Anfang der 90er-Jahre in Berlin<br />

keinen besonderen Credit hatte. Da hieß es eher: „Weeßte,<br />

dit find ick jar nich lustig.“<br />

Gudrun Mittermeier: Was sich aber geändert hat. Ich mache<br />

ja neuerdings sogar bayerische Musik mit bairischen Texten.<br />

Viele Nordlichter finden das megacool, weil es wie<br />

42


So geht Beziehung: Die Mittermeiers bleiben<br />

ständig in Kontakt und setzen sich auseinander –<br />

auch im Werftgebäude des Marina-Yachthafens<br />

43


Tee und Interview mit den<br />

Mittermeiers im renovierten<br />

Haus 6 des Hotels<br />

»Zum Glück findet hier am See<br />

ja jeder sein Eck – irgendwie«<br />

Michael Mittermeier<br />

Isländisch klingt. Bairische Sprache ist so lautmalerisch<br />

und poetisch, die ist perfekt zum Songschreiben. Weil wir ja<br />

auch die Satzstellung immer wieder umdrehen, wir Bayern.<br />

Für mich tut sich da eine total neue Welt auf.<br />

Bairisch statt Englisch, Gudrun Mittermeier statt<br />

Somersault. Ist das Ihr Bekenntnis zu Herkunft und<br />

persönlicher Identität?<br />

Gudrun Mittermeier: Das war schon ein Thema, ob ich das<br />

will, dass ich mich durch das Bairische unmittelbarer und<br />

privater zeige. Das ist ja wie ein Vorhang, der da mit meinem<br />

Album „Mitternach“ gefallen ist. Viele, die das Bairische<br />

weniger als das Englische verstehen, sagen, dass es sie<br />

trotzdem mehr berührt. Mein Bekenntnis zur Heimat hat<br />

einfach ein bisschen gedauert, aber es kommt jetzt aus meinem<br />

tiefsten Inneren.<br />

Der Titel Ihres aktuellen Albums ist sogar der Geburtsort<br />

Ihrer Mutter in Niederbayern.<br />

Gudrun Mittermeier: Das habe ich nach den Aufnahmen<br />

ganz bewusst so entschieden. Weil dieses Album wie eine<br />

Geburt meiner neuen Identität war.<br />

Aber wirklich geplant war der Nachwuchs nicht, oder?<br />

Gudrun Mittermeier: Stimmt schon, zwei schwäbische Produzenten<br />

haben mich überredet. Eigentlich war auf Englisch<br />

alles schon fertig. Wir haben die letzten Vocals eingesungen,<br />

saßen beim Kaffee und haben uns über die<br />

Schweizer Künstlerin Sophie Hunger unterhalten, die ich<br />

sehr verehre und die mal auf Englisch, mal auf Französisch,<br />

Hochdeutsch oder Schwyzerdütsch singt. Einer der<br />

Schwaben, der Udo, fragte mich plötzlich: „Wenn du dauernd<br />

davon sprichst, warum machst du es nicht?“ Also habe<br />

ich einen Song, um den es gerade ging, spontan ins Bairische<br />

umgeschrieben und einfach mal eingesungen. Ich<br />

habe sofort gemerkt, dass da gerade irgendwas passiert: die<br />

Rötungen an meinem Hals, die Totenstille im Studio. Als<br />

wenn ich die Büchse der Pandora aufgemacht und was Neues<br />

erfunden hätte – bayerischen Alternative-Indie-Pop. Mit<br />

dem Song bin ich heimgefahren, habe ihn Michi vorgespielt,<br />

und der sagte nur: „Du weißt schon, was du zu tun<br />

hast, oder? Ganz oder gar nicht, feige Sau oder nicht.“ Innerhalb<br />

von vier Wochen war dann alles fertig – mit Michi als<br />

Text- und Bayern-Polizei.<br />

Michael Mittermeier: Das Problem ist: Entweder du singst<br />

wirklich bairisch, oder es wird pseudo.<br />

Bei den Dreharbeiten für den mehr als 20 Minuten<br />

langen Musikfilm zu „Mitternach“ waren Sie, Herr<br />

Mittermeier, laut Abspann fürs Catering zuständig. Was<br />

gab’s denn?<br />

Gudrun Mittermeier: Wie immer halt, vegetarisches<br />

Leberkäs-Menü.<br />

Michael Mittermeier: Ich habe einfach sauber eingekauft:<br />

Leberkäs, Brezn, Käsekuchen, Apfelstrudel. Alle haben es<br />

geliebt!<br />

Gudrun Mittermeier: Den Film wollte ein junger Regisseur<br />

namens Christian Lang unbedingt machen, obwohl wir<br />

44


y<br />

M.K.<br />

Wittelsbacherstr. 2a | Starnberg | 08151 973 902


SeeMensch<br />

gar kein Geld dafür hatten. Erst sind wir zu zweit losgezogen.<br />

Alles wurde auf dem See oder rund um den See gedreht.<br />

Sonnenaufgang um halb fünf morgens in einem Ruderboot,<br />

solche Sachen. Selbst unser Lieblingsbaum ist<br />

dabei. Nach einem Jahr war da so viel Zeug, und dann haben<br />

wir unseren ganzen Freundeskreis aktiviert, und jeder<br />

hat dafür umsonst gearbeitet. Einfach so. Mich hat das total<br />

berührt, dieses Engagement.<br />

Dafür ist Ihr Mann seit vergangenem Jahr ganz offiziell<br />

einer der 89 lustigsten Menschen der Welt. Sie haben es<br />

als einziger Deutscher ins Halbfinale des Wettbewerbs<br />

„The Funniest Person in the World“ geschafft. Auch<br />

berührend, oder?<br />

Michael Mittermeier: Wenn du nach Russland gehst und da<br />

lachen 800 Leute über alle Sprachgrenzen hinweg, dann ist<br />

man mit denen wirklich zusammen. In solchen Momenten<br />

merken wir, dass wir eine Menschheit sind. Das ist ja das<br />

Wesen des Humors. Wobei er es hierzulande wirklich<br />

schwierig hat. Nenne mir zwei positive deutsche Sprichwörter<br />

über Humor, ich nenne dir zehn negative: Spaß muss<br />

sein! Scherz beiseite! Schluss mit lustig! Wer zuletzt lacht,<br />

lacht am besten! Und da gibt’s noch welche ...<br />

Neben all der Comedy schreiben Sie auch Bücher wie<br />

„Die Welt für Anfänger“, die mit 500 000 verkauften<br />

Exemplaren wochenlang oben in den Bestsellerlisten<br />

stehen, Sie engagieren sich für Menschenrechte,<br />

synchronisieren Kinderfilme, oder Sie moderieren<br />

Swing-Abende mit Kollegen aus der Popmusik. Was<br />

sind Sie denn nun, und wenn ja, wie viele?<br />

Michael Mittermeier: Früher habe ich an der Hotelrezeption<br />

mal eine Zeitlang „Kabarettist“ geschrieben, später dann<br />

„Standup-Comedian“. Wobei ich „Kleinkünstler“<br />

eigentlich am besten finde.<br />

Sie beide gelten ja als schier unkaputtbares Paar. Gab es<br />

bei Ihnen, Frau Mittermeier, in den vergangenen 26<br />

Jahren nicht mal Momente, in denen Sie gesagt haben:<br />

Sorry, das Viele vom Michael ist mir einfach zu viel?<br />

Von wegen durch die Blume: „Er bekommt Erdung<br />

und Gefühl, ich den Mut“, sagt sie. „Kann anstrengend<br />

sein, aber bei wem ist es das nicht?“<br />

Gudrun Mittermeier: Ständig. Täglich. Wir funktionieren<br />

ja deswegen so gut, weil wir unterschiedlich sind und genau<br />

das positiv sehen. Was mich nervt, beflügelt mich auch. Wir<br />

holen uns voneinander viel ab und entwickeln uns dadurch<br />

weiter. Ich bin ernsthafter und tiefer, er ist der leichte Vogel.<br />

Er bekommt Erdung und Gefühl, ich den Mut. Kann anstrengend<br />

sein, aber bei wem ist es das nicht? Auseinander<br />

geht eine Partnerschaft nur, wenn einer aussteigt oder<br />

stehenbleibt oder wenn es respektlos wird.<br />

Letzte Frage in Zeiten von „Fake News“ und „alternativen<br />

Fakten“: Ist es wahr, dass Sie, Herr Mittermeier, der<br />

Erfinder des Begriffs „Arschgeweih“ sind, der mittlerweile<br />

sogar im Duden steht?<br />

Michael Mittermeier: Ja, und es ist mein ganzer Stolz. Weil ich<br />

ganz genau weiß, wann das war: bei einem Abendessen mit<br />

Freunden in Berlin. Sechs Monate lang sind die Leute umgefallen<br />

vor Spaß, dann gab es plötzlich keinen einzigen Lacher<br />

mehr, weil das Wort dermaßen schnell durchs Land ging, dass<br />

es völlig normal wurde. Aber es bleibt für immer.<br />

Wiedersehen nach fast 45 Jahren: Comedian Michael Mittermeier und <strong>SeeMagazin</strong>-Autorin Birgitt Hölzel<br />

wurden beide im September 1972 in der Grundschule Dorfen eingeschult – in parallelen Klassen.<br />

Sie hatten sich viel zu erzählen.<br />

46


Advertorial<br />

PORSCHE ZENTRUM 5 SEEN<br />

Porsche-Passion<br />

in dritter Generation<br />

Schon seit mehr als 50 Jahren ist das Porsche<br />

Zentrum 5 Seen in Gilching erste Adresse für Sportwagen-Fans:<br />

In mittlerweile dritter Generation kümmert<br />

sich Familie Wörle mit ihren Angestellten hier um Käufer<br />

und Besitzer der PS-starken Modelle aus Zuffenhausen.<br />

Die persönliche Zuneigung aller Familienmitglieder zu<br />

der Marke ist dabei die Triebfeder – und zeichnet den unter<br />

Kunden so beliebten, persönlichen Service aus, der für ein<br />

Autohaus dieser Größe nicht unbedingt selbstverständlich<br />

ist: Auf 1000 Quadratmeter Ausstellungsfläche glänzen<br />

Porsche 911 und 718 um die Wette mit SUVs und Sportlimousinen.<br />

Das Autohaus in der reizvollen Umgebung des<br />

Fünfseenlandes wuchs mit dem Portfolio des Sportwagen-<br />

Herstellers; nach mehreren Umbaumaßnahmen gibt es<br />

separate Abteilungen für Neu- und Gebrauchtwagen und<br />

eigene Abteilungen in der Werkstatt für Oldtimer und<br />

Motorsport. In der vor zehn Jahren gründlich sanierten<br />

Werkstatt werden nicht nur neue Fahrzeuge gewartet –<br />

hier schrauben Experten auch an klassischen Exemplaren.<br />

Denn die lange Historie des Hauses, die insgesamt bis zur<br />

Gründung im Jahr 1965 zurückreicht, ist mehr als eine<br />

Jahreszahl: Die Beschäftigung mit klassischen Fahrzeugen<br />

gehört zum Selbstverständnis der Wörles. Seit 2014 ist man<br />

Porsche Classic Partner und kümmert sich auch offiziell<br />

um automobile Schätze vergangener Dekaden. Manche<br />

Mitarbeiter sind seit 30, 40 Jahren an Bord und kennen<br />

die Fahrzeuge, die sie jetzt liebevoll restaurieren, warten<br />

oder an Käufer vermitteln, noch aus der Zeit, als sie fabrikneu<br />

ausge liefert wurden.<br />

Und eine weitere Leidenschaft teilt das Porsche Zentrum<br />

5 Seen mit vielen seiner Kunden: die für den Motorsport.<br />

Bereits seit 1980 organisiert das Autohaus Veranstaltungen<br />

auf Rennstrecken, teilweise im internationalen Rahmen. Seit<br />

fünf Jahren unterhält es ein eigenes Team mit Rennfahrzeugen.<br />

So können Kunden und Fans der Marke die Faszination des<br />

Rennsports, die schließlich zu den Ur-Genen von Porsche<br />

gehört, hautnah miterleben. Die steckt schließlich auch in den<br />

Serienmodellen mit der modernen, umweltfreundlichen<br />

Motorentechnik. Wer das Erlebnis, einen Porsche zu bewegen,<br />

selber erfahren möchte, ist zu einer Probefahrt durchs Land<br />

der fünf Seen herzlich eingeladen.<br />

Porsche Zentrum 5 Seen<br />

Hörmann Sportwagen GmbH<br />

Am Römerstein 53<br />

82205 Gilching-Argelsried<br />

Tel. 08105 376 60<br />

Fax 08105 247 61<br />

info@porsche-5seen.de<br />

www.porsche-5seen.de<br />

Porsche Zentrum 5 Seen<br />

Hör<br />

Am<br />

822<br />

Tel<br />

Fax<br />

info<br />

ww


SEEFRAUGARN<br />

C l a u d i a E i l e r s<br />

Tanz mir die Ente<br />

Über sommerliche Begegnungen von Mensch und Wassertier<br />

Es naht die Urlaubssaison, in der sich der<br />

Mensch gerne an Naturgewässern ergeht.<br />

Das kann unliebsame Folgen haben: Wer an den herrlichen<br />

Küsten Australiens oder Südafrikas umstandslos ins Meer<br />

hechtet und feststellen muss, dass nicht jedem Hai die ihm<br />

seitens der Meeresbiologen unterstellte<br />

Menschenscheu zu<br />

eigen ist, dem verbleiben nach<br />

der Begegnung hoffentlich genügend<br />

Körperteile, um bei<br />

einem nächsten Mal weiser zu<br />

handeln. Auch der versehentliche<br />

Kontakt mit dem keiner Aggression<br />

verdächtigen Seeigel,<br />

Quallenschwärmen oder nur<br />

einem träge vor sich hin schleimenden<br />

Algenteppich können<br />

Lebens- und Urlaubsfreude um<br />

4<br />

entscheidende Grade senken.<br />

Abenteuerlust hin, Fernweh her:<br />

Schöner, dabei ungefährlicher<br />

als an und in den herrlichen<br />

5 6<br />

Seen Oberbayerns kann man es<br />

kaum haben. Hecht und Waller<br />

beißen allenfalls unvorsichtige<br />

Angler. Von einer Algenpest in<br />

Binnengewässern hat man gehört,<br />

jedoch nicht in unseren Seen, die gespeist werden aus exquisiten<br />

Quellen und dem klaren, kalten Wasser aus den Alpen,<br />

die sich südwärts zum majestätischen Panorama gruppieren.<br />

Konfrontation mit der Fauna bleibt trotzdem nicht aus. Es<br />

kann passieren, dass man den Badeplatz erreicht, um festzustellen,<br />

dass eine offenbar sexbesessene und daher hemmungslos<br />

anschwellende Gänsepopulation die Nacht dort zugebracht und<br />

die Wiese in unersprießlichstem Zustand hinterlassen hat. Wenigstens<br />

lassen sich der Gans Gelehrigkeit und ein vorbildliches<br />

2<br />

Sozialverhalten nicht absprechen – sympathische Eigenschaften,<br />

die dem gefiederten König unserer Gewässer völlig fremd<br />

sind: Dem Schwan scheint die maßlose Verehrung, die ihm der<br />

Mensch entgegenbringt, so gründlich in sein Erbsengehirn gestiegen<br />

zu sein, dass dort außer Arroganz und Niedertracht kaum<br />

anderes mehr Platz hat. Wer<br />

je Arme, Beine und Kinder vor<br />

einem giftig heranzischenden<br />

Schwan in Sicherheit gebracht<br />

hat oder mitansehen musste, wie<br />

das futterneidische Tier ein flaumiges<br />

Entenküken würgte, wird<br />

1<br />

Rilke mit anderen Augen lesen<br />

3<br />

und sich fragen, warum Tschaikowsky<br />

nicht einen liebenswürdigeren<br />

Vogel verewigt hat. Eine<br />

„Ententeich“-Suite würde unsere<br />

Ballettbühnen zudem um einiges<br />

Pathos erleichtern.<br />

Zwar hat auch der hochverehrte<br />

Kini Ludwig II. baulich<br />

nicht unwesentlich zur Schwanenverehrung<br />

beigetragen, doch<br />

zeigt eine heutige Angehörige des<br />

Hauses Wittelsbach dem eitlen<br />

Vogel die verdient kühle Schulter.<br />

Die Ornithologin Auguste von<br />

Bayern erforscht Dohlen, reizende und kommunikationsstarke<br />

Geschöpfe von eher bescheidenem Äußeren, die Besseres mit<br />

sich anzufangen wissen, als ihre Umwelt anzugiften.<br />

Da manch selbstkritischer Zeitgenosse der Badesaison wegen<br />

Wegfall der gnädig den Body umhüllenden Textilschicht ja<br />

nicht ganz sorgenfrei entgegensieht – abschließend die erneut<br />

gewonnene Erkenntnis: Ein angenehmer und interessanter Charakter<br />

ist nicht zwingend mit prunkvollem Aussehen verbunden.<br />

Und: Nein, liebe Kinder. Nicht die Vögel füttern.<br />

Illustration: Robert Grill, Foto: privat<br />

Claudia Eilers ist in Hamburg geboren und in Pöcking<br />

aufgewachsen. Die Autorin ist unter anderem Programmleiterin<br />

bei GaultMillau Deutschland.<br />

48


10<br />

JAHRE<br />

...ein bißchen jubeln darf man!<br />

Sich auch mal kurz freuen:<br />

10 Jahre Reitberger Brillen in Berg!<br />

08151 970590


Eine Zille für Zillner<br />

Und für Stefan Seerieder natürlich auch. Die beiden sind nämlich die<br />

neuen Fährmänner für die Roseninsel, und ihre Namen scheinen wie geschaffen<br />

für diesen Beruf. In ihrer ersten Saison haben sie bereits viel erlebt<br />

TEXT<br />

MARLENE IRAUSEK<br />

Stefan Seerieder (links) und Bernhard „Hermann“ Zillner (rechts) mit der Taufpatin<br />

ihrer neuen Roseninsel-Fähre, Marie von Miller-Moll, die zur Einweihung letzten Sommer<br />

in Begleitung ihres Pudels erschien<br />

50


SeeMensch<br />

Foto: Arlet Ulfers<br />

Schon vor mehr als einem Jahrzehnt<br />

wusste der Pöckinger Bernhard Zillner,<br />

48, den alle nur „Hermann“ nennen, was er mal werden<br />

wollte. Fährmann nämlich, ein bayerischer Gondoliere, der<br />

mit seinem flachen Holzboot, hier in der Region auch „Zille“<br />

genannt, Gäste auf die Roseninsel befördert. Das einzige<br />

Eiland im Starnberger See ist knapp 200 Meter vom Feldafinger<br />

Lenné-Park entfernt.<br />

Immer wieder hat Zillner den Mann beobachtet, der diese<br />

Arbeit von Mai bis Oktober mehr als dreißig Jahre verrichtete:<br />

Norbert Pohlus. Als sich der 2015 zur Ruhe setzte, bewarb<br />

er sich zusammen mit seinem Großcousin Stefan Seerieder,<br />

49, für die ausgeschriebene Stelle, und die beiden bekamen<br />

prompt den Zuschlag. Kein Wunder, bei den Namen.<br />

Voraussetzung dafür war allerdings, eine zweite Zille mit<br />

bis zu dreißig Sitzplätzen zu beschaffen. Und so wurde bei<br />

der Bootswerft Simmerding ein 11,50 Meter langes Boot aus<br />

Mahagoniholz mit Elektroantrieb in Auftrag gegeben, das<br />

pünktlich zum Betriebsstart im Mai 2016 eingeweiht wurde.<br />

Außerdem mussten die beiden das An- und Ablegen üben<br />

und Hermann noch die Lizenz zur Personenbeförderung erwerben.<br />

Als Reiseführer hatte Stefan diese schon vorher in<br />

der Tasche.<br />

Jeden Monat war die Nürnbergerin da<br />

In diesem Jahr haben sie ihre zweite Saison. Zum Start im<br />

Jahr 2016 mussten die neuen Fährmänner bereits ihre Flexibilität<br />

unter Beweis stellen, denn von Juni bis August stand<br />

ihnen das Wasser quasi bis zum Hals, also mindestens bis zu<br />

den Knien. Denn Hochwasser setzte den Glockensteg, die übliche<br />

An- und Ablegestelle, unter Wasser. Aus der Not heraus<br />

wurde die Abfahrtstelle daher einige hundert Meter weiter<br />

nach vorne in Richtung des Strandbads Feldafing verlegt.<br />

Für einen sommerlichen Anblick war trotz der ungünstigen<br />

Wetterverhältnisse gesorgt: „Als das Wasser besonders<br />

hoch stand, bin ich mit Flipflops gefahren“, schmunzelt Hermann,<br />

„beim An- und Ablegen war es einfach unmöglich,<br />

trockene Schuhe zu behalten.“<br />

Aber nicht nur wegen des Hochwassers hatten sich der<br />

Versicherungskaufmann und sein Kompagnon ihren Karrierestart<br />

als Fährmänner ganz anders vorgestellt.<br />

Besonders von ihren Gästen waren beide positiv überrascht.<br />

Eine Nürnbergerin besuchte die zwei sogar gleich<br />

jeden Monat, nur den Oktober ließ sie aus. „Ich weiß nicht,<br />

ob sie wegen dem Hermann oder wegen mir so oft da war …“,<br />

lacht Stefan.<br />

Ganz sicher aber ist sie wegen der Faszination der Insel<br />

gekommen, die jährlich bis zu 35 000 Besucher anlockt. „Diese<br />

Anziehungskraft, die sie auf die Leute ausübt, entgeht einem<br />

nicht.“ Die Landschaft strahlt Ruhe aus, sie entschleunigt.<br />

Schon bei der Ablegestelle müssen sich die Gäste ein wenig<br />

gedulden. Einen festen Fahrplan gibt es nämlich nicht,<br />

gefahren wird nach Bedarf. Bei geringem Andrang wird der<br />

Fährmann mittels einer am Steg angebrachten Glocke gerufen.<br />

Dennoch oder gerade deswegen sind die Gäste, die kommen,<br />

nie mürrisch. „Ich habe lange genug das Telefon in der<br />

Versicherung bedient und mache das auch heute noch, da<br />

erlebt man, wie Leute mal grantig sein können. Hier sind es<br />

durchwegs schöne Begegnungen, manchmal nur ein bisschen<br />

zu kurz“, findet Zillner, der halbjährlich für seinen neuen Job<br />

als Fährmann freigestellt wird.<br />

Für ihn ist es eine willkommene Abwechslung, wenn bei<br />

schlechtem Wetter weniger los ist und sich schneller Gespräche<br />

mit den unterschiedlichsten Leuten ergeben. Verständigungsprobleme<br />

gab es bis jetzt noch keine, denn ein Großteil<br />

der Gäste kommt aus Deutschland. Eine Mischung aus Tagesausflüglern,<br />

Gartenvereinen und Seniorengruppen sorgt<br />

für gute Unterhaltung. Und natürlich die Hochzeitsgesellschaften.<br />

Im Casino, dem kleinen Schlösschen auf der Insel,<br />

geben sich von Frühsommer bis Herbst regelmäßig Paare das<br />

Jawort. An solchen Tagen ist der Zeitplan streng getaktet. Auf<br />

Nachzügler kann da leider nicht gewartet werden, außer es<br />

handelt sich um die Braut höchstpersönlich. Geschehen bei<br />

einer Hochzeit letzten Sommer. Später war an diesem Tag<br />

nur noch die Trauzeugin dran, die die Überfahrt dann auch<br />

wirklich verpasste. Erst bei der nächsten Runde mit an Bord<br />

genommen und durch gutes Zureden beruhigt, schaffte sie es<br />

auf den letzten Drücker trotzdem noch zur Trauung.<br />

Als Passagiere begrüßen die beiden Zillen-Kapitäne Touristen<br />

aus aller Welt. Englisch ist für die beiden kein Problem,<br />

und bei Bedarf plaudert Seerieder gern mal Spanisch. So kam<br />

er auch mit einem jungen Mann aus dem mexikanischen Cancún<br />

ins Gespräch, nur eine Woche nachdem er seinen Urlaub<br />

dorthin gebucht hatte. „Er hat mich zum Essen eingeladen,<br />

und wir haben uns in Mexiko tatsächlich wiedergesehen.“<br />

„Fährmann sein kann man nicht einfach lernen“<br />

An Schönwettertagen mit großem Ansturm sind auch mal<br />

beide Zillen in Betrieb. Ansonsten wechseln sich die Fährmänner<br />

mit den Fahrten ab, oder einer der beiden sitzt im<br />

„Büro“ auf einer der Parkbänke und verkauft die Karten, während<br />

der andere sich um die Überfahrten kümmert.<br />

Auch ihr Vorgänger Pohlus half vergangenen Sommer ab<br />

und an aus. Darüber freuten sich nicht nur die Gäste, sondern<br />

auch Seerieder und Zillner: „Fährmann sein kann man nicht<br />

einfach lernen, da muss man reinwachsen. Es beruhigt, jemanden<br />

um Rat fragen zu können.“ Ob sie genauso lange im<br />

Amt bleiben wie ihr Vorgänger? „Auf dreißig Jahre werden wir<br />

nicht kommen. Aber wir glauben, dass hier auch zehn Jahre<br />

so intensiv wie dreißig sein können.“<br />

51


Wir suchen uns den besten Friseur, die beste Kosmetikerin, den besten Zahnarzt. Sind wir unzufrieden,<br />

