PDF zum Drucken - Auf-Reisen.de

1
SonntagStour
3-Löwen
trutzige Burgen und
romantisches Heidelberg
erlebnistour mit der neckartalbahn
Der
Blick schweift aus dem Fenster hinaus in die
weite Landschaft von Neckartal und Odenwald.
Stressfrei und entspannt fährt es sich auf der Neckartalbahn,
die entlang dem Neckar von Heilbronn über Mosbach
und Eberbach bis ins verträumte Philosophenstädtchen
Heidelberg führt. Vorbei an mittelalterlichen Städten,
trutzigen Bur gen, schroffen Sandsteinfelsen und sanft
bewaldeten Hängen. Die Fahrt auf der süd lichen Strecke
hingegen eröffnet herrliche Einblicke in den Kraichgau.
Und dort, wo vor 2.000 Jahren bereits Salz gewonnen wurde,
laden heute Solebäder zur Ent spannung ein. Die Solestädte
Bad Wimpfen, Bad Rappenau und Bad Friedrichshall
sind nicht nur durch die Bahnlinie, sondern auch entlang
dem informativen Salz­ & Sole­Radweg miteinander
verbunden.
SonntagStour | Erlebnistour mit der Neckartalbahn
Neckartalbahn
Erlebnistour mit der Neckartalbahn | SonntagStour 2

Alte Brücke Heidelberg
Burg Guttenberg
Riesiges Holz-Weinfass
1
tourenvorScHLag
erlebnistour durchs romantische Heidelberg
tourbeschreibung
In Heilbronn beginnt die Sonntagstour mit einer einstündigen
Bahnfahrt nach Heidelberg. Gewiss mag es schnellere
Verbindungen dorthin geben, die Route fluss abwärts
entlang dem Neckar ist landschaftlich jedoch äußerst
reizvoll und damit ein Erlebnis für sich. Am Streckenver
lauf reihen sich mittelalterliche Burgen wie Perlen an
einer Schnur: Burg Guttenberg mit der deutschen Greifvogelwarte
in Haßmersheim­Neckarmühlbach, Burg Hornberg,
ehemaliger Stammsitz des „Ritters mit der eisernen
Hand“ Götz von Berlichingen, die sagenum wobene Burg
Dilsberg mit ihrem Brunnenstollen oder Schloss Zwingenberg,
eine der best erhaltenen Burganlagen Deutschlands.
Am Heidelberger Hauptbahnhof angekommen geht es
mit der Buslinie 11 oder 33 bis zur Haltestelle „Bergbahn“.
Direkt neben der Bushaltestelle wartet am Kornmarkt das
Kulturdenkmal Heidelberger Bergbahn, die im unteren
Teil als modernste Bergbahn Deutschlands und im oberen
Abschnitt als älteste elektrisch betriebene Standseilbahn
gilt. Sie bringt Ausflügler bis auf den ca. 550 m hohen
Hausberg der Stadt, den Königstuhl.
Die erste Station auf dem Weg dorthin ist das weltberühmte
Schloss, das malerisch über der Altstadt thront.
Bei einer Führung tauchen Schlossbesucher in mehrere
bewegte Jahrhunderte Bautätigkeit von der Gotik bis zur
Renaissance ein und begegnen Kurfürsten, Königen und
Persönlichkeiten wie der englischen Königstochter Elisabeth
Stuart. Deren Gemahl Kurfürst Friedrich V. erfüllte
sich hier seinen Traum vom Paradies auf Erden und ließ
unter großem Aufwand den prächtigen „Hortus Palatinus“
am Berghang erschaffen. Der kunstvolle und spektakuläre
Schlossgarten beherbergte exotische Gewächse, Pomeranzen,
duftende Gewürze, verschlungene Irrwege, verspielte
Wasserelemente und Grottenanlagen und galt zu seiner
Zeit lange als achtes Weltwunder. Der weinfrohe Hofnarr
Perkeo blickt von seinem Sockel aus auf das berühmte
Große Fass, das seinerzeit als größtes Holzweinfass der
Welt galt. Heute steht dort bereits das vierte seiner Art
mit rund 220.000 Litern Fassungsvermögen.
tourenvorScHLag
Dem Wein sagt man bekanntlich heilsame Kräfte nach,
ob da etwas dran ist, können Besucher im Ottheinrichsbau
des Schlosses herausfinden, der das Deutsche Apotheken­Museum
beherbergt. Die Ausstellung führt durch
die Ge schichte der Pharmazie und Arznei von der Antike
bis zur Gegenwart und zeigt die verschiedenen Arbeitsstätten
und Gerätschaften des Apothekers. Die Themen­
inseln „Apothekenwahrzeichen“, „Haus­ und Reiseapotheken“
und „Glaube und Heilung“ sowie die Kinderapotheke
geben noch mehr spannende Erkenntnisse preis.
