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auf Bäume hören - Stadt Oberhausen

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WIR FÜR EUCH


In eigener Sache<br />

IMPRESSUM<br />

Wir für Euch<br />

überparteilich überkonfessionell<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Stadt</strong> <strong>Oberhausen</strong> -<br />

Der Oberbürgermeister<br />

Seniorenbeirat der <strong>Stadt</strong> <strong>Oberhausen</strong><br />

Fachbereich Neue Medien<br />

Langemarkstr. 19-21<br />

46042 <strong>Oberhausen</strong><br />

Leitung:<br />

V.i.S.d.P. Rita Weller (RW)<br />

Stellvertreter.:<br />

Josef Bertelsbeck (JB), Inge Schebitz (IS), Marlies<br />

Gummersbach (MG), Marlies Wolterhoff-Lümmen<br />

(MW-L)<br />

Redaktionsteam:<br />

Eva Maria Bauer (EMB), Dr.Elisabeth Bonmann-<br />

Fabry (EBF), Edith Froitzheim (EF), Rüttger<br />

Heinzen (RH), Renate Helten (ReH), Jutta<br />

Kaschull ( JuScha ), Alfred Loeh (AL), Helmut<br />

Mettler (hmr), Hannelore Ohletz ( HO ), Katharina<br />

Ombeck (KO), Renate Ponten (RP), Wa l t e r<br />

Schulten (WaS).<br />

Satz, Layout und Druck:<br />

<strong>Oberhausen</strong>er Gebäudemanagement GmbH,<br />

OGM GmbH, Service, Druck & Grafik<br />

Titelfoto: Rita Weller (Kaisergarten)<br />

Zeichnung:Inge Schebitz<br />

Fotos: M. Wolterhoff-Lümmen, Eva-Maria<br />

Bauer, Walter Schulten, Kathi<br />

Ombeck<br />

Auflage:<br />

10 000 Exemplare<br />

Für unverlangt eingesandte Beiträge keine<br />

Abdruckgarantie. Eine Rücksendung erfolgt nicht.<br />

Die Verantwortung für namentlich gekennzeichnete<br />

Beiträge und deren Inhalt - in Wort und Schrift -<br />

liegt bei dem Verfasser. Anonyme Zuschriften können<br />

nicht veröffentlicht werden.<br />

Wir für Euch erscheint vierteljährlich kostenlos.<br />

Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit<br />

Genehmigung der Herausgeber.<br />

Termine für<br />

Seniorenbeiratssitzungen 2001<br />

Seniorenbeiratssitzungen sind öff e n tlich,<br />

d.h. sie sind für alle interessierten<br />

Bürgerinnen und Bürger zugänglich.<br />

Sie finden an unterschiedlichen Orten<br />

innerhalb des <strong>Stadt</strong>gebietes statt.<br />

Die jeweiligen Ve r a n s t a l t u n g s t e r m i n e<br />

und -orte werden auch in der<br />

Tagespresse und im Wochenanzeiger<br />

bekanntgegeben:<br />

8. S i t z u n g. ..................05.09.2001<br />

9. S i t z u n g. ..................14.11.2001<br />

2 Wir für Euch 3/2001<br />

Redaktionshinweis!<br />

�<br />

¸ - vielleicht von Interesse<br />

für Sie<br />

Mobil im Alter<br />

Mobilität außerhalb des Hauses.<br />

Elektro-Mobile mit einer Geschwindigkeit<br />

von 6 oder 10 km/h.<br />

Antrieb mit wieder <strong>auf</strong>ladbarem<br />

Akku.<br />

Reichweite der Batterie: 30 km.<br />

Führerschein nicht erforderlich.<br />

Fahrt <strong>auf</strong> Straßen, Rad- und Gehwegen<br />

je nach Verkehrs<strong>auf</strong>kommen.<br />

Kosten entsprechend<br />

Ausstattung zwischen 6.000,- und<br />

15.000,- DM.<br />

Gegebenenfalls Übernahme der<br />

Kosten durch Kassen, manchmal<br />

werden auch gebrauchte E-Mobile<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

Versorgungsämter und gesetzliche<br />

Krankenkassen müssen den<br />

Behinderten die Stromkosten<br />

erstatten ( Bundessozialgericht A2:<br />

B9V 10/00R ).<br />

Info: bei Krankenkassen, Sozialdiensten,<br />

Reha-Beratern der<br />

Kliniken<br />

Quelle: Seniorenratgeber 3/2001 –<br />

WAZ vom 12.05.2001<br />

ReH<br />

"Wir für Euch"<br />

liegt in verschiedenen<br />

Institutionen im gesamten<br />

<strong>Stadt</strong>gebiet aus.<br />

Sie können uns in unserem Redaktionsbüro - persönlich oder telefonisch<br />

- zu folgenden Zeiten erreichen:<br />

dienstags - mittwochs 10.00 Uhr - 12.00 Uhr<br />

donnerstags 15.00 Uhr - 17.00 Uhr<br />

Unsere Anschrift:<br />

Wir für Euch - Redaktion -<br />

Elsa-Brändström-Str. 19<br />

46042 <strong>Oberhausen</strong> Tel.: 02 08 / 8 25 27 24<br />

Internet-Adresse:<br />

INHALTSVERZEICHNIS:<br />

In eigener Sache........................2<br />

Kommissariat Vorbeugung:<br />

Früher, als es noch<br />

Vorbilder gab..............................3<br />

Tim und Struppi..........................4<br />

Rätsel/Auflösung........................4<br />

Randbemerkung ........................4<br />

Interview mit<br />

Bürgermeister Klaus Wehling ....5<br />

Einwanderungsland<br />

Deutschland ..............................6<br />

Rente nach Kassenlage ............7<br />

Stolperfalle ................................9<br />

Übrigens ....................................9<br />

Hundeglück..............................10<br />

Die Kanalinseln........................11<br />

Bubenstreiche..........................12<br />

Mit <strong>Bäume</strong>n sprechen -<br />

<strong>auf</strong> <strong>Bäume</strong> <strong>hören</strong> ....................12<br />