wird eben gewechselt. Bei einer ästhetisch-medizinischen Korrektur, ganz besonders bei einem Facelift,<br />

haben wir nur einmal die Wahl. Umso höher ist das Anforderungsprofil des Operateurs. Mit Recht<br />

erwarten wir: vollendete Kunstfertigkeit, präzise Technik, Respekt für unsere Individualität, einen<br />

untrüglichen Sinn für Ästhetik und die Expertise größtmöglicher Erfahrung. Schließlich geht es um<br />

unser höchstes Gut – unseren gesunden Körper.<br />

DR. LEVY, DR. SCHRANK, SCHINDLBECK-KLINIK HERRSCHING<br />

Teamwork für die Schönheit<br />

Genau dafür stehen Dr. Yoram Levy und Dr. Christian<br />

Schrank seit Jahrzehnten: Talent, Streben<br />

nach Perfektion, Leidenschaft, Können. Das Team, das seit<br />

einer Dekade wissenschaftlich und praktisch kongenial<br />

zusammenarbeitet, hat einzigartig positive Zahlen und<br />

Ergebnisse vorzuweisen.<br />

Mit Tausenden zufriedenen Facelift-Patienten und<br />

konkurrenzloser Erfahrung gehört der international<br />

renommierte Arzt Dr. Yoram Levy zu den Stars seines<br />

Fachs. Der Facharzt für Chirurgie und Plastische Chirurgie<br />

hat die hoch entwickelte Technik des Face-Neck-Lifts<br />

mit dynamischem SMAS (Superficial Musculoaponeurotic<br />

System) nach Deutschland gebracht und hier zur Vollendung<br />

geführt. Er ist Deutschlands einziges „Master Member“<br />

der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie.<br />

Sein Partner Dr. Christian Schrank, seit 20 Jahren in<br />

der Plastischen und Ästhetischen Chirurgie tätig, leitet<br />

dort die Sektion Facelift und Gesichts chirurgie.<br />

Auch für ihn ist sein Beruf seit seinen Assistenz jahren<br />

im Krankenhaus München Bogenhausen uneingeschränkte<br />

Berufung: „Mich begeistern das ungeheuer<br />

breite Spektrum, das die Plastische Chirurgie bietet, und<br />

die Möglichkeit, in der Ästhetischen Chirurgie kreativ sein<br />

zu können. Gleichzeitig besteht die besondere<br />

Herausforde rung darin, dass unsere Ergebnisse funktional<br />

und ästhetisch perfekt sein sollten.“<br />

Seit 2011 praktizieren Dr. Levy und Dr. Schrank in der<br />

renommierten Schindlbeck-Klinik in Herrsching am<br />

Ammersee. Zuvor leitete Dr. Levy 24 Jahre lang die<br />

berühmte Partnach-Klinik für Plastisch-Ästhetische<br />

Chirurgie in Garmisch-Partenkirchen, wo auch die Zusammenarbeit<br />

mit Dr. Schrank ihren Anfang nahm.<br />

In ihrer Praxisklinik am Ammersee erleben Patienten<br />

modernste Medizin in einem stilvoll funktionalen Ambiente.<br />

Die Behandlung verläuft nach höchsten professionellen<br />

Maßstäben, die Atmosphäre ist geprägt von menschlicher<br />

Wärme, fürsorglichem Service und absoluter<br />

Diskretion. Die Praxisklinik bietet das gesamte Spektrum<br />

der gesichts- und körperformenden Maßnahmen an. Dazu<br />

gehören: Stirn-Brauen-Lift oder Face-Neck-Lift, Augenlid-,<br />

Nasen-, Kinn- und Ohrenkorrekturen sowie die sogenannten<br />

nichtinvasiven Techniken mit Botulinum toxin A<br />

(Botox), Eigenfett und Fillern. Weiter Brust vergrößerung,<br />

-verkleinerung und -straffung, Bauch-, Oberschenkel-,<br />

Oberarm- und Gesäßstraffung, Fett absaugung (Liposuktion)<br />

und Hautoberflächenkorrektur.<br />

Dr. Levys und Dr. Schranks ausgewiesener Schwerpunkt<br />

ist das Face-Neck-Lift mit dynamischem SMAS. „Es ist State<br />

of the Art, die Methode, die von den führenden Plastischen<br />

Chirurgen der westlichen Welt angewandt wird“, sagt Dr.<br />

Levy. „Und für mich die beste Operationstechnik. Es ist ein<br />

Irrglaube, dass es bei einem Facelift darum geht, die Haut zu


Advertorial<br />

LIDKORREKTUR<br />

FACELIFT<br />

straffen. Die Spannung von der Oberfläche auf die Tiefe zu<br />

übertragen, das ist die Kunst. Wir heben die abgesunkenen<br />

und erschlafften Areale des Gesichts. Die Haut wird nur angepasst.“<br />

Ein gelungenes Facelift verändert also nicht die Textur<br />

und Spannkraft der Haut, sondern korrigiert die erschlafften<br />

Strukturen darunter. Ziel ist das frisch, erholt, natürlich schön<br />

– und vor allem unoperiert – aussehende Gesicht. „Wir wollen<br />

Frauen hübscher und Männer attraktiver machen, ohne sie zu<br />

verändern. Es geht darum, die Individualität eines Menschen<br />

zu bewahren, die Harmonie wiederherzustellen, die Natur<br />

möglichst ideal zu imitieren“, sagt Dr. Schrank.<br />

Das betrifft zum Beispiel auch die brustformenden<br />

Opera tionen. Denn eine ‚leer‘ gewordene Brust nach Schwangerschaften<br />

oder im zunehmenden Alter (Involution) sollte<br />

so ver größert bzw. wiederaufgebaut werden, dass sie zu den<br />

übrigen Körperproportionen passt und natürlich aussieht.“<br />

Daran, dass nichtinvasive Techniken ein Facelift ersetzen<br />

können, glauben beide nicht. „Selbstverständlich arbeiten wir<br />

auch mit Botox, Hyaluronsäure-Fillern und Eigenfett-In jektionen.<br />

Wir setzen diese Techniken aber insbesondere für die<br />

Verfeinerung unserer OP-Ergebnisse ein“, erklärt Dr. Schrank.<br />

Die Facelift-Operation ist dank modernster Anästhesiemethoden<br />

weitgehend schmerzfrei und wird in Dämmerschlafnarkose<br />

ausgeführt. Die Ausfallzeiten sind überraschend<br />

kurz. Ein bis zwei Tage Klinikaufenthalt genügen,<br />

danach sollte man noch drei bis sechs Wochen auf Sport und<br />

Sonne verzichten.<br />

Die Gespräche vor einem Eingriff verlaufen entspannt<br />

und sind so ausführlich, wie es dem Thema angemessen ist.<br />

„Wir versuchen, objektiv, individuell, aber auch auf der Basis<br />

unseres Schönheitssinns zu beraten. Den muss ein Plas-<br />

tisch-Ästhetischer Chirurg einfach haben“, sagt Dr. Schrank.<br />

Wann und ob der richtige Zeitpunkt für ein Facelift oder<br />

eine andere ästhetische Korrektur gekommen ist, sollte<br />

jeder Mensch für sich selbst und in Einklang mit dem<br />

behandelnden Plastischen Chirurgen entscheiden. „Meist<br />

spürt der Patient die größer werdende Diskrepanz zwischen<br />

dem gefühlten Alter und dem äußeren Erscheinungsbild“,<br />

so Dr. Levy.<br />

Die meisten Patienten fangen ab der fünften Lebensdekade<br />

an, diese Diskrepanz zu spüren. Da das Gesicht durch<br />

das Face-Neck-Lift mit dynamischem SMAS ein inneres<br />

Stütz korsett erhält, ist die optische Verjüngung in der Regel<br />

haltbar. Dr. Levy und Dr. Schrank sind sich wie immer einig:<br />

„Wir können die Uhr schon um einige Jahre zurückdrehen.“<br />

DR. LEVY, DR. SCHRANK, SCHINDLBECK-KLINIK HERRSCHING<br />

Seestraße 43, 82211 Herrsching<br />

Tel. 08152 291 50<br />

info@levy-schrank.com<br />

www.levy-schrank.com


SeeMensch<br />

BRÄUTIGAM:<br />

Benedikt Greif<br />

Am meisten freue ich mich auf den<br />

Polterabend. Da geht es richtig ab.<br />

Es ist wie eine kleine Geschichte, die<br />

wir erzählen, und wir werden auf der<br />

Straße Volkstänze tanzen und gemütlich<br />

mit dem Publikum feiern.<br />

Als ich gefragt wurde, ob ich Bräutigam<br />

werden will, habe ich sofort ja<br />

gesagt. Vermutlich, weil ich schon<br />

geahnt habe, dass ich gefragt werde.<br />

Aber es ist schon eine große Ehre,<br />

mitzumachen und das Brauchtum<br />

fortzusetzen.<br />

Die Wahl der Braut habe ich den<br />

Organisatoren überlassen, weil ich<br />

sicher war, dass sie die Richtige für<br />

mich aussuchen. Theresa kannte ich<br />

immerhin schon vom Sehen.<br />

Am Hochzeitstag kommt sie in der<br />

Früh mit einem Boot am Dampfersteg<br />

an. Nach einem Festzug findet in der<br />

Akademie dann die Vermählung<br />

statt. Um ein guter Bräutigam zu sein,<br />

muss ich tanzen. Eigentlich bin ich<br />

kein Tanzbär, aber wir werden gut<br />

instruiert. Die Tracht ist zum größten<br />

Teil maßgeschneidert, meine Oma<br />

hat zum Glück was beigesteuert.<br />

Ja,<br />

ich<br />

will!<br />

Mit der Tutzinger Fischerhochzeit<br />

wird Anfang Juli vor<br />

10 000 Gästen die<br />

Liebesgeschichte zweier<br />

Fischerkinder nachgespielt. Alle<br />

fünf Jahre ist sie der Höhepunkt<br />

eines umfangreichen Festprogramms.<br />

Dem <strong>SeeMagazin</strong><br />

erzählen die Brautleute, warum<br />

sie heiraten wollen<br />

Echtes Brauchtum<br />

(unten eine Szene von 1935):<br />

Die Hochzeit ist ein Fest<br />

von Tutzingern für Tutzinger<br />

BRAUT:<br />

Theresa Feldhütter<br />

Ich habe überhaupt nicht damit<br />

gerechnet, als Braut in Frage zu kommen,<br />

auch wenn ich aus einer alten<br />

Fischerfamilie stamme. Als im vergangenen<br />

November plötzlich Besuch<br />

mit einem Blumenstrauß und dem<br />

Satz „Wir sind auf Brautschau“ vor der<br />

Tür stand, war ich schon sehr überrascht.<br />

Ich habe mich mit meiner<br />

Familie beratschlagt, da man ja in der<br />

Rolle als Braut schon sehr im Mittelpunkt<br />

steht.<br />

Heute weiß ich: Ich möchte heiraten,<br />

weil ich es wichtig finde, eine Tradition<br />

weiterzugeben und daran zu erinnern,<br />

dass Tutzing mal ein Fischerort<br />

war. Außerdem ist es ja auch kein<br />

Blind Date.<br />

Wie es nach der Hochzeit weitergeht?<br />

Also, Flitterwochen haben wir noch<br />

keine geplant. Als ich neun war, habe<br />

ich zum ersten Mal bei der Fischerhochzeit<br />

mitgemacht – in der Tanzgruppe<br />

der Tutzinger Gilde. Dann, vor<br />

sechs Jahren, als Kranzljungfer. Allerdings<br />

hätte ich es mir nie träumen<br />

lassen, einmal in die Rolle der Braut<br />

zu schlüpfen.<br />

Fotos: historisches Motiv (Fotograf nicht bekannt); Gemeinde Tutzing<br />

54


Advertorial<br />

LA VILLA AM STARNBERGER SEE<br />

Schönster Seegenuss<br />

Traumhaft liegt LA VILLA am Starnberger See auf der<br />

Anhöhe des Westufers. Das herrschaftliche Gebäude<br />

mit seinem Wahrzeichen, dem markanten eckigen Turm, ist<br />

ein unverwechselbarer Blickfang – vom Park und vom See aus.<br />

Die aufregende, mehr als 160-jährige Historie und die außergewöhnliche<br />

Architektur strahlen bis heute einen besonderen<br />

Zauber aus – auf die Tagungsgäste des heutigen<br />

Hotels, auf die Brautpaare mit ihren festlichen Hochzeitsgesellschaften<br />

und auch auf die Bewohner und<br />

Gäste des Starnberger Sees.<br />

Die Villa Knorr, wie sie ursprünglich nach dem<br />

Erbauer und Münchner Kaufmann Angelo Knorr<br />

genannt wurde, bildete den Auftakt zur eindrucksvollsten<br />

Villenkolonie Europas, die 1855 hier in Niederpöcking<br />

entstand. Das unter Denkmalschutz stehende herrschaftliche<br />

Anwesen im seltenen Maximilianstil war Landsitz der Familie<br />

Knorr, Mädchenpensionat, Frauenklinik und Ausflugslokal.<br />

1987 erwarb Dr. Michael Roever das stark renovierungsbedürftige<br />

Haus. Heute ist LA VILLA am Starnberger See dank<br />

Geschäftsführerin Andrea Roever und Direktorin Margarete<br />

Schultes ein preisgekröntes Tagungs-Hideaway und die begehrteste<br />

Hochzeitslocation der Umgebung.<br />

Um den Zauber dieses wunderbaren Platzes auch den<br />

Bewohnern und Gästen des Starnberger Sees erlebbar zu<br />

machen, öffnet LA VILLA am Starnberger See zu zehn besonderen<br />

Events seine Tore. Bei der Vollmondserenade am 11. Juni<br />

lauschen die Gäste den wundervollen Klängen des Ensembles<br />

Chop & Espresso unterm Sternenhimmel. Am 23. Juli verwöhnt<br />

das Anwesen unter dem Motto „Ein Sommertag<br />

am See“ zu seinem Sommerfest Familien und<br />

Badefreudige mit leichter Sommerkulinarik,<br />

Sonnenbaden und Bootfahren – musikalisch<br />

untermalt. Mit dem Akustik-Quartett Quadro<br />

Nuevo erklingen am 10. Oktober Tango und<br />

exotische Töne. Den Abschluss der Events bilden<br />

im Dezember der märchenhafte Weihnachtsmarkt und die<br />

„Weihnachtlichen Backfreuden“ für Familien.<br />

Doch was wäre eine Location am See ohne Boot? Auch hier<br />

wartet LA VILLA am Starnberger See mit etwas Besonderem<br />

auf. Der perfekte Nachbau des wunderschönen Gondelboots<br />

„Betty“, auf dem Angelo Knorr seine Frau 1855 zur Hochzeit über<br />

den See fuhr, steht zum Beispiel für romantische Heiratsan träge<br />

zur Verfügung. Auch ein Ausflug auf den See mit der original<br />

alten Plätte zur Roseninsel inklusive Bootsführer – für bis zu<br />

20 Personen – macht einen Geburtstag zum unvergesslichen<br />

Erlebnis. LA VILLA am Starnberger See ist eben viel mehr als<br />

Tagungshotel und Hochzeitstraum.<br />

... bei Vollmondserenade<br />

und<br />

märchenhaftem<br />

Weihnachtsmarkt<br />

LA VILLA am Starnberger See<br />

Tagungen – Festlichkeiten – Hotel<br />

Ferdinand-von-Miller-Straße 39–41<br />

82343 Niederpöcking<br />

Tel. 08151 770 60<br />

info@lavilla.de<br />

www.lavilla.de<br />

Ticketvorverkauf<br />

für die Events unter<br />

Tel. 08151 770 60<br />

info@lavilla.de


SeeMensch<br />

OSKAR MARIA GRAF<br />

T<br />

IPPS<br />

starb am 28. Juni 1967 in New York. Zum<br />

50. Todestag des Schriftstellers haben sich<br />

Kulturschaffende in seinem Geburtsort Berg<br />

zusammengetan, um das Jubiläum mit einer<br />

ihm gewidmeten Veranstaltungsreihe zu<br />

begehen. Die Feierlichkeiten der Oskar Maria<br />

Graf Festtage beginnen am 27. Juni mit der Eröffnung<br />

der historischen Ausstellung „Das Bier<br />

ist gut hier! – Oskar Maria Graf kehrt heim nach<br />

Berg“ in der Galerie Wimmer im ehemaligen<br />

Brauhaus der Brauerei Schloss Berg.<br />

www.gemeinde-berg.de<br />

PARTNER FÜR KUNST<br />

Mit ihrem Institute for Exhibition Partnership stellt die Weßlinger<br />

Kunsthistorikerin Susanne Flesche in Zusammenarbeit mit<br />

Kuratoren bereits erfolgreich gezeigte Ausstellungen anderen<br />

Ausstellungshäusern zur Verfügung. So kann unter anderem die<br />

weltweit größte private Sammlung von Kunststoffdesign-Objekten<br />

geliehen werden, inklusive 89 historischer Rundfunkempfänger,<br />

die den internationalen Wandel von Zeitgeist veranschaulichen.<br />

www.iep-exhibitions.com<br />

Das Glück der Klosterfrau<br />

Haben Sie je damit gerechnet, dass<br />

Ihre Firma mal in einem ehemaligen<br />

Kloster unterkommt?<br />

Nein, nicht im Traum habe ich daran<br />

gedacht. Dadurch, dass ich Architektin bin<br />

und mich auf historische Gebäude spezialisiert<br />

hatte, war es natürlich ein Wunsch,<br />

ein großes und historisches Gebäude für<br />

meine Firma zu finden. Das war schon fast<br />

undenkbar. So hat es sich in wundersamer<br />

Weise gefügt.<br />

Hat sich durch den Umzug dorthin<br />

etwas für Sie geändert?<br />

Natürlich ist es ein besonderer Ort.<br />

Das Kloster wurde 753 gegründet und ist<br />

ein fester Bestandteil der Kultur in Bayern<br />

und unserer Umgebung. Mit über 10 000<br />

Quadratmeter Nutzfläche ist das eine<br />

große Umstellung, schon alleine, um die<br />

Räume mit Leben und Bestimmung zu füllen.<br />

Ich bin erstaunt, wie schnell man sich<br />

an ein großzügiges Raumgefühl gewöhnen<br />

kann.<br />

Die Naturkosmetik-Unternehmerin<br />

Martina Gebhardt hat<br />

als Firmensitz das Kloster<br />

Wessobrunn erworben<br />

Und wie geht's jetzt weiter?<br />

Nach dem Vertrieb soll auch die Produktion<br />

nach Wessobrunn übersiedelt<br />

werden. Dafür wollen wir das ehemalige<br />

Schwimmbad – ich glaube, Wessobrunn<br />

ist das einzige Kloster in Deutschland mit<br />

einem eigenen Schwimmbad im Haus –<br />

nutzen, sobald entsprechende Zwischendecken<br />

eingezogen sind. Es dauert einfach<br />

alles etwas länger, gerade wenn man mit<br />

Denkmalschutz zu tun hat. Momentan<br />

findet die Herstellung unserer Kosmetikprodukte<br />

noch am alten Firmenstandort<br />

statt, einem ehemaligen Zehenthof des<br />

Klosters Wessobrunn in Pessenhausen.<br />

Ich bin in beiden Orten glücklich, aber für<br />

das Wachstum der Firma ist das Kloster<br />

sehr viel besser.<br />

Seemensch Gebhardt<br />

verbringt gerne Zeit in<br />

ihrem Klostergarten<br />

Fotos: Oskar Maria Graf-Gesellschaft e.V.; Flo Hagena; Martina Gebhardt Naturkosmetik<br />

56


Advertorial<br />

CHRISTINE STEGMANN<br />

EXKLUSIVE PARTNERVERMITTLUNG<br />

Glück ist etwas<br />

sehr Persönliches<br />

Die Welt ist voll von faszinierenden, interessanten und<br />

liebenswerten Menschen, die auf der Suche nach<br />

einem Partner, dem passenden Partner sind – dem Mann oder<br />

der Frau fürs Leben. Doch wo suchen? Wie finden? Gerade in<br />

Zeiten, in denen alle Möglichkeiten offenstehen und dazu<br />

verführen, sich nicht festzulegen. Online- und Flirt-Portale<br />

machen die Situation nicht einfacher.<br />

Das weiß Christine Stegmann aus eigener Erfahrung. Ihr<br />

eigenes Glück hat sie bereits gefunden – auch über eine Partnervermittlung.<br />