In der einstündigen Führung „Alraune und Einhorn“
(Termin vereinbarung) erfahren Teilnehmer vermutlich
am meisten Wissenswertes und erhalten Einblicke, die
sonst verborgen bleiben, etwa in die Tiefen eines alten
Klosterschranks und in die duftende Kräuterkammer.
Die nächste Etappe der Sonntagstour ist der Königstuhl.
Vom Schloss aus bringt die Bergbahn alle zehn Minuten,
mit Umstieg an der Station Molkenkur, Gäste hinauf.
Der Königstuhl stellt nicht nur für die Heidelberger
ein beliebtes Ausflugsziel dar, denn er bietet Freizeitvergnügen
für jeden Geschmack. Ruhe, Erholung und
eine herr liche Aussicht auf das Neckartal und über die
Rheinebene von den Vogesen bis nach Worms bieten die
vielen Wanderwege. Im Märchenparadies fühlen sich
von März bis Oktober die Kleinen wohl. Hier werden die
Erzählungen und Märchen rund um Zwerg Nase, Lügenbaron
von Münchhausen und Rumpelstilzchen neu entdeckt.
Besonders erlebnisreich wird es beim Drachenritt,
im Autoscooter oder am Klettergerüst.
Uhu Juliane und Sakerfalke Prinz machen kühle Tage
nichts aus, sie sind von April bis Oktober täglich und bei
jedem Wetter bei Flugvorführungen im Dienst. Ein Besuch
der Falknerei Tinnunculus ist damit bei jeder Wetterlage
interessant. Und manchmal sind die Zuschauer
plötzlich mitten im Geschehen, wenn der Falkner seinen
Handschuh übergibt und Prinz im präzisen Sturzflug zur
Landung auf der eigenen Faust ansetzt.
Unverzichtbar ist ein Altstadtbummel durch die geschichtsträchtigen
Gassen Heidelbergs. Um die Stadtmitte
vom Königstuhl aus zu erreichen, wählen Besucher
entweder wieder die bequeme Variante Bergbahn oder
gönnen sich einen fünfzehnminütigen Spaziergang
Altstadt von Heidelberg
Märchenparadies
Königstuhl
3 SonntagStour | Erlebnistour mit der Neckartalbahn
Erlebnistour mit der Neckartalbahn | SonntagStour 4
Falke

… tourbeschreibung
tourenvorScHLag
zurück zum Kornmarkt. Durch die Altstadt lässt sich wunderbar flanieren.
Vorbei an der ältesten Universität Deutschlands (1386), auf deren Rückseite
der schaurig­schöne Studentenkarzer liegt, geht es weiter zur Heiliggeistkirche
am Marktplatz mit seiner Herkulesfigur. Im Karzer wurden
noch bis 1914 angehende Akademiker für Kavaliersdelikte bestraft. Ein
paar Schritte weiter kann man am Rathaus um 19 Uhr dem Glockenspiel
des Carillons lauschen. Die Alte Brücke, die schon der Lyriker Friedrich
Hölderlin besang, führt über neun Bogen aus der Altstadt hinaus und
über den Neckar hinweg. Das Tor zur Brücke bewachen die beiden barocken
Tortürme. Westlich davon sitzt der Brückenaffe, der seinem Publikum
einen Spiegel vorhält. Er ist ein beliebtes Fotomotiv, sein Vorgänger
saß wohl schon im 15. Jahrhundert an dieser Stelle.
Nicht nur Kunst, Kultur und Romantik, auch für Shoppingliebhaber bietet
die Univer sitätsstadt einiges. Das Herz Heidelbergs ist ein Einkaufsparadies
und bietet im historischen Ambiente ein facettenreiches Angebot.
Ob alles unter einem Dach im großen Kaufhaus, Erlesenes in der kleinen
Boutique oder ausgefallene Geschenk ideen auf der Einkaufsmeile – hier
wird bestimmt jeder fündig.
Für die eine oder andere kleine Verschnaufpause bieten sich viele Cafés,
Restaurants, Szenebars oder Studentenkneipen in der Kernstadt an.
