Ich hab frei! Und jetzt? - Lebenshilfe Wien

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Markus Hippmann Titelfoto: Anton S. und Angelina M. genießen ihren Ausflug ins Burgenland MITMACHEN Frühjahr 2012 Zeitschrift der Lebenshilfe Wien Herausgeber: Lebenshilfe Wien Verein für Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung Schönbrunner Straße 179 1120 Wien Tel.: 01-812 26 35 Fax: 01-812 26 35-30 E-Mail: office@lebenshilfe-wien.at www.lebenshilfe-wien.at Redaktion: Nicole Reiter Mag. Bernhard Schmid Mag. a Ingrid Wick Grafisches Konzept: G&D � Susanne Fahringer Druck: Holzhausen Druck GmbH, 1140 Wien Inhalt Wir fordern: Freizeitassistenz ins Gesetz! ............. Seite 3 Urlaub für Alle .................................................. Seite 5 Hotel Viktor ...................................................... Seite 6 Pilgrim on Tour ................................................. Seite 8 Betreute Familienschiwoche ............................... Seite 9 Selbstvertreter/innen: Wo wir urlauben und was wir uns dort wünschen ........................... Seite 10 Der Wurlitzer + Theater Delphin .......................... Seite 12 „Wir bewegen Menschen“ ................................... Seite 13 Was tun in der Freizeit? ..................................... Seite 14 Wer wird nach mir Sachwalter? ........................... Seite 16 Inklusion als lebenslanger Gestaltungsauftrag ...... Seite 18 Aegis Media – unser neuer Partner ...................... Seite 20 Die Ombudsfrau der Lebenshilfe Wien .................. Seite 21 Kultursommer der Lebenshilfe Wien .................... Seite 21 Viele „Runde“ in der Lebenshilfe Wien .................. Seite 22 Wir sind für Sie da! Frau Elisabeth Panzer, Assistentin der Geschäftsführung, vereinbart für Sie gerne persönliche Gesprächstermine: � mit unserem Präsidenten Prof. Meinhard Regler � mit unserem kaufmännischen Geschäftsführer Mag. Hannes Traxler � mit unserem pädagogischen Geschäftsführer Mag. Werner Trojer � mit unserem Sozialarbeiter Karl Neuhold � mit unserem Generalsekretär Mag. Bernhard Schmid Tel.: 01-812 26 35 Mail: office@lebenshilfe-wien.at kinderhilfe_anzeige_210x75 07.04.2004 13:06 Uhr Seite 1 Österreichische Kinderhilfe P.S.K. 1.111.235 Wir danken den österreichischen LottospielerInnen. 2 www.lebenshilfe-wien.at >>> MITMACHEN Frühjahr 2012
Wir fordern: Freizeitassistenz ins Gesetz! Aktive Freizeitgestaltung und auch eine Urlaubsreise sind für viele erwachsene Menschen mit intellektueller Beeinträchtigung ohne massive Unterstützung durch Angehörige oder bezahlte Assistent/innen nicht machbar, kommentiert Bernhard Schmid. Wie hat mir doch ein Vater unlängst berichtet: „Wie jede Woche schaue ich meinem 20-jährigen Sohn beim Schwimmtraining zu. Nicht dass mir das nicht auch Freude machen würde – jedoch bedeutet dies auch wöchentlich drei Stunden Einsatz für „Taxidienst“, Hilfe beim Umkleiden, Motivieren zum Duschen und Klogehen, Absprachen mit den Schwimmtrainern u.ä. Meine Frau erfüllt den gleichen „Dienst“ jeden Montag, wenn sie meinen Sohn mit dem Auto zum Reiten nach Niederösterreich führt. Neben dem Verkehrsrisiko auf Überlandstraßen bei jedem Wetter kommt noch das wiederkehrende Problem: Was tun während der Trainingsstunde? Beim Tanzkurs jeden Donnerstag und den Proben und Aufführungen heißt es ebenfalls, familiäre Betreuungsleistungen zur Verfügung zu stellen. Und am Wochenende sind die Eltern – und die Geschwister – noch mehr gefragt, da mein Sohn nicht ins Kino, in den Prater, zum Restaurant fahren und dort selbstständig seinen Vergnügungen nachgehen kann. Von der ständigen Unterstützung bei der Beziehungspflege zu Gleichaltrigen ganz zu schweigen … Natürlich machen wir diesen Begleitdienst auch gerne, aber er kostet viel Mühe und Zeit, und eine Begleitung z.B. in der Disco durch uns Eltern wirkt zunehmend unpassend …“ So wie dieser Vater erzählt, kenne ich noch viele ähnliche Erfahrungen anderer Familien! Assistenz für uns derzeit zu teuer Aktuell gibt es in Wien neben internen Begleitdiensten von Betreuungseinrichtungen und einem Dienst speziell für Menschen mit Autismus nur ein einziges gefördertes Assis- tenzangebot für junge Menschen mit Beeinträchtigung, die noch bei den Eltern wohnen, nämlich vom Verein „Integration Wien“. Der Dienst erfreut sich regen Zuspruchs, es gibt aber lange Wartelisten für neue Interessent/innen. Eine Assistenzstunde kostet fünf Euro. Maximal 35 Stunden pro Monat sind möglich, das macht stattliche 165 Euro im Monat MITMACHEN Frühjahr 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at aus, Fahrtspesen, Eintrittsgelder und Verköstigung noch gar nicht inbegriffen. Dass 35 Stunden nicht viel sind, sieht man daran, dass z.B. im obigen Fallbeispiel damit lediglich die Wochentags-Aktivitäten des jungen Mannes abgedeckt wären, weitere dringend benötigte Stunden fürs Wochenende wären nicht mehr drinnen. Schritt zur Inklusion: Wien soll Assistenz fördern Damit alle Menschen mit (intellektuellen)Beeinträchtigungen bei der Ausübung ihrer Freizeitaktivitäten die notwendige Unterstützung erhalten, fordert die Lebenshilfe Wien die Aufnahme der Freizeit- Assistenz als geförderte eigene Leistung im Wiener Chancengleichheitsgesetz! Nur durch eine systematisch geförderte Freizeit-Assistenz werden Menschen mit Beeinträchtigungen aus mehreren Anbietern wählen und sich persönliche und gleichaltrige Begleitung von Freizeitaktivitäten leisten können. Die Betroffenen können ein selbstständigeres Leben führen, und die Zeit und das Geld der Angehörigen werden nicht über Gebühr beansprucht. 3
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