Buchvorstellung:<br />

Wenn die Schatten länger<br />

werden ....................................13<br />

Zu dienstbeflissen....................13<br />

Senioren testen Fahrzeuge<br />

der StOAG ..............................14<br />

Französische Mentalität:<br />

Schamhaftigkeit ......................14<br />

Wir für uns ..............................15<br />

Herbstlandschaft -<br />

Eine Bildbeschreibung ............16<br />

http://bibliothek.oberhausen.de/seniorenzeitung<br />

Unsere E-mail Adresse ist: wfe@oberhausen.de


Polizei<br />

Kommissariat Vorbeugung<br />

Früher, ...als es noch Vorbilder gab.<br />

Zu den besonders gefährdeten<br />

Personengruppen im Straßenverkehr<br />

ge<strong>hören</strong> neben älteren<br />

Mitbürgern auch Kinder und<br />

Jugendliche.<br />

Woran liegt das?<br />

Eine einfache Antwort dar<strong>auf</strong><br />

gibt es nicht, denn viele Faktoren<br />

sind dafür verantwortlich.<br />

Diese alle <strong>auf</strong>zuzählen, würde<br />

das komplette Heft füllen.<br />

Verantwortung! Was haben wir<br />

damit zu tun? Sind wir selbst<br />

auch für richtiges und falsches<br />

Verhalten verantwortlich?<br />

Die Zeiten ändern sich.<br />

Früher ging man als Senior <strong>auf</strong><br />

dem Gehweg, und wenn Kinder<br />

entgegen kamen, machten<br />

diese höflich Platz. Wenn man<br />

mit der Straßenbahn fuhr und<br />

alle Sitzplätze belegt waren,<br />

standen junge Leute <strong>auf</strong>, um<br />

uns ihren Platz anzubieten.<br />

Fahrräder waren auch in der<br />

Dunkelheit zu erkennen, weil<br />

die Beleuchtung und alles<br />

andere auch funktionierte.<br />

Heute ist vieles anders.<br />

Senioren <strong>auf</strong> dem Gehweg werden<br />

von Skateboard- und Inlinefahrern<br />

fast über den H<strong>auf</strong>en<br />

gefahren. Auf eine Entschuldigung<br />

wartet man vergebens.<br />

In den Fußgänger-zonen<br />

muss man den Radfahrern ausweichen,<br />

um schadlos seinen<br />

Eink<strong>auf</strong> zu erledigen. In vollen<br />

Bussen warten wir lange, bis<br />

ein Jüngerer seinen Platz anbietet.<br />

Haben wir oder einige von uns<br />

sich auch verändert? So konnte<br />

ich folgendes in letzter Zeit erleben:<br />

Senioren überquerten die Fahrbahn<br />

an einer Fußgängerampel<br />

bei rotem Licht. Auf ihr falsches<br />

Verhalten angesprochen bekam<br />

man Antworten wie: "Ich<br />

habe es eilig", "Ich passe schon<br />

<strong>auf</strong>", "Kümmern Sie sich lieber<br />

um wichtigere Dinge."<br />

Sie überquerten die Fahrbahn,<br />

obwohl sich 10 Meter daneben<br />

ein Fußgängerüberweg befand.<br />

Straßen wurden<br />

dann<br />

schräg, nicht<br />

<strong>auf</strong> geradem<br />

Weg überquert.<br />

Auch Senioren<br />

benutzen den<br />

Radweg <strong>auf</strong> der<br />

falschen Straßenseite<br />

oder<br />

fahren sogar<br />

<strong>auf</strong> dem Gehweg.<br />

In vollen Linienbussen<br />

werden<br />

junge Leute von<br />

Senioren mit<br />

provozierenden Worten angesprochen:<br />

"Hey, mach mal<br />

Platz. Ich bin alt."<br />

Bei solchen "Vorbildern" muss<br />

man sich nicht wundern, dass<br />

das auch <strong>auf</strong> junge Menschen<br />

abfärbt. Das trifft - Gott sei<br />

Dank - nur <strong>auf</strong> einige wenige<br />

zu; denn die meisten von uns<br />

verhalten sich korrekt. Wir werden<br />

nur dann etwas ändern,<br />

wenn wir der jüngeren<br />

Generation ein Verhalten vorleben,<br />

das wir von ihnen erwarten.<br />

Willi Taubner, Kommissariat<br />

Vorbeugung<br />

Wir für Euch 3/2001 3


Kultur/Rätsel/Gesellschaft<br />

LUDWIG GALERIE<br />

schloss oberhausen<br />

"T i m und S t r u p p i "<br />

Ein Blick in das Atelier Hergé<br />

Werke von Georg Remi<br />

(1907–1983), genannt Hergé, dem<br />

p o p u l ä ren belgischen Comic-<br />

Zeichner und Vater von "Tim und<br />

Struppi" (weltweit einer der erfolg<br />

reichsten Comics), werden in<br />

einer Ausstellung gezeigt, die<br />

Einblicke in seine Arbeitsweise<br />

geben soll. Im Mittelpunkt stehen<br />

die bekanntesten Geschichten:<br />

"Der blaue Lotus" (1934) und "Tim<br />

in Tibet" (1960). Der besondere<br />

Reiz dieser Präsentation liegt<br />

jedoch darin, dass, obwohl in<br />

einem Abstand von über 20<br />

J a h ren entstanden, die beiden<br />

Geschichten einen inhaltlichen<br />

Zusammenhang haben.<br />

Ausstellungsdauer:<br />

15. Sept. 2001 – 6. Januar 2002<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di – So 11.00 – 18.00 Uhr<br />

Montag geschlossen<br />

Eintritt: 8,- DM, erm. 5,- DM<br />

Öffentliche Führungen:<br />

jeden Sonntag um 11.30 Uhr<br />

(im Eintrittspreis enthalten)<br />

4 Wir für Euch 3/2001<br />

MW-L<br />

Rätsel<br />

Zahlen<br />

1<br />

Den Zahlen sind die<br />

Buchstaben des Alphabetes<br />

von 1 = a, 2= b bis 26 = z<br />

zuzuordnen,ü = ue. So ergibt<br />

sich ein kleines, zur Jahreszeit<br />

passendes Gedicht.<br />

4518 – 19151313518 –<br />

91920 2– 2251871147514,<br />

4518 – 851821920 - 8120 -<br />

1147561147514.23918 –<br />

23151212514 – 9814 –<br />

257182151919514,21144 –<br />

495195 – 265920 –<br />

7514951919514.<br />

Die Zahlenreihe ist bis 100<br />

fortzusetzen 1, 2, 3, 5, 7, 11,<br />

13,17, 19.........<br />

Lösungen<br />

2 1<br />

RAND<br />

BEMERKUNG<br />

Mit viel Vergnügen habe ich mir ein<br />

T-Shirt ausgesucht. Außerd e m trug<br />

ich einige Wäschestücke und eine<br />

Weste nach Hause. Es passte bei<br />

der Anprobe alles wunderbar. Aber<br />

oh weh, die leidigen Etiketten der<br />

Herstellerfirmen! Nicht nur dass<br />

ich keine Lust habe, wie eine wandelnde<br />

Reklame-Pinwand herumzul<strong>auf</strong>en,<br />

nein, ganz im Gegensatz<br />

zu den Angaben der einzelnen<br />

Bekleidungsstücke: reine Naturfaser,<br />

bester Tragekomfort, scheinen<br />

die Etiketten aus einem ganz besonders<br />

haltbaren Material hergestellt<br />

zu sein. Weil sie eine ekzematisierende<br />

Wirkung haben, beginne<br />

ich also sie herauszutrennen.<br />

Aber oh Schreck, so haltbar habe<br />

ich noch keine Naht gesehen. Eine<br />

spitze Schere muss her und die<br />

schärfste Brille, außerdem eine<br />

gute Lichtquelle und viel Geduld.<br />

Es soll nicht schon vor dem ersten<br />

Tragen ein Loch entstehen.<br />

Ich bin mit der Sache fertig geworden,<br />

was für Senioren wirklich<br />

nicht einfach ist. Aber auch bei<br />

Berufstätigen und Müttern dürfte<br />

dafür die Zeit fehlen. Warum ist die<br />

Herstellerfirma so ängstlich, dass<br />

ihr Name vergessen werden könnte?<br />

Bei der Weste waren außerdem<br />

Taschen zu öffnen, damit man sie<br />

benutzen kann. Auch hier das gleiche<br />

