Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017

Bei konventioneller Haltung könnten es über 1000 sein.
Die Haltung auf Stroh ermöglicht ihm nur etwa 250
Schweine. Aber durch den Eigenverkauf des Fleisches
und der Wurst funktioniert das Verfahren. Die Selbstvermarktung
landwirtschaftlicher Produkte liegt im Trend.
Bei vielen Konsumenten hat ein Umdenken stattgefunden.
Zumindest im Bereich der Lebensmittel ist Geiz
nicht immer nur geil. Es wird auf Qualität geachtet. „Das
ist ein langsamer Prozess“, hat Georg Schulte beobachtet.
Aber immerhin, im Laufe der Jahre hat sich sein Kundenstamm
mehr als verdoppelt.
Biogasanlage als zweites Standbein
Fragt man in der Kundschaft nach, hört man vor allem
Argumente wie: „Qualität , Geschmack und Preis
stimmen!“ oder: „Hier weiß man, wo das Fleisch her
kommt.“ Das weiß man in der Tat. Georg Schulte betreibt
neben Mutterkuhhaltung vor allem eine Schweinemast.
Im Gegensatz zur meist praktizierten Mast der Tiere in
Boxen (Teilspalten), hat er sich vor etwa 20 Jahren, als er
seinen Betrieb komplett neu aufgestellt hat, von Anfang
an für die Haltung auf Stroh entschieden. „Die Schweine
können sich frei bewegen, haben Raum zum wühlen
und fühlen sich wohl“, erklärt Georg Schulte.
Vor fünf Jahren hat sich Georg Schulte ein weiteres
Standbein aufgebaut. Zusammen mit drei benachbarten
Landwirten betreibt er eine Biogasanlage. Mais, Zuckerrüben
und Silage aus dem eigenen Anbau werden
teils als Futter für Rinder und Schweine verwendet und
teils für den Betrieb der Biogasanlage. Auch Schweineund
Rindermist werden in der Anlage zur Stromerzeugung
genutzt. Die anfallende Abwärme der Biogasanlage
reicht zur Beheizung des Schultenhofs mit den beiden
nebenstehenden Wohnhäusern und zweier nahegelegener
Hotels.
140.000 Fahrgäste pro Tag
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