Direkt gegenüber der Heilig geistkirche gibt es im traditionsreichen
Café Konditorei Knösel zum Kaffee den berühmten süßen Heidelberger
Studentenkuss. Im historischen Restaurant zum Güldenen Schaf lebt
noch die Geschichte der Kurpfalz und am Karlsplatz im Altheidelberger
Studentenlokal Zum Roten Ochsen waren bereits Mark Twain, Theodor
Heuss und Bismarck zu Gast.
Schloss Heidelberg
tourService
adressen, Sehenswertes und veranstaltungen
Heidelberg Marketing GmbH
69120 Heidelberg, Tel. 06221/14220,
www.heidelberg-marketing.de
Pro Heidelberg e.V.
69120 Heidelberg, Tel. 06221/142211,
www.proheidelberg.de
Heidelberger Bergbahnen
69115 Heidelberg, Tel. 06221/22796,
www.bergbahn-heidelberg.de.
Mitte Oktober–Mitte April 9–17.10 Uhr; Fahrzeit alle
10–20 Minuten; Mitte April–Mitte Oktober 9–20.20 Uhr
alle 10–20 Minuten; Erw. ab 4 €.
Schloss Heidelberg
Schlosshof 1, 69117 Heidelberg, Tel. 06221/538431,
www.schloss-heidelberg.de.
Schlosshof und Großes Fass tägl. 8–17.30 Uhr, Kombikarte
inkl. Bergbahn und Deutsches Apotheken­Museum
Erw. 5 €; Besichtigung Schloss­Innenräume
nur im Rahmen einer Führung, im Sommer stündlich,
im Winter alle zwei Stunden; Erw. 4 €.
Deutsches Apotheken-Museum
Schloss Heidelberg, 69117 Heidelberg, Tel. 06221/25880,
www.deutsches-apotheken-museum.de.
April–Oktober tägl. 10–18 Uhr; November­März tägl.
10–17.30 Uhr, letzter Einlass jew. 20 Minuten vor Schluss;
Eintritt im Kombiticket für das Schloss enthalten.
Heidelberger Märchenparadies
Königstuhl 5a, 69117 Heidelberg, Tel. 06221/23416,
www.maerchenparadies.de.
März–Oktober Mo.–Sa. 10–18 Uhr, So./Feiertag 10–19 Uhr,
Juli/August tägl. 10­19 Uhr. Kinder ab 3 €, /Erw. ab 2 €.
Tinnunculus – Die Falknerei in Heidelberg, Uwe Jacob
Königstuhl 2a, 69117 Heidelberg, Tel. 06221/485936 oder
0173/3067007, www.tinnunculus-heidelberg.de.
Flugvorführungen: Bei jedem Wetter, April–Oktober
tägl. 11.30 und 15.30 Uhr, Mo. Ruhetag außer Feiertage;
Erw. 6 €.
Apothekenmuseum
5 SonntagStour | Erlebnistour mit der Neckartalbahn
Erlebnistour mit der Neckartalbahn | SonntagStour 6

Heidelberger Bergbahn
tourService tourService
…adressen, Sehenswertes und veranstaltungen
Café Knösel
Haspelgasse 20, 69117 Heidelberg, Tel. 06221/7272754,
www.cafek-hd.de. Täglich 11–24 Uhr.
Restaurant „Zum güldenen Schaf“
Hauptstr. 115, 69117 Heidelberg, Tel. 06221/20879,
www.schaf-heidelberg.de. Täglich 11–15 und 18–22 Uhr.
Gasthaus „Zum Roten Ochsen”
Hauptstr. 217, 69117 Heidelberg, Tel. 06221/20977,
www.roterochsen.de. Ostern–Oktober Mo.­Sa. 11–14.30
und ab 17 Uhr, November–Ostern Mo.–Sa. ab 17 Uhr.
Internationales Filmfestival Mannheim-Heidelberg
www.iffmh.de. Mit Filmpremieren junger, talentierter
Regisseure, Mitte November.
Heidelberger Stückemarkt
www.theaterheidelberg.de. Förderfestival für Theaterstücke
junger Dramatiker, Ende April/Anfang Mai.
Heidelberger Schlossbeleuchtungen
www.heidelberg-marketing.de.
Im Juni, Juli und September.
Heidelberger Schlossfestspiele
www.heidelberger-schlossfestspiele.de.
Festival mit rund 100 Veranstaltungen aus Musik, Tanz
und Schauspiel. Jedes Jahr im Juni/Juli.
Rhein-Neckar-Fahrgastschifffahrt
Tel. 06221/20181, www.rnf-schifffahrt.de.
April–Oktober, z. B. Rundfahrt Heidelberg tägl. 16 Uhr,
ab 10 Personen, Erw. 7 €.
