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06<br />

07<br />

Nr. 123 | Juni 2007<br />

>> <strong>neu</strong> <strong>auf</strong> <strong>dvd</strong>


takeoff<br />

Der Mann wird in diesem Jahr 72 Jahre alt und ist ebenso eine<br />

Legende wie der gerade viel gefeierte Jack Nicholson. Donald<br />

Sutherlands große Zeit waren die 1970er Jahre. Der Kanadier<br />

wurde mit seiner Rolle in Robert Altmans Antikriegsfilm<br />

„M.A.S.H.“ bekannt und spielte dann in vielen Streifen,<br />

die heute als Meilensteine der Filmgeschichte gelten.<br />

Stellvertretend seien an dieser Stelle Werke wie „Wenn die<br />

Gondeln Trauer tragen“, „Der Tag der Heuschrecke“ oder<br />

„Die Körperfresser kommen“ genannt. Der als unglaublich<br />

vielseitig geltende Sutherland engagierte sich in dieser Zeit aktiv<br />

gegen den Vietnamkrieg. Betrachtet man seine Filmografie<br />

jedoch genauer, so erkennt man eine kurze Zeit der Abstinenz<br />

von Hollywood. Es gibt Gerüchte, die besagen, Sutherland hätte<br />

in der Rolle des sadistischen Faschisten Attila im Epos „1900“ so<br />

abstoßend, ja geradezu viehisch gewirkt, dass ihn kein Produzent<br />

mehr besetzen wollte. Seinen nächsten, sehr kurzen Auftritt, hatte<br />

der grandiose Mime in der Dürrenmatt-Verfilmung „Der Richter<br />

und sein Henker“. Sutherland spielte – welche Symbolik – eine<br />

Leiche. Der Schauspieler mit schottischen Vorfahren war nie eine<br />

Schönheit, er kann wie ein gemütlicher Onkel lächeln oder einen<br />

im nächsten Augenblick mit leicht hervorquellenden Augen wie<br />

ein Serienmörder anstieren. In den letzten Jahren hat der Vater<br />

von Kiefer Sutherland („24“) mit einer gewissen Wahllosigkeit<br />

Rollen angenommen, so als wollte er sagen: Ich muss niemandem<br />

mehr beweisen, dass ich ein Großer der Branche bin.<br />

sehenswert<br />

Aaltra<br />

... ist der Name eines Traktors. Diese beiden Männer aber kommen viel langsamer<br />

voran. Warum sich ein Büroangestellter und ein Bauer in ihren Rollstühlen <strong>auf</strong> den<br />

Weg zu einer finnischen Produktionsfirma für Landwirtschaftsmaschinen machen,<br />

erfahren Sie in diesem wunderbaren Roadmovie.<br />

Komödie | ab 01.06.2007<br />

The House Is Burning<br />

... and the kids are alone. So könnte man diese Milieustudie über weiße amerikanische<br />

Jugendliche aus der Vorstadt zusammenfassen. Fünf Schicksale stehen im<br />

Mittelpunkt des sehr realistischen und trotz aller Tristesse zuweilen poetischen Dramas.<br />

Geben Sie diesen Kids eine Chance!<br />

Drama | ab 01.06.2007<br />

Montag kommen die Fenster<br />

... und dann wäre er perfekt, der Traum vom Eigenheim im Grünen. Doch Nina,<br />

Ärztin und Mutter einer kleinen Tochter, verlässt ihre Familie ohne Abschiedsbrief,<br />

Erklärung. Nach vielen Zwischenstationen landet die Aussteigerin in einem merkwürdigen<br />

Hotel im Harz. Verstörend.<br />

Drama | ab 11.06.2007<br />

starkasten<br />

Donald Sutherland<br />

Gelegentliche Auftritte einer Legende<br />

Filmographie (Auswahl)<br />

1970 M.A.S.H.<br />

1971 Wenn die Gondeln<br />

Trauer tragen<br />

1976 1900<br />

1976 Fellinis Casanova<br />

1977 Kentuckys Fried Movie<br />

1981 Die Nadel<br />

2000 Space Cowboys<br />

2006 Der Fluch der<br />

Betsy Bell<br />

topten<br />

1<br />

Blood Diamond<br />

Warner<br />

Thriller/Drama<br />

ab 16<br />

mit Leonardo DiCaprio,<br />

Djimon Hounsou<br />

2<br />

Nachts im Museum<br />

Fox<br />

Komödie<br />

ab 6<br />

mit Ben Stiller,<br />

Robin Williams<br />

3<br />

Prestige<br />

Warner<br />

Thriller/Fantasy<br />

ab 12<br />

mit Hugh Jackman,<br />

Christian Bale<br />

4<br />

Das Streben nach Glück<br />

Sony Pictures<br />

Drama<br />

o.A.<br />

mit Will Smith, Jaden Smith<br />

5<br />

Little Miss Sunshine<br />

Fox<br />

Komödie<br />

ab 6<br />

mit Greg Kinnear,<br />

Toni Collette<br />

6<br />

Flutsch und weg<br />

Paramount<br />

Komödie/Zeichentrick<br />

o.A.<br />

Sprecher: Ralf Bauer,<br />

Jessica Schwarz<br />

7<br />

Texas Chainsaw Massacre:<br />

The Beginning<br />

Warner<br />

Horror<br />

JK Spio<br />

mit Jordana Brewster,<br />

Taylor Handley<br />

8<br />

Apocalypto<br />

Paramount<br />

Action/Drama<br />

k.J.<br />

mit Rudy Youngblood,<br />

Dalia Hernandez<br />

9<br />

Departed<br />

Warner<br />

Action/Thriller<br />

ab 16<br />

mit Leonardo DiCaprio,<br />

Matt Damon<br />

10<br />

Rache ist sexy<br />

Fox<br />

Komödie<br />

o.A.<br />

mit Jesse Metcalfe,<br />

Brittany Snow


Flags Of Our Fathers/Letters From Iwo Jima<br />

Ist das Genre Kriegsfilm nicht längst ausgekämpft, wurden nicht alle Gefechte der Weltgeschichte<br />

tausendfach nachgestellt? Regieveteran Clint Eastwood belehrt uns eines Besseren, indem er eine der<br />

entscheidenden Schlachten des Zweiten Weltkrieges aus zwei Perspektiven schildert.<br />

In „Flags Of Our Fathers“ sucht der Hollywood-Regisseur die Wahrheit hinter einem symbolträchtigen<br />

Bild: Sechs Soldaten hissen die amerikanische Flagge <strong>auf</strong> dem Hügel von Iwo Jima. Aber was passierte<br />

wirklich <strong>auf</strong> der Pazifikinsel? Welches Schicksal ereilte die Männer <strong>auf</strong> dem Foto?<br />

„Letters From Iwo Jima“ zeigt das Geschehen aus Sicht der Besiegten.<br />

Home Of The Brave<br />

Auf jeden Krieg folgt nicht zwangsläufig Frieden.<br />

Diese Aussage wird durch das Schicksal von vier<br />

Heimkehrern bestätigt, die keine innere Ruhe finden<br />

und immer wieder von den Bildern schrecklicher<br />

Ereignisse heimgesucht werden. Das ambitionierte,<br />

patriotische Werk befasst sich mit den Folgen<br />

des zweiten Irak-Krieges.<br />

Dreamgirls<br />

Nach diesem Musical sprach die Filmwelt von<br />

Beyoncé Knowles. Die Sängerin ehrt <strong>auf</strong> eindrucksvolle<br />

Weise ihr Idol Diana Ross. Erzählt wird vom<br />

Aufstieg und Ruhm eines Gesangtrios in den<br />

1960er Jahren. Der Film zeigt viel Glamour <strong>auf</strong> der<br />

Bühne, aber auch manch Betrübliches hinter den<br />

Kulissen.<br />

Schweinchen Wilbur und seine Freunde<br />

Das Schwein ist klein. Schwach ist es auch. Ein<br />

nettes Mädchen päppelt Ferkel Wilbur, bis es <strong>auf</strong><br />

kräftigen Hufen steht. Aber was geschieht mit<br />

starken Schweinen? Richtig, sie werden geschlachtet.<br />

Wie schon sein australischer Verwandter namens<br />

Babe entgeht auch Wilbur dank guter Freunde<br />

dem Metzgermesser.<br />

Der gute Hirte<br />

Lässt sich eigentlich eine zuverlässige Chronik des<br />

amerikanischen Geheimdienstes zeichnen? Vieles<br />

in Robert De Niros spannender Regiearbeit ist wohl<br />

Mutmaßung. Dennoch entwirft der Hollywoodstar<br />

ein sehr fassbares Psychogramm des CIA-Gründers.<br />

Matt Damon ist der Mann mit Hut, Brille und<br />

kaltem Verstand.<br />

The Hitcher<br />

Der Tod lauert am Straßenrand. Er jagt, quält und<br />

tötet ohne erkennbaren Grund. Sean Bean haucht<br />

dem Highwaykiller <strong>neu</strong>es Leben ein. Im gelungenen<br />

Remake verfolgt der unheimliche Mörder ein<br />

Liebespaar. In die Enge getrieben und des Mordes<br />

bezichtigt, schlägt ein Opfer im grandiosen Showdown<br />

zurück.<br />

Der Fluch der Betsy Bell<br />

Tennessee 1817. Farmer John Bell begeht einen<br />

großen Fehler, als er seine Nachbarin in einer<br />

Grundstückssache benachteiligt. Kate Batts, von allen<br />

als Hexe verschrien, verflucht John und dessen<br />

Tochter. Schon bald wird Betsy Bell von furchterregenden<br />

Wahnvorstellungen gepeinigt. Die Familie<br />

ist ratlos.<br />

einblick


Living & Dying Take The Money And Run!<br />

Auch das kriminelle Gewerbe<br />

verlangt Fachleute, sonst<br />

funktioniert kein noch so gut<br />

ausgedachter Plan. Diese vier<br />

sind keine Profis und einen Plan<br />

haben sie auch nicht. Die jungen<br />

Menschen, die sich von ihren<br />

Altersgenossen nur durch die<br />

Strumpfmaske über dem Gesicht<br />

unterscheiden, fuchteln in einer<br />

kleinen Bank mit Pistolen und<br />

stopfen das Geld in Reisetaschen.<br />

Tatort ist ein kleines Kaff im<br />

mittleren Westen. Die Polizei hat<br />

hier nicht viel zu tun und ist zur<br />

Stelle, noch bevor die Täter mit<br />

dem Fluchtauto das Weite suchen<br />

können. Eine wilde Schießerei<br />

beginnt. Ein Bankräuber bricht<br />

tödlich getroffen zusammen,<br />

die anderen drei flüchten in eine<br />

kleine Bar. Auch die einzige Frau<br />

im räuberischen Quartett hat<br />

sich eine Kugel eingefangen. Sie<br />

wimmert und besudelt mit ihrem<br />

Blut den Dielenboden des Etablissements.<br />

Das Szenario trägt nicht<br />

zum Wohlbefinden anwesender<br />

Gäste bei. Doch an der Bar sitzen<br />

zwei Typen, knabbern Chips und<br />

grinsen. Dies, lieber Filmfreund,<br />

sind die wirklich harten Jungs.<br />

Sie haben an diesem Tag Großes<br />

vor und sorgen dafür, dass aus<br />

einem kleinen dilettantischen<br />

Bankraub ein handfestes Geiseldrama<br />

mit vielen überraschenden<br />

Wendungen wird.<br />

Mittlere Prominenz hat sich<br />

vor und in der Bar versammelt.<br />

Dreamgirls Detroit sucht die Superstars<br />

Wie ihre Freundinnen Lorrell<br />

(Anika Noni Rose) und Effie<br />

(Jennifer Hudson) träumt auch<br />

Deena Jones (Beyoncé Knowles)<br />

vom großen Durchbruch als Sängerin.<br />

Tatsächlich versteht es das<br />

Drama/Musikfilm<br />

Start: 14.06.2007<br />

Dreamgirls<br />

USA 2006 | ca. 130 Min. | o.A.<br />

mit Beyoncé Knowles, Jamie Foxx<br />

Regie: Bill Condon<br />

Vertrieb: Paramount<br />

Sprache: dt./engl./franz.<br />

Untertitel: dt./engl./franz.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: erweiterte und<br />

alternative Szenen u.a.<br />

Bildquelle: Paramount<br />

Trio „The Dreamettes“ mit großen<br />

Stimmen und einer packenden<br />

Performance, einen Saal zum<br />

Kochen zu bringen. Aber zum<br />

Starruhm fehlt noch das richtige<br />

Management. Der Autohändler<br />

Curtis (Jamie Foxx) sieht seine<br />

Chance gekommen. Er wechselt<br />

den Beruf und nimmt die Mädchen<br />

unter Vertrag. Und er beginnt<br />

sie zu formen. Zunächst<br />

einmal wird Effie, die beste, aber<br />

etwas schwergewichtige Sänge-<br />

Edward Furlong (American History<br />

X) und Bai Ling (Star Wars<br />

Episode III) gehören vorerst zu<br />

den verhinderten Räubern, Arnold<br />

Vosloo (Die Mumie) und<br />

Michael Madsen (Kill Bill) zu den<br />

Gendarmen. Doch die Fronten<br />

wechseln in dieser sehenswerten<br />

Gangsterballade.<br />

rin, in die zweite Reihe verbannt.<br />

Für die Mädchen ist es nur die erste<br />

von vielen Bewährungsproben<br />

in einem knallharten Geschäft.<br />

Nur ein wirklich grober Klotz<br />

kann während der flotten Nummern<br />

zwischen Soul, Rhythm<br />

and Blues und später auch Pop<br />

die Beine ruhig halten. Die Balladen<br />

treffen voll ins Herz. Es ist<br />

die ausgesprochene Stärke Condons,<br />

die Songs organisch in die<br />

Handlung einzufügen, wobei sie<br />

Bildquelle: Galileo<br />

Action/Thriller<br />

Start: 07.06.2007<br />

Living & Dying<br />

USA 2006 | ca. 90 Min.<br />

k.J. beantragt<br />

mit Edward Furlong, Michael Madsen<br />

Regie: Jon Keeyes<br />

Vertrieb: Galileo<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 16:9<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

häufig auch den Dialog <strong>auf</strong>greifen<br />

und die Story vorantreiben.<br />

Es steckt viel Weisheit in der<br />

Geschichte der „Dreamgirls“.<br />

Viele Wahrheiten über die Unterhaltungsbranche,<br />

über zwischenmenschliche<br />

Beziehungen und<br />

gesellschaftliche Verhältnisse<br />

kommen unverblümt zur Sprache.<br />

Man kann sich aber auch<br />

einfach nur zurücklehnen und<br />

einen großen, unbeschwerten<br />

Musicalabend genießen.