Dilemma. Erstens hatte der<br />

Nähfaden exakt den gleichen<br />

Farbton wie der Stoff, sehr elegant<br />

abgestimmt, und zweitens war er<br />

so haltbar gearbeitet, dass die<br />

Naht nicht <strong>auf</strong>ging. Für Seitennähte<br />

sicher wertvoll, aber für eine<br />

Tasche, die benutzt werden soll?<br />

In dem Fall wäre ein vielleicht anderer<br />

Farbton für das Nähgarn zu<br />

empfehlen, was Senioren entgegenkommen<br />

könnte.<br />

Wir wollen ja kein eigenes Moderessort,<br />

mit Kleinigkeiten können<br />

wir gut in der heutigen Zeit leben.<br />

Andere Meinungen würden mich<br />

interessieren.<br />

EBF


Politik<br />

Interview mit Bürgermeister KLAUS WEHLING<br />

Klaus Wehling<br />

Zur Person:<br />

Klaus Wehling 54 Jahre alt, verheiratet,<br />

zwei erwachsene<br />

Söhne. Mittlere Reife, Lehre<br />

und Beschäftigung bei der<br />

<strong>Stadt</strong>sparkasse 7 Jahre lang.<br />

Nebenbei Besuch des Abendgymnasiums<br />

Duisburg zur<br />

E r reichung des Abiturs.<br />

Studium des Lehramtes für<br />

B e r u f s s c h u l l e h re r, Studiend<br />

i rektor am Berufskolleg<br />

Lehnerstraße in Mülheim. Seit 3<br />

Jahren ehrenamtlicher Bürgermeister.<br />

WfE:<br />

Wie sehen Sie Ihre Arbeit?<br />

K. W.:<br />

In erster Linie Repräsentationen<br />

und Wahrnehmung sozialer<br />

Belange.<br />

WfE:<br />

Was halten Sie von der Würdigung<br />

des Ehrenamtes?<br />

K. W.:<br />

Ohne die Arbeit der ehrenamtlich<br />

tätigen Menschen<br />

in unserer <strong>Stadt</strong> könnten<br />

viele dringende gesellschaftliche<br />

Aufgaben nicht<br />

erledigt werden.<br />

WfE:<br />

Welche Rolle spielen die<br />

Parteien in der Kommunalpolitik?<br />

K.W.:<br />

Über Kontakte und Gespräche<br />

bekommt man ein<br />

Gefühl für die Wünsche und<br />

Hoffnungen der Bürger.<br />

WfE:<br />

Wie weit sind die Erweiterungspläne<br />

für die Neue Mitte<br />

gediehen?<br />

K. W.:<br />

Aktuell erstreckt sich die Erweiterung<br />

vornehmlich <strong>auf</strong> die<br />

S c h a ffung neuer Büro f l ä c h e n .<br />

Neben dem CentrO. Entsteht so<br />

ein zweites Standbein in Form<br />

eines attraktiven Büro s t a n d -<br />

ortes. Die Ansiedlung namhafter<br />

U n t e rnehmen entlang der<br />

Osterfelder Straße führt zur<br />

w e i t e ren Aufwertung des<br />

Standortes. Ganz hohe E r w a rtungen<br />

haben wir zum Beispiel<br />

bei dem Frauenhofer Institut und<br />

dem Zukunftspark O.-Vision.<br />

WfE:<br />

Welchen Stellenwert nimmt die<br />

Sozialpolitik in <strong>Oberhausen</strong><br />

ein?<br />

K. W.:<br />

Die gesamte Kommunalpolitik<br />

ist zugleich Sozialpolitik, denn<br />

jeder Bereich hat<br />

Auswirkungen <strong>auf</strong> die<br />

Menschen in einer <strong>Stadt</strong>.<br />

Speziell im Kultur-, Sport- und<br />

F re i z e i t b e reich geht es in<br />

erster Linie darum, für die<br />

<strong>Oberhausen</strong>er auch in Zukunft<br />

Angebote vorzuhalten, dere n<br />

Nutzung nicht von der Größe<br />

des Geldbeutels abhängig ist.<br />

Der Kaisergarten mit seinem<br />

T i e rgehege und die Tre n d -<br />

sportanlage "Open Airea" mit<br />

i h ren kostenlosen Angeboten<br />

sind dafür zwei Beispiele.<br />

WfE:<br />

Was hat <strong>Oberhausen</strong> für die<br />

Zukunft zu erwarten?<br />

K. W.:<br />

Nach wie vor sind wir bestrebt,<br />

die Attraktivität unserer <strong>Stadt</strong><br />

weiter zu steigern, damit die<br />

Menschen auch in Zukunft<br />

gerne in <strong>Oberhausen</strong> leben und<br />

sich wohlfühlen.<br />

Neben dem Ausbau der Neuen<br />

Mitte hat für uns die weitere<br />

Verbesserung der Wohn- und<br />

Lebensqualität nicht nur in den<br />

d rei "alten" <strong>Stadt</strong>teilzentre n ,<br />

sondern auch in den kleinräumigen<br />

Wohngebieten gleich<br />

große Bedeutung.<br />

Ich denke, dass wir hier – wie<br />

das Knappenviertel inzwischen<br />

zeigt – <strong>auf</strong> einem sehr guten<br />

Weg sind.<br />

Josef Bertelsbeck / Rita Weller<br />

Wir für Euch 3/2001 5


Kommentar<br />

Einwanderungsland<br />

Gegenwärtig ist das Thema<br />

Einwanderung in aller<br />

Munde. Unterschiedliche politische<br />

Parteien sind dabei hierzu<br />

Stellung zu beziehen oder<br />

haben sich zu diesem Thema<br />

schon positioniert. Verwiesen<br />

werden kann zudem <strong>auf</strong> eine<br />

von der Bundesregierung eingesetzteZuwanderungskommission,<br />

die zu vorgenanntem<br />

Thema schon Vorschläge ausgearbeitet<br />

hat. Ein Gesetz wird<br />

folgen.<br />

Unabhängig von den einzelnen<br />

politischen Positionen<br />

scheint in der Öffentlichkeit<br />

allgemein Übereinstimmung<br />

darüber zu herrschen, dass<br />

Einwanderung für die Zukunft<br />

notwendig ist.<br />

Hierzu läßt sich bemerken:<br />

Niedrige Geburtenraten<br />

und eine damit einhergehende<br />

Verringerung der Bevölkerung<br />

kennzeichnen die bevölkerungspolitische<br />

Entwicklung<br />

der Bundesrepublik. Dies wird<br />

dann gerade auch für die<br />

Zukunft eine erhebliche Verminderung<br />

von inländischen<br />

Arbeitskräften zur Folge<br />

haben. Gleichzeitig steigt der<br />

Anteil von Rentnern an der<br />

Gesamtbevölkerung. Die<br />

Folge, dass die Beitragslasten<br />

zur Finanzierung der Sozialleistungen<br />

weiter ansteigen<br />

werden. Hinzu kommt gegenwärtig,<br />

dass trotz einer Zahl<br />

von ca. vier Millionen Arbeitslosen,<br />

Fachkräfte fehlen.<br />

6 Wir für Euch 3/2001<br />

Wenn Zuwanderung so<br />

notwendig ist, um den<br />

Wirtschaftsstandort Deutschland<br />

und den Lebensstandard<br />

zu sichern, so ist die Frage zu<br />

beantworten, wie Zuwanderung<br />

erfolgen soll. Hierzu<br />

werden einige Gedanken<br />

geäußert.<br />

Der Zuzug von Einwanderern<br />

sollte gesteuert<br />

werden. Dies bedeutet, es dürfen<br />

nur soviel Zuwanderer <strong>auf</strong>genommen<br />

werden, wie es<br />

unsere sozialen und wirtschaftlichen<br />

Möglichkeiten<br />

zulassen. Es müssen so z.B.<br />

ausreichender Wohnraum und<br />

auch genügend Arbeitsplätze<br />

für Ausländer zur Verfügung<br />

stehen. Letzteres bedeutet<br />

dann, dass Zuwanderer hauptsächlich<br />

ins Land geholt werden<br />

für Arbeitsplätze, die nicht<br />

mit Deutschen zu besetzen<br />

sind.<br />

Zuwanderer sollten unsere<br />

Verfassung und damit auch<br />

unser politisches System kennen<br />

und anerkennen. Um<br />

Wissen über unsere Gesellschaftsordnung<br />

zu erhalten,<br />

müssen entsprechende Kurse<br />

angeboten werden.<br />

Einwanderer müssen gewillt<br />

sein, die deutsche Sprache<br />