Fahrt mit dem Solarschiff auf dem Neckar
Tel. 07263/409284 oder 0173/9838637,
www.HDSolarSchiff.com. März–Oktober Di.–So. 10,
11.30, 13, 15, 16.30, 18 Uhr, ab Karl­Theodor­Brücke
(Alte Brücke, Altstadtseite); Erw. 6,50 €.
• Ein Stadtplan ist bei der Tourist­Information am Hauptbahnhof
erhältlich.
• Kombiticket Bergbahn-Schloss
In beliebiger Reihenfolge Hin­ und Rückfahrt mit der Bergbahn
vom Kornmarkt bis zur Station Schloss, Besuch des Schlosshofes,
des Großen Fasses und des Deutschen Apotheken­Museums.
Erw. 5 €, erhältlich bei den Tourist­Informationen, Kasse Bergbahnstation
Kornmarkt und Schloss, Kasse Heidelberger Schloss.
• Wer möchte, kann vom Kornmarkt aus zu Fuß den Burgweg
bis zum Schloss nehmen, die Gehzeit beträgt ca. 15 Minuten.
• Deutsches Verpackungs-Museum Hauptstr. 22 (Innenhof),
69117 Heidelberg, Tel. 06221/21361, www.verpackungsmuseum.de.
Zu Fuß oder mit Bus und Straßenbahn erreichbar (Haltestelle
Bismarckplatz oder Vincentiuskrankenhaus), Mi.–Fr. 13–18 Uhr,
Sa./So./Feiertag 11–18 Uhr, Mo./Di. geschlossen außer Feiertag;
Erw. 3,50 €.
• „via naturae“ Naturweg mit Bildtafeln über den Wald als Lebensgrundlage
auf dem Königstuhl. Zwei Varianten: ca. 8 km und 3,5 km.
7 SonntagStour | Erlebnistour mit der Neckartalbahn
Erlebnistour mit der Neckartalbahn | SonntagStour 8
tipps
Alte Universität Heidelberg

anreise
rückreise
tourService
Die Neckartalbahn Mannheim–Heilbronn teilt sich
zwischen Neckargemünd und Bad Friedrichshall­Jagstfeld
in eine nördliche Strecke entlang dem Neckar
und eine südliche Route, die größtenteils der Elsenz
folgt. Über Heidelberg und Heilbronn ist die Trasse gut
an den Fernverkehr angeschlossen.
Beispielsweise erreicht man Heidelberg direkt aus Stuttgart
samstags und sonntags mit der Regionalbahn
ab 8.13 Uhr, mit Ankunft in Heidelberg Hbf um 10.09
Uhr.
Eine Rückfahrtmöglichkeit ist der Intercity von Heidelberg
Hbf um 19.16 Uhr mit Ankunft Stuttgart Hbf um
19.58 Uhr. Je nach Rückfahrtszeit und damit Helligkeit
lohnt es sich, die Verbindung über die südliche Variante
der Kursbuchstrecke zu nehmen. Dies nimmt zwar etwas
mehr Zeit in Anspruch, bietet jedoch schöne Ausblicke
in den Kraichgau.
Aktuelle Verbindungen für die An­ und Abreise
mit der Bahn finden Sie unter www.3-loewen-takt.de
und erhalten Sie bei der LÖWENLINE 01805­77 99 66
(14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz,
höchstens 42 Cent/Min. aus Mobilfunknetzen).
Mit der Bus &Bahn-App des 3-Löwen-Taktes
können Sie Abfahrtszeiten von Bus und Bahn
ganz einfach über das Smartphone erfragen.
www.3-loewen-takt.de/bus-bahn-app
tourenvorScHLag
radtour:
auf den Spuren des weißen goldes
Strecke: ca. 38 km
Schwierigkeitsgrad: mittel­leicht,
gut ausgebauter Radweg
Bad Wimpfen–Bad Friedrichshall (ca. 2 km)
Bad Friedrichshall–Gundelsheim (ca. 19 km)
Gundelsheim–Bad Rappenau (ca. 10 km)
Bad Rappenau–Bad Wimpfen (ca. 7 km)
Schokoladenmanufaktur,
Schloss Horneck
(ab Mai 2012)
9 SonntagStour | Erlebnistour mit der Neckartalbahn
Erlebnistour mit der Neckartalbahn | SonntagStour 10
2
Höhe (m)
250
Streckenabschnitte
Höhenprofil
200
150
Bad Wimpfen
Bad Friedrichshall
Gundelsheim
0 10
20 30 38 40 Entfernung (km)
Bad Rappenau
Bad Wimpfen

Schachtsee Jagstfeld
Fachwerk Bad Wimpfen
Stiftskirche St. Peter
Torwache
Burg Guttenberg
tourenvorScHLag tourenvorScHLag
tourbeschreibung
Der Salz­ & Sole­Radweg nimmt mit auf eine Reise durch
die Geschichte und Gegen wart der Salz­ und Solegewinnung.