Sublime Alarm im Darm<br />

Es gibt da diesen Werbespot für<br />

Vorsorgeuntersuchungen:<br />

Ein Paar mittleren Alters bereitet<br />

sich <strong>auf</strong> einen festlichen Abend<br />

vor und während sich die Frau einen<br />

Ohrring ansteckt, erfährt der<br />

sogleich erschrockene Zuschauer<br />

mittels Untertitel, dass im Darm<br />

der Dame ein Tumor wächst. „Der<br />

Tod ist groß / wir sind die Seinen<br />

lachenden Munds / wenn wir uns<br />

mitten im Leben meinen / wagt<br />

er zu weinen / mitten in uns“, so<br />

hat Rilke die Moral einst lyrisch<br />

in den Vers gegossen.<br />

Auch George Grieves, beruflich<br />

und privat erfolgreich, traut<br />

dem Frieden nicht. Er ist jetzt<br />

in diesem gewissen Alter, glaubt<br />

der Unternehmer, wo der Tod<br />

den menschlichen Körper nach<br />

Schwachstellen abtastet. Also<br />

geht der 40-Jährige ins nahe gelegene<br />

Hospital, um unter Narkose<br />

das Innere seines Darms<br />

nach Tumorzellen absuchen zu<br />

lassen. Eine Darmspiegelung ist<br />

wahrlich keine große Sache. Aber<br />

warum muss ausgerechnet bei<br />

ihm ein radebrechender Iraner<br />

die Instrumente führen, obwohl<br />

Horror/Thriller<br />

Start: 15.06.2007<br />

Sublime (Unrated)<br />

USA 2007 | ca. 108 Min. | k.J.<br />

mit Thomas Cavanagh,<br />

Paget Brewster<br />

Regie: Tony Krantz<br />

Vertrieb: Warner<br />

Sprache: dt./engl./span.<br />

Untertitel: dt./engl./span./port./<br />

dt.f.Hg./engl.f.Hg.<br />

Bild: 16:9 (1.85:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: Audiokommentare,<br />

Interviews u.a.<br />

der nicht einmal Georges Namen<br />

korrekt auszusprechen vermag?!<br />

Alle Ängste bestätigen sich, als<br />

Mr. Grieves nach der Betäubung<br />

sichtlich geschwächt und<br />

schwer bandagiert zur Besinnung<br />

kommt. Offenbar hat man<br />

seinen Körper geöffnet. Eine vertauschte<br />

Krankenakte soll schuld<br />

am Dilemma sein. Das ist wenig<br />

tröstlich. Nicht nur Grieves‘ Befinden<br />

hat sich verschlechtert,<br />

auch das Hospital scheint nicht<br />

mehr dasselbe zu sein. Seltsame<br />

Dinge gehen hier vor. Niemand<br />

kümmert sich um George Grieves‘<br />

vorgetragene Sorgen, selbst<br />

seine ihm lieben Familienangehörigen<br />

scheinen sich verändert<br />

zu haben.<br />

Regie in diesem kunstvollen<br />

Werk führte Tony Krantz, bisher<br />

Produzent der Serie „24“. Wie die<br />

Folgen um den CTU-Mann Jack<br />

Bauer, so steht auch „Sublime“<br />

<strong>auf</strong> den festen Füßen einer heftigen<br />

Paranoia. Während in „24“<br />

die Vereinigten Staaten ständig<br />

von Terroristen bedroht werden,<br />

die Anschläge planen, den Präsidenten<br />

entführen oder ermorden<br />

wollen, ist es hier die Furcht eines<br />

normalen Bürgers vor tödlicher<br />

Krankheit, Überfremdung oder<br />

Ehebruch. Krantz hat seine Botschaften<br />

in eine kleine Krankenhaus-Horrorgeschichte<br />

verpackt<br />

und geschickt unter weißen Kitteln<br />

versteckt. Sie sollten sich<br />

also nicht nur <strong>auf</strong> einen effektvollen<br />

Schocker freuen, wie ihn<br />

das Bild <strong>auf</strong> dem Cover nahelegt.<br />

Senden Sie einfach die Antwort,<br />

Ihren Namen, Ihre Anschrift und den<br />

Namen dieses Magazins bis zum<br />

29.06.2007 an: gewinn@achmedien.com<br />

filmtipp<br />

Dieser Film ist so raffiniert, so<br />

voller versteckter Hinweise, dass<br />

ein mehrmaliges Ansehen lohnt.<br />

Auch der Audiokommentar ist<br />

hilfreich. Nur eines ist der Film<br />

nicht: eine Werbung für Vorsorgeuntersuchungen.<br />

Bruno Martelli<br />

Was wollte George<br />

Grieves im Hospital?<br />

www.<strong>dvd</strong>filmspiegel.com<br />

IMPRESSUM Filmspiegel GmbH | Waldstraße 19 | 13156 Berlin | Postanschrift: Markgrafenstraße 56 | MBE-188 | 10117 Berlin | E-Mail:mail@ACHMedien.com | Geschäftsführender Redakteur: Runhard Sage (v.i.S.d.P.)<br />

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Redakteurin: Franziska Keil | Vertrieb & Kundenservice: Verlagsbüro H-J Mähne | Südstraße 12 | 07806 Neustadt a. d. Orla | Tel.: (03 64 81) 83 68 40 | Titel: Flags Of Our Fathers/Letters From Iwo Jima, Warner Home Video. All rights<br />

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GmbH. Der Name VIDEOTAKE und alle Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Die Gesellschaft haftet nicht für die Richtigkeit mitgeteilter Angaben. Bei Gewinnspielen und -aktionen ist der Rechtsweg ausgeschlossen.<br />

Filmspiegel n VIDEOTAKE Juni 2007 | Erscheinungstag 31.05.07 | 13. Jahrgang | Heft 123 | ISSN 1430-5801<br />

Bildquelle: Warner


Fearless Der letzte Kampf<br />

Huo Yuan Jia (Jet Li) steht vor<br />

dem wichtigsten Kampf<br />

seines Lebens. Nur scheinbar ist<br />

der japanische Schwertkämpfer,<br />

der sich bedrohlich vor Huo in<br />

der Arena <strong>auf</strong>baut, dessen gefährlichster<br />

Gegner. In den letzten<br />

Monaten seines Lebens wurde<br />

der Begründer des berühmten<br />

Jingwu-Sportverbandes nicht<br />

müde zu betonen, dass jeder<br />

Kämpfer seine größte Herausforderung<br />

in den eigenen<br />

Schwächen findet. In dieser<br />

Beziehung steht Huo<br />

Yuan Jia im Shanghai<br />

des Jahres 1907<br />

einem Ti-<br />

tanen gegenüber. Denn Chinas<br />

bester Kämpfer war in der Vergangenheit<br />

hochmütig, oberflächlich,<br />

eitel und der Trunksucht<br />

verfallen. Als Folge seiner<br />

Unzulänglichkeiten verlor der<br />

Kung-Fu-Meister seine Familie<br />

und Heimat. Jahre in dörflicher<br />

Abgeschiedenheit haben Huo<br />

geläutert. Jetzt will er sein gewachsenes<br />

Verständnis demonstrieren.<br />

Yuan Jia<br />

hat jedoch nicht<br />

Bildquelle: Highlight/Constantin Film<br />

Home Of The Brave Nach der Schlacht<br />

iese humanitären Einsätze<br />

kotzen mich an“, sagt<br />

ein amerikanischer GI zu Beginn<br />

des Films. Es ist nicht die Hilfeleistung,<br />

die den Gefühlsausbruch<br />

verursacht, sondern die Angst,<br />

sich <strong>auf</strong> ungesichertem Gebiet<br />

bewegen zu müssen. Wie um das<br />

Gesagte zu illustrieren, wird der<br />

amerikanische Hilfskonvoi in<br />

einen Hinterhalt gelockt. Eine<br />

Mine explodiert, Heckenschützen<br />

feuern aus Häuserruinen.<br />

Zwei Amerikaner sterben, eine<br />

Ausbilderin wird schwer verletzt.<br />

Bildquelle: e-m-s GmbH „D<br />

Wenige Wochen nach dem Vorfall<br />

kehren vier der Beteiligten<br />

in die USA zurück. Man könnte<br />

meinen, sie wären dem Krieg<br />

entronnen. Aber gerade dies ist<br />

ein Irrtum. Dr. Will Marsh (Samuel<br />

L. Jackson) steht beim familiären<br />

Barbecue am Grill, als<br />

müsste er noch immer das Gelände<br />

sichern. Später wird er den<br />

Whisky flaschenweise in sich<br />

hineinkippen und dem rebellierenden<br />

Sohn das Piercing aus<br />

dem Gesicht reißen. Soldatin Vanessa<br />

Price (Jessica Biel) kommt<br />

mit den fetten Buchmachern am<br />

Rande des Rings gerechnet. Die<br />

wollen ihren Schnitt machen und<br />

Chinas Vorkämpfer demütigen.<br />

Zweifellos ist Jet Li der größte<br />

Martial-Arts-Künstler der Gegenwart.<br />

Er entspricht im Habitus<br />

am ehesten dem Bild eines<br />

permanent selbstbeherrschten<br />

Kämpfers. Wenn Li jedoch wie<br />

zu Beginn einen leutseligen<br />

Trinker mimen muss, gerät der<br />

Chinese schnell an schauspielerische<br />

Grenzen.<br />

Von diesen kleinen<br />

Schwächen abgesehen,<br />

ist „Fearless“ einer<br />

der <strong>auf</strong>regendsten<br />

Kampffilme der<br />

letzten Zeit. Yuen<br />

Wo Ping sorgte<br />

als Choreograph<br />

für realistischwirkende<br />

Fights,<br />

und Freunde<br />

des Kampfsports werden einige<br />

internationale Größen im Ring<br />

wiederentdecken.<br />

mit ihrem Alltag ebenso schlecht<br />

zurecht, wie mit ihrer Armprothese.<br />

Tommy Yates kann den<br />

Tod seines besten Freundes nicht<br />

verkraften und fährt nachts im<br />

Auto ziellos durch die Stadt. In<br />

ihnen allen tobt der Krieg weiter.<br />

Bilder und Geschichten lassen<br />

sich nicht abschütteln. Die Ärzte<br />

verschreiben Beruhigungsmittel<br />

und Therapien, Familienangehörige<br />

versuchen Trost zu spenden.<br />

Regisseur Irwin Winkler zeigt<br />

<strong>auf</strong> sehr eindrückliche Weise,<br />

wie der Krieg Menschen bis in<br />

Action/Drama<br />

Start: 14.06.2007<br />

Fearless<br />

Huo Yuan Jia<br />

CN/HK/USA 2006<br />

ca. 99 Min. | ab 12<br />

mit Jet Li, Shido Nakamura<br />

Regie: Ronny Yu<br />

Vertrieb: Paramount<br />

Sprache: dt./mand.<br />

Untertitel: dt.f.Hg.<br />

Bild: 16:9 (2.40:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1 (dt., mand.),<br />

DTS (dt.)<br />

Extras: Making Of, Interviews u.a.<br />

ihr Innerstes prägt. In diesem<br />

Sinn ist auch das angefügte Zitat<br />

Macchiavellis zu verstehen:<br />

„Man kann einen Krieg leicht beginnen,<br />

aber nicht entscheiden,<br />

wann er endet.“<br />

Drama<br />

Start: 11.06.2007<br />

Home Of The Brave<br />

USA 2006 | ca. 102 Min. | ab 16<br />

mit Samuel L. Jackson, Jessica Biel<br />

Regie: Irwin Winkler<br />

Vertrieb: e-m-s GmbH<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1 (dt., engl.),<br />

DTS (dt.)<br />

Extras: Making Of u.a.


Bildquelle: Warner<br />

Der Fluch der Betsy Bell Aus dunklen Tagen<br />

Tennessee 1817. Das Land<br />

wirkt endlos. Der Wind<br />

rauscht in den Maisfeldern oder<br />

bewegt eine Schaukel in einem<br />

Vorgarten. Die Menschen gehen<br />

sechs Tage in der Woche <strong>auf</strong> ihren<br />

Acker und am Sonntag in die<br />

Kirche. Niemand würde glauben,<br />

dass sich hier unheimliche Dinge<br />

zutragen können.<br />

„Ich schwöre, schreckliche<br />

Dunkelheit wird <strong>auf</strong> dich fallen<br />

und <strong>auf</strong> deine entzückende<br />

Tochter ebenso“. Derartiger<br />

Humbug lässt John Bell (Donald<br />

Sutherland) kalt. Er glaubt weder,<br />

dass seine Nachbarin Kate<br />

Batts eine Hexe ist, noch dass<br />

diese über magische Kräfte verfügt.<br />

Dass ihm die griesgrämige<br />

Frau zürnt, weil der Farmer sie<br />

in einer Grundstücksangelegenheit<br />

übervorteilen wollte, dessen<br />

ist sich John allerdings gewiss.<br />

Doch dann vollzieht sich eine<br />

schaurige Geschichte, die auch<br />

hundert Jahre später noch die<br />

Gemüter der Menschen bewegen<br />

wird. Es ist, als würde sich jener<br />

Fluch von Kate Batts erfüllen.<br />

John Bells Tochter Betsy (Rachel<br />

Hurd-Wood) wird von furchtbaren<br />

Albträumen heimgesucht,<br />

die sich steigern und die Familie<br />

in tiefer Ratlosigkeit zurücklassen.<br />

Unsichtbare Kräfte schleudern<br />

Betsy in die Luft, sie scheint<br />

geschlagen zu werden, schreit<br />

und stößt unheimliche Laute<br />

aus. Als wäre dies nicht genug,<br />

schleicht von nun an eine Art<br />

Wolf um das Anwesen der Bells.<br />

Der Isegrimm scheint es <strong>auf</strong> den<br />

Herrn des Hauses abgesehen zu<br />

haben. Seine roten Augen funkeln<br />

durch die Nacht. Lucy Bell<br />

(Sissy Spacek) muss mit ansehen,<br />

wie ihre Lieben bedroht werden.<br />

Weder der Pfarrer, noch ein kundiger<br />

Lehrer können den Fluch<br />

brechen.<br />

Solider, erstklassig besetzter<br />

Horror wird hier in einer gut<br />

ausgestatteten Produktion geboten.<br />

„Based on a true event“,<br />

lässt man uns am Anfang wissen.<br />

Im frühen 17. Jahrhundert<br />

soll in Tennessee tatsächlich<br />

ein Mann durch einen Fluch zu<br />

Tode gekommen sein. Zwanzig<br />

Bücher haben das Ereignis zu<br />

unterschiedlichen Zeiten, <strong>auf</strong><br />

verschiedene Weise untersucht.<br />

Bewiesen wurde nichts. Trotzdem,<br />

den Fan wird’s freuen,<br />

wenn unversehens irre Winde<br />

heulen, graue Nebel wabern und<br />

Sissy Spacek dazu ihr bleiches,<br />

knochiges Gesicht zeigt.<br />

Horror<br />

Start: 08.06.2007<br />

Der Fluch der Betsy Bell<br />

An American Haunting<br />

CDN/GB/RO 2005<br />

ca. 92 Min. | ab 16<br />

mit Donald Sutherland,<br />

Rachel Hurd-Wood<br />

Regie: Courtney Solomon<br />

Vertrieb: Warner<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Sissy Spacek<br />

Carrie<br />

Walter SoBchak<br />

Sissy Spacek hat Kinogeschichte<br />

geschrieben. Die gebürtige Texanerin<br />

(„In meinem Herzen bin ich ein<br />

Cowboy.“) hat mit ihren Charakterdarstellungen<br />

viele Preise gewonnen,<br />

mehrfach wurde sie für den Oscar<br />

nominiert. Für immer unvergessen<br />

bleibt die heute 57-Jährige als das<br />

Mädchen Carrie in Brian De Palmas<br />

gleichnamigen Horrorfilm. Aber auch<br />

als scheinbare Normalbürgerin wie<br />

im Drama „In The Bedroom“ konnte<br />

uns Sissy Spacek einen Schrecken<br />

einjagen. Wer eine fast vergessene<br />

Meisterleistung von ihr entdecken will,<br />

sollte sich in der Videothek die DVD<br />

„Badlands – Zerschossene Träume“<br />

leihen.


hollywoodmix<br />

Bohnen um die Ohren<br />

Nicht blaue, sondern gebackene<br />

Bohnen sollen einem Fotografen<br />

um die Ohren geflogen<br />

sein, als dieser den Schauspieler<br />

Hugh Grant (Mitten ins<br />

Herz – Ein Song für dich) um<br />

ein Foto von dessen Wohnung<br />

bat. Sogar die Polizei musste<br />

angeblich eingreifen, um den<br />

rasenden Schauspieler zur Vernunft<br />

zu bringen.<br />

Runter vom Boot und hinein ins Leben<br />

Keira Knightley, gerade mit dem dritten Film der Reihe<br />

„Fluch der Karibik“ groß im Filmgeschäft, hat<br />

überraschend verkündet, ihre Karriere vorerst ruhen<br />

zu lassen. „Ich habe entschieden, dass ich lieber ein<br />

richtiges Leben will.“, lautete die Begründung.<br />

(Bild: Pirates Of The Caribbean – Am Ende der Welt, Buena Vista)<br />

„Du musst schön, klug, dünn,<br />

groß, reich, erfolgreich im Job und<br />

mit dem richtigen Kerl verheiratet sein –<br />

und geniale Kinder haben. Und außerdem<br />

natürlich Nonne sein.“<br />

Salma Hayek über alle Erwartungen<br />

an eine erfolgreiche Frau<br />

Versteinerter Ruhm<br />

Forest Whitaker (Der letzte König von Schottland), kürzlich<br />

mit einem Oscar als „Bester Hauptdarsteller“ geehrt,<br />

hat jetzt seinen Stern <strong>auf</strong> Hollywoods Walk Of<br />

Fame erhalten. Die Handelskammer in der Traumfabrik<br />

verlieh die Ehrung und bezeichnete den 45-Jährigen<br />

als einen der perfektesten Schauspieler, Regisseure<br />

und Produzenten der Gegenwart.<br />

McClane stirbt wieder langsam<br />

Bruce Willis, der vor langer Zeit vollmundig den Abschied vom Actiongenre verkündete, bemüht ein<br />

viertes Mal seine Paraderolle. Die Auferstehung des raubeinigen Detective John McClane steht bevor,<br />

und die <strong>neu</strong>e Geschichte klingt vielversprechend. Ein Gangster hat sich das Computernetzwerk der<br />

