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Frankfurt am Main - KOPS - Universität Konstanz

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seiner Geschichte der Filmtheorie Kunstwert des Films 26 in weiten Teilen über eine<br />

autorengeschichtlich strukturierte, kommentierte Präsentation von Texten noch nicht hinaus. Viele<br />

grundlegende Texte, wie von Vachel Lindsay, Jean Epstein oder Louis Delluc, liegen bis heute nicht<br />

einmal in Übersetzung vor.<br />

Die verstreuten Texte der ersten Kino-Debatten in Deutschland bis zum Ende der Stummfilmzeit sind<br />

hingegen mittlerweile durch eine Reihe von Anthologien gut erschlossen. Zu nennen wären hier etwa<br />

die Bücher von Anton Kaes 27 , Fritz Güttinger 28 und Jörg Schweinitz. 29 Zu den unterschiedlichen<br />

Positionen dieser frühen, literarischen Auseinandersetzungen mit und über das neue Medium liegen<br />

mit den Büchern von Heinz B. Heller 30 , Helmut H. Diederichs 31 und Thorsten Lorenz 32 auch drei<br />

prononcierte und kontroverse Deutungsversuche vor.<br />

Zur Situation der ungarischen Intellektuellen <strong>am</strong> Anfang des Jahrhunderts und des Umfeldes des<br />

Budapester Sonntagskreises um Balázs und Lukács sind mittlerweile eine Reihe von<br />

Forschungsarbeiten und Quelleneditionen erschienen. 33 Erst recht gilt das für die Literatur über<br />

Lukács, die mittlerweile auch den jungen Essayisten vor seiner Konversion zum marxistischen<br />

Ästhetiker umfassend thematisiert hat. Schon 1979 konnte Christian Schneider in seiner Dissertation<br />

über Lukács’ Essays davon sprechen, dass sich um das „Werkgebirge“ der Lukács’schen Schriften<br />

mittlerweile nicht nur eine „Unmasse moraenenartiger Ablagerungen“ 34 von Sekundärliteratur gebildet<br />

habe, sondern sich auch die Möglichkeit einer „‘Tertiärliteratur’: die Wissenschaft von der Lukács-<br />

Rezeption, abzuzeichnen beginnt.“ 35<br />

25<br />

Franz-Josef Albersmeier (Hg.), Texte zur Theorie des Films. Stuttgart: Recl<strong>am</strong>, 1979.<br />

26<br />

Peter Wuss, Kunstwert des Films und Massencharakter des Mediums. Konspekte zur Geschichte der Theorie<br />

des Spielfilm. Berlin: Henschel, 1990.<br />

27<br />

Anton Kaes, Kino-Debatte. Texte zum Verhältnis von Literatur und Film 1909-1929. Tübingen: Niemeyer,<br />

1978.<br />

28 Fritz Güttinger, Kein Tag ohne Kino. Schriftsteller über den Stummfilm. <strong>Frankfurt</strong> <strong>am</strong> <strong>Main</strong>: Deutsches<br />

Filmmuseum <strong>Frankfurt</strong>, 1984.<br />

29 Jörg Schweinitz, Prolog vor dem Film. Nachdenken über ein neues Medium 1909-1914. Leipzig: Recl<strong>am</strong>, 1992.<br />

30 Heinz B. Heller, Literarische Intelligenz und Film. Zu Veränderungen der ästhetischen Theorie und Praxis<br />

unter dem Eindruck des Films 1910-1930 in Deutschland. Tübingen: Niemeyer, 1985.<br />

31 Helmut H. Diederichs, Anfänge deutscher Filmkritik. Stuttgart: Verlag Robert Fischer + Uwe Wiedleroither,<br />

1986.<br />

32<br />

Thorsten Lorenz, Wissen ist Medium. Die Philosophie des Kinos. München: Wilhelm Fink, 1988.<br />

33<br />

Zu nennen sind hier die Bücher von Agnes Heller und Ferenc Fehér, von Éva Karádi und Éva Fekete, von<br />

Willi<strong>am</strong> O. McCagg oder Mary Gluck.<br />

34<br />

Christian Schneider, Essay, Moral, Utopie. Ein Kommentar zur essayistischen Periode Georg Lukács’.<br />

Dissertation, <strong>Universität</strong> Hannover, 1979, S. 1.<br />

35 Ebd.<br />

XI

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