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Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017

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MIT LATERNA MAGICA LÄSST<br />

PETER RIECKE GESCHICHTE<br />

LEBENDIG<br />

WERDEN<br />

Neuenrader Tausendsassa<br />

sammelt alte Projektionsgeräte<br />

und Instrumente<br />

Text Rüdiger Kahlke<br />

Fotos Martin Büdenbender<br />

Mal ist er mit Neubürgern als Altstadtführer unterwegs,<br />

mal nimmt er eine Schulklasse mit zur Höhlenexkursion<br />

ins Hönnetal. Mal erklärt er im Kindergarten wie man im<br />

Mittelalter lebte, mal bastelt er mit Grundschülern Bundschuhe.<br />

Peter Riecke, gelernter Schreiner und Tischler,<br />

gibt aber auch Anleitungen zum Bau von Holzspielzeug<br />

oder von alten Musikinstrumenten. Zwischendurch präsentiert<br />

er auf Gesellschaften mit seiner Laterna Magica<br />

Bildplatten aus Urgroßvaters Zeiten.<br />

Das alles macht der 54-jährige Tausendsassa neben<br />

seinem Beruf beim Baubetriebshof der Stadt Werdohl.<br />

Kurzum: Peter Riecke ist ständig auf Achse. Das war eigentlich<br />

schon immer so. Als Halbwüchsiger hat er sich<br />

in diversen Vereinen engagiert, hat Musik gemacht und<br />

vieles ausprobiert – meistens aus Neugier, manchmal<br />

auch notgedrungen. Etwa als während seiner Schreinerlehre<br />

bei einem Arbeitsunfall ein Finger fasst Opfer der<br />

Kreissäge geworden wäre. Nach der Operation war an<br />

Gitarrespielen nicht mehr zu denken. Peter Riecke hat<br />

dann sein Glück mit einer Drehorgel versucht und gefunden.<br />

Die hat er natürlich selber gebaut.<br />

Inzwischen besitzt der Neuenrader eine Sammlung historischer<br />

Musikinstrumente: neben Drehorgeln auch Bordun-Zithern,<br />

eine Bandurian, Gemshörner und allerlei<br />

Flöten, mit denen er auch gerne mal in historischen Kleidern<br />

gewandet auftritt. – Alte Zeiten sind für ihn Gegenwart,<br />

etwa wenn es darum geht, wie die Bilder laufen<br />

lernten.<br />

„Zauberlaternen“ mit dem Flair<br />

von 1001 Nacht<br />

Ja, auch da ist Peter Riecke Experte. Man nehme: Sensibilität<br />

und Feingefühl, möglichst eine interessante Geschichte<br />

und eine „Zauberlaterne“, eine Laterna Magica.<br />

Von den Vorläufern der einstigen Projektoren und<br />

der heutigen Beamer hat der Neuenrader „geschätzt 30<br />

Stück“ in den Regalen stehen. Die Gehäuse schimmern<br />

gülden, alt-silbern oder sind matt-bunt bemalt. Sie vermitteln<br />

mit ihrem Design einen Hauch von 1001 Nacht.<br />

Ihre Bauart erinnert an Laternen, wie Nachtwächter sie<br />

bei sich trugen. Und weil man mit den „Laternen“ Bilder<br />

vor großem Publikum zeigen konnte, waren es halt<br />

„Zauberlaternen“.<br />

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