USA vorgenommen und will das Land lahmlegen. Jede Eventualität hat der digitale Tüftler bedacht,<br />

nur mit der „analogen“ Handlungsweise eines Mannes im Unterhemd hat der Kriminelle nicht<br />

gerechnet. Freuen wir uns <strong>auf</strong> „Stirb langsam 4.0“!<br />

Stars und Stalker<br />

Sandra Bullock (Das Haus am See) macht sich Sorgen um<br />

ihren Gatten Jesse James. Eine 46-jährige Zahnarzthelferin<br />

belästigt James seit längerer Zeit und soll sogar versucht<br />

haben, den Mann der Schauspielerin mit dem Auto<br />

anzufahren. Im vergangenen Jahr wurde Sandra Bullock<br />

von einem Mann verfolgt und konnte per Gerichtsbeschluss<br />

eine dreijährige Kontaktsperre durchsetzen.<br />

zitat<br />

Bildquellen: Warner, Fox, Buena Vista


Mathias Sandorf Fernseherfolg <strong>auf</strong> DVD<br />

Die legendären TV-Vierteiler“<br />

nennt Concorde eine<br />

DVD-Reihe. Dieser Name, anfangs<br />

gewöhnungsbedürftig, hat<br />

mittlerweile einen guten Ruf und<br />

klingt nach Abenteuer und Unterhaltung<br />

und, ja, genau, auch<br />

Abenteuer<br />

Start: 06.06.2007<br />

Mathias Sandorf (2 DVDs)<br />

F/H/I/D 1979 | ca. 353 Min. | ab 12<br />

mit István Bujtor, Amadeus August<br />

Regie: Jean-Pierre Decourt<br />

Vertrieb: EuroVideo<br />

Sprache: dt.<br />

Bild: 4:3 (1.33:1)<br />

Ton: Dolby Digital 1.0<br />

Extras: bebilderte und gesprochene<br />

Produktionsnotizen u.a.<br />

nach Literaturverfilmung. Eine<br />

sehenswerte, gute, spannende<br />

und solide Mischung.<br />

Neu erscheint am 6. Juni die<br />

französisch, italienisch, ungarisch,<br />

deutsche Co-Produktion<br />

„Mathias Sandorf“, ein Mehrteiler,<br />

der bereits Ende der 1970er<br />

Jahre über den Bildschirm flimmerte.<br />

Jean-Pierre Decourt, der Regisseur<br />

von „Michael Strogoff -<br />

Der Kurier des Zaren“ und „Die<br />

Abenteuer des David Balfour“<br />

(auch das waren Vierteiler) war<br />

Spielleiter. Walter Ulbrich, der so<br />

genannte Herstellungsleiter der<br />

wohl jedermann bekannten Verfilmungen<br />

„Lockruf des Goldes“,<br />

„Die Schatzinsel“ und „Der Seewolf“,<br />

zeichnet für die Produktion<br />

verantwortlich.<br />

Lassen Sie sich wieder mal von<br />

einem Jules-Verne-Klassiker verzaubern<br />

und in die Vergangenheit<br />

entführen. Hier konkret in<br />

die 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts,<br />

in eine Welt voller Irrungen und<br />

Wirrungen. Lassen Sie sich ein<br />

www.galileomedien.de<br />

<strong>auf</strong> sechs Stunden Filmerlebnis<br />

mit Krieg und Frieden, Blut und<br />

Ehre, Utopie und Geschichte,<br />

Verrat und Treue, Liebe und Verschwörung,<br />

Rache und Vergebung,<br />

Wissenschaft und Magie.<br />

Eine gelungene Literaturverfilmung.<br />

Ein echter Jules Verne<br />

– und das in vier Teilen; oder in<br />

einem Stück, ganz wie Sie wollen;<br />

es ist ja eine DVD.<br />

Die Doppel-DVD enthält zusätzlich<br />

bebilderte und gelesene<br />

Produktionsnotizen sowie ein informatives<br />

16-seitiges Booklet.<br />

R.S.<br />

„Pusher“-Regisseur Nicolas Winding Refn schuf mit „Bleeder“<br />

einen brutal- realistischen, von Filmzitaten und absurd-komischem<br />

Humor gespickten Großstadtthriller mit einem brillanten Darsteller -<br />

Ensemble um Kultstar Kim Bodnia.“ (DVD-Magazin)<br />

Ab 07.06.<br />

in der Videothek<br />

und<br />

ab 21.06.<br />

als DVD im Handel<br />

Bildquelle: Concorde


<strong>dvd</strong>altmeister<br />

Vom Cowboy zum Künstler<br />

Clint Eastwood ist der letzte große Klassiker des amerikanischen Films<br />

Der Kerl hat eine Karriere<br />

hingelegt, die ihm niemand<br />

in der Traumfabrik nachmachen<br />

wird: Clint Eastwood begann als<br />

Cowboy-Darsteller aus der zweiten<br />

Reihe, in der Serie „Rawhide“,<br />

Typ schlaksiger Heißsporn,<br />

der von den erfahrenen Männern<br />

des großen Viehtriebs noch zurechtgebogen<br />

werden musste.<br />

(Damals pflegten Cowboyserien<br />

immer sehr erzieherisch zu sein.)<br />

Er hatte ein offenes, freundliches<br />

Gesicht, war sportlich und zuvorkommend<br />

und sah aus, wie<br />

man sich einen netten jungen<br />

Nachbarn vorstellt, der einem<br />

schon mal hilft, den Rasen zu<br />

mähen.<br />

Dann ging Eastwood in einer<br />

Drehpause nach Europa.<br />

In Italien drehte man zu dieser<br />

Zeit billige, schmutzige,<br />

gewalttätige und manchmal<br />

auch höllisch komische „Western“.<br />

In einigen von ihnen trat<br />

Eastwood als stoppelbärtiger, Zigarillos<br />

paffender und tückischer<br />

Westerner <strong>auf</strong>, der nicht nur<br />

vom Äußeren her so gar nichts<br />

mit dem athletischen, sauberen<br />

und herzensguten Cowboy aus<br />

„Rawhide“ und ähnlichen erbaulichen<br />

Serien aus Amerika zu tun<br />

hatte. Er hatte, genauer gesagt,<br />

ein verschlossenes, unfreundliches<br />

Gesicht, war heruntergekommen<br />

und egoistisch und sah<br />

aus, wie man sich einen Kerl vorstellt,<br />

der es sich zweimal überlegt,<br />

ob er einem Verdurstenden<br />

einen Schluck Wasser gibt. Als<br />

Clint Eastwood nachhause zurückkehrte,<br />

um seine gewohnte<br />

Arbeit wieder <strong>auf</strong>zunehmen,<br />

bemerkte er zunächst gar nicht,<br />

was sich geändert hatte. Er war in<br />

Übersee, wie man so sagt, über<br />

Nacht zum Star geworden. Der<br />

Regisseur Sergio Leone hatte mit<br />

ihm einen vollkommen <strong>neu</strong>en<br />

Western-Mythos kreiert, einen<br />

Kerl im Poncho, der listig seine<br />

Gegner gegeneinander ausspielte<br />

und im entscheidenden Moment<br />

zu dem einen oder anderen faulen<br />

Trick griff, an den seine Western-Vorfahren<br />

zwischen John<br />

Wayne und James Stewart nie<br />

gedacht hätten. Dass der erste<br />

Film der berühmten „Dollar-Trilogie“<br />

nach einem japanischen<br />

Vorbild entstand, Akira Kurosawas<br />

„Der Leibwächter“, hat nicht<br />

allein mit einem für das Genre<br />

typischen kreativen Ideenklau zu<br />

tun (später erzählte man Homer,<br />

Shakespeare und sogar Dostojewski<br />

als Italowestern nach); dieser<br />

<strong>neu</strong>e Western-Typ entsprach<br />

eher dem „Ronin“, dem herren-<br />

und heimatlos gewordenen Samurai<br />

als dem traditionellen<br />

Pionier des amerikanischen Westens.<br />

Und der Schauspielstil, den<br />

Sergio Leone von Clint Eastwood<br />

dafür verlangte, das beste „dead<br />

pan“-Acting seit Buster Keaton,<br />

war dafür ideal.<br />

Der amerikanische Regisseur<br />

Don Siegel übernahm es, diesen<br />

Typus aus dem Niemandsland<br />

des italienischen Westerns in den<br />

Dschungel der modernen Großstadt<br />

zu verfrachten – <strong>auf</strong> der<br />

Seite des Gesetzes diesmal, aber<br />

kämpfend mit Mitteln, die kein<br />

Gesetz decken würde: In „Coogans<br />

Bluff“ kam Eastwood als<br />

Provinzsheriff in die Großstadt,<br />

und im nächsten Film schuf<br />

Don Siegel in Eastwoods Gestalt<br />

einen weiteren archetypischen<br />

Helden: „Dirty Harry“. Ein Cop,<br />

der Schurken lieber gleich erschießt<br />

als sie zu verhaften, der<br />

beinahe alles und jeden hasst,<br />

und dem für ein Privatleben<br />

schon lang keine Zeit und keine<br />

Gelegenheit mehr bleibt. Einen<br />

„schießwütigen Selbstjustizler“,<br />

den typischen „Yankee-Brutalo“<br />

hat man Dirty Harry genannt,<br />

aber auch einen „Rechtsanarchisten“<br />

oder gar einen „Barfußpolizisten“,<br />

einen einsamen Rächer<br />

des Asphaltdschungels und nicht<br />

zuletzt einen kranken Helden<br />

der blutigen Poesie. Nun ja, jedenfalls<br />

war Dirty Harry so zeitgemäß,<br />

wie es zuvor der „Fremde<br />

ohne Namen“ im italienischen<br />

Western war.<br />

Dirty Harry war das Schreckbild<br />

aller liberalen Kritiker und<br />

Pädagogen, vielleicht auch, weil<br />

sie die Haltung des Films und<br />

seiner Macher mit der Haltung<br />

dieses fragwürdigen Helden verwechselten.<br />

Dass man vor einem<br />

Mann wie Dirty Harry Calahan<br />

auch erschrecken muss, ja, dass<br />

er sogar manchmal vor sich selber<br />

erschrickt, das übersah man


in einer Zeit, in der neben Dirty<br />

Harry Charles Bronson <strong>auf</strong> der<br />

Leinwand begeisterte, wie er in<br />

der „Ein Mann sieht rot“-Serie<br />

mit dem Abschaum der New Yorker<br />

City <strong>auf</strong>räumt. Die Selbstjustiz<br />

und die kalte Gewalt der Rache,<br />

das waren die Themen des<br />

Actionfilms in den 1970er Jahren,<br />

und Clint Eastwood schien<br />

dafür genau der Richtige. Aber<br />

anders als seine Kollegen weigerte<br />

er sich beharrlich, zum eigenen<br />

Klischee zu werden.<br />

Eastwood also war nun ein Star<br />

im amerikanischen Kino, aber<br />

man konnte bestimmt nicht sagen,<br />

dass er „everybody’s darling“<br />

geworden wäre. Aus dem braven<br />

Cowboy war über den Umweg<br />

Italien ein <strong>neu</strong>rotischer Gewalttäter<br />

<strong>auf</strong> der Leinwand geworden.<br />

Und die Western, die Eastwood<br />

neben seinen Großstadt-Gewaltfilmen<br />

drehte, hatten alle etwas<br />

Gespenstisches und Unversöhnliches<br />

an sich. Clint Eastwood,<br />

das war einerseits die <strong>neu</strong>este<br />

Variante der amerikanischen<br />

Männlichkeit: stoisch, unabhängig,<br />

selbstsicher, cool as hell, gewaltbereit<br />

und sexy. Aber andrerseits<br />

war er auch eine moderne<br />

Figur aus Zynismus, Selbstzweifel,<br />

Verbitterung und Abgründigkeit.<br />

Eine brisante Mischung.<br />

Anders als Humphrey Bogart<br />

verwechselte sich Clint Eastwood<br />

nie mit Clint Eastwood. Im Gegenteil.<br />

Er begann, diese beiden<br />

Figuren, den einsamen Westerner,<br />

der keine Heimat mehr<br />

finden konnte im verheißenden<br />

Land, und den zynischen Großstadt-Cop,<br />

der seinen Feinden<br />

immer ähnlicher wird, immer<br />

genauer zu untersuchen, seine<br />

verborgene Menschlichkeit zu<br />

entdecken, seine Ängste zu erklären,<br />

seine Grenzen <strong>auf</strong>zuzeigen.<br />

Wenn man es pathetisch<br />

ausdrücken will: Die Kunst des<br />

Clint Eastwood als Regisseur wie<br />

als Schauspieler besteht darin,<br />

den Mythos Clint Eastwood und<br />

die dazugehörigen Legenden zu<br />

„dekonstruieren“.<br />

Nebenbei konnte Eastwood<br />

auch durchaus komisch sein;<br />

zwischen seinen großen Filmen<br />

und auch dem einen oder anderen<br />

eher belanglosen Actionspektakel<br />

zeigte er sich in Filmen wie<br />

„Der Mann aus San Fernando“,<br />

„Pink Cadillac“, „Broncho Billy“<br />

oder „Der Bulle und der Schnüffler“<br />

unerwartet entspannt und<br />

selbstironisch. Der Mann kennt<br />

seine Ausstrahlung, und er kann<br />

sich wunderbar darüber lustig<br />

machen.<br />

Mit „Play Misty For Me“, einem<br />

kleinen aber durchaus wirkungsvollen<br />

Thriller, der bei uns den<br />

bizarren Titel „Sadistico“ erhielt,<br />

begann der Regisseur Eastwood<br />

seine Arbeit. Eine eigene Produktionsfirma<br />

sichert ihm die Unabhängigkeit;<br />

sie heißt „Malpaso“,<br />

das ist der mexikanische Ausdruck<br />

für „Fehltritt“. Vielleicht<br />

hat das geholfen: Viele große<br />

Fehler hat Eastwood als Darsteller,<br />

Regisseur und Produzent<br />

nicht gemacht. Immer wieder<br />

verbeugte er sich vor seinen beiden<br />

großen Lehrmeistern, Sergio<br />

Leone und Don Siegel, aber<br />

zugleich knüpfte er in seinen<br />

Genrefilmen auch an die großen<br />

Traditionen des amerikanischen<br />

Kinos an. Während das Kino<br />

ringsum zum Effektgewitter und<br />

zum postmodernen Zitatenspiel<br />

wurde, während die Blockbuster<br />

eher Formeln als Genres anwandten,<br />

Remakes, Sequels und<br />

Remakes von Sequels <strong>auf</strong>einander<br />

folgten, pflegte der Regisseur<br />

Clint Eastwood eine ur-amerikanische<br />

Tugend: das Geschichtenerzählen.<br />

Geschichtenerzählen<br />

mit glaubwürdigen Figuren. Die<br />

sich Zeit lassen, sie kennenzulernen.<br />

Die aber keine Umwege<br />

nehmen; Eastwood erzählt geradeaus<br />

aber genau.<br />

Nicht alle Filme von und mit<br />

Clint Eastwood sind Meisterwerke<br />

geworden. Aber es gibt ein paar<br />

Eastwood-Filme aus sehr verschiedenen<br />

Genres, ohne die die<br />

Geschichte des amerikanischen<br />

Films verdammt viel ärmer wäre:<br />

Die Dramen „Die Brücken am<br />

Fluss“ und „Million Dollar Baby“,<br />

das Psycho-Thrillerspiel in „Mitternacht<br />

im Garten von Gut und<br />

Böse“, das Außenseiter-Drama<br />

„Perfect World“ (nie war Kevin<br />

Costner so gut wie hier), der<br />

späte Western „Unforgiven“ und<br />

schließlich die beiden Kriegsfilme<br />

„Flags Of Our Fathers“<br />

und „Letters From Iwo Jima“.<br />

Eastwood erzählt da immer die<br />

klassischen Geschichten <strong>auf</strong> eine<br />

<strong>neu</strong>e Art. Er schaut genauer hin,<br />

er vermeidet alle Klischees, auch<br />

das Klischee „Clint Eastwood“.<br />

Dabei haben fast alle Eastwood-<br />

Filme durchaus einen biografischen<br />

Touch. Eastwood schaut<br />

seinen Figuren auch beim Älterwerden<br />

zu, unbestechlich, wie<br />

es seine Art ist. Er schaut ihnen<br />

bei Niederlagen zu, und dabei,<br />

wie sie etwas lernen. Das geht<br />

nicht so wie in Serienlektionen<br />

einer Cowboy-Serie wie „Rawhide“,<br />

sondern vielleicht so wie<br />

in seinem Film „Weißer Jäger,<br />

schwarzes Herz“, wo Eastwood<br />

einen Filmregisseur spielt, der<br />

ziemlich deutlich die Charakter-<br />

züge von John Huston zeigt. In<br />

Afrika denkt er weniger an seinen<br />

<strong>neu</strong>en Film als daran, einen<br />

Elefanten zu schießen. Mehr als<br />

ein Verbrechen, eine Sünde ist<br />

es, das weiß er selber nur zu gut.<br />

Und als er endlich das gewaltige<br />

Tier vor der Flinte hat, da kann<br />

er nicht schießen. Aber dieser<br />

Augenblick der Gnade kostet seinen<br />

Begleiter das Leben. All das<br />

spielt sich in gerade einmal fünf<br />

Minuten ab. Der Rest des Films<br />

ist nichts als sorgfältige Vorbereitung<br />

<strong>auf</strong> diesen Moment. Und<br />

er ist keine Sekunde langweilig.<br />

Das macht den beiden niemand<br />

nach, dem Regisseur und dem<br />

Schauspieler Eastwood.<br />

Seit dem mit Oscars reichlich<br />

bedachten Western „Unforgiven“<br />

ist Eastwood wohl auch in den<br />

Augen der strengsten Kritiker<br />

zum letzten Klassiker des amerikanischen<br />

Genrekinos geworden.<br />

Filme wie „Million Dollar Baby“<br />

und „Flags Of Our Fathers“ sind<br />

die großen amerikanischen Erzählungen,<br />

die es <strong>auf</strong> der Leinwand<br />

so selten gibt. Mark Twain,<br />

Herman Melville, Carson Mc-<br />

Cullers, Philip Roth scheinen<br />

da ihre Spuren hinterlassen zu<br />

haben. Die kompliziertesten Verhältnisse<br />

werden in Bildern und<br />

Handlungen sichtbar. Dieser<br />

Regisseur beherrscht die größte<br />

aller Tugenden des Filmens: die<br />

Einfachheit.<br />

GeoRG SeeSSlen<br />

Bildquelle: Warner


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für zu Hause<br />

Berlins größte DVD-Abteilung wartet <strong>auf</strong> Sie!<br />

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Schuss und Gegenschuss<br />

