Komplett - DAS Sauerlandmagazin Ausgabe März/April 2017
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HOF SCHULTE-HORST BEI EISBORN<br />
1000-jährige Geschichte – doch trotzdem nicht von gestern<br />
Von Martin Büdenbender<br />
Zu den Spezialitäten gehört<br />
hausgemachte Wurst vom Schultenhof<br />
Es ist 9.45 Uhr. Ich setze mich hinters Steuer und gebe<br />
ein wenig nervös mein Fahrziel ins Navi ein: 58802 Balve,<br />
Horst 20. Um 10.30 Uhr bin ich dort mit Landwirt Georg<br />
Schulte verabredet und möchte gerne pünktlich sein.<br />
Doch mein Navi spuckt statt der Route nur die Nachricht<br />
aus: Straße nicht bekannt. Man kann es nicht leugnen,<br />
der Hof Schulte-Horst liegt mitten im Grünen kurz vor<br />
Eisborn schon ein wenig abgeschieden und ist halt dem<br />
ein oder anderen Navi nicht bekannt.<br />
„Von wegen abgeschieden und unbekannt“, werden die<br />
Hönnetaler energisch widersprechen und auf die Scheunenparty<br />
von Hof Schulte-Horst hinweisen. Über 2000<br />
Gäste pilgern alljährlich, immer am Tag vor Fronleichnam,<br />
zum Schultenhof, um ausgelassen bei Livemusik<br />
in der großen Scheune zu feiern. Nicht zu vergessen der<br />
„Markt der schönen Dinge“, der traditionell im Mai stattfindet<br />
und nicht weniger Gäste zum Horst 20 lockt. Und<br />
dann wäre da noch die Saftpresse der Sauerland Obst<br />
GbR, die Georg Schultes Bruder Klaus zusammen mit Michael<br />
Breitsprecher betreibt. Ist die nicht gerade in der<br />
Region unterwegs, lassen Kleingärtner aus der ganzen<br />
Region auf Hof Schulte-Horst ihre Äpfel zu leckeren Säften<br />
pressen.<br />
Das habe ich im Herbst übrigens auch getan, fällt mir<br />
ein. Mein Navi brauche ich gar nicht. Ich kenne die Strecke<br />
schon, erinnere ich mich. Also auf nach Balve, dann<br />
links ab Richtung Menden, ein paar Kilometer später<br />
rechts hoch nach Eisborn und schon bin ich da.<br />
Beim Schultenhof<br />
geht’s um die Wurst<br />
Richtig groß ist Georg Schultes Hof, stattlich das Wohnhaus,<br />
umgeben von mächtigen Scheunen, alles solide<br />
aus dicken Steinen gemauert. Ich stelle mein Auto im<br />
Innenhof ab. Von links klingt fröhliches Geplapper aus<br />
einem Raum mit halb verschlossener Tür. In der Wurstküche<br />
wird emsig gearbeitet. Georg Schulte kommt mir<br />
entgegen und bittet mich freundlich in die gute Stube.<br />
Gute Stube ist untertrieben. Den Außenmaßen des Hauses<br />
entsprechend sind auch die Zimmer von stattlicher<br />
Größe. An der Flurwand prangt eine Sammlung Geweihe,<br />
Jagdtrophäen von Georg Schultes Vater. Gegenüber,<br />
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