Bereits vor 2.000 Jahren wurde am unteren Neckar
Salz aus Sole gewonnen. Im Jahr 1816 stieß man im Bad
Friedrichshaller Teilort Jagstfeld auf das begehrte Steinsalz.
Heute zeugen die zahlreichen Solebäder in der Gegend
von den Salzvorkommen. Entspannung pur im Sole­
bad bietet zum Beispiel Bad Wimpfen, von hier startet
die Sonntagstour.
Am Bahnhof in Bad Wimpfen angekommen geht es nach
der Überquerung der Gleise leicht rechts abwärts an den
Neckar, ab dort ist der Radweg ausgeschildert. Er führt
durch die Salz­ und Solestädte der Region und ist Teil
der Wellnessroute Salz & Sole. Die Radtour ist durchgehend
gut markiert. Zahlreiche Schautafeln säumen die
Strecke, sie informieren in Wort und Bild über das weiße
Gold von der Entstehung und Gewinnung bis hin zur
Verarbeitung.
Auf der Fahrt nach Bad Friedrichshall wird das frühere
Ritterstift und heutige Kloster Bad Wimpfen im Tal
passiert. Das ehemalige Benediktinerkloster mit hochgotischem
Kreuzgang steht für Besucher offen. Das
Besucherbergwerk Bad Friedrichshall­Kochendorf liegt
einige Kilometer weiter am Wegesrand (ein Besuch ist ab
Mai 2012 möglich). Das Salzbergwerk bringt Geschichte
und Technik der Salzgewinnung nahe und zeigt, wie
wertvoll das Salz als Gewürz und Konser vierungsmittel
einst war. Bei der Einfahrt in das Bergwerk taucht man
in rund 200 Millionen Jahre Erdgeschichte ein. Der idyllische
Schachtsee mit dem historischen Tretrad in Bad
Friedrichshall­Jagstfeld entstand durch einen Einbruch
von Tragepfeilern im ehemaligen Salzbergwerk, an ihm
vorbei geht es weiter bis nach Gundelsheim.
Bei der Anfahrt auf dieses mittelalterliche Städtchen
inmitten sonnenverwöhnter Weinberge eröffnet sich
der Blick auf die bekannte Steillage „Himmelreich“.
Über Gundelsheim thront Schloss Horneck, das größte
Neckarschloss nach Heidelberg. Es beherbergt das
Siebenbürgische Museum und ist einen Besuch wert.
Auf den berühmtesten Einwohner Siebenbürgens,
Blutsauger Graf Dracula, trifft man hier zwar nicht, das
Museum zeigt dafür rund 16.000 Ausstellungsobjekte
mit Schwerpunkt auf siebenbürgisch­sächsischer Kultur
von bäuerlichem und Kunsthandwerk bis hin zu Zinngießerarbeiten.
Unten im Herzen der Stadt stellt die Konditorei
Schokoladenmanufaktur Schell süße Leckereien her.
Bevor es weitergeht, lohnt es sich, für diese verführerischen
Köstlichkeiten eine kleine Pause einzulegen.
Wenige Kilometer weiter lädt das nächste historische
Gemäuer zu einer Besichtigung ein, die Burg Guttenberg
über dem Haßmersheimer Ortsteil Neckarmühlbach.
In der preisgekrönten Ausstellung „Leben auf der Ritterburg”
erwacht im Burgmuseum das Mittelalter mit
klappernden Ritterrüstungen, gefährlichen Waffen und
der schaurigen Folterkammer. Wer sich dieses Erlebnis
nicht entgehen lassen will, muss einen kleinen Anstieg
auf die Burg von ca. 10–15 Minuten in Kauf nehmen.
Oben ange kommen, gehört der Besuch der Deutschen
Greifenwarte unbedingt dazu. Mönchs­ und Gänsegeier,
Bart­ und Weißrückengeier, Weißkopfsee­, Schreisee­,
Stein­, Kaiser­ und Steppenadler – etwa 120 faszinierende
Vögel sind auf der Warte zu bestaunen. In etwa
einstündigen Flugvorführungen sind viele der Tiere live
zu erleben und allerlei Wissenswertes über ihre Lebensweisen
zu erfahren.