zu erlernen, da dies als eine<br />

Voraussetzung angesehen<br />

werden kann, sich in der<br />

Gesellschaft zurechtzufinden.<br />

Die Erlernung der deutschen<br />

Sprache muss durch umfassende<br />

Hilfsangebote ermöglicht<br />

werden.<br />

Soll die Integration von<br />

Zuwanderern gelingen, so<br />

ist neben Anpassungsleistungen<br />

von Seiten dieser Personengruppe<br />

ebenso Toleranz<br />

von Seiten der Einheimischen<br />

notwendig. Das Zusammenwachsen<br />

wird ein langer und<br />

schwieriger Lernprozeß werden.<br />

Dieser kann jedoch besser<br />

glücken, als man annimmt.<br />

Unsere Geschichte liefert<br />

hierfür erfolgreiche<br />

Beispiele. Betrachten wir<br />

zunächst Preußen, das viele<br />

Flüchtlinge aus Frankreich und<br />

Österreich damals <strong>auf</strong>genommen<br />

hatte. Denken wir sodann<br />

auch an die Besiedlung des<br />

Ruhrgebiets. Hier kamen<br />

Menschen aus fast ganz<br />

Europa zusammen. Nach<br />

anfänglichen Schwierigkeiten<br />

sind sie erfolgreich integriert<br />

worden.<br />

Josef Bertelsbeck


Politik<br />

Wissen Sie noch, verehrte Senioren,<br />

dass unsere Renten einmal<br />

bru t t o l o h n b e zogen angehoben<br />

wurden, bevor die SPD<br />

die Absenkung <strong>auf</strong> ein den<br />

Nettolöhnen entsprechendes Niveau<br />

ins Gespräch bra ch t e ?<br />

Erinnern Sie sich auch noch an<br />

die Reaktion der CDU <strong>auf</strong><br />

diesen Plan? Wahlen standen<br />

vor der Tür, und so empörte sich<br />

die Union: ‚Das ist Betrug am<br />

Rentner und mit uns nicht zu<br />

machen!’<br />

Von diesem vollmundigen Versprechen<br />

wie auch von der Beteuerung‚<br />

die Renten sind sicher’<br />

<strong>auf</strong> großen CDU-Plakaten<br />

hat man sich im L<strong>auf</strong>e der Zeit<br />

wieder leise verabschiedet. Alle<br />

Parteien sind sich heute einig,<br />

dass die Renten gekürzt werden<br />

müssen, wo immer es sich machen<br />

lässt.<br />

Im Jahre 2000 ließ es sich ma-<br />

Rente<br />

nach<br />

chen, indem den Empfängern<br />

die Te i l h abe an der (Netto-)<br />

L o h n e n t w i cklung ve r we i ge rt<br />

wurde. Sie erhielten statt dessen<br />

l e d i g l i ch den Au s g l e i ch der<br />

Teuerungsrate ( 0,6 % ).<br />

Ach, wäre es doch auch diesmal<br />

dabei geblieben! Denn bis zum<br />

A n p a s s u n g s t e rmin ( 1. Juli )<br />

war die Inflation davongaloppiert<br />

und hatte im Mai einen<br />

traurigen Spitzenwert von 3,6 %<br />

erreicht. Nun jedoch kehrte man<br />

zu der früheren Regelung zurück,<br />

und das bedeutet für die<br />

Rentner erneut einen nicht unerheblichen<br />

Verlust.<br />

Beispiel:<br />

A n genommener Rentenbezug<br />

1.800,- DM, S t e i ge rung jetzt<br />

1,9 % = 34,20 DM gegenüber<br />

einer K<strong>auf</strong>kra f t m i n d e rung bei<br />

3,6 % Entwertung = 64,80 DM<br />

Unter dem Strich ist das ein<br />

Minus von 30,60 DM im Portemonnaie.<br />

Hinzu ko m m t , dass sich das<br />

Aussetzen der Lohnanpassung<br />

a u ch <strong>auf</strong> alle künftigen Erhöhungen<br />

auswirkt, da ja der jeweilige<br />

Prozentsatz fortl<strong>auf</strong>end<br />

von einem geringeren Niveau<br />

ausgeht.<br />

Im Zusammenhang mit der<br />

R e n t e n re fo rm hat es A r b e i t s -<br />

minister Walter Riester im übrigen<br />

ab e rmals ve rs t a n d e n , d i e<br />

R u h ege l d e m p f ä n ger an den<br />

S t e i ge ru n gen nicht voll partizipieren<br />

zu lassen, indem er<br />

bestimmte Anteile zuvor herausrechnen<br />

lässt. In der Informationsschrift<br />

der gesetzlichen<br />

Versicherung heißt es dazu –<br />

fast gleichlautend mit der früh<br />

e ren Ve rkündung des seine<br />

r zeit amtierenden Ministers<br />

Norbert Blüm / CDU durch die<br />

„ ve r ä n d e rte“ Anpassung der<br />

Wir für Euch 3/2001 7


Politk<br />

Renten komme es zwar zu<br />

einem „langsameren A n s t i eg<br />

der Leistungen, nicht aber zu<br />

einer Kürzung“. Damit solle der<br />

d u rch die höhere Leb e n s -<br />

e r wa rtung bedingten länge re n<br />

Bezugsdauer von Renten<br />

Rechnung getragen werden.<br />

Wenn aber ein bestimmter für<br />

Rentenzahlungen zur Verfügung<br />

stehender Betrag <strong>auf</strong> mehr Lebensjahre<br />

verteilt, also gestreckt<br />

we rden soll, so kann das<br />

Ergebnis nach Adam Riese nur<br />

eine Absenkung des monat -<br />

lichen Alterseinkommens, also<br />

eine Kürzung, sein. Noch einmal<br />

ein vereinfachtes Rechenbeispiel:<br />

Bei einem angenommenen Renten-<br />

G e s a m t b e ag t r von 120.000,- DM<br />

ergäbe sich in einem Bezugsze<br />

i t raum von 10 Ja h ren eine<br />

Summe von 12.000,- DM pro<br />

Jahr oder 1.000,- DM<br />

monatlich. Verteilt <strong>auf</strong> 20 Jahre<br />

b e t r ü ge die Rentenhöhe noch<br />

6.000,- DM im Jahr oder 500,-<br />

DM monatlich bei unveränderter<br />

Gesamtsumme von 120.000,-<br />

DM.<br />

Die für die Lebenshaltung verfügbare<br />

Rentenhöhe fällt logischerweise<br />

um so niedriger aus,<br />

je mehr die Gesamtsumme<br />

ge s t re ckt wird. Liegt bei der<br />

z i t i e rten „Berück s i ch t i g u n g “<br />

beziehungsweise dem „langsameren<br />

Anstieg“ de facto also<br />

8 Wir für Euch 3/2001<br />

nicht doch eine Kürzung vor?<br />

Sollte der Gesetzgeber hinsichtlich<br />

seiner Rentenplanungen<br />

gar der Meinung sein, ein<br />

Senior brauche ja auch nicht<br />

mehr soviel Geld wie junge<br />

Leute, so möge er bedenken, in<br />

welchem Maße das fortschreitende<br />

Nachlassen körp e rl i ch e r<br />

und ge i s t i ger Kräfte durch<br />

u nu m g ä n g l i ch notwe n d i ge Inanspruchnahme<br />

vielfältiger Hilfen<br />

für Dinge des täglich e n<br />

L ebens ko m p e n s i e rt we rd e n<br />

muss:<br />

T ä t i g keiten wie Wa s ch e n ,<br />

B ü ge l n , P u t ze n , E i n k a u fe n ,<br />

Gartenpflege bis hin zur teuren<br />

Renovierung der Wohnung und<br />

viele andere werden von jungen<br />

Menschen in der Regel selbst<br />

erledigt.<br />

Nicht vergessen werden darf der<br />

mit dem Alter größer werdende<br />

Bedarf an Medikamenten bei<br />

steigenden Preisen und Beiträgen<br />

sowie sinkendem Kassenanteil.<br />

( Weitere Einschränkungen<br />

sind in Vorbereitung. )<br />

Fe rner ge h ö ren hierzu ko s tspielige<br />

altersspezifische finanzielle<br />

Belastungen durch A n -<br />

s ch a ffung von Zahners at z ,<br />

Brillen und Hörgeräten ( einschließlich<br />

Folgekosten ).<br />

Fazit:<br />

Rentner benötigen keineswegs<br />

weniger Geld, es ändert sich nur<br />

der Ve r we n d u n g s z we ck im<br />