Clint Eastwoods beeindruckendes Doppel-Bild vom Krieg<br />

Der Regisseur Clint Eastwood<br />

kann nach seinen letzten<br />

Erfolgen bei der Kritik und beim<br />

Publikum, nach 50 Filmen als<br />

Schauspieler und 25 als Regisseur,<br />

etwas unternehmen, was<br />

man kaum einem anderen gestattet<br />

oder verziehen hätte: ein kritisches<br />

Bild der amerikanischen<br />

Militäraktionen im Pazifik während<br />

des Zweiten Weltkrieges<br />

in dem Film „Flags Of Our<br />

Fathers“, und als Pendant dazu<br />

eine Verbeugung vor dem japanischen<br />

Gegner, der in so vielen<br />

amerikanischen Filmen zuvor als<br />

brüllender Sadist und fanatischer<br />

Selbstmordflieger das wohlfeile<br />

Feindbild abgeben musste. Tatsächlich<br />

hat sich die Rechte auch<br />

schon beschwert, Eastwood, der<br />

einstige Heros von law & order,<br />

falle der Kampfmoral der Truppe<br />

in den Rücken und betätige sich<br />

gar als cineastischer „Vaterlandsverräter“.<br />

Aber nein! Beide Filme<br />

sind viel mehr von Trauer als von<br />

Anklage geprägt, von Respekt<br />

mehr als von Zorn.<br />

Der erste Film geht von einem<br />

Bild aus: Am 19. Februar 1945<br />

landeten amerikanische Truppen<br />

<strong>auf</strong> der Insel Iwo Jima. Erst nach<br />

langen Gefechten und vielen Opfern<br />

gelang es den Angreifern,<br />

den erbitterten Widerstand der<br />

Japaner zu brechen. Nach dem<br />

Sieg hissten Marineinfanteristen<br />

<strong>auf</strong> einer Anhöhe die amerikanische<br />

Fahne. Die Fotografie<br />

dieses symbolischen Aktes gehört<br />

zu den bekanntesten Darstellungen<br />

des Krieges; die daran<br />

beteiligten Soldaten wurden<br />

daheim als Helden geehrt, eine<br />

„Ikone“ des Patriotismus war er-<br />

schaffen. In seinem Film „Flags<br />

Of Our Fathers“ geht Eastwood<br />

dem Schicksal dreier dieser Männern<br />

nach; er zeigt Schicksale im<br />

Krieg, und zugleich zeigt er die<br />

Produktion einer Legende, den<br />

Missbrauch der Menschen für<br />

die Propaganda; und ihr Scheitern<br />

an ihrem falschen Ruhm.<br />

Dafür steht vor allem der „native<br />

american“ Ira Hayes (Bob Dylan<br />

hat vor Jahren ein Lied über ihn<br />

geschrieben), der an den schrecklichen<br />

Erlebnissen des wahren<br />

Krieges und an dem Rummel<br />

um die Helden des großen Bildes<br />

zum Krieg zerbricht. Der „drunken<br />

Indian“, der sein Grauen im<br />

Alkohol zu ertränken versucht,<br />

ist nur das augenscheinlichste<br />

jener Opfer des Krieges, die die<br />

feindlichen Angriffe überlebten,<br />

aber nicht die Ignoranz der eige-<br />

nen Gesellschaft. Am Ende des<br />

Films wissen wir, wie verlogen<br />

das Bild war, und wie gleichgültig<br />

in Wahrheit die Politik und die<br />

Gesellschaft gegenüber den an<br />

Körper und Seele verwundeten<br />

Heimkehrern sich verhält. Parallelen<br />

zum Krieg in Irak und zu<br />

dem, wie die amerikanische Gesellschaft<br />

hier mit den Veteranen<br />

umgeht, sind nicht zu leugnen.<br />

Wenn Steven Spielberg in seinem<br />

nicht minder berühmtem<br />

„Der Soldat James Ryan“ sich<br />

vom anfänglichen Grauen der<br />

Invasion zu einer Fabel vorarbeitet,<br />

die am Ende schließlich doch<br />

zum Heldenlied wird, verfährt<br />

Eastwood gerade umgekehrt: Er<br />

sieht hinter die heroische Inszenierung.<br />

Und da gibt es nichts<br />

anderes als leidende Menschen.<br />

Zeitgleich mit „Flags Of Our


BEWEGENDES, HOCHKARÄTIGES KINO<br />

MIT STARBESETZUNG:<br />

Sigourney Weaver Alan Rickman Carrie-Anne Moss<br />

(„Alien”) („Harry Potter”) („Matrix”)<br />

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„Ein zartes kleines Wunderwerk –<br />

wie ein Kuchen aus Schnee.“ CINEMA<br />

„Vor allem ‚Alien’-Star Sigourney Weaver<br />

liefert eine Glanzleistung ab, so dass der Zuschauer nie<br />

wirklich sicher ist, ob er lachen oder weinen soll.“ TV Movie<br />

AB 22. JUNI AUF DVD<br />

© 2005 Rhombus Media Inc. / Snow Cake Films Limited / UK Film Council<br />

w w w . s n o w c a k e . k i n o w e l t . d e<br />

w w w . a r t h a u s . d e<br />

Fathers“ drehte Eastwood ein<br />

Gegenstück: „Letters From Iwo<br />

Jima“ beschreibt das Schicksal<br />

der japanischen Soldaten, die<br />

von einer unbarmherzigen Militärmaschinerie<br />

und einem unmenschlichen<br />

Code zum Opfer<br />

und zum Tod getrieben werden,<br />

viele von ihnen junge Männer,<br />

die nichts sehnlicher wünschen<br />

als noch einmal nachhause zu<br />

kommen, um ihre Frauen und<br />

ihre Kinder zu sehen.<br />

Beide Filme verhalten sich wie<br />

Spiegel zueinander. In „Flags Of<br />

Our Fathers“ bleibt für die amerikanischen<br />

Soldaten der Feind<br />

nahezu unsichtbar, in „Letters<br />

From Iwo Jima“ erhält er ein<br />

Gesicht. Selbst die Farbdramaturgie<br />

beider Filme verhält sich<br />

in einer Spiegel-Komposition: In<br />

„Flags Of Our Fathers“ ist die Gegenwart<br />

in Farbe und die Erinnerung<br />

in grauen Tönen; umgekehrt<br />

ist „Letters From Iwo Jima“<br />

in schwarz/weiß (genauer ge-<br />

sagt: entfärbt) gezeigt, die Erinnerungen<br />

an kurze Augenblicke<br />

des Glücks daheim in lebendigen<br />

Farben. Es ist ein Film für die<br />

Überlebenden und einer für die<br />

Toten, eine Form des filmischen<br />

Gedankens, die nicht zwischen<br />

den eigenen und den feindlichen<br />

Soldaten die Linie zieht, sondern<br />

zwischen individuellen Taten.<br />

Einige Szenen aus dem einen<br />

Film finden im anderen ihre<br />

Auflösung; die schrecklichen<br />

Taten, die man in beiden Filmen<br />

die Soldaten begehen sieht, erhalten<br />

im jeweils anderen ihre<br />

Vor- und Nachgeschichten, und<br />

ebenso verhält es sich mit den<br />

Momenten von Großmut, Respekt<br />

und Mitleid. „Flags Of Our<br />

Fathers“ ist der technologischere<br />

Teil des Kriegsbildes; in „Letters<br />

From Iwo Jima“ sieht man die<br />

hoffnungslos unterlegenen Japaner,<br />

die sich in den Berg graben<br />

wie in ihr eigenes Grab: Sie alle<br />

wissen, dass sie die Insel nicht


Bildquelle: Warner<br />

lebend verlassen werden. Eastwood<br />

verbirgt keinen Augenblick<br />

das Ausmaß des Schreckens, wie<br />

es ist, von einem Bajonett durchbohrt<br />

zu werden, wie es ist, wenn<br />

ein Flammenwerfer Menschen<br />

erfasst, wie es ist, tagelang Finsternis,<br />

Hunger, Lärm und Angst<br />

ausgesetzt zu sein.<br />

Bei alledem bleibt der Grundton<br />

der Filme distanziert; die<br />

Gefühle, die diese Bilder auslösen,<br />

sind stark genug, dass der<br />

Regisseur sie nicht noch durch<br />

filmische Mittel betonen muss.<br />

Es kommt ihm dar<strong>auf</strong> an, nicht<br />

zwischen dem bedeutenden und<br />

dem unbedeutenden Leben zu<br />

unterscheiden wie der traditionelle<br />

Kriegsfilm, wo erst einmal<br />

Statisten als Kanonenfutter und<br />

dann Kleindarsteller als notwendige<br />

„Opfer“ herhalten müssen,<br />

um Leben und Tod der wahren<br />

Helden herauszustreichen.<br />

In Eastwoods Filmen ist jeder<br />

Mensch wichtig, und jeder Tod<br />

schrecklich, das allein erhebt die<br />

beiden Filme in den Rang humanistischer<br />

Kunstwerke. (Vom<br />

„Antikriegsfilm“ will ich nicht<br />

reden, weil kein Mensch weiß,<br />

was das sein könnte.)<br />

Nachdem man Eastwood bei<br />

Filmen wie „Firefox“ oder „Heartbreak<br />

Ridge“ vorgeworfen hatte,<br />

allzu sorglos Männerrituale und<br />

Kriegslegenden zu bedienen (man<br />

kann das, wenn man insbesondere<br />

den zweiten Film ansieht, auch<br />

anders <strong>auf</strong>fassen), ist hier der bittere<br />

Ton unüberhörbar. Für Eastwood<br />

gibt es in diesen Filmen<br />

keine Helden mehr; der Preis des<br />

imaginären Heldentums für die<br />

Propaganda dagegen ist hoch.<br />

1948 fälschte John Wayne in dem<br />

Film „Sands Of Iwo Jima“ das ohnehin<br />

falsche Flaggen-Bild noch<br />

einmal (bemerkenswerterweise<br />

mit der „echten“ Fahne von Iwo<br />

Jima); sechzig Jahre später erhebt<br />

Clint Eastwood, der lange Zeit als<br />

legitimer Nachfolger dieses amerikanischen<br />

Superhelden galt,<br />

Einspruch im Namen der Opfer.<br />

Das ist auch ein Modell. Hoffen<br />

wir, dass es nicht mehr so lange<br />

dauert, bis die <strong>neu</strong>en falschen<br />

Kriegsbilder mit den besseren<br />

Bildern widerlegt werden.<br />

GeoRG SeeSSlen


Das DEFA-Forum<br />

Gespräche am Kamin<br />

Wer sie noch kennen gelernt<br />

hat, die einst berühmt-berüchtigte<br />

Milchbar neben Ostberlins<br />

schönstem Kino, dem<br />

„International“, der guckt für<br />

einen Moment irritiert. Das Café<br />

„Quchnia“ am Gendarmenmarkt<br />

erinnert an den legendären Treffpunkt<br />

der Halbstarken Mitte der<br />

1960er Jahre. Allerdings: Es ist<br />

nur ein Moment. Das eher rustikal-schlichte<br />

Ambiente, die einfachen<br />

Lampen überm Tresen,<br />

Jaecki Schwarz (Foto M. Reinhardt)<br />

die kühle Eleganz der Ledersessel<br />

erinnern mit heutigem Schick an<br />

den Glanz von einst. Hier, mit<br />

freiem Blick <strong>auf</strong> den Deutschen<br />

Dom und die Touristenströme<br />

<strong>auf</strong> dem Gendarmenmarkt, so<br />

der erste Eindruck, lässt sich<br />

gut ruhen und genießen, mit<br />

der schönen kleinen Irritation,<br />

ein bisschen zwischen den<br />

Zeiten zu schweben. Der erste<br />

Eindruck bleibt, gönnt man sich<br />

dann ein Butterbrot, Clou des<br />

kulinarischen Angebots für alle,<br />

die’s gern einmal wirklich handfest<br />

mögen. Der erste Eindruck<br />

bleibt, auch <strong>auf</strong> den kritischen<br />

zweiten Blick.<br />

Unter den häufiger anzutreffenden<br />

Gästen entdeckt der geübte<br />

Berliner Kulturgänger denn<br />

auch Gesichter, die ihm längst<br />

von andernorts bekannt sind.<br />

Beispielsweise die zwei älteren<br />

Damen mit Hang zu Rüschenblusen<br />

und kräftigem Kaffee,<br />

die in mancher Filmvorstellung<br />

im Kino Babylon oder im Arsenal<br />

ganze Dialogzeilen mitsprechen<br />

können, sind sie doch<br />

unerschrockene Kinofreaks, die<br />

auch im Alter ihr Leben lustvoll<br />

mit den Heldinnen und Helden<br />

der Jugendzeit teilen. Wenn da<br />

die Paula ihrem Paul schmerzvoll<br />

die Liebe ins Gesicht schreit,<br />

Winnetous roter Bruder Gojko<br />

tapfer dem Feind entgegen reitet,<br />

Manne Krug der Spur der Steine<br />

folgt... ach, dar<strong>auf</strong> noch ein Butterbrot<br />

aus Bio-Sauerteig!<br />

Und einen Hauch Traumfabrik<br />

gibt’s auch im „Quchnia“. Der<br />

Kamin beschwört diesen Zauber<br />

geradezu. Und diesem Traum<br />

Fotos © ICESTORM<br />

wird, mit viel handfestem Sinn<br />

fürs Reale, auch genau da, vorm<br />

Feuer, regelmäßig entsprochen.<br />

An jedem 1. und 3. Montag im<br />

Monat lädt nämlich die so genannte<br />

„DEFA Filmküche“ zu<br />

Gesprächen am Kamin. Veranstaltet<br />

von ICESTORM Entertainment,<br />

DEFA-Stiftung und Künstlerklub<br />

„Die Möwe“, erzählen<br />

Prominente der DEFA über ihr<br />

Leben und ihre Arbeit. Nur einige<br />

Namen, von denen, die schon<br />

da waren: Kurt Maetzig, Jaecki<br />

Schwarz, Egon Günther, Jürgen<br />

Böttcher, Jutta Hoffmann, Herrmann<br />

Zschoche. Befragt von<br />

kompetenten Filmpublizisten<br />

und -kritikern, wie beispielsweise<br />

Ralf Schenk und Klaus-Dieter<br />

Felsmann, werden nicht wahllos<br />

Erinnerungen ausgeplaudert,<br />

sondern wird dem Geist der nicht<br />

mehr existierenden DEFA nachgegangen,<br />

mit allen Licht- und<br />

Schattenseiten.<br />

Am 18. Juni ist Schauspielerin,<br />

Sängerin und Autorin Eva-Maria<br />

Hagen zu Gast bei Kulturhistoriker<br />

Paul Werner Wagner.<br />

Mit „Zauber von Musikalität<br />

und Sinnlichkeit“ ist der Abend


Jutta Hoffmann (Foto M. Reinhardt)<br />

überschrieben. Der Titel trifft<br />

das Besondere dieser Künstlerin.<br />

Wer sie jüngst etwa in der Bar<br />

jeder Vernunft im Musical-Dauerbrenner<br />

„Cabaret“ als Fräulein<br />

Schneider spielend und singend<br />

erlebt hat, weiß, welches Können<br />

Eva-Maria Hagen auch als reife<br />

Frau und bekennende Großmutter<br />

zu bieten hat, gepaart mit<br />

unbändiger sprühender Lust.<br />

Was sie schon in jungen Jahren<br />

zur Ausnahmeerscheinung in<br />

der DDR machte. Sex Appeal<br />

war bekanntlich Mangelware im<br />

ersten Arbeiter- und Bauernstaat<br />

<strong>auf</strong> deutschem Boden. Die Hagen<br />

hatte davon im Überfluss.<br />

Das brachte ihr denn auch im<br />

Handumdrehen den Beinamen<br />

„Bardot der DDR“ ein. Gleich die<br />

erste Hauptrolle, der Titelpart<br />

in „Vergesst mir meine Traudel<br />

nicht“, machte sie vor exakt fünf<br />

Jahrzehnten zum Star. Die Titel<br />

ihrer Filme gehören zum Be-<br />

kanntesten, was zu DDR-Zeiten<br />

in Babelsberg fürs Kino und in<br />

Berlin-Adlershof fürs Fernsehen<br />

produziert wurde: „Ware für<br />

Katalonien“, „Der schweigende<br />

Stern“, „For Eyes Only“, „Wolf<br />

unter Wölfen“, „Ohne Paß in<br />

fremden Betten“, „Zum Beispiel<br />

Josef“ und und und... Begonnen<br />

hatte ihre Karriere noch während<br />

des Schauspielstudiums als 18-<br />

Jährige beim berühmten Bertolt<br />

Brecht im Berliner Ensemble in<br />

Erwin Strittmatters Stück „Katzgraben“.<br />

Als 1961 das Schauspielensemble<br />

des Fernsehens der<br />

DDR gegründet wird, ist sie das<br />

erste Mitglied. Der Umschwung<br />

kam 1965, nachdem sie den Liedermacher<br />

und Systemkritiker<br />

Wolf Biermann kennen und lieben<br />

gelernt hatte. Die Diva lernte<br />

dazu – und wurde unbequem.<br />

Doch sie hielt durch, etwa als<br />

Eliza Doolittle in „My Fair Lady“<br />

im Theater Dessau, als Sängerin<br />

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Egon Günther, Siegfried Kühn (Fotos M. Reinhardt) © ICESTORM<br />