Dies war Hauptbestandteil ihrer Gründungsidee,<br />

dazu beizutragen, dass auch andere Menschen ihren Traumpartner<br />

fürs Leben finden.<br />

Nun führt sie selbst ihre exklusive CS Partnervermittlung<br />

mit Sitz in München – Schwerpunkt Bayern – sehr erfolgreich.<br />

Ihr klassisches Konzept setzt ganz und gar auf Verbindlichkeit<br />

– Online-Dating gehört nicht dazu. Nichts, oder fast nichts, wird<br />

dem Zufall überlassen. „Meine Philosophie ist das persönliche<br />

Gespräch, das Vertrauen und die Diskretion“, so die selbstbewusste<br />

Münchnerin, die zu den jüngsten Partnervermittlern<br />

Deutschlands zählt.<br />

Jeden, der sich für ihren Vermittlungsservice interessiert,<br />

lernt Christine Stegmann in einem ersten unverbindlichen<br />

Gespräch persönlich kennen. „Nur so bekomme ich einen<br />

unmittelbaren Eindruck, ein Gespür für die Wünsche, Sehnsüchte<br />

und den gesellschaftlichen Hintergrund, die zueinander<br />

passen sollen. Ein beiderseitiges Vertrauensverhältnis ist die<br />

Essenz einer erfolgversprechenden Vermittlung.“<br />

Seinen Logo-Slogan „persönlich – diskret – erfolgreich“<br />

nimmt das Partnerinstitut Christine Stegmann sehr ernst: „Bei<br />

mir erwartet Sie eine individuelle, auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittene,<br />

exklusive und seriöse Dienstleistung. Ich vermittle<br />

ausschließlich handverlesene, mir persönlich bekannte Kontakte<br />

und lege dabei höchsten Wert auf die vertrauliche Behandlung<br />

der von unseren Kunden über mittelten Daten. Somit teile ich mit<br />

meinen Kunden die Ambition, den perfekten Partner zu finden.“<br />

Ihre Erfolgsquote ist hoch. Schließlich überlässt sie kaum etwas<br />

dem Zufall und nichts einem programmierten Algorithmus.<br />

Geiselgasteigstraße 124, 81545 München<br />

Tel. 089 326 35 867<br />

Mobil 0176 203 71 708<br />

info@cs-partnervermittlung.com<br />

www.cs-partnervermittlung.com


SeeMensch<br />

T<br />

IPPS<br />

DIE PERFEKTE WELLE<br />

An der Weidachmühle in Wolfratshausen soll bald ein<br />

Surfspot für Anfänger und Fortgeschrittene entstehen.<br />

Vorangetrieben wird das Projekt von dem Wolfratshausener<br />

Surfer-Ehepaar Stefanie und Marcus Kastner. Finanziell<br />

unterstützt werden sie dabei von der Stadt und hoffentlich<br />

vielen Spendern. Bis die Welle in Betrieb genommen werden<br />

kann, bedarf es allerdings noch ein wenig Organisation.<br />

Über die Entwicklung ihres Herzenswunsches<br />

informieren die beiden unter<br />

www.surfing-wolfratshausen.de<br />

RAD-LEIDENSCHAFT<br />

Vor fünf Jahren kam Valentin Oster aus dem Allgäu<br />

an den Starnberger See. Der gelernte Koch schraubte<br />

bereits in jungen Jahren gerne an alten Rädern. Letzten<br />

Herbst machte er sein Hobby zum Beruf und eröffnete seinen<br />

eigenen Laden in Seeshaupt. Dort restauriert er alte<br />

Vintage-Rennräder oder stellt auf Kundenwunsch Räder<br />

individuell zusammen.<br />

www.lagobikes.de<br />

EISWERKSTATT<br />

ERBSTÜCK<br />

Schon als Kind leistete Alex Erb<br />

seinem Vater in der Schlosserei Gesellschaft.<br />

2010 machte er sich nach<br />

seiner Meisterprüfung als Schlosser<br />

selbstständig. Neben klassischen Arbeiten<br />

setzt er in seiner Kunstwerkstatt<br />

am Wörthsee Kreationen aus<br />

Metall um. Zu seinen Werken zählen<br />

neben den öffentlichen Bücherregalen<br />

in der Panorama-Promenade<br />

auch Bänke und sein Kunstprojekt<br />

„Zusammenhalt“, eine Stahlkugel<br />

mit 1,9 Meter Durchmesser.<br />

www.erbstück.de<br />

Der Urgroßvater von Jan und Sven<br />

Thunig verwöhnte seine Enkel und<br />

Urenkel oft und gerne mit selbstgemachtem<br />

Eis. Nach ihrem ersten<br />

Eis-Workshop hat auch sie das Fieber<br />

gepackt. Zahlreiche Kurse und<br />

Rezept-Tests später widmen sich<br />

der ehemalige Unternehmensberater<br />

und der Lebensmittel- und<br />

Verpackungstechnologe mit der Eiswerkstatt<br />

in Starnberg voll und ganz<br />

handwerklich hergestelltem Speiseeis<br />

von höchster Qualität.<br />

www.starnberger-eiswerkstatt.de<br />

GUT DING WILL<br />

WEILE HABEN<br />

Claudia und Bernt Müller<br />

haben sich einer Kochkunst ohne<br />

Kompromisse verschrieben.<br />

In ihrer Brühenmanufaktur<br />

Ammersee in Dießen-Riederau<br />

bereiten sie Kraftbrühen aus<br />

regionalen und biologischen Zutaten<br />

in handgeschmiedeten Kupferkesseln<br />

12 Stunden über offenem<br />

Holzfeuer zu.<br />

www.bruehenmanufaktur.de<br />

Fotos: Pandaworkx: Jens Schumann; Leonhard Schlögl; Miriam Heinz


Advertorial<br />

METZGEREI LUTZ, PÖCKING UND TUTZING<br />

Geh aufs Ganze!<br />

Früher war es selbstverständlich, alle Teile des Tieres<br />

zu verwerten und sich nicht nur die feinsten herauszupicken.<br />

Mit der „From nose to tail“-Bewegung scheint dieses in<br />

Vergessenheit geratene, ganzheitliche Konzept in den letzten<br />

Jahren wieder populär zu werden.<br />

Ein Befürworter ist auch Metzgermeister Oliver Lutz aus<br />

Pöcking: „Die Leute sollten sich trauen, neben Filet, Entrecote<br />

oder T-Bone-Steak auch mal zu unbekannteren Stücken des<br />

Tieres zu greifen. Richtig zubereitet, sind diese einfach köstlich!“<br />

Pro Woche schlachtet Lutz in seinem handwerklichen<br />

Traditionsbetrieb nur zwei Rinder von Landwirten aus der<br />

unmittelbaren Umgebung. Die daraus gewonnenen<br />

Fleischstücke werden an den Verkaufs theken<br />

der beiden Filialen in Pöcking und Tutzing<br />

angeboten. Dabei ist es ihm und seinem fachkundigen<br />

Team wichtig, die Kunden auch auf<br />

weniger angesagte Fleischteile aufmerksam<br />

zu machen.<br />

Denn ein gutes Tellerfleisch kann statt<br />

aus dem Tafelspitz genauso perfekt aus einer<br />

Rinderbrust oder einem Bürgermeisterstück<br />

zubereitet werden. Der Kunde muss nur über<br />

die vorhandene Auswahl und die richtigen<br />

Zubereitungsarten informiert werden.<br />

Die Mitarbeiter der Fachmetzgerei Lutz sind<br />

dafür genau die richtigen Ansprechpartner.<br />

Denn neben bester Fleischqualität und<br />

kompetenter Beratung warten hier auch kulinarische Inspirationen,<br />

auf die man selbst nicht so leicht kommt.<br />

Metzgerei Lutz<br />

Hauptstraße 26, 82343 Pöcking<br />

Tel. 08157 10 90<br />

Filiale: Hallberger Allee 1, 82327 Tutzing<br />

Tel. 08158 907 38 88<br />

kulinarisches@metzgerei-lutz.com<br />

www.metzgerei-lutz.com<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo–Fr 7–18 Uhr und Sa 7–12.30 Uhr<br />