Die Fahrräder rollen nun weiter durch das reizvolle Fünfmühlental,
dessen Name auf dort ehemals betriebene
Wassermühlen zurückzuführen ist. Hier bahnt sich der
Mühlbach seinen Weg durch den Kalkstein. Der gepflegte
Waldgrillplatz bei Zimmerhof lädt nach ca. 5 km zu
einer gemütlichen Rast ein. Von hier aus ist es nur noch
ein Katzensprung bis auf die leichte Hochebene von Bad
Rappenau.
Der Erlebnisradweg führt am Bad Rappenauer Wasserschloss
vorbei, welches Anfang des 17. Jahrhunderts von
Eberhard von Gemmingen erbaut wurde. Das ehemalige
Landesgartenschaugelände im Salinengarten, Kurpark
und Schlosspark bietet auf ca. 29 ha beschaulichen Platz
für Erholung und Entspannung pur. Das Lavendellabyrinth,
die Solegärten und der Lichtturm sind nur einige
der sehenswerten Orte. Das Gradier werk im Salinenpark
ist als einziges Freiluft­Inhalatorium etwas Besonderes
Radler vor Burg
Guttenberg
Wasserschloss
Bad Rappenau
11 SonntagStour | Erlebnistour mit der Neckartalbahn
Erlebnistour mit der Neckartalbahn | SonntagStour 12

Salinenpark
Bad Rappenau
Gradierwerk
Bad Rappenau
tourenvorScHLag tourService
… tourbeschreibung
im Kur­ und Bäderland Baden­Württemberg. Der Salinen­
und Bädergeschichte der Stadt kommen Besucher
im Kulturhaus „Forum Fränkischer Hof” auf die Spur.
In diesem historischen Anwesen von 1842 sind an Wochenenden
Geräte der Bohrtechnik, Soleförderung und
Siedesalzerzeugung aus den Anfangsjahren der Saline zu
bestaunen.
Das Ziel ist fast erreicht. Doch vorher lädt die ehemalige
Kaiserpfalz und heutige Kurstadt Bad Wimpfen zu einem
Besuch ein. Das sehenswerte Städtchen mit zahlreichen
Fachwerkhäusern inmitten der historischen Altstadt
wartet sogar mit einem der ältesten Häuser Baden­
Württembergs auf: Am Marktplatz 6 befindet sich das
ursprüngliche romanische Wohnhaus aus der zweiten
Hälfte des 13. Jahrhunderts. Das Wahrzeichen von Bad
Wimpfen ist der Blaue Turm. Wer möchte, kann der
Türmerin Bianca Knodel einen Besuch abstatten und
aus 32 m Höhe einen Blick auf die ehemalige Kaiserpfalz
werfen. Die Altstadt liegt etwas am Berg, somit ist für die
lohnende Stadtbesichtigung ein kleiner Anstieg zu bewältigen.
Das Ziel der Radtour, der neugotische Bahnhof
nahe dem Neckar, ist architektonisch gesehen, einmalig
in Süddeutschland.
Bei schönem Wetter können die müden Radler hier auch
im gemütlichen Biergarten auf den Zug warten oder in
der trendigen Bollwerk Lounge einkehren (ab 17 Uhr
geöffnet). Wer es rustikaler mag und gerne einmal besonders
„zügig“ bedient werden möchte, sollte etwa einen
Kilometer den Neckar entlang bis zu Peters Bahnhof
weiterradeln. Dazu geht es jedoch tendenziell abwärts
und die Strecke muss später wieder zum Bahnhof zurückgeradelt
werden. Über 100 m Gleise schlängeln sich
durch die mit Wandmalereien geschmückte Gaststätte.
Hier kommt gute schwäbische Küche auf den Tisch.
Eine Besonderheit, die so schnell nicht wieder zu finden
sein wird: Die Getränke fahren auf Zügen an den Tisch.
adressen, Sehenswertes und veranstaltungen
Geistliches Zentrum Kloster Bad Wimpfen
Lindenplatz 7, 74206 Bad Wimpfen, Tel. 07063/97040,
www.kloster-bad-wimpfen.de. Die Klosterkirche
kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
(Tourist­Info Bad Wimpfen, Tel. 07063/97200).
Südwestdeutsche Salzwerke AG,
Besucherbergwerk Bad Friedrichshall-Kochendorf
Bergrat­Bilfinger­Str. 1, 74177 Bad Friedrichshall, Tel.
07131/959­3303, www.salzwerke.de. 1. Mai–3. Oktober
Sa./So./Feiertag 9.30–16 Uhr. Zwischen Pfingsten und
Sommerferienbeginn Baden­Württemberg auch Fr.
