Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017
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Fasten für mehr<br />
Wohlbefinden<br />
Heilpraktikerin Petra Hammecke gibt<br />
für <strong>Komplett</strong> Gesundheitstipps.<br />
Seit Jahrtausenden gilt das<br />
Fasten in vielen Kulturkreisen<br />
als Voraussetzung für<br />
ein gesundes Leben und<br />
dient zur Vorbeugung zahlreicher<br />
Erkrankungen. Die<br />
heilsame Wirkung des Fastens<br />
wurde schon sehr früh<br />
in der Geschichte der Medizin<br />
beschrieben. Hippokrates von Kos (460 – 370 v. Chr.)<br />
hielt an zum Maßhalten. Hildegard von Bingen erkannte<br />
die positiven psychischen Effekte des vorübergehenden<br />
Nahrungsverzichts.<br />
Das Fasten ist heute wieder sehr populär geworden. Sei<br />
es in ausgesuchten Hotels, beim Fastenwandern oder<br />
unter therapeutischer Begleitung in einer Praxis. Fasten<br />
hat nichts mit Hungern zu tun. Es ist vielmehr ein aktiver<br />
und bewusster Umstellungsprozess.<br />
Wer selbst schon einmal gefastet hat, weiß um die ganzheitlichen<br />
positiven Wirkungen auf Organe, Gelenke,<br />
Herz-Kreislauf-System, Stoffwechselvorgänge und Psyche.<br />
Fasten setzt Energien frei und die Leistungsfähigkeit<br />
nimmt eher zu als ab.<br />
Nach einer kurzen Umstellungsphase schaltet der Organismus<br />
von äußerer auf innere Ernährung um, der Körper<br />
greift auf seine Depots zurück, aus denen Kraft und<br />
Energie gewonnen wird. Zuerst werden die Kohlenhydratreserven<br />
angegriffen, die schnell verbraucht sind. Danach<br />
geht es an die Eiweiße und zuletzt an die Fettreserven.<br />
Auch wenn keine feste Nahrung oder nur eine<br />
geringe Menge davon verzehrt wird, bleibt der Mensch<br />
leistungsstark und zufrieden.<br />
Das Fasten gilt als Reinigung und Entgiftung des gesamten<br />
Organismus. Auch wenn dies im medizinischen Sinne<br />
falsch ausgedrückt ist, genießt dieser Vorgang in der<br />
Naturheilkunde einen hohen Stellenwert. Ziel ist es, Abfallstoffe<br />
vermehrt auszuscheiden.<br />
Start mit Entlastungstag<br />
Egal, welche Fastenmethode gewählt wird - das Heilfasten,<br />
das Fasten für Gesunde nach Buchinger oder andere<br />
Formen -, beginnt jede Fastenwoche mit einem<br />
Entlastungstag, an dem auf Genussgifte und tierische<br />
Eiweiße verzichtet wird. Dafür kommen leicht verdauliche<br />
Gemüse-, Obst-, Reisoder<br />
Kartoffelgerichte, die fettarm aber ballaststoffreich<br />
sind, auf den Speiseplan.<br />
Nehmen Sie Abschied von Handy und Co., verzichten<br />
Sie auf anstrengende Verpflichtungen, kommen Sie zur<br />
Ruhe und lassen Sie die Seele baumeln. Fasten kann<br />
auch eine Zeit der inneren Umkehr sein und Gelegenheit<br />
geben, manche Dinge zu überdenken.<br />
Fasten bedeutet für den Körper Schwerstarbeit. Zur Unterstützung<br />
bei der Ausscheidung von Schadstoffen sollte<br />
viel getrunken werden, ca. zwei bis drei Liter Wasser,<br />
Mineralwasser, Obst-, Gemüsesäfte oder Kräutertees pro<br />
Tag. Eine regelmäßige Darmentleerung ist Voraussetzung<br />
für eine erfolgreiche Fastenwoche.<br />
Viel trinken und bewegen<br />
Nach zwei, drei Tagen kann es zu einer Fastenkrise<br />
kommen, die sich mit Kopfschmerz,<br />
Schwindel, Schwäche-,<br />
Hungergefühl oder Stimmungsschwankungen<br />
bemerkbar<br />
macht. Dafür verantwortlich<br />
ist die Entwässerung von<br />
Organen und Organsystemen.<br />
Durch vermehrtes<br />
Trinken und Bewegung im<br />
Freien kann diese Flaute<br />
schnell überwunden werden.<br />
Zur Steigerung des<br />
Wohlbefindens können z.B.<br />
Kneippgüsse, Saunabesuche,<br />
Leberwickel, Kräuterbäder, Massagen,<br />
Gesichtsbehandlungen, Trockenbürsten,<br />
Yoga oder Walking angewendet<br />
werden.<br />
Nach sieben Tagen kommt der Tag des Fastenbrechens.<br />
Das Festmenü besteht dann aus Obst und Gemüse.<br />
Nach ein, zwei weiteren Tagen kann nach und nach<br />
der Anteil der festen Nahrung gesteigert werden.<br />
Zum Fasten sollten Sie sich ohne Zwang und bewusst<br />
entscheiden. Auf jeden Fall wäre eine Fastenphase der<br />
ideale Zeitpunkt für eine Ernährungsumstellung, um<br />
möglichst lange vital und leistungsfähig zu bleiben und<br />
ein selbstbestimmtes Leben zu führen.<br />
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