Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017
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EINE WERDOHLERIN AUF DEN<br />
SPUREN LUTHERS<br />
Von Iris Kannenberg<br />
Luther. Kaum ein deutscher Name, der weltweit so bekannt<br />
ist. 500 Jahre ist es jetzt her, dass der Mönch<br />
Martin Luther seine Thesen an das Kirchenportal in<br />
Wittenberg nagelte und auf dem Wormser Reichstag<br />
verkündete: „Ich widerrufe nicht.“ Anlässlich des 500.<br />
Jubiläums seiner Reformation kreierten die beiden Gallionsfiguren<br />
der christlichen Musikszene Michael Kunze<br />
und Dieter Falk das „Luther Pop Oratorium“. Der heimliche<br />
Star dieses Musicals über Luthers Leben ist der<br />
3000-köpfige Chor. Bei der Aufführung in Düsseldorf mit<br />
dabei: <strong>Komplett</strong>-Autorin Iris Kannenberg und die Werdohlerin<br />
Johanna Trautmann-Stuberg.<br />
und Sängerinnen, die dafür extra aus der ganzen Republik<br />
anreisen. So etwas Gewaltiges gab es noch nie auf<br />
Deutschlands Bühnen. Und auch international ist das „Luther<br />
Pop Oratorium“ kaum zu toppen.<br />
Zwölf Musicalstars, das Jugendorchester NRW, eine Band,<br />
eine gewaltige Lasershow und dazu dieser Mega-Chor<br />
sind Teile des Ensembles. Auch in Düsseldorf war die<br />
Show, wie zuvor in Dortmund, komplett ausverkauft.<br />
16.000 Besucher drängten in zwei Aufführungen in den<br />
ISS Dome. Und niemand ging nach Hause, ohne komplett<br />
überwältigt zu sein, von der Inszenierung, die ihm<br />
geboten wurde.<br />
Johanna Trautmann-Stuberg singt<br />
beim Luther Pop Oratorium mit<br />
Im Mega-Chor sangen einige Sauerländer Chöre mit.<br />
„The Albert Singers“ aus Halver beispielsweise.<br />
Oder „Heavens Gate“ aus Lüdenscheid.<br />
Oder der Nachrodter Kirchenchor.<br />
Aber auch viele Einzelsänger/innen. Eine<br />
davon ist Johanna Trautmann-Stuberg,<br />
mit der ich das Privileg hatte, gemeinsam<br />
im Sopran des Mega-Chores zu singen.<br />
Im Interview schildert sie ihre Eindrücke.<br />
18<br />
<strong>2017</strong> feiert die evangelische Kirche ihr Lutherjahr in ganz<br />
Deutschland mit vielen Events. Das „Luther Pop Oratorium“<br />
ist eines der größten. 22.000 Sänger und Sängerinnen<br />
haben sich deutschlandweit für die Tournee angemeldet,<br />
die am 29. Oktober mit einer Live-Übertragung<br />
durch das ZDF in Berlin ihrem absoluten Höhepunkt entgegensieht.<br />
Der 3000-köpfige Chor trägt das Ganze stimmlich, aber<br />
auch dramaturgisch. 2015 feierte das „Luther Pop Oratorium“<br />
vor 16.000 Zuschauern seine Weltpremiere in<br />
der Dortmunder Westfalenhalle. Jetzt geht die Show auf<br />
Deutschlandtournee. U.a. in Düsseldorf, Hamburg, München,<br />
Stuttgart, Hannover, Halle und Berlin wird das<br />
Oratorium aufgeführt. In Berlin sogar mit 4800 Sängern<br />
Johanna, wie kam es, dass du dich dazu<br />
entschlossen hast, bei diesem Großereignis<br />
mitzuwirken. Kein ganz alltäglicher<br />
Entschluss, wenn man aus Werdohl-<br />
Kleinhammer kommt, oder?<br />
Was ist schon alltäglich an dem „Luther<br />
Pop Oratorium“? Ich war bereits 2015 total<br />
fasziniert von diesem Ereignis. 87 Chöre,<br />
dazu fast 800 Einzelsänger. Aus allen kirchlichen Richtungen.<br />
Aber irgendwie habe ich mich 2015 dann doch<br />
nicht getraut. Ich singe selbst in keinem Chor und hätte<br />
mich als Einzelsängerin melden müssen. Da hat mich<br />
der Mut verlassen. Aber ich habe mir die Karten gekauft<br />
für die Weltpremiere in Dortmund. Und konnte es kaum<br />
glauben, wie gewaltig dieses Musical ist.<br />
Wieso?<br />
Man kann es nicht fassen, was das für ein Gefühl ist,<br />
wenn 3000 Leute gemeinsam aufstehen und dann loslegen.<br />
Das haut dich wirklich weg. Du bist ganz eingehüllt<br />
in die Musik. Du kannst dich dem nicht entziehen.<br />
Es geht einfach nicht. Du bist mitten drin in einem Klan-