Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017
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Erwachsene können beim Besuch auf dem Hansmann-<br />
Hof und im Hansmann-Forst außerdem etwas über organisatorische<br />
Aufgaben erfahren, für die es Ehrenamtliche<br />
braucht. Thomas Machula ist im Gemeinschaftswegeausschuss<br />
aktiv, der sich mit wichtigen Fragen der Waldwirtschaft<br />
zu beschäftigen hat, aktuell zum Beispiel auch um<br />
die bundesweite Energiewende. Vor Ort ist da das Thema<br />
Windenergie zu diskutieren. Wenn es konkrete Pläne<br />
für Anlagen-Standorte gibt, muss sich der Ausschuss<br />
um die Zuwegungsfragen kümmern.<br />
ihren Zeitgenossinnen und Zeitgenossen eifrig die Werbetrommel,<br />
sich ehrenamtliche Betätigungsfelder zu suchen.<br />
Das alles gehe natürlich nur, wenn der Partner das<br />
voll und ganz mittrage. Und da scheint das Paar Hille und<br />
Thomas ein optimales Team zu sein. Dass sich der Siegerländer<br />
und die Sauerländerin in den 1980ern bei der<br />
landwirtschaftlichen Ausbildung kennen gelernt haben<br />
und es später funkte, erweist täglich aufs Neue als sehr<br />
gute Fügung. Das Es-funktioniert-mit-vielen Ehrenämtern-Rezept<br />
auf dem Hansmann-Hof lautet: „Jeder kann<br />
Fischerei ist auch ein Thema im heimischen Forst. Hille<br />
Hansmann-Machula ist seit 16 Jahren im Fischereigenossenschaftsvorstand.<br />
Der kümmert sich um die Bäche<br />
in Finnentrop. Das Vorstandsamt hat sie seinerzeit von<br />
ihrem Vater übernommen. „Da hatte ich überhaupt keine<br />
Ahnung von Fischen“. Heute freut sie sich darüber,<br />
dass sie durch diese Aufgabe Neues dazugelernt hat,<br />
wenn auch noch immer gilt: „Ich hab‘ noch nie einen<br />
Fisch gefangen.“<br />
Plädoyer für ehrenamtliches<br />
Engagement<br />
Das Fischerei-Engagement kostet sie auch kaum Zeit. Anders<br />
sieht es da beim juristischen Ehrenamt der Weringhausenerin<br />
aus. Seit acht Jahren ist sie Schöffin am Jugendschöffengericht<br />
in Siegen. „Eine solche Aufgabe<br />
erweitert den Horizont“, lädt die Sauerländerin zum ehrenamtlichen<br />
Engagement ein. Die 51-Jährige rührt bei<br />
alle Arbeiten erledigen.“ „So können wir uns gegenseitig<br />
ersetzen“, berichtet Thomas Machula und fügt augenzwinkernd<br />
hinzu: „Kochrezepte kann ich allerdings nicht<br />
weitergeben“. Da ist Gattin Hille Spezialistin. Dass der<br />
Hof reibungslos funktioniert, dafür ist stets eine gute Absprache<br />
notwendig. Nicht nur wegen der zahlreichen ehrenamtlichen<br />
Aufgaben, auch wegen Thomas Machulas<br />
sozialversicherungspflichtigem Job: „Von der Landwirtschaft<br />
allein könnte die Familie nicht leben.“ Deshalb arbeitet<br />
er seit vielen Jahren als Fuhrparkleiter eines Entsorgungsunternehmens,<br />
mittlerweile halbtags.<br />
Nachwuchs hat landwirtschaftliche<br />
Zukunft im Blick<br />
Beim Blick in die Zukunft steht die nächste Generation parat.<br />
Ihre drei Kinder haben Hille und Thomas mittlerweile<br />
groß. Anna ist mit 25 die Älteste und hat sich bei ihrem<br />
Agrarwissenschaftsstudium aufs Thema Rinderzucht spe-<br />
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