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Frankfurt am Main - KOPS - Universität Konstanz

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öffnen sich, blitzende Punkte in den Augen. Der Maler geht vor die Hütte. Junta geht wie verzaubert,<br />

somn<strong>am</strong>bul an ihm vorbei, er folgt ihr in den Berg. Sie klettert an der Felswand hoch, und er folgt ihr.<br />

Auch Antonio klettert die Felswand hoch. Junta klettert durch eine Felsspalte, der Maler beobachtet<br />

sie. Antonio kämpft mit einem Felsvorsprung, der Maler folgt Juntas Schatten <strong>am</strong> Felsen, Junta<br />

klettert in einer Spalte hinauf, man weiß nun, dies ist der geheime Weg, hinein in den Berg. Sie<br />

erreicht die Höhle unter dem Gipfel, vom inneren des Berges her. Junta sitzt an der Öffnung der<br />

Höhle, die Wände der Höhle sind mit Kristallen überzogen, Lichtreflexe, der Maler tritt auf einen<br />

Kristall und Junta erschrickt, hält sich die Hände schützend vor das Gesicht.<br />

Antonio, draußen im Felsen, stürzt ab. Der Maler versucht Junta zu erklären, dass die Kristalle eine<br />

Gefahr für die Menschen sind, „und sie könnten doch ein Segen sein, man muss es den Bauern<br />

sagen. Das ist doch ein Schatz, den muss man holen, dann brauchst du nicht mehr in Lumpen gehen.“<br />

Der Maler geht fort. Aufnahmen der Ruhe, Schäfer, Schafe, Harfenklänge. Dann: Geläut, die<br />

Dörfler, von oben aufgenommen, laufen zus<strong>am</strong>men. Der Maler erklärt den Männern den Eingang zur<br />

Kristallgrotte. Die Männer ziehen los, mit Gerät und Leitern, um die Kristalle abzubauen. Schatten an<br />

den Höhlenwänden, mit Hämmern, Laternen, dazu roh klingende, an Maschinen gemahnende Musik.<br />

Die Kristalle werden ausgeschlagen.<br />

Ein Fest im Dorf. Es wird getanzt und getrunken. Weinfässer werden angerollt, schräge Musikklänge<br />

zum Tanz. Man trinkt dem Maler zu. Schnatternde, hässliche Stimmen der betrunkenen alten Dörfler.<br />

Dann: Ruhe nach dem Fest. Wind peitscht über die Berge, Junta blickt auf den Berg,<br />

Nebelschwaden, der Maler geht über die Brücke <strong>am</strong> Bach, Junta entdeckt überall verlorene Kristalle<br />

auf dem Weg, zerbrochen. Ein Verdacht, sie blickt zum Berg hinauf. Sie geht los. Der Maler geht<br />

durch den Wald, zu ihr. Sie klettert hinauf, der Maler im Wald, Lichtstreifen zwischen den Bäumen.<br />

Sie entdeckt ein Seil, klettert die Felswand hoch. Er eilt zu ihrer Hütte. Sie ist in der Felswand,<br />

klettert über den Vorsprung, bei sausendem Wind und Nebelschwaden, klettert weiter, erreicht<br />

schließlich die Höhle. Dort ist alles zerstört, ihr klagender Blick, Leitern und zerschlagene Steine<br />

liegen herum, und wie zerschlagen geht sie zurück, will hinab klettern, mit einem Kristall in der Hand,<br />

und stürzt, kraftlos geworden, ab. Der Maler kommt, „Junta“ rufend, und findet sie tot <strong>am</strong> Fuße des<br />

Berges, bestäubt vom Wasserfall. „Als der Maler aus Wien im Morgenlicht vor der tödlich verletzten<br />

Junta steht, verschmilzt der Blick des kinematgographischen Apparats mit dem dieses Künstlers.“ 92<br />

Ihr Gesicht verwandelt sich in das Medaillon auf dem Album. „Dieses war das traurige Ende der<br />

armen Junta aus Santa Maria.“<br />

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