Volken im 19. Jahrhundert - Gemeinde Volken
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Zuchtochsen<br />
23.9.1856: Konrad Kellers (Tischmacher) Zuchtochse<br />
sei so wild, dass er für Menschen eine Lebensgefahr<br />
darstelle. Auf sein Gesuch hin wurde ihm bewilligt, den<br />
Ochsen totzuschlagen. Beschluss vom 15.10.1856: es<br />
solle eine Kommission von 3 Mitgliedern über die<br />
Haltung von Zuchtochsen befinden. Ihr Wirken war<br />
nicht erfolgreich, denn am 5.9.1857 wurde eine Kommission<br />
von 4 Personen eingesetzt, welche eine Verordnung<br />
über die Haltung von Zuchtochsen vorschlagen<br />
sollte. Diese wurde am 2.1.1858 genehmigt.<br />
Schliesslich wurde am 12.6.1858 mitgeteilt, eine Kom-<br />
mission von 5 Mitgliedern werde für den Kauf ei nes Zuchtochsen eingesetzt. - Die Wahl des Halters des<br />
Zuchtochsen und die Bezahlung waren jährliche Themen an der Neujahrs-<strong>Gemeinde</strong>versammlung.<br />
Die Direktion des Innern schrieb, dass ein zweiter Zuchtstier anzuschaffen oder mit einer anderen <strong>Gemeinde</strong><br />
ein solcher gemeinsam zu halten sei. Am 13. Juni 1897 beschloss der <strong>Gemeinde</strong>rat, die Direktion des<br />
Innern anzufragen, ob es nicht gestattet sei, nur einen Zuchtstier zu halten, da man bisher mit einem ganz<br />
gut gefahren sei und die Zahl der Kühe nicht <strong>im</strong>mer so gross sei wie jetzt und auch letztes Jahr noch viele<br />
Rinder gehalten worden seien. Am 26. August 1897 nahm der <strong>Gemeinde</strong>rat zur Kenntnis, dass die Direktion<br />
des Innern beschieden habe, dass insofern die Zahl der weiblichen Zuchttiere sich nicht reduziere oder<br />
eher noch steigere, bis März 1898 ein zweiter Stier anzuschaffen sei, welcher bis März 1899 zu halten sei,<br />
und dass mit dem jetzigen Zuchtstierhalter zu unterhandeln sei, dass er den Stier noch bis März 1898 halte<br />
oder es sei sofort ein junger Stier anzuschaffen.<br />
Ziegen<br />
Als Ergänzung zum Dauerthema Zuchtochsen wurde auch die Ziegenhaltung thematisiert. Am 2. Januar<br />
1874 wurde beschlossen, eine Ziegen-Assekuranz zu gründen. Die Fortdauer dieser Versicherung wurde<br />
alljährlich bestätigt. Einige Traktanden vorher beschloss die Versammlung, dass „für die Ziegenbesitzer ein<br />
thüchtiger Ziegenbock gehalten werden soll und dass der Ziegenbockhalter als Beitrag jährlich von der<br />
<strong>Gemeinde</strong> 15 Franken zu beziehen habe und zudem von jeder Ziege demselben 40 Rappen bezahlt werden<br />
müsse als Sprunggeld. Derjenige, der den Ziegenbock halten will, muss sich <strong>im</strong> Monat Mai bei dem <strong>Gemeinde</strong>rath<br />
melden.“ Mit Beschluss vom 16. Januar 1892 wurde das Sprunggeld auf 50 Rappen angesetzt.<br />
Bekämpfung von Misteln<br />
Am 2. April 1898 gab der <strong>Gemeinde</strong>rat bekannt, dass zu viele Bäume mit Misteln besetzt seien und deshalb<br />
die Misteln innert 14 Tagen zu entfernen seien, widrigenfalls eine Ordnungsbusse angedroht wurde.<br />
Gewehre für die Traubenwacht<br />
In seiner Sitzung vom 23. September 1899 beschloss der <strong>Gemeinde</strong>rat, das Zeugamt Zürich anzufragen, ob<br />
nicht einige alte Vorderlader-Gewehre zu haben wären, welche für die Traubenwacht verwendet werden<br />
könnten.<br />
Verbindungen mit Humlikon und Henggart:<br />
Am 30.7.1854 wurde beschlossen, eine Petition der <strong>Gemeinde</strong> Humlikon für eine dortige Eisenbahn-<br />
Haltestelle zu unterstützen. 2.1.1863, 15.: Die Strasse von Dorf nach Henggart soll direkt, nicht über Humlikon<br />
geführt werden.<br />
Post und Telegraph<br />
Im Protokoll vom 9. Oktober 1869 steht, es soll eine Kommission eingesetzt werden, um eine Stellungnahme<br />
zum Begehren des Vereins der Flaachtaler Bürger in Zürich und Umgebung vorzubereiten, die eine<br />
Postverbindung zwischen Flaach und Henggart wünschten.<br />
Am 4. November 1871 wurde ergänzt, dass die <strong>Gemeinde</strong>versammlung der Errichtung eines Telegraphen-<br />
Bureaus in Henggart zust<strong>im</strong>me.<br />
Telekommunikation hatte damals keine Priorität. Am 4. Juli 1897 wurde aus Rücksicht auf die vielen<br />
zwingenderen Ausgaben beschlossen, mit der Erstellung einer Telefonstation noch zuzuwarten.<br />
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