<strong>auf</strong> Tourneen. Nach der Ausbürgerung<br />

Biermanns wurden die<br />

Lebens- und die Arbeitssituation<br />

derart prekär, dass auch sie das<br />

Land hinter der Mauer Richtung<br />

Westen verließ. Vamp und Ausgestoßene,<br />

Star und Verfluchte<br />

– ein Leben wie ein Film. Stoff<br />

für unendliche Gespräche. Dafür<br />

ist das „Quchnia“ genau der richtige<br />

Ort.<br />

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PeteR ClauS<br />

DEFA-Filme <strong>auf</strong> DVD aus dem<br />

ICESTORM-Sortiment können im<br />

Quchnia käuflich erworben werden.<br />

Veranstaltung mit Eva-Maria<br />

Hagen am 18. Juni, 20:00 Uhr<br />

Einlass 19:30 Uhr<br />

Eintritt € 5,00


filmspiegel <strong>dvd</strong>-auslese<br />

Come Dancing<br />

Das Tanzbein zu schwingen will gelernt sein.<br />

Es ist aber längst nicht nötig, dieses vor l<strong>auf</strong>enden<br />

Kameras zu tun, wie es derzeit wieder<br />

einige Prominente in der zweiten Staffel<br />

der Fernseh-Show „Let’s Dance“ versuchen;<br />

obwohl, spaßig ist’s schon, wenn ein Herr<br />

Llambi Kritik sehr bildlich formuliert, damit<br />

tendenziell an einen gewissen Dieter B. erinnert<br />

und der Zuschauer sich einer gewissen<br />

Schadenfreude nicht erwehren kann. Also,<br />

wer lieber im heimischen Gefilde lernt und<br />

übt, dem sei diese professionelle Anleitung<br />

empfohlen. Markus Schöffl (Jurymitglied bei<br />

Als das Meer verschwand<br />

Dieser preisgekrönte Filmbeitrag aus<br />

Neuseeland war für Cineasten eines der<br />

poetischsten Werke der letzten Jahre. Erzählt<br />

wird von der Rückkehr des Kriegsfotografen<br />

Paul Prior in seinen Heimatort. Nach 17 Jahren<br />

beginnt Paul, die eigene Vergangenheit<br />

und die seiner Familie mit kriminalistischen<br />

Methoden <strong>auf</strong>zuarbeiten.<br />

Thriller | ab 12<br />

mit Matthew Macfadyen, Miranda Otto<br />

Goyas Geister<br />

Im Werk des berühmten spanischen Malers<br />

spielten Geister eine wichtige Rolle. „Der<br />

Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“,<br />

lautet der Titel einer Radierung. Das<br />

Ungeheuer der vorliegenden Filmbiografie<br />

ist ein katholischer Priester, der im Zuge der<br />

Inquisition die Muse des Malers hinter düsteren<br />

Kerkermauern verschwinden lässt und<br />

Goya zwingt, den Standpunkt des Betrachters<br />

<strong>auf</strong>zugeben. Regie führte Milos Forman.<br />

Drama | ab 12<br />

mit Javier Bardem, Natalie Portman<br />

„Let’s Dance“) unterstützt vom Last Ballroom<br />

Orchester zeigt und erklärt, wie’s geht. Cha-<br />

Cha-Cha, Walzer, Tango, Rumba, Foxtrott und<br />

Discofox stehen <strong>auf</strong> dem Programm.<br />

Tanzen | o.A.<br />

mit Markus Schöffl<br />

River Queen<br />

Neuseeland ist britischer Kolonialbesitz, als<br />

sich die englische Offizierstochter Sarah in<br />

einen Maori verliebt. Über diesem Bund liegt<br />

kein Segen. Sarahs Freund stirbt. Der gemeinsame<br />

Sohn wird von einem Maori-Häuptling<br />

entführt. In einer Zeit sich zuspitzender<br />

Konflikte macht sich Sarah <strong>auf</strong> die Suche nach<br />

ihrem Kind.<br />

Abenteuer | ab 12<br />

mit Samantha Morton, Kiefer Sutherland<br />

Die Tierretter<br />

von Aiderbichl<br />

Seit sechs Jahren existiert im idyllischen<br />

Salzburger Land das Gut Aiderbichl als<br />

Gnadenhof für Tiere, die mit Müh’ und<br />

Not und noch mehr Glück dem Tod von der<br />

Schippe gesprungen sind. Ausrangiert nach<br />

einem Leben im Dienst der Menschen wetzte<br />

oft der Schlachter bereits das Messer. Pferde,<br />

Ponys, Ziegen, Schafe gar Füchse und Gänse<br />

haben hier ein Zuhause gefunden, in dem<br />

jedem Geschöpf mit Achtung begegnet wird.<br />

Die Doku-Soap, die erfolgreich im<br />

Das Spiel der Macht<br />

Der Satz „ein anständiger Mensch kann niemals<br />

zur Macht gelangen“ bekommt durch<br />

dieses Drama <strong>neu</strong>e Nahrung. Der Provinzler<br />

Willie Stark verrät <strong>auf</strong> seinem Weg an die<br />

Schalthebel der Politik seine einstigen<br />

Ideale. Namhafte Darsteller geben hier Sean<br />

Penn als Kandidaten für den Posten eines<br />

Gouver<strong>neu</strong>rs das Geleit.<br />

Drama | ab 12<br />

mit Sean Penn, Jude Law<br />

Rache ist sexy<br />

Hier ist er wieder, der beliebte Teenie-Film<br />

mit drastischen Einsprengseln. Diesmal geht<br />

es dem notorischen Frauenverführer John<br />

Tucker an den Hosenbund. Viele Mädels<br />

haben Gründe, <strong>auf</strong> den Kerl sauer zu sein.<br />

Komödie | o.A.<br />

mit Jesse Metcalfe, Brittany Snow<br />

Vorabendprogramm der ARD lief, berichtet von<br />

einzelnen Schicksalen und nimmt die Zuschauer<br />

mit <strong>auf</strong> Rettungsaktionen durch ganz Europa.<br />

Nun endlich erhältlich ist die komplette Staffel<br />

mit 20 Folgen <strong>auf</strong> DVD.<br />

TV-Serie/Dokumentation | o.A.


Scoop - Der Knüller<br />

Splendini, als Zauberer eine Lachnummer,<br />

versetzt eine junge Studentin eher versehentlich<br />

in eine Zwischenwelt. Magier und<br />

Muse erhalten nun durch Stimmen aus dem<br />

Jenseits Informationen über eine Mordserie.<br />

Das ist zuviel Wahrheit für Splendinis<br />

Nerven. Woody Allen und Scarlett Johansson<br />

- ganz zauberhaft.<br />

Komödie | ab 6<br />

mit Scarlett Johansson, Hugh Jackman<br />

Spiel <strong>auf</strong> Bewährung<br />

Dwayne „The Rock“ Johnson nimmt sich<br />

Kraft seiner Muskeln der verlotterten Jugend<br />

an. Der Ex-Wrestler vermittelt in der Rolle<br />

des Football-Coaches jungen Straftätern die<br />

heilsame Wirkung des Mannschaftssports.<br />

Action | ab 12<br />

mit Dwayne „The Rock“ Johnson, Xzibit<br />

Snow Cake<br />

Es ist schwer, einer Mutter mitteilen zu müssen,<br />

dass ihr einziges Kind bei einem Unfall<br />

getötet wurde. Wie aber überbringt man<br />

diese Nachricht einer Autistin? Behutsam,<br />

mit leisem Humor, werden Geschichten des<br />

Kennenlernens geschildert. Alan Rickman<br />

macht als Unglücksbote eine unglaubliche<br />

Erfahrung.<br />

Drama | ab 6<br />

mit Alan Rickman, Sigourney Weaver<br />

ZWISCHEN LEBEN UND TOD<br />

Das limitierte<br />

Steelbook!<br />

STEHT NUR SEIN KÖRPER ...<br />

Ab 25.05.2007 <strong>neu</strong> <strong>auf</strong> DVD!


