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Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017

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HELIOS INVESTIERT IN ATTENDORN<br />

ÜBER EINE MILLION EURO<br />

„Patienten strömen in sanierte Krankenhäuser“<br />

Text und Foto Martin Droste<br />

Zwischen Attendorn und Plettenberg liegen nur wenige<br />

Kilometer. Die Einzugsgebiete der Krankenhäuser in<br />

beiden Orten überschneiden sich. Immer wieder gibt<br />

es Gerüchte über Fusionen oder Übernahmeangebote.<br />

<strong>Komplett</strong>-Autor Martin Droste sprach mit Tobias Hindermann,<br />

Geschäftsführer der Helios-Klinik Attendorn.<br />

Seit dem 28. Februar 2014 gehört das Attendorner<br />

Krankenhaus zur Helios-Kliniken-Gruppe. Wie hat sich<br />

das Haus entwickelt?<br />

Dank der großzügigen Zurverfügungstellung neuer Mittel<br />

konnten wir in vielen Bereichen investieren. Bespiele<br />

sind das Herzkatheterlabor für über 1 Mio. Euro<br />

oder die Wahlleistungsstation für deutlich mehr. 2016<br />

hat gezeigt, dass dies die richtigen Schritte waren. Es<br />

schenken uns mehr Patienten ihr Vertrauen als im Vorjahr<br />

und der Januar läuft sehr gut an. Besonders wachsen<br />

die Zahlen in der Orthopädie, bei den Geburten und<br />

in der Inneren Medizin.<br />

Die Krankenhäuser in Attendorn und Plettenberg stehen<br />

im harten Wettbewerb. Wie bewerten Sie die<br />

Konkurrenzsituation?<br />

Das Spektrum des Attendorner Hauses ist größer als<br />

das des Plettenberger Hauses. Wir verfügen über<br />

eine große Gefäßchirurgie, ein Herzkatheterlabor mit<br />

24-Stunden-Bereitschaft, stationäre Schmerztherapie<br />

und Gynäkologie und Geburtshilfe. In den identischen<br />

Disziplinen konkurrieren wir miteinander, schließlich<br />

lässt man sich die Gallenblase nur einmal herausnehmen.<br />

Ich bin mir aber beispielsweise beim Herzkatheterlabor<br />

sicher, dass eine Kooperation für beide Krankenhäuser<br />

und die Patienten der Region Vorteile bieten<br />

würde – auch im Sinne der Notfallversorgung.<br />

Gibt es Pläne für Kooperationen oder sogar Fusionen<br />

mit anderen Häusern?<br />

Auch wenn benachbarte Häuser grundsätzlich in einer<br />

Wettbewerbssituation zueinander stehen, können<br />

Kooperationen sinnvoll sein. Ich habe mehrere Ideen<br />

für Kooperationen, die beiden Partnern nützen würden<br />

und z. B. die Patientenversorgung verbessern oder<br />

wirtschaftlicher gestalten könnten.<br />

Es gab immer wieder Gerüchte aus dem Plettenberger<br />

Raum, Helios wolle das Plettenberger Haus kaufen, um<br />

es zu schließen. Die Darstellung, dass die Helios-Kliniken<br />

ein Angebot zur Übernahme des Plettenberger Krankenhauses<br />

gemacht haben, ist aber falsch. Da es bisher<br />

kein offizielles Bieterverfahren für die Klinik in Plettenberg<br />

gibt, wie es im Krankenhausbereich üblich ist, haben<br />

die Helios-Kliniken weder ein Angebot abgegeben,<br />

noch konnte geprüft werden, ob ein Kaufangebot überhaupt<br />

realistisch wäre. Wir hatten bisher ausschließlich<br />

einen Termin beim Bürgermeister der Stadt Plettenberg,<br />

bei dem es darum ging, ob die Idee eines gemeinsamen<br />

Neubaus auf fruchtbaren Boden fallen würde. Aus meiner<br />

persönlichen Sicht sind die Gerüchte daher Gruselgeschichten,<br />

obwohl eigentlich jedem klar sein müsste,<br />

dass so etwas keinen Sinn macht. In meinen Augen<br />

wird da unnötig Angst vor einem privaten Klinikträger<br />

geschürt. Dem Krankenhaus Attendorn geht es jetzt gut.<br />

Ohne Helios wäre es wahrscheinlich verschwunden.<br />

Wie sehen Sie die Zukunft der Krankenhäuser im Kreis<br />

Olpe und im Märkischen Kreis?<br />

Der Krankenhausplan NRW sieht deutliche Kürzungen<br />

von Planbetten in verschiedenen Bereichen vor. Weiterhin<br />

gibt es Vorgaben zur personellen Mindestbesetzung<br />

von Fachabteilungen. Kleinere Häuser werden Schwierigkeiten<br />

haben, alle Vorgaben umzusetzen, da die Refinanzierung<br />

in Bereichen der Mindestvorhaltung oft nicht<br />

gegeben ist. Daher glaube ich, dass auch rund um die Attendorner<br />

Klinik noch Krankenhäuser schließen könnten.<br />

Was plant Helios am Standort Attendorn in den<br />

nächsten Jahren?<br />

Da wir uns leistungsseitig gut aufgestellt haben, möchten<br />

wir in nächster Zeit den Standort baulich weiterentwickeln<br />

und sind derzeit mit der Konzepterstellung<br />

befasst. Wir sehen, dass sanierte Häuser einen deutlichen<br />

Zustrom an Patienten erfahren und möchten diesen<br />

Effekt für uns ausnutzen. Wir werden weiterhin viel<br />

in moderne Diagnostik investieren, damit unsere Patienten<br />

gut versorgt werden.<br />

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