9.30–16 Uhr. Erw. 9 €.
Solebohrung
Schloss Horneck
Siebenbürgisches Museum auf Schloss Horneck
Schlossstr. 28, 74831 Gundelsheim, Tel. 06269/90621,
www.siebenbuergisches-museum.de. Di.–So. 11–17 Uhr; Erw. 3 €.
Schokoladenmanufaktur Schell Konditorei Café
Schloßstr. 31­33, 74831 Gundelsheim, Tel. 06269/350,
www.schell-schokoladen.de. Mi.–Fr./So. 8–18 Uhr, Sa. 6–17 Uhr.
Burg Guttenberg
Burgstraße, 74855 Haßmersheim­Neckarmühlbach, Tel. 06266/228,
www.burg-guttenberg.de. Burgmuseum: April–Oktober tägl. 10–18
Uhr. Im Winter nur an Wochenenden bei schönem Wetter. Erw. 4 €,
mit Führung 5 €.
Deutsche Greifenwarte auf Burg Guttenberg
Burgstraße, 74855 Haßmersheim­Neckarmühlbach, Tel. 06266/388,
www.burg-guttenberg.de. April–Oktober tägl. Rundgang 9–18, Flugvorführung
11 und 15 Uhr; März/November tägl. Rundgang 12–17, Flugvorführung
15 Uhr; Preise: Flugvorführung und Rundgang Erw. 11 €;
nur Rundgang (Mo.–Fr. ab 16 Uhr) Erw. 6 €.
Kulturhaus „Forum Fränkischer Hof”
Heinsheimer Str. 16, 74906 Bad Rappenau, Gäste­Information:
Tel. 07264/922161. Sa./So. 14–17 Uhr; Eintritt frei.
Bollwerk Lounge
Im Bahnhof, 74206 Bad Wimpfen, Tel. 07063/266233,
www.bwlounge.de. Mo.–Do. 17–23, Fr./Sa. 17–2, So. 11–23 Uhr.
13 SonntagStour | Erlebnistour mit der Neckartalbahn
Erlebnistour mit der Neckartalbahn | SonntagStour 14

Baden im RappSoDie
tourService tourService
Peters Bahnhof, Erlebnisgastronomie
Corneliastr. 41, 74206 Bad Wimpfen im Tal, Tel. 07063/226,
www.peters-bahnhof.de. Do.–Mo. 11.30–14.30 und
17.30–22.30 Uhr, Di./Mi. Ruhetag.
Stadtverwaltung Bad Friedrichshall
Rathausplatz 1, 74177 Bad Friedrichshall, Tel. 07136/8320,
www.friedrichshall.de
Gemeindeverwaltung Haßmersheim
Theodor­Heuss­Str. 45, 74855 Haßmersheim, Tel. 06266/7910,
www.hassmersheim.de
Gäste-Information
Salinenstr. 37, 74906 Bad Rappenau, Tel. 07264/922391,
www.badrappenau.de
Tourist-Information Bad Wimpfen
Carl­Ulrich­Str. 1, 74206 Bad Wimpfen, Tel. 07063/97200,
www.badwimpfen.de
i-Punkt Gundelsheim
Tiefenbacher Str. 16, 74831 Gundelsheim, Tel. 06269/9619,
www.gundelsheim.de
Solefreibad am Kocherwald
Hohe Straße 40, 74177 Bad Friedrichshall­Jagstfeld, Tel. 07136/832770,
Info: www.friedrichshall.de. Mai–September tägl. 7–20 Uhr
bei schönem Wetter, Erw. 4 €.
RappSoDie, Sole- und Saunaparadies
Salinenstr. 37, 74906 Bad Rappenau, Tel. 07264/2069330,
www.rappsodie.info. Mo.–Sa. 8–21, So./Feiertag 8–20 Uhr,
Sauna: Mo.–Do. 9–23, Fr./Sa. 9–24, So./Feiertag 9–20 Uhr;
Solebad Erw. ab 8 €, Sauna ab 14 €.
Solebad Bad Wimpfen
Osterbergstr. 16, 74206 Bad Wimpfen, Tel. 07063/522180,
www.bad-wimpfen.de. Di./Mi./Do./Sa. 7–20.45, Fr. 12–20.45,
So. 8–16.45, Feiertag 8–12.45 Uhr, Außenbecken schließt jew. 15 Minuten
früher; Erw. 7,40 €.
Reichsstädtisches Museum im Alten Spital
Hauptstr. 45, 74206 Bad Wimpfen, www.badwimpfen.de.