GmbH


Beim Couchsurfing eine kostenlose Unterkunft auf Reisen<br />

finden? Das klingt verlockend. Couchsurfing.org verzeichnet<br />

mehr als zwölf Millionen Mitglieder in 200 000 Städten<br />

weltweit. Couchsurfer teilen tageweise mit fremden Menschen<br />

die Wohnung, ob als Gast oder Gastgeber. Wir haben unsere<br />

Autorin Karin Lochner losgeschickt, um nach Schlafplätzen auf<br />

den Sofas zwischen Ammersee und Starnberger See zu suchen


SeeHaus<br />

VOM COUCH-POTATO ZUM<br />

Couch<br />

SURFER<br />

Vom Couch-Potato zum<br />

TEXT<br />

KARIN LOCHNER<br />

COUCH<br />

FOTOS<br />

PETER VON FELBERT<br />

Surfer<br />

61


Die Mail meines Redaktionsleiters klang<br />

vielversprechend: „Hättest du Lust,<br />

das Prinzip Couchsurfing zu erzählen? Da gibt es, wenn du<br />

unter der Lupe suchst, Dutzende, wenn nicht Hunderte Angebote<br />

im Fünfseenland. Vielleicht ist ja sogar ein Haus mit<br />

Seegrundstück dabei.“<br />

Das Konzept ist einfach: Die Mitglieder bieten ihr Sofa<br />

als Gästebett an und können im Gegenzug bei anderen<br />

Nutzern kostenlos unterkommen, wenn sie selbst unterwegs<br />

sind. Die Couchsurfing-Etikette empfiehlt, ein kleines<br />

Gastgeschenk mitzubringen. Gut seien Dinge wie Kühlschrankmagneten,<br />

Tassen oder lokale Spezialitäten. Ich<br />

wähle frühere Ausgaben vom <strong>SeeMagazin</strong> mit nostalgisch<br />

fotografierten Postkarten zum Rausnehmen. Sie sind zeitlos<br />

schön und erinnern an die Zeit vor dem Massentourismus,<br />

als Weltreisende einander noch für verwandte Seelen<br />

hielten. Genau hier soll Couchsurfen anknüpfen: „Lauter<br />

verstreute Mitglieder einer weltumspannenden Gemeinschaft<br />

finden durch Couchsurfing zusammen.“ So der<br />

Gründungsgedanke.<br />

Kein Seegrundstück in Sicht, dafür die Aussicht<br />

auf hausgemachte Käsespätzle<br />

Um couchsurfen zu können, muss ich mich auf der Plattform<br />

mit einem digitalen Steckbrief registrieren – das sogenannte<br />

Profil. Nach wenigen Klicks sehe ich, wo Menschen<br />

ihre Sofas Übernachtungsgästen anbieten. Auf meine Euphorie<br />

folgt Ernüchterung: Zwei Drittel der Mitglieder haben<br />

sich seit mehr als zwölf Monaten nicht mehr eingeloggt.<br />

Von Seegrundstücken keine Spur. Doch bei den „Aktiven“<br />

kann ich nach Altersgruppen, Hobbys oder nach Sprachen<br />

filtern. Alles steht drin. Ob die Gastgeber Kinder haben,<br />

ein Haustier oder rauchen. Ob ich im Wohnzimmer oder<br />

vielleicht sogar im selben Bett mit dem Gastgeber schlafen<br />

werde. Wer schon weit rumgekommen ist oder viele Gäste<br />

beherbergte, sammelt „Referenzen“. Manchmal erinnern<br />

mich diese Einträge an Sprüche aus dem Poesiealbum. Hab<br />

Sonne im Herzen. Immer positiv denken. Schön ist es, auf<br />

der Welt zu sein. Solche Sachen. Bei einer Familie mit zwei<br />

kleinen Kindern werden in den Referenzen von diversen<br />

Hier wohnt mein erster Gastgeber in Tutzing:<br />

Steffen, ein großer Tierfreund<br />

Neben Bello, einem anhänglichen Mischling, teilt sich Steffen<br />

sein Zuhause mit drei Vogelspinnen<br />

Nationalitäten überschwänglich die hausgemachten Käsespätzle<br />

gelobt.<br />

Zuerst frage ich bei Steffen aus Tutzing, einem Web-<br />

Entwickler, ob ich auf seiner Couch übernachten darf. In<br />

seinem Profil zeigt er sich – sehr sympathisch – mit Bello,<br />

einem geretteten Straßenhund aus Spanien. Ich darf. Am<br />

nächsten Tag zieht Steffen in seinem 1-Zimmer-Apartment<br />

für mich seine Couch in die Länge. Ein SUP schwebt über<br />

uns an der Decke, Mountainbikes stehen im Gang. Steffen<br />

liebt Sport in der Natur. Wir fachsimpeln über Skigebiete.<br />

Wegen der Nähe zu den Bergen zog der Tierliebhaber vor<br />

sieben Jahren von Berlin nach Bayern. Die Natur schätzen<br />

auch seine Couchsurfing-Gäste. Mal kommen sie aus beruflichen<br />

Gründen, mal privat nach Tutzing. Genauso wie er<br />

selbst die Plattform benutzt. Mal braucht er eine Couch zum<br />

Schlafen in einer anderen Stadt, weil er eine Messe besucht,<br />

mal will er ein paar Tage in die Alpen zum Snowboarden.<br />

Neben Bello gibt es hier noch weitere tierische Mitbewohner,<br />

von denen nichts im Profil stand: drei Vogelspinnen,<br />

untergebracht im Terrarium just am Kopfende meiner<br />

Schlafcouch. Die giftigen Spinnen sind beeindruckend<br />

flink, wenn sie ausbüchsen, erklärt Steffen. Aha, murmele<br />

ich. Aber ein Biss von ihnen sei so harmlos wie ein Bienen-<br />

62


NOCKBERGE<br />

Besuchen<br />

Sie unser<br />

Kompetenz-Zentrum<br />

in Bad Aibling<br />

ZIRBITZKOGEL<br />

SeeHaus<br />

Steffen macht Frühstück. Für die Vogelspinnen gibt es<br />

lebendige Heuschrecken. Für mich frisches Müsli<br />

SCHONT HERZ & RÜCKEN.<br />

STÄRKT KÖRPER & SEELE.<br />

Bello wartet geduldig auf sein Gastgeschenk, die Wiener<br />

Würstchen, die er längst erschnuppert hat<br />

stich. Ich schlucke. Doch die Nacht ist friedlich. Weder<br />

Bello noch Steffen schnarchen. Auch die Vogelspinnen sind<br />

mucksmäuschenstill. Beim Einschlafen denke ich: Was für<br />

eine Begegnung. Dass ich eine Vogelspinne berührte, werde<br />

ich noch meinen Enkelkindern erzählen. Am nächsten<br />

Morgen bereitet Steffen für uns ein feines Frühstück aus<br />

Bio-Joghurt zu, mit Obst, Haferflocken, Leinsamen und<br />

einem Klecks selbst gemachter Marmelade. Bello bekommt<br />

die beiden Wiener Würstchen, die ich als Gastgeschenk<br />

mitbrachte. Und die Spinnen je eine lebende Heuschrecke.<br />

ZIRBENKRAFT®<br />

3.500 Herzschläge pro Tag weniger.<br />

Entspricht einer Stunde Herzarbeit.<br />

Kenner und Freunde Er trug sich mit großen Plänen<br />

und wollte den Betrieb reformieren, organisieren<br />

Beim gemeinsamen Kochen werden Fremde<br />

schnell zu Freunden<br />

Meine nächsten Gastgeber, Nici und Nikolas, wohnen in<br />

einer Wohngemeinschaft in einem ehemaligen Bauernhof<br />

in Andechs. Sie sind vor einem Jahr von München hierhergezogen.<br />

Nikolas ist Förderschullehrer, und Nici hat am<br />

Vortag ihr Studium als Tourismusmanagerin abgeschlossen.<br />

Das gehört gefeiert, und schon kochen wir gemeinsam.<br />

Etwas, das die beiden auch immer ihren Gastgebern<br />

beim Couchsurfen anbieten, wenn sie unterwegs sind. Die<br />

Alternative zum Hotel oder einer Ferienwohnung be-<br />

www.zirbenherz-bett.com<br />

Marienplatz 7 | 83043 Bad Aibling<br />

T +49 (0) 8061 3898141<br />

aibling@zirbenherz-bett.de<br />

BAD AIBLING<br />

WIEN<br />

ALTHOFEN


SeeHaus<br />

Bei Nici und Nik, im ehemaligen Bauernhaus in Andechs,<br />

wird gerne gemeinsam gekocht<br />

geistert das Paar. Miteinander kochen ist nur ein Aspekt,<br />

der Fremde schnell zu Freunden werden lässt. Die beiden<br />

machten vor fünf Jahren eine Weltreise und suchten nach<br />

günstigen Übernachtungsmöglichkeiten. Nikolas ist sich<br />

sicher: Auch ohne finanzielle Hintergedanken hegen wohl<br />

alle Reisenden den Wunsch, „so viel Authentisches von der<br />

Welt zu sehen wie nur möglich“. Nici stimmt ihm zu. Lieber<br />

verlässt sie sich auf Tipps von Einheimischen als auf einen<br />

Reiseführer. Dann stoßen wir an. Auf Nicis Diplom. Und auf<br />

das Couchsurfen, das mich zu ihnen geführt hat. Jetzt bin<br />

ich also auch im Netzwerk dabei. Beim Zwiebelschneiden<br />

und einem Andechser Bier höre ich gebannt von den Couchsurfing-Erlebnissen<br />

der beiden in Australien, Neuseeland,<br />

Argentinien, Bolivien, Peru und auf den Fidschi-Inseln. Ob<br />

einmal übernachten oder eine Woche bleiben, entscheiden<br />

Gast und Gastgeber individuell. Es gibt keine Regel. Doch<br />

Nici und Nikolas sind nicht nur „Surfer“, sie „hosten“ auch,<br />

wie die Couchsurfer sich ausdrücken: Sie sind ebenso Gastgeber.<br />

Es kamen schon Reisende aus allen Winkeln der<br />

Welt. Spanien, Brasilien, Norddeutschland. Mal wollten<br />

die Gäste Kloster Andechs besichtigen, mal ein Bewerbungsgespräch<br />

führen.<br />

Couchsurfing verstehen Nici und Nik als<br />

Gegenbewegung zum kommerziellen Tourismus<br />

Wie alles begann<br />

Ursprung: 2004 mutmaßten die Gründer der Community<br />

von couchsurfing.org*, dass es viele Menschen<br />

gibt, die ihr Leben und ihre Couch gerne mit<br />

anderen teilen würden. Sogar weltweit und ganz ohne<br />

kommerzielle Hintergedanken.<br />

Daher bauten sie das internetbasierte Gastfreundschaftsnetzwerk<br />

auf, bei dem sich jeder registrieren<br />

und mitmachen kann. Beim Couchsurfing geht es<br />

darum, dass Mitglieder die Website nutzen, um eine<br />

kostenlose Unterkunft auf Reisen zu finden.<br />

Wer keinen Schlafplatz (mehr) braucht, kann sich über<br />

die Plattform mit Einheimischen zum Kaffee verabreden<br />

oder beim Couchsurfing-Stammtisch andere<br />

Mitglieder des Netzwerks kennenlernen.<br />

*Casey Fenton, Daniel Hoffer, Sebastien Le Tuan und<br />

Leonardo Bassani da Silveira<br />

64<br />

Ich schlafe auf einer komfortablen Matratze unterm Dach<br />

zwischen Tibetfähnchen und Farbstiften. Wer als Gast bei<br />

einem anderen Mitglied der Gemeinschaft unterkommt,<br />

soll seinen Schlafplatz so hinterlassen, wie er ihn vorgefunden<br />

hat. Das habe bisher immer gut geklappt, erzählt Nici.<br />

Couchsurfing ist für das Paar zum Lebensgefühl geworden.<br />

Sie verstehen es als Gegenbewegung zur kommerziellen<br />

Tourismusbranche und schwärmen davon, wie sie einmal<br />

in Kreta vom „Host“ zu seiner Oma mitgenommen wurden.<br />

Und dort lokale Köstlichkeiten serviert bekamen. Oliven,<br />

Wein, Brot. Als wir am nächsten Morgen auseinandergehen,<br />

habe ich das herzerwärmende Gefühl, dass zwischen<br />

uns eine Freundschaft entstehen könnte.<br />

Wie auch bei Sabine und Michael. Sie wohnen mit ihren<br />

kleinen Söhnen Matthis und Johannes erst seit einem<br />

halben Jahr im Herzen von Höhenrain. Die große Couch<br />

mit den aufgereihten Kuscheltieren im Wohnzimmer ist<br />

wohl meine Schlafstatt, sinniere ich. Es sieht gemütlich aus.<br />

Im Hintergrund steht ein prall gefülltes Bücherregal. Die<br />

Hälfte davon geht um Kinder, die anderen sind Reisebücher.<br />

Ursprünglich kommt das Paar aus Tauberbischofsheim.<br />

Michaels Arbeit als Informatiker ließ sie erst nach Bordeaux<br />

und nun hierher ins Fünfseenland ziehen.<br />

Nirgendwo sonst treffen die unterschiedlichsten Kulturen<br />

so direkt aufeinander. Genau das reizte Sabine, als<br />

sie das erste Mal vom Couchsurfen hörte, vor etwa zehn<br />

Jahren. Sie war sofort Feuer und Flamme für die Idee. Und<br />

baute mit Hilfe von Couchsurfing ihren Freundeskreis in<br />

Darmstadt auf. Sie war der Arbeit wegen neu in der Stadt<br />

und auf der Suche nach Kontakten. Ihre beste Freundin<br />

lernte sie über Couchsurfing kennen. Veronika, eine Slowakin,<br />

die, wie sie selbst, alleine und der Arbeit wegen in<br />

Darmstadt gestrandet war. Denn es gibt auch die unterschiedlichsten<br />

Events am Heimatort. Dort treffen sich<br />

Interessierte und grillen, gehen gemeinsam in den Bier-


Nici und Nik surfen nicht nur unterwegs auf der Couch ihres Gastgebers,<br />

sondern auch auf den Gewässern des Fünfseenlandes


SeeHaus<br />

Eigenes Zimmer<br />

und hausgemachte<br />

Käsespätzle! Bei<br />

Michael und Sabine<br />

in Höhenrain erlebe<br />

ich ungeahnten<br />

Luxus<br />

garten, ins Kino und knüpfen Kontakte. Wer sein Englisch<br />

verbessern will, ist hier genau richtig.<br />

Jetzt serviert uns Sabine die köstlichsten Käsespätzle,<br />

die ich jemals gekostet habe. Die Referenzen in ihrem<br />

Couchsurfing-Profil waren also nicht übertrieben. Baby<br />

Matthis quietscht vergnügt beim Füttern. Der zwei Jahre<br />

ältere Johannes isst brav aus seinem Plastiktellerchen. „Ich<br />

liebe Käsespätzle“, flüstert er mir verschwörerisch zu. Ich<br />

auch, bestätige ich zwinkernd und kratze die Pfanne leer.<br />

Sabine und Michael verköstigen schon seit zehn Jahren<br />

Fremde wie mich und lassen sie umsonst bei sich wohnen.<br />

Sie sind leidenschaftliche Gastgeber. Vom ersten Moment<br />

an fühle ich mich geborgen. Bei den beiden darf ich ein<br />

Zimmer mit eigenem Bad ganz für mich alleine bewohnen.<br />

Ich logiere also diesmal gar nicht auf der Kuscheltiercouch.<br />

Umgekehrt schätzt das Paar, dass fast überall auf der<br />

Welt auch für sie ein Sofa frei geräumt wird, wenn sie über<br />

die Couchsurfing-Plattform anfragen. Auf Reisen waren<br />

sie schon couchsurfend in Zürich, Lübeck, Mailand, Japan,<br />

Äthiopien, Kroatien, Israel, Argentinien, Vietnam, Singapur.<br />

Sabine begeistert sich: Es geht nicht nur darum, Übernachtungskosten<br />

zu sparen. Couchsurfer suchen auch die<br />

Nähe zur fremden Kultur, die Hotels nicht bieten. Ich nicke<br />

und setze mich auf den Boden, um mit Johannes Eisenbahn<br />

zu spielen. Beachtlich, wie nahe ich Sabine durch so alltägliche<br />

Dinge wie Spielen, Mit-den-Kindern-Spazierengehen,<br />

gemeinsames Essen und Tischabräumen komme.<br />

Zum Frühstück am nächsten Morgen gibt es selbst<br />

gebackene Muffins. Beim Abschied salutieren die Kuscheltierchen<br />

vom Sofa aus in Reih und Glied. Matthis und<br />

Johannes winken. Papa Michael ist längst in der Arbeit. Sabine<br />

und ich konnten ausschlafen. Gut so. Denn der Abend<br />

wurde immer länger und interessanter. Die Begeisterung<br />

der Couchsurfer hat nun auch mich ergriffen. Ich werde<br />

weiterhin nach Schlafgelegenheiten im Fünfseenland Ausschau<br />

halten. Wer weiß? Vielleicht finde ich ja doch noch<br />

einen Gastgeber, pardon Host, mit Seegrundstück, jetzt, wo<br />

es Sommer wird.<br />

66


WARDROBE DETOX<br />

Advertorial<br />

Platz für neue Lieblingsstücke<br />

Beratung und Online-Boutique<br />

In Ihrem<br />

Kleiderschrank<br />

sollte hängen,<br />

woran Sie<br />

hängen. Und<br />

nicht mehr ...<br />

Der Kleiderschrank ist nicht nur ein Möbelstück. Er ist das<br />

Herzstück einer jeden Frau. Denn darin befindet sich<br />

alles, was sie ausmacht: Eleganz und Lässigkeit, Erinnerung und<br />

Aufbruch, Freude und Leidenschaft.<br />

Ein wunderbares Verhältnis zu ihrem Kleiderschrank<br />

hat Karina Freifrau von Ende. Sie liebt Designer-Kleidung<br />

und hochexklusive Stücke – und<br />

sie liebt Übersichtlichkeit. „Ordnung im Schrank<br />

bringt Klarheit in den Kopf. Man gewinnt wieder<br />

den Überblick über sich und sein Leben“, sagt die<br />

hübsche Hamburgerin, die seit sieben Jahren in<br />

München lebt. Ihr gutes Gespür für Exklusivität und<br />

Designer sowie ihr Faible für Mode und Struktur hat sie zum<br />

Beruf gemacht.<br />

„In einem Kleiderschrank soll nur hängen, woran man hängt.<br />

Und nicht mehr“, lautet die Überzeugung der Gründerin. Ihr Konzept<br />

heißt Wardrobe Detox. Darin vereint sie zwei Ideen: Durch<br />

gezieltes Aussortieren der Garderobe schaffen die Kundinnen<br />

Ordnung in ihrem Kleiderschrank. Ihre alten Herzstücke können<br />

sie auf Wardrobe Detox zum Verkauf stellen und gewinnen so<br />

Platz für neue „Lieblingsstücke“.<br />

Gerne besucht Frau von Ende ihre Kundinnen auch zu Hause<br />

und steht ihnen als Entscheidungshilfe zur Seite. Mit ihrer herzlichen,<br />

offenen und fröhlichen Art schafft sie sofort eine vertrauensvolle<br />

Atmosphäre. „Ich nehme den Geschmack und das Gefühl<br />

meiner Kundinnen sehr ernst. Aber ich vermittle auch Spaß<br />

und Leichtigkeit, mit der Mode zu spielen.“ Gemeinsam sichten<br />

sie die Garderobe, sortieren aus, was nicht mehr gefällt oder<br />

aus einer Laune heraus gekauft und nie angezogen wurde.<br />

Was bleibt, wird neu und unerwartet kombiniert.<br />

Die ausgewählten Designer-Schätze finden dabei den Weg zu<br />

einer neuen glücklichen Besitzerin. „Es gibt eine<br />

große Käuferschaft für hochwertige Top-Designer,<br />

Accessoires und feine Vintage-Mode aus zweiter<br />

Hand“, so die Wardrobe-Expertin. Sie bietet ihren<br />

Kundinnen deshalb den besonderen Service,<br />

die aussortierten Designer-Stücke in ihrer Online-Boutique<br />

„Wardrobe Detox“ auf Kommission<br />

zu verkaufen. Der Verkaufserlös wird dann abzüglich<br />

einer Provision an den Verkäufer bequem per Banküberweisung<br />

ausbezahlt.<br />

„Sie haben exklusive Designer-Mode, edle Accessoires<br />

oder erstklassige Schuhe, von denen Sie sich gerne trennen<br />

würden? Dann lernen Sie uns kennen!“ Karina Freifrau von<br />

Ende freut sich auf Sie und Ihre Designer-Schätze.<br />

Wardrobe Detox<br />

Online-Shop für Second-Hand<br />

High End Fashion & Lifestyle<br />

F<br />

Tel. 0160 939 960 14<br />

hello@wardrobe-detox.com<br />

www.wardrobe-detox.com


HOW TO BAU A … STEG?<br />

847 Stege gibt es am Starnberger See und 505 am Ammersee. Geht einer<br />

kaputt, müssen die Stegbauer ran. Einer von ihnen hat uns endlich mal erklärt,<br />

wie man solch einen Steg überhaupt baut. Ganz in Ruhe, Schritt für Schritt<br />

ILLUSTRATION SON LUU VU<br />

RECHERCHE STEFAN RUZAS<br />

4<br />

Der Belag: Legen Sie die<br />

gehobelten und gefasten Bretter<br />

in 1 cm Abstand. Schlagen Sie<br />

pro Brett bis zu 6 Nägel ein<br />

3<br />

Die Lagerhölzer: Schlagen Sie<br />

je nach Zangenholz bis zu<br />

6 Zimmerernägel zum Fixieren<br />

der Hölzer ein<br />

2


2<br />

Die Unterkonstruktion: Befestigen<br />

Sie die sägerauen Zangenhölzer mit<br />

12-mm-Schrauben an den Pfählen<br />

1<br />

Die Pfähle: Setzen Sie je nach<br />

Steglänge alle 2,5 bis 3 Meter<br />

einen. Bringen Sie diese vom Ufer<br />

aus mit einer Schnur auf Linie<br />

Das Arbeitsfloß:<br />

wichtig zum Ziehen und<br />

Rammen der Pfähle. Die ideale<br />

Größe ist 5 mal 5 Meter<br />

3


SeeHaus<br />

GANZ NEBENBEI<br />

Vom Vorbeifahren kennt die Villa Fischer in Possenhofen<br />

eigentlich jeder. Ein Halt lohnt sich allemal: In der Remise<br />

vermieten die Besitzer seit einer Weile Design-Appartements<br />

TEXT<br />

STEFAN RUZAS<br />

Fotos: Remise Possenhofen<br />

Und das ist nur der<br />

Anfang: der gemeinsame<br />

Vorraum von<br />

Bergzimmer und<br />

Waldzimmer in der<br />

Remise Possenhofen<br />

71


SeeHaus<br />

Die Gastgeber Katrein Wilms-Wöltje<br />

und Gregor Wöltje<br />

Ein elektrisches Umspannwerk aus<br />

Backstein im Englischen Garten,<br />

Prachtbauten mit vergoldeten Wasserhähnen in<br />

Grünwald und dann eben dieses geschichtsträchtige<br />

Gebäude am Starnberger See.<br />

Groß war die Auswahl nicht gerade, als das Ehepaar<br />

Wilms-Wöltje im Jahr 2010 für sich und seine<br />

Patchwork-Familie, bestehend aus sieben Kindern und<br />

zwei Katzen, ein bezahlbares Haus mit acht Schlafzimmern<br />

suchte. Sympathisch sollte die neue Bleibe unbedingt sein<br />

und keine repräsentative Oase. Ein Platz zum Leben halt.<br />

Die Villa bei Starnberg war auf den bekannten Immobilienseiten<br />

im Internet schon fast zwei Jahre inseriert.<br />

Katrein Wilms-Wöltje erinnert sich: „Klar, da denkt man<br />

erst mal an Kiesauffahrt, eigenen Steg und solche Sachen.“<br />

Aber nicht gerade daran, dass nicht mal der komplette<br />

dreigeschossige Giebelbau zum Verkauf stand – direkt an<br />

der Staatsstraße 2063. Ganz abgesehen von dem baufälligen<br />

Quertrakt nebenan, in dem nur noch Siebenschläfer Wohnrecht<br />

hatten.<br />

„Das feuchte Haus, der asphaltierte Hof, der seltsame<br />

Garten mit den abgeschlagenen Baumstümpfen, an denen<br />

noch dazu Dreifachsteckdosen hingen. Das sah alles aus<br />

wie ein verlassener Campingplatz“, erzählt Gregor Wöltje.<br />

Eigentlich ist das 1890 im Auftrag des Münchner Obermedizinalrats<br />

Heinrich von Fischer im historisierenden<br />

Stil gebaute Anwesen ja Teil einer der eindrucksvollsten<br />

Villenkolonien Europas.<br />

Jahrelang wohnte eine zunehmend vereinsamte Baronin<br />

von Zündt hier und später ein Headhunter, der die „Villa<br />

Fischer“ kernsanieren und sogar das Dach um 35 Zentimeter<br />

anheben und erneuern ließ.<br />

Sogar der Leiter der Bayerischen Denkmalpflege<br />

stand schon voller Interesse im Garten<br />

Dann, nach einem halben Jahr des Verhandelns,<br />

kamen im Sommer 2010 die Wöltjes mit ihren Kindern<br />

und Katzen, und das Haus begann wieder zu leben. Möbel<br />

hatten sie in den ersten Tagen keine, nur ein Bierbank-Set,<br />

sieben Luftmatratzen für die Kinder und ein Bett für die<br />

Eheleute. Gekocht wurde auf einem Campinginduktionskocher<br />

und abgespült in einer runden Badewanne.<br />

„Wir haben hier nichts auf Hochglanz oder Museum<br />

getrimmt und selbst die Türen und Böden so gelassen, aber<br />

wir haben dem Haus seine Würde und seine Grandezza<br />

»Wir haben dem<br />

Haus seine Würde<br />

und seine Grandezza<br />

wiedergegeben«<br />

Katrein Wilms-Wöltje<br />

72


Einfach mal abhängen: Im Wohnbereich des Bergzimmers gibt es auch einen „Swingrest“-Sessel von Dedon<br />

73


SeeHaus<br />

wiedergegeben – und oben drei Zimmer reingefaltet“, sagt Katrein<br />

Wilms-Wöltje und schwärmt davon, wie kuschelig es im<br />

Winter sei und wie angenehm die frischen Sommer. Mal ganz<br />

abgesehen von der komfortablen Nähe zu Ufer und S-Bahn.<br />

Heute hat die Villa Fischer einen durch und durch modernen<br />

Herzschlag: Der Küchenboden, aus dem das Stroh<br />

quoll, wurde derart stabilisiert, dass darauf mehr als zwei<br />

Personen nebeneinander stehen können. Im Jahr 2016 ersetzte<br />

ein eigenes Blockheizkraftwerk die alte Gasheizung,<br />

außerdem verfügt sie neuerdings über zwei große Speicher<br />

für Strom und Warmwasser.<br />

Das alte Waschhaus wurde, in Anlehnung an die<br />

Fischerhäuser am See, mit Holz verkleidet, der Hof gekiest<br />

und das ökologisch gebaute Badehaus für das Schwimmbecken<br />

gleich am Stück geliefert. Sogar der Leiter des Bayerischen<br />

Landesamtes für Denkmalpflege stand schon voller<br />

Interesse im Garten.<br />

„Ein altes Haus ist jede Menge Verantwortung“, sagt<br />

Gregor Wöltje, und er bezieht sich dabei auch auf die Nachbarschaft:<br />

Die freut sich nämlich, dass die Villa endlich<br />

wieder hergerichtet ist. Schon zum Einzug gab es für die<br />

Herrschaften eine Einladung, und gerade die Alteingesessenen<br />

aus Possenhofen und Pöcking kamen und erzählten<br />

sich Geschichten über das Haus, wie es im Krieg war und<br />

dass im Erdgeschoss mal ein Buchladen war. Tief berührt<br />

war ein älterer Mann, als er eines der Zimmer betrat, in<br />

dem er zusammen mit seiner Familie während des Kriegs<br />

gewohnt hatte.<br />

Platz da: Den Flamant-Esstisch<br />

haben die Vermieter in Brüssel<br />

entdeckt<br />

Einen liebenswerten Platz für Freunde und Gäste<br />

statt für Siebenschläfer und Marder<br />

Damals, beim Einzug, war die Remise, die in vergangenen<br />

Zeiten mal als Pferdestall und Kutschenhaus gedient hatte,<br />

in einem traurigen Zustand. Und immer wieder fragten sich<br />

die beiden, sie Elternberaterin und Paartherapeutin und<br />

ehemalige pädagogische Geschäftsführerin der Montessorischule<br />

Biberkor, er Nachhaltigkeitsberater, Macher des<br />

Münchner Hotelprojekts Lovelace und früher erfolgreicher<br />

Werber: „Was machen wir bloß damit? Wir brauchen sie<br />

nicht wirklich, wollen aber, weil sie so nah ist, auch keine<br />

festen Mieter haben oder erst recht keine Firma.“<br />

Warum nicht einfach einen liebenswerten Platz für<br />

Freunde und Gäste statt für Siebenschläfer und Marder?<br />

Warum nicht wenigstens eine Sicherheitssanierung, um<br />

die noch bestehende Substanz zu retten und Ferienwohnungen<br />

draus zu machen? Ja, warum eigentlich nicht?<br />

Das war im Jahr 2015.<br />

„Und dann sind beim Sanieren ein bisschen die Gäule<br />

mit uns durchgegangen“, gesteht die Hausherrin. „Das<br />

war wie ein Puzzlespiel, das mit dem Erneuern des Bodens<br />

anfing und mit kleinen Fischplatten für eines der Appartements<br />

und Kissen in einem speziellen Grünton kein Ende<br />

fand. Weil wir Details lieben und es dann so eingerichtet<br />

haben, wie wir es selbst vorfinden wollten. Ohne Strategie,<br />

ohne kommerzielles Modell, aber mit Wohlgefühl.“<br />

Passen perfekt zur Fischtapete<br />

von Fornasetti: die Fischteller im<br />

Seezimmer<br />

74


Erst mal richtig ausschlafen: In zwei<br />

der drei Remise-Zimmer steht ein<br />

Design-Bett von e15<br />

Wasch dich, und mach dich nass!<br />

Badezimmer im Seezimmer<br />

»Diejenigen<br />

ansprechen, die<br />

die Ästhetik<br />

verstehen und<br />

entschlüsseln<br />

können«<br />

Gregor Wöltje<br />

75


SeeHaus<br />

Ein Traum in Salbeigrün:<br />

Im Waldzimmer ist es am ruhigsten.<br />

Solange auf der Schreibmaschine<br />

Erika nicht geschrieben wird<br />

Im Herbst 2016 waren die drei Design-Appartements<br />

fertig, und sie wurden schlicht Seezimmer, Bergzimmer<br />

und Waldzimmer genannt. Gemeinsam heißen sie nun<br />

„Remise Possenhofen“, auch im Internet, und seit Dezember<br />

vergangenen Jahres kann man sie sogar auf der Wohnplattform<br />

Airbnb buchen.<br />

Der erste Gast war eine Australierin, die gleich eine ganze<br />

Woche blieb, so Wöltje: „Die war hin und weg und ist erst<br />

mal nach Starnberg gejoggt und durch den Wald zurück.“<br />

Ein anderer wollte gleich einen Monat bleiben. „Wir hoffen,<br />

dass wir diejenigen ansprechen, die die Ästhetik verstehen<br />

und entschlüsseln können.“<br />

Und dafür haben beide viel getan: „Zwei Mal sind wir<br />

mit einem großen Auto nach Südfrankreich gefahren, um,<br />

vollgepackt mit Vintage-Kommoden, Sesseln und alten<br />

Lampen, nach Hause zu kommen.“ Zwei der drei Zimmer<br />

haben ein Design-Bett von e15 und eines eine eigene Sonnenterrasse.<br />

Im Bergzimmer finden Gäste einen Teil von<br />

Gregor Wöltjes Vinylplattensammlung und eine Auswahl<br />

von Katrein Wilms-Wöltjes Lieblingsbüchern.<br />

Wen es bei so viel Persönlichkeit und Geschichte packt,<br />

eine kleine Erzählung zu schreiben, der sollte vielleicht das<br />

Waldzimmer wählen: In dem steht eine Erika-Schreibmaschine<br />

– mit viel Papier und einem frischen Farbband.<br />

Remise Possenhofen<br />

Kurt-Stieler-Straße 5<br />

82343 Pöcking/Possenhofen<br />

info@remisepossenhofen.com<br />

Was kostet das denn?<br />

See- und Bergzimmer kosten in der normalen Saison<br />

für zwei Personen pro Nacht 150 Euro, das Waldzimmer<br />

130 Euro (Mindestaufenthalt: zwei Nächte).<br />

Während des Oktoberfestes, zu Weihnachten und<br />

Silvester wird's entsprechend teurer. Am einfachsten<br />

ist die Buchung über die Internet-Plattformen Airbnb<br />

und fewo-direkt.de. Auf Wunsch sind übrigens auch<br />

längerfristige Vermietungen möglich.<br />

76


Advertorial<br />

AUDI STARNBERG<br />

Vier Ringe<br />

für fünf Seen<br />

Audi startet durch: Der neue Audi Q5, das A5 Cabriolet<br />

und der PS-starke RS 3 sind die automobilen Stars<br />

dieses Jahres. Zeit für Händler, ihre Showrooms in die<br />

Zukunft zu führen, und das hat die Audi München GmbH in<br />

Starnberg gerade gründlich getan.<br />

Passend zur frischen Designlinie der neuen und künftigen<br />

Modelle aus Ingolstadt, hat das Autohaus architektonisch<br />

durchgelüftet. Das Gebäude mit seinen 305 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche wurde grundlegend renoviert und<br />

modernisiert. Nun dominiert eine offene und freundliche<br />

Kombination aus Hightech und Wohlfühl-Ambiente: Die<br />

neun bis zehn Ausstellungsfahrzeuge parken auf warm wirkendem<br />

Quarzkiesel-Boden, der die bisherigen kühlen Fliesen<br />

ersetzt. Eine Lounge-Ecke mit Coffee-Bar lädt zum Verweilen<br />

und Fachsimpeln bei einer Tasse Cappuccino ein.<br />

Und egal, wie der Kunde seinen Audi konfiguriert:<br />

Er kann ihn sich sofort ausführlich anschauen – von außen<br />

wie innen. Per iPad stellt der Verkaufsberater das<br />

Traumauto zusammen, projiziert es auf einen<br />

riesigen Bildschirm in der ebenfalls neuen<br />

Privacy Lounge. Dort kann der künftige stolze<br />

Besitzer sein ganz persönliches Modell in voller<br />

Fahrt durch verschiedene Umgebungen begutachten<br />

und ungestört die Ausstattungs-Details<br />

erörtern. Sogar mit nach Hause nehmen kann er seinen neuen<br />

Audi: Ein exklusiv generierter Code zaubert das konfigurierte<br />

Modell auf den heimischen Rechner.<br />

Ein paar Wochen später nimmt der Käufer dann sein neues<br />

Auto, sofern er es nicht selber im Audi-Forum in Ingolstadt<br />

abholt, in der 30 Quadratmeter großen Neuwagenauslieferung<br />

in Empfang. Wer nicht so lange warten möchte, dem vermittelt<br />

der Starnberger Audi-Händler hochwertige Gebrauchtfahrzeuge<br />

und junge Dienstwagen: gepflegte, gut ausgestattete und durchgecheckte<br />

Fahrzeuge zu fairen Preisen.<br />

Mit Beratung und Verkauf beginnt der Service freilich erst,<br />

den der Audi-Partner in Starnberg bietet: Professionelle Wartung,<br />

Pflege und Reparatur sind weitere Säulen des Erfolges.<br />

Der 300 Quadratmeter große Werkstatt-Bereich wurde ebenfalls<br />

umfassend renoviert und bietet Kunden wie Mitarbeitern<br />

reibungslose Abläufe.<br />

Wer also demnächst einen neuen Audi kaufen oder seinen<br />

alten mal gründlich durchchecken lassen möchte, sollte einen<br />

Termin in der Münchner Straße fest einplanen. Das Team von<br />

Audi München Starnberg freut sich auf Ihren Besuch!<br />

Audi München Starnberg<br />

Münchner Straße 25–27<br />

82319 Starnberg<br />

Tel. 08151 27 28 73<br />

info@mahag.de, www.mahag.de


SeeHaus<br />

Von Innenarchitektur bis<br />

Marketing: Arbeitsplätze<br />

im Institut für Form und<br />

Farbe in Herrsching<br />

TEXT<br />

ILLUSTRATIONEN<br />

STEFAN RUZAS<br />

SON LUU VU<br />

ZUSAMMEN ARBEITET<br />

MAN WENIGER ALLEIN<br />

Coworking, also das partnerschaftliche Arbeiten von Selbstständigen in gemeinsamen<br />

Büros, verändert unsere Arbeitswelt – auch im Fünfseenland<br />

E<br />

Ein Arbeitsplatz mit Internetanschluss<br />

und Kaffee ohne Ende: Oft braucht es<br />

nicht viel, um geschäftstüchtig zu sein.<br />

Immer weniger gefragt sind bei vielen<br />

Selbstständigen hingegen Büroräume<br />

mit Messingschild vor und Chefsessel<br />

hinter der Tür.<br />

Auch da, wo Menschen am liebsten<br />

nur wohnen oder Urlaub machen, gibt<br />

es zunehmend Plätze, an denen sich<br />

Freiberufler oder kleinere Firmen<br />

unter dem Begriff „Coworking“ einen<br />

größeren Raum teilen und manchmal<br />

auch Arbeit, aber trotzdem eigenständig<br />

bleiben.<br />

Im Fünfseenland sind es etwa die<br />

Friendsfactory in Starnberg, das<br />

Denkerhaus und das Gewerkhaus<br />

in Dießen oder das Institut für Form<br />

und Farbe in Herrsching. Auch das<br />

Feldafinger Kasernen-Areal soll in<br />

den kommenden Jahren zum Coworking-Zentrum<br />

umgebaut werden.<br />

„Bei Coworkern denkt man erst<br />

mal an großstädtische Hipster mit<br />

dem Laptop unterm Arm. Dabei geht es<br />

neben Designern und Grafikern auch<br />

um Schreiner oder Schmiede“, sagt<br />

Katharina Winter, Konversionsmanagerin<br />

der Anfang <strong>2017</strong> neu geschaffenen<br />

Regionalagentur gwt Starnberg.<br />

Ein Vorteil dabei: „Wir können neue<br />

Nutzungsformen für Bestandsgebäude<br />

finden, die zwar gebraucht, aber oft gerade<br />

deswegen charmant sind.“ Selbst<br />

ein in die Jahre gekommenes Hotel<br />

könne zum Coworking-Raum werden.<br />

So blieben Mieten erschwinglich und<br />

Vermieter, Gemeinde und Region profitierten<br />

vom Imagegewinn.<br />

In einer aktuellen Studie zur Zukunft<br />

der Region lautete deswegen<br />

eine These: Aus dem Megatrend „Individualisierung“<br />

werde zunehmend<br />

eine „Wir-Kultur“, das „Co“ sei ein<br />

Schlüssel für neue Gemeinschaften.<br />

Weswegen auch gwt-Geschäftsführer<br />

Christoph Winkelkötter meint: „In Zukunft<br />

geht es immer mehr um projektbezogenes<br />

und partnerschaftliches<br />

Arbeiten ohne starre Hierarchien.<br />

Coworking-Räume bieten die Chance,<br />

junge kreative Köpfe in der Region<br />

zu halten.“<br />

Die Idee selbst ist 2002 in Wien und<br />

2005 in anderen Städten wie San<br />

Francisco oder London entstanden, bis<br />

Ende dieses Jahres werden weltweit<br />

mehr als eine Million Menschen in<br />

14 000 so genannten Spaces arbeiten.<br />

Sogar Wissenschaftler untersuchen<br />

schon, wie sich unsere Arbeitswelt<br />

dadurch verändert: Klaus-Peter Stiefel<br />

vom Stuttgarter Fraunhofer- Institut<br />

für Arbeitswirtschaft und Organisation<br />

prophezeit dem Phänomen in dem<br />

Buch „Faszination Coworking“ ein<br />

„enormes Potenzial“.<br />

78


299 Euro kostet die<br />

Monatsmiete für einen<br />

festen Arbeitsplatz im<br />

Impact Plaza in Wörthsee<br />

Coworking-Beispiele<br />

im Fünfseenland<br />

Wörthsee<br />

4<br />

Schondorf<br />

Dießen<br />

2<br />

Seefeld<br />

5<br />

Herrsching<br />

1<br />

Tutzing<br />

Seeshaupt<br />

3<br />

Starnberg<br />

1 | Institut für Form<br />

und Farbe, Herrsching<br />

Bietet nicht nur Arbeitsund<br />

Atelierplätze, sondern<br />

auch Raum für Seminare<br />

und Veranstaltungen.<br />

www.iffuf.de<br />

2 | Denkerhaus, Dießen<br />

Je nach Bedarf gibt es von<br />

Halbtags- bis Monatsmiete<br />

alle Möglichkeiten.<br />

www.ammerseedenkerhaus.de<br />

3 | Friendsfactory,<br />

Starnberg<br />

Internationales Netzwerk,<br />

ideal für innovative Startups,<br />

nicht nur wegen der<br />

schicken Konferenzräume.<br />

Monatsmiete ab 400 Euro.<br />

www.friendsfactory.de<br />

4 | Impact Plaza, Wörthsee<br />

Garten vor der Tür, der See<br />

auch. Funktionales Büro, initiiert<br />

von der Markenagentur<br />

Padberg & Partners.<br />

www.impactplaza.com/de<br />

5 | Schloss Seefeld,<br />

Pilsensee<br />

Von der Kochschule über<br />

die Rechtsanwaltskanzlei<br />

bis zum Tonstudio und zur<br />

Physio-Praxis: Hier passt<br />

alles unter ein denkmalgeschütztes<br />

Dach. Zuständig<br />

ist die Unternehmensverwaltung<br />

des Grafen zu<br />

Toerring-Jettenbach.<br />

www.schloss-seefeld.de<br />

In der Reismühle in<br />

Gauting arbeiten derzeit<br />

40 Künstler – vom<br />

Musiker bis zum Grafiker<br />

79


SeeHaus<br />

T<br />

IPPS<br />

Und<br />

warum<br />

heißt<br />

das so?<br />

AUS WASSERPARK WIRD SEEBAD<br />

Saniert und erweitert: Im Herbst <strong>2017</strong> eröffnet das Starnberger Hallen- und<br />

