Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Von Iris Kannenberg YVES THOMÉ HINTERLÄSST BUNTE SPU Graffiti-Künstler aus Lüdenscheid ist ein Star der Szene von Iris Kannenberg Yves Thomé ist vielen Sauerländern bereits gut bekannt durch seine schönen und auffallenden Graffiti-Malereien. Durch ihn kommt Farbe und Kunst an Stellen, die sonst grau und unansehnlich wären. Yves ist gut gebucht. Er verschönert Wände, Zäune, Stromhäuschen, Geräteschuppen, Brücken, Einkaufszentren und vieles mehr. Und immer ganz legal und im Auftrag. Oft von Städten, Vereinen, Wasserwerken und großen Firmen gebucht. Manchmal auch im privaten Auftrag, dann eher kleiner, mal eine Garage oder Hauswand, mal ein Kinderzimmer, mal kreiert er auch ein Bild, das man sich an die Wand hängen kann. Yves Thomé ist mittlerweile eine Sauerländer Institution. Zudem besitzt er nicht nur einen klangvollen hugenottischen Namen und ein unübersehbares Talent, sondern er ist auch jemand, der mitspielt im internationalen, sehr exklusiven Kreis erfolgreicher Künstler. Er war schon öfter im Fernsehen zu sehen, z.B. mit Horst Lichter, und sprüht sich sehr erfolgreich durch die Republik. Yves ist ein Star der Szene. Und als Mensch dabei ganz bescheiden und geerdet geblieben. In den vergangenen Jahren hat Yves Thomé im gesamten Sauerland seine bunten Spuren hinterlassen. Nachdem er seinen Lebensmittelpunkt Lüdenscheid erobert hat und die Stadt langsam aber sicher zu seinem ganz persönlichen Gesamtkunstwerk wird, nimmt man ihn und seine rasante Kunst nun auch immer öfter entlang der Lenne- und Volmeschiene wahr. In Herscheid hat er schon vor Jahren das Jugendzentrum mit seinen Farben verschönert und auch in Valbert war er öfter als Künstler mit Workshops zu Gast. Im letzten Jahr wurde er dann auf dem Werdohler Stadtfest ganz locker ebenfalls zu einem Publikumsmagnet. Sein Workshop, den er im Freien abhielt, war stundenlang von Kindern und Jugendlichen umlagert. Veranstalter und Jugendliche waren gleichermaßen begeistert von seiner Professionalität, aber auch von seinem geduldigen Umgang mit den vielen jungen Menschen, die sich um ihn herum drängten. Kurz danach sprühte er für den Werdohler Bürgerstammtisch und wurde auch für <strong>2017</strong> wieder für das Stadtfest in Werdohl verpflichtet. Dieses Mal wird er im Vorfeld einen Workshop in einer Werdoh- 68
ler Schule abhalten, der dann auf dem Stadtfest seinen Abschluss findet. Das Interesse an ihm und seiner Kunst ist riesengroß und kommt dem kulturellen Aufbruch, der gerade an der Lenne stattfindet, genau zum richtigen Zeitpunkt entgegen. Woran liegt es, dass du so gefragt bist, auch in Städten, die sich bisher eher zurück gehalten haben, in Kunst und Kultur zu investieren? Ich glaube, dass nach einer Zeit der Verunsicherung in den Kommunen, aber auch bei Privatleuten und Firmen, jetzt wieder der Mut da ist, in Kunst zu investieren. Es gab eine Zeit, da waren viele ängstlich, wussten nicht, wie es weitergeht. Das Geld war eher knapp und Jetzt an Kunst wurde gespart. geht es wirtschaftlich wieder sichtbar aufwärts. Und das bekommen alle zu spüren. Es geht uns insgesamt finanziell besser. Gleichzeitig REN IM SAUERLAND sind die Bürger aber auch stark verunsichert durch Kriege und Terror weltweit, Schrecken, die sich täglich um uns herum ereignen. Vielleicht weckt genau diese Kombination verstärkt den Wunsch, in Schönheit und Farben zu investieren, seine Umgebung gezielt zu gestalten. Zumindest das direkte Umfeld wohnlicher und schöner zu machen, wenn man schon an dem täglichen Wahnsinn in der Welt um sich herum nichts ändern kann. Da ist einfach ein großes Bedürfnis da nach dieser Graffiti-Kunst, die es möglich macht, auch den grauesten Ort in ein buntes Spektakel zu verwandeln. Glaubst du, dass diese Veränderung auch die kleineren Städte wie Werdohl erfasst hat? Ja, ich merke, dass auch dort das Interesse an meiner Kunst sehr groß ist. Überhaupt an kultureller Veränderung. Graffiti war früher etwas, dass meine Generation gegen das sogenannte „Establishment“ einsetzte. Also auch ein Ausdruck von Rebellion gegen eine Gesellschaft, die gerne alles und jeden gleichmachen wollte. Wir gingen damals meistens nachts zu Werke, im Verborgenen. Und wurden hart bestraft, wenn man uns erwischte. Heute ist selbst in Kleinstädten die Haltung zu Graffiti