L<strong>auf</strong>e der Zeit.<br />

Allenfalls in Gedenkfeiern wird<br />

hin und wieder noch erwähnt,<br />

dass es die Generation der heutigen<br />

Senioren war, die das zerbombte<br />

und völlig am Boden<br />

liegende Deutschland nach dem<br />

K ri eg unter großen A n s t re n -<br />

g u n gen ( 48-Stunden-Wo ch e,<br />

6 Arbeitstage, 14 Tage Jahresurlaub<br />

) und zahlreichen Entbehrungen<br />

wieder <strong>auf</strong>baute und<br />

die Vo ra u s s e t z u n gen dafür<br />

schuf, dass die nachfolgenden<br />

G e n e rationen in Frieden und<br />

Wohlstand <strong>auf</strong>wa chsen und<br />

leben konnten.<br />

Leider entsteht gelegentlich bei<br />

den Senioren der fatale Eindruck,<br />

in der Rentenberechnung<br />

könnte ein Quäntchen Manipulation<br />

oder Willkür stecken.<br />

Wir sind der Meinu n g, d i e<br />

heutigen Rentner haben es verdient,<br />

nicht zum Stiefkind der<br />

Nation gemacht zu werden.<br />

P.S.<br />

Wann mag wohl eine Kürzung<br />

der Po l i t i ke r- Pensionen ko mmen?<br />

EF


Gesellschaft<br />

Es passierte in einem Nach-<br />

barort, doch dieser Vorfall hätte<br />

genau so in unserer <strong>Stadt</strong> vor-<br />

kommen können. Eine ältere<br />

Dame stürzte <strong>auf</strong> dem Bürger-<br />

steig und zog sich einen kom-<br />

plizierten Oberarmbruch zu. Ein<br />

Krankenhaus<strong>auf</strong>enthalt war<br />

unumgänglich, anschließend<br />

eine lange ambulante Behand-<br />

lung, die <strong>auf</strong>wendig und nicht<br />

schmerzfrei war. Es dauerte<br />

fast ein Jahr, bis diese Dame<br />

wieder ganz hergestellt war,<br />

dabei hatte sie noch Glück im<br />

Unglück, dass keine Folge-<br />

schäden zu erwarten waren.<br />

Diese Betroffene hatte ver-<br />

säumt, eine Klage einzurei-<br />

chen. Da in ihrem Fall höchst<br />

wahrscheinlich die <strong>Stadt</strong> haft-<br />

bar gemacht werden musste,<br />

scheute sie den Zeit<strong>auf</strong>wand<br />

und die enorme Nervenbe-<br />

lastung; außerdem sah sie für<br />

sich keine Erfolgschancen ge-<br />

genüber der "Institution <strong>Stadt</strong>",<br />

so ihre Worte.<br />

Hatte sie mit ihrem Pessi-<br />

mismus recht? Wie weit trifft<br />

den Fußgänger eine Mitschuld?<br />

Die Ursache des Unfalls waren<br />

zweifelsohne unebene Platten<br />

gewesen, die ein Baum mit sei-<br />

nen Wurzeln aus der Erde her-<br />

ausgedrückt hatte. Diese Stol-<br />

perfallen findet man leider auch<br />

in unserer <strong>Stadt</strong>, das Foto ist<br />

ein Beweis dafür.<br />

Es stellt sich nun für alle Bürger<br />

die Frage (nicht nur für die älte-<br />

ren), wieweit haftet die <strong>Stadt</strong> für<br />

solche Unfälle, die am häufig-<br />

Übrigens....<br />

fehlt zur Personensicherung<br />

an den 7 Treppenstufen, die<br />

zum stark frequentierten<br />

Parkplatz an der Friedrich-<br />

Karl-Straße / Ecke<br />

Concordiastraße führen, ein<br />

Geländer.<br />

sten in den Wintermonaten vor-<br />

kommen können?<br />

Schlecht beleuchtete Straßen<br />

und nasses Herbstlaub <strong>auf</strong> dem<br />

Bürgersteig können das Unfall-<br />

risiko noch erhöhen. Kann ein<br />

Seh- oder Gehbehinderter es<br />

noch wagen, bei schlechten<br />

Witterungsverhältnissen aus<br />

dem Haus zu gehen?<br />

Teilen Sie uns bitte ihre<br />

Erfahrungen <strong>auf</strong> diesem Gebiet<br />

mit (negative wie auch positi-<br />

ve).<br />

EBF<br />

EMB<br />

Wir für Euch 3/2001 9


Unterhaltung<br />

Nicht jeder Tag im Leben eines<br />

Menschen ist auch ein schöner<br />

Tag, selbst dann nicht, wenn<br />

die Sonne scheint und der Duft<br />

von frischem Heu und<br />

Holunderblüten die Luft<br />

schwängert.<br />

Herr Aribert lief den staubigen<br />

Feldweg entlang wie jeden Tag<br />

um diese Zeit, und sein Herz<br />

war voller Tr a u e r. Vor zwei<br />

Tagen musste er seinen kleinen<br />

Hund begraben, der ihn 16<br />

Jahre lang durchs Leben und<br />

<strong>auf</strong> seinen Spazierg ä n g e n<br />

begleitet hatte. Herr Aribert war<br />

Witwer seit drei Jahren und<br />

inzwischen Rentner. Der kleine<br />

Hund war sein bester Freund.<br />

Er begrüßte sein Herrc h e n<br />

jeden M o rgen mit fre u n d l i c h e m<br />

S c h w a n zwedeln und leckte ihm<br />

beim Frühstück dankbar die<br />

10 Wir für Euch 3/2001<br />

Hand für jeden Bissen, der ihm<br />

vom Tisch gereicht wurde. Das<br />

Leben von Hund und Herrchen<br />

war pedantisch <strong>auf</strong>einander<br />

eingespielt, so dass man die<br />

Uhr nach ihnen hätte stellen<br />

können.<br />

Abends ging er mit seinem<br />

Herrchen schlafen, lag dann in<br />

seinem Körbchen zu Herrchens<br />

Füßen und schnarchte mit ihm<br />

um die Wette.<br />

Doch 16 Jahre bedeuten auch<br />

ein langes Hundeleben und leider<br />

dauert es nicht so lange wie<br />

ein Menschenleben.<br />

Ganz in Gedanken versunken<br />

lenkte Herr Aribert seine müden<br />

Schritte genau die Wege entlang,<br />

die er mit seinem Hund<br />

gegangen war. So kam er auch<br />

an der Koppel vorüber, <strong>auf</strong> der<br />

sonst die braun-weiß<br />

gescheckten Kühe weideten.<br />

Doch heute waren keine zu<br />

sehen. Nur aus dem Fass,<br />

welches den Kühen als Tränke<br />

diente, vernahm er ein eigenartiges<br />

Geräusch. Es klang wie<br />

das Winseln eines Hundes. Die<br />

Schritte des Herrn Aribert wurden<br />

schneller. Dann stand er<br />

vor dem Fass und schaute<br />

hinein. Er traute seinen Augen<br />

nicht, denn darin planschte ein<br />

kleiner Hund herum, der<br />

verzweifelt versuchte sich über<br />

Wasser zu halten. Er war noch<br />

sehr klein und bereits am Ende<br />

seiner Kräfte.<br />

„Mein Gott! Wer hat dich denn<br />

da reingeworfen?“ schrie Herr<br />

Aribert voller Entsetzen und<br />

f i s c h t e den kleinen<br />

pitschnassen Hund aus dem<br />

Wasser. Er steckte ihn tropfnass<br />

unter seine Jacke und<br />

drückte ihn fest an seine Brust.<br />

Der kleine Mischling schmiegte<br />

sich ganz dicht an ihn und zitterte<br />

wie Espenlaub vor Angst<br />

und Kälte.<br />

„Hab keine Angst, mein Kleiner.<br />

Nun bist du in Sicherheit. Ich<br />

nehm’ dich mit nach Hause.<br />

Dort steht ein Körbchen, das<br />

gehört jetzt dir!“<br />

Eilig lenkte Herr Aribert seine<br />

Schritte nach Hause. Der kleine<br />

Hund an seiner Brust spürte,<br />

dass er in Sicherheit war und<br />

beruhigte sich allmählich.<br />

Seit jenem Tag sieht man<br />

wieder einen glücklichen Herrn<br />

Aribert am Nachmittag<br />

s p a z i e ren gehen, mit einem<br />

kleinen Mischlingshund an<br />

seiner Seite!<br />

Helga Brandt, Immelborn/Thr.


