Ich hab frei! Und jetzt? - Lebenshilfe Wien
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Frau Müller ist 85 Jahre<br />
alt und hat auf Anraten<br />
ihrer Bekannten vor drei<br />
Jahren die Sachwalterschaft<br />
an eine Sachwalterin<br />
des Vertretungsnetzes<br />
abgegeben. Es<br />
war eine sehr schwierige<br />
Entscheidung und harte<br />
Zeit für sie. Ihr Sohn<br />
wohnt bei der <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong>.<br />
? Wie sind Sie auf die<br />
Idee gekommen, die<br />
Sachwalterschaft abzugeben?<br />
<strong>Ich</strong> bin ja schon alt und<br />
Bekannte und auch BetreuerInnen<br />
des Wohnhauses<br />
<strong>hab</strong>en gesagt, was ist wenn<br />
mit mir etwas passiert, wer<br />
ist dann für meinen Sohn<br />
da.<br />
<strong>Ich</strong> bin da so hineingerutscht<br />
und ich <strong>hab</strong>e mir<br />
dann gedacht, eigentlich<br />
<strong>hab</strong>en sie ja recht. Es muss<br />
ja mal sein, ich weiß ja<br />
nicht, wie lange ich noch<br />
lebe.<br />
Wir <strong>hab</strong>en <strong>jetzt</strong> eine sehr<br />
nette Sachwalterin – sie ist<br />
vom Vertretungsnetz.<br />
? Wie sind Sie zu dem<br />
neuen Sachwalter gekommen?<br />
<strong>Ich</strong> musste zu Gericht gehen.<br />
Der Richter fragte<br />
mich, ob ich jemanden von<br />
der Familie als Nachfolger<br />
hätte? <strong>Ich</strong> bin alleinstehend<br />
und ich hatte niemanden.<br />
<strong>Ich</strong> wurde dann zum Vertretungsnetz<br />
geschickt. Das<br />
Vertretungsnetz stellte für<br />
meinen Sohn eine Sachwalterin<br />
zur Verfügung.<br />
Die ehrenamtliche Sachwalterin<br />
besucht den Sohn ein<br />
Mal im Monat und sie gehen<br />
dann ins Kaffeehaus. Die<br />
Rechnungen von meinem<br />
Sohn werden nun von der<br />
Sachwalterin beglichen.<br />
? Wie ist es Ihnen<br />
damals ergangen, als<br />
Sie die Sachwalterschaft<br />
abgegeben <strong>hab</strong>en?<br />
Nicht gut, ich hatte viele<br />
schlaflose Nächte. 45 Jahre<br />
<strong>hab</strong>e ich meinen Sohn<br />
versorgt, mich um alles gekümmert<br />
und mich so bemüht.<br />
Man gibt alles ab,<br />
die Dokumente, alles<br />
Finanzielle, es war traurig.<br />
Man gibt alle Rechte auf.<br />
<strong>Ich</strong> <strong>hab</strong>e ganz offen mit der<br />
Sachwalterin gesprochen<br />
und sie hat mich beruhigt<br />
und gesagt, dass sie mir<br />
nicht das Kind wegnimmt.<br />
Der Kontakt zu meinem<br />
Sohn ist so wie vorher. Er<br />
kommt alle 14 Tage nach<br />
Hause. <strong>Ich</strong> mache noch<br />
seine Wäsche, so <strong>hab</strong>e ich<br />
auch noch das Gefühl für<br />
ihn etwas zu tun.<br />
<strong>Ich</strong> bin zufrieden mit der<br />
Sachwalterin und ich hoffe,<br />
es bleibt so.<br />
MITMACHEN Frühjahr 2012 >>> www.lebenshilfe-wien.at<br />
Einladung zur<br />
Informationsveranstaltung<br />
Sachwalterschaft –<br />
Vertretungsbefugnis<br />
Was ist das? –<br />
Brauchen wir das?<br />
Dieser Abend gibt eine Einführung<br />
über die Sachwalterschaft<br />
und deren Alternativen.<br />
Der Abend ist für alle<br />
Interessierten kostenlos.<br />
ReferentInnen:<br />
Dipl. Ing. Stefan Sedlitz,<br />
Sachwalter seines Sohnes<br />
Mag. a Ingrid Wick,<br />
Beratungsstelle <strong>Lebenshilfe</strong><br />
<strong>Wien</strong><br />
Ort:<br />
Aula des Sonderpädagogischen<br />
Zentrums<br />
21. Bezirk, Herchenhahngasse<br />
6, nahe U1-Station<br />
Großfeldsiedlung und<br />
S-Bahn- und U1-Station<br />
Leopoldau<br />
Zeit:<br />
Donnerstag, 19. April<br />
18.30 Uhr<br />
Anmeldungen<br />
bis 14. April 2012<br />
bei Mag. a Ingrid Wick<br />
Telefon:<br />
01-812 26 35-22<br />
E-Mail:<br />
i.wick@lebenshilfe-wien.at<br />
Magda Weiss<br />
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