Freibad unter dem neuen Namen Seebad Starnberg. Den Gästen stehen künftig<br />

unter anderem auch mehrere Saunahütten mit Zugang zum See und Alpenkulisse<br />

zur Verfügung. Dazu ein großzügiger Gastrobereich mit Seeterrasse.<br />

ZEITREISE IM<br />

SCHICHTWERK<br />

Entdecken, Ausprobieren, Begreifen:<br />

In dem im März dieses Jahres neu<br />

eröffneten Heimatmuseum Schichtwerk<br />

im Gilchinger Wersonhaus<br />

können Besucher die Zeit der Römer<br />

und Bajuwaren erleben. Der besondere<br />

Clou: Durch Schubladensysteme<br />

wird Gilchingss Vergangenheit<br />

Schicht für Schicht freigelegt. Auch<br />

restaurierte Grabbeigaben sind zu<br />

sehen. Der Wunsch nach einem<br />

Museum kam 2008 auf, danach<br />

entstand der Verein Zeitreise.<br />

www.schichtwerk-gilching.de<br />

www.wasserpark-starnberg.de<br />

HOFLADEN IM<br />

SCHLOSSGUT<br />

Seit Anfang Mai gibt es im Gewölbe<br />

des Schlossguts Bernried den neuen,<br />

von Gabriele Schuller geführten<br />

Hofladen. Die Produktpalette reicht<br />

von selbst hergestellten Nudeln mit<br />

regionalen Namen wie „Bernrieder<br />

Schneckerl“ über Heumilch und Butter<br />

bis zu hochwertigen Ölen. Kaffee,<br />

Kuchen und Leveni-Eis gibt's auch.<br />

www.bernrieder-hofladen.de<br />

80<br />

Leoni<br />

Eigentlich hieß der Ort ja Assenbuch.<br />

Bis der aus Sizilien stammende<br />

Bassist und kgl. Hofopernsänger<br />

Giuseppe Leoni 1825 die<br />

Krenner-Villa im Erbgang übernahm<br />

und mit seiner Gattin Rosina<br />

erst ein Restaurant mit italienischem<br />

Einschlag und später dann<br />

eine Fremdenpension namens<br />

„Leonihausen“ eröffnete. Und weil<br />

man zum „Leoni“ ging, erhielt das<br />

Dorf allmählich seinen Namen.<br />

Da Millibauer<br />

Bayerns letzter König, Ludwig III.,<br />

erledigte seine Staatsgeschäfte<br />

häufig von Leutstetten aus, also<br />

praktisch vom Kuhstall, was ihm<br />

beim Volk den spöttischen Spitznamen<br />

„da Millibauer“ eintrug.<br />

Protzenhausen<br />

Spitzname des Ortsteils Niederpöcking<br />

am Starnberger See. Könnte<br />

auch vom bayerischen Wort „Protz“<br />

für Kröte herrühren. Die hatten<br />

schon vor den „protzigen“ reichen<br />

Münchnern am Seeufer ihr Biotop<br />

gefunden.<br />

Ilkahöhe<br />

Die 728 Meter hohe Erhebung hieß<br />

früher Parzenbichl, bekam ihren<br />

Namen aber dann von Ilka von<br />

Wrede, einer Tochter des Tutzinger<br />

Schloss-Grafen von Vieregg.<br />

Quelle: Wolfgang Till, „Starnberger See“,<br />

Brandstätter Verlag (<strong>2017</strong>)<br />

Fotos: hugues seifert Architekten


Advertorial<br />

CHRISTINA BINGMANN<br />

Bitte lächeln!<br />

Begeisterte Patienten, die mit einem strahlenden<br />

Lächeln vom letzten Zahnarztbesuch berichten – ein<br />

überzeugenderes Argument für eine Praxis kann es wohl<br />

kaum geben. „Wir sehen den Menschen als Ganzes und setzen<br />

alles daran, ihn dort abzuholen, wo er gerade steht“, erklärt<br />

Christina Bingmann ihre Philosophie.<br />

Dazu gehört vor allem, sich Zeit zu nehmen, Vertrauen zu<br />

schaffen und Ängste zu nehmen. Mit diesen Grundsätzen hat<br />

die Zahnärztin ihre Vorstellung von einer erfolgreichen Zahnmedizin<br />

verwirklicht. Denn über die Ästhetik hinaus bedeuten<br />

perfekt behandelte Zähne Gesundheit, Lebensqualität und<br />

Selbstbewusstsein.<br />

Und zwar in jedem Alter, vom ersten Milchzahn<br />

über die bleibenden Zähne bis hin zur ideal<br />

sitzenden Prothese.<br />

Seit 2012 bietet die Praxis Bingmann in Seeshaupt<br />

einer ständig wachsenden Patientenschaft angstfreie<br />

Zahnmedizin auf höchstem Niveau und für<br />

die ganze Familie. Hier liegen alle Bereiche der medizinischen<br />

Versorgung in einer Hand – das professionelle Spektrum<br />

umfasst jede Form der ästhetischen und funktionellen<br />

Rehabilitation, Parodontologie, Implantologie,<br />

Oralchirurgie und selbstverständlich die Prophylaxe.<br />

Auch die Herzlichkeit des Teams, dazu die harmonisch<br />

gestalteten Praxisräume, das respektvolle Miteinander und<br />

der außergewöhnliche Service sind Teil des erfolgreichen<br />

Konzepts.<br />

CHRISTINA BINGMANN Zahnärztin<br />

von-Simolin-Straße 6, 82402 Seeshaupt<br />

Tel. 08801 914 97 97<br />

info@praxis-bingmann.de<br />

www.praxis-bingmann.de<br />

Sprechzeiten nach Vereinbarung, alle Kassen<br />

Ich bin Ihr Partner im Landkreis Starnberg<br />

für das nötige Stück Sicherheit!<br />

Mooseder Versicherungsvermittlungs KG<br />

Bahnhofplatz 8 · 82319 Starnberg<br />

Telefon (0 81 51) 82 06 · Telefax (0 81 51) 80 27<br />

E-Mail info@mooseder.vkb.de · www.mooseder.vkb.de


SeeHaus<br />

T<br />

IPPS<br />

NEUES HOTEL AM SÜDUFER<br />

Im Spätsommer <strong>2017</strong> eröffnet in Seeshaupt das Boutique-Hotel The Starnbergsee . Neben eleganten Salons,<br />

opulenten Gärten und einem Nature Spa gibt es auch eine 360-Grad-Dachterrasse.<br />

www.thestarnbergsee.com<br />

SCHÖNER SUNDOWNER<br />

Fischsemmeln, Currywurst, ein hauseigenes „Strandwich“ und<br />

regionale Produkte. Die neue Strandbar St. Heinrich legt Wert auf<br />

Identität. Auch freitags, zum Aperitivo-Abend von 17 bis 20 Uhr.<br />

www.strandbar-stheinrich.de<br />

SO GEHT BEGEGNUNG<br />

Kaffee und Kuchen, belegte Brote und selbst<br />

gemachte Limonade: Jeden zweiten Samstag im<br />

Monat bewirten minderjährige Flüchtlinge im<br />

ehemaligen Gasthaus Drei Rosen in Dießen<br />

ihre Gäste. Initiatoren sind SOS-Kinderdorf und<br />

Starkoch Sebastian Dickhaut.<br />

www.sos-kinderdorf.de<br />

RAUM FÜR KUNST<br />

Auf einer Fläche von insgesamt 100 Quadratmetern<br />

wurde die Galerie „bildlich“ von Andrea Gürtler und<br />

Bettina Zapp anfangs als reine Produzentengalerie<br />

betrieben. Aufgrund der großen Nachfrage vermieten<br />

sie die Räumlichkeiten an der Hauptstraße in<br />

Starnberg seit 2015 aber auch an andere Künstler.<br />

Anfragen unter 0177 856 01 00 oder 0173 395 85 98<br />

GROSSES KINO IN GAUTING<br />

Die Breitwandkino haben Zuwachs bekommen:<br />

Direkt am S-Bahnhof Gauting ist nach zweieinhalb Jahren Bauzeit<br />

ein Programmkino mit insgesamt 388 Plätzen entstanden.<br />

Gezeigt werden neben Premieren und Sneak Previews auch<br />

Künstlerfilme und Opern-Liveübertragungen.<br />

www.breitwand.com<br />

Foto: SOS-Kinderdorf e.V.<br />

82


SeeKultur<br />

See<br />

Ein<br />

MÄRCHEN<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

ANJA WECHSLER<br />

LU EICKMANN & ANJA WECHSLER<br />

85


SeeKultur<br />

Es war einmal ... so fangen Märchen an ... unseres nicht.<br />

Wenn es wärmer wird, kann es immer wieder passieren, dass es kommt, hier am Ammersee:<br />

das hölzerne, dunkel grummelnde Wesen. Zwischen Riederau und Dießen<br />

scheint es in den Seetiefen seinen Lebensraum zu haben<br />

86


SeeKultur<br />

Einmal gesichtet, tun sich die Bewohner des Westufers<br />

mit allen schwimmenden Gefährten zusammen und locken es an – mit selbstgebrautem<br />

Gerstensaft und dem durchs Wasser schneidenden Ton der Trompete<br />

89


SeeKultur SeeLeben<br />

Zahm wird es, lässt sich streicheln und für<br />

einige Stündchen sogar aus dem Wasser nehmen. Es singt und klingt mit den anderen<br />

Instrumenten, die die Bewohner auf ihren Booten haben. Solange die Trompete dabei ist, bleibt das Wesen<br />

ruhig und umgänglich. Aber sein archaischer Gesang ruft die Winde. Aus den Bergen kommend, streifen sie<br />

über den See und blähen die Segel der Unerschrockenen. Die entlassen das Wesen wieder zurück<br />

ins Wasser. Vom Wind getrieben, schwimmt es über die Wellen hinaus<br />

90


SeeKultur<br />

An sehr heißen<br />

Sommerabenden<br />

zeigt es sich zuweilen in Ufernähe.<br />

Falls nicht, so taucht ein Stück hinab, haltet die Ohren offen –<br />

vielleicht könnt ihr es aus der Tiefe brummen hören<br />

93


SeeKultur<br />

VERGESST DIE<br />

LIEBE<br />

NICHT<br />

DER FENCHEL<br />

2008, Urlaub mit dem Freund. Viel Regen, viel schlafen, nur nicht miteinander.<br />

Das muss der Fenchel sein!, dachte Luise Loué und schenkte ihrem Freund dieses „Herz“<br />

mit geschmiedetem Pfeil. Danach war Schluss. Und der Fenchel Symbol für ihr Projekt<br />

94


TEXT<br />

BIRGITT HÖLZEL<br />

Schuld war nicht der Fenchel, sondern<br />

die Langeweile. Langeweile, die sich<br />

irgendwann in Luise Loué breitmachte, als sie vor drei Jahren<br />

von München ins beschauliche Schondorf zog, an den<br />

Ammersee. Als Weltenbummlerin und Freigeist immer auf<br />

Achse, immer auf Reisen, hatte sie als Mutter und Hausfrau<br />

plötzlich nicht mehr genug zu tun. Der kleine Sohn war in<br />

der Kita. Der Gatte in der Arbeit. Der See wunderschön,<br />

am Anfang aufregend. Doch das füllt einen Tag auch nicht<br />

wirklich aus.<br />

Also holte sie eines Tages „Jürgen“ aus dem Keller. „Jürgen“<br />

ist eine kleine Schachtel, in der einmal Schuhe lagen.<br />

Sie ist voll von Briefen aus der Vergangenheit. Liebesbriefen,<br />

Zetteln, kleinen Geschenken. Von diesen Schachteln hat sie<br />

so viele, dass sie ganze sieben Umzugskartons füllen. Ein<br />

wahres Archiv. Ein Archiv an Liebesobjekten. Diese Kartons<br />

nahm Luise Loué immer mit. Von Umzug zu Umzug.<br />

„Ich habe alles gesammelt, was ich jemals geschenkt<br />

bekommen habe. Ich konnte einfach nichts wegschmeißen.<br />

Und jedes Mal habe ich mich gefragt, ob sie wieder<br />

mitmussten. Aber ja, sie mussten wieder mit“, erklärt sie lakonisch.<br />

Also fing die freiberufliche Projektmanagerin an,<br />

sich den Inhalt genau anzuschauen. „Ich habe drei Monate<br />

lang nur sortiert“, sagt sie.<br />

Der erste Liebesbrief ist dabei, den sie mit zwölf Jahren<br />

erhielt, voller Sehnsucht und Träume, was sie tun werden<br />

(reden!), was er tun wird (Blumen mitbringen, sie küssen<br />

vielleicht), wenn sie sich endlich wiedersehen. Briefe von<br />

den besten Freundinnen, ungeduldig, sich der vertrauten<br />

Person mitzuteilen. Für Loué entstand daraus die Erkenntnis:<br />

„Liebe = Wiese, Essen, Erzählen + Zuhören“. Von ihnen<br />

nahm sie nicht nur bereitwillig die Sachen auf, die zerbrochene<br />

Freundschaften und verloren gegangene Freunde zurückgelassen<br />

hatten. Keiner durfte etwas wegwerfen, alles<br />

ging in diese Schachteln.<br />

„Beim Sortieren wurde mir klar, dass ich schon wahnsinnig<br />

oft geliebt habe und wahnsinnig oft geliebt wurde. Es<br />

hat mich so erfüllt und berührt, was ich alles schon erleben<br />

durfte.“ Also beschloss sie, ein Projekt zu starten: „Vergesst<br />

die Liebe nicht!“ Sie bat über Annoncen in Tageszeitun-<br />

DER GEHEIME VEREHRER<br />

Buchstaben aus Zeitungen auf Papier, DIN A4, 2014<br />

Die Collage fand die Verehrte eines Morgens in ihrem<br />

Briefkasten. Autor unbekannt<br />

DAS MIX-TAPE<br />

15 Blätter Papier, beidseitig beschrieben, Kugelschreiber,<br />

DIN A4, besprochene Kassette, 1998 geschrieben und<br />

besprochen von der besten Freundin mit 14, 15 Jahren.<br />

Themen: Was gab es zum Essen, was hat sie erlebt, wie<br />

sehr vermisst sie die beste Freundin, Probleme mit den<br />

Eltern, wie steht es mit der Liebe<br />

95


SeeKultur<br />

SIRI BERLIN:<br />

WORTKOLLISIONEN<br />

Mixed Media auf MDF (Acryl & Collage), 80 × 60 cm,<br />

Dezember 2015 bis Juni 2016<br />

Die Künstlerin schrieb in 12 Stunden 4,1-mal die<br />

Abschiedsmail ihrer großen Liebe ab, bis die Leere<br />

(Fläche) gefüllt war. Die Wortcollage entstand zur<br />

gleichen Zeit und wurden nach der endgültigen<br />

Trennung 2016 aufgeklebt<br />

DESILLUSIONIERUNG<br />

Sechs Frösche, Holzschachtel, Gips,<br />

2,5 x 7,9 x 7,1 cm, 2009<br />

Trotz toller gemeinsamer Erlebnisse und<br />

Reisen blieb die Liebe einseitig<br />

»Liebe = Wiese,<br />

Essen, Erzählen +<br />

Zuhören«<br />

Luise Loué<br />

TRAUM-WOHNUNG<br />

Verschiedene Kartonagen, Draht, Stecknadeln, 15,7 x 25 x 35 cm, 2011<br />

Im Traum besucht die Exfreundin ihren Freund immer wieder in seiner Wohnung,<br />

bis er sie erwischt. Sie genießen gemeinsam die Nähe und Vertrautheit,<br />

bis sie diesen Traum nicht mehr träumt<br />

Fotos: Alessandra Schellnegger, Ekaterina Skerleva<br />

96


Advertorial<br />

Liebe unterwegs<br />

Nächste Veranstaltungen:<br />

20.5.17: Schnuppernachmittag „Beziehungsspiel –<br />

spiel Beziehung“, Bürgerhaus Gräfelfing<br />

Tour d'amour<br />

Stefan Noelle, Luise Loué: Lebens-Geschichten,<br />

Liebes-Objekte und gesungene Poesie<br />

4.11.17: Gasthaus Saxenhammer, Hechenwang<br />

Luise Loué ist als Moderatorin mit ausgewählten<br />

Liebesobjekten und Geschichten buchbar für<br />

Seminare, Hochzeiten, Jubiläen und Geburtstage.<br />

www.liebesobjekte.de<br />

gen, ihr persönliche Liebesobjekte und deren Geschichten<br />

zu schicken. Um mehr über die Liebe zu erfahren und um<br />

auch andere Menschen daran teilhaben zu lassen. Das<br />

Projekt „Liebesobjekte“, das von April bis Oktober 2016 als<br />

Ausstellung in München in der Milchstraße existierte, hatte<br />

begonnen.<br />

Die Zusendungen überwältigten sie. Sie erzählen von<br />

der Kinderliebe zu den Kuscheltieren, von Jugendfreundschaft,<br />

von Freundschaft zwischen Mann und Frau und<br />

natürlich vom Wahnsinn, vom Zauber und von der Unmöglichkeit<br />

der Liebe. Sogar aus New York und Uruguay<br />

kamen die E-Mails oder Päckchen. Mal mit ausführlichen<br />

Geschichten, mal anonym, dann wieder ausdrücklich als<br />

Leihgabe oder auch als Geschenk. Besonders berührte sie<br />

die Liebe im Alter. Ein Diplom-Ingenieur beispielsweise,<br />

der 80-jährig seiner Frau eine Liebeserklärung in Buchform<br />

macht. Ein Paar, das sich zum 31. Hochzeitstag seine<br />

ersten Liebesbriefe vorliest und dabei weint.<br />

Was tun mit all den Objekten, den Erinnerungsstücken,<br />

den guten wie den schlechten? Um Neues anfangen zu können,<br />

muss Altes abgeschlossen sein, findet Loué. Und die<br />

Erinnerungen wollen gut aufbewahrt werden. Deshalb gibt<br />

die 40-jährige Künstlerin inzwischen Seminare:<br />

„Was tun mit Andenken und Erinnerungen? – Mit Liebesobjekten<br />

persönliche Schätze bergen“. Und weil viele der<br />

Geschichten weiterhin erzählt werden wollen, webt Luise<br />

Loué zusammen mit dem Münchner Chansonwriter Stefan<br />

Noelle auf der Tour d’amour einen Abend aus gelebten Geschichten<br />

und großen Gefühlen. Vielleicht bringt ja wieder<br />

jemand sein Liebesobjekt zu diesem Abend mit.<br />

SHOE KONZEPT<br />

FEMININES<br />

UNDERSTATEMENT<br />

Es duftet nach Leder, Ölen und Wachsen. Die<br />

Decke gewölbt, der Estrichboden industriell,<br />

die Wände blau. Ein Feuer knistert im Kamin und<br />

verbreitet wohlige Wärme. Die Haptik und Ästhetik<br />

des Raumes schaffen Emotionen.<br />

Es ist ein ganz besonderes Flair, das dieser<br />

außergewöhnliche Schuhladen in Seeshaupt ausstrahlt.<br />

Sein Konzept ist stringent. Traditionsreiche,<br />

europäische Schuhmanufakturen werden in das<br />

sorgfältig und professionell kuratierte Sortiment<br />

von Ulrike Teterycz aufgenommen. Craftsmanship,<br />

Gründergeist und Mut zeichnen die Produkte aus.<br />

Eigens modellierte Leisten, nachhaltig gegerbte<br />

beste Leder und rahmengenähte Konstruktionen<br />

werden bei Kollektionen wie Rocco P., Officine<br />

Creative und Sartori Gold modern, eigenwillig und<br />

sehr urban in Szene gesetzt.<br />

Liebevolle Details mit einem humorvollen<br />

Augenzwinkern bei AGL und coole Proportionen bei<br />

INUIKII verleihen dem progressiven Sortiment<br />

seinen ganz eigenen Signature-Look – diese eklektische<br />

Formensprache, die immer einen gekonnten<br />

Bruch herbeiführt. Feminines Understatement auf<br />

höchstem Niveau.<br />

Shoe Konzept<br />

Hauptstraße 2, Rgb.<br />

82402 Seeshaupt<br />

Tel. 08801 915 70 57<br />

www.facebook.com/<br />

shoekonzept.seeshaupt<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo–Fr 10–18 Uhr<br />