Gesellschaft<br />

Die Kanalinseln Jersey, Guernsey,<br />

A l d e rney und Sark sind der<br />

Geheimtipp für Leute, die einen<br />

ruhigen Urlaub in fast mediterranem<br />

Klima, aber nicht zu großer<br />

Hitze verbringen wollen. Dieses<br />

angenehme Klima haben die<br />

Inseln dem Golfstrom zu verdanken,<br />

der an ihren Küsten vorbeifließt.<br />

In der Bucht von St.<br />

Malo, zwischen dem Ärmelkanal<br />

und der französischen Halbinsel<br />

Cotentin gelegen, müssten die<br />

Kanalinseln eigentlich eher zu<br />

F r a n k reich ge<strong>hören</strong>; sie sind<br />

jedoch englisches Hoheitsgebiet.<br />

Victor Hugo, der im 19.<br />

Jahrhundert zeitweise <strong>auf</strong> Jersey<br />

und Guernsey lebte, sagte einmal:<br />

„ Die Kanalinseln sind ein Stück<br />

Frankreich, das ins Meer gefallen<br />

ist und von England <strong>auf</strong>gesammelt<br />

wurde.“<br />

Die englische Sprache ist zwar die<br />

Amtssprache, doch die meisten<br />

Inselbewohner sprechen daneben<br />

französisch oder das alte Patois,<br />

das seinen Ursprung im<br />

Normannischen hat.<br />

Jersey ist die größte und zugleich<br />

südlichste der Inseln. Sie misst<br />

von der Westküste bis zur<br />

Ostküste zirka 17 Kilometer und<br />

vom Norden zum Süden 9<br />

Kilometer. Der Tourismus ist eine<br />

der Haupteinnahmequellen, aber<br />

im Gegensatz zu vielen anderen<br />

Urlaubsländern ist hier das historische<br />

und landschaftliche<br />

Ambiente bewahrt worden. Es gibt<br />

keine Riesenhotels und<br />

Betonburgen. Alles ist liebenswert<br />

altmodisch und eben ganz anders<br />

als <strong>auf</strong> Mallorca oder an der<br />

Riviera. Zum Wa n d e rn und<br />

R a d f a h ren sind die schmalen<br />

Straßen an den Küsten entlang<br />

und mitten in das Herz der Insel<br />

ideal. Wenn man es lieber bequem<br />

haben will, kommt man mit den<br />

Autobussen oder einem<br />

Leihwagen (Achtung! Linksverkehr)<br />

in kurzer Zeit von einem Ende zum<br />

anderen.<br />

Jersey besteht aus 12 Gemeinden,<br />

die alle mit „St.“ beginnen, wie St.<br />

B relade, St. Clement oder St.<br />

Anbin. Die Hauptstadt ist St.<br />

Helier; eine hübsche, lebendige<br />

Kleinstadt mit einem Yachthafen.<br />

Draußen in der Bucht liegt die<br />

Festung „Elisabeth Castle“, aus<br />

der Zeit Elisabeth I. Diese gut<br />

erhaltene Festung ist ebenso wie<br />

das „St. Aubins Fort“ bei Ebbe zu<br />

Fuß, sonst nur mit dem Boot zu<br />

erreichen. Auf den Inseln herrscht<br />

mit bis zu 15 m Tidenhub einer der<br />

höchsten Gezeitenunterschiede<br />

der Welt. In St. Peter gibt es einen<br />

gemütlichen kleinen Flugplatz, den<br />

man von London in einer halben<br />

Stunde oder von Düsseldorf in<br />

zirka 90 Minuten erreicht.<br />

Obwohl die Bewohner der Inseln<br />

im Krieg sehr unter der deutschen<br />

Besatzung gelitten haben, spürten<br />

wir keinerlei Ressentiments. Aber<br />

es gibt noch manche Erinnerung<br />

an die Zeit von 1940 bis 1945, als<br />

Hitlers Truppen die Inseln besetzten.<br />

Man kann einen mehre re<br />

Kilometer langen Stollen, der von<br />

den Einwohnern und Kriegsgefangenen<br />

aus verschiedenen<br />

Ländern erbaut wurde und den<br />

Deutschen als Hospital dienen<br />

sollte, besichtigen.<br />

Im Maritime Museum ist eine<br />

Tapisserie zu bewundern, die von<br />

den Frauen der 12 Gemeinden<br />

nach dem Krieg gestickt wurde.<br />

Die Teppiche zeigen das Leben<br />

der Menschen während der<br />

Besatzungszeit.<br />

Ein anderes originelles Erinnerungsstück<br />

an diese schweren<br />

Zeiten – besonders um 1945 – ist<br />

die heute extra für To u r i s t e n<br />

h e rgestellte „schwarze Jerseybutter“.<br />

Sie wurde damals als<br />

B rot<strong>auf</strong>strich verwandt und<br />

bestand aus einer Mixtur von<br />

Apfelmus, Cidre, Zucker und<br />

Lakritz. Ein etwas eigenartiger<br />

Geschmack!<br />

Aber wie sagt man so schön?:<br />

„Not macht erfinderisch“ und „In<br />

der Not frisst der Teufel Fliegen!“<br />

KO<br />

Wir für Euch 3/2001 11


Unterhaltung/Kultur<br />

-<br />

Streiche<br />

La u s buben hat es immer ge -<br />

geben. Vor dem ersten Weltkrieg<br />

zeichnete sich hier in Osterfeld<br />

einer, genannt „Wu l f s<br />

D i cke n “ , d u rch besonders ori gi -<br />

nelle und phantasievolle Streiche<br />

Eaus.<br />

inmal, als er mit Hilfe einiger<br />

Freunde die Apfelbäume der<br />

N a ch b a rn gep l ü n d e rt hat t e, s i e<br />

aber trotz guten Appetits nicht alle<br />

Ä p fel bew ä l t i gen ko n n t e n , k a m<br />

ihm eine tolle Idee. Da er klettern<br />

konnte wie ein Affe, erstieg er eine<br />

Buche und spießte die restlichen<br />

Früchte an den Zweigen <strong>auf</strong>. Die<br />

Bewohner der Umgebung wollten<br />

ihren Augen nicht trauen, als <strong>auf</strong><br />

einer Buche plötzlich Äpfel wuch-<br />

Ssen.<br />

ein Talent als Kletterer kam<br />

ihm auch bei anderer Gelegenheit<br />

zugute, nämlich beim Schützenfest<br />

der Osterfelder Schützen.<br />

Am Tag des Festes wurde <strong>auf</strong> der<br />

Schützenwiese hinter dem Volksgarten<br />

an der Kapellenstraße ein<br />

glatter Telegrafenmast <strong>auf</strong>gerichtet,<br />

an dem <strong>auf</strong> halber Höhe Würst<br />

e, S ü ß i g keiten und Spielze u g<br />

befestigt waren. Diese konnten nur<br />

die mutigsten Kletterer unter den<br />

Buben herunterholen. Ganz oben<br />

an der Spitze des Mastes aber war<br />

ein Schinken angebracht, der von<br />

einem erwachsenen Schützen erobert<br />

werden sollte, weil so hoch ja<br />

kein Kind klettern konnte.<br />

Man hatte aber nicht mit Wulfs<br />

Dicken und dessen Kletterkünsten<br />

gerechnet. In einem Augenblick,<br />

als niemand dar<strong>auf</strong> acht<br />

e t e, sauste er in affe n a rt i ge r<br />

Geschwindigkeit den hohen Mast<br />

hin<strong>auf</strong> bis zur Spitze, klaute den<br />

S ch i n ke n , e rre i chte mit seiner<br />

Beute wieder den Erdboden und<br />

ve rs ch wand mit dem Sch i n ke n<br />

unterm Arm. Er rannte wie um sein<br />

Leben, und die sofort einsetzende<br />

Verfolgungsjagd verlief ergebnislos.<br />

KO<br />

12 Wir für Euch 3/2001<br />

Mit <strong>Bäume</strong>n sprechen – <strong>auf</strong> <strong>Bäume</strong> <strong>hören</strong><br />