Special Editions<br />

in einer edlen Holzbox<br />

mit vielen <strong>neu</strong>en Extras<br />

5 DISCS<br />

© 2007 Warner Bros. Entertainment Inc. All rights reserved.<br />

Jeder schweigt<br />

von etwas<br />

anderem<br />

Die Kraft der<br />

Konfrontation<br />

Anne, Utz, Matthias und Tine<br />

gingen in der DDR ins Gefängnis,<br />

weil sie nicht schweigen<br />

wollten. Heute haben sie Angst<br />

vor den Fragen ihrer Kinder. Und<br />

sie meiden Tabuthemen gegenüber<br />

den eigenen Eltern, die immer<br />

noch im Osten leben, oder<br />

damals von der Stasi vereinnahmt<br />

wurden. Die Dokumentation<br />

„Jeder schweigt von etwas anderem“<br />

porträtiert drei Familien, in<br />

denen es ganz unterschiedliche<br />

Bedürfnisse in der Auseinandersetzung<br />

mit dieser Vergangenheit<br />

gibt.<br />

Anne Gollin macht politische<br />

Führungen im Bundeskanzleramt<br />

und in der ehemaligen<br />

Stasi-Zentrale. In ihrer eigenen<br />

Familie jedoch hat die Trennung<br />

von ihrem kleinen Sohn Sebastian<br />

eine tiefe Narbe hinterlassen.<br />

Während ihre Eltern bis heute<br />

kein Verständnis für ihr oppositionelles<br />

Verhalten damals haben,<br />

ist Annes Verhältnis zu Sebastian<br />

noch immer von Schuldgefühlen<br />

und Hilflosigkeit geprägt.<br />

Matthias und Tine Storck wurden<br />

damals gemeinsam verhaftet<br />

und sind heute Eltern dreier<br />

Kinder, die nach dem „Freik<strong>auf</strong>“<br />

in Westdeutschland zur Welt kamen.<br />

Für Felix, Hannah und Luise<br />

ist die DDR ein abstrakter Mythos:<br />

ständig präsent und doch<br />

Dokumentation<br />

Jeder schweigt von etwas<br />

anderem<br />

D 2006 | ca. 72 Min. | o.A.<br />

Regie: Marc Bauder, Dörte Franke<br />

Vertrieb: Indigo<br />

Sprache: dt.<br />

Untertitel: dt./engl./franz./port./<br />

russ./span.<br />

Bild: 16:9<br />

Ton: Dolby Digital<br />

Extras: unveröffentlichte Aufnahmen<br />

u.a.<br />

nicht greifbar. Aufgewachsen<br />

mit der Suche der Eltern nach<br />

ihren Akten und den Tätern von<br />

damals, haben sie heute nicht immer<br />

Verständnis für die Beschäftigung<br />

mit diesem Thema.<br />

Utz Rachowski reist quer durch<br />

Deutschland, um Schulklassen<br />

darüber zu berichten, wie er als<br />

Sechzehnjähriger ins Visier der<br />

Stasi geriet. Seine beiden Töchter<br />

Dagny und Anne dagegen trauen<br />

sich nicht, ihn <strong>auf</strong> diese Erlebnisse<br />

anzusprechen. Sie wuchsen<br />

bei ihrer Mutter <strong>auf</strong> und fragen<br />

sich nun, ob der Grund für<br />

die Trennung der Eltern in dieser<br />

Vergangenheit liegt.<br />

„Jeder schweigt von etwas anderem“<br />

zeigt Menschen in einem<br />

Land, das auch sechzehn Jahre<br />

nach dem Mauerfall noch nach<br />

einem Umgang mit seiner jüngsten<br />

Vergangenheit sucht.<br />

M.H.<br />

Bildquelle: GMfilms


Bildquelle: Paramount<br />

Beyoncé Giselle Knowles Kind des Schicksals<br />

Begabt sind viele. Aber nur<br />

wenige zeigen eine derartige<br />

Ausdauer, wie sie die junge Beyoncé<br />

Knowles an den Tag legte.<br />

Praktisch von Kindesbeinen an<br />

trimmte sich die junge Texanerin<br />

<strong>auf</strong> ein Leben im Showbiz, nahm<br />

Gesangs- und Tanzunterricht,<br />

trällerte wahlweise im Kirchenchor<br />

oder vor Eink<strong>auf</strong>szentren<br />

und produzierte sich in nicht weniger<br />

als 30 Talentwettbewerben.<br />

Erste große Erfolge feierte die<br />

Besessene, als sie mit drei Freundinnen<br />

die Rhythm’n’Blues–<br />

Gruppe „Girls Tyme“ gründete.<br />

Vater Mathew Knowles glaubte<br />

an den Erfolg des Quartetts und<br />

übernahm dessen Management.<br />

Die vier Damen wurden erst<br />

<strong>auf</strong> lokaler Ebene bekannt und<br />

stürmten dann die Hitparade.<br />

Kurz vor Unterzeichnung des<br />

ersten Plattenvertrages änderte<br />

man den Namen der Gruppe in<br />

„Destiny‘s Child“. Unbestrittener<br />

Mittelpunkt der vier Sängerinnen<br />

war die stimmlich überragende<br />

Beyoncé Knowles. Die Rolle ihres<br />

Vaters als Manager erwies sich als<br />

schwierig. Hinter den Kulissen<br />

gab es Streit, mehrfach wechselte<br />

„Destiny‘s Child“ die Besetzung.<br />

Diese, für das Geschäft typischen<br />

Querelen dürften Ähnlichkeiten<br />

mit der im Film „Dreamgirls“ geschilderten<br />

Problematik <strong>auf</strong>weisen.<br />

Das R&B-Trio gilt dennoch<br />

mit über 50 Millionen verk<strong>auf</strong>ten<br />

Tonträgern als erfolgreichste<br />

Girlie-Band ihrer Zeit. Als sich<br />

die Gruppe im Jahr 2005 offiziell<br />

<strong>auf</strong>löste, hatte Knowles längst<br />

begonnen, an einer Solokarriere<br />

zu arbeiten. Neben einer L<strong>auf</strong>bahn<br />

als Sängerin liebäugelte<br />

die attraktive Amerikanerin<br />

auch mit der Schauspielerei.<br />

Im dritten Film der Austin<br />

Powers–Reihe (Austin Powers<br />

in Goldständer) hatte<br />

Knowles zunächst einen<br />

dekorativen Auftritt, bevor sie<br />

sich in „Fighting Temptations“<br />

an eine größere Rolle wagte.<br />

Zur Sternstunde geriet ihr Part<br />

in „Dreamgirls“. Selbst eine so<br />

bühnenerfahrene Künstlerin wie<br />

Beyoncé Knowles zeigte sich beeindruckt<br />

von dem Widerhall,<br />

den das Musical im Allgemeinen<br />

und ihre Rolle im Besonderen<br />

in den<br />

Medien fand.<br />

porträt<br />

Ähnlich wie Jennifer Lopez vor<br />

einigen Jahren, scheint die heute<br />

25-Jährige in der Lage, sowohl im<br />

Musik- als auch im Filmbereich<br />

nach den Sternen greifen zu können.<br />

Beyoncé Knowles ist mit dem<br />

Rapper Jay-Z liiert und gibt in<br />

diesem Jahr in mehreren Städten<br />

Deutschlands Konzerte.<br />

WalteR SobCHak<br />

Filmografie (Auswahl)<br />

2002 Austin Powers in<br />

Goldständer<br />

2003 The Fighting<br />

Temptations<br />

2006 Der Rosarote Panther<br />

2006 Dreamgirls


Cargo<br />

Das Boot ist voll<br />

Wir lernen Chris (Daniel<br />

Brühl) als haltlosen jungen<br />

Mann kennen, als einen<br />

Abenteurer, der auch mal zuschlägt,<br />

wenn die Dinge nicht<br />

nach seinen Vorstellungen l<strong>auf</strong>en.<br />

Von so einem, glaubt man,<br />

sind keine heroischen Taten zu<br />

erwarten. Und doch wird es dieser<br />

Deutsche sein, der menschlichen<br />

Prinzipien folgt, während<br />

alle um ihn Barbaren geworden<br />

sind. Bevor es allerdings zu<br />

einem Akt märtyrerhaften Verhaltens<br />

kommt, beginnt eine Geschichte,<br />

die <strong>auf</strong> geglückte Weise<br />

Seefahrerlegende und Krimi zu<br />

verbinden weiß.<br />

Auf einem wahrhaftigen Seelenverkäufer<br />

hat sich Chris bei<br />

seiner Flucht aus Afrika versteckt.<br />

Das rostige Containerschiff führt<br />

als Fracht Kakao und wertvolle<br />

Papageien an Bord. Die Fahrt geht<br />

nach Marseilles. Auf dem Ozean,<br />

nur wenige Tage nach dem Ausl<strong>auf</strong>en,<br />

wird der blinde Passagier<br />

im Laderaum entdeckt. Kapitän<br />

Brooks beschließt nach kurzem<br />

Zögern, den Deutschen in die<br />

Mannschaft zu nehmen. Chris<br />

muss in der Kombüse helfen und<br />

darf in Kabine 9 logieren. Schon<br />

bald spürt der Neuling, dass mit<br />

den Leuten an Bord etwas nicht<br />

stimmt. Es scheint ein dunkles<br />

Geheimnis zu geben, eine Art<br />

Gelübde. Alle fühlen sich gebunden.<br />

„Geh in dein Zimmer,<br />

verriegle die Tür und schließ die<br />

Augen!“, rät der Koch. Als Chris<br />

Thriller<br />

Start: 18.06.2007<br />

Cargo (Steelbook)<br />

GB/S/E 2006 | ca. 88 Min. | ab 12<br />

mit Daniel Brühl, Peter Mullan<br />

Regie: Clive Gordon<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt./engl.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1 (dt., engl.),<br />

DTS (dt.)<br />

Extras: Teaser, Making Of u.a.<br />

jedoch <strong>auf</strong>gefordert wird, im<br />

dunklen Frachtraum, die Papageien<br />

zu füttern, kommt er dem<br />

schrecklichen Geheimnis <strong>auf</strong> die<br />

Spur.<br />

„Cargo“ ist ein spannender<br />

Film, voller Überraschungen.<br />

Was als Abenteuer beginnt, kann<br />

zum Schluss als Parabel <strong>auf</strong> den<br />

Zustand unserer Zivilisation interpretiert<br />

werden.<br />

Bildquelle: Legend Film


Bildquelle: Galileo<br />

Zugvögel... einmal nach Inari<br />

Das Lob der Langsamkeit – Peter Lichtefeld entdeckt die Poesie des Kursbuches<br />

Es ist der Showdown und der<br />

Leader führt souverän mit<br />

8:34 Minuten. Es ist die Endrunde<br />

der „1st International Time-Tabel<br />

Competition“ und jetzt steht<br />

die Entscheidung an: Die beste<br />

Verbindung von München nach<br />

Inari. Der Mann zögert einen<br />

Augenblick, uns stockt der Atem,<br />

und wählt <strong>auf</strong> der Tastatur die<br />

Route über Nordschweden. Und<br />

wir beobachten <strong>auf</strong> der animierten<br />

Grafik, wie sich sein Zug<br />

langsam durch Europa quält und<br />

wir ahnen, dass er verlieren wird<br />

und wir lieben ihn darum. Denn<br />

diese dröge Grafik zeigt uns die<br />

wunderbarste Liebeserklärung.<br />

Denn, so hatte Sirpa zu Hannes<br />

gesagt, die schönste Route nach<br />

Inari führe über Nordschweden.<br />

Und was am Ende sogar Hannes<br />

weiß, das weiß Peter Lichtefeld<br />

schon lang: Dass die schönste<br />

Route nicht zwingend auch die<br />

schnellste ist. Deswegen gelingt<br />

dem Regisseur nicht der<br />

schnellste, aber einer der schönsten<br />

deutschen Filme. Und zeigt,<br />

wie einer auch ganz langsam<br />

und ganz leise, mit dem Kursbuch<br />

in der Hand und statistisch<br />

durchschnittlicher Lebenserwartung<br />

an die Himmelstür klopfen<br />

kann.<br />

Dieser Film des Peter Lichtefeld<br />

ist ein großes Staunen und<br />

ein kleines Wunder. Ein Staunen<br />

über den Mut zur Langsamkeit<br />

und das Wunder, uns darüber<br />

staunen zu machen. Denn die<br />

Geschichte, die er erzählt, reduziert<br />

sich <strong>auf</strong> einen Grundeinfall<br />

und die Botschaft, die er verbreitet,<br />

wird keine sonderliche Originalität<br />

beanspruchen wollen:<br />

Eile mit Weile, sonst verpasst du<br />

das Leben. Aber Kunst ist nicht<br />

die Originalität ihrer Botschaft,<br />

sie ist die Authentizität ihrer Gestalt.<br />

Es ist die Kunst, einen alten<br />

Gedanken zu erzählen, als sei er<br />

soeben entdeckt worden in eben<br />

dieser Geschichte.<br />

Hannes, der Bierbeifahrer,<br />

lebt mit einer etwas skurrilen<br />

Leidenschaft, der Liebe zu den<br />

Kursbüchern, der Faszination,<br />

zur rechten Zeit am rechten Ort<br />

den Zug zu wechseln. So nimmt<br />

er den Zug nach Inari, Finnland,<br />

500.000 Mark für den Gewinner<br />

beim internationalen Kursbuch-<br />

Wettbewerb. Und bis dahin geschieht<br />

– nichts. Die Weise, <strong>auf</strong><br />

die nichts, beinahe nichts geschieht,<br />

das ist der Film.<br />

Der biedere Mann steht im Verdacht,<br />

seinen Chef ermordet zu<br />

haben, dabei, er hat ihm nur eine<br />

gedrückt, er trifft einen öligen<br />

Schlafwagenschaffner mit Blüten<br />

im Gepäck und einen netten Undercover-Bullen<br />

mit ausschwei-<br />

fenden Kenntnissen der Geografie,<br />

er trinkt Bier mit einem<br />

finnischen Milchfahrermann<br />

und seiner finnischen Baggerfahrerfrau,<br />

er verliebt sich, sehr<br />

langsam, in eine finnische Reisende,<br />

die irgendwann das Blumenwasser<br />

in den Computer ihres<br />

Freundes gießt; und weil sie<br />

das tut, wird er den Wettbewerb<br />

nicht gewinnen und dennoch ein<br />

glücklicher Mann sein. Das ist so<br />

ziemlich alles und es ist ziemlich<br />

schön. Denn Peter Lichtefeld ist<br />

ein Beobachter, ein Hinschauer,<br />

wie er selten ist im deutschen<br />

Kino.<br />

Wir sehen am Anfang das<br />

Transparent des Wettbewerbes,<br />

einen wunderbaren See und<br />

dann den Wasserkessel des Junggesellen.<br />

Bevor er in den Bierwagen<br />

steigt, übt er über den Kursbüchern,<br />

er spielt Schach an dem<br />

Kiosk an der Ecke und die Blonde<br />

aus dem Lager schenkt ihm eine<br />

Stange „Cabinet“, doch der reine<br />

Tor versteht die Botschaft nicht.<br />

Der Stau <strong>auf</strong> der A 44 im Radio,<br />

irgendein Kreuz hat irgendein<br />

Problem, und das südliche Nordamerika<br />

im Kursbuch. Und nach<br />

zehn Minuten wissen wir so gut<br />

wie alles über den Mann, über<br />

den wir so gut wie nichts wissen.<br />

Peter Lichtefeld hat es uns<br />

erzählt, indem er fast nichts<br />

gesagt, aber viel gezeigt hat. Er<br />

benutzt schön geschnittene, lakonische<br />

Einstellungen, in deren<br />

spröder Komposition ein leiser,<br />

un<strong>auf</strong>dringlicher Humor lächelt.<br />

Damit kann er sogar eine schöne<br />

Miniatur – Sergio Leones Lied<br />

vom Tod zitierend – nachbauen<br />

in Finnland und seine Bullen Stefan<br />

und Harry nennen; und nie<br />

wird es zu dieser krafthubernden<br />

Ich-kenne-ganz-viele-Filme-<br />

Nummer. Wunderbare Schauspieler,<br />

der sanft-biedere Joachim<br />

Król, dessen leise Skurrilität immer<br />

noch eine glaubhafte Geschichte<br />

erzählt, der cool-rotzige<br />

Peter Lohmeyer, der mit seinem<br />

Gesicht erzählen kann, dass sein<br />

Gefühl schon mehr weiß als sein<br />

Verstand.<br />

Eingebettet ist die lakonische<br />

Geschichte in Reisebilder, die<br />

schön sind <strong>auf</strong> eine Weise, die<br />

vom „Kulturfilm“ so weit entfernt<br />

ist, wie „Spiel mir das Lied vom<br />

Tod“ von den Karl-May-Festspielen.<br />

Eine Inszenierung, die dafür<br />

steht, dass der harmonische<br />

Film nicht zwingend der banale<br />

Film zu sein hat, wenn er seine<br />

Glaubwürdigkeit zu behaupten<br />

vermag.<br />

HenRyk GoldbeRG<br />

Der Film ist <strong>auf</strong> DVD bei Galileo<br />

erschienen.


Der Bodyguard<br />

Für das Leben<br />

des Feindes<br />

Ein Personenschützer, der seinen<br />

Klienten nicht vor Unheil<br />

bewahren kann, gilt in der Szene<br />

als erledigt. Wer heute John Ridley<br />

(Til Schweiger) anheuert, kann<br />

auch ein Unterhemd an Stelle<br />

einer kugelsicheren Weste anziehen.<br />

Dabei galt John vor Jahren<br />

als einer der besten Bodyguards<br />

der Branche, bis eben diese Sache<br />

mit dem Profikiller Lee Maxwell<br />

(Chazz Palminteri) passierte. Lee<br />

erschoss die Schutzperson und<br />

verpasste auch Ridley einen blei- grinsen. Aber dann beginnt das<br />

ernen Denkzettel. Heute muss Monument der Selbstgefälligkeit<br />

John froh sein, wenn er seine Fä- zu wackeln. Maxwell packt die<br />

higkeiten an Möchtegern-Despe- Reue über sein kriminelles Tun.<br />

rados vermitteln kann.<br />

Er wird redselig, will vor Gericht<br />

Til Schweiger spielt den Ausge- gegen ehemalige Kumpane als<br />

musterten mit versteinerter Mie- Kronzeuge aussagen. Doch wer<br />

ne, so als hätte sich der Gram über derart brisantes Material im Kopf<br />

das Versagen tief in sein Gesicht spazieren trägt, wird schnell von<br />

gegraben. Chazz Palminteri, seit Feinden umgepustet. Lee Max-<br />

jeher für Mafioso-Rollen prädeswell braucht Schutz und ent-<br />

AZ_210x148_Sommer.qxp tiniert, darf wie immer 10.05.2007 höhnisch sinnt 12:57 sich Uhr eines Seite Mannes, 1 dem er<br />

Basils Liebe<br />

Unwiderstehlich<br />

Der Sommer<br />

romantische Filme<br />

kann kommen!<br />

J e t z t a u f D V D !<br />

DVD ab 08.06.<br />

im Handel!<br />

Einfach<br />

unwiderstehlich<br />

DVD ab 22.06.<br />

im Handel!<br />

Ein Sommer<br />

am See<br />

DVD ab 22.06.<br />

im Handel!<br />

vertrauen würde. In Barcelona<br />

trifft John Ridley <strong>auf</strong> seinen ersten<br />

Klienten seit Jahren und traut<br />

seinen Augen kaum.<br />

Zwei großartige Mimen geben<br />

in diesem bleihaltigen Actionthriller<br />

die Buddys. Til Schweiger,<br />

zuletzt im Heimkino eher<br />

brav und lustig, fuchtelt wild mit<br />

der Pistole und am Ende schießt<br />

und trifft er ins Schwarze.<br />

Action/Thriller<br />

Start: 25.05.2007<br />

Der Bodyguard –<br />

Für das Leben des Feindes<br />

(Limited Edition im Steelbook)<br />

Body Armour<br />

USA 2006 | ca. 90 Min. | ab 16<br />

mit Til Schweiger, Chazz Palminteri<br />

Regie: Gerry Lively<br />

Vertrieb: Fox<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Bild: 16:9 (1.78:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Kinowelt Home Entertainment GmbH · Ein Unternehmen der Kinowelt Gruppe · www.kinowelt.de · www.arthaus.de<br />

Bildquelle: Splendid


Bleeder Türsteher, Säufer und viele Filme<br />

Vielleicht ist Dänemark von<br />

allen europäischen Filmländern<br />

momentan das interessanteste.<br />

Nicht nur wegen des<br />

Dogma-Manifestes und der dar<strong>auf</strong><br />

folgenden Werke, nicht nur<br />

wegen der schwarzen Komödien,<br />

Action/Thriller<br />

Start: 07.06.2007<br />

Bleeder<br />

DK 1999 | ca. 94 Min.<br />

ab 16 beantragt<br />

mit Kim Bodnia, Mads Mikkelsen<br />

Regie: Nicolas Winding Refn<br />

Vertrieb: Galileo<br />

Sprache: dt./dän.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 16:9<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

sondern auch wegen der Vielzahl<br />

guter Filme, der zahlreichen unterschiedlichen<br />

Handschriften.<br />

Und dann haben dänische Filmemacher<br />

noch ein paar markante<br />

Darsteller ins internationale Filmgeschäft<br />

gebracht. Einer davon ist<br />

Mads Mikkelsen und der spielt in<br />

diesem Film eine wichtige Rolle.<br />

Regisseur Nicolas Winding Refn<br />

hatte drei Jahre zuvor mit seinem<br />

Sozialdrama „Pusher“ für Furore<br />

gesorgt. Wer diesen Film kennt<br />

und jetzt „Bleeder“ sieht, wird er<strong>neu</strong>t<br />

das Gefühl haben, dass diese<br />

Streifen anders sind, als alle<br />

Milieufilme, die man kennt. Hier<br />

greifen gängige Klischees nicht,<br />

hier hat man nicht das Gefühl,<br />

dass ein Filmemacher sich nicht<br />

mit einer Sache beschäftigt, die<br />

weit von seiner eigenen Lebenswirklichkeit<br />

entfernt ist.<br />

Die Hauptfigur namens Leo<br />

(Kim Bodnia) ist ein Taugenichts<br />

und hängt am liebsten mit Freunden<br />

in einer kleinen Videothek<br />

ab. Doch dann wird Leos Freundin<br />

Louise schwanger und dem<br />

The Other Side Unerwartetes Comeback<br />

Die Uhr am Armaturenbrett<br />

zeigt 21.38 Uhr, als ein riesiger<br />

Rover ungebremst <strong>auf</strong> Sams<br />

PKW prallt. Das gerammte Auto<br />

überschlägt sich als wäre es ein<br />

Thriller/Fantasy<br />

Start: 15.06.2007<br />

The Other Side –<br />

Fürchte die Jäger der Hölle<br />

USA 2006 | ca. 95 Min.<br />

k.J. beantragt<br />

mit Nathan Mobley, Jaimie Alexander<br />

Regie: Gregg Bishop<br />

Vertrieb: Koch Media<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 16:9 (1.85:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1, DTS<br />

Extras: Behind The Scenes u.a.<br />

Bildquelle: Koch Media<br />

Pappkarton, rollt eine Böschung<br />

hinab und versinkt in einem<br />

Tümpel. Vor Sams innerem Auge<br />

zieht das Leben als rückwärts<br />

l<strong>auf</strong>ender Film vorbei. Offensichtlich<br />

naht das Ende. Schon<br />

hört der junge Mann Stimmen<br />

raunen, Hände greifen nach ihm,<br />

ein helles Licht und dann... . Ja,<br />

und dann ist Sam doch nicht tot.<br />

Er liegt <strong>auf</strong> der Intensivstation<br />

des örtlichen Krankenhauses.<br />

Am Bett des Verletzten sitzt der<br />

Sheriff. Er will von Sam wissen,<br />

wo dessen Freundin Hannah<br />

Thompson ist. Genau diese Fra-<br />

Bildquelle: Galileo<br />

Müßiggänger droht das Ende<br />

liebgewordener Gewohnheiten.<br />

Leo kann die Wut über seine erbärmliche<br />

Existenz nicht länger<br />

beherrschen und die Lage eskaliert<br />

<strong>auf</strong> groteske Weise.<br />

ge stellte sich auch Sam, bevor<br />

ihn das rasende Auto beinahe<br />

vom Lebensweg abbrachte. Der<br />

Student hatte nämlich an einem<br />

lauschigen Örtchen ein Candlelight-Dinner<br />

für die Geliebte arrangiert.<br />

Doch die Kerzen brannten<br />

herunter, ohne dass sich<br />

Hannah blicken ließ.<br />

Zur Krimihandlung gesellt<br />

sich unversehens eine schaurige,<br />

nicht weniger reizvolle Komponente.<br />

Sam ist nur durch fremde<br />

Hilfe dem Totenreich entronnen.<br />

Seine Helfer aber, höchst ansehnliche,<br />

fröhliche Burschen,<br />

„Bleeder“ ist für Filmfreunde<br />

ein echter Geheimtipp. Vielseher<br />

werden an zahlreichen Anspielungen<br />

<strong>auf</strong> Genre-Filme ihre<br />

Freude haben.<br />

sind gerade im Begriff die Pathologie<br />

der Klinik zu verlassen. Ein<br />

derart unbotmäßiges Verhalten<br />

kann der Höllenfürst nicht dulden.<br />

Er schickt drei furchterregende<br />

Schergen, <strong>auf</strong> dass sie die<br />

Flüchtlinge wieder einfangen.<br />

„The Other Side“ ist eine kleine<br />

Genre-Perle – gut erzählt und<br />

spannend inszeniert. Natürlich<br />

fließt beim Wettl<strong>auf</strong> mit dem<br />

Teufel viel Blut, aber alle Grausamkeit<br />

wird durch makabere<br />

Scherze <strong>auf</strong>gelockert. Sehenswert.


