Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017
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MARKUS SCHULTE.<br />
EIN JUNGER<br />
WERDOHLER<br />
AUF DEM WEG IN<br />
DIE CHARTS<br />
Text Iris Kannenberg<br />
Fotos Isabel Siliakus<br />
52<br />
Markus und sein Produzent Nicolas Leitgeb<br />
Markus Schulte ist ein echter Sauerländer „Jung“. Geboren<br />
in Plettenberg, verbrachte er die ersten vier Jahre<br />
seines Lebens auf einem Schloss. Schloss Brüninghausen,<br />
um es genau zu sagen. Nach vier Jahren wurde<br />
es Markus’ Mutter jedoch zu kalt in dem alten Gemäuer<br />
und so zogen sie gemeinsam nach Werdohl, wo er<br />
bis heute wohnt.<br />
Markus ist 26 Jahre alt und bewegt sich zielsicher auf<br />
eine Karriere als Musiker zu. Nicht möglich, aus Werdohl<br />
heraus eine solche Karriere zu planen? Oh doch.<br />
Alles ist möglich, wenn man nur den Ehrgeiz dafür<br />
hat und den Willen, es im Music-Biz zu schaffen. Dazu<br />
kommt etwas, was viele nicht wissen: Das Lennetal<br />
und seine Anrainerstädte bieten eine Vielfalt an Tonstudios,<br />
Bühnen- und Tontechnik, Lichttechnik und überhaupt<br />
an Menschen, die sich bestens in der Musikszene<br />
auskennen. Also ein gutes Sprungbrett für jemanden,<br />
der sich ernsthaft auf den Weg macht. Aber zurück zu<br />
den Anfängen.<br />
Markus hatte dieses Musiker-Gen schon immer in sich.<br />
Als kleiner Junge stand er bereits auf dem Küchentisch<br />
und dirigierte zum Radio. Seine alleinerziehende Mutter<br />
erkannte früh, dass man dieses Talent fördern sollte<br />
und meldete ihn zum Instrumentenkurs bei der Musikschule<br />
Lennetal an. Guter Wille trifft falsche Entscheidung.<br />
Eine Woche später war klar, Markus wollte kein<br />
Instrument spielen, er wollte singen. Deshalb packte<br />
man ihn konsequenterweise in den Chor für die Minis,<br />
den es damals noch in Werdohl gab. Die nächste<br />
musikalische Stufe für Markus war der Kinderchor der<br />
Grundschule Werdohl, ebenfalls von der Musikschule<br />
Lennetal initiiert.<br />
Nach dem Kinderchor ging es in der Gesamtschule weiter<br />
mit der Musik-AG, auch da im Chor. Dort hatte er in<br />
jungen Jahren bereits erste Auftritte als Solist, denn es<br />
fiel schnell auf, dass Markus eine ganz besondere Stimme<br />
hat. Sein Musiklehrer erkannte sein großes Talent<br />
und förderte ihn entsprechend. So durfte Markus bereits<br />
mit 14 Jahren Brechts „Moritaten von Mäcki Messer“<br />
singen, die selbst für ausgebildete Sänger nicht<br />
einfach zu interpretieren sind. Nach der Schule machte<br />
er eine Ausbildung und parallel dazu engagierte er<br />
sich in der Jungschar des CVJM in Werdohl, wo er dann<br />
als Leadsänger in einer Band mitmachte.<br />
Seine Idole sind heute die Sängerinnen Lady Gaga und<br />
Anastacia. „Sie gefallen mir nicht unbedingt nur wegen<br />
ihrer Musik, sondern vor allem dadurch, dass sie<br />
es beide schwer hatten und trotzdem dran geblieben<br />
sind, nicht aufgegeben haben. Sie sind Kämpferinnen,<br />
die sich nicht unterkriegen lassen. Weder von Mobbing<br />
noch durch Krankheiten wie Krebs oder Lupus. Das beeindruckt<br />
mich so sehr an den beiden. Mit ihnen und<br />
ihrem Leben kann ich mich identifizieren.“<br />
2014 bekam er von einer Freundin seinen ersten Studiotermin<br />
geschenkt. Dort nahm er seine ersten Lieder<br />
auf. Coversongs von seinen Vorbildern Anastacia<br />
und Lady Gaga. Er gründete recht erfolgreich seinen<br />
eigenen Youtube Channel, auf dem er Videos von Liedern<br />
postete, die er überall a capella einsang, da, wo<br />
er gerade war. Z.B. in Köln oder auch mal in London.<br />
Oder einfach im Keller von Freunden. Mitten auf einem<br />
Platz oder in einem Wohnzimmer. Markus war und ist<br />
da echt kreativ.