Wer kennt nicht die Worte „ Man<br />

sieht den Wald vor lauter <strong>Bäume</strong>n<br />

nicht.“<br />

Fast täglich gehen wir an <strong>Bäume</strong>n<br />

vorbei. Von welcher Spezies war<br />

der letzte, den Sie erblickt haben?<br />

Müssen wir erst <strong>auf</strong> die Nase fallen,<br />

um uns beim Aufrichten der<br />

Schönheit der Natur bewusst zu<br />

werden?<br />

Die Seele wird vom<br />

Pflastertreten krumm.<br />

Mit <strong>Bäume</strong>n kann man<br />

wie mit Brüdern reden<br />

und tauscht bei ihnen<br />

seine Seele um.<br />

Die Wälder schweigen,<br />

doch sie sind nicht stumm.<br />

Und wer auch kommen mag,<br />

sie trösten jeden.<br />

(Erich Kästner)<br />

Je geschulter die Sinne, desto<br />

sinnhaltiger das Leben. Jeder<br />

Baum hat seine Bedeutung.<br />

Mein Favorit ist der Ginkgo-Baum.<br />

Wer auch immer <strong>auf</strong> der Suche<br />

nach sich selbst ist, sollte ihn <strong>auf</strong>suchen.<br />

Er ist seiner neunmal<br />

SELB ST: -findung, -erkenntnis,<br />

-besinnung, -erfahrung, -bewußtsein,<br />

-vertrauen, -darstellung,<br />

-wertgefühl und -verwirklichung.<br />

Seit zweihundert Millionen Jahren<br />

besiedelt dieser Baum die Erde<br />

(Ursprünglich in China, Japan). Die<br />

Blätter des Ginkgo-Baumes fühlen<br />

sich lederartig an und sind in Form<br />

eines kleinen Fächers geädert. Es<br />

wird vermutet, dass sich das Blatt<br />

ursprünglich aus einer seitlichen<br />

Verwachsung von Nadeln entwick-<br />

elt hat. Wo immer Sie diesen Baum<br />

finden (in Parks oder auch als<br />

Straßenbaum), verweilen Sie einen<br />

Augenblick und spüren Sie den<br />

Hauch dieser Lebenskraft.<br />

Die Natur ist genauso vielseitig wie<br />

das Leben. Wer hat nicht schon<br />

den Verlust eines lieben Menschen<br />

ertragen müssen. Die Trauerweide<br />

erklärt sich schon aus ihrem<br />

Namen heraus. Es ist der Baum des<br />

Verstehens in Stille. „Nichts und<br />

niemand ist tot, solange sich noch<br />

irgendwo irgendwer erinnert. Erst<br />

wenn der letzte Schatten des<br />

Zurückdenkens völlig verw e h t ,<br />

kann man von Toten reden“ (Anna<br />

Romas).<br />

Verweilen Sie nicht zu lange an diesem<br />

Ort. Das Leben geht weiter.<br />

Erinnern Sie sich an die Vielfalt des<br />

Waldes. Erfreuen Sie sich an der<br />

Reinheit und Frische einer Birke.<br />

Wer sehnt sich nicht nach<br />

Geborgenheit. Eine Buche erleben,<br />

sich geborgen fühlen....<br />

Es wird Zeit, Geborgenheit neu zu<br />

erlernen. Versuchen Sie vor allem<br />

im zwischenmenschlichen Bereich,<br />

die Schwächen anderer wahrzunehmen<br />

( ob in einer Gruppe, einer<br />

Gemeinschaft oder beim<br />

Einzelnen) und ihnen liebevoll darüber<br />

hinwegzuhelfen. Dann werden<br />

sich Menschen in Ihrer Nähe<br />

geborgen fühlen können. Und wer<br />

Geborgenheit bietet, wird auch<br />

Geborgenheit finden.<br />

Vielleicht erblüht dann auch für Sie<br />

wieder ein Apfelbaum, der Baum<br />

der Sinnlichkeit....<br />

JuScha


Kultur<br />

Buchvorstellung<br />

Wenn<br />

die Schatten<br />

länger werden<br />

Anna Romas<br />

Anna Romas legt dem Leser ein<br />

schwarzes Buch vor - im wörtlichen<br />

wie im übertragenen Sinn. Dass es<br />

sich um „crime stories“ handeln<br />

soll, will man auch nach der<br />

Lektüre der ersten Geschichte<br />

noch nicht glauben. Der äußere<br />

Rahmen des Buches, ausgestaltet<br />

mit symbolträchtigen Bildern,<br />

Z i taten und Gedanken voller<br />

Hintergründigkeit, leitet weg vom<br />

Krimi-Klischee, das nur der Unterhaltung<br />

dienen will.<br />

Vorangestellt ist ein Wort Oscar<br />

Wildes, das die Richtung anzeigt:<br />

„Wer unter die Oberfläche dringt,<br />

tut es <strong>auf</strong> eigene Gefahr.“<br />

Das gilt für den, der sich in dieses<br />

Buch versenkt, das gilt auch für die<br />

geschilderten Charaktere, die alle<br />

die Abgründe in sich selbst und die<br />

Feindlichkeit der Welt um sich<br />

herum ausgelotet haben.<br />

„Wenn die Schatten länger werden“<br />

ist der übergreifende Titel der<br />

sieben Kriminalgeschichten.<br />

Längere Schatten, das heißt: untergehende<br />

Sonne, nahender Abend,<br />

Alter, Lebensende, Tod. Wir begegnen<br />

bei Anna Romas Menschen,<br />

die angelangt sind in dieser Etappe<br />

des Daseins nach einem Weg von<br />

Verstrickungen, Irrtümern, Enttäuschungen<br />

und schicksalhaften Zufällen.<br />

Sie sind zutiefst einsam und<br />

besessen von der Sehnsucht,<br />

„Ganzheit zu fühlen“, den Widerspruch<br />

zwischen Ich und Du,<br />

Freiheit und Zwang, zwischen Ideal<br />

und Wirklichkeit <strong>auf</strong>zulösen.<br />

Mit unglaublicher Erzählkraft zeichnet<br />

die Autorin das seelische Gespinst,<br />

in dem sie gefangen sind.<br />

Ihre Sprache ist bildreich und eindrücklich<br />

- fast verführerisch, denn<br />

trotz Trauer und Düsternis, die ihre<br />

Erzählungen ausströmen, lässt man<br />

als Leser nicht davon ab, sich der<br />

Qual des Miterlebens auszusetzen.<br />

Ein Hoffnungszeichen, „der Schatten“,<br />

bildet das Ende der Krimi-<br />

Reihe und ist sicherlich bewusst an<br />

diesen Platz gestellt worden. Hier<br />

wird ein Sieg er-kämpft um des<br />

anderen Menschen willen: Maras<br />

verantwortungsvolle Liebe weckt<br />

die Schwester aus ihrer Erstarrung,<br />

führt sie ins Leben zurück.<br />

Vielleicht zeigt Anna Romas an<br />

keiner Stelle klarer ihren brennenden<br />

Gedanken, dass nur Liebe<br />

Identität schenkt und den Menschen<br />

„ein Ganzes werden“ lässt.<br />

Ich bin gepackt von diesem Buch.<br />

Es wirbelt <strong>auf</strong>, es ängstigt, es<br />

schmerzt , es besänftigt - <strong>auf</strong> unerwartete<br />

Weise und durch die Kraft<br />

einer wunderbaren Sprache.<br />

RP<br />

Erschienen im Peter Valentin Verlag –<br />

ISBN 3-932290-14-3<br />

Georg Wolf f<br />

Zu dienstbeflissen<br />

Am Bahnhof in der<br />

Friedrichstraße,<br />

da steht der Dienstmann<br />

August Bensch,<br />

bekannt als origineller, braver<br />

und wirklich zuverläss’ger<br />

Mensch.<br />

Ihn fragte jüngst ein<br />

Schusterjunge,<br />

ob er nicht wüsst’<br />

wie spät es sei,<br />

da meinte Bensch:<br />

„Kannste nich kieken?<br />

Die Bahnhofsuhr zeigt<br />

eben drei!“<br />

Der Schusterjunge eilt<br />

von dannen<br />

und ruft nach rückwärts<br />

frech und frank:<br />

„Sie, Männeken, um Uhre viere<br />

rutschen Sie mir den<br />

Buckel lang!“<br />

„Du Lausebengel!“ -<br />

schreit der Dienstmann<br />

und will ihm folgen voller Hast -<br />

„Dir Lümmel hau ick eene,<br />

dat de in keenen<br />

Leichenwagen passt!“<br />

„Was is denn?“ - fragt’ ein<br />

anderer Dienstmann.<br />

Da meint’ Herr Bensch:<br />

„Ick soll um vier<br />

dem Kerl den Bückel<br />

runterrutschen.<br />

So hat der Lump gesagt<br />

zu mir!“.<br />

Da spricht der andre:<br />

„Denn begreif ick<br />

von dir nich diese Eiligkeit.<br />

Jetzt is es drei; na bis um viere<br />

haste ja noch ‘ne Stunde Zeit!“<br />

Wir für Euch 3/2001 13


Gesellschaft/Unterhaltung<br />

Senioren testen<br />

Fahrzeuge der<br />

Vor einigen Wochen lud die<br />

STOAG wieder einmal Senioren<br />

aus verschiedenen Ve re i n e n ,<br />

Orga-nisationen und aus unserer<br />

Redaktion ein, um das <strong>Oberhausen</strong>er<br />

Verkehrsnetz mit<br />

Bussen und Straßenbahnen zu<br />

testen.<br />

Zwölf Senioren – weiblich und<br />

männlich – fanden sich gegen<br />

10.30 Uhr am STOAG-Kundencenter<br />

am Hauptbahnhof ein.<br />

Es wurden Fahrpläne und Tagestickets<br />

verteilt, und im<br />

Abstand von 10 Minuten fuhren<br />

wir in drei Vierergruppen los.<br />

Es ging über Sterkrade,<br />

Buschhausen, Schmachtendorf,<br />

Königshardt, Klosterhardt,<br />

Osterfeld und das Brücktorviertel<br />

zurück zum Hauptbahnhof.<br />

Im Großen und Ganzen verlief<br />

der Test zufriedenstellend,<br />

wenn man mal von dem miserablen<br />

Zustand mancher Straßen<br />

absieht, <strong>auf</strong> denen man<br />

d u rchgerüttelt wurde, dass<br />

einem Hören und Sehen verging;<br />

aber das fällt ja nicht in<br />

den Zuständigkeitsbereich der<br />

<strong>Stadt</strong>werke. In einem der<br />

Busse fanden wir einen fremdenfeindlichen<br />

Aufkleber, der<br />

umgehend im Busdepot entfernt<br />

wurde.<br />

Das Wetter war nicht gerade<br />

<strong>auf</strong> unserer Seite. Ausgerechnet<br />

an den Umsteigestationen,<br />

14 Wir für Euch 3/2001<br />

wenn wir die Straße überqueren<br />

mussten, gingen immer<br />

wieder heftige Schauer nieder.<br />

Anschließend ging es dann zu<br />

den <strong>Stadt</strong>werken.<br />

Wir erfuhren, dass die 122<br />

Busse der STOAG täglich eine<br />

Strecke von 37.000 Kilometern<br />

bewältigen, 74.000 mal anhalten,<br />

100.000 Fahrgäste befördern<br />

und 14.000 Liter Dieselkraftstoff<br />

dabei verbrauchen.<br />

Werkstatthallen mit riesigen<br />

Gruben und allen möglichen<br />

Test- und Messgeräten sorgen<br />

dafür, dass die Fahrzeuge stets<br />

vorschriftsmäßig gewartet werden<br />

und zu den sichersten<br />

Verkehrsmitteln ge<strong>hören</strong>.<br />

Zum Abschluss gab es Kaffee<br />

und Kuchen in der Kantine;<br />

Herr Schmitz, der k<strong>auf</strong>männische<br />

Direktor der STOAG,<br />

nahm Anregungen und ein paar<br />

kleine Mängelrügen der<br />

Testfahrer entgegen, und dann<br />

ging es, versehen mit einem<br />

Freiticket, heim.<br />

KO<br />

Französische<br />

Mentalität:<br />

Schamhaftigkeit<br />

Bei einem Nervenarzt<br />

erzählte eine sehr erregte<br />

Dame ihren Fall:<br />

„In meinem Traum“,<br />

sagte sie, „war ich mitten<br />

<strong>auf</strong> der Straße - ganz<br />

nackt, aber mit einem<br />

Hut <strong>auf</strong> dem Kopf.“<br />

„Und Sie schämten sich<br />

natürlich?“<br />

Wor<strong>auf</strong> die Dame<br />

antwortete: „Klar, Doktor,<br />

denken Sie doch: Es war<br />

ein unmoderner Hut“!<br />

AL<br />

Erst wenn ihr eure Enkelkinder<br />

kennen gelernt habt, wisst ihr, ob<br />

ihr eure Kinder richtig erzogen<br />

habt.<br />

Gehört im Radio<br />

MG


Gesellschaft<br />

„Ehrenämter waren begehrt und die Bereitwilligkeit groß, sie zu übernehmen und<br />

mit Hingabe auszuüben. Das Ansehen des Einzelnen wurde gemessen am Rang und<br />