Bildquelle: Warner<br />

Kings Of Rock – Tenacious D Schwermetall<br />

Jack Black. Den Mann muss<br />

man mögen, sonst hat es keinen<br />

Sinn, die Silberscheibe in<br />

den Player zu schieben. Der rundliche<br />

Mime aus dem sonnigen<br />

Kalifornien ist, obwohl bereits 37<br />

Jahre alt, ein rechter Kindskopf<br />

geblieben. Nicht nur bei seinen<br />

Moderationen <strong>auf</strong> dem Kinderkanal<br />

Nickelodeon legt der Komiker<br />

eine infantile Unbekümmertheit<br />

an den Tag, auch in seinem<br />

letzten Film ließ er uns an seinen<br />

skurrilen Vorstellungen von<br />

Humor teilhaben. Es wäre allerdings<br />

zu kurz gegriffen, wollte<br />

man behaupten, „Kings Of Rock“<br />

wäre die Fortsetzung von „Nacho<br />

Libre“ mit musikalischen Mitteln.<br />

Statt dessen wird klar, Jack<br />

Blacks wahre Liebe gehört dem<br />

Heavy Metal. Bereits 1994 gründete<br />

er mit seinem Kollegen Kyle<br />

Gass die Rockband „Tenacious D“<br />

und eben deren Geschichte versuchen<br />

die beiden schauspielernden<br />

Musiker lautstark nachzuspielen.<br />

Black entwirft das düstere Bild<br />

Pulse Du bist tot, bevor du stirbst<br />

Josh hat sich lange nicht gemeldet.<br />

Mattie ist verunsichert.<br />

„Er ist doch nur noch mit sich<br />

beschäftigt, ihr seid doch längst<br />

Horror<br />

Start: 05.06.2007<br />

Pulse – Du bist tot, bevor<br />

du stirbst<br />

Pulse<br />

USA 2006 | ca. 85 Min. | ab 16<br />

mit Kristen Bell, Ian Somerhalder<br />

Regie: Jim Sonzero<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 16:9 (2.40:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1 (dt.,engl.),<br />

6.1 DTS ES (dt.)<br />

Extras: Audiokommentare,<br />

Interviews, Making Of u.a.<br />

kein Paar mehr“, behauptet eine<br />

gemeinsame Kommilitonin. Mattie<br />

will Gewissheit. Die Psychologiestudentin<br />

betritt ein tristes<br />

Wohnsilo, geht einen schlecht beleuchteten<br />

Flur entlang und öffnet<br />

nach mehrmaligem Klopfen<br />

eine der zahlreichen Türen. In das<br />

winzige Appartement dringt kein<br />

Tageslicht. Nur ein Bildschirm erhellt<br />

die Konturen einer un<strong>auf</strong>geräumten<br />

Junggesellenwohnung.<br />

Josh scheint nicht da zu sein.<br />

Leben ist dennoch in der Bude.<br />

Käfer krabbeln über den Schreib-<br />

einer katholischen Kindheit und<br />

sich als schwarzes, meist in Leder<br />

gekleidetes Schaf der Familie. Vor<br />

dem tyrannischen Vater bleibt nur<br />

die Flucht. Der hünenhafte Gass<br />

bringt Jack die Gitarrenklänge<br />

bei, gemeinsam schrammelt man<br />

in bunkerähnlichen Gemäuern<br />

vor sich hin. Doch das Lied nähert<br />

sich dem Ende, als sich Gass‘<br />

Mutter weigert, das Rocker-Lotterleben<br />

länger zu finanzieren.<br />

Jetzt hilft nur noch der musikalische<br />

Durchbruch. Der ist jedoch<br />

nur mit dem Gitarren-Plektrum<br />

des Teufels zu schaffen. Gass und<br />

Black begeben sich <strong>auf</strong> die Suche.<br />

Viel gute Musik, Albernheiten<br />

und noch mehr S- und F-Wörter<br />

Eine von 3 DVDs<br />

zu gewinnen!<br />

Wann wurde Tenacious D<br />

gegründet?<br />

Senden Sie einfach die Antwort, Ihren<br />

Namen, Ihre Anschrift und den Namen<br />

dieses Magazins bis zum 29.06.2007<br />

an: gewinn@achmedien.com<br />

tisch, im Kühlschrank haben<br />

Maden Quartier bezogen, und in<br />

einem Schubfach wimmert eine<br />

halb verhungerte Katze. Dann<br />

steht Josh plötzlich vor Mattie.<br />

Der Junge sieht aus wie ein Gespenst,<br />

nuschelt eine Begrüßung<br />

und geht ins Nebenzimmer. Noch<br />

ehe Mattie ihre Gedanken sortieren<br />

kann, hört sie ein seltsames<br />

Geräusch. Keine fünf Minuten<br />

nach Matties Ankunft erhängt<br />

sich Josh mit einem Kabel, ohne<br />

Erklärung, ohne Abschiedsbrief.<br />

Der düstere Prolog hat es in<br />

sich und könnte auch den Ausgangspunkt<br />

für ein Sozialdrama<br />

abgeben. Doch die Richtung der<br />

erwarten den Fan. Der Handlungsfaden<br />

reißt dabei so schnell<br />

wie eine Gitarrensaite von Eddie<br />

Van Halen.<br />

Komödie<br />

Start: 08.06.2007<br />

Kings Of Rock – Tenacious D<br />

Tenacious D In The Pick Of Destiny<br />

USA 2006 | ca. 90 Min. | ab 12<br />

mit Jack Black, Kyle Gass<br />

Regie: Liam Lynch<br />

Vertrieb: Warner<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt./engl./dt.f.Hg.<br />

Bild: 16:9 (1.85:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1 (dt.), Dolby<br />

Digital 5.1 EX (engl.)<br />

Extras: alternative und verpatzte<br />

Szenen, Audiokommentare, Musikvideo<br />

u.a.<br />

Geschichte ist durch das gleichnamige<br />

japanische Original<br />

vorgegeben. Es geht um Wesen<br />

aus dem Jenseits, die moderne<br />

elektronische Medien zu nutzen<br />

versuchen, um ins Leben<br />

zurückzukehren. Als Folge der<br />

Geisterattacken steigt die Selbstmordrate<br />

im Land rapide. Das gesellschaftliche<br />

Leben bricht zusammen<br />

und die Städte wirken<br />

menschenleer. Mattie und ein<br />

Computerbastler namens Dexter<br />

stellen sich dem Wahnsinn entgegen.<br />

Fans des Genres dürften<br />

sich auch durch die Neu<strong>auf</strong>lage<br />

des Gruslers gut unterhalten<br />

fühlen.<br />

Bildquelle: Kinowelt


The Hitcher Anhalter im Blutrausch<br />

Ein weiterer recycelter Horrorthriller<br />

aus dem Hause<br />

Michael Bay wird ab sofort in<br />

unseren Heimstätten für nervenzerfetzende<br />

Spannung sorgen.<br />

Schon das „The Hitcher“-Original<br />

sorgte weltweit für etliche<br />

Quadratkilometer Gänsehaut, im<br />

Remake geht es nun noch heftiger<br />

zur Sache.<br />

Dass sich durchgeknallte Killer<br />

mit Vorliebe junger Pärchen<br />

annehmen, gehört zum Grundwissen<br />

eines jeden Horrorthrillerfreundes.<br />

In „The Hitcher“<br />

sind die Studenten Jim und Grace<br />

fällig, die mit ihrem Wagen<br />

<strong>auf</strong> dem Weg in die Ferien sind.<br />

Beinahe nehmen die Kids <strong>auf</strong> der<br />

dunklen und regennassen Straße<br />

einen Mann <strong>auf</strong> die Kühlerhaube,<br />

der nach einer Panne eine Mitfahrgelegenheit<br />

sucht. An fremden,<br />

feuchten Trampern haben<br />

Jim und Grace allerdings kein<br />

Interesse. Deshalb geben sie Gas.<br />

Aber an der nächsten Raststätte<br />

ist der Fremde (Sean Bean) wieder<br />

da. Im direkten Zwiegespräch<br />

kann Jim nicht mehr umhin, einer<br />

Fahrgemeinschaft mit dem<br />

freundlichen Mann zuzustimmen.<br />

Doch schon <strong>auf</strong> den ersten<br />

Metern zeigt dieser sein wahres<br />

Gesicht: Der Anhalter ist ein<br />

gewalttätiger Psychopath. Zwar<br />

können die Kids sich seiner entledigen,<br />

aber „The Hitcher“ mar-<br />

kiert den Weg seiner Opfer fortan<br />

mit einer Blutspur. Nun stehen<br />

Jim und Grace im Mittelpunkt<br />

polizeilicher Ermittlungen.<br />

Wenn Michael Bay nicht gerade<br />

eigenhändig Filme wie „Bad<br />

Boys“ und „Armageddon“ inszeniert<br />

und dabei für gewöhnlich<br />

mindestens eine Hälfte der Welt<br />

in die Luft sprengt, produziert er<br />

mit Vorliebe Remakes bekannter<br />

Horrorklassiker. Nun ersteht<br />

auch „Hitcher – Der Highwaykiller“<br />

wieder <strong>auf</strong>, dem im Jahre<br />

1986 Rutger Hauer sein kantiges<br />

Gesicht lieh. Schon damals<br />

waren die Zuschauer von dem<br />

gradlinigen Schocker angetan,<br />

dessen Story sich mit gleichmäßig<br />

verteilten Gemetzeln über<br />

Wasser hielt. Das Remake „The<br />

Hitcher“ ist merklich kürzer und<br />

straffer als das Original. Und<br />

natürlich kennt ein junger Videoclip-Regisseur<br />

wie Dave Meyers<br />

alle optischen Tricks und Kniffe,<br />

die einen Abendfüller äußerst<br />

ansehnlich gestalten. Nebenrollen-Profi<br />

Sean Bean (Flight Plan)<br />

schlüpft seit zwei Jahrzehnten<br />

mühelos in jede Rolle von kuschelweich<br />

bis ultrabrutal. Einen<br />

irren Killer wie den Hitcher<br />

schüttelt er zweifellos aus dem<br />

Ärmel, seine jungen Kollegen<br />

und Opfer Sophia Bush und<br />

Zachary Knighton können von<br />

ihm noch eine Menge lernen. Der<br />

letzte Satz, der in „The Hitcher“<br />

fällt, ist: „Ich fühle gar nichts.“.<br />

Da wird mancher Angsthase aber<br />

ganz anderer Meinung sein.<br />

roBert lucaS<br />

Thriller/Horror<br />

Start: 20.06.2007<br />

The Hitcher<br />

USA 2007 | ca. 80 Min. | k.J.<br />

mit Sean Bean, Sophia Bush<br />

Regie: Dave Meyers<br />

Vertrieb: Universum Film<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt./engl.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Sean Bean<br />

Bevorzugt finster<br />

Sean Bean, am 17. April 1959 in der<br />

englischen Industriestadt Sheffield<br />

geboren, hat das Gesicht und die<br />

Statur eines Haudegens. Wie schade,<br />

dass der Mime als Boromir schon<br />

im ersten Film der „Herr der Ringe“-<br />

Trilogie das Zeitliche segnete, denn<br />

dadurch verloren die Filme einen der<br />

eindrucksvollsten Darsteller. Bean hat<br />

an der renommierten Royal Academy<br />

Of Dramatic Arts studiert und reichlich<br />

Theatererfahrung gesammelt.<br />

In unzähligen kleinen und großen<br />

Produktionen (Ronin, Stunde der Patrioten,<br />

The Dark) wurde Sean Bean<br />

ob seiner finsteren Ausstrahlung als<br />

Bösewicht besetzt.<br />

Bildquelle: Universum Film


Bildquelle: Warner<br />

Flags Of Our Fathers Moment<strong>auf</strong>nahme für die Ewigkeit<br />

Manche Fotos werden zum<br />

Denkmal. Und oft genug<br />

sind es Amateure, die zum richtigen<br />

Zeitpunkt den Auslöser betätigen<br />

und mit einem Schnappschuss<br />

Geschichte schreiben. Zu<br />

diesen ikonischen Fotografien<br />

zählt auch eine dramatische Moment<strong>auf</strong>nahme<br />

aus dem Krieg<br />

im Pazifik: US-Marines hissen<br />

ihre Flagge <strong>auf</strong> dem Berg Suribachi,<br />

mitten im Schlachtengetümmel<br />

von Iwo Jima.<br />

„Flags Of Our Fathers“ erzählt<br />

Drama<br />

Start: 22.06.2007<br />

Flags Of Our Fathers<br />

USA 2006 | ca. 126 Min. | ab 12<br />

mit Jesse Bradford, Ryan Phillippe<br />

Regie: Clint Eastwood<br />

Vertrieb: Warner<br />

Sprache: dt./engl./span.<br />

Untertitel: dt./engl./span./port./<br />

dt.f.Hg.<br />

Bild: 16:9 (2.40:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Wir verlosen beide Filme<br />