Sa 10–16 Uhr


SeeBücher<br />

T<br />

IPPS<br />

DA KLOA PRINZ<br />

„Der kleine Prinz“ auf Bairisch, ja darf man das denn?<br />

Gerd Holzheimer hat es gewagt. Der in Gauting lebende<br />

Philosoph und Schriftsteller hat dabei den Märchenton<br />

des Originals gekonnt mit der Melodie der bairischen<br />

Mundart verbunden. Mini-Leseprobe gefällig? „Vor mia<br />

a ganz a kloana Bua. Wia der ausgschaut hod! I hob<br />

mi so gwundert.“ Unsere Antwort lautet: Ja, man darf.<br />

Allitera Verlag<br />

SEHNSUCHTSORTE<br />

Seit zehn Jahren lebt Maren Martell am Ammersee und<br />

fotografiert seither fast täglich an den Ufern des Fünfseenlands.<br />

Der Bildband „Stege himmel._see.sehnsucht“<br />

zeigt die schönsten Fotos ihrer außergewöhnlichen<br />

Sammlung, die zudem mit Gedichten, Gedanken und<br />

Geschichten von 53 Persönlichkeiten aus der Region<br />

versehen sind. Poesie in Wort und Bild.<br />

Bauer Verlag<br />

See-lese-lust …<br />

SISI UND<br />

LUDWIG II.<br />

Die Schicksale der berühmten<br />

Kaiserin von Österreich und des<br />

bayerischen Märchenkönigs sind auf<br />

ewig mit dem Starnberger See verbunden.<br />

Er lebte am Ostufer, sie am<br />

Westufer, sie waren blutsverwandt<br />

und in tiefer Freundschaft verbunden,<br />

beide waren außergewöhnlich<br />

schön und auf ihre eigene Art unglücklich.<br />

Dieses liebevoll illustrierte<br />

und reich bebilderte Kinderbuch von<br />

Claudia Wagner erzählt die spannende<br />

Geschichte der beiden Sprösslinge<br />

der Wittelsbacher. Charmante und<br />

oft überraschende Lektüre für Klein<br />

und Groß – erschienen im Eigenverlag.<br />

Beziehbar im Buchhandel<br />

SCHAURIG-<br />

SCHÖN<br />

Wer ist der Angst einflößende Geisterreiter<br />

bei der Roseninsel? Und<br />

was hat es mit den geheimnisvollen<br />

Steinkreisen am Buchsee auf sich?<br />

240 gruselige, schaurige, aber auch<br />

heitere Sagen und Legenden aus<br />

dem Fünfseenland hat Gisela Schinzel-Penth<br />

in den vergangenen 50<br />

Jahren gesammelt. Die teilweise nur<br />

mündlich überlieferten Erzählungen<br />

sind mit historischen Hintergründen,<br />

Fotos und Federzeichnungen<br />

angereichert.<br />

Ambro Lacus Verlag<br />

FÜR KRIMI-<br />

FANS<br />

Kommissarin Irene Rosen wird auf<br />

einen äußerst mysteriösen Fall<br />

angesetzt: Der Besitzer einer Entzugsklinik<br />

für Reiche und Prominente<br />

am Starnberger See wird mit<br />

einem Stich ins Herz ermordet.<br />

Welcher Wahnsinnige war hier<br />

am Werk? Amüsanter und scharfzüngiger<br />

Krimi des Kabarettisten<br />

und Autors Werner Gerl.<br />

Allitera Verlag<br />

100


Advertorial<br />

NATURHEILPRAXIS ISABELLE VIEL<br />

Mitochondriale Medizin:<br />

neue Lebenskraft<br />

für Ihren Körper<br />

Ausgepowert. Erschöpft. Ständig müde. Selbst Auszeiten<br />

und Urlaube bringen keine dauerhafte Verbesserung.<br />

Wie wichtig Energie ist, merken wir spätestens, wenn wir keine<br />

mehr haben.<br />

Ein entscheidender Grund für das Gefühl des Ausgebranntseins<br />

können geschädigte Mitochondrien sein, unsere körpereigenen<br />

Energiequellen – so die These der Mitochondrien-<br />

Medizin, die seit 2012 auch ein Studienmodul der medizinischen<br />

Fakultät an der Universität Heidelberg ist.<br />

Entgiftung, Sanierung und Aufbau:<br />

Das sind die wichtigsten Kernstücke von Heilpraktikerin<br />

Isabelle Viel aus Icking, um die<br />

Mitochondrien und damit die Energieproduktion<br />

zu regenerieren. Schließlich wird das<br />

Ausmaß der Belastungen immer größer.<br />

Beispielsweise durch:<br />

– Darmproblematiken<br />

– Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen,<br />

Spurenelementen<br />

– chronische Infektionen oder stille Entzündungen<br />

– Belastungen mit Umweltgiften, Elektrosmog, Stress<br />

– langjährige Einnahme von Schmerzmitteln<br />

– HWS-Traumen<br />

– Zahnherde, Schwermetallbelastungen<br />

„Eine seriöse Ursachenforschung mit Hilfe einer ausführlichen<br />

Laboruntersuchung bedeutet für mich den ersten Schritt<br />

aus der Spirale“, sagt Isabelle Viel. Anhand dieser Laborergebnisse<br />

erhalten Viels Patienten eine individuelle Empfehlung für<br />

eine acht- bis zwölfwöchige Aufbaukur.<br />

ERSCHÖPFUNG/BURNOUT<br />

SCHMERZTHERAPIE<br />

HORMONELLE DYSFUNKTIONEN<br />

CHRONISCHE ERKRANKUNGEN<br />

DARMSANIERUNG/REIZDARM<br />

ANTIAGING<br />

Je nach vorliegenden Befunden stehen dabei das Aus schalten<br />

von Störherden, Ernährungsumstellung, Darm sanierung, Ausgleich<br />

von Mangelzuständen und eine effektive Entgiftung im<br />

Vordergrund. Wöchentliche Aufbauinfusionen mit hochdosierten<br />

Vitaminen, Mineralstoffen und Aminosäuren zusammen mit<br />

einer elektro physikalischen Zelltherapie runden das Konzept<br />

ab. Außer bei Burnout und Erschöpfungszuständen setzt Isabelle<br />

Viel ihr Therapiekonzept in abgewandelter Form auch bei<br />

anderen chronischen Erkrankungen wie Polyneuropathie,<br />

Lip-/Lymphödemen oder Rheuma ein.<br />

Der zweite Schwerpunkt der Naturheilpraxis ist<br />

„Regeneration“ von außen. In der medizinischen<br />

Ästhetik achtet Heilpraktikerin Viel auf<br />

natürliche Produkte. Minimalinvasive Techniken<br />

ermöglichen Festigung und Straffung der<br />

Haut bzw. eine erneute Aktivierung des Haarwachstums.<br />

Innere und äußere Schönheit sind ein persönliches<br />

Anliegen von Isabelle Viel, weil sie die Erhaltung Ihrer Vitalität<br />

bis ins hohe Alter sinnvoll kombinieren.<br />

NEU: Ab Juli übrigens auch in zusätzlichen Praxisräumen<br />

in München-Bogenhausen.<br />

Isabelle Viel Heilpraktikerin<br />

Mittenwalder Straße 4, 82057 Icking<br />

Tel. 08178 997 80 25<br />

Ismaninger Str. 56, 81675 München<br />

Tel. 089 416 17 72 13<br />

praxis@viel-gesundheit.de<br />

www.viel-gesundheit.de<br />

www.viel-schoenheit.de


Handcraft-Arbeit von Stefanie Pietsch: Wandbehang „Flowerbomb“<br />

(66 x 100 Zentimeter) aus Baumwolle, Nessel und Seide


SeeKultur<br />

WIEDERGABE<br />

DER MENSCHLICHEN<br />

FIGUR<br />

Nach dem Gewinn des Kunstpreises der Stadt Starnberg<br />

hat die Künstlerin Stefanie Pietsch in diesem Frühjahr in<br />

Andechs am Ammersee ein Ladenatelier eröffnet<br />

TEXT<br />

KATJA SEBALD<br />

Malerei, Handcraft, Foto: Stefanie Pietsch<br />

Stefanie Pietsch<br />

103


SeeKultur<br />

A<br />

Als Malerin kommt Stefanie Pietsch<br />

eindeutig von der Illustration. Ihre<br />

große Stärke liegt in der Wiedergabe<br />

der menschlichen Figur. Scheinbar<br />

mühelos und mit sparsamem Einsatz<br />

der Mittel gelingt es ihr, Gesichter und<br />

Bewegungen einzufangen. Vor einiger<br />

Zeit aber hat sie das sichere Feld des Figürlichen<br />

verlassen und – ausgehend<br />

von der Farbe – mit abstrakten Formen,<br />

grafischen Mustern und rhythmischen<br />

Anordnungen experimentiert. Leuchtende<br />

Tuschfarben mit wohlklingenden<br />

Namen, Mitbringsel von einer Reise<br />

nach Paris, standen am Anfang eines<br />

lichten Farbenspiels, durch übereinanderliegende<br />

transparente Schichten<br />

ergaben sich spannende Zwischentöne<br />

und Graufelder. Und dann, ganz zum<br />

Schluss, öffnete Stefanie Pietsch noch<br />

das Fläschchen mit der samtig tiefschwarzen<br />

Tuschfarbe. Im großen Format<br />

und mit großer Kühnheit entstand<br />

eine Serie von minimalistischen Zeichnungen,<br />

wenige abstrakte Formen, die<br />

dennoch wie die Essenz aller vorangegangenen<br />

Bilder wirken.<br />

Diese Arbeiten waren 2016 am Ende<br />

eines zweijährigen Atelierstipendiums<br />

entstanden. Beinahe im Vorbeigehen<br />

hatte Stefanie Pietsch den „Kunstpreis<br />

der Stadt Starnberg“ gewonnen. Erst am<br />

Tag vor dem Abgabetermin hatte sie zufällig<br />

von der Ausschreibung erfahren.<br />

Sie setzte sich ins Auto und brachte drei<br />

Bilder vorbei, die ihre Kinder beim Baden<br />

am See zeigen – danach durfte sie<br />

zwei Jahre im historischen Atelier des<br />

Malers Paul Thiem in einer großbürgerlichen<br />

Fin-de-Siècle-Villa mit Blick auf<br />

den See arbeiten und sich am Ende in<br />

einer Einzelausstellung und mit einem<br />

Katalog präsentieren. Spätestens nach<br />

dem Erfolg dieser Ausstellung war ihr<br />

klar, dass sie nicht einfach in ihren Alltag<br />

zurückkehren konnte. Dabei kommt<br />

Stefanie Pietsch ohnehin aus einem<br />

kreativen Beruf: Die Grafikdesignerin<br />

arbeitete in vielen spannenden Bereichen<br />

wie Kommunikation im Raum,<br />

Corporate Design und Illustration. Jetzt<br />

aber hat sich die 42-Jährige ihren Lebenstraum<br />

verwirklicht: In Andechs<br />

hat sie, nur ein paar Meter von ihrem<br />

Wohnhaus entfernt, ein Ladenatelier<br />

»Es macht mich glücklich, wenn ich<br />

mit meinen Händen arbeiten kann«<br />

eröffnet, in dem sie schöne Dinge verkauft,<br />

die sie selbst gemacht oder irgendwo<br />

auf der Welt gefunden hat.<br />

Stefanie Pietsch zeichnet und malt,<br />

seit sie denken kann. Nach einem<br />

Studium der Visuellen Kommunikation<br />

an der Fachhochschule Schwäbisch<br />

Gmünd führte ihr Weg beinahe<br />

zwangsläufig in große Designagenturen<br />

und nach der Geburt der beiden<br />

Kinder Emma und Tom in den Jahren<br />

2005 und 2008 ebenso leicht in eine<br />

erfolgreiche Selbstständigkeit. Vormittags<br />

Computer, nachmittags Windeln<br />

wechseln und am Sandkastenrand<br />

sitzen – irgendwann beschloss sie, sich<br />

in den Zwängen des Alltags einen Freiraum<br />

zu schaffen, sie begann, wieder zu<br />

malen und zu zeichnen. 2012 schloss sie<br />

sich mit einigen Gleichgesinnten, ebenfalls<br />

aus kreativen Berufen kommend<br />

und ebenfalls mit jungen Familien, zu<br />

einer erst losen und dann immer konkreteren<br />

Künstlergruppe zusammen:<br />

Als „Künstler aus dem Einbauschrank“<br />

machten sie mit ihren ungewöhnlichen<br />

Kunstaktionen in leerstehenden Häusern<br />

schnell Furore. 2014 wurden die<br />

sieben Künstler mit dem Kulturförder-<br />

Stefanie Pietsch<br />

preis des Landkreises Starnberg ausgezeichnet,<br />

seither sind sie eine feste<br />

Größe im Kulturleben der Region.<br />

Aus den im wahrsten Sinne bahnbrechenden<br />

abstrakten Zeichnungen<br />

haben sich für Stefanie Pietsch neue<br />

Arbeitsfelder ergeben: In jüngster<br />

Zeit fertigte sie textile Wandbehänge<br />

mit grafischen Mustern. Und weil sie<br />

schon mal an der Nähmaschine saß,<br />

auch Kaftane und Blumengefäße aus<br />

Stoff. „Es macht mich glücklich, wenn<br />

ich mit meinen Händen arbeiten kann“,<br />

sagt sie. Ein bisschen spielte auch der<br />

Zufall mit: Auf der Suche nach einem<br />

Atelierraum wurde ihr ein Ladengeschäft<br />

angeboten, das einem Schreiner<br />

als Showroom gedient hatte und bereits<br />

stilvoll ausgebaut war. Sie zögerte nicht<br />

lange und griff zu. Im hinteren Bereich<br />

hat sie jetzt ihren Arbeitstisch aufgebaut,<br />

im vorderen Bereich präsentiert<br />

sie ihre Bilder. Und weil noch Platz ist,<br />

werden bald Vintage-Objekte, Fundstücke<br />

von Reisen, Handgemachtes und<br />

Geschenkideen das Angebot ergänzen:<br />

„Es wird nur Dinge geben, die mir<br />

gefallen und die man nicht im Internet<br />

kaufen kann.“<br />

104


Klar in der Sache – echt in der menschlichen Begegnung<br />

Unsere südlich von München gelegene Kanzlei am Starnberger See ist auf familienrechtliche<br />

Angelegenheiten, Erbrecht und Mediation spezialisiert.<br />

Sie befinden sich in einer emotional und rechtlich herausfordernden Situation. Sie suchen umfassende<br />

Unterstützung, sowohl rechtlich als auch menschlich.<br />

Mit Dynamik begleiten wir Fachanwältinnen für Familienrecht Sie fundiert und respektvoll<br />

im Umgang mit allen Beteiligten zu dem von Ihnen angestrebten Ziel.<br />

Cornelia Großer-Fettweis<br />

Katharina Fey<br />

Nehmen Sie Kontakt zu uns auf:<br />

Wir unterstützen Sie in allen Angelegenheiten rund um die verschiedenen<br />

Interessen innerhalb des besonders schützenswerten Bereichs der Familie,<br />

ob mit oder ohne Trauschein.<br />

Im Alten Forstamt · Weilheimer Straße 7 · 82402 Seeshaupt<br />

Tel.: 0 88 01 - 91 34 06 · Fax: 0 88 01 - 91 34 07<br />

grf@rechtsanwalts-kanzlei.com<br />

www.kanzlei-am-starnberger-see.de


SeeKultur<br />

Gruß aus der<br />

Sommerfrische<br />

Der Starnberger See ist Münchens „Badewanne“ und die Nähe zur<br />

bayerischen Landeshauptstadt war und ist seit jeher Fluch und Segen zugleich:<br />

ein Auszug aus Wolfgang Tills neuem Buch „Starnberger See“<br />

Fröhliche<br />

Sommerfrischler<br />

am Starnberger See<br />

(um 1925)<br />

106


Badeleben am<br />

Starnberger See<br />

I<br />

Im Jahr 1840 erscheint unter dem Titel Landparthie eine von<br />

Leopold Lechner verfasste Beschreibung des Sees. Sie wirbt,<br />

sogar schon mit Hinweisen auf Einkehrmöglichkeiten, für<br />

etwas bislang Unbekanntes, nämlich den Ausflug. Der Ausflug<br />

ist aber erst der Schnupperkurs für das, was darauf folgen<br />

sollte, nämlich die „Sommerfrische“. „Prendere il fresco“,<br />

wie man zu dieser neuen Mode in Italien sagt. Einer der<br />

Ersten, der die aufkommende Freizeittechnik beschreibt, ist<br />

der bayerische Schriftsteller Ludwig Steub. In seinem Essay<br />

München, Preußen, Sachsen usw. schreibt er von der norddeutschen<br />

Flut, die über Oberbayern hereinbricht: „… den<br />

Münchnern alleinig untertan, sind nur noch Starnberg und<br />

Miesbach. Da ist die Gesellschaft zwar noch ungemischt, nur<br />

aus vaterländischen (= bayerischen) Bestandteilen zusammengesetzt,<br />

aber man weiß schon, was ich davon halte. Neben<br />

einem Norddeutschen, zumal wenn er Land und Leute<br />

studieren will, können wir einen halben Tag lang sitzen, ehe<br />

er uns anredet; der Münchner fragt aber beim ersten Blick<br />

schon unwillkürlich: Wie kommen Sie daher?, oder: Was<br />

gibt’s Neues in der Stadt? … Auch haben diese neugierigen<br />

Mitbürger sämtlich so bekannte Gesichter, und die Lieben,<br />

denen wir in der Stadt das ganze Jahr hindurch mit allen<br />

Listen auszuweichen strebten, die laufen einem hier ganz<br />

warm wie eine neugebackene Semmel und freundlich wie<br />

ein Gartenhäuschen in die Hände.“<br />

107


SeeKultur<br />

Farblithografie in einem Prospekt aus dem Jahr 1925<br />

Und ein Nebenverdienst für die am See schon immer<br />

ansässige Bevölkerung tut sich auf. „Allein nicht jedem ist<br />

es gegönnt, ein Haus oder eine Villa sein Eigen zu nennen,<br />

und selbst die, keineswegs spärlich gesäten Gasthäuser<br />

um den See herum würden alle die zahlreichen Sommergäste<br />

nicht beherbergen können, wenn nicht die Bauern<br />

und Fischer bereitwillig ihre Häuschen für den Sommer<br />

vermiethen würden. Ist ihnen doch damit eine, in früheren<br />

Zeiten ungeahnte Einnahmsquelle geschaffen, und hat der<br />

rege Fremdenverkehr bedeutend zur Hebung des Wohlstandes<br />

unter deren Bewohnern der Seeufer beigetragen.<br />

Wohl ist es ihnen zu gönnen, denn der Boden, welchen sie<br />

bebauen, ist nicht üppig und die bebaute Scholle kostet viel<br />

Schweiß und Arbeit“, schreibt 1885 Heinrich Max.<br />

Das „Freibaden“ (was nicht „Nacktbaden“ bedeutet)<br />

kommt in Mode, bald gilt es sogar nicht mehr als unschicklich,<br />

wenn Männlein und Weiblein gemeinsam ins Wasser<br />

steigen. Aus „Sommerfrischler“ werden allmählich die<br />

„Fremden“ – und der „Fremdenverkehr“ wird zur wichtigsten<br />

Einnahmequelle.<br />

Als die schlichten Badehütten um den See herum als Attraktion<br />

nicht mehr genügten, wurde 1905 in Starnberg das<br />

Bad Undosa (lat.: „die Wellenreiche“) mit einer Wellenmaschine<br />

und einer großen Wasserrutsche eröffnet: das erste<br />

„Spaßbad“. Das Undosa hatte die Stelle des allerersten, äußerst<br />

primitiven Schwimmbades von 1835 eingenommen.<br />

Das Becken von 60 mal 15 Metern wurde in den See hineingebaut.<br />

Auf eigenen Docks konnten sich Frauen und Familien<br />

getrennt sonnen. Dort stand auch die Dampfmaschine,<br />

die große Pontons auf- und niederdrückte, was Wellen wie<br />

am Meer erzeugte. Zusätzlich wurde weißer Sand aufgeschüttet,<br />

der mit Güterwägen vom Main gebracht wurde.<br />

Selbst Strandkörbe nach Nordsee-Muster standen zur Vermietung<br />

bereit.<br />

Nachdem der Betrieb 1921 wegen der zu kostspieligen<br />

Reparaturen eingestellt und die Wellenmaschine abgebro-<br />

chen wurde, übernimmt 1924 der aus Chemnitz stammende<br />

Gastronom und Unternehmer Hans Gruss das Bad. Er<br />

eröffnet ein mondänes Restaurant und macht das Undosa<br />

wieder zu einer Attraktion. Gruss war eine Ausnahmeerscheinung,<br />

er brachte Leben ins immer reaktionärer werdende<br />

München der Zwanziger Jahre. Als Alois Pfaundler<br />

taucht er in Lion Feuchtwangers Münchner Schlüsselroman<br />

Erfolg auf, wo er als der „erste Vergnügungsindustrielle<br />

des südlichen Deutschland“ beschrieben wird. Die Badeanstalt<br />

Undosa führt Gruss bis zu seinem Tod 1959 weiter,<br />

aber 1978 wird sie endgültig geschlossen und 1981 wegen<br />

Baufälligkeit abgerissen.<br />

Hat man einmal stapelweise ältere Ansichtskarten vom<br />

Starnberger See durchgeschaut, ahnt man, was die wahre<br />

und eigentliche Motivation der Ausflüglerhorden um 1900<br />

war. Deren vorrangiges Anliegen war eindeutig das Schreiben<br />

und Versenden solcher „Gruß aus …“-Postkarten. „In<br />

Gegenden, von denen es keine Ansichtskarten gibt, dahin<br />

fährt man erst gar nicht“, war eindeutig die Parole in Zeiten<br />

der „Kartomania“. Bis in die 1950er Jahre war übrigens ein<br />

Ausflug zum Starnberger See mit Dampferfahrt plus Limo<br />

und Kuchen der Klassiker für einen jeden Münchner Firmling.<br />

Zusammen mit Eltern und Firmpaten durfte man zum<br />

ersten Mal die neue Armbanduhr tragen. Seit den 1960er<br />

Jahren wurde der See zum „Naherholungsgebiet“ herabgestuft,<br />

als Ausflugsziel ist er seither höchstens eine Ersatzoder<br />

„Ergänzungs“-Destination.<br />

<strong>2017</strong> ERSCHIENEN:<br />

PRACHTBAND »STARNBERGER SEE«<br />

von Wolfgang Till (Photographien von<br />

Gerhard Trumler), Brandstätter Verlag,<br />

224 Seiten, 49,90 Euro<br />

Alle Bilder aus: Starnberger See (Wolfgang Till/Brandstätter Verlag)<br />

108


SeeKultur<br />

T<br />

IPPS<br />

SCHNITTSTELLE<br />

HEIMAT<br />

Unter diesem Motto werden vom<br />

24. Juni bis 9. Juli zum ersten Mal die<br />

Kreiskulturtage im Landkreis Landsberg<br />

am Lech veranstaltet. Bei rund 40<br />

Ver anstaltungen setzen sich Künstler<br />

verschiedener Genres mit dem Thema<br />

Heimat auseinander. Darunter auch<br />

die Dießener Installationskünstlerin<br />

Nue Ammann und die Musiker Tromposaund<br />

vom Starnberger See und aus<br />

München. Einer der Höhepunkte ist das<br />

Schondorfer Kulturfest am 8. Juli – mit<br />

Kunsthandwerk, Musik und Kulinarik.<br />

www.kreiskulturtage-landsberg.de<br />

„Im Februar dieses Jahres habe<br />

ich es beinahe dahin geschafft, wo<br />

ich schon immer sein wollte: auf<br />

die ganz große Bühne des ESC. Als<br />

Finalistin des Wettbewerbs 'Unser<br />

Song <strong>2017</strong>' habe ich tolle Erfahrungen<br />

sammeln und wichtige Kontakte<br />

knüpfen können. Für mich persönlich<br />

hat sich dadurch aber nicht viel geändert.<br />

Schon vorher habe ich fleißig<br />

an meiner Schauspiel- und Gesangskarriere<br />

gearbeitet, und das werde ich<br />

auch weiterhin machen. Einen Plan<br />

B gibt es nicht, und den möchte ich<br />

auch nicht. Um an seine Ziele zu kommen,<br />

muss man alles geben, und das<br />

kann ich nicht, wenn ich zweifle und<br />

SCHIFFSBRÜCKE<br />

Seit Februar liegt die MS Utting auf einer ehemaligen Eisenbahnbrücke<br />

in Sendling vor Anker. Früher als Ausflugsschiff auf dem<br />

Ammersee unterwegs, hat der ausrangierte Dampfer dort nun<br />

seine neue Heimat und soll ab Juni als Kulturstätte ein breites<br />

Veranstaltungsprogramm bieten. Der Transport des 144 Tonnen<br />

schweren Dampfers war alles andere als ein leichtes Unterfangen.<br />

Damit das Schiff auf dem Schwertransporter seinen Weg nach<br />

München antreten konnte, musste die Speditionsfirma es nicht nur<br />

in der Mitte horizontal durchschneiden, sondern auch Straßenlaternen<br />

und Ampeln umlegen.<br />

www.wannda.de<br />

Drei Minuten für die Ewigkeit<br />

Yosefin Buohler aus Höhenrain (Foto) hat es in diesem Jahr bis zum deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song<br />