eine andere geworden. Ich werde mit Respekt behandelt, man schätzt mein Können und zwar quer durch die Generationen. Was für mich ein Zeichen dafür ist, dass auch unsere Gesellschaft bunter geworden ist, vielfältiger. Und sich traut, dies auch zu zeigen. Du bist jemand, der nicht nur zu den Vorreitern der Szene gehört, sondern schon sehr früh damit angefangen hat, die Graffiti-Szene künstlerisch an den Platz zu bringen, an dem sie heute steht. Ja, ein langer, oft mühsamer Weg. Aber mittlerweile ist Graffiti in der Gesellschaft angekommen. Selbst der sturste Sauerländer kann heutzutage unterscheiden zwischen hochwertigem und minderwertigem Graffiti. Also ich sag´s jetzt mal ganz platt zwischen gutem und bösem Sprühen. Das eine ist halt Fassadenkunst, das andere Schmiererei. Und das kann auch vom ganz normalen Bürger unterschieden werden. Bis vor ein paar Jahren, war das halt nicht der Fall. Da war Graffiti gleich „Anarcho-Szene“. Aber das hat sich komplett geändert. In den Köpfen ist angekommen: Es gibt auch schöne Graffiti, die so gar nichts mit Anarchie zu tun hat. Ist Graffiti weniger provokant und dafür angepasster? Ja, auf jeden Fall. Das ist mal sicher. Ich gehöre zu den Künstlern der ersten Stunde, damals war Graffiti die „Kunst der Nacht“. Ich erwarte eigentlich auch heute noch von einem ernst zu nehmenden Graffiti-Künstler, dass er auch mal nachts draußen war und an Stellen gesprüht hat, wo es nicht erwünscht ist, sein Statement gegen eine Gesellschaft abzugeben, die oft wenig Platz lässt für künstlerische Freiheit und Individualität. Wir sind früher genau für diese Freiheit eingetreten, haben dafür gelebt. Der heutigen Graffiti-Bewegung mache ich den Vorwurf, dass sie einen Trend zur Gefälligkeit entwickelt. Die Message, die Graffiti auch verkörperte, nämlich als Individuum einzigartig zu sein und unverwechselbar, geht dadurch verloren. Der Kern des Antriebs ist aber immer noch vorhanden. Es gibt weltweit immer noch eine illegale Szene. Auch mein Ursprung war die Rebellion und auch ich bin weiterhin wachsam, wenn es darum geht, Stellung zu beziehen gegen Ungerechtigkeit und Lieblosigkeit.
Seite 1 und 2:
DAS SAUERLANDMAGAZIN Ein starkes St
Seite 3 und 4:
VORWORT Komplett. . . … attraktiv
Seite 5 und 6:
Titelfoto: Martin Büdenbender Komp
Seite 7 und 8:
„KINDERTRÄUME“ IM KONZERT „K
Seite 9 und 10:
Riecke ist passionierter Sammler, F
Seite 11 und 12:
Erika Gräwes gute Stube war vor hu
Seite 13 und 14:
Wir haben nur Vorteile“, findet D
Seite 15 und 16:
neben dem großen Spiegel hängt ei
Seite 17 und 18: FRÜHLINGSBOTEN BLÜHEN BEI SCHLOSS
Seite 19 und 20: gerlebnis der Extraklasse. Wer hät
Seite 21 und 22: Nach den Segways kommen jetzt die O
Seite 23 und 24: GROSSVERANSTALTUNGEN AN DER LENNE M
Seite 25 und 26: Fasten für mehr Wohlbefinden Heilp
Seite 27 und 28: tet haben, sagt Benkhofer, der zu d
Seite 29 und 30: nen.“ Er strebt an, im Iserlohner
Seite 31 und 32: EIN ANTIQUARIAT MIT AUSSCHANK 10 Ja
Seite 33 und 34: Noelle-Kutschen fahren auf vielen F
Seite 35 und 36: Im KBOP ist der Unterricht nicht nu
Seite 37 und 38: Wegweiser: Heimische Firmen in Hann
Seite 39 und 40: TEAM SAUERLAND WILL HEIMVORTEIL NUT
Seite 41 und 42: 41
Seite 43 und 44: April 2017 Sa., 1.4., 19 Uhr Irisch
Seite 45 und 46: Komplett lecker. Autor Detlef Schl
Seite 47 und 48: Nuss-Trauben-Oats mit Vanille Zutat
Seite 49 und 50: ein schöner leichter Auftakt. Die
Seite 51 und 52: und im Kreis Olpe das Dragonslayer
Seite 53 und 54: In dieser Zeit entstand seine Küns
Seite 55 und 56: Anfangs coverten sich Marlon und Bi
Seite 57 und 58: TAG DER OFFENEN TÜR SONNTAG, 2. AP
Seite 59 und 60: HELIOS INVESTIERT IN ATTENDORN ÜBE
Seite 61 und 62: Rettungswesen lief unterdessen weit
Seite 63 und 64: GERTRÜDCHEN 2017 MIT DREI TAGEN KI
Seite 65 und 66: niumgerüste für seine Zeppeline w
Seite 67: les aufeinander aufbauen“, schild
Seite 71 und 72: AUF HANSMANNS HOF ENTDECKEN KINDER
Seite 73 und 74: Erwachsene können beim Besuch auf
Seite 75 und 76: WEIBERGESCHICHTEN AUS DER SCHÖNEN
Seite 77 und 78: WER IST EIGENTLICH Von DIESE HUBBI?
Seite 79 und 80: KOMPLETT KOMPETENT Die lokale Onlin
Seite 81 und 82: hen. „Na komm schon, da ist es do
Seite 83 und 84: Ein starkes Stück Sauerland Komple
Alle anzeigen

Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Template löschen?

Als Template speichern?