Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017

großen Schlemmen die Gäste an die Arbeit:
Kräuterbutter selber machen. Was
den Landfrauen sichtlich Freude machte,
kommt auch beim Nachwuchs stets gut an.
Seit über 20 Jahren hat Hille Hansmann-
Machula junge Gäste auf dem Hof. Selbst
eine leckere Mahlzeit zubereiten steht da
oft auf dem Stundenplan. Zum Beispiel mit
selbst gelesenen Kartoffeln und selbst gepflückten
Kräutern.
Nicht nur auf ihrem Hof bringt die gelernte
Meisterin der ländlichen Hauswirtschaft
dem Nachwuchs Landwirtschaft und die
Produktion von Nahrungsmitteln nahe. Sie
gehört zu den 50 Landfrauen in NRW, die
regelmäßig in Schulen im Einsatz sind. Leckeres
und gesundes Frühstück lautet da
das Thema. Und weil die „wichtigste Öffentlichkeitsarbeit
das Gespräch ist“, ist die
Weringhausenerin als Mitglied des Öffentlichkeitsausschusses
der Landwirte im Kreis
Olpe auch auf Messen und anderen Veranstaltungen
unterwegs. Als Besitzerin von 60
Hektar Wald, ist sie außerdem im Verein
der Waldfrauen NRW aktiv, als Geschäftsführerin.
Nach Kyrill kam die
besondere Liebe zum Wald
Hille kocht gerne und gut. Ihre Rezepte sind unter
dem Stichwort „landgemachtes“ erhältlich.
eingerichtet. Fernsehübertragungen stehen da allerdings
seltener an. Regelmäßig zu Gast sind Kindergärten,
Schulklassen und Projektgruppen aus offenen Ganztagsschulen.
Der jungen Generation Landwirtschaft und
die Produktion von Nahrungsmitteln zu vermitteln, hat
sich das Team des Hansmann Hofes auf die Fahnen geschrieben.
Da bekommen Kinder nicht nur die sechzig
Mast- und Zuchtrinder, die neun Pferde und die hauseigenen
Ziegen, Schafe und Hühner zu sehen. Da dürfen
sie auch selbst Hand anlegen. Zum Erleben von Land-
und Milchwirtschaft gehört zum Beispiel das Butter machen.
Dafür braucht man nicht unbedingt ein Butterfass.
Butter schütteln geht auch ganz hervorragend in einem
Marmeladenglas.
Einsatz für gesundes und leckeres
Schulfrühstück
Wer‘s nicht glaubt, kann‘s online nachschauen. Beim
Land & Lecker Einsatz steckte Thomas Machula vor dem
Der eigene Forst ist der Sauerländerin in
den vergangenen zehn Jahren besonders
ans Herz gewachsen. Auslöser war der Orkan Kyrill im Januar
2007. Dem fielen im Sauerland weite Waldflächen
zum Opfer. „Da mussten wir dann in die Forstwirtschaft
einsteigen“, berichtet Hille Hansmann-Machula. „Seitdem
kann ich mit der Motorsäge umgehen. Drei Monate
waren wir damals jeden Tag im Wald“, erinnert sie
sich. An manchen Tagen wurden bis zu 1000 neue Bäume
gepflanzt. Seitdem gibt es auch die Kyrill-Allee, dort
wurde für jede und jeden, der damals geholfen hat, ein
Baum gepflanzt. Weiteren Zuwachs gibt es seitdem bei
besonderen Anlässen.
Wenn Waldfrau Hille junge Gäste hat, bekommen sie
nicht nur die Kyrill-Allee zu sehen. Dann stehen auch interessante
Wald-Aktionen auf dem Programm, zum Beispiel
Lärchen-Zapfen sammeln oder Ginster-Schoten. Da
zeigt sich nicht selten: „Früher wussten die Kinder auf
dem Dorf etwas mehr.“ Auch bei Lehrerinnen und Lehrern
hat die Frau vom Fach in Sachen Land- und Forstwirtschaft
Kenntnislücken ausgemacht.
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