Contest (ESC) in Kiew geschafft. Zwar war für die Deutsch-Schwedin früh Schluss, ihren Spaß hatte sie dennoch.<br />

Wie es nun weitergeht und was der Starnberger See für sie bedeutet, erzählt sie hier:<br />

andere Lebenswege einschlage. Zurzeit<br />

pendle ich zwischen Stockholm,<br />

wo ich Schauspiel studiert habe, und<br />

Höhenrain, wo meine Familie und<br />

viele Freunde wohnen.<br />

Der Starnberger See ist Heimat für<br />

mich, und ich freue mich jedes Mal,<br />

hier zu sein, vor allem im Sommer.<br />

Dann fahre ich runter zum See und<br />

genieße die Sonne. Die Landschaft ist<br />

ein Traum, und die Menschen sind so<br />

herzlich! Vor allem das gute Essen vermisse<br />

ich. Ich könnte mir schon vorstellen,<br />

später am Starnberger See zu<br />

leben. Aber erst mal schauen, wo mich<br />

das Leben hinführt – hoffentlich auch<br />

noch auf die Bühne des ESC.“<br />

Fotos: Manu Frühn, Robert Grill, Moritz Röder, Nicole Royla, Theo Hadiak/AMMERSEErenade; Grazyna Wislocka<br />

110


KLASSIK AM SEE<br />

Auch diesen Sommer bringt das<br />

Klassik- und Artfestival AMMERSEErenade<br />

wieder erstklassige Kammermusik auf Bühnen<br />

der Seeregion. An einmaligen Orten, von der<br />

Klosterkirche bis zum Bootshaus, finden Konzerte<br />

von Weltklasse statt. Aber auch jungen<br />

Talenten aus der Region und Deutschland wird<br />

bei der täglichen Happy Classic Hour eine Bühne<br />

geboten. Komplettiert wird das Programm mit<br />

Werken von Malern und Künstlern der Talkreihe<br />

„Musik & Dialog“.<br />

www.ammerseerenade.de<br />

Urlaub mit Gleichaltrigen aus aller Welt<br />

und dabei spielend Englisch lernen.<br />

MEHR KULTUR FÜR<br />

AUFKIRCHEN<br />

Seit April gibt es die „Aufkirchner Kulturmanufaktur“<br />

im Gasthof Die Post. Eine Dorfbühne<br />

gastiert im Saal der Wirtschaft von Andreas<br />

Gröber schon immer. Nun soll sie regelmäßig<br />

bespielt werden. Bis zum Herbst sind zwei Veranstaltungen<br />

pro Monat geplant. Um das Programm<br />

aus Musik, Theater und Kabarett kümmern sich<br />

Georgia Schmid, die neben der Rezeption des Hauses<br />

auch die Iberl-Bühne managt, und Hotel-Manager<br />

Steffen Sonnenwald. Bevorzugter Bühnentag<br />

ist der Donnerstag, denn am Wochenende wird der<br />

Saal für Hochzeiten genutzt.<br />

www.post-aufkirchen.de<br />

Im Juli und August öffnen einige der<br />

renommiertesten Internate in Großbritannien<br />

ihre Türen für Sprachkurse für 12- bis 17-jährige<br />

Schüler. Vormittags findet in kleinen Gruppen<br />

Englischunterricht statt, gefolgt von Sport und<br />

Ausflügen am Nachmittag.<br />

Gerne beraten wir Sie unverbindlich und machen<br />

Ihnen Vorschläge für den idealen Sprachkurs oder<br />

auch einen längeren Internatsaufenthalt während<br />

des Schuljahres für Ihr Kind.<br />

Theresa und Barbara Glasmacher<br />

Barbara Glasmacher<br />

Internationale<br />

Schulberatungs GmbH<br />

Herzogstraße 60<br />

80803 München<br />

Tel. 089-38 40 54-0<br />

info@glasmacher.de<br />

Die Ausbildung Ihrer Kinder ist die<br />

wichtigste Investition Ihres Lebens.<br />

www.glasmacher.de


SeeGenuss<br />

Claus Bakenecker (links) und Martin Hug sind die Macher von<br />

Craft Bräu. Sie versorgen Dießen mit eigenem Craft-Bier<br />

112


TEXT<br />

FOTOS<br />

MAREIKE HASENBECK<br />

CONNY MIRBACH<br />

So<br />

schmeckt<br />

der<br />

Hellmut<br />

Malziges Helles, naturtrübes Pils<br />

und saisonale Spezialitäten:<br />

In Dießen steht wieder eine Brauerei.<br />

Die Macher setzen auf<br />

Regionalität, Handwerk und einen<br />

erfolgversprechenden US-Trend<br />

„Craftstoff“ (hier im Rohzustand)<br />

heißt das süffige Helle von Craft Bräu,<br />

das viele Fans begeistert und als<br />

Topseller des Hauses gilt<br />

113


Dreimal die Woche öffnet<br />

der Ausschank, manchmal<br />

auch mit Live-Musik<br />

Claus Bakenecker bereitet den<br />

Lagertank vor, in dem das Bier mehrere<br />

Wochen vor Verzehr noch reifen muss<br />

Auf der Oberfläche des Ammersees<br />

spiegelt sich die Sichel des Mondes,<br />

und der Stadtkern von Dießen wirkt noch wie ausgestorben.<br />

Nur in einem Hinterhof der Mühlstraße leuchtet um sechs<br />

Uhr morgens schon Licht durch mannshohe Fenster. Wer<br />

sich hier der einstigen Spenglerhalle nähert, dem strömen<br />

von weitem verführerische Malzdüfte entgegen. Heute ist<br />

Brautag im Craft Bräu, einem neuen Hotspot im Fünfseenland.<br />

Claus Bakenecker feuert vor Sonnenaufgang einen der<br />

beiden Braukessel an. Warum so früh? „Bei uns wird Bier<br />

noch richtig per Hand gebraut“, sagt der 54-Jährige, während<br />

er eine Schaufel Gerstenmalz in den Bottich mit auf 50<br />

Grad erhitztem Wasser kippt, „und das dauert dann schon<br />

mal zwölf Stunden.“<br />

Im Craft Bräu geht es eben noch um echtes Handwerk.<br />

Claus Bakenecker und sein Braupartner Martin Hug reanimieren<br />

mit ihrer Manufaktur-Idee eine alte Dießener<br />

Tradition. Man glaubt es kaum, aber noch vor etwa hundert<br />

Jahren versorgten hier rund 20 kleine Brauereien die Region<br />

mit süffigen Gerstensäften. Nach und nach stellten die<br />

Braustätten ihre Produktion ein. Grund: Kriegsbedingt gab<br />

es nicht mehr ausreichend Korn, um Bier zu brauen. Umso<br />

mehr sind Bakenecker, der ursprünglich aus dem Ruhrgebiet<br />

stammt, und der gebürtige Mittelschwabe Hug stolz auf<br />

ihre Tätigkeit. „Dießen hat endlich wieder ein eigenes Bier“,<br />

strahlt Hug, der vor zehn Jahren an den südlichen Ammersee<br />

zog. Der ehemalige Unternehmensberater, aus seinen<br />

Jobs als promovierter Chemiker absolute Pünktlichkeit gewohnt,<br />

kommt am Brautag zu spät. Er hat noch seine Kinder<br />

zur Schule gebracht und ist nun voller Tatendrang. „Jetzt<br />

kann’s richtig losgehen“, freut sich der der breitschultrige<br />

51-Jährige in dunkelbrauner Lederschürze, während er einen<br />

weiteren Malzsack auf der rechten Schulter zum zweiten<br />

Sudkessel schleppt. Die Kessel bestehen aus alten, umgebauten<br />

Milchtanks, die über offener Flamme beheizt werden.<br />

Gebraut wird heute ein Doppelsud, also knapp 1000 Liter,<br />

von ihrem Topseller „Craftstoff“, ein malzaromatisches,<br />

bernsteinfarbenes Helles mit fünf Prozent Alkohol, das<br />

80 Prozent des Verkaufs ausmacht. Das Rezept bekamen<br />

Bakenecker und Hug von einem befreundeten Braumeister<br />

aus Hamburg. Sie interpretieren es aber nach eigenen<br />

Vorstellungen. „Die Rezeptur nur zu kopieren war uns zu<br />

langweilig“, sagt Bakenecker, der mit seiner graumelierten,<br />

schulterlangen Haarpracht und der drahtigen, trainierten<br />

Figur wie ein Zwilling der Rock-Ikone Iggy Pop wirkt.<br />

Mit ihrer Philosophie folgen die beiden Wahl-Dießener<br />

einem US-Trend namens Craft Beer (Craft steht für Handwerk).<br />

Vor rund 30 Jahren hatten junge Brauer an der amerikanischen<br />

Westküste keine Lust mehr auf die austauschbaren<br />

und geschmacksarmen Einheitsbiere einer Handvoll<br />

übermächtiger Hektoliter-Giganten. Daraufhin begannen<br />

sie, in Garagen, Kellern oder Waschküchen ihre eigenen<br />

Sude zu zaubern, und schufen in wenigen Jahren einen<br />

neuen Markt. Wichtig dabei: Das Bier wird in kleinen Mengen<br />

hergestellt und unterliegt einem rein manuellen Prozess.<br />

Ziel dabei ist es, mit kreativen Rohstoffmixturen einen<br />

ganz individuellen Geschmack zu entwickeln. „Und bei uns<br />

muss Bier auf jeden Fall auch naturtrüb sein“, bekräftigt<br />

Martin Hug, „dann schmeckt es einfach noch besser.“<br />

Hierzulande begann die sogenannte Craft-Bier-Bewegung<br />

vor etwa fünf Jahren. Auch Bakenecker und Hug<br />

starteten ganz nach US-Vorbild einst hobbymäßig mit<br />

einem 50-Liter-Braukessel. Warum ein eigenes Bier? „Wir<br />

hatten einfach nur Durst und wollten mal ein eigenes Bier<br />

ausprobieren“, sagt Bakenecker lachend. In einem Punkt<br />

sind sich die beiden allerdings nicht ganz einig. Baken-<br />

114


Advertorial<br />

LUG, GERETSRIED UND MÜNCHEN<br />

Sonnige Zeiten<br />

Die Sommer- und mit ihr die Sonnenzeit steht kurz<br />

bevor, und was kann es Schöneres geben, als die Tage<br />

draußen im Freien, umgeben von der Pracht der Natur, zu<br />

genießen? Ein schattiges Plätzchen, geschützt vor der Hitze<br />

des Sommers, sorgt hier für besonderes Wohlbefinden.<br />

Bereits seit nunmehr 60 Jahren beschäftigt sich die Firma<br />

Lug aus Geretsried mit innovativer Technik und hochwertigem<br />

Design in Sachen Sonnenschutz. Mit vielfältigen Lösungen<br />

wie beispielsweise den stilvollen Sonnensegeln von<br />

C4Sun, die Lug exklusiv in Bayern vertreibt, profitieren Sie von<br />

der Expertise und der langjährigen Erfahrung, die Lug sowohl<br />

in die Beratung als auch in die Umsetzung Ihrer persönlichen<br />

Bedürfnisse einbringt. Mit den geschulten Mitarbeitern von Lug,<br />

verbunden mit 60 Jahren Handwerks- und Familientradition,<br />

finden Sie den Sonnenschutz, der am besten zu Ihrem Haus und<br />

zu Ihren Wünschen passt.<br />

Lug GmbH & Co. KG<br />

Jeschkenstraße 29, 82538 Geretsried<br />

Tel. 08171 51 90<br />

Franziskanerstraße 14, 81669 München<br />

Tel. 089 41 77 63 51<br />

info@lugkg.de, www.lugkg.de<br />

www.c4sun.de<br />

Ist die Welle noch so steil, a bisserl was geht allerweil.<br />

www.az-muenchen.de/abo


Alles per Hand gebraut:<br />

Hugs Partner Bakenecker<br />

kippt eine Schaufel<br />

Gerstenmalz in den Bottich<br />

Der promovierte Chemiker hat alles unter Kontrolle:<br />

Martin Hug prüft, ob die Würze schon ordentlich kocht,<br />

um dann den Hopfen beizugeben<br />

ecker behauptet, dass ihre ersten Versuche ganz akzeptabel<br />

schmeckten. Hug dagegen erinnert sich an einen grausamen<br />

Trunk, der Bauchweh und Durchfall verursachte.<br />

Inzwischen erzielen die beiden Bier-Handwerker jedoch<br />

hervorragende Resultate und brauen alle elf Tage knapp<br />

zehn Hektoliter – natürlich nach dem deutschen Reinheitsgebot.<br />

Mehr können die beiden derzeit aber auch gar<br />

nicht produzieren. Die Kapazitätsgrenze ist erreicht. Erst<br />

wenn ein Sud aus dem Gärbottich nach etwa zehn Tagen in<br />

die Lagertanks gepumpt wurde, kann ein neuer angesetzt<br />

werden. Von solchen Mengen lassen sich wohl noch keine<br />

zwei Familien ernähren. Deswegen ist das Bierbrauen für<br />

das Dießener Tandem immer noch eine Nebentätigkeit. Nur<br />

Hug hat gerade seinen Bürojob an den Nagel gehängt, um<br />

sich ganz auf den Sudkessel zu konzentrieren. Bakenecker<br />

beschäftigt sich indes noch immer mit der Entwicklung von<br />

Denkspielen. Ziel der beiden ist es aber, sich irgendwann zu<br />

vergrößern, einen Biergarten neben der Brauerei zu eröffnen<br />

und eine eigene Gastronomie aufzubauen.<br />

Heute gilt das Dießener Bier noch als Geheimtipp in der<br />

Region. Lediglich drei Gerstensäfte haben Hug und Bakenecker<br />

im Sortiment. Genießer bekommen diese Spezialitäten<br />

allerdings vorerst nur in der Dießener Kinowelt sowie im<br />

Gassenschank und im Schankstüberl von Craft Bräu. Frisch<br />

gezapft wird hier neben dem würzigen Hellen auch „Hellmut“,<br />

ein mit dem Trendhopfen Cascade gebrautes naturtrübes<br />

Pils. Besonders stolz sind die Brauer aber auch auf ihre<br />

saisonalen Bierspezialitäten. Derzeit ist es noch ein dunkles<br />

Winterbier mit knapp sieben Prozent Alkohol im Ausschank.<br />

Als Nächstes steht ein uriges Altbier auf dem Plan.<br />

Aber wie kommen die Biere eigentlich in der Region so an?<br />

Ursprünglich wollten die Craft-Brauer nur für sich und ihre<br />

Familien produzieren. Doch zum Dießener Straßenfest im<br />

Mai 2014 bauten sie erstmals eine kleine Zapfanlage mit drei<br />

Fässern auf. Die waren innerhalb weniger Stunden komplett<br />

ausgetrunken. Die beiden Dießener Neu-Brauer haben festgestellt,<br />

dass gerade junge Leute sich freuen, fernab jeglichen<br />

Massengeschmacks endlich wieder ihr eigenes, heimisches<br />

Bier trinken zu können. „Das hat uns erst so richtig motiviert“,<br />

bekennt Bakenecker stolz. Drei Tage die Woche, immer<br />

dienstags, donnerstags und freitags, öffnen die Macher<br />

jetzt ihre Tore zum Ausschank. Alle zwei Wochen gibt es<br />

auch Live-Musik auf die Ohren. Zu Besuch kommen dann<br />

nicht nur viele Segler aus dem Fünfseenland, sondern auch<br />

immer mehr Gäste aus München und Augsburg, die sich einmal<br />

an einem individuellen Craft-Trunk laben wollen.<br />

Für dieses Erfolgserlebnis nimmt das Kreativteam gern anstrengende<br />

Brautage auf sich. Nachdem die Bierwürze mit<br />

Hopfen aus der Hallertau gekocht wurde, wird sie in den<br />

Gärbottich gepumpt. Am Schluss kommt noch die Hefe dazu,<br />

die sie aus der sieben Kilometer entfernten Andechser Brauerei<br />

beziehen. Und jetzt? „Nun sind wir echt kaputt“, gesteht<br />

Hug. Allerdings geht es jetzt nur schnell zum Duschen nach<br />

Hause und dann hinter die Theke. Am Abend sorgt im Craft<br />

Bräu eine Jazz-Band für Stimmung. Und da geht es dann<br />

noch mal richtig rund.<br />

Die Journalistin Mareike Hasenbeck betreibt den Craft-Beer-Blog „Feiner Hopfen“ und ist seit kurzem<br />

zertifizierte, internationale Sachverständige für Bier der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG).<br />

Foto: privat<br />

116


SeeGenuss<br />

Weitere Kreativ-Brauereien<br />

im Fünfseenland<br />

Die Craft-Bier-Bewegung zieht ihre Kreise in der ganzen<br />

Region. Nicht nur in Dießen stehen kreative Brauer an<br />

ihren Sudkesseln. Mit modernen Interpretationen von<br />

Hellem, Weißbier oder Pils erweitern auch noch andere<br />

Braustätten das bayerische Bierangebot.<br />

Zu den bayernweit kreativsten Mini-Brauereien gehört<br />

Braukraft in Geisenbrunn, nur 7,5 Kilometer vom Weßlinger<br />

See entfernt. Hier braut das Team um Mathias<br />

Lottes, der im Hauptberuf als Lufthansa-Pilot tätig ist,<br />

neben Weizen und Bock auch hopfenbetontes India Pale<br />

Ale, ein schokoladiges Stout sowie ein exotisches Kölsch.<br />

Auch das Ammerseer Brauhaus in Inning setzt auf<br />

Vielseitigkeit. Im Wirtshaus können Genießer zwischen<br />

traditionellen Märzen, Hellem und Weißbier und modernen<br />

Varianten wie fruchtigem Ale oder kräftigem<br />

Starkbier, dem „Didonator“ wählen.<br />

Zwar schon etwas größer, aber dennoch mit Bieren<br />

fernab des Einheitsgeschmacks hat sich das Starnberger<br />

Brauhaus nicht nur bei den Einheimischen einen<br />

Namen gemacht. Für den „Seenator“, einen malzig-kräftigen<br />

Doppelbock, oder das „Starnberger Spezial“, ein<br />

besonders süffiges Kellerbier, reisen auch immer mehr<br />

Auswärtige an. So gilt das Brauhaus neben Kloster<br />

Andechs inzwischen wohl zu den wichtigsten Bier-<br />

Hot spots im Fünfseenland.<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Schondorf<br />

Dießen<br />

Craft Bräu<br />

Inning<br />

Ammerseer<br />

Brauhaus<br />

Herrsching<br />

Geisenbrunn<br />

Tutzing<br />

Braukraft<br />

Starnberg<br />

Höhenrain<br />

Starn berger<br />

Brauhaus<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Weilheim<br />

Seeshaupt


Das Fräuleinwunder<br />

Schon zu Schulzeiten wusste Lena Mielke, dass am Ammersee das Lokal ihrer Großmutter<br />

auf sie wartet. Aber sie zog es erst mal nach Mallorca, Berlin und sonstwohin. Nun ist sie<br />

zurück: Die 27-Jährige erfüllt sich ihren Traum und eröffnet in Utting Lenas am See<br />