an der Zahl der Ehrenämter.“<br />

Wir für uns<br />

Ein Wo rtspiel mit unsere m<br />

Zeitungstitel - schon könnte<br />

man meinen, wir wollten uns in<br />

s ch reibende Egoisten ve r wa ndeln.<br />

So ist es nicht. Vielmehr hat uns<br />

das „Jahr des Ehrenamtes“ <strong>auf</strong><br />

den Gedanken geb ra ch t , d a s s<br />

doch auch „wir für uns“ einmal<br />

s p re chen könnten. Au ch wir<br />

ge h ö ren nämlich zur gro ß e n<br />

Zahl derer, die in unserer und<br />

für unsere Gesellschaft ehrenamtliche<br />

Arbeit tun.<br />

Was bei uns so „läuft“, bis die<br />

Zeitung in die Hände unserer<br />

Leser gelangt, ist eine Reihe<br />

ganz unters ch i e d l i cher T ä t i g -<br />

keiten.<br />

In ihrem Mittelpunkt steht die<br />

w ö ch e n t l i che Redaktionssitzung,<br />

zu der sich möglichst alle<br />

Mitglieder<br />

- 12 Damen und 5 Herren -<br />

einfinden. Sie besprechen die<br />

Gestaltung der jeweils nächsten<br />

Ausgabe von „Wir für Euch“,<br />

diskutieren aktuelle Fragen der<br />

Artikel und legen neu verfasste<br />

M a nu s k ripte vo r. Au ch ins<br />

Plaudern gerät man gern schon<br />

mal, wenn die Zeit es zulässt.<br />

Durch den Einsatz einer PC-<br />

Spezialistin steht jeder neu einge<br />

re i chte A rt i kel innerhalb<br />

einer Woche allen Redaktionsmitgliedern<br />

in einer Kopie zur<br />

Ve r f ü g u n g. Die bearbeiteten<br />

Themen sind so vielfältig, dass<br />

die Bere i che Po l i t i k , G e s e l l -<br />

schaft, Kultur und Unterhaltung<br />

dadurch abgedeckt werden.<br />

Die Arbeit des Schreibens geschieht<br />

im Stillen und ist natürlich<br />

nicht messbar. Jeder von<br />

uns beschäftigt sich mit dem<br />

Stoff, der ihm liegt oder ihn gerade<br />

bewegt. Da kann es<br />

Themen geben, die sehr viel an<br />

R e - ch e rche ve rl a n ge n , d a s<br />

h e i ß t , es müssen Gespräch e<br />

geführt, Erkundigungen eingeholt<br />

und Texte oder gar Bücher<br />

gelesen werden.<br />

Welche Beiträge schließlich in<br />

u n s e rer Zeitung ers ch e i n e n ,<br />

darüber entscheiden die Mitglieder<br />

der Redaktion gemeins<br />

a m , n a chdem in den ve rschiedenen<br />

Ressorts eine Vorauswahl<br />

getroffen worden ist.<br />

Das Urteil der Gemeinsch a f t<br />

bedeutet dann manchmal, dass<br />

die Mühe des Schreibens umsonst<br />

gewesen ist. Das kann hart<br />

s e i n , aber der Spru ch der<br />

Mehrheit gilt.<br />

Es ist für alle ein spannendes<br />

E rl eb n i s , wenn nach einem<br />

Vierteljahr Arbeit die neue „Wir<br />

für Euch“ aus der Dru cke re i<br />

Theodor Eschenburg<br />

Aus „Also <strong>hören</strong> Sie mal zu“ (bei Siedler)<br />

kommt. Kein Au ß e n s t e h e n d e r<br />

a h n t , w i eviel Au f wand allein<br />

hinter dem bunten Ti t e l bl at t<br />

s t e ck t , für das unsere Fo t o -<br />

gra fen Dutzende von Fo t o s<br />

schießen; keiner ahnt, was es<br />

heißt, mit der Druckerei in häufi<br />

gem Hin und Her das<br />

endgültige Layout abzuklären.<br />

Au ch die Ko rrektur der<br />

Druckfahnen gehört in diesen<br />

Prozess, dessen Ergebnisse sich<br />

dann eines Tages in vielen<br />

K a rtons vor der Tür unsere r<br />

Redaktionsräume stapeln.<br />

Nun ist die Stunde der un<strong>auf</strong>fäll<br />

i gen Helfer da, die 10 000<br />

Z e i t u n gen auszuzählen, n a ch<br />

Empfängern zu ordnen und für<br />

die Ve rteilung zusammenzustellen.<br />

Wir „Ehre n a m t -<br />

lichen“, alle die wir da sind,<br />

machen uns damit <strong>auf</strong> den Weg<br />

zu den Lesern in Heimen,<br />

K ra n ke n h ä u s e rn , P fa rrge m e i n -<br />

den usw.<br />

Von den Empfängern erwartet<br />

zu we rd e n , ein ge l ä ch e l t e s<br />

„Danke“ oder einen Leserbrief<br />

zu bekommen, ist dann für uns<br />

eine wohltuende Bestätigung.<br />

RP<br />

Wir für Euch 3/2001 15


Kultur<br />

Herbstlandschaft -<br />

eine<br />

Bildbeschreibung<br />

Im Oktober/November 1999 lag<br />

ich zum 4. Male innerhalb eines<br />

Jahres im Krankenhaus. In<br />

dem Patientenzimmer, in dem<br />

ich untergebracht war, hing an<br />

der Wand gegenüber meinem<br />

Bett eine Fotografie. Die<br />

wiedergegebene Hochgebirgslandschaft<br />

strahlte Ruhe und<br />

Frieden <strong>auf</strong> mich als Betrachterin<br />

aus und veranlasste mich<br />

immer <strong>auf</strong>s Neue, sie mit meinen<br />

Blicken zu durchmessen.<br />

Zum Teil nur zu erahnen durchzieht<br />

ein Gebirgszug den<br />

Hintergrund der A u f n a h m e ,<br />

wobei er sich zur Bildmitte sanft<br />

senkt, um dann in steile, hoch<strong>auf</strong>ragende<br />

und zerklüftete<br />

Felsen überzugehen. Die<br />

Senke selbst gibt den Blick <strong>auf</strong><br />

Geröllfelder und ein wuchtiges<br />

Felsmassiv frei, welches das<br />

weiße Wolkenband am zart<br />

blauen Himmel teilt. Auf dem<br />

leicht zur Bildmitte hin abfallenden<br />

Gelände vor dem Gebirge<br />

erhebt sich im Tal ein schon ein<br />

wenig herbstlich gefärbter<br />

Wald, der bis zum Ufer eines<br />

Sees reicht, welcher den<br />

eigentlichen Mittelpunkt bildet<br />

und in dessen sich leicht kräuselnden<br />

Wellen sich die blasse<br />

Bläue des Himmel spiegelt.<br />

Wenn auch das diesseitige Ufer<br />

vom Betrachter nicht einsehbar<br />

ist, scheinen die sichtbaren<br />

<strong>Bäume</strong> und Sträucher doch<br />

ziemlich in Nähe des Sees zu<br />

stehen. Vor der Wiese zieht<br />

sich ein sonnenbeschienener<br />

breiter Weg entlang, <strong>auf</strong> dem<br />

zum Abtransport bestimmte<br />

Teile von Baumstämmen abge-<br />

16 Wir für Euch 3/2001<br />

legt worden sind, deren helles<br />

Holz nun fahl leuchtet.<br />

Unmittelbar vor dem Betrachter<br />

erhebt sich ein mächtiger,<br />

schon stark verwitterter und<br />

oben<strong>auf</strong> bemooster Baumstumpf.<br />

Links, <strong>auf</strong> dem Foto<br />

allerdings nicht mehr sichtbar,<br />

muss sich eine riesige Kastanie<br />

befinden, deren ausladende<br />

Äste und Zweige mit ihrem von<br />

gelb bis dunkelbraun gefärbten<br />

Laub weit in das Bild hineinragen<br />

und so die Landschaft zum<br />

Teil verdecken, so dass man<br />

z.B. die Ausmaße des Sees<br />

nicht erkennen kann. Schräg<br />

rechts vom Baumstumpf ragt<br />

der dicke Stamm eines<br />

Nadelbaumes in die Höhe und<br />

wird am oberen Bildrand sozusagen<br />

abgeschnitten. Daher<br />

sind nur wenige Zweige von<br />

ihm zu sehen. Noch etwas weiter<br />

nach rechts bilden zwei weitere<br />

dünne Stämme zusätzliche<br />

Vertikalen im Foto, das sonst<br />

hauptsächlich von Horizontalen<br />

durchzogen wird, so z.B.<br />

Wolkenband, Gebirge, jenseitiges<br />

und diesseitiges Ufer des<br />

Sees. Während im Schatten<br />

der dicken Nadelbäume ein<br />

noch sehr kleiner Laubbaum<br />

heranwächst und mit seinen<br />

dünnen, schon mit braunen<br />

Blättern bekleideten Zweigen<br />

den Stamm neben ihm geradezu<br />

umarmt, ist am rechten<br />

Bildrand hauptsächlich Nadelwald<br />

zu finden, dessen untere<br />

Äste ein Tor in den dunklen<br />

Tann bilden, <strong>auf</strong> das man <strong>auf</strong><br />

weichem, grasbestandenem<br />

Waldboden zul<strong>auf</strong>en kann.<br />

Trotz der Forstwege meint der<br />

Betrachter , <strong>auf</strong> dem Foto fast<br />

noch ein Stück unberührter<br />

Natur vor sich zu haben. Es<br />

handelt sich jedoch um ein<br />

Motiv aus der Umgebung von<br />

Mittenwald.<br />

Die Brüche, welche meinen<br />

damaligen Krankenhaus<strong>auf</strong>enthalt<br />

erforderlich machten,<br />

sind längst verheilt, aber hin<br />

und wieder taucht in der<br />

Erinnerung dieses Bild vor meinem<br />

geistigen Auge <strong>auf</strong>.<br />

ReH

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