Di.–So. 10–12 und 14–17 Uhr, Erw. 2 €.
• Die Radtour kann an verschiedenen Punkten begonnen und beendet
werden. Bahnhaltestellen sind neben Bad Wimpfen auch Bad Rappenau,
Bad Friedrichshall­Jagstfeld, Offenau und Gundelsheim.
• Der Salz- & Sole-Radweg ist Teil der Wellnessroute Salz & Sole.
Sie bietet Entspannung an Solequellen zwischen Neckar, Hohenlohe
und Schwäbische Alb. www.wellnessroute.de
• Kartenempfehlung: Landkreis Heilbronn Radwandern Natur und
Kultur – pur, Landesvermessungsamt Baden­Württemberg
1: 50 000, 6,90 €, ISBN­13: 978­3890217291
• GPX-Track zum Download:
Salz­ & Sole­Radweg:
www.heilbronnerland.de
(Aktiv erleben/Radfahren/RadTourenTipps im Neckartal/
N2 Salz­ & Sole Radweg)
anreise
rückreise
Beispielsweise erreicht man Bad Wimpfen aus Stuttgart
samstags und sonntags mit der Regionalbahn um 8.13 Uhr.
Umstieg in Bad Friedrichshall­Jagstfeld (ab 9.19 Uhr).
Ankunft in Bad Wimpfen um 9.22 Uhr.
Eine Rückfahrtmöglichkeit ist die Regionalbahn von
Bad Wimpfen samstags und sonntags um 18.35 Uhr.
Umstieg in Bad Friedrichshall­Jagstfeld (ab 18.45 Uhr).
Ankunft Stuttgart Hbf um 19.43 Uhr.
Die Fahrradmitnahme ist jeweils begrenzt möglich.
Bei Gruppen empfiehlt sich daher eine Voranmeldung.
Aktuelle Verbindungen für die An­ und Abreise
mit der Bahn finden Sie unter www.3-loewen-takt.de
und erhalten Sie bei der LÖWENLINE 01805­77 99 66
(14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz,
höchstens 42 Cent/Min. aus Mobilfunknetzen).
Mit der Bus &Bahn-App des 3-Löwen-Taktes
können Sie Abfahrtszeiten von Bus und Bahn
ganz einfach über das Smartphone erfragen.
www.3-loewen-takt.de/bus-bahn-app
15 SonntagStour | Erlebnistour mit der Neckartalbahn
Erlebnistour mit der Neckartalbahn | SonntagStour 16
tipps

Ihre mobile
Fahrplanauskunft!
Die
kostenlose
„Bus&Bahn“
-APP
Mit der kostenlosen „Bus&Bahn“-App des 3-Löwen-Takts
kann man jederzeit und überall die mobile
Fahrplanauskunft in ganz Baden-Württemberg aufrufen.
Der 3-Löwen-Takt macht’s möglich!
www.3-loewen-takt.de
BiLDnacHweiS impreSSum
Herausgeber
Nahverkehrsgesellschaft Baden­Württemberg mbH
Wilhelmsplatz 11, 70182 Stuttgart
Konzeption/Gesamtherstellung
© VUD Medien GmbH, Freudenstadt – Dezember 2011
Redaktion
Saskia Klima / Nadja Hornberger
Alle Angaben ohne Gewähr. Bitte informieren Sie sich
kurz vor Reisebeginn über mögliche Fahrplanänderungen.
Der Nachdruck, auch auszugsweise, und die Nutzung
von Ausschnitten zu gewerblichen und privaten Zwecken
ist untersagt und wird wegen des Verstoßes gegen das
Urheberrecht geahndet.
Erlebnistour mit der Neckartalbahn
© BTB Bad Rappenauer Touristik­ und Bäder GmbH (S. 12, 13, 14, 15);
© Heidelberg Marketing GmbH (Titel S.1/2, Kopfzeile, S. 3, 4, 5, 6, 7, 8);
© Tourist­Information Bad Wimpfen & Gundelsheim (S. 10, 11);
© Burg Guttenberg (S. 3, 11);
© Stadt Bad Friedrichshall (S. 11);
© Stadt Gundelsheim (S. 14);
Falknerei Tinnunculus © Uwe Rieger (S. 7).
LegenDe DetaiLkarten
Bahnhof
Restaurant/Gasthof/Café/
Einkehrmöglichkeit
Weinprobe/Weingut
Radtour
Wanderweg/Städtetour
Bushaltestelle
Ladestation
Campingplatz
Impressum · Bildnachweis | SonntagStour