<strong>auf</strong> DVD je 3 mal!<br />

Wo liegt Iwo Jima?<br />

Senden Sie einfach die Antwort,<br />

Ihren Namen, Ihre Anschrift und den<br />

Namen dieses Magazins bis zum<br />

29.06.2007 an: gewinn@achmedien.com<br />

die Geschichte der sechs Männer<br />

<strong>auf</strong> dem Bild. Rene Gagnon war<br />

als Kurier niemals am großen<br />

Töten beteiligt. John Bradley, genannt<br />

„Doc“, wurde als Sanitäter<br />

Zeuge tausendfachen Sterbens.<br />

Gemeinsam mit dem indianischstämmigen<br />

Ira Hayes sollten diese<br />

jungen Männer die Einzigen<br />

sein, welche die nachfolgenden<br />

Tage überlebten. Michael Strank,<br />

Harlon Block und Franklin Sousley<br />

werden die Heimat nie wieder<br />

sehen. Da der Krieg nicht nur <strong>auf</strong><br />

Letters From Iwo Jima Vergrabene Botschaften<br />

Zum zweiten Mal wird im<br />

Film die Schlacht um die<br />

japanische Vulkaninsel geschlagen.<br />

„Letters From Iwo Jima“<br />

zeigt den Kampf aus Sicht der<br />

japanischen Armee. Deren militärische<br />

Lage ist aussichtslos. Die<br />

Verteidiger der Insel sind den<br />

Amerikanern zahlenmäßig und<br />

technisch unterlegen. Es gibt<br />

keine Unterstützung, weder von<br />

See, noch aus der Luft. Einziges<br />

Kampfziel ist es deshalb, den Angriff<br />

<strong>auf</strong> die japanische Heimat<br />

so lange wie möglich hinauszuzögern.<br />

Gekämpft wird bis zum<br />

letzten Blutstropfen. Der Einzelne<br />

ist nichts, der Kaiser alles. Auch<br />

dem Schlachtfeld, sondern auch<br />

im Bewusstsein der heimischen<br />

Bevölkerung ausgetragen wird,<br />

haben die Leute von der Militär-<br />

PR eine tolle Idee. Weil das Bild<br />

aus Iwo Jima wie eine Bombe einschlägt<br />

und patriotische Gefühle<br />

ungemein mobilisiert, holt man<br />

die drei Jungs in die Staaten und<br />

schickt sie <strong>auf</strong> Werbetour.<br />

Mit Clint Eastwoods einzigartigem<br />

Streifen holt sich der<br />

Zuschauer nicht nur ein Stück<br />

Filmgeschichte ins Haus. Er wird<br />

in dieser schwierigen Situation<br />

werden einfache Soldaten unsinnigerweise<br />

schikaniert. Die Japaner<br />

halten ihre amerikanischen<br />

Gegner für Barbaren ohne Kultur<br />

und Tradition. Diese Auffassung<br />

teilt der Kommandeur der Insel<br />

nicht. Tudamichi Kuribayashi<br />

(Ken Watanabe) kennt den Gegner<br />

aus seiner Zeit als japanischer<br />

Militärattaché in den USA. Der<br />

Generalleutnant will die feindlichen<br />

Streitkräfte ins Innere der<br />

Insel locken, um sie dann aus<br />

Verstecken zu bekämpfen. Feldherrenposition<br />

und Erdloch sind<br />

die Blickwinkel, aus denen die<br />

Schlacht geschildert wird. Die<br />

auch erschrocken feststellen, wie<br />

wenig die Menschheit in den<br />

letzten sechzig Jahren hinzugelernt<br />

hat.<br />

Gegenwart des Todes stellt alles<br />

in Frage, auch die Allmacht des<br />

Kaisers und den Ehrenkodex des<br />

Soldaten. Clint Eastwood zeigt,<br />

er bewertet nicht. Trotzdem erscheint<br />

der Krieg bei dem amerikanischen<br />

Filmemacher als<br />

barbarischer Akt; nicht geeignet,<br />

um Heldentum zu beweisen.<br />

Drama<br />

Start: 22.06.2007<br />

Letters From Iwo Jima<br />

USA 2006 | ca. 135 Min. | ab 16<br />

mit Ken Watanabe,<br />

Kazunari Ninomiya<br />

Regie: Clint Eastwood<br />

Vertrieb: Warner<br />

Sprache: dt./jap.<br />

Untertitel: dt./engl./span./port./<br />

dt.f.Hg.<br />

Bild: 16:9 (2.35:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: Making Of


Bildquelle: Universal Pictures<br />

Zum zweiten Mal nach „In<br />

den Straßen der Bronx“<br />

nahm Schauspiel-Ikone Robert<br />

De Niro <strong>auf</strong> dem Regiestuhl Platz<br />

und dirigierte ein erlesenes Ensemble<br />

von Schauspielerkollegen<br />

<strong>auf</strong> einem fast dreistündigen<br />

Ausflug in die Geschichte des<br />

Geheimdienstes CIA.<br />

An der Uni von Yale pflegt die<br />

Bruderschaft „Skull and Bones<br />

Thriller/Drama<br />

Start: 28.06.2007<br />

Der gute Hirte<br />

The Good Shepherd<br />

USA 2006 | ca. 160 Min. | ab 12<br />

mit Matt Damon, Robert De Niro<br />

Regie: Robert De Niro<br />

Vertrieb: Universal Pictures<br />

Sprache: dt./engl./span.<br />

Untertitel: dt./engl./span./bulg.<br />

Bild: 16:9 (2.40:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: unveröffentlichte Szenen<br />

Society“ ihre merkwürdigen und<br />

gewöhnungsbedürftigen Rituale.<br />

Aus dem Geheimbund werden<br />

viele Führungspersönlichkeiten<br />

in Wirtschaft und Politik hervorgehen.<br />

Auch Edward Wilson<br />

(Matt Damon) hat große Pläne.<br />

Er ist ein Vorzeigeamerikaner<br />

mit dem festen Willen, alles für<br />

sein Land zu tun. Als das „Office<br />

Of Strategic Services“ während<br />

des 2. Weltkrieges <strong>neu</strong>e Mitarbeiter<br />

sucht, steht Wilson ganz<br />

oben <strong>auf</strong> der Liste. Später wird er<br />

mit seinen Kollegen <strong>auf</strong> die gesammelten<br />

Erfahrungen bauen<br />

und die CIA gründen. Wilson ist<br />

zwar mit der liebreizenden Margaret,<br />

genannt Clover (Angelina<br />

Jolie), verheiratet und hat auch einen<br />

Sohn, aber sein Privatleben<br />

bleibt zwischen Auslandseinsätzen,<br />

Heimlichtuerei und wachsender<br />

Paranoia Stück für Stück<br />

<strong>auf</strong> der Strecke. Während sein<br />

Lebenswerk, der Geheimdienst<br />

CIA, zu einem gigantischen und<br />

mächtigen Apparat heranwächst,<br />

verkümmert Wilsons eigentliches<br />

Leben.<br />

Alle Voraussetzungen haben<br />

gestimmt. „Der gute Hirte“ glänzt<br />

durch ein Starensemble und eine<br />

<strong>auf</strong>wändige Ausstattung, wel-<br />

Der gute Hirte<br />

Wie man Geheimdienste macht<br />

che die mehrere Jahrzehnte umspannende<br />

Zeitreise des Filmes<br />

mühelos nachvollziehbar und<br />

zu einem beeindruckenden Erlebnis<br />

machen. Alle Fakten sind<br />

genauestens recherchiert und<br />

wurden von Drehbuchautor Eric<br />

Roth zu einer Geschichte versponnen,<br />

in der fiktive Figuren<br />

im Detail nachleben, was echten<br />

Personen tatsächlich widerfuhr.<br />

Robert De Niro, der sich <strong>auf</strong> der<br />

Berlinale als Feind übertriebener<br />

Gewaltszenen outete, dosiert entsprechende<br />

Momente sparsam,<br />

aber außerordentlich effektiv.<br />

Das Herz des Zuschauers schlägt<br />

dennoch höher. Allerdings sollte<br />

man wirklich dazu bereit sein,<br />

etwas hinzuzulernen, zuzuhören<br />

und in die dichte Atmosphäre<br />

des Stoffes einzutauchen. Wer<br />

schlichte Unterhaltung will, sollte<br />

sich lieber einen John-Grisham-<br />

Film einverleiben. De Niro hält<br />

große Stücke <strong>auf</strong> die Intelligenz<br />

seines Publikums und fordert<br />

manchmal auch Ausdauer ein.<br />

Am Ende aber wird diese Geduld<br />

immer belohnt.<br />

Silke oSdroWSki<br />

Angelina Jolie<br />

Aufmerksamkeit<br />

Angelina Jolie versteht es, im Gespräch<br />

zu bleiben. Mehr als über<br />

ihre Film<strong>auf</strong>tritte, wird in der Presse<br />

über das Privatleben der 32-Jährigen<br />

geschrieben. Ihre Mutter, die<br />

Schauspielerin Marcheline Bertrand,<br />

trennte sich kurz nach Angelinas Geburt<br />

von ihrem Mann, dem berühmten<br />

Schauspieler Jon Voight. Frühzeitig<br />

fiel Angelinas Entscheidung für die<br />

Schauspielerei. Für die Rolle einer<br />

zwielichtigen Verführerin in „Durchgeknallt“<br />

erhielt sie den Oscar als „Beste<br />

Nebendarstellerin“ und festigte ihren<br />

Ruf als Exzentrikerin. Die „Tomb Raider“-Filme<br />

mehrten Jolies Popularität,<br />

blieben aber weit hinter den Erwartungen<br />

vieler Fans zurück. Angelina<br />

Jolie war u.a. mit dem wesentlich<br />

älteren Kollegen Billy Bob Thornton<br />

verheiratet und lebt seit einiger Zeit<br />

mit Brad Pitt zusammen.


Die Rotkäppchen-Verschwörung Wolf im Schlafrock<br />

Das Märchen vom Rotkäppchen<br />

ist, wenn man es recht<br />

bedenkt, eigentlich ziemlich gruselig.<br />

Schon der Moment, in dem<br />

Animation/Komödie<br />

Start: 19.06.2007<br />

Die Rotkäppchen-Verschwörung<br />

Hoodwinked<br />

USA 2005 | ca. 78 Min. | ab 6<br />

Sprecher: Sarah Kuttner, Smudo<br />

Regie: Cory Edwards,<br />

Todd Edwards<br />

Vertrieb: Kinowelt<br />

Sprache: dt./engl.<br />

Untertitel: dt.<br />

Bild: 16:9 (1.78:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: deutsche Hörfilmfassung für<br />

Blinde, gelöschte Szenen, Audiokommentare,<br />

Songs, Spiele u.a.<br />

Da Mutter Sau leider nur über<br />

zehn Zapfstellen für Frischmilch<br />

verfügt, aber elf quicklebendige<br />

kleine Ferkelchen zur Welt<br />

gebracht hat, ist das schwächste<br />

Kinderfilm<br />

Start: 28.06.2007<br />

Schweinchen Wilbur und<br />

seine Freunde<br />

Charlotte‘s Web<br />

USA 2006 | ca. 97 Min. | o.A.<br />

mit Dakota Fanning, Kathy Bates<br />

Regie: Gary Winick<br />

Vertrieb: Paramount<br />

Sprache: dt./engl./türk.<br />

Untertitel: dt./türk.<br />

Bild: 16:9 (1.78:1)<br />

Ton: Dolby Digital 5.1<br />

Extras: Kommentare, Gag Reel,<br />

entfernte Szenen u.a.<br />

der Wolf das kleine Mädchen mit<br />

verstellter Stimme im dunklen<br />

Wald ausfragt, ist geeignet, ein<br />

lebenslanges Misstrauen gegen<br />

jeden freundlichen Fremden<br />

zu wecken. Doch neben allem<br />

Schrecklichen ist dieses Grimm-<br />

Märchen besonders stringent<br />

erzählt. Der spektakuläre Doppelmord<br />

und dessen knappe Schilderung<br />

ermutigte die Macher des<br />

vorliegenden Films scheinbar<br />

zu <strong>neu</strong>en Deutungen. Cory und<br />

Todd Edwards entdeckten Lücken<br />

zwischen den Bäumen im<br />

Märchenwald und füllten diese<br />

durch viele Geschichten. Am<br />

Anfang steht ein unvollendetes<br />

Verbrechen. Chefinspektor Flipper,<br />

ein kluger Frosch, gibt jedem<br />

Beteiligten Gelegenheit für seine<br />

Version der Geschichte und so bekommen<br />

die Zuschauer vier <strong>neu</strong>e<br />

Varianten des Märchens <strong>auf</strong>getischt.<br />

Diesmal geht es weniger<br />

um fleischliche Gelüste, sondern<br />

vielmehr um das Verschwinden<br />

wertvoller Backrezepte. Rotkäppchen<br />

ist ein flippiges Girlie, weiß<br />

Bildquelle: Kinowelt<br />

Bildquelle: Paramount<br />

sich durchaus zu wehren und hat<br />

keinesfalls die Absicht, lebenslang<br />

vorgeschriebenen Wegen zu<br />

folgen. Auch für den Wolf haben<br />

sich die Macher Erstaunliches<br />

einfallen lassen. Die märchenhaften<br />

Kreationen können Zu-<br />

schauer zwischen 8 und 88 Jahren<br />

begeistern. Ein permanent<br />

singender Geißbock ist nicht<br />

nur der stimmliche Höhepunkt<br />

in der „Rotkäppchen-Verschwörung“.<br />

Da gibt es wirklich nichts<br />

zu meckern.<br />

Schweinchen Wilbur und seine Freunde Herzerwärmende Ferkeleien<br />

der schweinischen Geschwister<br />

unweigerlich zum Hungertod<br />

verurteilt. Als der Papa der kleinen<br />

Fern (Dakota Fanning) mit<br />

der Axt dem Leidensprozess des<br />

elften Rades am Wagen vorbeugen<br />

will, schreitet das Mädchen<br />

beherzt ein und adoptiert die<br />

rosige Steckdosenschnauze, die<br />

<strong>auf</strong> den Namen Wilbur get<strong>auf</strong>t<br />

wird. Aber rasch wird auch das<br />

mickrigste Schwein zu groß<br />

für den Haushalt. Wilburs Umzug<br />

in die Scheune eines Onkels<br />

erweist sich nach einigen<br />

Startschwierigkeiten als riesiges<br />

Abenteuer. Zum ersten Mal lernt<br />

das Schweinchen andere Tiere<br />

kennen. Ein Pferd, Schafe, Gänse<br />

und eine Ratte gehören zur<br />

tierischen WG. Es ist allerdings<br />

die von allen gemiedene Spinne<br />

Charlotte, die dem Ferkel als<br />

erste ihre Freundschaft anbietet.<br />

Als Wilbur <strong>auf</strong> die harte Tour<br />

erfährt, dass es sein Schicksal<br />

ist, erst im Räucherhaus und<br />

schließlich <strong>auf</strong> dem weihnachtlichen<br />

Essenstisch zu landen,<br />

rücken alle Scheunenbewohner<br />

näher zusammen.<br />

Die zauberhafte Kinderbuchadaption<br />

„Schweinchen Wilbur<br />

und seine Freunde“ bietet Familienunterhaltung<br />

allererster Güte.<br />

Getragen von den erstaunlichsten<br />

Effekten, die das Medium Film<br />

momentan zu bieten hat, ist der<br />

Streifen doch alles andere als effekthascherisch.<br />

Regisseur Gary<br />

Winick steuert mit großer Leichtigkeit<br />

um all die Klippen herum,<br />

die ein solches Projekt naturgemäß<br />

in sich birgt. Er hat den Mut<br />

zu tiefen Emotionen, verwechselt<br />

diese aber nie mit Rührseligkeit.


Bildquelle: Tobis<br />

Bildquelle: Tobis<br />

Bildquelle: UIP<br />

Der letzte König von Schottland<br />

Das Lächeln des Krokodils<br />

Er war charismatisch, hatte Witz, war Vater von<br />

54 Kindern und gleichzeitig einer der größten<br />

Schlächter der Menschheitsgeschichte.<br />

Der achtjährigen Schreckensherrschaft Idi Amins<br />

fielen schätzungsweise 500.000 Menschen zum<br />

Opfer. Forest Whitaker lässt Ugandas Diktator<br />

wieder lebendig werden.<br />

Die Hollywood Verschwörung<br />

Absturz<br />

Wie starb Superman? George Reeves durfte in den<br />

1950ern den fliegenden Helden spielen;<br />

sein eigenes Leben endete mit einem jähen Absturz.<br />

Ein besessener Privatdetektiv versucht<br />

herauszufinden, ob sich Reeves tatsächlich das<br />

Leben nahm. Ungeheuer spannender Krimi.<br />

Ben Affleck glänzt in der Rolle des Superhelden!<br />

Babel<br />

Der L<strong>auf</strong> des Schicksals<br />

In Marokko durchschlägt eine Kugel die Scheibe<br />

eines Touristenbusses und trifft eine Frau. Der<br />

Schuss gleicht einem Urknall. Er setzt Geschichten<br />

<strong>auf</strong> drei Kontinenten in Bewegung, verknüpft<br />

Schicksale und zeigt uns einen Moment lang die<br />

Welt als fassbares Gebilde. Intelligentes Kino mit<br />

Brad Pitt und Cate Blanchett.<br />

Arthur und die Minimoys<br />

Hört mal, wer da spricht!<br />

Die Minimyos sind kleiner als ein Fingernagel,<br />

aber Produzent Luc Besson bringt sie groß raus.<br />

Der 12-jährige Schüler Arthur mischt sich unter<br />

die Winzlinge, um den verborgenen Rubin seines<br />

Großvaters zu finden. Mädels, jetzt dürft ihr<br />

kreischen, denn den Hauptdarsteller spricht<br />

niemand anderes als Bill Kaulitz.<br />

Norbit<br />

Waise und Walze<br />

Eddie Murphy ist Norbit, ein Vollwaise und<br />

Unglücksrabe, dessen Lebensfreude von einer<br />

stark übergewichtigen Gattin zerquetscht wird.<br />

Der Gequälte kann <strong>auf</strong> Erlösung hoffen, als eine<br />

schlanke Freundin aus Jugendtagen <strong>auf</strong>taucht.<br />

Eddie Murphy, er<strong>neu</strong>t in einer Doppelrolle, geht in<br />

dem Klamauk durch dick und dünn.<br />

ausblick<br />

Bildquelle: Fox<br />

Bildquelle: Buena Vista


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Feature and photography © Icon Distribution, Inc. All Rights Reserved. Artwork © Touchstone Pictures. All Rights Reserved.<br />

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