TEXT<br />

FOTOS<br />

KARIN LOCHNER<br />

PETER VON FELBERT<br />

118


SeeGenuss<br />

Das Café am See<br />

erblickte im Juli 1950<br />

taggleich zur Taufe der<br />

MS Utting das Licht der<br />

Welt. In diesem Juli feiert<br />

Lena Mielke Premiere –<br />

zur Taufe der neuen<br />

MS Utting.<br />

119


L<br />

ena Mielke stapft in Gummistiefeln eine<br />

Leiter nach oben. Seit November wird<br />

ihr Großelternhaus grundlegend renoviert. Sie beaufsichtigt<br />

den Bau. Ein ausgeklügeltes Unterfangen. Auch den<br />

früheren Kiosk an der Südseite will Lena Mielke wieder<br />

beleben, um dort Kuchen und selbstgemachtes Eis zu verkaufen.<br />

Freude schwingt in ihrer Stimme. Trotz der ganzen<br />

Extras, die die Sanierung erfordert. Wegen der Gefahr eines<br />

Hochwassers können beispielsweise die Stromleitungen<br />

nur über die Decke verlegt werden. Die 27-Jährige ziert sich<br />

nicht, ein schweres Stück Bauschrott eigenhändig wegzuhieven.<br />

Das markante Haus behält die dunkle Holzfassade<br />

unter dem weiten Walmdach. Das ist der Gastronomin<br />

wichtig. „Das 80 Jahre alte Gebäude weist nicht die beste<br />

Substanz auf“, verkündet sie. Aber Lena steckt ihr ganzes<br />

Herzblut in die Modernisierung des Kleinods. Schon jetzt,<br />

in der Bauphase, freuen sich die Spaziergänger, bald wieder<br />

an diesem besonderen Platz bewirtet zu werden.<br />

Lena bläst die Haare aus ihrem Gesicht. Die Baupläne,<br />

Fliesen- und Holzmuster weggeräumt, die Arbeitshandschuhe<br />

übergestülpt, und los geht's. Dabei wirkt die Jungunternehmerin<br />

auf den ersten Blick zart wie eine nordische<br />

Elfe – Gummistiefel hin oder her. Dass sie zupacken<br />

kann, beweist jedoch ihr Entschluss, an die Gastfreundschaft<br />

ihrer Urgroßmutter Else und ihrer Oma Helga anzuknüpfen.<br />

Lena Mielke stammt aus einer Uttinger Familie. In<br />

fünfter Generation. Ihr Ururgroßvater Georg Steinlechner<br />

gründete 1910 genau hier am Seeufer eine Bootswerft, bei<br />

der bald auch Gäste bewirtet wurden. Uroma Else Steinlechner<br />

betrieb nach dem Zweiten Weltkrieg ein kleines,<br />

aber stetig wachsendes Café. Bis 1981, gemeinsam mit Elses<br />

Tochter Helga Schüßler, Lenas Oma. Die Uttinger lobten<br />

den Heidelbeerbecher und die Schokosahnetorte jahrzehntelang<br />

überschwänglich. Manche tun das noch heute. Klopfen<br />

ihr auf die Schulter, wenn sie am Bau vorbeispazieren,<br />

wie ein Strandbadbesucher von nebenan. Oder begeistern<br />

sich über Facebook und fiebern mit Likes und Posts der<br />

Wiedereröffnung entgegen.<br />

Das ehemalige Café am See (von Uroma und Oma) erblickte<br />

seinerzeit im Juli 1950 taggleich zur Einweihung des<br />

damaligen Motorschiffs Utting das Licht der Welt. Gutes<br />

Omen: Diesen Sommer folgt die Wiedergeburt im Juli <strong>2017</strong>,<br />

wieder just zur Schiffstaufe des neuen Motorschiffs Utting.<br />

Taggleich werden die Pforten von Lenas am See geöffnet.<br />

Wie froh Lena Mielke ist, nach Lehr-, Studien- und<br />

Wanderjahren ins Fünfseenland zurückzukehren. Bereits<br />

vor dem Abitur sei ihr der Gedanke gekommen, weiterzumachen,<br />

wo ihre Uroma und Oma aufgehört hatten.<br />

Obwohl das lange vor ihrer Geburt war. Während der<br />

Sommermonate soll Lenas am See täglich geöffnet sein. Im<br />

Winter an vier Tagen die Woche. 75 Plätze wird es drinnen<br />

geben, 150 auf der Terrasse. Von allen Plätzen soll man auf<br />

den See blicken können. Deshalb absolvierte sie zu Beginn<br />

Donauwelle am Ammersee: Lena Mielke testet mit ihrer<br />

Mutter und ihrer Großmutter die Süßspeisen ihres neuen<br />

Restaurants, das zugleich auch Café und Bar ist<br />

Das Restaurant von<br />

Lena Mielke liegt<br />

direkt am Dampfersteg<br />

von Utting<br />

Lenas<br />

am See<br />

Utting<br />

Dießen<br />

Inning<br />

Herrsching<br />

Sie macht es zu ihrem Projekt<br />

75 Plätze drinnen und 150 auf der Terrasse. Während<br />

der Sommermonate soll Lenas am See täglich geöffnet<br />

sein, im Winter an vier Tagen die Woche.<br />

www.lenasamsee.de<br />

120


SeeGenuss<br />

MOVE<br />

für die richtige<br />

Bewegung<br />

EAT<br />

für den artgerechten<br />

Treibstoff<br />

ihrer Laufbahn ein Praktikum im 2-Sterne-Restaurant<br />

Tristan auf Mallorca. Jede Station, vom Spüldienst zu den<br />

Nachspeisen, durchlief sie klaglos. Denn sie wusste bald:<br />

Das ist ihr Traumberuf. Sie machte die Lehre als Hotelfachfrau<br />

im Le Méridien in München. Ihr gefiel es immer, sich<br />

um die Gäste zu kümmern. Warmherzig und persönlich. Es<br />

folgte ein Bachelor-Studium in der Hotelschule Den Haag.<br />

Den letzten Schliff bekam sie im Ritz-Carlton in Berlin.<br />

Doch die Heimat in Utting hat sie „in den vergangenen acht<br />

Jahren immer vermisst.“ – Verständlich.<br />

Der Uferstreifen ist eines der Filetstücke des gesamten<br />

Ammersees. Um den Dampfersteg wirbeln Wellen, wie<br />

aus Anthrazit gestanzt und nur zerpflückt von Ausflugsdampfern<br />

und Segelbooten. Dazwischen, wie Konfetti<br />

hingetupft, fröhlich Badende. Und dann schweift der Blick<br />

rüber zur Scherenschnitt-Silhouette des Ufers gegenüber.<br />

So schaut Glück aus. Hier werkelte Familie Pavic über 30<br />

Jahre lang, servierte verlässlich kroatische Hausmannskost<br />

am Dampfersteg. Die Pächterfamilie Pavic sah Lena<br />

Mielke aufwachsen, dieses kecke, blitzgescheite Mädchen.<br />

Man wusste spätestens seit deren Teenagerjahren, dass die<br />

frühere Schiffslagerhalle ihrer Urgroßeltern in den Familienschoß<br />

zurückkehren würde. Denn Lena hatt das Gastronomie-Gen<br />

ihrer Großmütter geerbt. Dass ein solcher<br />

Betrieb mit viel Arbeit verbunden ist, weiß die junge Frau<br />

nur allzu gut von ihren bisherigen beruflichen Stationen<br />

und den Erzählungen ihrer Mutter, die in diesem Lokal aufgewachsen<br />

ist. Um Energie zu tanken, blickt die junge Lena<br />

lange auf den See, der genauso ist wie zu ihren Kindertagen.<br />

Der Ammersee ist ihre Kraftquelle. Wenn es die Zeit erlaubt,<br />

geht sie segeln. Wenn sie nicht ganz so viel Zeit hat, steigt sie<br />

auf ihr SUP. Egal, ob am Ufer oder auf dem Boot. Der See ist<br />

immer magisch, findet Lena.<br />

Sie weiß sich getragen von ihrer Familie. Damals, nach<br />

dem Krieg, halfen alle im Lokal mit. So wird es auch in der<br />

fünften Generation sein. Lenas Großeltern, Lenas Eltern,<br />

die beide Rechtsanwälte sind, sowie Lenas Freund: Alle sind<br />

bereit einzuspringen. Oma Helga backt dann Kuchen, und<br />

Opa Ludwig erklärt sich zum Spüler. Die Uttinger fragen<br />

schon, ob Helgas legendärer Heidelbeerbecher wieder auf<br />

der Karte stehen wird. Aber ja, nickt Lena. Schön, dass die<br />

Saison jetzt wieder begonnen hat, loben die Spaziergänger<br />

in Vorfreude. Und ein Lächeln zaubert klitzekleine Fältchen<br />

um Lenas aufgeweckte Augen.<br />

RECHARGE<br />

für die optimale<br />

Energie-Balance<br />

REFLECT<br />

für einen achtsamen und<br />

selbstbestimmten Weg<br />

SEENTAUGLICH FÜR DEN SOMMER<br />

WERDE ZUM ATHLET DES LEBENS<br />

Direkt in Starnberg hat Münchens Top-Spezialist in Sachen<br />

Personal Training seinen Zweitsitz. Dort kümmern sich die besten<br />

Trainer Deutschlands um Dich und Deine persönlichen Ziele<br />

in Sachen Fitness, Ernährung und Gesundheit.<br />

Erarbeite Dir ein völlig neues Mindset, mit dem Du nicht nur<br />

sportlich alle Hürden des Alltags meisterst. Du trainierst entweder<br />

allein mit Deinem eigenen Personal Trainer oder Du<br />

buchst Dich in die Small Group. Mit maximal 12 oder 6 anderen<br />

Teilnehmern bist Du immernoch total dicht dran an Deinem<br />

Coach und profitierst zusätzlich vom Motivations-Boost der<br />

Gruppe bei optimalem Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Das Angebot reicht von funktionellem Kraft- und Ausdauer-<br />

Training über Yoga und Boxen bis hin zu gezielten Coaching-Einheiten.<br />

Du lernst alles was Du über Motivation, Ernährung,<br />

Stressbewältigung und Gesundheit wissen musst, um Deinen<br />

Alltag so zu gestalten, dass sich Dein Leben auch über das<br />

Training hinaus positiv verändert.<br />

WIR MACHEN JEDEN ZUM<br />

ATHLET DES LEBENS.<br />

Erober den Sommer und mach Dich seentauglich.<br />

Nutze die Chance und booste Dein Leben.<br />

Die Autorin Karin Lochner weiß, wie viel Kraft<br />

ein Saisonbetrieb kostet. Sie stammt selbst<br />

aus einer Gastronomenfamilie im Oberland.<br />

R1 Sportsclub Starnberg<br />

Enzianstraße 2<br />

82319 Starnberg<br />

Telefon +49 (0) 8151 - 4 47 15 49<br />

R1 Sportsclub München<br />

Leopoldstraße 184<br />

80804 München<br />

Telefon +49 (0) 89 - 12 71 51 19<br />

www.<br />

-sportsclub.de


SeeGenuss<br />

T<br />

IPPS<br />

NEU AM WASSER<br />

Das Raabe am Wörthsee hat seit April nicht nur neue<br />

Pächter, sondern auch einen neuen Namen. Im Seehaus<br />

Raabe kümmern sich jetzt Franz Sinnreich, Sonja Witiska und<br />

Michael Stannecker um das Wohl der Gäste.<br />

www.seehaus-raabe.de<br />

Auch das Restaurant Seehaus am Campingplatz<br />

Pilsensee überrascht mit einer neuen Besetzung.<br />

www.camping-pilsensee.de<br />

La Vineria heißt die neue Trattoria an der Kaiser-<br />

Wilhelm-Straße in Starnberg. In dem komplett renovierten<br />

Lokal werden Wein und Spezialitäten aus Friaul, der<br />

ursprünglichen Heimat der neuen Pächter, serviert.<br />

www.facebook.com/LaVineriaStarnberg<br />

KURZURLAUB<br />

AM SEE<br />

Das Mai-Ori ist die zweite Zweigstelle<br />

von Mato's Fischladen in Herrsching.<br />

An der schönen Nordbucht des Wörthsees<br />

gelegen, sorgt das kreative Team des Fischbistros<br />

mit leckeren Fischsemmeln und -salaten<br />

für Nordseeflair. Zum Nachtisch noch Kaffee<br />

und ein Stück hausgemachten<br />

Kuchen – besser kann die Auszeit<br />

am See nicht schmecken!<br />

www.facebook.com/Matofischsteinebach<br />

Seehaus Raabe, damals und heute<br />

ZU TISCH, BITTE<br />

An einer langen Holztafel verwöhnt Hot Chilli Catering seine<br />

Gäste jeden Freitagabend mit asiatischen Gaumenfreuden.<br />

Ab 19 Uhr stehen die Türen in den Räumen des ehemaligen<br />

Café Bauernbäck in Gilching offen, um 20 Uhr werden die<br />

Gerichte serviert – ohne Speisekarte, ohne viel Tamtam, dafür<br />

mit vielen frischen Zutaten und in netter Runde.<br />

www.hot-chilli.info<br />

SÜSS UND<br />

WAHNSINNIG LECKER<br />

Traditionelle Wiener Kaffeehauskultur und<br />

französische Trends aus der Patisserie vereint<br />

Denise Peters in ihrem Café Süßwahn in Dießen.<br />

Die Gäste haben die Qual der Wahl zwischen<br />

Käsekuchen, Himbeersahnetorte, Crêpes, hausgemachten<br />

Croissants und noch vielem mehr.<br />

Abgerundet wird das reichhaltige Sortiment mit<br />

laktosefreien oder veganen Besonderheiten. Und<br />

das Beste: Alles wird frisch in der eigenen<br />

Backstube produziert.<br />

www.suesswahn.de<br />

Fotos: Robert Wiederhold; BIOTOPIA<br />

122


Alles bio,<br />

oder was?<br />

Michael John Gorman ist Gründungsdirektor<br />

des neuen Naturkundemuseums<br />

Biotopia in München. Er lebt in Berg.<br />

Sie als Biotopia-Macher, essen Sie<br />

eigentlich bio?<br />

Ich esse durchaus bio, aber zugegebenermaßen<br />

nicht ausschließlich. Seit ich in diese Gegend<br />

gezogen bin, habe ich außerdem den geräucherten<br />

Saibling von Kramerfeicht in Berg für mich<br />

entdeckt, der wirklich lecker ist – vor allem, wenn<br />

er warm aus dem Ofen kommt. Essen wird ein<br />

Schlüsselthema von Biotopia, unserem neuen Museum<br />

auf dem Gelände des Schlosses Nymphenburg,<br />

das der Erforschung des Lebens gewidmet<br />

ist. Es eröffnet allerdings nicht vor 2023.<br />

Was ist denn Ihr Lieblingslokal im<br />

Fünfseenland?<br />

Wir haben zwei kleine Söhne, ein und drei Jahre<br />

alt, daher gehen wir nicht sehr häufig ins Restaurant.<br />

Wir mögen den Fischmeister in Ambach<br />

aber sehr, besonders im Sommer, wenn der schöne<br />

Garten offen ist.<br />

Sie kommen ja aus Dublin, Ihr neues<br />

Museum befindet sich in München.<br />

Wie kam es, dass Sie sich mit Ihrer Familie<br />

am Ostufer des Starnberger Sees niedergelassen<br />

haben?<br />

Eine der engagiertesten Verfechter für die<br />

Realisierung des Museums ist Dr. Auguste von<br />

Bayern, die unserem Förderkreis vorsteht und in<br />

Leutstetten lebt. Sie ist eine Wissenschaftlerin mit<br />

einem Schwerpunkt auf der Intelligenz von Vögeln,<br />

Rabenvögel und Papageien im Speziellen. Ich habe<br />

Auguste in ihrem Haus getroffen, und sie und ihr<br />

Ehemann haben mir die herrliche Gegend gezeigt.<br />

Wir waren in Berg und hatten das Glück, eine wunderbare<br />

Bleibe in Sibichhausen zu finden. Meine<br />

Frau und ich waren sofort völlig bezaubert. Wir<br />

haben schon auf der ganzen Welt gewohnt, immer<br />

in Großstädten, und daher ist es für uns ein Abenteuer,<br />

so nah am Wald und am See zu leben. Und<br />

für unsere Jungs gibt es so viel zu tun und zu sehen.<br />

Der Physiker und Philosoph<br />

Gorman leitet das Museum Biotopia<br />

Starnberger<br />

Fünf-Seen-Land<br />

Unser Service für Sie:<br />

Kartenvorverkauf<br />

– Schlossberghalle (Starnberg)<br />

– SeeJazz-Festival<br />

– Jazz am See (Feldafing)<br />

– All that Jazz (Starnberg)<br />

– GOP Varieté-Theater München<br />

– München Ticket (Deutsches Theater,<br />

Olympiahalle, -stadion, SEA LIFE etc.)<br />

Touristische Informationen<br />

– Buchheim Museum<br />

– Museum Starnberger See<br />

– Kaiserin Elisabeth Museum<br />

– Ortsmuseum Tutzing<br />

– Carl Orff-Museum<br />

– Natur erleben Jahresprogramm<br />

– Stadtführungen und Schmankerl-Spaziergänge<br />

durch Starnberg<br />

– Gourmetwanderung Münsing<br />

– Führungen Kloster Andechs (Kirche, Brauerei, Bierprobe)<br />

– Auf Sisis und Ludwigs Spuren<br />

– Schifffahrtspläne<br />

– Radeln und Wandern: E-Bike Verleih<br />

– Golf -Angebote<br />

– Roseninselführungen<br />

– Archäologischer Park Herrsching<br />

– Veranstaltungskalender<br />

– Nordic Walking Park, 280 km mit<br />

23 Routen vom Ammersee zum Starnberger See<br />

– Tagungsmappe<br />

TOURIST INFORMATION<br />

STARNBERG<br />

Hauptstr. 1<br />

82319 Starnberg<br />

Telefon: 08151 90 60 0<br />

Fax: 08151 90 60 90<br />

touristinfo@gwt-starnberg.de<br />

www.sta5.de<br />

Zentrale Zimmervermittlung<br />

Internet-Buchbarkeit unter<br />

www.sta5.de<br />

„Free Starnberg-AmmerSee Wifi“<br />

an den Tourist Informationen<br />

Starnberg und Herrsching<br />

TOURIST INFORMATION<br />

HERRSCHING<br />

Bahnhofplatz 3<br />

82211 Herrsching<br />

Telefon: 08152 52 27<br />

Fax: 08152 405 19<br />

herrsching@gwt-starnberg.de<br />

www.sta5.de<br />

Mai bis Mitte Oktober:<br />

9.00 – 18.00 Uhr<br />

Mitte Oktober bis April<br />

9.30 – 17.00 Uhr<br />

Mai bis Anfang Oktober<br />

auch Sa 10.00 – 13.00 Uhr<br />

Mai bis Oktober:<br />

9.00 – 13.00 Uhr<br />

& 14.00 – 18.00Uhr<br />

Sa 9.00 – 13.00 Uhr<br />

November bis April<br />

Mo – Fr 10.00 – 16.00 Uhr


Die besten Seiten aus<br />

10 Jahren<br />

<strong>SeeMagazin</strong><br />

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<strong>SeeMagazin</strong><br />

125


<strong>SeeMagazin</strong><br />

126


Hintergrund: Adobe Market (Georgiana Paraschiv)<br />

127


<strong>SeeMagazin</strong><br />

Impressum<br />

<strong>SeeMagazin</strong>, Jahresausgabe <strong>2017</strong><br />

KONTAKT ZUM SEEMAGAZIN<br />

Tel. 08151 959974, Fax 08151 959973<br />

kontakt@seemagazin.de, www.seemagazin.de<br />

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HERAUSGEBERIN, PROJEKTLEITUNG VERANTW.<br />

Sabine Schönmann<br />

Tel. 08151 959974, schoenmann@seemagazin.de<br />

LEITUNG MARKETING & SALES<br />

Elke Ross<br />

Tel. 08151 970600, ross@seemagazin.de<br />

LEITUNG REDAKTION UND VERANTWORTLICH<br />

für den redaktionellen Inhalt<br />

Stefan Ruzas, ruzas@seemagazin.de<br />

DESIGN & LAYOUT<br />

2issue Design & Content, agentur@2issue.de<br />

Eric Schütz (Art Direction), Robert Grill, Son Luu Vu, Sibylle Schmitt<br />

www.2issue.de<br />

strand-gut.com<br />

Nicole Royla, royla@strand-gut.com, www.strand-gut.com<br />

REDAKTION<br />

Marlene Irausek, Birgitt Hölzel, Özlem Ahmetoglu<br />

BILDREDAKTION<br />

Sirka Henning<br />

SCHLUSSREDAKTION<br />

Lektorat Süd, Gisela Haberer-Faye/Marion Riecke, www.lektorat-sued.de<br />

OFFICE SEEMAGAZIN<br />

Heidi Hacker, hacker@seemagazin.de<br />

FREIE MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

AUTOREN<br />

Nina Berendonk, Marcus Efler, Claudia Eilers,<br />

Mareike Hasenbeck, Karin Lochner, Patricia Riekel<br />

FOTOGRAFEN<br />

Lu Eickmann, Wilfried Feder, Peter von Felbert, Jan Greune,<br />

Dieter Mayr, Conny Mirbach, Moritz Röder, Anja Wechsler<br />

ILLUSTRATOREN<br />

Robert Grill, Lia Langer, Son Luu Vu, Stefanie Pietsch, Sibylle Schmitt<br />

BILDBEARBEITUNG UND HERSTELLUNG<br />

magazine solutions gbr,<br />

www.magazinesolutions.de<br />

DRUCK<br />

F&W Druck- und Mediencenter GmbH,<br />

www.the-art-of-print.com<br />

Nachdruck nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion.<br />

Für unverlangt eingesandte Bilder, Manuskripte, Waren keine Haftung.<br />

Nachdruck, Aufnahmen in Online-Dienste und Internet, Vervielfältigung<br />

auf Datenträger nur nach schriftlicher Zustimmung des Verlages.<br />

DAS SEEMAGAZIN WIRD HERAUSGEGEBEN VON<br />

storyboard GmbH<br />

Wiltrudenstraße 5, 80805 München,<br />

Tel. 089 901097610, Fax 089 901097668, info@storyboard.de<br />

Geschäftsführer: Dr. Markus Schönmann<br />

Amtsgericht: München, HRB 192756, Sitz der Gesellschaft: München<br />

PAPIER<br />

Das Papier dieser Ausgabe stammt aus nachhaltig, ökologisch<br />

und sozial verantwortungsbewusst bewirtschafteten Wäldern.<br />

Mit dem Druck unseres Magazins unterstützen wir das "Alpen"-Projekt der Klimaschutzagentur nature office. Durch Eingabe<br />

unserer ID-Nummer unter www.natureoffice.com erfahren Sie mehr über das Projekt zum Erhalt heimischer Wälder und<br />

wieviel Co 2<br />

wir mit unserem Beitrag ausgleichen.<br />

klimaneutral<br />

natureOffice.com | DE-248-450670<br />

gedruckt<br />

www.facebook.com/seemagazin<br />

Foto: Peter von Felbert<br />

Stefan Ruzas<br />

Robert Grill<br />

Elke Ross<br />

Birgitt Hölzel<br />

Eric Schütz<br />

Heidi Hacker<br />

Nicole Royla<br />

Marlene Irausek<br />

Sabine Schönmann


ildlich<br />

Seestrasse 17 • 82335 Berg • Telefon 0 81 51 /963 -0<br />

www.hotelschlossberg.de<br />

galerie<br />

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A.Gürtler 0177.8560100<br />

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Söckinger Str. 1 | 82319 Starnberg<br />

www.allerhand-starnberg.de<br />

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19. AUGUST | AB 17:00 UHR<br />

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Tel.08152/982310<br />

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82327 Tutzing<br />

Tel. 08158/907620<br />

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Beratung von Paar zu Paar<br />

089 / 44 25 02 19<br />

lieblingundschatz.de


<strong>SeeMagazin</strong>s Dank!<br />

Seit zehn Jahren gibt es uns, und einige unserer Werbekunden sind von Anfang an dabei – oder fast immer.<br />

Dafür möchten wir uns an dieser Stelle ganz herzlich bedanken. Und wir möchten gratulieren:<br />

nämlich den Kunden, die wie wir ein besonderes Jubiläum feiern<br />

10<br />

Jahre<br />

<strong>SeeMagazin</strong><br />

Ein herzliches Dankeschön an:<br />

Andechser Molkerei Scheitz GmbH / Familie Scheitz u. Doris Preißler, Barbara Glasmacher Internationale<br />

Schulberatungs GmbH / Barbara u. Theresa Glasmacher, 15 Jahre Dept. Starnberg / Maria Koch, Hotel Schloss Berg<br />

/Erich Hirt u. Petra Koehl, Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg / Alexander Kirschke u. Anuschka Henn, KAISER<br />

Immobilien / Astrid Kaiser, Küchenzentrum Oberland GmbH / Robert Waginger, Landhotel Klostermaier GmbH &<br />

Co. KG / Karin Schmid, La Villa am Starnberger See Exklusive Klausur- und Tagungsstätten GmbH / Andrea Roever<br />

u. Margarete Schultes, 60 Jahre LUG GmbH & Co. KG / Familie Lug, Metzgerei Lutz / Cornelia u. Oliver Lutz,<br />

10 Jahre Neues Tanzen / Kitty Hufnagel, Privatklinik Dr. Schindlbeck – Ästhetik am Ammersee / Dr. Yoram Levy &<br />

Dr. Christian Schrank u. Holde Levy, Porsche Zentrum 5 Seen Hörmann Sportwagen GmbH / Familie Wörle,<br />

10 Jahre Reitberger Brillen & Kontaktlinsen / Jochen Reitberger, RE/MAX Müller-Kittnau Immobilien / Christian<br />

Müller-Kittnau, Schindler Delikatessen / Brigitte Irmer, Schlossgut Oberambach GmbH Bio-Hotel & Vitalzentrum /<br />

Familie Schwabe u. Marta Girg, Schreinerei Pfisterer / Gebrüder Pfisterer, Seehotel Leoni – Privathotels<br />

Dr. Lohbeck GmbH & Co. KG / Alexander Peters, TSC-Immobilien Consulting GmbH / Raimund Feiter,<br />

Werkstattladen/Shoe Konzept/H&W / Ulrike Teterycz, Dr. Thomas Walzer, Zahnarztpraxis / Susanne u.<br />

Dr. Thomas Walzer, Zahnarztpraxis C. Bingmann / Christina Bingmann<br />

Foto: Jan Greune<br />

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